DE3616505A1 - Pyrometer zur temperaturmessung - Google Patents
Pyrometer zur temperaturmessungInfo
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Description
Pyrometer zur Temperaturmessung
Die Erfindung betrifft ein Pyrometer zur Temperaturmessung
auf der Basis der Mehrkanalpyrometrie zur Anwendung in der
Prozeß- und Betriebsmeßtechnik, insbesondere zur Temperaturmessung
in der Metallurgie, der Glas- und Zementindustrie
und der werkzeugherstellenden Industrie.
Temperaturmessungen auf der Basis der Strahlungsenergiemessung
werden in der Prozeß- und Betriebsmeßtechnik seit längerer
Zeit angewendet. Ihnen haftet der Mangel an, daß der
Emissionsgrad e des Meßgutes bekannt sein muß. Der Emissionsgrad
ε eines nichtschwarz strahlenden Meßgutes ist abhängig
von der spektralen Empfindlichkeit des Meßgerätes (Pyrometers)
und von der Temperatur des Meßgutes selbst. Daher muß
das Pyrometer Vorrichtungen zum Korrigieren des Emissionsgrades
ε (Einsteller, Rechner o.ä.) aufweisen.
Pyrometer, die in mehreren Spektralbereichen messen, unterdrücken
in der Regel den Einfluß des Emissionsgrades ε auf
ein bestimmtes Maß. Dabei wird entweder vorausgesetzt, daß
das Meßgut "grau" strahlt, was für bestimmte Meßgüter, speziell
bei höheren Temperaturen, in guter Näherung gilt,
oder die spektrale Abhängigkeit von der Temperatur ist bekannt
und wird dem Pyrometer als Datensatz (Information)
mitgegeben. Hierzu zählen die bekannten Verhältnispyrometer
und in neuerer Zeit auch die Mehrkanalpyrometer.
Jedes Meßgut mit einem Emissionsgrad ε ≦ωτ 1 reflektiert einen
Anteil der Strahlung der Umgebung proportional zu seinem Reflexionsgrad
ρ, so daß besonders bei Messung im mittleren
Temperaturbereich dieser Anteil eine wesentliche Rolle spielt.
Durch Messung der Umgebungstemperatur und Einrechnung in das
Meßergebnis kann der Einfluß zwar vermindert werden, die Meßwerte
sind jedoch, da die Umgebungstemperaturstrahlung im
allgemeinen zeitlich und räumlich nicht stationär auftritt,
mit nichtdeterminierten Fehlern behaftet.
Pyrometer, die in mehreren Spektralbereichen messen, lassen
unter der Annahme, daß das Meßgut sich als "grauer Strahler"
erweist, die Bestimmungen des Emissionsgrades und des Reflexionsgrades
ρ = 1 - ε zu, wenn der Transmissionsgrad τ
vernachlässigbar ist, was bei nichttransparentem Meßgut von vornherein
gegeben ist. Ein derartig messendes Pyrometer ist in der
Patentschrift DD 2 19 571 beschrieben. Die wahre Temperatur
wird dort durch einen internen Rechner ermittelt, der aus
den gemessenen Intensitäten der spektralen Meßbereiche eine
Strahldichtekurve durch Iteration nach dem Planck'schen
Strahlungsgesetz ermittelt. Das Meßergebnis wird nach einigen
Sekunden angezeigt. Gleichzeitig kann der Emissionsgrad ε
und die Umgebungstemperatur ausgegeben werden, wobei der
Emissionsgrad e dann nicht in Beziehung zu einem Spektralbereich
steht, gleichzeitig ist die Umgebungstemperatur eine
"gemittelte" Größe in Abhängigkeit von den spektralen
Meßbereichen.
Ein weiteres Verfahren, das in der Patentschrift US 39 22 550
beschrieben wird, setzt ebenfalls den Emissionsgrad
nicht als Funktion von der Wellenlänge der Strahlung
(Spektralbereich) an und setzt weiterhin graue Strahlung voraus.
Es werden zwei spektrale Meßbereiche verwendet. Auf zwei
Strahlungsempfänger wird die Strahlung geleitet, das
Ausgangssignal wird logarithmiert und einem Summationsnetzwerk
zugeleitet. Hier kann der Emissionsgrad ε eliminiert und die
Temperatur angezeigt werden, auch der Emissionsgrad ε ist
darstellbar.
Beiden Verfahren - gemäß DD 2 19 571 und US 39 22 550 - haftet
der entscheidende Mangel an, daß der Emissionsgrad ε als
konstant vorausgesetzt und nicht in Bezug zum Spektralbereich
gebracht wird. Gleichermaßen wird eine relativ lange Einstellzeit
angesetzt.
Gemäß Patentvorschrift DE 16 48 233 wird ein Emissionsgrad
in Abhängigkeit von der Wellenlänge angesetzt, wobei die Wellenlängen
in ganz bestimmtem Verhältnis zueinander stehen müssen.
Dann gelingt es, nach einer Logarithmierschaltung und
einem Summationsnetzwerk ein dem Emissionsgrad ε, der einem
realen Mittelwert der gewählten Spektralbereiche entspricht,
proportionales Signal zu gewinnen, das von der Meßtemperatur
unabhängig ist. Damit ist es dann möglich, die Temperatur
des strahlenden Meßgutes zu bestimmen.
Allen beschriebenen Ausführungen haftet der Mangel an, daß
mit hohem Aufwand eine relativ komplizierte Meßeinrichtung
geschaffen wurde, die es bei Berücksichtigung von mehr oder
weniger bedeutsamen Voraussetzungen gestattet, die wahre
Temperatur des Meßgutes zu ermitteln.
Ziel der Erfindung ist es, ein Pyrometer zur Temperaturmessung
zu schaffen, das die angeführten Nachteile der bekannten
technischen Lösungen vermeidet und dabei die Herstellungskosten
wesentlich senkt, ohne die Einsatzmöglichkeiten zu
beschränken.
Der nützliche Effekt bei der Anwendung der Erfindung ist darin
zu sehen, daß bei unkomplizierter, robuster Ausführung
der Einsatz auch in explosionsgefährdeten Räumen infolge der
potentialfreien Messung erfolgen kann. Weiterhin werden keine
Anforderungen an den Emissionsgrad ε des Meßgutes gestellt.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführung wird gegenüber bekannten
Lösungen die Anzahl der Bauelemente wesentlich verringert und
das Bauvolumen minimiert. Der Einsatz dieses Pyrometers
schafft die vorteilhafte Tatsache, daß keine äußere Einstellvorrichtung
für den Emissionsgrad ε vorhandensein muß, was
sich positiv auf die Betriebszuverlässigkeit und die Lebensdauer
auswirkt.
Nicht unerwähnt bleiben soll der nützliche Effekt bei der
Anwendung der Erfindung, der in der nahezu freizügigen
Auswahlmöglichkeit der verwendeten Spektralbereiche besteht, die
nur in einer bestimmten Reihenfolge ausgewertet werden. Damit
gestattet die erfindungsgemäße Ausführung eine universelle
Messung, ohne Rücksicht auf vorgeschriebene Verknüpfungen der
Wellenlängen der Strahlung nehmen zu müssen.
Schließlich sei noch der Vorteil der kurzen Einstellzeit des
erfindungsgemäßen Pyrometers in Verbindung mit der Minimierung
der Bedienungsfunktionen zu erwähnen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Pyrometer zur Temperaturmessung zu schaffen, das bei kurzer
Einstellzeit die Temperaturmessung eines Meßgutes mit unbekanntem
Emissionsgrad ε und realer Abhängigkeit des Emissionsgrades
ε von der Wellenlänge der Strahlung und der Meßguttemperatur
gestattet und ferner bei robustem und unkompliziertem
Aufbau unter Beibehaltung der notwendigen Meßgenauigkeit die
Einsatzbreite erweitert sowie unabhängig von der Einbaulage
arbeitet, die erforderlichen Bedienfunktionen minimiert und
neben einer Temperaturanzeige ein in der Prozeß- und
Betriebsmeßtechnik sowie Automatisierungstechnik übliches elektrisches
Ausgangssignal liefert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Pyrometer
zur Temperaturmessung bei vermindertem Emissionsgradeinfluß
die vom Meßgut ausgehende Temperaturstrahlung, die
durch eine Optik fokussiert wird, durch geeignete Mittel,
beispielsweise Infrarotfilter, in drei spektrale Bereiche
aufteilt und auf drei Detektoren leitet, denen elektronische
Logarithmiernetzwerke nachgeschaltet sind, die wiederum in
Verbindung mit einem Spannungsteiler stehen, dem ein
Summationsnetzwerk vorgeschaltet ist, wobei der Ausgang des Spannungsteilers
mit einem Delogarithmiernetzwerk verbunden ist,
an dessen Ausgangsleitung sowohl ein Wandler zur Darstellung
eines der Temperatur des Meßgutes proportionalen elektrischen
Signales als auch eine Temperaturanzeige angeschlossen sind.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Dabei zeigt Fig. 1 das Blockschaltbild
des Pyrometers zur Temperaturmessung. Die Temperaturstrahlung
15, die der Temperatur des Meßgutes 1 proportional
ist, wird durch eine an sich bekannte Optik 2 auf eine Vorrichtung
3 zur spektralen Aufteilung der Temperaturstrahlung 15 fokussiert.
Die spektral geteilte Temperaturstrahlung wird auf
Detektoren 4, 5, 6 geleitet, deren Ausgang mit je einem
Logarithmiernetzwerk 7, 8, 9 in Verbindung steht. Die Ausgänge
der Logarithmiernetzwerke 7, 8, 9 werden in einem Summationsnetzwerk
10 zusammengeführt und einem Spannungsteiler 11 zugeführt,
der seinerseits auf den Eingang eines Delogarithmiernetzwerkes
12 geschaltet ist, an dessen Ausgang wiederum eine
Temperaturanzeige 13 angeschaltet sein kann. Gleichzeitig
wird das Ausgangssignal des Delogarithmiernetzwerkes 12 auf
einen Wandler zur Darstellung eines elektrischen Ausgangssignals
14 geführt, der ein in der Prozeß- und Betriebsmeßtechnik
sowie Automatisierungstechnik gebräuchliches elektrisches
Signal bereitstellt.
Das zu messende Meßgut 1 sendet seine Temperaturstrahlung 15
aus, die nach Zerlegung in drei spektrale Anteile auf drei
Detektoren 4, 5, 6 geleitet und deren Ausgangssignal in einer
komplexen Elektronik verarbeitet wird und zu einem der
Temperatur des Meßgutes 1 proportionalen elektrischen Ausgangssignal
führt bzw. zur Anzeige gebracht wird. Die Messung erfolgt
hierbei weitgehend unabhängig vom Emissionsgrad ε und
mit einer kurzen Einstellzeit.
Die Temperaturstrahlung 15, die der Temperatur des Meßgutes 1
proportional ist, wird in drei spektrale Anteile Φ (λ 1),
Φ (λ 3) zerlegt, wobei als einzige Bedingung für die dreiWellenlängenbereiche
λ 1, λ 2 und λ 3 gelten muß: λ 1 ≦ωτ λ 2 ≦ωτg 3, was
in der Regel immer gegeben ist. Für die Kennlinie der drei
Detektoren 4, 5, 6 gilt
wobei K n eine Konstante, ε n der spektrale Emissionsgrad,
T die Temperatur des Meßgutes und α n der von λ n abhängige
Exponent ist mit α 1 ≦λτα 2 ≦λτα 3. Bei geeigneter Festlegung der
spektralen Bereiche läßt sich für die überwiegende Anzahl
der Meßgüter ε 2 als geometrisches Mittel zwischen e 1 und ε 3
annähern.
Die Detektorströme IΦ n werden in den drei Logarithmiernetzwerken
7, 8, 9 in Spannungen
umgewandelt. Am Ausgang des Summationsnetzwerkes 10 steht
eine Spannung U 4 zur Verfügung von der Größe
Diese Funktion wird durch das Summationsnetzwerk 10 realisiert.
Mit. Gl. 2 und Gl. 3 ergibt sich
Der Spannungsteiler 11 wandet U 4 um in
die Spannung U 5 wird auf den Eingang des Delogarithmiernetzwerkes
12 geschaltet, wodurch sich an dessen Ausgang die
temperaturproportionale Spannung U 6 einstellt.
Bei der Herleitung der Gl. 1 bis 7 wurden dimensionslose,
also auf die jeweilige Grundeinheit bezogene, Größen angesetzt.
Die Spannung U 6 ist der Temperatur des Meßgutes 1 proportional
und kann zur Temperaturanzeige 13 gebracht und/oder als elektrisches
Ausgangssignal durch den Wandler 14 bereitgestellt
werden.
1 Meßgut
2 Optik
3 Vorrichtung zur spektralen Aufteilung der Temperaturstrahlung
4 Detektor
5 Detektor
6 Detektor
7 Logarithmiernetzwerk
8 Logarithmiernetzwerk
9 Logarithmiernetzwerk
10 Summationsnetzwerk
11 Spannungsteiler
12 Delogarithmiernetzwerk
13 Temperaturanzeige
14 Wandler zur Darstellung eines elektrischen Ausgangssignals
15 vom Meßgut ausgehende Temperaturstrahlung
2 Optik
3 Vorrichtung zur spektralen Aufteilung der Temperaturstrahlung
4 Detektor
5 Detektor
6 Detektor
7 Logarithmiernetzwerk
8 Logarithmiernetzwerk
9 Logarithmiernetzwerk
10 Summationsnetzwerk
11 Spannungsteiler
12 Delogarithmiernetzwerk
13 Temperaturanzeige
14 Wandler zur Darstellung eines elektrischen Ausgangssignals
15 vom Meßgut ausgehende Temperaturstrahlung
Claims (1)
- Pyrometer zur Temperaturmessung auf der Basis der Mehrkanalpyrometrie, dadurch gekennzeichnet, daß das Pyrometer aus einer an sich bekannten, die vom Meßgut (1) ausgehende Temperaturstrahlung (15) auf eine Vorrichtung (3) fokussierenden Optik (2) besteht, wobei die Vorrichtung (3) in bekannter Weise zur spektralen Aufteilung der Temperaturstrahlung (15) in drei spektrale Strahlungen und zur Weiterleitung der spektralen Strahlungen auf drei Detektoren (4, 5, 6) eingeschaltet ist, und daß den Detektoren (4, 5, 6) jeweils Logarithmiernetzwerke (7, 8, 9) nachgeschaltet sind, daß die Ausgänge der Logarithmiernetzwerke (7, 8, 9) über ein Summationsnetzwerk (10) zusammengeführt sind, das wiederum mit einem Spannungsteiler (11), dem ein Delogarithmiernetzwerk (12) nachgeschaltet ist, in Verbindung steht, und daß am Ausgang des Delogarithmiernetzwerkes (12) ein Wandler (14) angeschaltet ist und eine Temperaturanzeige (13) vorhanden sein kann.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD85278363A DD239267A1 (de) | 1985-07-08 | 1985-07-08 | Pyrometer zur temperaturmessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3616505A1 true DE3616505A1 (de) | 1987-01-15 |
Family
ID=5569445
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863616505 Withdrawn DE3616505A1 (de) | 1985-07-08 | 1986-05-16 | Pyrometer zur temperaturmessung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD239267A1 (de) |
DE (1) | DE3616505A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991003715A1 (en) * | 1989-09-04 | 1991-03-21 | Rolf Hernberg | Method and apparatus for measuring of surface temperature of fuel particles in a fluidized bed |
-
1985
- 1985-07-08 DD DD85278363A patent/DD239267A1/de unknown
-
1986
- 1986-05-16 DE DE19863616505 patent/DE3616505A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991003715A1 (en) * | 1989-09-04 | 1991-03-21 | Rolf Hernberg | Method and apparatus for measuring of surface temperature of fuel particles in a fluidized bed |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD239267A1 (de) | 1986-09-17 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |