DE3613490A1 - Flammfeste polyamide - Google Patents
Flammfeste polyamideInfo
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- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L77/00—Compositions of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft flammfeste Polyamide.
Polyamide haben aufgrund ihrer guten mechanischen und
elektrischen Eigenschaften sowie wegen ihrer guten Beständigkeit
gegen Chemikalien vielfache Anwendung als
Werkstoff für den technischen Bereich gefunden. Sie dienen
zur Herstellung von Teilen für den Maschinenbau und Automobilbau,
ferner zur Herstellung von Gehäusen, Abdeckungen
und Schaltkästen. Dabei gewinnen vor allem für den
Elektrosektor brandwidrige Produkte immer mehr an Bedeutung.
Gerade für diese Anwendungen ist die Verwendung von
Polyamiden in brandwidriger Einstellung und mit guten
elektrischen Eigenschaften, wie hoher Kriechstromfestigkeit,
wünschenswert. Durch den Zusatz der bekannten
Flammschutzmittel werden diese Anforderungen nicht immer
erfüllt. Oft erhält man auch trübe, undurchsichtige Produkte
beim Flammfestausrüsten transparenter Polyamide.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man amorphe
teilaromatische flammfeste Polyamide mit hoher Kriechstromfestigkeit
erhält, wenn man die Polyamide mit
Polyphosphonaten ausrüstet. Bei dieser Flammfestausrüstung
behalten transparente Polyamide ihre Transparenz.
Gegenstand der Erfindung sind daher thermoplastische Formmassen
aus amorphen teilaromatischen Polyamiden, die 3 bis
20, vorzugsweise 8 bis 15 Gew.-% bezogen auf Polyamid
Polyphosphonate als Flammschutzmittel enthalten.
Geeignete Polyamide sind vorzugsweise solche, die zumindest
zu 30 Mol-% aus aromatischen polyamidbildenden Komponenten,
besonders bevorzugt zu 50 Mol-% aus aromatischen
Dicarbonsäuren aufgebaut sind.
Beispiele für amorphe, teilaromatische Polyamide sind vorzugsweise
solche aus aromatischen Dicarbonsäuren, wie
Isophthalsäure oder Terephthalsäure, wobei gegebenenfalls
aliphatische oder cycloaliphatische Dicarbonsäuren wie
Adipinsäure, Sebazinsäure, Azelainsäure, Dekandicarbonsäure,
Cyclohexandicarbonsäure mitverwendet werden können,
und Diaminen. Die Auswahl der Diamine unterliegt keiner
Beschränkung; es können alle zur Herstellung von thermoplastisch
verformbaren Polyamiden geeigneten Diamine
verwendet werden. Beispiele sind Tetramethylendiamin,
Hexamethylendiamin, das Isomerengemisch aus 2,2,4- und
2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, Bis-(4-aminocyclohexyl)-
methan, Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan, 4,4′-Diamino-
3,3′-dimethyl-dicyclohexylmethan, 3-Aminomethyl-
3,5,5-trimethylcyclohexylamin, m- und p-Xylyendiamin.
Schließlich können auch Aminocarbonsäuren bzw. ihre
Lactame als Comonomere mit eingesetzt werden, beispielsweise
ε-Aminocapronsäure, ω-Aminoundekansäure und ω-Aminolaurinsäure.
Bevorzugte amorphe teilaromatische Polyamide sind solche
aus Isophthalsäure und Hexamethylendiamin oder aus Terephthalsäure
und dem Isomerengemisch aus 2,2,4- und 2,4,4-
Trimethylhexamethylendiamin oder aus Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Dekandicarbonsäure, Hexamethylendiamin
und Bis-(4-aminiocyclohexyl)-methan oder aus Adipinsäure,
Isophthalsäure, Hexamethylendiamin, 4,4′-Diamino-3,3′-
dimethyl-dicyclohexylmethan oder aus Adipinsäure, Hexamethylendiamin,
Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan oder aus
Laurinlactam, Isophthalsäure, 4,4′-Diamino-3,3′-dimethyldicyclohexylmethan.
Besonders bevorzugte Polyamide sind amorphe Polyamide aus
Isophtalsäure und Hexamethylendiamin.
Geeignete Polyphosphonate und deren Herstellung sind in
der deutschen Offenlegungsschrift 29 44 093 beschrieben.
Sie bestehen aus wiederkehrenden Einheiten der Struktur
wobei R einen Alkylrest mit 1-6, vorzugsweise 1-3 C-Atomen
oder einen gegebenenfalls substituierten Cycloalkylrest mit
5-30, vorzugsweise 6-12 C-Atomen, einen Alkylrest mit
7-30, vorzugsweise 7-16 C-Atomen, oder einen Arylrest mit
6-30, vorzugsweise 6-18 C-Atomen darstellt.
X bedeutet mindestens einen der Reste Phenylen oder einen
Rest
mit Y = eine Bindung oder einen C1-C5-, vorzugsweise C1-
C3-Alkylenrest, C5-C12-, vorzugsweise C6-C10-Cycloalkylenrest
oder ein Brückenglied S, O, SO2, CO.
Die aromatischen Ringe von X können auch mit Alkylgruppen
mit 1-4 C-Atomen substituiert sein.
Besonders bevorzugte Polyphosphonate sind die Phosphonsäureester
des 4,4′-Dihydroxydiphenyls und/oder des Hydrochinons
mit Methanphosphonsäure und/oder Ethanphosphonsäure.
Die Polyphophonate besitzen vorzugsweise mittlere Molekulargewichte
(Zahlenmittel n osmometrisch in Methylenchlorid
bestimmt) von 2000 bis 80 000, insbesondere 4000
bis 40 000.
Die Compoundierung erfolgt auf handelsüblichen Ein- und
Mehrwellenextrudern herkömmlicher Bauart. Dabei können die
vorgemischten Polymeren direkt in den Extruder gegeben
werden. Man kann aber auch das Polyphosphonat in bereits
geschmolzenes Polyamid dosieren. Diese Arbeitsweise bietet
sich an, wenn ein empfindliches Polyphosphonat verwendet
wird.
Die Compoundierung sollte bei Temperaturen von 260 bis
285°C, vorzugsweise 270 bis 285°C erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Polyamidformmassen können die üblichen
Zusätze und Hilfsmittel, beispielsweise einen oder
mehrere Füllstoffe, insbesondere Glasfasern in Mengen von
10 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung enthalten.
Als weitere Füll- und Verstärkungsstoffe kommen
Mikroglaskugeln, Kreide, Quarze wie Asbest, Feldspat,
Glimmer, Talkum, Wollastonit sowie Kaolin in calzinierter
und nicht calzinierter Form in Betracht. Außerdem sind
Farbstoffe und Pigmente, insbesondere Farbruße und/oder
Nigrosinbasen, Stabilisatoren sowie Verarbeitungshilfsmittel
zu nennen, ferner Schlagzähmodifikatoren, beispielsweise
auf der Basis von Copolymerisaten des
Ethylens, Poly(meth)acrylaten und gepfropften Polybutadienen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich durch eine
Schwerentflammbarkeit und durch gute mechanische und
elektrische Eigenschaften aus. Außerdem wird durch die erfindungsgemäßen
Flammfestausrüstung die Transparenz von
Polyamiden nicht beeinflußt. Sie eignen sich zur Herstellung
von Spritzgießteilen für technische Anwendungen,
beispielsweise für Gehäuseteile, Abdeckungen und transparente
Teile für Meßgeräte.
In 90 Gew.-Teile eines Polyamides aus Isophthalsäure und
Hexamethylendiamin mit einer relativen Viskosität von 2,5,
gemessen an einer einprozentigen Lösung in m-Kresol bei
25°C werden 10 Gew.-Teile eines Polyphosphonates, hergestellt
aus Dihydroxydiphenyl und Methanphosphonsäurediphenylester
(ηrel = 1,100, gemessen an einer 0,5%igen
Lösung in Methylenchlorid bei 25°C) auf einem Einwellenextruder
(Haake) bei einer Massetemperatur von 278°C eingearbeitet.
Das Granulat wird zu transparenten Formkörpern
verarbeitet. Das Brandverhalten nach UL, Subj. 94 ist V 0
für 1,6 mm Wandstärke.
Beispiel 1 wird wiederholt wobei eine Mischung aus
15 Gew.-Teilen Polyphosphonat und 75 Gew.-Teilen Polyamid
hergestellt wird. Die Massetemperatur beträgt 276°C. Die
Formkörper aus dieser Mischung sind transparent und zeigen
ein Brandverhalten nach UL Subj. 94 V 0 für 1,6 mm Wandstärke.
In einem Doppelwellenextruder (ZSK 32 der Firma
Werner & Pfleiderer) werden 88 Gew.-Teile Polyamid aus
Isophthalsäure und Hexamethylendiamin (ηrel = 2,5) und 12
Gew.-Teile Polyphosphonat, hergestellt aus Methanphosphonsäure
und 4,4′-Dihydroxydiphenyl (ηrel = 1,100) bei 285°C
Massetemperatur gemischt. Man erhält ein Produkt mit einer
relativen Viskosität von 2,4, das zu transparenten
Formkörpern verarbeitet werden kann. Das Brandverhalten
nach Ul, Subj. 94 ist V 0 für 1,6 mm Wandstärke.
Die Kriechstromfestigkeit (VDE 0303, Teil 1, DIN 53 480)
hat folgende Werte:
KB 600; KC 600.
KB 600; KC 600.
Claims (2)
1. Flammfeste, thermoplastische Formmassen aus amorphen,
teilaromatischen Polyamiden, die als
Flammschutzmittel 3 bis 20 Gew.-% Polyphosphonate
enthalten.
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 8-15 Gew.-% Polyphosphonate enthalten.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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1986
- 1986-04-22 DE DE19863613490 patent/DE3613490A1/de not_active Withdrawn
-
1987
- 1987-04-17 JP JP9346987A patent/JPS62252454A/ja active Pending
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8130 | Withdrawal |