DE3638483C2 - - Google Patents
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- G01N25/00—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means
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- G01N33/36—Textiles
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleich
zeitigen Messen der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit
eines Materials, insbesondere eines deformierbaren
Flächenmaterials nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Die Kenntnis der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit
eines Materials ist eine nötige Bedingung für ein
optimales Ausnützen dieses Materials in der Praxis,
beide Parameter sind dann für ein Berechnen der Wärme
felder im Material bei dessen Wärmeverarbeitung notwen
dig. Bekannte Anordnungen für ein gleichzeitiges Messen
der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit von massivem
Material und von Schüttmaterial beruhen meist auf
einem Messen der Durchgangszeit eines Wärmeimpulses
von einer Wärmequelle, die sich dauernd entweder an
der Oberfläche oder direkt im Material befindet, bis
zu einem Temperaturfühler, der meist im Material vor
gesehen ist. Mit Gleichungen, die aus der angewandten
Thermomechanik bekannt sind, wird dann die Temperatur
leitfähigkeit aus der Durchgangszeit des Impulses be
rechnet. Die Wärmekapazität kann dann aus der Amplitude
bzw. dem Wärmegehalt des Impulses an der Meßstelle be
stimmt werden.
Diese bekannten Anordnungen können nur für ein Messen der
Wärme- und Temperaturleitfähigkeit von massivem Material
mit relativ hoher Wärmekapazität angewendet werden, um
überhaupt eine Wärmeabfuhr aus der Wärmequelle zu er
zielen, und wenn die Wärmekapazität des Fühlers, zum
Beispiel eines Mikrothermoelements, wesentlich niedriger
ist als die Wärmekapazität des Materials.
Zum Messen der Wärmeleitfähigkeit bei beständigen Be
dingungen wird neuerdings ein sogenannter Flächenfühler
für den Wärmefluß verwendet, der von einem Differential-
Multithermoelement gebildet wird, das das Wärmegefälle
an einer dünnen nicht-metallischen Platte mißt. Das zu
vermessende Material wird von beiden Seiten von Metall
platten einer bekannten und beständigen Temperatur umge
ben, wobei zwischen eine der Platten und das Material ein
dünner Wärmeflußfühler eingelegt wird. Die Wärmeleit
fähigkeit des Materials ist dann zur Größe des Wärme
flusses im stationären Zustand und zur Dicke des Mate
rials direkt proportional und zur Temperaturdifferenz
zwischen beiden Metallplatten umgekehrt proportional.
Ein Nachteil dieses Verfahrens und der betreffenden An
ordnung besteht darin, daß nur die Wärmeleitfähigkeit
gemessen werden kann, da im stationären Zustand gemessen
wird, während die Temperaturleitfähigkeit nur im in
stationären Zustand gemessen werden kann.
Bei einem anderen Meßverfahren (CS-A-1202/85) wird ein
Flächenfühler zum Messen eines Wertes ausgenützt, der
zur Temperaturleitfähigkeit des Materials proportional
ist. Eine der Platten mit einer bekannten stabilisierten
Temperatur, im weiteren als Block bezeichnet, trägt an
ihrer ebenen Fläche einen dünnen Flächenfühler für den
Wärmefluß. Der Block mit dem Fühler wird schnell an das
gemessene Material angelegt. Aus dem Zeitverlauf des
Wärmeflusses kann dann unter Anwendung von Beziehungen
aus der Thermomechanik für das Erwärmen eines sogenannten
massiven Halbkörpers ein Wert berechnet werden, der der
Temperaturleitfähigkeit proportional ist. Der Proportional
faktor ist der Wert der Wärmeleitfähigkeit des Materials,
der mit einer anderen Anordnung bestimmt werden muß.
Aus der FR 22 45 247 ist es bekannt, die Wärme- und Temperaturleitfähigkeit
einer Probe gleichzeitig zu messen.
Dabei werden zwei Planflächen der Probe in Kontakt mit zwei
austauschbaren Platten gebracht, die eine unterschiedliche
stabilisierte Temperatur haben. Die durch die Planflächen
hindurchgehenden Wärmeflüsse werden gemessen. Aus den
gemessenen Werten dieser Wärmeflüsse werden dann mathematisch
die Wärme- und Temperaturleitfähigkeit ermittelt. Für
das Messen der Wärmeflüsse sind zwei Abtaster erforderlich,
die relativ groß sind, so daß die verwendeten Platten
diesen Dimensionen angepaßt werden müssen. Aufgrund ihrer
Größe ist eine Beheizung durch einen umlaufenden Wärmeträger
erforderlich.
Aus der SU 11 22 955 A ist es ferner bekannt, einen Abtaster
für einen Wärmefluß auf der einen Oberfläche einer
Eichplatte permanent zu befestigen. Die andere Oberfläche
der Eichplatte wird mit der zu messenden Probe in einem
wärmeleitenden Kontakt gebracht. Durch entsprechende Wärmezufuhr
wird die Temperatur der Oberfläche der Eichplatte
spontan erhöht. Aufgrund dieser Erhitzung werden sowohl die
Probe als auch die Eichplatte allmählich warm. Aufgrund des
zeitlichen Verlaufs des Wärmeflusses an der Oberfläche der
Eichplatte wird dann die Wärme- und Temperaturleitfähigkeit
der Probe ermittelt.
Für die Bestimmung der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit
von dünnen Textilwaren oder Folien eignet sich die bekannte
Anordnung nicht, da die Dickenunterschiede zwischen der
Textilien oder Folie und der Eichplatte sehr groß sind.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun
darin, die Vorrichtung der eingangs genannten Art so aus
zubilden, daß die Nachteile der bekannten Meßeinrichtungen
beseitigt werden und mit einfachen Mitteln ein schnelles
Bestimmen der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit ge
währleistet ist.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst, die in
den Unteransprüchen 2 bis 4 vorteilhaft weitergebildet
sind.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
zum Beispiel die Wärme- und Temperaturleitfähigkeit
eines Flächentextils innerhalb von 10 Sekunden bestimmt
werden, was eine hundertfache Zeitverkürzung verglichen
mit bekannten Anordnungen bedeutet, mit denen die
Temperaturleitfähigkeit von nicht massivem Material,
zum Beispiel von Textilien, nur mit groben Fehlern fest
gestellt werden können.
Anhand einer Zeichnung, welche schematisch eine Vor
richtung zum gleichzeitigen Messen der Wärme- und
Temperaturleitfähigkeit eines deformierbaren Flächenmate
rials zeigt, wird die Erfindung näher erläutert.
Ein Metallblock 1 ist mit einer Wärmeisolation 2 ver
sehen und über ein Stabparallelogramm 3 schwenkbar mit
einer Metallplatte 4 gekoppelt, auf welcher für die
Messung eine Materialprobe 5 gelegt oder daran befestigt
wird. Die Temperatur der Metallplatte 4 wird durch ein
Thermometer 6 gemessen. Die Temperatur des Metallblocks 1
wird stabilisiert. Im Metallblock 1 sind ein elektrisches
Heizelement 7 und ein elektrischer Temperaturfühler 8
angeordnet. An der der Metallplatte 4 zugewandten Meß
fläche des Metallblocks 1 ist wenigstens ein Flächenfühler
9 für den Wärmefluß befestigt, der über ein bewegliches
Kabel 10 an eine nicht gezeigte elektronische Auswer
tungsanordnung angeschlossen ist. Mit diesem Kabel 10
sind auch das Heizelement 7 und der Temperaturfühler 8
an einen nicht gezeigten Wärmeregler angeschlossen.
Über den Flächenfühler 9 für den Wärmefluß wird einer
seits die Größe des Wärmeimpulses bei schnellem Anlegen
des erwärmten Metallblocks 1 an die Materialprobe 5
gemessen. Andererseits wird der stabilisierte Wärmefluß
zwischen dem Metallblock 1 und der Metallplatte 4 be
stimmt, wenn die Materialprobe 5 zwischen dem Metall
block 1 und der Metallplatte 4 angeordnet ist.
Beim Messen wird vorerst die Temperatur des Metallblocks
1 auf den Wert einer ersten Temperatur t1 stabilisiert.
Die Temperatur der untersuchten Materialprobe 5 wird auf
eine von der Temperatur der Metallplatte 4 verschiedene
zweite Temperatur t2 stabilisiert. Dann wird die Zeitauf
zeichnung in einer elektronischen Anordnung eingeschaltet,
zum Beispiel in einem Linienschreiber. Der bisher von
der Materialprobe 5 entfernte Metallblock 1 wird rasch
in Richtung s an die Materialprobe 5 angelegt. Die gegen
seitige bewegliche Verbindung des Metallblocks 1 und der
Metallplatte 4 ist für ein Erzielen eines bestimmten
Drucks zwischen dem Metallblock 1 und der Metallplatte 4
mit der Materialprobe 5 und für deren gegenseitige genaue
Lage unumgänglich erforderlich. Der Druck ist für ein
Sichern eines ausreichenden Wärmekontaktes nötig. Der
Zeitverlauf des Wärmeflusses wird nach dem Anlegen des
Flächenfühlers 9 für den Wärmefluß an die Materialprobe
5 aufgezeichnet. Zuletzt wird der Wert des stabilisierten
Wärmeflusses aufgenommen, der zur Berechnung der Wärme
leitfähigkeit des Materials dient. Dieser stabilisierte
Wärmefluß geht vom Metallblock 1 durch die Materialprobe
5 in die Metallplatte 4, die eine zweite Temperatur t2
besitzt , die niedriger ist als die erste Temperatur
t1 des Metallblocks 1.
Die Berechnung der gesuchten Wärme- und Temperaturleit
fähigkeit des Materials, oder der Wärmekapazität des
Materials, die ein Quotient der Wärme- und Temperatur
leitfähigkeit ist, kann aus den gemessenen Werten auf
verschiedene Weise ausgeführt werden. Meist wird zu
letzt der Wert der Wärmeleitfähigkeit in die Beziehung
zur Berechnung der Temperaturleitfähigkeit eingesetzt.
Hier spielt zum Beispiel die Meßzeit oder die Zeit, die
einem bestimmten Wert des Wärmeflusses entspricht,
eine Rolle.
Dann wird die Messung mit einem anderen Material wieder
holt. Durch das so ausgeführte Messen können die beiden
gewünschten Parameter bestimmt werden. In diesem Sinn ist
auch die verwendete Bezeichnung eines gleichzeitigen
Messens der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit zu ver
stehen.
Die Parameter von Metallmaterial und von Halbleitern,
deren Wärmewiderstand niedriger ist als der Wärmewider
stand des Fühlers des Wärmeflusses, werden mit einem
höheren Fehler gemessen. Soweit das Material bei einem
gewissen Druck nicht deformierbar ist, kann gleichfalls
auf einfache Weise kein guter Kontakt zwischen dem Füh
ler 9 für den Wärmefluß und der Materialprobe 5 und
der Metallplatte 4 gewährleistet werden.
Mit der beschriebenen Vorrichtung kann deshalb die
Bestimmung der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit vor
allem von deformierbarem Flächenmaterial, zum Beispiel
von Textilien, Plasten und Schaummaterial, durchge
führt werden, wobei bei einfachem Aufbau eine hohe
Genauigkeit erreichbar ist.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum gleichzeitigen Messen der Wärme- und
Temperaturleitfähigkeit eines Materials, insbesondere
eines deformierbaren Flächenmaterials, gekenn
zeichnet durch einen Metallblock (1) mit einer
bekannten stabilisierten ersten Temperatur (t1),
der über ein Kabel (10) an einen Temperaturregler
angeschlossen ist und der für das Lagern einer
Materialprobe (5) an eine Metallplatte (4) beweglich
gekoppelt ist, die eine bekannte stabilisierte,
gegenüber der ersten Temperatur (t1) unterschiedliche
zweite Temperatur (t2) hat und mit einem Thermometer
(6) in Verbindung steht, wobei eine äußere, der Me
tallplatte (4) zugekehrte Fläche des Metallblocks
(1) in Wärmekontakt mit einem Flächenfühler (9)
steht und mit einer Wärmeisolation (2) versehen ist,
innerhalb welcher ein Heizelement (7) und der
Temperaturfühler (8) angeordnet sind, denen gegenüber
unterhalb der Wärmeisolation (2) ein Flächenfühler (9) für
den Wärmefluß vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Metallblock (1) an die
Metallplatte (4) über ein schwenkbares Gelenk ge
koppelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Metallblock (1) an die
Metallplatte (4) über eine Gleitführung gekoppelt
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Metallblock (1) an die
Metallplatte (4) über ein Stabparallelogramm (3)
gekoppelt ist.
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---|---|
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