DE3619036A1 - Verfahren zur steuerung von datenverarbeitenden einrichtungen - Google Patents
Verfahren zur steuerung von datenverarbeitenden einrichtungenInfo
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Description
Das sogenannte von-Neumann-Operationsprinzip (sh.
z. B. Z80 Microcomputer Data Book, MOSTEK Corporation
1981, S.III-5 bis III-76;), zeichnet sich dadurch
aus, daß in einer Anweisung nur die Operanden oder
ihre Adressen, die Operation und die Adresse des Ergebnisses
der Operation festgelegt sind. Die Größe
und Anzahl von Operanden, die Adresse der Folgeanweisung
und die Anzahl Wiederholungen der Operation
an den Operanden ist bei diesem Verfahren a priori
festgesetzt und in der datenverarbeitenden Einrichtung
fest verdrahtet. So verarbeiten die Anweisungen
ausschließlich einfache Maschinenworte. Die Anzahl
der Operanden ist meistens auf zwei begrenzt und die
Anzahl der Wiederholungen der Operation an den Operanden
mit eins festgesetzt. Beispiele für typische
Anweisungen des von-Neumann-Operationsprinzips sind:
lade ein Maschinenwort von der Speichereinrichtung
in Register "X", speichere den Inhalt des Registers
"X" in der Speichereinrichtung, addiere, vergleiche,
subtrahiere Register "X" mit Register "Y". Dadurch
ist die Mächtigkeit der Anweisungen bei diesem Verfahren
sehr klein.
Eine gewisse Erweiterung dieses Operationsprinzips
wird dadurch erreicht, daß Anweisungen vereinbart
werden, die sich nicht nur auf einzelne Maschinenworte
beziehen. Mit anderen Worten, die Anweisung
trägt zusätzlich eine Information, die besagt, wie
viele Maschinenworte in dieser Anweisung verarbeitet
werden. Dabei handelt es sich um strikt vereinbarte
Zahlen (z. B. ein, zwei, vier, acht Maschinenworte).
Oft werden auch Anweisungen realisiert, die die danach
folgende Anweisung n mal wiederholen. Diese
Anweisungen steigern lediglich die Verarbeitungsleistung
der datentransformierenden Einrichtung, verändern
ihr Operationsprinzip aber nicht.
Ein anderes Verfahren zur Steuerung von datenverarbeitenden
Einrichtungen, das unter dem Begriff Datenstruktur-
Operationsprinzip bekannt ist, basiert
auf der Erkenntnis, daß in der Datenverarbeitung oft
mit bekannten Datenstrukturen wie z. B. Matrizen gearbeitet
wird. Dieses Verfahren unterscheidet sich
von dem von-Neumann-Operationsprinzip nur dadurch,
daß sich die in den Anweisungen gemachten Angaben zu
den Operanden und dem Ergebnis nicht auf Maschinenworte,
sondern auf die vereinbarte Datenstruktur,
z. B. Matrizen, beziehen. Die mit diesem Verfahren
arbeitenden datentransformierenden Einrichtungen
besitzen eine große Anzahl von Registern, die in
Form von Vektoren organisiert, mehrere Maschinenworte
speichern und mit einer Anweisung verarbeiten
können.
Ein als Datenfluß-Prinzip bezeichnetes Verfahren zur
Steuerung von datenverarbeitenden Einrichtungen ist
durch Einführung von Regeln gekennzeichnet, die besagen,
wann jeder bei Operanden an einer Operation
teilnehmen darf. Bei diesem Verfahren wird vor der
Durchführung jeder Operation eine Datenabhängigkeits-
Analyse durchgeführt, d. h. es wird geprüft, ob
die Operanden "aktiv" sind. Die dazu benötigte Information
befindet sich in einem sogenannten Datenfluß-
Graph, der in der Speichereinrichtung bewahrt
wird. Der Aufbau und der Informationsinhalt der einzelnen
Anweisungen entspricht dem des von-Neumann-
oder des Datenstruktur-Operationsprinzips.
Die vorstehend beschriebenen Verfahren zur Steuerung
von datenverarbeitenden Einrichtungen haben mehrere
Nachteile. Das von-Neumann-Operationsprinzip ist
zwar sehr einfach und flexibel, aber seine Eigenheit,
in einer Anweisung einen neuen Wert nur an ein
gegebenes Objekt binden zu können, beeinträchtigt
stark den Datentransport durch die Mehrfach-Leitungsanordnung.
Das Datenstruktur-Operationsprinzip
vermindert zwar diesen Nachteil deutlich, ist aber
an feste Datenstrukturen gebunden, die von vornherein
definiert sein müssen. Das Datenfluß-Prinzip
stellt, wenn an eine einzige Aufgabe fixiert, meistens
eine optimale Lösung für eine datenverarbeitende
Einrichtung dar. Es ist jedoch sehr umständlich,
eine nach diesem Operationsprinzip agierende
datenverarbeitende Einrichtung auf die Lösung einer
von der anderen Aufgabe umzustellen. Dadurch wird
dieses Verfahren meist in Spezialprozessoren angewendet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
Transformation von Daten anzugeben, durch das es
möglich ist, bei hoher Flexibilität hinsichtlich
Datenstrukturen und Aufgabenstellung auch den Datendurchsatz
wesentlich zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient der Steuerung
von datenverarbeitenden Einrichtungen zwecks Transformation
von Daten. Diese Daten sind in Form von
Ziffern in Speichereinrichtungen abgelegt. Sie werden
von den Speichereinrichtungen zu datentransformierenden
Einrichtungen durch die Mehrfach-Leitungsanordnung
übertragen, in den datentransformierenden
Einrichtungen miteinander verknüpft und die Ergebnisse
der an den Daten durchgeführten Operationen
werden durch die Mehrfach-Leitungsanordnung zu den
Speichereinrichtungen zurück übertragen und dort gespeichert.
Welche Daten zu welchem Zeitpunkt und mit
welchem Alogorithmus verarbeitet werden, wird dabei
in Form von Anweisungen kodiert, die größere zusammengehörende
Folgen (Programme) bilden und in einer
oder mehreren Speichereinrichtungen abgelegt sind.
Die datentransformierenden Einrichtungen entnehmen
die Anweisungen aus den Speichereinrichtungen, indem
sie die Speichereinrichtungen veranlassen, die Anweisungen
durch die Mehrfach-Leitungsanodnung in
ihre Richtung zu übertragen. Die von den datentransformierenden
Einrichtungen empfangenen Anweisungen
werden in der Steuereinrichtung der datentransformierenden
Einrichtung entschlüsselt und die dadurch
festgelegte Operation an den in der Anweisung definierten
Daten durchgeführt.
Eine datenverarbeitende Einrichtung besteht aus einer
oder mehreren Speichereinrichtungen aus einer
oder mehreren datentransformierenden Einrichtungen,
die miteinander durch eine oder ein System von Mehrfach-
Leitungsanordnungen verbunden sind. Eine Speichereinrichtung
besteht aus mehreren nacheinander
gereihten Zellen, in denen Werte gespeichert werden,
die als binäre Ziffer kodiert sind. Die Speichereinrichtung
ist in der Lage, auf Anforderung den Inhalt
einer Zelle durch die Mehrfach-Leitungsanordnung zu
liefern. Welche der Zellen ausgelesen wird, entscheidet
die durch die Mehrfach-Leitungsanordnung
zugeführte Adresse der Speicherzelle. Ebenso kann
eine Speichereinrichtung auf Anforderung ihr zugeführte
Werte in Zellen speichern, deren Adresse bei
der Einlieferung angegeben wurde. Eine datentransformierende
Einrichtung besteht aus einer Kontrolleinrichtung
und einer oder mehreren artihmetisch-logischen
Einrichtungen (ALU). Die Kontrolleinrichtung
besitzt die Motorik, die Anweisungen aus der Speichereinrichtung
zu lesen, sie zu dekodieren und anhand
der auf diese Weise gewonnenen Information die
Aktivitäten der gesamten datenverarbeitenden Einrichtung
zu steuern. Die arithmetisch-logische Einrichtung
führt die arithmetisch-logischen Operationen
mit den Operanden durch, die ihr von der Kontrolleinrichtung
zugeführt werden.
Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß es bei diesem Verfahren möglich
ist, eine Operation mit einer einzigen Anweisung
auf über die Speichereinrichtung frei verteilte
Daten anzuwenden, die eine beliebige Struktur haben.
Wesentliches Merkmal der Erfindung dabei ist, daß
während der Anwendung der Operation an komplexen Datenstrukturen
keine weiteren Anweisungen oder ihre
Elemente aus der Speichereinrichtung gelesen und in
der Kontrolleinrichtung interpretiert werden müssen.
Die Mehrfach-Leitungsanordnung ist zu dieser Zeit
für den Transport von Daten verfügbar. Eine neue Anweisung
wird erst dann aus der Speichereinrichtung
gelesen, wenn die in der verarbeitenden Anweisung
definierte Operation auf alle in dieser Anweisung
referierte Daten angewandt wurde. Damit die daraus
resultierenden Vorteile voll genutzt werden, sollte
die datentransformierende Einrichtung die Operanden-Adressen
mit Hilfe eines freiprogrammierbaren
Adressgenerators erzeugen, der parallel zu allen
übrigen Komponenten der datentransformierenden Einrichtung
arbeitet. Ferner sollte auf interne und in
einer Anweisung ansprechbare Datenregister verzichtet
werden.
Eine nach den erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende
Einrichtung wird im folgenden an Hand der Figuren
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Übersichtsbild der Einrichtung,
Fig. 2 die Datenstromeinheit in der Einrichtung nach
Fig. 1,
Fig. 3 die Bedingungseinheit in der Einrichtung nach
Fig. 1,
Fig. 4 die Befehlseinheit in der Einrichtung nach
Fig. 1,
Fig. 5 den Verarbeitungsprozessor in der Einrichtung
nach Fig. 1,
Fig. 6 ein Zeitdiagramm zur Darstellung nach Fig. 1 und
Fig. 7 eine Darstellung der Ablaufsequenz eines Verarbeitungsschrittes
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Wie Fig. 1 zeigt, kommuniziert die Speichereinheit
M, die der Speicherung von Daten und Programmen
dient, mit der Datenstromeinheit DSE und der Befehlseinheit
BE durch das Schreib/Lese-Signal 3 und
die Strobe-Signale 4 und 7 über die Mehrfach-Leitungsanordnungen
1, 2, 5, 6 Die Mehrfach-Leitungsanordnung
1 ist bidirektional und dient der Übertragung
der Daten von und zur Speichereinrichtung. Die
Mehrfach-Leistungsanordnung 2 ist unidirektional und
überträgt die Adressen der zu schreibenden bzw. zu
lesenden Daten. Das Schreib/Lese-Signal 3 ist unidirektional
und veranlaßt, daß die Daten aus der Speichereinheit
M ausgelesen oder in die Speichereinheit
eingeschrieben werden. Das Strobe-Signal 4 ist bidirektional
und signalisiert die Gültigkeit der auf
der Mehrfach-Leitungsanordnung 2 anstehenden Adresse
bzw. der auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 1 anstehenden
Daten.
Die Mehrfach-Leitungsanordnungen 5, 6 und das
Strobesignal 7 dienen als Befehlstransportweg (sh.
Fig. 6) und leiten die Anweisungen, die von der
Speichereinheit M zu der Befehlseinheit BE übertragen
werden. Die Mehrfach-Leitungsanordnung 6 ist
unidirektional und dient zur Übertragung von Befehlsadressen.
Das Strobe-Signal 7 ist unidirektional
und kennzeichnet, wann sich ein gültiger Befehl
auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 5 bzw. eine gültige
Adresse auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 6
befindet.
Die Speichereinheit M verhält sich gegenüber der Datenstromeinheit
DSE und der Befehlseinheit BE als
"passive" Komponente, d. h. sie liest bzw. schreibt
die Daten und/oder liest die Anweisungen nur auf Anforderung
der Datenstromeinheit DSE bzw. der Befehlseinheit
BE.
Das Lesen oder Schreiben von Daten wird von der Datenstromeinheit
DSE veranlaßt. Die Befehlseinheit BE
veranlaßt das Lesen von Anweisungen. Die Speichereinheit
M besteht aus mehreren nacheinandergeordneten
Speicherzellen, von denen jeder eine feste
Adresse zugeordnet wird, und aus einer Speicherverwaltung
MMU, die den gesamten Speicherraum verwaltet.
Das Ansprechen einer Speicherzelle erfolgt
durch die Angabe ihrer Adresse. Soll die Speicherzelle
geschrieben werden, so ist die Angabe des zu
schreibenden Wertes erforderlich.
Die Datenstromeinheit DSE erzeugt die Datenströme X,
Y, Z, die über die Mehrfach-Leitungsanordnungen 16,
17, 18 übertragen werden und in dem Verarbeitungsprozessor
VP transformiert werden (Fig. 1 und 2).
Der gesamte Arbeitszyklus der Datenstromeinheit
(Zeile 8 in Fig. 6) kann in zwei aufeinander folgende
Zeitphasen unterteilt werden, nämlich die Programmierphase
PPh und die Arbeitsphase APh. Die Datenstromeinheit
DSE wird von der Befehlseinheit BE
mit Hilfe des Strobe-Signals SS 8 in eine dieser beiden
Zeitphasen versetzt.
Während der Arbeitsphase APh liest die Datenstromeinheit
DSE sequentiell mit voreingestelltem Schritt
Datenelemente aus der Speichereinheit M und parallelisiert
sie zu den Datenströmen X, Y, die sie über
die Mehrfach-Leitungsanordnung 16, 17 zu dem Verarbeitungsprozessor
VP abgibt. Simultan dazu
empfängt die Datenstromeinheit DSE den von dem Verarbeitungsprozessor
VP ankommenden Datenstrom Z, der
ihr über die Mehrfach-Leitungsanordnung 18 zugeführt
wird, und speichert die einzelnen Elemente dieses
Datenstromes in der Speichereinheit M.
Um eines der Elemente der Datenströme X, Y aus der
Speichereinheit zu lesen, gibt die Datenstromeinheit
DSE dem Schreib/Lese-Signal 3 den logischen Zustand
"READ", legt die Adresse des gewünschten Datenelementes
an die Mehrfach-Leitungsanordnung 2, aktiviert
kurz das Strobesignal SS 4, das die Speichereinheit
M zur Übernahme der Zustände der Mehrfach-
Leitungsanordnung 2, des Schreib/Lese-Signals 3 und
zur Durchführung der Leseoperation veranlaßt, und
wenn das Strobe-Signal SS 4 von der Speichereinheit
aktiviert wird, übernimmt die Datenstromeinheit DSE
den auf der Mehrfach-Leistungsanordnung 1 anstehenden
Wert, der dem zu lesenden Element der Datenströme
X, Y entspricht (Fig. 6).
Beim Einschreiben eines Elements in die Speichereinheit
des Datenstromes Z setzt die Datenstromeinheit
DSE das Schreib/Lese-Signal 3 in den logischen Zustand
"WRITE", legt die Adresse dieses Elements an
die Mehrfach-Leitungsanordnung 2 und dessen Wert an
die Mehrfach-Leitungsanordnung 1 an, und erzeugt anschließend
das Strobe-Signal SS 4, das die Speichereinheit
zur Übernahme der Werte von den Mehrfach-
Leitungsanordnungen 1, 2 und des Schreib/Lese-Signals
3 und zur Durchführung der Schreiboperation
veranlaßt.
Um die Elemente der Datenströme X, Y dem Verarbeitungsprozessor
VP zu übergeben, legt die Datenstromeinheit
DSE das Element des Datenstromes X an die
Mehrfach-Leitungsanordnung 16 und das Element des
Datenstromes Y an die Mehrfach-Leitungsanordnung 17
an und aktiviert das Strobe-Signal auf 19. Wenn das
READY-Signal 20 aktiv wird, übernimmt die Datenstromeinheit
DSE das auf der Mehrfach-Leitungsanordnung
18 anstehende Element des Datenstromes Z und
speichert es in der Speichereinheit (Fig. 6). Während
der Arbeitsphase der Datenstromeinheit DSE sind
die Mehrfach-Leitungsanordnungen 9, 10 und das Strobe-Signal
auf 11 inaktiv und werden von der Datenstromeinheit
DSE nicht ausgewertet.
Die Mehrfach-Leitungsanordnungen 13, 14, 15 und das
Strobe-Signal auf 12 dienen der Übertragung der Inhalte
der internen Register der Datenstromeinheit
DSE zu der Bedingungseinheit BDE. Das Strobe-Signal
auf 12 wird von der Steuerung der Datenstromeinheit
DSE erzeugt und signalisiert, wann die Bedingungseinheit
BDE die Inhalte der Pointerregister von den
Mehrfach-Leitungsanordnungen 13, 14, 15 übernehmen
darf.
Während der Programmierphase empfängt die Datenstromeinheit
DSE auf den Mehrfach-Leitungsanordnungen
9, 10 Werte, die von der Befehlseinheit BE ankommen
und in ihre internen Register geladen werden
(Fig. 6), wobei durch die Mehrfach-Leitungsanordnung
9 der Inhalt des Registers und durch die Mehrfach-
Leitungsanordnung 10 die Adresse des Registers übertragen
wird. Das Strobe-Signal auf 11 dient zur Synchronisation
des Datenaustausches.
Die Datenstromeinheit DSE (Fig. 2) besteht aus drei
Pointerregistern PA, PB, PC, drei Addierern AD 1,
AD 2, AD 3, drei Konstantenregistern KA, KB, KC, einem
Zwischenspeicher ZS für die Datenströme mit Adressdekoder
ADC, einem Multiplexer MUX und einem Steuerwerk
SW.
Die Pointerregister PA, PB, PC, enthalten die aktuellen
Adressen der Elemente der Datenströme X, Y,
Z, d. h. die Adressen der Elemente, auf die zugegriffen
wird. Diese Adressen sind in Fig. 2 mit Ad a, Ad b
und Ad c bezeichnet.
Die Addierer AD 1, AD 2, AD 3 und die Konstantenregister
KA, KB, KC nehmen an der Errechnung der Folgeadressen
der Elemente der Datenströme teil. Im Zwischenspeicher
ZS für die Datenströme werden die Elemente
der Datenströme X, Y, Z zwecks Synchronisierung
der Speichereinheit M mit dem Verarbeitungsprozessor
VP und Verkürzung der durchschnittlichen Zugriffszeiten
zwischengespeichert. Der Adressdekoder
ADC erkennt, ob die Adresse des Elementes der Datenströme,
auf die zugegriffen wird, innerhalb des Zwischenspeichers
ZS liegt. Ist dies der Fall, wird der
Zugriff innerhalb des Zwischenspeichers ZS abgewickelt.
Im anderen Fall wird das Element von der
Speichereinheit M gelesen oder in die Speichereinheit
M geschrieben.
Der Multiplexer MUX ermöglicht der Befehlseinheit
BE, die Inhalte der Pointerregister PA, PB, PC und
der Konstantenregister KA, KB, KC zu lesen oder sie
zu verändern.
Das Steuerwerk SW der Datenstromeinheit DSE regelt
den Arbeitsablauf der Datenstromeinheit DSE. Das
Signal 8 kennzeichnet, ob die Datenstromeinheit DSE
von der Befehlseinheit programmiert wird, oder ob
sie die Erzeugung der Datenströme X, Y, Z durchführen
soll. Während der Programmierphase aktiviert das
Steuerwerk SW mi dem Signal S 9 den Multiplexer MUX
und abhängig davon, welches der Register auf der
Mehrfach-Leitungsanordnung 10 kodiert ist, erzeugt
er eines der Signale S 3, S 5, S 7, um den durch die
Mehrfach-Leitungsanordnung 9 ankommenden Wert in
eines der Register PA, PB, PC zu übernehmen. Die
anderen Signale, die in der Datenstromeinheit DSE
erzeugt werden, bleiben in der Programmierphase inaktiv.
Während der Arbeitsphase führt das Steuerwerk SW der
Datenstromeinheit DSE sukzessiv die Schritte der
Kontrollsequenz durch, die die Datenströme X, Y, Z
erzeugt. Die Schritte sind:
- 1. Lesen des Folgeelements des Datenstromes X, dessen Adresse des Pointerregister PA enthält.
- 2. Inkrementieren des Inhaltes des Pointerregisters PA um den Inhalt des Konstantenregisters KA.
- 3. Überprüfen, ob der Verarbeitungsprozessor VP das Anstehen eines neuen Elementes des Datenstromes Z auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 18 mit aktivem READY-Signal 20 signalisiert. Ist dies der Fall, wird das Element unter der Adresse gespeichert, die das Pointerregister PC enthält, und anschließend der Inhalt des Pointerregisters PC um den Inhalt des Konstantenregisters KC inkrementiert.
- 4. Lesen des Folgelementes des Datenstromes Y, dessen Adresse das Pointerregister PB enthält.
- 5. Inkrementieren des Inahltes des Pointerregisters PB um den Inhalt des Konstantenregisters KB.
- 6. Durch Aktivieren des Strobe-Signals SS 3 wird dem Verarbeitungsprozessor VP signalisiert, daß auf den Mehrfach-Leitungsanordnungen 16, 17, Folgeelemente der Datenströme X, Y anstehen.
- 7. Durchführen des Kontrollschrittes 3.
- 8. Überprüfen, ob das START/STOP-Signal 8 immer noch aktiv ist, und wenn ja Wiederholen der Kontrollsequenzen 1 bis 8. Ist das Signal 8 nicht mehr aktiv, leitet das Steuerwerk SW die Programmierphase ein.
Das Steuerwerk SW der Datenstromeinheit DSE inkrementiert
die Inhalte der Pointerregister PA, PB, PC
um die Inhalte der Konstantenregister KA, KB, KC,
indem es die Signale S 3 bis S 8 erzeugt, die die Addierer
AD 1, AD 2, AD 3 aktivieren und die Übernahme
der Additionsergebnisse der Inhalte der Pointerregister
PA, PB, PC und der Inhalte der Konstantregister
KA, KB, KC in die Pointerregister PA, PB, PC
veranlassen. Zusätzlich erzeugt das Steuerwerk SW
bei jeder Änderung der Inhalte der Pointerregister
PA, PB, PC das Strobe-Signal auf 12, das der Bedingungseinheit
BDE diese Änderung mitteilt. Um ein
Element der Datenströme zu lesen bzw. zu schreiben,
aktiviert das Steuerwerk die Signale S 0, S 1, die dem
Adressdekoder ADC angeben, mit welchem Pointerregister,
PA, PB, PC gearbeitet werden soll. Für die
Pointerregister PA, PB wird automatisch die Leseoperation
ausgeführt. Mit dem Pointerregister PC ist
immer eine Schreiboperation verbunden.
Der Verarbeitungsprozessor VP transformiert die von
der Datenstromeinheit DSE durch die Mehrfach-Leitungsanordnungen
16, 17 ankommenden Datenströme X,
Y, und wenn die zur Zeit ausgeführte Transformation
der Datenströme X, Y eine generische Transformation
ist, erzeugt der Verarbeitungsprozessor VP den Datenstrom
Z, den er durch die Mehrfach-Leitungsanordnung
18 zu der Datenstromeinheit DSE zurückleitet
(Fig. 1 und 5). Der Verarbeitungsprozessor VP erkennt
die Abholbereitschaft der auf den Mehrfach-
Leitungsanordnungen anstehenden Elemente der Datenströme
X, Y anhand des Strobe-Signals auf 19 (Fig.
6). Ebenso signalisiert der Verarbeitungsprozessor
VP der Datenstromeinheit DSE die Abholbereitschaft
der aufeinander folgenden Elemente des Datenstromes
7 mit Hilfe des READY-Signals 20 (Fig. 6).
Auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 21 empfängt der
Verarbeitungsprozessor VP den von der Befehlseinheit
BE ankommenden Operationscode der Transformation,
die mit den Elementen der Datenströme X, Y durchgeführt
werden soll. Das Strobe-Signal auf 32 besagt,
wann sich der Operationscode einer neuen Transformation
auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 21 befindet
(Fig. 6).
Auf den Mehrfach-Leitungsanordnungen 22, 23, 24, 25
sendet der Verarbeitungsprozessor VP zu der Bedingungseinheit
BDE entsprechend den Datenstrom X, den
Datenstrom Y, den Datenstrom Z, und die mit den Elementoperationen des Verarbeitungsprozessors VP
assoziierten Merker. Durch Aktivieren des Strobe-
Signals auf 26 informiert der Verarbeitungsprozessor
VP die Bedingungseinheit BDE, wann sich auf den
Mehrfach-Leitungsanordnungen 22, 23, 24, 25 gültige
Werte der Datenströme X, Y, Z und der Merker befinden.
Der Verarbeitungsprozessor VP (Fig. 5) besteht aus
einem Arithmetikprozessor ARP 1 für Vektoroperationen,
einem Arithmetikprozessor ARP 2 für Skalaroperationen,
einem Vergleichsprozessor VGP, einer Kontrollogik CTL des Verarbeitungsprozessors VP, einem
Operationsregister OPR, einem Merkerregister MKR und
zwei Pufferregistern BU 1 und BU 2.
Der Arithmetikprozessor ARP 1 für Vektoroperationen
führt arithmetische und/oder logische Operationen
mit Datenströmen X, Y aus, deren Elemente Vektoren
sind. Der Arithmetikprozessor ARP 2 für Skalaroperationen
führt arithmetische und/oder logische Operationen
mit Datenströmen X, Y aus, deren Elemente Skalare
sind. Der Vergleichsprozessor VGP ermittelt die
Ähnlichkeit der Datenströme X, Y. Es ist zu erkennen,
daß für die kommerzielle Datenverarbeitung nur
der Arithmetikprozessor ARP 2 für Skalaroperationen
ausreichen würde. Die verbleibenden Prozessoren, der
Arithmetikprozessor ARP 1 für Vektoroperationen und
der Vergleichsprozessor VGP zielen auf Anwendungen
technisch-wissenschaftlicher Berechnungen und der
künstlichen Intelligenz. Das Operationsregister OPR
speichert den Code der auszuführenden Operation.
Das Merkerregister MKR enthält Merker, die etwas
über den Verlauf oder den Zustand der auszuführenden
Operation aussagen (z. B. Zero, Overflow, Carry).
Die beiden Pufferregister BU 1 und BU 2 speichern
zeitweilig die Elemente der Datenströme X, Y. Die
Kontrollogik CTL des Verarbeitungsprozessors VP koordiniert
die Arbeitsweisen der Arithmetikprozessoren
ARP 1 und ARP 2 und des Vergleichsprozessors VPG.
Erkennt die Kontrollogik CTL, daß das Strobe-Signal
auf 32 aktiv wird, so erzeugt sie das Signal S 20, um
den Code der Operation in das Operationsregister OPR
zu übernehmen. Immer wenn das Strobe-Signal auf 19
aktiv wird, veranlaßt die Kontrollogik CTL einen der
Prozessoren, die Operation mit den Elementen durchzuführen,
die auf den Mehrfach-Leitungsanordnungen
16, 17 anstehen. Gleichzeitig werden die Elemente
der Datenströme X, Y mit dem Signal S 21 in die Pufferregister
BU 1, BU 2 übernommen. Welcher der Prozessoren
aktiviert wird, hängt direkt von der Operation
ab. Alle Vektoroperationen führt der Arithmetikprozessor
ARP 1 für Vektoroperationen durch, die Skalaroperationen
führt der Arithmetikprozessor ARP 2 für
Skalaroperationen durch, und die Vergleichsoperationen
führt der Vergleichsprozessor VGP durch. Wenn
die ausgeführte Operation generisch war, erzeugt die
Kontrollogik CTL des Verarbeitungsprozessors VP das
READY-Signal 20, das der Datenstromeinheit DSE die
Abholbereitschaft des Operationsergebnisses (Element
des Datenstromes Z) mitteilt. Parallel dazu werden
mit dem Signal S 19 die Merker in das Merkeregister
MKR übernommen und mit dem Strobe-Signal auf 26 der
Bedingungseinheit BDE mitgeteilt, daß auf den Mehrfach-
Leitungsanordnungen 22, 23, 24, 25 neue Werte
anstehen.
Die Bedingungseinheit BDE entscheidet darüber, wann
die Ausführung der gerade zu verarbeitenden Anweisung
beendet und die Ausführung einer neuen Anweisung
begonnen werden soll (Fig. 1 u. 3). Die Entscheidung
trifft die Bedingungseinheit BDE anhand
einer Klausel, die ihr von der Befehlseinheit BE
zugeführt wird. Die Klausel besteht aus Operanden,
Vergleichsoperatoren und logischen Operatoren. Die
Operanden können die Elemente der Datenströme X, Y,
Z, die Inhalte der internen Register der datentransformierenden
Einrichtung (z. B. Pointerregister PA,
PB, PC, Merkerregister MKR) oder beliebige in der
Klausel genannte Zahlen sein. Die Vergleichsoperatoren
definieren die Relation zweier Operanden zueinander
(z. B. gleich, ungleich, kleiner, größer,
usw.). Der Einheit halber werden sie durch Symbole
(z. B. =, ¢,≦ωτ,≦λτ repräsentiert. Ein Vergleichsoperator
verbindet immer zwei Operanden, woraus ein
logischer Operand entsteht (z. B. Pointer PA Pointer
PC, Merkerregister MKR = 200). Der logische Operand
nimmt den logischen Wert "TRUE" ein, wenn die Operanden
das durch den Vergleichsoperator definierte
Verhältnis zueinander erfüllen. Im anderen Fall
nimmt der logische Operand den logischen Wert "FALSE"
ein. Die logischen Operatoren verknüpfen die
logischen Operanden miteinander und sagen etwas über
die logische Verbindung der logischen Operanden aus
(z. B. und, oder, aber nicht, nicht, usw.). Sie werden
durch Symbole, wie AND, OR, EXOR, NOT repräsentiert
(z. B. Pointer PA ¢ Pointer PB AND Pointer PC
3000 OR Merkerregister = 10).
Die Klausel wird der Bedingungseinheit BDE von der
Befehlseinheit BE über die Mehrfach-Leitungsanordnungen
27, 28 zugefügt. Die Klauselelemente werden
über die Mehrfach-Leitungsanordnung 27 geleitet. Die
Adressen der internen Register der Bedingungseinheit
BDE, in denen diese Klauselemente gespeichert werden
sollen, werden über die Mehrfach-Leitungsanordnung
28 übertragen. Das Strobe-Signal SS 8 (31) wird
in der Befehlseinheit BE erzeugt und gibt der Bedingungseinheit
BDE an, wann sich auf den Mehrfach-Leitungsanordnungen
27, 28 gültige Werte befinden. Die
Mehrfach-Leitungsanordnung 29 gibt das Ergebnis der
Prüfung, die die Bedingungseinheit BDE der vorher
geladenen Klausel entsprechend mit den durch die
Mehrfach-Leitungsanordnungen 13, 14, 15, 22, 23, 24,
25 sukzessiv ankommenden Bedingungsoperanden durchführt,
an die Befehlseinheit BE.
Mit Hilfe des Bedingungs-Signals 30 signalisiert die
Bedingungseinheit BDE der Befehlseinheit BE, wann
sich auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 29 ein gültiger
Wert befindet.
Die Bedingungseinheit BDE (Fig. 3) besteht aus einem
Operatoren-Multiplexer OPMUX, fünf Vergleichern CP 1
bis CP 5, einer Booleschen Matrix BMX, einem Teilbedingungsregister
TBR, vier Konstantenregistern KR 1,
bis KR 4, drei Bedingungsregistern BRA, BRB, BRC und
dem Steuerwerk SWB der Bedingungseinheit BDE. Der
Operatoren-Multiplexer OPMUX schaltet anhand des
Inhalts des Bedingungsregisters BRC die Operatoren,
die ihm über die Mehrfach-Leitungsanordnungen 4, 5,
6, 7, 13, 14, 15, 22, 23, 24, 25 zugeführt werden,
zu den Vergleichern CP 1 bis CP 5.
Die von dem Operatoren-Multiplexer OPMUX durchgeschalteten
Operatoren werden zu den Vergleichern CP 1
bis CP 5 über die Leitungen OP 1 bis OP 10 übertragen.
Die Vergleicher CP 1 bis CP 5 vergleichen die ihnen
zugeführten Operandenpaare und generieren Vergleichsergebnisse,
die in Form von Signalen B 1 bis
B 5 zu der Booleschen Matrix BMX und dem Teilbedingungsregister
TBR zugeführt werden. Wie die einzelnen
Operanden in den Vergleichern CP 1 bis CP 5 miteinander
verglichen werden, entscheidet der Inahlt
des Bedingungsregisters BRB, der den Vergleichern
CP 1 bis CP 5 über die Mehrfach-Leitungsanordnung L 2
zugeführt wird.
Das Teilbedingungsregister TBR speichert das Ergebnis
der Vergleiche, die in den Vergleichern CP 1 bis
CP 5 durchgeführt werden.
Die Boolesche Matrix BMX verknüpft logisch die Signale
B 1 bis B 5 miteinander, wobei die logischen Operatoren,
die die Signale verknüpfen, durch den Inhalt
des Bedingungsregisters BRC festgesetzt werden.
Dabei entscheiden die Strobe-Signale auf 12 und auf
26 darüber, wann die Signale B 1 bis B 5 einen
gültigen Wert besitzen, d. h. wann sie im Teilbedingungsregister
TBR gespeichert und in der Booleschen
Matrix BMX logisch verknüpft werden sollen.
Das Bedingungsregister BRA enthält Schlüssel der in
der Klausel verwendeten Operanden. Das Bedingungsregister
BRB enthält Vergleichsoperatoren, die in der
Klausel verwendet werden. Das Bedingungsregister BRC
enthält logische Operatoren, die in der Klausel verwendet
werden.
Das Steuerwerk SWB der Bedingungseinheit koordiniert
die Übergabe der Elemente der Klausel, die in der zu
interpretierenden Anweisung definiert wurde. Die
Elemente, d. h. die Operanden, die Vergleichsoperatoren
und die logischen Operatoren werden der Bedingungseinheit
BDE durch die Mehrfach-Leitungsanordnung
27 von der Befehlseinheit BE zugeführt. Das
Steuerwerk SWB der Bedingungseinheit BDE erkennt,
wenn das Strobe-Signal auf 31 aktiv wird, und erzeugt
eines der Signale S 10 bis S 16, das den auf der
Mehrfach-Leitungsanordnung 27 anstehenden Wert in
das Register übernimmt, dessen Code die Mehrfach-
Leitungsanordnung 28 überträgt. Dabei handelt es
sich um eines der Bedingungsregister BDA, BDB, BDC, BRA,
BRB, BRC oder der Konstantenregister KR 1, KR 2, KR 3, KR 4.
Die Befehlseinheit BE steuert und kontrolliert alle
Komponenten des Rechners, nämlich die Speichereinheit
M, die Datenstromeinheit DSE, den Verarbeitungsprozessor
VP und die Bedingungseinheit BDE
(Fig. 1 und 4). Die zur Steuerung der datenverarbeitenden
Einrichtung notwendige Kontrollinformation
entnimmt die Befehlseinheit BE den Anweisungen, die
sie anhand des Programmzeigers aus der Speichereinheit
M liest.
Eine Anweisung legt fest, daß eine Transformation
der in der Speichereinheit M abgelegten Daten oder
eines Teiles dieser Daten durchzuführen ist. Jede
Anweisung besteht aus einer Folge von Bits, die, zu
Maschinenworten zusammengefaßt, die Anfangsadressen
der Operanden und des Ergebnisses, den Code der Operation,
die mit den Operanden durchgeführt wird, die
Inkrementkonstanten, die zur Ermittlung der Folgeoperanden
verwendet werden, und die Klausel, die die
Ausführung der Anweisung beendet, festlegen. Mit
anderen Worten: eine Anweisung besteht aus einem
Operationscode OP, der die Operanden (die Datenströme
X, Y) verknüpft, einer Anzahl von Makrooperationen
M 01 bis M 0 k, die die Inhalte interner Register
der datentransformierenden Einrichtung manipulieren
und der Klausel K.
OP M 01 M 02 M 03 . . . M 0 k -K
Ferner kann die Ausführung dieser Makrooperationen
von bestimmten Zuständen der datentransformierenden
Einrichtung abhängig gemacht werden (z. B. wenn Merkeregister
MKR = 10, dann setze Programmzeiger auf
2000). Es ist zu erkennen, daß mehrere Anweisungen
nach Bedarf zusammengefaßt werden können, wenn die
Bedingungseinheit BDE die Klausel und alle diese
Anweisungen gleichzeitig aufnehmen kann.
Die Befehlseinheit BE nutzt die Mehrfach-Leitungsanordnungen
5, 6 und das Signal 7, um die Anweisungen
von der Speichereinheit M anzufordern und sie zu
übertragen. Zur Übertragung der Anweisungen wird die
Mehrfach-Leitungsanordnung 5 verwendet. Die Adressen
dieser Anweisungen sendet die Befehlseinheit BE zu
der Speichereinheit M über die Mehrfach-Leitungsanordnung
6. Das bidirektionale Strobe-Signal SS 7 besagt,
wann auf der Mehrfach-Leitungsanordnung 5 bzw.
6 gültige Werte anstehen.
Die Mehrfach-Leitungsanordnungen 9, 10 und die Signale
8, 11 koppeln die Befehlseinheit BE mit der
Datenstromeinheit DSE. Mit dem Verarbeitungsprozessor
kommuniziert die Befehlseinheit BE über die
Mehrfach-Leitungsanordnung 21. Mit dem Strobe-Signal
auf 32 informiert die Befehlseinheit BE den Verarbeitungsprozessor
VP, wann die Mehrfach-Leitungsanordnung
21 einen gültigen Wert enthält. Die Mehrfach-
Leitungsanordnungen 27, 28, 29 und die Signale
30, 31 verbinden die Befehlseinheit BE mit der Bedingungseinheit
BDE.
Die Befehlseinheit BE (Fig. 4) besteht aus einem
Programmzeigerregister PZR zwei Pufferregistern BUA
und BUB, einem Arbeitsregister ABR der Befehlseinheit
BE, einer arithmetisch-logischen Einheit ALU
und zwei Eingangsmultiplexern LMUX und RMUX, dem
Befehlsstapel BS und dem Steuerwerk SWC der Befehlseinheit.
Der Programmzeiger PZR enthält die Adresse
der Anweisung, die im nächsten Verarbeitungsschritt
von der Speichereinheit M gelesen und ausgeführt
wird.
Die Pufferregister BUA, BUB dienen als Zwischenspeicher
für Werte, die zu der Datenstromeinheit DSE,
dem Vearbeitungsprozessor VP und der Bedingungseinheit
BDE übertragen werden. Der Befehlsstapel BS
enthält die interpretierte Anweisung. Das Arbeitsregister
ABR der Befehlseinheit BE und die arithmetisch-logische
Einheit ALU nehmen an der Interpretation
der Anweisung teil. Sie ermöglichen, die einzelnen
Teile der Anweisung voneinander zu trennen
und sie gemäß ihrer Bedeutung und Funktion auf die
Datenstromeinheit DSE, den Verarbeitungsprozessor VP
und die Bedingungseinheit BE zu verteilen.
Das Steuerwerk SWC der Befehlseinheit erzeugt eine
Folge von Signalen, die folgende Kontrollsequenz
bilden:
- 1. Lesen der Anweisung aus der Speichereinheit M,
- 2. Setzen des Programmzeigers PZR auf die Folgeanweisung,
- 3. Interpretieren der Anweisung, d. h. die in der Anweisung enthaltenen Werte zielgemäß in die internen Register der Datenstromeinheit DSE, des Verarbeitungsprozessors VP und der Bedingungseinheit BDE zu übertragen (z. B. Pointer PA, PB, PC, Konstante KA, KB, KC, Bedingungsregister BRA, BRB, BRC, Operationsregister OPR usw.),
- 4. Aktivieren des RUN/STOP-Signals 8 zum Start der Ausführung der Anweisung,
- 5. Warten auf das Aktivwerden des Bedingungs-Signals 30, und wenn das Bedingungs-Signal 30 aktiv wird, Reaktivieren des RUN/STOP-Signals 8 und überprüfen des Bedingungsschlüssels, der auf der Mehrfach- Leitungsanordnung 29 ansteht, um entweder nach der Durchführung der in der Anweisung festgelegten Makrooperationen (Manipulation der datenverarbeitenden Einrichtung) die Ausführung der Anweisung vom Schritt 4 fortzusetzen oder die obige Kontrollsequenz zu wiederholen.
Um eine Anweisung aus der Speichereinheit M zu lesen,
aktiviert das Steuerwerk SWC der Befehlseinheit
BE das Strobe-Signal SS 7. Die Speichereinheit M leitet
daraufhin über die Mehrfach-Leitungsanordnung 5
den Inhalt der Speicherzelle, deren Adresse auf der
Mehrfach-Leitungsanordnung 6 steht. Anschließend
aktiviert die Speichereinheit M das Strobe-Signal
SS 7, um dem Steuerwerk SWC der Befehlseinheit BE
mitzuteilen, daß die Mehrfach-Leitungsanordnung 5
die Anweisung enthält. Darauffolgend übernimmt das
Steuerwerk SWC der Befehlseinheit BE die Anweisung
mit Hilfe der Mehrfach-Leistungsanordnung L 20 in den
Befehlsstapel BS. Wenn die Länge der Anweisung die
Länge der Speicherzelle überschreitet, setzt das
Steuerwerk SWC der Befehlseinheit BE den Programmzeiger
PZR auf die nächste Speicherzelle und wiederholt
den obigen Leseprozeß. So wird die ganze Anweisung
in den Befehlsstapel BS eingelesen.
Um einen in der Anweisung festgelegten Wert in das
interne Register der datentransformierenden Einrichtung
zu übertragen, extrahiert das Steuerwerk SWC
der Befehlseinheit BE den Code dieses Registers und
den Wert aus der Anweisung und speichert sie in das
Arbeitsregister ABR. So wird die ganze Anweisung
zerlegt, d. h. alle in der Anweisung enthaltenden Makrooperationen
werden entschlüsselt. Anschließend
werden die extrahierten Werte in die internen Register
der datentransformierenden Einrichtung über das
Pufferregister BUB und die Mehrfach-Leitungsanordnungen
9, 21, 27 geladen. Die Adressen der Register
werden über das Pufferregister BUA und die Mehrfach-
Leitungsanordnungen 10, 28 geleitet. Welche der
Mehrfach-Leitungsanordnungen 9, 10, 21, 27, 28 im
konkreten Fall verwendet werden, entscheidet das
Steuerwerk SWC der Befehlseinheit BE mit Hilfe der
Mehrfach-Leitungsanordnungen L 18, L 19. Die Zieleinheit,
in deren Register der Wert übertragen wird,
bestimmt das Steuerwerk SWC der Befehlseinheit BE
mit Hilfe der Strobe-Signale auf 11, 31 und 32.
Mit den Signalen S 17, S 18 werden die Werte von den
Mehrfach-Leitungsanordnungen L 9, L 12 in die Pufferregister
BUA, BUB übernommen. Durch die Mehrfach-
Leitungsanordnung L 14 steuert das Steuerwerk SWC der
Befehlseinheit BE die Multiplexer LMUX und RMUX der
arithmetisch-logischen Einheit ALU. Die Mehrfach-
Leitungsanordnung L 15 überträgt den Code der Operation,
die die arithmetisch-logische Einheit ALU ausführen
soll. Die Mehrfach-Leitungsanordnungen L 16,
L 17 übertragen die Adressen der Arbeitsregister ABR
der Befehlseinheit BE, in die von der Mehrfach-Leitungsanordnung
L 12 aus geschrieben wird, oder deren
Inhalte über die Mehrfach-Leitungsanordnungen L 8, L 9
zu der arithmetisch-logischen Einheit ALU bzw. zu
dem Pufferregister BUA geführt werden.
Die Verarbeitung der in der Speichereinheit M abgelegten
Daten führt die datenverarbeitende Einrichtung
(der Rechner) auf der Basis der aus der Speichereinheit
M gelesenen Anweisungen aus. Die
Anweisungen bilden in der Speichereinheit M größere
zusammengehörende Folgen (Programme). Die einzelnen
Anweisungen werden vom Rechner, wenn die Anweisungen
nichts anderes besagen, in aufsteigender Reihenfolge
sequentiell interpretiert und durchgeführt, was bedeutet,
daß die in diesen Anweisungen verschlüsselten
Operationen auf die Daten angewendet werden. Die
Interpretation und die Ausführung jeder Anweisung
sind von der für diese Anweisung spezifischen Datenmanipulation
abgesehen, gleich und werden rechnerintern
folgendermaßen abgewickelt.
Nach dem "SYSTEM RESET" (z. B. Einschalten des Rechners)
werden alle Register aller Rechnerkomponenten,
d. h. der Befehlseinheit BE, der Datenstromeinheit
DSE, des Verarbeitungsprozessors VP und der Bedingungseinheit
BDE mit Hilfe eines systemweiten "RESET"-
Signals in den Grundzustand versetzt und die
Befehlseinheit BE aktiviert (Fig. 7). Die verbleibenden
Komponenten des Rechners gehen dabei in den
Wartezustand über, in dem sie Anweisungen über ihre
baldigen Aktvitäten von der Befehlseinheit BE
empfangen können. Die aktivierte Befehlseinheit BE
holt zuerst von der Speichereinheit M eine neue Anweisung.
Dies geschieht dadurch, daß die Befehlseinheit
BE den Inhalt ihres Programmzeigerregisters PZR
auf die Mehrfach-Leitungsanordnung 6 leitet und das
Strobe-Signal SS 7 aktiviert (Fig. 6). Die Speichereinheit
M antwortet darauf mit Anlegen des Inhaltes
der angesprochenen Speicherzelle an die Mehrfach-
Leitungsanordnung 5, deren Adresse dem über die
Mehrfach-Leitungsanordnung 6 übertragenen Inhalt des
Programmzeigerregisters PZR entspricht, also mit der
Anweisung. Die Befehlseinheit BE speichert diese
Anweisung im Befehlsstapel BS und beginnt ihre Interpretation.
Die Interpretation der Anweisung besteht
darin, daß die einzelnen Elemente der Anweisung
entschlüsselt und zu den verbleibenden Rechnerkomponenten,
der Datenstromeinheit DSE, dem Verarbeitungsprozessor
VP, der Bedingungseinheit BDE
übertragen werden. Der Übertragungsvorgang der gerade
interpretierten Anweisung zu den verbleibenden
Rechnerkomponenten wird im weiteren als Programmieren
dieser Rechnerkomponenten bezeichnet.
So beginnt die Befehlseinheit BE zuerst mit der Entschlüsselung
und der Übertragung der für die Datenstromeinheit
DSE bestimmten Werte. Dies sind die
neuen Inhalte der internen Datenpointer- und Konstantenregister
der Datenstromeinheit DSE. Die Übertragung
erfolgt in mehreren von der Anzahl der zu
übertragenen Werte abhängigen Schritten. Bei jedem
Schritt wird nur einer der Werte übertragen. Um einen
der Werte zu der Datenstromeinheit DSE zu übertragen, legt ihn die BefehlseinheitBE an die Mehrfach-
Leitungsanordnung 9 und die Adresse (Nummer)
des Registers der Datenstromeinheit DSE an die Mehrfach-
Leitungsanordnung 10 an und aktiviert das Strobe-
Signal auf 11. Das Steuerwerk SW der Datenstromeinheit
DSE erkennt, daß das Strobe-Signal auf 11
aktiv wurde, und lädt den an der Mehrfach-Leitungsanordnung
9 anstehenden Wert in den Platz des internen
Registers der Datenstromeinheit DSE, dessen
Adresse der Mehrfach-Leitungsanordnung 10 entnommen
wurde.
Genauso werden die verbleibenden Rechnerkomponenten
von der Befehlseinheit BE programmiert (Fig. 6). Dem
Verarbeitungsprozessor VP wird bei seiner Programmierung
die Art der in der gerade interpretierten
Anweisung gewünschten Datentransformation, ausgelöst
durch das Strobe-Signal auf 32, über die Mehrfach-
Leitungsanordnung 21 mitgeteilt.
Bei der Programmierung der Bedingungseinheit BE werden
an sie von der Befehlseinheit BE über die Mehrfach-
Leitungsanordnungen 27, 28 die in der Klausel
enthaltenen Bedingungsoperanden und Bedingungsoperatoren
übertragen, die die Bedingungseinheit BE während
der Ausführung der gerade interpretierten Anweisung
ständig überprüfen soll.
Sobald die Anweisung von der Befehlseinheit BE vollständig
interpretiert wurde, das heißt, daß alle
Rechnerkomponenten von der Befehlseinheit BE anhand
den in der Anweisung enthaltenen Parameter vollständig
programmiert wurden, aktiviert die Befehlseinheit
BE das START/STOP-Signal 8 und somit beginnt
die Ausführungsphase der Anweisung. Das Aktivwerden
des START/STOP-Signals 8 versetzt die Datenstromeinheit
DSE in den aktiven Zustand, in dem sie den Datenfluß
zwischen der Speichereinheit M und dem Verarbeitngsprozessor
VP abwickelt (Fig. 6). Die aktive
Datenstromeinheit DSE adressiert in aufsteigender
bzw. abfallender Reihenfolge die in der Anweisung
genannten Speicherzellen und übergibt die auf diesem
Wege gewonnenen Werte dem Verarbeitungsprozessor VP.
Die vom Verarbeitungsprozessor VP ankommenden Werte
schreibt die Datenstromeinheit DSE in die in der
Anweisung festgelegten Speicherzellen der Speichereinheit
M zurück. Zur Adressierung der Eingangswerte,
die sie in Form der Datenströme X, Y auf den
Mehrfach-Leitungsanordnungen 16, 17 zum Verarbeitungsprozessor
VP weiterleitet, verwendet die Datenstromeinheit
DSE die internen Datenpointer-Register
PA und PB (Fig. 2), und zur Adressierung der vom
Verarbeitungsprozessor VP ankommenden und in die
Speichereinheit M einzuschreibenden Werte, die den
Datenstrom Z (MLA 18) bilden, verwendet die Datenstromeinheit
DSE das Pointerregister PC. Gleichzeitig
stellt die Datenstromeinheit DSE der Bedingungseinheit
BE die Inhalte ihrer internen Register (der
Pointerregister PA, PB, PC und der Konstantenregister
KA, KB, KC) zur Verfügung, indem sie diese Inhalte
über die Mehrfach-Leitungsanordnungen 13, 14,
15 zu der Bedingungseinheit BDE weiterleitet und mit
Hilfe des Strobe-Signals SS 4 der Bedingungseinheit
BDE angibt, wenn auf den Mehrfach-Leitungsanordnungen
13, 14, 15 gültige Werte anstehen.
Die Bedingungseinheit BDE empfängt die von der Datenstromeinheit
DSE und dem Verarbeitungsprozessor
VP ankommenden Werte, die den Inhalten der internen
Register der Datenstromeinheit (Datenpointer PA, PB,
PC), den Datenströmen X, Y, Z und den den Zustand des
Verarbeitungsprozessors VP wiedergebenden Merker-
Signalen (auf der MLA 25) entsprechen und prüft, ob
diese Werte die in der Befehlseinheit BE geladene
Klausel erfüllen. Stellt die Bedingungseinheit BDE
fest, daß die an den Mehrfach-Leitungsanordnungen
13, 14, 15, 22, 23, 24, 25 anstehenden Werte die
Klausel erfüllen, so aktiviert sie das Bedingungs-
Signal 30. Über die Mehrfach-Leitungsanordnungen 29
leitet sie an die wartende Befehlseinheit BE den Bedingungsschlüssel
weiter, anhand dessen der Befehlseinheit
BE mitgeteilt wird, welche Teile der programmäßigen
Bedingungen erfüllt wurden.
Das Aktivwerden des Bedingungs-Signals 30 beendet
die Ausführungsphase der zu verarbeitenden Anweisung.
Die Befehlseinheit BE reaktiviert das START-
STOP-Signal 8, das direkt die Datenstromeinheit DSE
und indirekt den Verarbeitungsprozessor VP und die
Bedingungseinheit BDE zu Beginn der Arbeitsphase
aktiviert hat, und beginnt das Lesen einer neuen Anweisung
aus der Speichereinheit M, die Interpretation,
und anschließend führt sie durch erneutes Aktivieren
der Datenstromeinheit DSE, des Verarbeitungsprozessors
VP und der Bedingungseinheit BDE diese
Anweisung aus. (Fig. 6 und Fig. 7).
Im weiteren soll die Transformation von Daten in der
datenverarbeitenden Einrichtung anhand von Programmbeispielen
erläutert werden.
Die Anweisungen, die die datenverarbeitende Einrichtung
ausführt, werden vom Programmierer in Form von
Symbolen kodiert. Mit diesen Anweisungen wird die
Lösung einer Aufgabe, eine Datentransformation, beschrieben.
Die Programm-Symbole bilden die sog. Assemblersprache.
Die Assemblersprache ist für jede
datenverarbeitende Einrichtung spezifisch und hängt
von dem Verarbeitungsprinzip ab, nach dem diese datenverarbeitende
Einrichtung arbeitet. Die Assemblersprache
der datenverarbeitenden Einrichtung wird
folgendermaßen syntaktisch definiert:
Konstante : == ⟨Zahl⟩
Operand : == Pz : P 1 : P 2 : P 3 : (P 1) : (P 2-) : (P 3) : Z : C : V
Vergleichsoperator : == = : ¢ : ≦ωτ : ≦λτ :
Arithmetischer Operator : == + : - : × : /
Logischer Operator : == OR : AND : XOR : EXOR : NOT
Zuweisungsoperator : == ≦ωτ =
Ausführungsoperator : == =≦λτ
Operation : ==⟨Operand⟩⟨Arithmetischer Operator⟩ {⟨Operand⟩ : ⟨Konstante⟩}
Vergleichsoperation : == ⟨Operand⟩⟨Vergleichsoperator⟩ {⟨Operand⟩ : ⟨Konstante⟩}
EinfacherAusdruck : ==⟨Operation⟩ : ⟨Operand⟩⟨Zuweisungsoperator⟩-⟨Operation⟩
BedingterAusdruck : ==⟨Vergleichsoperation⟩⟨Ausführungsoperator⟩⟨EinfacherAusdruck⟩
Erweiterter Ausdruck : == ⟨Einfacher Ausdruck⟩ : ⟨EinfacherAusdruck⟩, ⟨Erweiterter Ausdruck⟩ : ⟨Bedingter Ausdruck⟩
Ausdruck : == ⟨Operation⟩ : ⟨Operand⟩⟨Zuweisungsoperator⟩ ⟨Operation⟩ : ⟨Anweisung⟩
KomplexerAusdruck : == ⟨Ausdruck⟩ : ⟨Ausdruck⟩, ⟨Komplexer Ausdruck⟩
Elementare Klausel : == ⟨Operand⟩⟨Vergleichsoperator⟩ ⟨Operand⟩
Ausführungsklausel : == ⟨ElementareKlausel⟩ : ⟨Elementare Klausel⟩ ⟨Logischer Operator⟩⟨Ausführungs-Klausel⟩
Befehl : == Repeat ⟨Erweiterter Ausdruck⟩ Until ⟨Ausführungsklausel⟩
Anweisung : == Repeat ⟨Komplexer Ausdruck⟩ Until ⟨Ausführungsklausel⟩
Programm : == {⟨Befehl⟩ : ⟨Anweisung⟩} : {⟨Befehl : ⟨Anweisung⟩}⟨Programm⟩
Operand : == Pz : P 1 : P 2 : P 3 : (P 1) : (P 2-) : (P 3) : Z : C : V
Vergleichsoperator : == = : ¢ : ≦ωτ : ≦λτ :
Arithmetischer Operator : == + : - : × : /
Logischer Operator : == OR : AND : XOR : EXOR : NOT
Zuweisungsoperator : == ≦ωτ =
Ausführungsoperator : == =≦λτ
Operation : ==⟨Operand⟩⟨Arithmetischer Operator⟩ {⟨Operand⟩ : ⟨Konstante⟩}
Vergleichsoperation : == ⟨Operand⟩⟨Vergleichsoperator⟩ {⟨Operand⟩ : ⟨Konstante⟩}
EinfacherAusdruck : ==⟨Operation⟩ : ⟨Operand⟩⟨Zuweisungsoperator⟩-⟨Operation⟩
BedingterAusdruck : ==⟨Vergleichsoperation⟩⟨Ausführungsoperator⟩⟨EinfacherAusdruck⟩
Erweiterter Ausdruck : == ⟨Einfacher Ausdruck⟩ : ⟨EinfacherAusdruck⟩, ⟨Erweiterter Ausdruck⟩ : ⟨Bedingter Ausdruck⟩
Ausdruck : == ⟨Operation⟩ : ⟨Operand⟩⟨Zuweisungsoperator⟩ ⟨Operation⟩ : ⟨Anweisung⟩
KomplexerAusdruck : == ⟨Ausdruck⟩ : ⟨Ausdruck⟩, ⟨Komplexer Ausdruck⟩
Elementare Klausel : == ⟨Operand⟩⟨Vergleichsoperator⟩ ⟨Operand⟩
Ausführungsklausel : == ⟨ElementareKlausel⟩ : ⟨Elementare Klausel⟩ ⟨Logischer Operator⟩⟨Ausführungs-Klausel⟩
Befehl : == Repeat ⟨Erweiterter Ausdruck⟩ Until ⟨Ausführungsklausel⟩
Anweisung : == Repeat ⟨Komplexer Ausdruck⟩ Until ⟨Ausführungsklausel⟩
Programm : == {⟨Befehl⟩ : ⟨Anweisung⟩} : {⟨Befehl : ⟨Anweisung⟩}⟨Programm⟩
Semantisch sind die Operanden P 1, P 2, P 3 als Inhalte
der internen Datenzugriffsregister der Datenstromeinheit
DSE zu interpretieren (Fig. 2 Datenpointer
PA, PB, PC). Die Operanden (P 1), (P 2), (P 3) bezeichnen
die Datenelemente (ihre Werte), auf die die Operanden
P 1, P 2, P 3 gerade zeigen. Die Operanden Z, C, V
entsprechen konkreten Inhalten des Merkerregisters
MKR des Verarbeitungsprozessors VP (Fig. 5) und geben
den Zustand des Verarbeitungsprozessors VP wieder.
Der Operand Pz entspricht dem Inhalt des Programmzeigerregister PZR der Befehlseinheit BE (Fig.
4). Die arithmetischen, logischen und Vergleichsoperatoren
werden zur Bildung von logischen und arithmetischen
Operationen herangezogen. Der ⟨Zuweisungsoperator⟩
bewirkt, daß das Ergebnis der rechts von
diesem Operator stehenden ⟨Operation⟩ dem links stehenden
⟨Operanden⟩ zugewiesen wird.
Der ⟨Ausführungsoperator⟩ führt eine rechts von ihm
stehende ⟨Operation⟩ oder einen ⟨Ausdruck⟩ aus in
Abhängigkeit von dem Ergebnis einer links von diesem
Operator stehenden ⟨Vergleichsoperation⟩.
Ein in einem Befehl zwischen den Metaworten Repeat
und Until stehender ⟨Erweiterter Ausdruck⟩ oder
ein ⟨komplexer Ausdruck⟩ einer Anweisung werden bei
der Ausführung der Anweisung so lange wiederholt,
bis die nach dem Metawort Until stehende ⟨Ausführungsklausel⟩
erfüllt wird. Hier ist zu beachten,
daß die datenverarbeitene Einrichtung parallel arbeitet,
was bedeutet, daß die rechts vom Metawort
Until stehende Klausel gleichzeitig (parallel) mit
der Ausführung der in dem ⟨Komplexen Ausdruck⟩ bzw.
dem ⟨Erweiterten Ausdruck⟩ verschlüsselten Operationen
überprüft wird. Es dürfen auch keine direkten
Vergleiche der von den höheren Sprachen bekannten
"Repeat . . . Until . . ." oder "While . . Do . ." Strukturen
erfolgen.
Die Mächtigkeit dieser Assemblersprachen ist so groß,
daß man mit einer einzigen Anweisung eine der bekannten
Anweisungen "Repeat . . Until", "While . . Do . .",
"Case . . Of . ." oder andere Programmstrukturen nachbilden
kann.
Der Unterschied zwischen einer Anweisung und einem
Befehl besteht darin, daß ein Befehl nicht teilbar
ist, was bedeutet, daß er keine weiteren Befehle
enthält. Dagegen besteht eine Anweisung aus mehreren
nach innen verschachtelten Befehlen, wobei die zulässige
Tiefe der Verschachtelung durch die Regel
begrenzt ist, daß die Bedingungseinheit BDE die
Ausführungsklausel aller verschachtelten Befehle
gleichzeitig aufnehmen muß. Andere Unterschiede zwischen
einem Befehl und einer Anweisung gibt es
nicht.
Ein zwei Matrixen addierendes Programm kann in der
obigen Assemblersprache folgendermaßen realisiert
werden:
Repeat
P 1⟨=Matrix A, P 2⟨=Matrix B, P 3⟨=Ergebnis
Until True
Repeat
C⟨=0, Repeat
(P 3)⟨=(P 1)+(P 2)+C, P 1+1, P 2+1, P 3+1
Until P 1=P 1+Elementlänge
Until P 1=Matrix A+Elementanzahl×Elementlänge
P 1⟨=Matrix A, P 2⟨=Matrix B, P 3⟨=Ergebnis
Until True
Repeat
C⟨=0, Repeat
(P 3)⟨=(P 1)+(P 2)+C, P 1+1, P 2+1, P 3+1
Until P 1=P 1+Elementlänge
Until P 1=Matrix A+Elementanzahl×Elementlänge
Die erste Programmstruktur, ein Befehl, weist den
internen Registern der Datenstromeinheit DSE, den
Pointer PA, PB, die Anfangsadressen der zu addierenden
Matrix und dem Pointer PC die Adresse, bei
der das Ergebnis der Addition abgelegt werden soll,
zu. Die zweite Programmstruktur führt die Addition
der beiden Matrixen durch. Sie besteht aus zwei eingenesteten
Befehlen, die zusammen eine Anweisung
bilden und in einem einzigen Verarbeitungsschritt
interpretiert und ausgeführt werden. Zuerst setzt
die Anweisung den "C"-Merker im Merkerregister MKR
des Verarbeitungsprozessors VP auf Null. Dann beginnt
sie sukzessiv die Datenelemente zu addieren,
die Ergebnisse abzuspeichern, die Pointerregister
(Datenpointer PA, PB, PC) um eins zu erhöhen und zu
überprüfen, ob das Pointerregister PA das Ende des
Elementes oder der ganzen Matrix A erreicht hat.
Wenn der Datenpointer PA das Ende des Elementes erreicht
hat, wird der "C"-Merker erneut auf Null gesetzt
und die Ausführung weitergeführt. Wenn der Datenpointer
PA das Ende der Matrix A erreicht hat,
wird die Anweisung beendet.
Das zweite Programmbeispiel sucht nach einem vorgegebenen
Muster in einem aus Records bestehenden Bereich:
Repeat
P 1⟨=Blockanfang, P 2⟨=Musteranfang
Until True
Repeat
Repeat
(P 1)-(P 2), P 1+1, P 2+1
Until NOT(Z) OR P 1+Musterlänge
P 1⟨=P 1+Recordlänge,P 2⟨=Musteranfang, Z =⟩Pz = Gefunden
Until Z OR P 1=Recordsanzahl×Recordlänge
P 1⟨=Blockanfang, P 2⟨=Musteranfang
Until True
Repeat
Repeat
(P 1)-(P 2), P 1+1, P 2+1
Until NOT(Z) OR P 1+Musterlänge
P 1⟨=P 1+Recordlänge,P 2⟨=Musteranfang, Z =⟩Pz = Gefunden
Until Z OR P 1=Recordsanzahl×Recordlänge
Der erste Befehl des Programms weist den Programm-
Pointern P 1, P 2 den Blockanfang und den Musteranfang
zu. Die diesem Befehl folgende Anweisung besteht aus
zwei verschachtelten Befehlen. Der eingenestete Befehl
vergleicht das vorgegebene Muster mit einem
Teil des Records so lange, bis entweder die Ungleichheit
zwischen dem Muster und dem Recordteil
oder das Ende des Musters auftritt. Der äußere Befehl
der Anweisung wiederholt die einzelnen Vergleichsversuche
so lange, bis entweder das Ende des
zu durchsuchenden Bereiches oder die Gleichheit zwischen
dem Muster und dem Teil des Records auftritt.
Bei erkannter Gleichheit wird zusätzlich der Programmzeiger
PZR (Fig. 4) verändert und somit ein
Sprung auf die Adresse "GEFUNDEN" ausgeführt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Steuerung von datenverarbeitenden Einrichtungen
zwecks Transformation von Daten, die in
einer oder mehreren Speichereinrichtungen M abgelegt
sind, und den der Transformation dieser Daten dienenden
Prozessoren, über eine gemeinsame Mehrfach-
Leitungsanordnung (Bus), zugeführt werden, wobei
eine die Transformation steuernde Folge von Anweisungen
aus einer der Speichereinrichtungen M gelesen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in
jeder die Datentransformation steuernden Anweisung
die Adressen der ersten Operanden und des ersten
Ergebnisses in der Speichereinrichtung M, Zahlen,
die die Errechnung der Adressen der Folgeoperanden
und der Folgeergebnisse ermöglichen, die auszuführende
Operation und eine Klausel, die die Ausführungsdauer
der Anweisung terminiert, frei definierbar
sind, und daß zyklisch die Operanden an Hand der
Anfangsadressen der Operanden, der Zahlen zur Ermittlung
von Adressen der Folgeoperanden und der Anzahl
der schon durchgeführten Wiederholungen der
Operation an den Operanden, errechnet werden, daß
diese Operanden gemäß der in der Anweisung definierten
Operation transformiert werden, daß das Ergebnis
der Transformation in die Speichereinrichtung M unter
der Adresse eingeschrieben wird, die an Hand der
Anfangsadresse der Ergebnisse, der Zahl zur Errechnung
von Adressen, der Folgeergebnisse und der Anzahl
der schon durchgeführten Wiederholungen der
Operation an den Operanden errechnet wird, und daß
die Erfüllung der in der Anweisung festgelegten
Klausel überprüft wird, um entweder die Operation an
Folgeoperanden zu wiederholen oder die Adresse der
Folgeanweisung in der Speichereinheit M zu ermitteln,
die Folgeanweisung aus der Speichereinrichtung
M von der ermittelten Adresse zu entnehmen und sie
wie vorstehend durchzuführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klausel als ein fester Teil
der Anweisung definiert wird, derart, daß sie in
Form einer Booleschen Gleichung besagt, wann die
Ausführung der Folgeanweisung angegangen wird, und
daß die Überprüfung der Klausel parallel zu den verbleibenden
Aktivitäten der Hardware der datenverarbeitenden
Einrichtung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Adressen der Operanden und
die Adressen der Ergebnisse der Datentransformation
mit Hilfe von Zeigerregistern PA, PB, PC gewonnen
werden, die bei jeder Wiederholung der in der Anweisung
definierten Operation mit den in dieser Anweisung
festgelegten Zahlen zur Gewinnung von Folgeadressen
für die Operanden und Ergebnisse parallel
zu den übrigen Funktionen der Tranformation inkrementiert
oder dekrementiert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863619036 DE3619036A1 (de) | 1986-06-06 | 1986-06-06 | Verfahren zur steuerung von datenverarbeitenden einrichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863619036 DE3619036A1 (de) | 1986-06-06 | 1986-06-06 | Verfahren zur steuerung von datenverarbeitenden einrichtungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3619036A1 true DE3619036A1 (de) | 1987-12-10 |
DE3619036C2 DE3619036C2 (de) | 1991-08-22 |
Family
ID=6302408
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863619036 Granted DE3619036A1 (de) | 1986-06-06 | 1986-06-06 | Verfahren zur steuerung von datenverarbeitenden einrichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3619036A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3003465A1 (de) * | 1980-01-31 | 1981-08-06 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Einrichtung zur erzeugung von bedingungscodes in mikroprogrammgesteuerten universalrechnern |
DE3507584A1 (de) * | 1984-08-15 | 1986-02-27 | Tektronix, Inc., Beaverton, Oreg. | Adressenberechnungssystem fuer digitale verarbeitungseinrichtungen |
-
1986
- 1986-06-06 DE DE19863619036 patent/DE3619036A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3003465A1 (de) * | 1980-01-31 | 1981-08-06 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Einrichtung zur erzeugung von bedingungscodes in mikroprogrammgesteuerten universalrechnern |
DE3507584A1 (de) * | 1984-08-15 | 1986-02-27 | Tektronix, Inc., Beaverton, Oreg. | Adressenberechnungssystem fuer digitale verarbeitungseinrichtungen |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DE-B.: W. K. Giloi, Rechnerarchitektur, Springer-Verlag, 1981, S. 184-195 * |
US-Datenbuch "Z 80 Microcomputer Data Book" Mostek Corp., 1981, S. III/5 bis III/76 * |
US-Z.: "Computer", März 1986, S. 68-87 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3619036C2 (de) | 1991-08-22 |
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