DE3604618A1 - Wasserstoff/sauerstoff brennstoffbatterie - Google Patents
Wasserstoff/sauerstoff brennstoffbatterieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wasserstoff/Sauerstoff
Brennstoffbatterie nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Unter "Brennstoffbatterie" sollen hier nicht nur ein
zelne, aus einer Reihe von Brennstoffelementen beste
hende Batterien, sondern auch Brennstoffzellenaggreate
und vollständige -anlagen verstanden werden. Mit dem Be
griff "Wasserstoff" wird nicht nur reiner Wasserstoff
bezeichnet, sondern darunter sind auch wasserstoffhal
tige Gemische zu verstehen, die sich zum Betrieb von
Brennstoffelementen eignen. Entsprechend bedeutet
"Sauerstoff" nicht nur reinen Sauerstoff, sondern auch
sauerstoffhaltige Gase, insbesondere Luft.
Eine gattungsgemäße Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoff
batterie ist beispielsweise aus "Enzyklopädie Naturwis
senschaft und Technik" 1979 Verlag Moderne Industrie,
München, Seiten 585-593 bekannt. Die dort beschriebene
Brennstoffbatterie wird mit reinem Wasserstoff, reinem
Sauerstoff und wässeriger Kalilauge als Elektrolyt be
trieben, wobei der Gasdruck der Reaktanden Wasserstoff
und Sauerstoff erhöht ist, um den Elektrolyten einzu
schließen und eine Grenzfläche zwischen Gas und Flüssig
keit zu erhalten. Die Abwärme und das Produktwasser wer
den durch einen Kreislauf des Elektrolyten abgeführt.
Hierzu strömt der heiße mit Produktwasser verdünnte
Elektrolyt durch eine Trennzelle, in der Wasser dampf
förmig durch eine poröse Membran an eine gekühlte Kon
densationsfläche geführt wird.
Der zur Entfernung von Abwärme und Produktwasser vorge
sehene Elektrolytkreislauf erfordert mindestens eine
Elektrolytpumpe, deren Motor seine elektrische Energie
aus der Brennstoffbatterie bezieht. Dabei ist die Lei
stung der Elektrolytpumpe fest vorgegeben. Ihre An
triebsleistung geht zwangsläufig von der Batterielei
stung sowohl bei Nennlastbetrieb als auch im Leerlauf in
voller Höhe verloren. Außerdem erfordert die Regelung
einer elektrisch angetriebenen Elektrolytpumpe einen er
heblichen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wasser
stoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie zu schaffen, bei
welcher die Elektrolytpumpe mit geringem Aufwand und
ohne Verbrauch an elektrischer Energie betrieben werden
kann.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Wasser
stoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie durch die kennzei
chnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Elektrolytpumpe wird also durch mindestens eine Tur
bine angetrieben, so daß die für den Elektrolytkreislauf
erforderliche Energie den gasförmigen Reaktanden entzo
gen werden kann. Hierdurch ergibt sich eine platzsparen
de Verminderung des elektrisch-elektronischen Aufwandes
mit gleichzeitiger Verbesserung der Ex-Sicherheit.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind
eine erste Turbine mit einem ersten gasförmigen Reaktan
den und eine zweite Turbine mit einem zweiten gasförmi
gen Reaktanden beaufschlagbar. Die beiden leistungsab
hängigen Volumenströme der beiden Reaktanden bewirken
hierbei eine automatische, leistungsabhängige Drehzahl
regelung der beiden Turbinen und damit der Elektrolyt
pumpe, wordurch ein günstiger Einfluß auf den Wärmehaus
halt der gesamten Brennstoffbatterie gegeben ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsge
mäßen Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie
ben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie
in stark vereinfachter schematischer Darstellung
und
Fig. 2 Einzelheiten einer der in der Wasserstoff/Sauer
stoff Brennstoffbatterie nach Fig. 1 eingesetz
ten Turbine.
Die in Fig. 1 lediglich teilweise und schematisch darge
stellte Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie Bb
weist beispielsweise einen Aufbau entsprechend der aus
der DE-PS 21 29 134 bekannten Batterie auf, wobei der
Wasserstoff entsprechend der aus der DE-PS 28 36 464 be
kannten Ausgestaltung stets vor dem Sauerstoff in die
Batterie einströmt.
Der Brennstoffbatterie Bb werden mit dem höheren Druck
einer Gasversorgung die beiden gasförmigen Reaktanden R 1
und R 2 durch Arbeitsleitungen A 11 bzw. A 12 zugeführt,
wobei es sich bei dem Reaktanden R 1 um reinen Wasser
stoff (H2) und bei dem Reaktanden R 2 um reinen Sauer
stoff (O2) handelt. In der Arbeitsleitung A 11 sind nach
einander ein Absperrventil Av 1, ein Reduzierventil Rv 1,
eine Turbine T 1 und ein Reduzierventil Rv 10 angeordnet.
In dem Reduzierventil Rv 1 erfolgt eine durch ein H2-
Manometer Ml aufgezeigte Reduzierung des H2-Druckes auf
ca. 3,5 bar. Das als Membranventil ausgebildete Redu
zierventil Rv 10 hat die Aufgabe, den Aggregat-Eingangs
druck auch bei geringsten Aggregatleistungen und insbe
sondere auch im Leerlauf konstant zu halten. Der durch
ein H2-Manometer M 10 aufgezeigte Aggregat-Eingangsdruck
des in Richtung des Pfeiles Pf 1 in die Brennstoffbatte
rie Bb strömenden Wasserstoffs beträgt ca. 2 bar.
In der Arbeitsleitung A 12 sind nacheinander ein Absperr
ventil Av 2, ein Reduzierventil Rv 2, eine Turbine T 2 und
ein Reduzierventil Rv 20 angeordnet. In dem Reduzierven
til Rv 2 erfolgt eine durch ein O2-Manometer M 2 aufge
zeigte Reduzierung des O2-Druckes auf ca. 4 bar. Das als
Membranventil ausgebildete Reduzierventil Rv 20 hat die
Aufgabe den Aggregat-Eingangsdruck auch bei geringsten
Aggregatleistungen und insbesondere auch im Leerlauf
konstant zu halten. Der durch ein O2-Manometer M 20 auf
gezeigte Aggregat-Eingangsdruck des in Richtung des
Pfeiles Pf 2 in die Brennstoffbatterie Bb strömenden
Sauerstoffs beträgt ca. 2 bar.
Die Anordnung eines H2-Steuerventils Sv 1 und eines
O2-Steuerventils Sv 2 entsprechend der aus der
DE-PS 28 36 464 bekannten Brennstoffbatterie gewähr
leistet, daß das Reduzierventil Rv 20 gegenüber dem Re
duzierventil Rv 10 verzögert geöffnet wird und daß der in
der Brennstoffbatterie Bb entstehende Wasserstoffdruck
stets höher ist als der Sauerstoffdruck. Ein an eine Ab
zweigung der Steuerleitung des O2-Steuerventils Sv 2 an
geschlossenen Reduzierventils Rv 3 dient der durch einen
Pfeil Pf 3 aufgezeigten H2-Versorgung eines in der Zeich
nung nicht dargestellten Elektrolytregenerators. Dieser
Elektrolytregenerator in Form eines sog. Spaltverdamp
fers kann einen Aufbau aufweisen, wie er aus der
DE-PS 21 29 134 bekannt ist.
Zur Entfernung von Abwärme und Produktwasser aus der
Brennstoffbatterie Bb ist ein Elektrolytkreislauf vorge
sehen. Dieser Elektrolytkreislauf ist in Fig. 1 durch
einen Elektrolytbehälter Eb aufgezeigt, an welchen die
Saugleitung S 1 einer Elektrolytpumpe Ep angeschlossen
ist. Die über diese Saugleitung S 1 aus der Elektrolyt
pumpe Ep angesaugte wässerige Kalilauge KOH wird über
eine mit D 1 bezeichnete Druckleitung der Brennstoff
batterie Bb zugeführt, so wie es durch einen Pfeil Pf 4
angedeutet ist. Die Elektrolytpumpe Ep wird im darge
stellten Ausführungsbeispiel durch die beiden Turbinen
T 1 und T 2 angetrieben. Hierzu sind die beiden Turbinen
T 1 und T 2 über eine Zentraldrehkupplung magnetisch ge
koppelt. Ihr gemeinsames Drehmoment wird über eine wei
tere Zentraldrehkupplung auf die Antriebswelle der Elek
trolytpumpe Ep übertragen.
Die Fig. 2 zeigt in einem Querschnitt Einzelheiten der
in Fig. 1 lediglich schematisch dargestellten Wasser
stoff-Turbine T 1, die im Prinzip ähnlich der Peltontur
bine als Freistrahlturbine aufgebaut ist. In dem mit Tg
bezeichneten Turbinengehäuse ist das Laufrad Lr gela
gert, dessen Laufschaufeln mit Ls bezeichnet sind.
Der in dem Regelventil Rv 1 auf einen Druck von ca.
3,5 bar reduzierte Wasserstoff wird der Treibdüse Td der
Turbine T 1 zugeführt. In dieser Treibdüse Td wird der
durch das Regelventil Rv 10 vorgegebene Differenzdruck
von ca. 1,5 bar in kinetische Strömungsenergie umgesetzt,
die von den tangential mit dem resultierenden Freistrahl
beaufschlagten Laufschaufeln Ls des Laufrades Lr aufge
nommen und an den Turbinenrotor Tr als Rotationsenergie
für den Antrieb der Elektrolytpumpe Ep (vergl. Fig. 1)
abgegeben wird. Da die Turbine T 1 als Gleichdrucktur
bine ausgebildet ist, herrscht von der Mündung der
Treibdüse Td über den Laufradraum bis zur Austrittsöff
nung Ao praktisch der gleiche Druck von ca. 2 bar.
Damit Leistung und Lebensdauer der Turbine T 1 möglichst
groß werden ist der Turbinenrotor Tr in einem aerostati
schen Gaslager gelagert. Hierzu zweigt von dem Vordüsen
raum der Treibdüse Td eine Traggasleitung T 1 ab, durch
welche Wasserstoff als Traggas über einen ringförmigen
Verteilungsraum Vr den gleichmäßig über den Umfang der
Lagerbuchse Lb verteilten Tragdüsen Trd zugeführt wird.
Der Turbinenrotor Tr schwimmt also auf einen H2-Polster.
Ab einer vorgegebenen Drehzahl der Turbine T 1, bei wel
cher das Gaslager im dynamischen Betriebszustand ver
schleißfrei weiterläuft, wird durch ein in Fig. 2 nicht
dargestelltes Traggasventil die weitere Zufuhr H2 als
Traggas unterbrochen. Der Traggasanteil wird dann eben
falls als Treibgas für den Antrieb der Elektrolytpumpe
Ep (vergl. Fig. 1) ausgenutzt.
Die Turbine T 2 (vergl. Fig. 1) weist den gleichen Auf
bau wie die in Fig. 2 dargestellte Turbine T 1 auf, wo
bei jedoch der H2-Gasstrom und der O2-Gasstrom im Ver
hältnis 2 : 1 durch die Turbinen T 1 bzw. T 2 strömen. Im
Hinblick auf die erzielbare Platzersparnis ist es auch
besonders günstig, wenn die O2-Turbine in geschachtelter
Bauweise mit ihrem Gaslager in die Hohlwelle der H2-
Turbine eingebaut wird.
Claims (11)
1. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie mit
- - einem wässerigen Elektrolyten,
- - mindestens einer Elektrolytpumpe zur Erzeugung eines Elektrolytkreislaufs und
- - unter erhöhtem Druck zuführbaren gasförmigen Reaktanden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Elektrolytpumpe (Ep) durch mindestens eine Tur bine (T 1, T 2) antreibbar ist und
- - die Turbine (T 1, T 2) mit mindestens einem gasförmi gen Reaktanden (R 1, R 2) als Treibgas beaufschlagbar ist.
2. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Turbine (T 1) mit einem ersten gasför
migen Reaktanden (R 1) und eine zweite Turbine (T 2)
mit einem zweiten gasförmigen Reaktanden (R 2) beauf
schlagbar sind.
3. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrolytpumpe (Ep) durch die erste Turbine
(T 1) und die zweite Turbine (T 2) antreibbar ist.
4. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Turbine (T 1, T 2) durch
die Strömungsenergie des gasförmigen Reaktanden (R 1,
R 2) antreibbar ist.
5. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Turbine (T 1, T 2) als
Freistrahlturbine ausgebildet ist.
6. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Turbinenrotor (Tr) in
einem aerostatischen Gaslager gelagert ist.
7. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach An
spruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das aerostatische Gaslager bis zu einer vorgeb
baren Drehzahl der Turbine (T 1, T 2) mit einem gas
förmigen Reaktanden (R 1, R 2) als Traggas (Tg) beauf
schlagbar ist.
8. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach einem
der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Turbine (T 1, T 2) mit
einem Druckgefälle betreibbar ist, das durch das hö
here Druckniveau der Versorgung des gasförmigen Reak
tanden (R 1, R 2) und den Aggregat-Eingangsdruck vor
gebbar ist.
9. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach An
spruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Turbine (T 1, T 2) zur Konstanthaltung des
Aggregat-Eingangsdruckes ein Reduzierventil (Rv 10,
Rv 20) nachgeordnet ist.
10. Wasserstoff/Sauerstoff Brennstoffbatterie nach An
spruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reduzierventil (Rv 1, Rv 2) als Membranventil
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604618 DE3604618A1 (de) | 1986-02-14 | 1986-02-14 | Wasserstoff/sauerstoff brennstoffbatterie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604618 DE3604618A1 (de) | 1986-02-14 | 1986-02-14 | Wasserstoff/sauerstoff brennstoffbatterie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3604618A1 true DE3604618A1 (de) | 1987-08-20 |
Family
ID=6294064
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863604618 Withdrawn DE3604618A1 (de) | 1986-02-14 | 1986-02-14 | Wasserstoff/sauerstoff brennstoffbatterie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3604618A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5478662A (en) * | 1992-11-05 | 1995-12-26 | Siemens Aktiengesellschaft | Method and apparatus for disposing of water and/or inert gas from a fuel cell block |
US8101321B2 (en) | 2006-01-25 | 2012-01-24 | Daimler Ag | Fuel cell system having a fuel cell, a hydrogen storage tank, and an anode circuit |
-
1986
- 1986-02-14 DE DE19863604618 patent/DE3604618A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5478662A (en) * | 1992-11-05 | 1995-12-26 | Siemens Aktiengesellschaft | Method and apparatus for disposing of water and/or inert gas from a fuel cell block |
US8101321B2 (en) | 2006-01-25 | 2012-01-24 | Daimler Ag | Fuel cell system having a fuel cell, a hydrogen storage tank, and an anode circuit |
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Legal Events
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