DE3636798A1 - Verfahren zur herstellung von einteiligen gesinterten schneidwerkzeugen in schaftausfuehrung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von einteiligen gesinterten schneidwerkzeugen in schaftausfuehrungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von Schaftwerkzeugen wie Wendelbohrer,
Schaftfräser, Reibahle und ähnliches. Solche
Werkzeuge bestehen aus einem Schneiden- und
Schaftteil. Bei Werkzeugen aus Werkzeugstahl werden
die im Normalfall wendelförmigen Spannuten durch
spanabhebende Verfahren, z.B. Schleifen bzw. durch
Drallwalzen oder Strangpressen, hergestellt.
Zur Erreichung größerer Schnittgeschwindigkeiten
und Standzeiten bzw. Standmengen sowie zur
Bearbeitung härterer Werkstoffe wird bei
Wendelbohrern der vordere Schneidenteil in
Hartmetall ausgeführt, das heißt eine Bohrerspitze
aufgesetzt, und bei Fräsern Hartmetallschneiden
durch Löten oder Klemmen eingesetzt. Dies bedeutet
jedoch gegenüber einer einteiligen Ausführung
zusätzliche Arbeitsgänge und Schwachstellen. Das
gilt ganz besonders, wenn die Werkzeuge zur Kühl-
und/oder Schmiermittelzufuhr mit einem zentralen
oder zwei oder mehr der Wendel folgenden Kühl- und
Schmiermittelkanäle ausgeführt sind. In diesen
Fällen besteht die Gefahr, daß die Kühl- und
Schmiermittelkanäle beim Verbinden der
Hartmetallspitze mit dem übrigen Bohrer z.B. durch
Löten teilweise oder ganz verstopfen. Es sind
daher besondere Maßnahmen erforderlich, um das zu
verhindern, was einen zusätzlichen Aufwand
bedeutet.
Ein weiterer Nachteil bei zwei- oder mehrteiligen
gelöteten Werkzeugen ist, daß bei zu starker
Erwärmung, z.B. durch Kühlmittelausfall, das Lot
schmilzt und das Werkzeug zerstört und ggf. sogar
das Werkstück beschädigt wird.
Einteilige Schaftwerkzeuge aus Hartmetall werden
z.B. durch Strangpressen, Formpressen, indirekte
Formgebung, Spritzgießen oder Schlickergießen
hergestellt, wobei entweder der Schneidenteil mit
den Nuten oder der Schaftteil nachträglich
mechanisch bearbeitet werden muß. Werden die Nuten
durch Verdrillen hergestellt, bedeutet dies
ebenfalls einen erheblichen maschinellen und
Steuerungsaufwand. Zum Herstellen der Spannuten
sind somit meist zusätzliche Arbeitsgänge
erforderlich, wobei die Gefahr besteht, daß vorher
eingebrachte Kühl- und Schmiermittelkanäle in
Mitleidenschaft gezogen werden. In dem US-Patent
24 22 994 ist ein Extrusionsverfahren beschrieben,
bei dem die Spannuten und die Kühl- und
Schmiermittelkanäle dagegen in einem Arbeitsgang
hergestellt werden. Allerdings ist dabei eine
Teilsinterung erforderlich, um anschließend den
Schaft noch formen bzw. bearbeiten zu können. Erst
danach ist die eigentliche Sinterung möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu
entwickeln, bei dem ein Schaftwerkzeug bis auf das
Endbearbeiten, z.B. durch Schleifen, in einem
einzigen Arbeitsgang hergestellt wird. Hierzu
müssen an einem Rohling von bestimmtem Durchmesser
und bestimmter Länge die Spannuten ebenso wie die
eventuell vorhandenen Fasen geformt werden, die
Kühl- und Schmiermittelkanäle entsprechend dem
Spannutenverlauf gewendelt werden und zwar in der
vorgegebenen Form und ohne die Gefahr einer
Verstopfung oder wesentlichen Verengung beim
Umformen. Dies soll möglich sein unabhängig davon,
ob der Schaftdurchmesser gleich dem des
Schneidenteils ist oder davon abweicht. Es ist
weiterhin Aufgabe der Erfindung, die Zahl der
Arbeitsgänge insgesamt, insbesondere jedoch die
nachfolgende mechanische Bearbeitung auf ein
Minimum zu reduzieren, sowie die
verfahrensbedingten Grenzen für die Herstellung
von Schaftwerkzeugen aus Hartmetall,
pulvermetallurgisch hergestellten Werkzeugstahl
(ASP) oder Keramik hinsichtlich der Abmessungen zu
erweitern.
Bei dem zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagenen
Verfahren wird zunächst ein Rohling aus
Hartmetall-, Keramikpulver, pulvermetallurgisch
hergestellten Werkzeugstahl (ASP) durch
Strangpressen hergestellt ggf. mit entsprechender
Zahl von Kühl- und Schmiermittelkanälen. Die
Rohlinge entsprechenden Durchmessers und
entsprechender Länge werden in einem Ofen
zwischengelagert und auf Strangpreßtemperatur
gehalten. Sie werden dem Ofen einzeln entnommen
und auf eine Zentrierunterlage
abgelegt, von der aus sie mittels eines
Preßstempels teilweise durch ein ebenfalls
beheiztes Umformwerkzeug gedrückt werden. Der
teilweise umgeformte Rohling hat nach dem
Umformprozeß bereits die endgültige Form des
Schaftwerkzeuges. Er wird dem Umformwerkzeug
entnommen und in bekannter Weise gesintert und
ggf. heiß-isostatisch verdichtet. An das Sintern
schließt sich die Endbearbeitung der Fasen,
Schneiden und des Schaftes z.B. durch Schleifen
an. Eine Nachbearbeitung der Spannuten ist nicht
erforderlich.
Alternativ zu der genannten beheizten
Zentrierunterlage kann eine unbeheizte eingesetzt
werden, wenn die darauf abgelegten Rohlinge durch
eine darüber angeordnete Strahlungsquelle auf
Temperatur gehalten werden.
Das Umformwerkzeug weist einen zwischen einer
vorderen und einer hinteren Führungsbohrung
angeordneten relativ kurzen Umformbereich auf,
dessen Länge in Achsrichtung den Erfordernissen
des Einzelfalls (Nutform, Steigung, Auslauf etc.)
gewählt wird. In diesem gewendelten Umformbereich
werden die Spannuten und die eventuell
vorgesehenen Fasen von Werkzeugen bzw. die Nuten
oder Steuerkurven in Maschinenelementen geformt.
Der Rohling wird von dem Preßstempel nur so weit
in das Umformwerkzeug hineingedrückt, bis der
Schneidenteil bzw. Nutenteil ausgebildet ist. Der
Schaftteil wird nicht umgeformt. Der umgeformte
Rohling kann je nach Ausführung entweder durch
Öffnen des Umformwerkzeuges herausgenommen oder
durch teilweises radiales Herausziehen der
Umformbacken herausgeschoben werden.
Um bei Werkzeugen mit Kühl- und
Schmiermittelkanälen zu gewährleisten, daß diese
während des Umformvorganges in Form und Abmessung
erhalten bleiben, werden in diese Kanäle des
Rohlings elastische Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente etwas geringeren
Durchmessers eingeführt, die in Bohrungen durch
den Preßstempel hindurchgeführt sind. Dies
geschieht auf einer beheizten Zentrierunterlage.
Die Kühl- und Schmiermittelkanal-Elemente ragen
mit ihren vorderen Enden etwas aus dem Rohling
heraus. Der Rohling wird nun zusammen mit den
Kühl- und Schmiermittelkanal-Elementen so weit in
das Umformwerkzeug eingeschoben, bis deren
überstehende Enden in die Umformzone hineinragen
und zwar bis zu deren Ende. Von hier an wird der
Preßstempel alleine weiterbewegt und drückt den
Rohling bis zur vorgegebenen Länge des
Schneidenteiles durch die Umformzone. Nach dem
Zurückziehen der Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente und des Preßstempels
kann der umgeformte Rohling in der zuvor
beschriebenen Art entnommen werden.
Da die Form des umgeformten Rohlings nach diesem
Arbeitsgang bereits exakt der Form des fertigen
Schaftwerkzeuges im Hinblick auf Spannuten, Fasen,
Schaft und Kühl- und Schmiermittelkanäle
entspricht, ist nach dem Sintern nur noch das
Fertigbearbeiten (z.B. durch Schleifen) der
Freiflächen, der Fasen, des Schaftes und der
Werkzeugspitze bei Bohrern bzw. Stirnschneiden bei
Fräsern notwendig.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß damit Schaftwerkzeuge aus gesintertem
Material, d.h. Hartmetall, pulvermetallurgisch
hergestellter Werkzeugstahl (ASP) oder Keramik,
hergestellt werden können mit einem Minimum an
mechanischer Nachbearbeitung, daß solche Werkzeuge
auch mit Kühl- und Schmiermittelkanälen
herstellbar sind und dabei die Schwachstellen
eines sonst vorhandenen Stoßes verschiedener
Materialien vermieden wird, ebenso wie die damit
verbundene Gefahr einer Verstopfung der Kanäle.
Die Herstellung auch komplizierter Nut-Geometrien
ist einfach und bei niedrigen Herstellkosten
möglich; ebenso wie die Herstellung von
Werkzeugen, bei denen der Durchmesser des
Schaftteiles von dem des Schneidenteiles abweicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich jedoch
nicht ausschließlich zur Herstellung von
Werkzeugen, es ist auch in all den Fällen
vorteilhaft einsetzbar, wo es, z.B. aus
Verschleißgründen, günstig ist, Führungsbahnen oder
Steuerkurven in stabförmigen Maschinenelementen
aus Hartmetall, pulvermetallurgisch hergestellten
Werkzeugstahl (ASP) oder Keramik herzustellen.
Hierbei ist ein weiterer Vorteil, daß der
Schaftteil einen beliebigen Durchmesser und
Querschnitt z.B. elliptisch, quadratisch oder
dreieckig haben sowie als Konus ausgebildet sein
kann bei entsprechender Gestaltung des
Umformwerkzeuges und des Preßstempels.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen,
Schaftwerkzeuge größeren Durchmessers mit einem
Hohlschaft nach diesem Verfahren herzustellen.
Durch diese Maßnahme wird zum einen in nicht
unerheblichem Maße Einsatzmaterial eingespart, was
zur Kostensenkung beiträgt und auch im Falle des
eventuell vorgesehenen Aufbohrens des Hohlschaftes
günstig ist, da das Material in einem Zustand
anfällt, der für das Recycling günstig ist. Zum
anderen wird die Herstellung von solchen
Werkzeugen mit größerem Durchmesser als bisher
möglich, da durch den Hohlschaft bzw. die
Hohlräume die Diffusionswege wesentlich kleiner
werden und die Oberfläche vergrößert wird, so daß
das Plastifizierungs- und Bindemittel beim Sintern
wesentlich besser entweichen kann, wodurch die
Entstehung von Poren reduziert wird. Die
Herstellungsgrenzen für Werkzeuge aus solchen
Sinterwerkstoffen, bei denen Plastifizierungs- und
Bindemittel zum Einsatz kommen, werden damit
deutlich erweitert. Ein besonderer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen,
daß beim Herstellen von einteiligen
Schaftwerkzeugen oder stabförmmigen
Maschinenteilen mit Führungsnuten oder
Steuerbahnen die Umformung in einfacher Weise in
einem Arbeitsgang erfolgt, wobei die Anzahl,
Geometrie und Steigung der Nuten und die Form des
Schaftteiles nahezu beliebig gewählt werden können,
und daß die sonst erforderlichen Vorrichtungen zum
Verdrillen und Nuten entfallen. Darüber hinaus
wird die Steigung der Nuten exakt eingehalten
unabhängig von der Arbeits- bzw.
Vorschubgeschwindigkeit beim Pressen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für die
Herstellung von Schaftwerkzeugen mit homogenen
Aufbau; es ist jedoch ebenso verteilhaft
einzusetzen für die Herstellung von Werkzeugen, bei
denen unterschiedliche Werkstoffqualitäten, d.h.
Pulvermischungen für einen Kernbereich und einen
diesen Kernbereich umgebenden Mantel zum Einsatz
kommen. Durch einen entsprechend den jeweiligen
Anforderungen eventuell auch aus mehreren Schichten
aufgebauten Rohling lassen sich Werkzeuge mit
optimalen Härte-, Festigkeits- und Zähigkeitswerten
nach diesem Verfahren in einem Preßvorgang
herstellen.
Das Verfahren selbst und die zu seiner Durchführung
notwendigen Vorrichtungen sind in den Zeichnungen
Fig. 1 bis 7 dargestellt und nachfolgend näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1a bis c in drei Phasen die Umformung
des Rohlings,
Fig. 2 und 3 zwei Ausführungsformen des
Umformwerkzeuges,
Fig. 4 Ausführungsformen eines
Wendelbohrers mit
Kühlmittelkanälen,
Fig. 5 ein Fräs- oder Aufsenkwerkzeug
mit Hohlschaft,
Fig. 6 und 7 den erforderlichen Teil an
mechanischer Nachbearbeitung
der Fase an einem Wendelbohrer
bzw. der Freifläche an einem
Schaftfräser und
Fig. 8 einen zweiteiligen Preßstempel
für Werkzeuge mit Hohlschaft.
In Fig. 1a ist die Anordnung der verschiedenen
Vorrichtungen kurz vor dem Umformvorgang
dargestellt. Ein stranggepreßter Rohling 1 ist auf
einer beheizten Justierunterlage 4 abgelegt, vor
dem Umformwerkzeug 3 mit vorderer 9 a und hinterer
Führungsbohrung 9 b, die ggf. einen etwas größeren
Durchmesser hat als die vordere, sowie der mit U
bezeichneten Umformzone. In diesem Falle ist ein
Rohling dargestellt mit zwei Kühl- und
Schmiermittelkanälen 7. Der Preßstempel 2 weist
Bohrungen auf, durch die die Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente 8 hindurchragen. Die
Ausrichtung des Rohlings auf der Justierunterlage
erfolgt einerseits exakt zu der vorderen
Führungsbohrung 9 a des Umformwerkzeuges 3 und
andererseits so, daß die im Preßstempel 2
geführten Kühl- und Schmiermittelkanal-Elemente 8
beim Zustellen in die Kühl- und
Schmiermittelkanäle eingeführt werden. Dadurch,
daß die Kühl- und Schmiermittelkanal-Elemente in
bezug auf die den Schneidenteil 5 erzeugende mit U
bezeichnete Umformzone genau ausgerichtet sind,
wird der Rohling automatisch so ausgerichtet und
gehalten, daß die Lage der Kühlmittelkanäle in der
späteren Wendel exakt eingehalten wird.
Die Umformzone ist unter Beachtung der
Sinterschwindung bezüglich des freien Querschnitts
und der Steigung der nutformenden Nasen bzw.
Backen entsprechend den vorgegebenen Maßen des
Fertigwerkzeuges und der Zahl der Nuten geformt.
Die Länge der Umformzone U in Achsrichtung wird
möglichst kurz gehalten, sie richtet sich nach den
Erfordernissen des Einzelfalls.
In Fig. 1b ist die Position des Rohlings 1
dargestellt, nachdem er durch den Preßstempel 2 in
die Führungsbohrung 9 a eingeschoben ist. Die in
dem Halter 10 gehaltenen Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente 8 wurden nach dem
Einführen in den Rohling 1 zusammen mit diesem und
dem Preßstempel 2 bewegt und ragen mit dem Teil 8 a
aus dem Rohling heraus und in die mit U
bezeichnete Umformzone hinein. Nach dem
Wegschwenken der Zentrierunterlage 4 wird der
Rohling 1 durch den Preßstempel 2 weiter in das
Umformwerkzeug 3 hineingeschoben, wobei der
Halter 10 mit den Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elementen 8 dabei nicht bewegt
wird. Dadurch werden in der Umformzone U die
Spannuten entsprechend der Steigung im
Schneidenteil 5 (in Fig. 1c dargestellt) geformt
und gleichzeitig die Kühl- und Schmiermittelkanäle
gewendelt. Dies geschieht nur bis zu der
vorgegebenen Länge des Schneidenteiles 5, so daß
der Schaftteil 6 nicht umgeformt wird. Zum
Entnehmen des umgeformten Rohlings wird das
Umformwerkzeug geöffnet.
Fig. 1c zeigt den fertig umgeformten Rohling und
die Position von Preßstempel 2 und Halter 10 mit
den darin befestigten Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elementen.
Aus dem in Fig. 2 dargestellten Querschnitt ist
der Aufbau des Umformwerkzeuges zu erkennen und
die Wirkungsweise. In dieser Ausführung werden
durch die Segmente 11 die Außenkontur 13 und die
Fasen 14 im Schneidenteil 5 des Schaftwerkzeuges
mit den Kühl- und Schmiermittelkänalen 7 geformt
und durch die Segmente 12 die Spannuten 15. Durch
entsprechende Bewegung der Segmente kann das
Umformwerkzeug zum Entnehmen des umgeformten
Rohlings geöffnet werden.
Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 3
dargestellt. Hier wird der Umformbereich durch
Backen 16 und 17 gebildet, die in dem
Umformwerkzeug 3 in diesem Falle radial beweglich
angeordnet sind. Nach dem Auseinanderfahren der
Backen kann der umgeformte Rohling aus dem
Umformwerkzeug herausgeschoben werden.
Sowohl die Segmente entsprechend Fig. 2 als auch
die Backen entsprechend Fig. 3 können je nach
Länge der Umformzone in Achsrichtung ggf. auch
mehrfach geteilt sein, so daß sie unter
verschiedenen Winkeln radial oder auf Kurvenbahnen
geöffnet werden können, um Beschädigungen des
Rohlings beim Entnehmen zu vermeiden. Die zum
Öffnen notwendigen Einrichtungen sind nicht
dargestellt.
Bei einer weiteren, nicht dargestellten
Ausgestaltung der Erfindung ist das Umformwerkzeug
in Achsrichtung dreigeteilt in vorderen und
hinteren Führungsteil mit dazwischenliegendem
Umformteil. Dieses Umformteil besteht dabei, ähnlich
wie in Fig. 2 oder 3 dargestellt, aus Segmenten, deren
Trennfugen in Längsrichtung der Wendel entsprechend
verlaufen. Es ist dadurch möglich, das
Umformwerkzeug auf einfache Weise durch Auswechseln
der Segmente mit entsprechender Steigung bzw.
Nutfom und -anzahl umzurüsten für verschiedene
Formen und Steigungen der Nuten.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die
Vorrichtungen vereinfachen sich, wenn die
herzustellenden Schaftwerkzeuge ohne oder mit nur
einem zentralen Kühl- und Schmiermittelkanal
ausgeführt werden, unterscheidet sich jedoch nicht
grundsätzlich von dem zuvor beschriebenen.
In Fig. 4a ist ein Wendelbohrer dargestellt mit
zwei Kühl- und Schmiermittelkanälen. Ebenso
vorteilhaft lassen sich jedoch Werkzeuge mit
beliebiger Anzahl von Kanälen herstellen
entsprechend der geforderten Nutenzahl. Die Kühl-
und Schmiermittelkanäle können außer einem
kreisförmigen jeden beliebigen Querschnitt haben,
da hierzu lediglich die entsprechende Form im
Rohling und bei den Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elementen vorzusehen ist.
Fig. 4b zeigt einen Wendelbohrer mit Hohlschaft,
wie er vorteilhafterweise für Bohrer größeren
Durchmessers verwendet wird, wobei in diesem Falle
der Schaft zwischen dem Umformvorgang und dem
Fertigsintern aufgebohrt ist. Ein Aufbohren im
Schaftteil ist jedoch bei entsprechender
Gestaltung des Preßstempels und des Halters für
die elastischen Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente (vgl. Fig. 8 und
weiter unten) auch schon vor dem Umformvorgang
möglich und vermeidet nachträgliche Beschädigungen
des bereits fertigen Schneidenteils. Für den nicht
dargestellten Fall einer Kühl- und
Schmiermittelzufuhr quer zur Längsachse wird der
bzw. werden die Kühlmittelkanäle am rückwärtigen
Ende des Schaftwerkzeuges verschlossen und
entsprechende Querbohrungen eingebracht sowie
entsprechende Einrichtungen für die Zuführung
vorgesehen.
Fig. 5 zeigt ein Fräs- oder Aufsenkwerkzeug mit
zentralem Kühl- und Schmiermittelkanal, bei dem
der Schaft ebenfalls hohl ist, um einerseits
Einsatzmaterial einzusparen und andererseits die
Diffusionsvorgänge zu verbessern und kurze Wege
für das Entweichen der Plastifizierungs- und
Bindemittel beim Sintervorgang zu erhalten. Der
Übergang von der größeren Bohrung im Hohlschaft
auf den im Durchmesser kleineren Kühl- und
Schmiermittelkanal im Schneidenbereich
ist im dargestellten Falle konisch und liegt
vorteilhaft im Auslaufbereich der Spannuten.
In Fig. 6a ist die Draufsicht auf eine Bohrerspitze
gezeigt, bei der die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens besonders deutlich zu erkennen sind. Die
Außenkontur des Wendelbohrers 13 und die Spannuten
15 haben nach dem Umformen bereits ihre endgültige
Gestalt. Es bedarf keiner weiteren Bearbeitung. Zur
Fertigbearbeitung des Schneidenteils muß lediglich
die Freifläche 18 und der Teil 19 der Fase 14 auf
Fertigmaß abgeschliffen werden. In den Fällen, in
denen der Schaft den gleichen Durchmesser wie die
Fase hat, kann er mit dieser zusammen in einem
Arbeitsgang spitzenlos geschliffen werden. Das
Schleifen der Bohrerspitze erfolgt in der üblichen
Weise. Fig. 6b zeigt den Bohrer in der Ansicht.
Lediglich bei großen Werkzeugabmessungen ist ggf.
eine spanabhebende Bearbeitung der Bohrerspitze
bzw. der Stirnschneide vor dem Sintern zweckmäßig.
Auch im Falle des in Fig. 7a und b dargestellten
Fräsers ist der Verfahrensvorteil deutlich
erkennbar. Auch hier sind die Freiflächen 20 und
die Spannuten 15 nach dem Umformvorgang fertig und
es muß lediglich die Freifläche 21 angeschliffen
werden.
In Fig. 8 ist ein Ausführungsbeispiel für einen
zweiteiligen Preßstempel dargestellt, wie er zur
Herstellung von Werkzeugen mit Hohlschaft Anwendung
findet. Der Rohling ist in diesem Falle rohrförmig
und unter Berücksichtigung der Umformung
entsprechend der gewünschten Abmessung des fertigen
Schaftwerkzeuges abgelängt. In dieser Darstellung
ist ein Schaftwerkzeug mit zwei Kühl- und
Schmiermittelkanälen im Schneidenteil angenommen.
Der Preßstempel besteht aus einem Innenstempel 22,
der in einem Außenstempel 23 axial verschiebbar
ist, und der in der Ausgangsstellung entsprechend
der Länge des Rohlings aus dem Außenstempel
herausragt. Er ist an seinem vorderen, dem
Umformwerkzeug zugekehrten Ende dem Auslauf der
Spannuten des Schaftwerkzeuges entsprechend
ausgebildet. Der Übergang vom zylindrischen Teil
zum vorderen Ende hin ist in den Schnitten Fig. 8a
bis e dargestellt. Der Innenstempel 22 stellt
gleichzeitig den Halter für die Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente 24 dar. Vor dem
Preßvorgang wird der Innenstempel in den auf der
Zentrierunterlage abgelegten Rohling eingeführt
durch Bewegen des gesamten Preßstempels, so daß das
vordere Ende mit den elastischen Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elementen herausragt und der
Außenstempel am hinteren Ende des Rohlings zur
Anlage kommt. Anschließend wird der Rohling durch
das gemeinsame Verfahren von Innen- und
Außenstempel soweit in das Umformwerkzeug
geschoben, daß der vordere Teil des
Innenstempels 22 mit den Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elementen 24 in die Umformzone
hineinreichen. Anschließend wird der Rohling durch
den Außenstempel 23 bis zur Länge des
Schneidenteiles in das Umformwerkzeug gepreßt,
wodurch gleichzeitig die Nuten, die Fasen und die
Kühl- und Schmiermittelkanäle geformt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist zur Formerhaltung
der Kühl- und Schmiermittelkanäle anstelle des
Einsatzes von Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elementen ein Ausgießen bzw.
Füllen der Kanäle mit einem Plastifizierungsmittel
vorgesehen, dessen Schmelzpunkt über dem des in der
Rohlingsmasse verwendeten liegt. Bei dieser
Alternative des Verfahrens müßte in Kauf genommen
werden, daß die Präzision der Kühl- und
Schmiermittelkanäle unter Umständen geringer ist;
es würde jedoch der mögliche Verschleiß der Kühl-
und Schmiermittelkanal-Elemente beim Preßvorgang
vermieden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von einteiligen
gesinterten Zerspanungswerkzeugen, bestehend aus
einem gewendelten oder geraden Schneiden- und einem
Schaftteil, sowie Maschinenteilen mit Nuten oder
Führungsbahnen, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein stranggepreßter, auf
Maß abgelängter Rohling (1) mittels eines
Preßstempels (2) so weit in ein beheiztes
Umformwerkzeug (3) gedrückt wird, bis der
Schneidenteil (5) in der vorgegebenen Länge
geformt ist, und daß dieses Umformwerkzeug
anschließend geöffnet und der umgeformte
Rohling entnommen und anschließend gesintert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein solches Schaftwerkzeug
ohne oder mit Kühl- und Schmiermittelkanal bzw.
-kanälen (7) sowie ohne oder mit Fase bzw.
Fasen (14) in einem Arbeitsgang hergestellt
wird, wobei der Schaft (6) denselben, einen
größeren oder kleineren Durchmesser als der
Schneidenteil (5) haben kann, unabhängig davon
ob das Schaftwerkzeug einen zentralen Kühl- und
Schmiermittelkanal oder mehrere im
Schneidenbereich der Wendel folgende Kühl- und
Schmiermittelkanäle aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohlinge nach dem
Strangpreß- und Ablängvorgang in einem Ofen auf
Strangpreßtemperatur gehalten und einzeln für
den Umformvorgang entnommen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohlinge auf
einer vor dem Umformwerkzeug (3) angeordneten
beheizten Zentrierunterlage (4) abgelegt und bei
Schaftwerkzeugen mit Kühl- und
Schmiermittelkanälen zur Aufnahme der
elastischen Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente (8) exakt
ausgerichtet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß elastische
Kühl- und Schmiermittelkanal-Elemente (8) in die
Kühl- und Schmiermittelkanäle (7) des Rohlings
eingeführt werden und mit diesen zusammen bis
in die mit U bezeichnete Umformzone in das
Umformwerkzeug eingeführt werden und daß
anschließend der Rohling alleine
weitergeschoben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühl- und
Schmiermittelkanäle (7) des abgelängten Rohlings
(1) mit einem Plastifiziermittel ausgefüllt
werden, dessen Schmelztemperatur höher ist als die
des in der Rohmasse verwendeten, und daß der
Rohling auf einer vor dem Umformwerkzeug (3)
angeordneten beheizten Zentrierunterlage (4)
abgelegt und exakt ausgerichtet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein solches
Schaftwerkzeug in einem Arbeitsgang herstellbar
ist mit einem hohlen Schaft und einem
Kühl- und Schmiermittelkanal, dessen Durchmesser
im Schneidenbereich geringer als der
Innendurchmesser des Schaftes sein kann.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Schaftwerkzeug auch dann
einteilig und in einem Arbeitsgang herstellbar
ist, wenn der hohle Schaft in mehrere gewendelte
Kühl- und Schmiermittelkanäle übergeht.
9. Vorrichtung zur Durchführung eines
Herstellverfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Umformwerkzeug zum Öffnen längsgeteilt ist und
aus mehreren Segmenten (11 und 12) bestehen
kann.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 dadurch
gekennzeichnet, daß im Umformbereich
Umformbacken (16 und 17) vorgesehen sind, die
in dem Umformwerkzeug (3) beweglich und radial
öffenbar sind, so daß der umgeformte Rohling
axial aus dem Umformwerkzeug herausgedrückt
werden kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umformbacken (16 und
17) in Achsrichtung ein- oder mehrfach geteilt
sind und unter unterschiedlichen Winkeln
geöffnet werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Ausbildung des Umformbereiches bzw. durch
mehrere Umformbacken unterschiedlicher Form und
Größe ein mehrgängiger Schneidenteil (5) und/oder
beliebige Fasenzahl bzw. keine Fase ausgeformt
wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung eines
Herstellverfahrens nach einem der Ansprüche 2,
4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
elastische Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elemente (8) in einem Halter
(10) gehalten, durch den Preßstempel (2)
hindurchgeführt und mit ihren freien Enden (8 a)
in die Kühl- und Schmiermittelkanäle (7)
geschoben werden, und daß der Preßstempel bei
feststehenden Kühl- und
Schmiermittelkanal-Elementen den Rohling
teilweise durch das Umformwerkzeug (3) drückt.
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DE19863636798 DE3636798A1 (de) | 1986-10-29 | 1986-10-29 | Verfahren zur herstellung von einteiligen gesinterten schneidwerkzeugen in schaftausfuehrung |
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ID=6312736
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