DE3546896C2 - Verfahren zum Erkennen eines drohenden Rückschlagzustandes bei einem motorisch betriebenen Werkzeug - Google Patents
Verfahren zum Erkennen eines drohenden Rückschlagzustandes bei einem motorisch betriebenen WerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen eines drohenden
Rückschlagzustandes bei einem motorisch betriebenen Werkzeug (US 42 67 914), das
mit einem Elektromotor mittels Phasenanschnittsteuerung betrieben
wird. Die Erfindung bezieht sich dabei vor allem auf Steuerungen
für Elektrowerkzeuge und insbesondere auf Regelschaltungen zum
Überwachen und Regeln verschiedener Betriebsparameter des Elek
trowerkzeuges.
Es ist bekannt, zur Drehzahlregelung von Elektromotoren in Elek
trowerkzeugen schaltbare elektronische Leistungsregel-Elemente
wie Thyristoren oder Triacs zu verwenden, um dem Elektromotor
periodisch elektrische Energie zuzuführen. Viele Elektrowerkzeuge
für den Heimgebrauch verwenden Universalmotoren, die in einfacher
Weise mit derartigen Bauelementen geregelt werden können.
Derartige getaktete Drehzahl-Regelschaltungen arbeiten in der
Weise, daß sie den Motorstrom in periodischen Abständen ein- und
ausschalten, und zwar in Bezug auf den Nulldurchgang des Wech
selstromes bzw. der Wechselspannung. Diese periodischen Zeit
abstände werden synchron zur Wellenform der Wechselspannung
eingestellt und als "Durchlaßwinkel" gemessen, und zwar in der
Einheit von Winkelgraden. Der "Durchlaßwinkel" bestimmt innerhalb
der Wechselspannungs-Wellenform den Bereich, in dem Motor
elektrische Energie zugeführt wird. So entspricht beispielsweise
ein Durchlaßwinkel von 180° pro Halbwelle einem vollständigen
Durchlaß, bei dem der gesamte, ununterbrochene Wechselstrom dem
Motor zugeführt wird. In entsprechender Weise entspricht ein
Durchlaßwinkel von 90° einem Zustand, bei dem dem Motor Spannung
beginnend mit der Mitte einer gegebenen Halbwelle zugeführt wird
und damit ungefähr der Einspeisung von etwa der halben verfüg
baren Energie zum Motor entspricht. Bei Durchlaßwinkeln von
weniger als 90° wird dem Motor eine noch geringere Energiemenge
zugeführt.
Bekannte Drehzahl-Regelschaltungen für Elektromotoren verwenden
schaltende Bauelemente, um den Durchlaßwinkel in der Weise ein
zustellen, daß eine vorbestimmte Energiemenge dem Motor zugeführt
wird, um so eine vorbestimmte Motor-Drehzahl einzustellen. Bei
Universalmotoren, die häufig bei Elektrowerkzeugen benutzt
werden, hängt die Motordrehzahl zusätzlich von der Belastung, die
auf den Motor wirkt, ab. Ist der Motor unbelastet, läuft er bei
einer vorgegebenen Drehzahl (der Leerlaufdrehzahl) und bei
zunehmender Belastung nimmt die Motordrehzahl mit der Belastung
ab. Die gegenläufige Abhängigkeit zwischen Motordrehzahl und
Belastung (Drehmoment) bei unterschiedlichen Durchlaßwinkeln kann
für einen vorgegebenen Motor graphisch als Kurvenschar in einem
Drehzahl-Drehmomentdiagramm dargestellt werden.
Es ist ebenfalls bekannt, den Motor mittels einer Steuerung mit
offenem Regelkreis oder einer Regelung mit geschlossenem Regel
kreis zu betreiben.
Bei der Steuerung mit offenem Regelkreis wird eine gewünschte
Leerlaufdrehzahl vorgewählt, indem man den zugehörigen Durch
laßwinkel einstellt. Bei der Steuerung mit offenem Regelkreis ist
kein Sensor vorgesehen, der ein Rückkoppelsignal liefert, um die
gewünschte Drehzahl zu stabilisieren, falls die Belastung sich
ändert. Demzufolge kann eine derartige Drehzahlsteuerung nur eine
vorbestimmte Leerlaufdrehzahl erzeugen, hat aber keine Vor
kehrungen, um die Drehzahl konstant zu halten, falls die
Belastung sich ändert. Bei einer Steuerung wird die Motordrehzahl
absinken, und zwar entsprechend der Drehzahl-Drehmoment-Ab
hängigkeit, sobald eine Belastung auf das Elektrowerkzeug gegeben
wird. Ein Betrieb mit konstanter Drehzahl ist mit derartigen
Werkzeugen somit nicht möglich.
Bei Anordnungen, die mit geschlossenem Regelkreis betrieben
werden, sind Mittel vorgesehen, um entweder die Drehzahl des
Motors oder den Motorstrom zu erfassen, und daraus ein Rückkop
pelsignal abzuleiten, das repräsentativ für den Augenblickswert
der Motordrehzahl ist. Das Rückkoppelsignal wird mit einer vom
Benutzer vorgewählten gewünschten Drehzahl verglichen und die
Abweichung festgestellt. Die Abweichung wird dann dazu herange
zogen, um die Drehzahl zu erhöhen oder zu vermindern, so daß eine
im wesentlichen konstante Drehzahl erreicht wird.
Bekannte, umfangreicher ausgestattete Elektrowerkzeuge verfügen
über eine Drehzahlregelung mit einer sog. "Anti-Rückschlag"-
Funktion (Anti-Kickback), die Netzspannung vom Werkzeug abschal
tet, wenn eine drohende Rückschlag-Situation erkannt wird.
Von einem Rückschlag-Zustand spricht man dann, wenn ein sehr
schneller Lastwechsel am Werkzeug stattfindet, beispielsweise
dann, wenn das Werkzeug ein Werkstück erfaßt oder sich darin
verklemmt, so daß es zu einem Rückstoß auf das Werkstück oder
Werkzeug kommt. Rückschlagprobleme treten insbesondere bei Elek
trowerkzeugen mit hohem Drehmoment auf.
Es sind bereits verschiedene Anti-Rückschlag-Erkennungsschaltun
gen vorgeschlagen worden. Eine dieser bekannten Einrichtungen
überwacht die Änderung des Motorstromes, während eine andere
bekannte Vorrichtung die Änderung der Motordrehzahl überwacht.
Ein Beispiel eines bekannten Systems, das die Änderung des Mo
torstromes auswertet, findet sich in der US 4 249 117 und ein
anderes Beispiel, bei dem eine Veränderung der Motordrehzahl
erkannt wird, ist in der US 4 267 914 beschrieben.
Obwohl sich die beiden genannten Rückschlag-Erkennungsschaltungen
als nützlich erwiesen haben, hat sich doch gezeigt, daß es
schwierig ist, derartige Schaltungen an einen weiten Bereich von
Betriebsdrehzahlen anzupassen. Um beispielsweise eine genügende
Empfindlichkeit bei hohen Betriebsdrehzahlen zu haben, war es
erforderlich, die Rückschlag-Erkennungsschaltungen nach dem Stand
der Technik so auszulegen, daß sie u. U. irrtümlich einen
Rückschlag bei niedrigen Betriebsdrehzahlen erkannt haben. Dar
über hinaus ist es bislang nicht möglich gewesen, eine bestimmte
Rückschlag-Erkennungsschaltung an eine breite Anzahl von Elek
trowerkzeugen anzupassen. In diesem Zusammenhang muß man nämlich
berücksichtigen, daß Hochlast-Bohrmaschinen mit Halb-Zoll-Bohrern
beispielsweise eine hohe Getriebeübersetzung haben und daher ein
sehr hohes Drehmoment erzeugen. Bei derartigen Bohrmaschinen ist
demzufolge eine sehr hohe Empfindlichkeit bei der Rückschlag
erkennung wünschenswert. Im Gegensatz dazu haben Viertel-Zoll-
Bohrmaschinen nur eine relativ kleine Getriebeübersetzung und
erzeugen weniger Drehmoment, so daß schnelle Geschwindigkeits
änderungen bei Änderung der Last nicht ungewöhnliche sind und
daher die Empfindlichkeit der Rückschlag-Erkennung durchaus
gering sein sollte. Rückschlag-Erkennungsschaltungen nach dem
Stand der Technik können, zusammengefaßt, nicht in einfacher
Weise an eine Vielzahl von Anforderungen an die gewünschte Emp
findlichkeit für eine Vielzahl von Elektrowerkzeugen angepaßt
werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Erkennen eines drohenden Rückschlag-Zustandes zu schaffen, bei
dem eine ausreichende Empfindlichkeit bei hohen Drehzahlen
ermöglicht wird, ohne bei niedrigen Drehzahlen überempfindlich
zu reagieren.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf die prozentuale
Änderung der Motordrehzahl reagiert. Außerdem kann das Verfahren
leicht an unterschiedliche Empfindlichkeitswünsche angepaßt und
demzufolge bei einem weiten Bereich von Elektrowerkzeugen ange
wendet werden. Weiterhin kann das Verfahren sowohl im Betrieb mit
offenem Regelkreis als auch mit geschlossenem Regelkreis verwen
det werden.
Das vorliegende Verfahren schafft
die Möglichkeit, drohende Rückschlag-Zustände dadurch zu
erkennen, daß ein erster für die Drehzahl-Periodendauer des
Motors in einem ersten Zeitintervall repräsentative Wert bestimmt
wird. Ein erster Grenzwert wird bestimmt, der auf einem Prozent
satz des ersten Wertes beruht. Ein zweiter Wert, repräsentativ
für die Drehzahl-Periodendauer des Motors in einem zweiten
Zeitintervall, wird anschließend bestimmt. Wenn der zweite Wert
den ersten Wert um mindestens den ersten Grenzwert übersteigt,
wird ein vorbestimmtes Ergebnissignal erzeugt. Insbesondere wird
das erste Grenzwertsignal zum ersten Wert hinzuaddiert, um so
einen ersten Prüfwert zu erzeugen und der erste Prüfwert wird mit
dem zweiten Wert verglichen. Wenn der zweite Wert den ersten
Prüfwert übersteigt, wird das vorbestimmte Ergebnissignal
erzeugt. Das vorbestimmte Ergebnissignal führt zu einem Ab
schalten bzw. Unterbrechen der Leistungszufuhr zum Motor und kann
ferner ein Abbremsen bewirken, um die Drehzahl des Motors zu
vermindern. Zusätzlich kann erfindungsgemäß eine Sicherheitsein
richtung vorgesehen sein, durch die eine Leitungsunterbrechung
im Anti-Rückschlagbetrieb so lange aufrechterhalten wird, bis ein
entsprechender Befehl vom Benutzer erkannt wird. Dieser Befehl
kann beispielsweise das Rücksetzen des Drückerschalters in seine
Ausschaltstellung sein.
Für das weitere Verständnis der Erfindung, ihrer Ziele und Vor
teile, verglichen mit den Anti-Rückschlag-Systemen nach dem Stand
der Technik, werden nachstehend Ausführungsbeispiele anhand von
beigefügten Zeichnungen und Flußdiagrammen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Stromlaufplan einer mikrocomputer
gestützten Regelschaltung;
Fig. 2 ein Drehzahl-Drehmoment-Diagramm für einen geregelten
Motor zur Erläuterung der verschiedenen Betriebsbereiche,
in denen der Motor betrieben werden kann;
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Schritte für eine
kombinierte Verwendung einer Steuerung/Regelung zum
Betreiben eines Motors unter Einbeziehung der Rück
schlag-Erkennung;
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Erläuterung eines bevorzugten
Verfahrens zum Erhalten eines Analogsignals, das die
gewünschten Betriebsparameter darstellt;
Fig. 5 ein Flußdiagramm zur Erläuterung einer Anti-Rück
schlag-Erkennung und zum Erzeugen eines Ergebnissigna
les.
Fig. 1 zeigt einen Stromlaufplan einer elektronischen Regel
schaltung, die einen Mikrocomputer 10, der vorzugsweise eine
MC 146 805 F2 Single Chip 8 Bit Mikrocomputereinheit (MCU) sein
kann, die auf dem Chip die erforderlichen Elemente enthalten
kann, beispielsweise Oszillator, CPU, RAM, ROM, I/O, und den
Taktgenerator (Timer) aufweist. Das nachstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel verwendet einen Mikrocomputer, wobei statt
dessen aber auch andere Formen digitaler Schaltkreise verwendet
werden können, beispielsweise integrierte Schaltkreise in dis
kreter Logik.
Der Mikrocomputer 10 wird über eine Stromversorgungsschaltung 12
mit Leistung versorgt, die ein 115 bis 120 V oder 220 V Wech
selspannungssignal in ein +5 V Gleichspannungssignal umwandelt.
Ein 800 KHz-Resonator 14 ist mit den Oszillatoranschlüssen ver
bunden, so daß ein stabiles Taktsignal zum Betrieb des Mikro
computers 10 zur Verfügung steht.
Der Mikrocomputer 10 verfügt über eine erste Gruppe von acht
Eingangs/Ausgangsleitungen, Port A, eine zweite Gruppe von acht
Eingangs/Ausgangsleitungen, Port B, und eine dritte Gruppe von
vier Leitungen, Port C. Der Zustand jeder Leitung Port A und
Port B ist programmsteuerbar. Port C ist ein Port mit festlie
genden Eingängen. In Fig. 1 sind die Leitungen, die die Ports A,
B und C enthalten, alphanumerisch gekennzeichnet, und zwar als
PA5, PB0, PC2 usw., wobei die Zahl der binären Leitungszahl (0
bis 7) und der Buchstabe (A, B oder C) dem jeweiligen Port ent
spricht.
Der Mikrocomputer 10 weist ferner einen Rücksetzanschluß mit der
Bezeichnung RESET, einen maskierbaren Unterbrechungsanschluß
(interrupt request) mit der Bezeichnung IRQ sowie die üblichen
Versorgungsanschlüsse mit der Bezeichnung VDD und VSS auf. Die mit
TIMER und NUM bezeichneten Anschlüsse sind mit VSS verbunden,
wobei dies eine potentialfreie Masse 64 ist.
Die Regelschaltung enthält ferner eine Signalverarbeitungsschal
tung 20 mit einem Gleichrichter 62, einem Einschalt/Rücksetz
kreis 70, einem Zündstrom-Steuerkreis 66 und einem Drehzahlsi
gnal-Verarbeitungskreis 68. Die Signalverarbeitungsschaltung 20,
die weiter unten noch ausführlich beschrieben wird, liefert ein
Drehzahlsignal an den Unterbrechungseingang IRQ des Mikrocompu
ters 10. Die Signalverarbeitungsschaltung 20 erzeugt ferner ein
Rücksetzsignal für den RESET-Anschluß des Mikrocomputers 10. Auf
der anderen Seite empfängt die Signalverarbeitungsschaltung 20
ein Triac-Zündsignal vom Mikrocomputer 10. Als Antwort auf das
Triac-Zündsignal erzeugt die Signalverarbeitungsschaltung 20 ein
Schaltsignal auf einem Anschluß 21, der zu einem Triac 22 führt,
der seinerseits die Leistungszufuhr zu einem Motor 23 einstellt.
Ein Tachometer 24 oder ein entsprechender Motordrehzahl-Sensor
bestimmt die Drehzahl oder Drehzahl-Periodendauer des Ankers des
Motors 23. Das Tachometer 24 erzeugt ein sinusförmiges Signal,
dessen Frequenz ein Maß für die Drehzahl oder Drehzahl-Perioden
dauer des Motors 23 ist. Dieses Signal wird der Signalverarbei
tungsschaltung 20 zugeführt, die das Signal verarbeitet und dem
Unterbrechungseingang IRQ zuführt, von wo ab es dann durch den
Mikrocomputer 10 verarbeitet wird, wie weiter unten noch be
schrieben wird.
Die Signalverarbeitungsschaltung 20 weist den Gleichrichter 62
auf, der zwischen einem Knotenpunkt 63 und der potentialfreien
Masse 64 angeordnet ist. Der Gleichrichter 62 kann durch eine
Diode dargestellt werden, die so geschaltet ist, daß sie Strom
in einer Richtung von der Masse 64 zum Knotenpunkt 63 leitet, so
daß der Knotenpunkt 63 im wesentlichen auf dem Potential der
potentialfreien Masse oder zumindest eine Diodenspannung dar
unter liegt. Die Signalverarbeitungsschaltung 20 enthält ferner
den Zündstrom-Steuerkreis 66, der vorzugsweise einen Stromschal
ter enthält, um ein Stromsignal zum Zünden des Triacs 22 in
Abhängigkeit vom Triac-Zündsignal des Mikrocomputers 10 zu er
zeugen. Der Zündstrom-Steuerkreis 66 trennt demzufolge den Mi
krocomputer 10 vom Triac 22 und liefert den Strom, der zum Zün
den des Triacs 22 erforderlich ist.
Die Signalverarbeitungsschaltung 20 weist weiterhin einen Dreh
zahlsignal-Verarbeitungskreis 68 auf, beispielsweise einen
Schmitt-Trigger. Der Schmitt-Trigger wandelt das sinusförmige
Signal des Tachometers 24 mit relativ langsamem Anstieg und
Abfall in Impulse mit schnellem Anstieg und schnellem Abfall um
und führt diese dem Mikrocomputer 10 zu.
Die Signalverarbeitungsschaltung 20 enthält schließlich den Ein
schalt/Rücksetzkreis 70, der an den VDD-Anschluß der Stromver
sorgungsschaltung 12 angeschlossen ist und ein Rücksetzsignal
für den Mikrocomputer 10 erzeugt, wenn die gesamte Anordnung in
Betrieb genommen wird.
In der Stromversorgungsschaltung 12 ist eine Diode 72 angeord
net, die an den Anschluß PA5 des Mikrocomputers 10 angeschlossen
ist und ein Nulldurchgang-Erkennungssignal liefert. Wenn eine
Leitung 74 der Stromversorgungsschaltung 12 positiv im Verhält
nis zur entgegengesetzten Seite der Wechselstromversorgungslei
tung ist, fließt Strom durch Widerstände 76 und 77 und eine
Diode 78. Der Knotenpunkt 63 befindet sich daher um eine Dioden
spannung unterhalb der potentialfreien Masse 64 und der Anschluß
PA5 nimmt daher einen logischen LO-Zustand an.
Sobald eine Leitung 75 während der nächsten Halbschwingung posi
tiv wird, versperren die Dioden 72 und 78 den Stromdurchfluß.
Aus diesem Grunde liegt kein Spannungsabfall mehr über dem Wi
derstand 76 und der Anschluß PA5 befindet sich auf VDD-Potential
und nimmt einen logischen HI-Zustand an. Man erkennt, daß der
Anschluß PA5 demzufolge alternierend zwischen LO- und HI-Zustän
den hin- und hergeschaltet wird, und zwar synchron zu jeder
Halbwelle des Wechselspannungssignals, so daß der Anschluß PA5
abgefragt werden kann, um die Nulldurchgänge zu erkennen.
Um die Betriebsdaten der Schaltung an vorgegebene Betriebspara
meter oder an ein vorbestimmtes Elektrowerkzeug anzupassen, ist
zusätzlich eine Schaltbrückeneinheit 26 vorgesehen. Einige der
Leitungen von Port A, Port B und Port C können an eine logische
LO-Spannung oder eine logische HI-Spannung angeschlossen werden,
um eine oder mehrere vorbestimmte gewünschte Betriebscharakteri
stiken dem Mikrocomputer 10 mitzuteilen. In Fig. 1 ist bei
spielsweise eine Schaltbrücke 32 dargestellt, die an den An
schluß PA4 angeschlossen ist, um ein logisches HI-Signal auf das
vierte Bit des Ports A zu schalten.
Es versteht sich, daß die jeweilige Anordnung der Schaltbrücken
32 und die Art, in der der Mikrocomputer 10 die Bitmuster der
Schaltbrückeneinheit 26 interpretiert, von der jeweiligen Steue
rung des Mikrocomputers 10 abhängt, wie der Durchschnittsfach
mann weiß.
Die Schaltbrückeneinheit 26 kann auf verschiedene bekannte Wei
sen realisiert werden, beispielsweise mit Drahtbrücken, Schal
tern oder mit einer gedruckten Leiterplatte, bei der die ent
sprechenden Leiterbahnen offen oder kurz geschlossen sind.
Die Erfindung enthält ferner Mittel zum Erzeugen eines Analogsi
gnales, das dem gewünschten Betriebsparameter des Motors ent
spricht, der in der Praxis vom Benutzer des Elektrowerkzeuges
gewählt wird. Häufig stellt der gewünschte Betriebsparameter
eine Motordrehzahl dar oder einen Zündwinkel des Triacs o. dgl.
und wird mittels eines manuell betätigbaren Drückerschalters
vorgegeben.
Obwohl eine Vielzahl von Systemen denkbar ist, mit denen die
erforderlichen Befehle an die Regeleinheit in Abhängigkeit von
den Wünschen des Benutzers gegeben werden kann, ist im vorlie
gend beschriebenen Ausführungsbeispiel ein Einstellwiderstand 34
vorgesehen, der als Wandler für die Position des Drückerschal
ters dient. Der Einstellwiderstand 34 liegt in Reihe mit einem
Kondensator 36, der seinerseits an Masse angeschlossen ist.
Durch geeignete Einstellung der Eingangs/Ausgangsleitung PB1
wird der Kondensator 36 abwechselnd über den Einstellwiderstand
34 geladen und entladen. Die Ladezeit ist proportional zum Wi
derstandswert des Einstellwiderstandes 34, der in Abhängigkeit
von der manuell einstellbaren Position des Drückerschalters
eingestellt wird. Demzufolge ist die Lade- bzw. Entladezeit ein
Maß für die Position des Drückerschalters. Durch geeignete Di
mensionierung des Kondensators 36, des Einstellwiderstandes 34
und der Zeitsteuerung, wie nachstehend noch geschildert, kann
ein Analogsignal erzeugt werden, das den gewünschten Betriebs
parameter in Übereinstimmung mit der Position des Drückerschal
ters darstellt. Dieses Analogsignal kann dann in ein Digitalsi
gnal umgewandelt werden, wie es für den Mikrocomputer 10 benö
tigt wird.
Vorstehend wurde die Erzeugung und Einspeisung des gewünschten
Betriebsparameters bzw. die Auswahl einer gewünschten Drehzahl
als Beispiel dargestellt, es können jedoch auch andere Anord
nungen verwendet werden, wie zum Beispiel digitale oder analoge
Wandler, die über eine entsprechende Schnittstelle (beispiels
weise Analog/Digitalwandler) mit dem Mikrocomputer 10 wechsel
wirken.
Unter Beachtung der vorstehenden Erläuterungen soll nun anhand
der Flußdiagramme der Fig. 3 und 5 und des Diagramms von Fig. 2
die Erfindung und die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Ver
fahrens weiter erläutert werden.
In Fig. 2 sind Drehzahl/Drehmomentverläufe des Motors bei unter
schiedlichen Durchlaßwinkeln dargestellt. Eine oberste diagonale
Linie 44 stellt den Zustand vollständiger Leitung dar (180°).
Die Fläche darunter ist in drei Betriebsbereiche unterteilt,
nämlich einen ersten Bereich 46, einen zweiten Bereich 48 und
einen dritten Bereich 50.
Der erste Bereich 46 ist nach oben durch eine diagonale Linie 52
begrenzt, die einem Durchlaßwinkel von etwa 70° entspricht. Der
zweite Bereich 48 ist von der diagonalen Linie 52 und einer
diagonalen Linie 54 begrenzt, die einen Durchlaßwinkel von etwa
88° darstellt. Der zweite Bereich 48 wird ferner von einer hori
zontalen Linie 56 begrenzt, die einer konstanten Drehzahl von
10 000 min-1 entspricht. Wie man aus Fig. 2 entnehmen kann,
schneidet diese horizontale Linie die Drehzahlachse in einem
Punkt A und die diagonale Linie 54 in einem Punkt B.
Der dritte Bereich 50 ist oben durch die oberste diagonale Linie
44 begrenzt und unten durch eine horizontale Linie 58, die einer
Motordrehzahl oberhalb 10 000 min-1 entspricht.
Eine Fläche 60 liegt außerhalb der vorstehend beschriebenen drei
Bereiche und stellt den Zustand niedriger Drehzahlen bei hohen
Betriebs-Drehmomenten dar, bei dem sich möglicherweise wegen der
niedrigen Drehzahlen und der hohen Drehmomente eine unerwünschte
Überhitzung einstellen kann.
Die vorliegende Erfindung verwendet die oben beschriebenen drei
Betriebsbereiche 46, 48 und 50, um eine kombinierte Steuerung/Rege
lung mit offener bzw. geschlossener Regelschleife zu reali
sieren. In dem ersten Bereich 46 wird der Motor gesteuert be
trieben, wodurch die Motordrehzahl und das Drehmoment gegensin
nig verknüpft werden, wie dies durch die diagonalen Drehzahl/Dreh
momentkurven im ersten Bereich 46 verdeutlicht wird. Jede
der diagonalen Linien des ersten Bereiches 46 stellt einen indi
viduellen, vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkel dar. Wenn
beispielsweise der Benutzer einen Durchlaßwinkel von weniger als
ungefähr 70° über die Position des Drückerschalters einstellt,
wird die Drehzahl des Motors ausschließlich in Abhängigkeit von
der einwirkenden Last bestimmt.
Im zweiten Bereich 48 wird der Motor kombiniert mit offener/ge
schlossener Regelschleife betrieben. Liegt der vom Benutzer
vorgewählte Durchlaßwinkel zwischen ungefähr 70° (Punkt A) und
ungefähr 88° (Punkt B), ist die Regelschaltung so ausgelegt, daß
eine nominelle Betriebsdrehzahl von 10 000 min-1 eingestellt
wird, unabhängig von dem speziellen Durchlaßwinkel zwischen 70°
und 88°, der gerade gewählt wurde. Wird der Motor dann mit einer
Last oberhalb der Leerlauflast t₀ belastet, arbeitet die Regel
schaltung zunächst mit geschlossener Regelschleife und versucht,
die Motordrehzahl bei 10 000 min-1 zu stabilisieren, indem der
Durchlaßwinkel bis zum vom Benutzer gewählten Durchlaßwinkel
erhöht wird. Sollte allerdings der vom Benutzer gewählte Durch
laßwinkel nicht ausreichend sein, um die Motordrehzahl bei
10 000 min-1 unter der vorliegenden Belastung aufrechtzuerhalten,
kann die Motordrehzahl darüber hinaus mit offenem Regelkreis
abfallen. Wenn beispielsweise ein Durchlaßwinkel von 88° vor
gewählt wird und eine zunehmende Last auf den Motor wirkt, wird
die Motordrehzahl zunächst konstant auf 10 000 min-1 stabili
siert, während sich der Durchlaßwinkel vom Leerlauf-Durchlaßwin
kel von 70° entlang der horizontalen Linie 56 bis zum Punkt B
entsprechend der Drehmomentlast t₁ erhöht. Wenn die Last noch
über diesen Punkt hinaus ansteigt, fällt die Motordrehzahl ent
lang der diagonalen Linie 54 ab, was einer gesteuerten Drehzahl-
Drehmomentkurve bei einem Durchlaßwinkel von 88° entspricht.
Im dritten Bereich 50 wird der vom Benutzer gewählte Durchlaß
winkel als gewünschte Drehzahl interpretiert. Demzufolge ent
sprechen Durchlaßwinkel, die in den dritten Betriebsbereich 50
fallen, im Verhältnis 1 : 1 den gewünschten Betriebsdrehzahlen.
Die Drehzahlregelung wird diese konstante Drehzahl durch Erhö
hung oder Verminderung des Durchlaßwinkels in Abhängigkeit von
der wirksamen Last stabilisieren, bis schließlich eine vollstän
dige Leitung erreicht ist. Eine vollständige Leitung (180°), die
durch die oberste diagonale Linie 44 dargestellt wird, stellt
die Maximalleistung dar, die vom Motor abgegeben werden kann.
Arbeitet der Motor im dritten Bereich 50 bei vollständiger Lei
tung, führt jede weitere Erhöhung der Last auf den Motor zu
einer Abnahme der Motordrehzahl entlang der diagonalen Linie 44.
Mit Bezug auf Fig. 3 wird das bevorzugte Verfahren für eine
kombinierte Steuerung/Regelung der Drehzahl unter Einbeziehung
der Rückschlag-Erkennung nachfolgend anhand eines Flußdiagramms
erläutert. Nach dem Rücksetzen des Systems werden die Eingang/Aus
gang-Ports abgefragt, um die Betriebsparameter für das jewei
lige Elektrowerkzeug, bei dem die Erfindung verwendet wird, zu
laden. Als nächstes werden eine niedrige Anfangsdrehzahl, ein
niedriger Durchlaßwinkel und ein hoher Rückschlag-Test-Grenzwert
geladen, um die Anfangsbedingungen auf sichere Werte zu standar
disieren. Nachdem die Anfangswerte vorgegeben wurden, wird die
Wechselspannungs-Wellenform abgefragt, um zu erkennen, welche
Art Halbschwingung anliegt, und es wird ggf. der gewünschte, vom
Benutzer vorgewählte Parameter dadurch eingegeben, daß ein Un
terverfahren "Analogeingang" durchgeführt wird, das weiter unten
noch ausführlich anhand von Fig. 4 erläutert werden wird.
Allgemein gesprochen fragt das Unterverfahren Analogeingang den
manuell betätigbaren Drückerschalter bzw. den Einstellwiderstand
34 ab und erzeugt einen digitalen Wert, der den vom Benutzer
gewählten Durchlaßwinkel darstellt. Das Verfahren wartet dann
auf einen Nulldurchgang der Netzspannung, um die Zeitsteuerung
des Verfahrens mit der Wechselspannungs-Wellenform zu synchroni
sieren. Sofern der Drückerschalter tatsächlich gedrückt wurde,
wird der Augenblickswert der Motordrehzahl bestimmt oder mit
Hilfe des Tachometers 24 gemessen. Der Augenblickswert der Mo
tordrehzahl oder der Drehzahl-Periodendauer wird in einen Spei
cher geladen, der demzufolge den jeweils letzten Augenblickswert
der Drehzahl enthält.
Als nächstes prüft das Rückschlag-Erkennungsverfahren, das wei
ter unten ausführlich zu Fig. 5 noch erläutert wird, ob ein
Rückschlag-Zustand droht. Wenn dies der Fall ist, werden Maßnah
men zu dessen Vermeidung ergriffen, wenn dies nicht der Fall
ist, wird nach dem Verfahren weiterhin festgestellt, ob die
Halbschwingung der Netzspannung gerade oder ungerade ist. Bei
einer geraden Halbschwingung verzweigt sich das Verfahren in
einen Abschnitt, in dem die gewünschte Drehzahl auf der Grundla
ge des vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkels bestimmt wird.
In einer ungeraden Halbschwingung läuft das Verfahren um die
Drehzahlbestimmung herum und zählt statt dessen auf Null herun
ter, so daß der Triac 22 zu einem entsprechenden Zeitpunkt ge
zündet wird, der aus dem gewünschten Durchlaßwinkel abgeleitet
ist.
Das Herunterzählen auf Null beinhaltet dabei einen Verfahrens
schritt, bei dem geprüft wird, ob der Triac 22 früh oder spät in
der Halbschwingung gezündet werden soll. Dies geschieht, um die
Zeit zu kompensieren oder auszugleichen, die benötigt wird, um
die Berechnungen für die Drehzahlregelung auszuführen und das
Unterverfahren Analogeingang abzuarbeiten.
Soll der Triac 22 früh während der Halbschwingung gezündet wer
den, wird ein Kompensationswert zur Zündzeit hinzuaddiert, um
die Zeit zu kompensieren, die zum Ausführen der Berechnungen für
die Drehzahlregelung benötigt wird. Dann wird das Herunterzählen
auf Null gestartet und der Triac 22 gezündet und anschließend
wird das Unterverfahren Analogeingang durchgeführt.
Wenn der Triac 22 spät in der Halbschwingung gezündet wird, wird
zunächst das Unterverfahren Analogeingang durchgeführt und nach
Abarbeiten dieses Unterverfahrens wird der Wert des Zündzeit
punktes kompensiert, um die Zeit zu berücksichtigen, die für das
Abarbeiten des Unterverfahrens benötigt wurde, abzüglich der
Zeit, die die Berechnung für die Drehzahlregelung in Anspruch
genommen hat. Schließlich wird das Herunterzählen auf Null ge
startet und der Triac 22 gezündet.
Für die weitere Betrachtung des Flußdiagramms gemäß Fig. 3 wird
davon ausgegangen, daß ein Betrieb in einer geraden Halbschwin
gung vorliegt, so daß das Verfahren bei der Berechnung für die
Drehzahlregelung angekommen ist, die am Punkt D beginnt. Das
Verfahren prüft als Nächstes, ob der vom Benutzer vorgewählte
Durchlaßwinkel kleiner als 88° ist. Wenn er kleiner als 88° ist,
wird die gewünschte Drehzahl automatisch auf 10 000 min-1 einge
stellt. Ist der vom Benutzer vorgewählte Durchlaßwinkel hingegen
größer als 88°, wird der gewünschte Durchlaßwinkel wiederum in
eine vom Benutzer gewünschte vorgewählte Drehzahl umgewandelt.
Die Umwandlung beruht auf einer linearen Annäherung und verwen
det eine Gleichung von der Art y = ax + b, wobei y die Drehzahl,
x den vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkel und a sowie b
Konstanten bezeichnen, die so gewählt sind, daß bei x = 88° die
Größe y gerade 10 000 min-1 und bei x = 80° die Größe y gerade
zur maximal zulässigen Betriebsdrehzahl für das jeweilige Elek
trowerkzeug wird.
Sobald die gewünschte Drehzahl bestimmt wurde, prüft die Schal
tung als nächstes, ob die gewünschte Drehzahl eine vorgegebene
Maximaldrehzahl überschreitet, die für das jeweilige Elektro
werkzeug festgelegt ist. Angenommen, daß die gewünschte Drehzahl
unterhalb der maximalen Drehzahl liegt, wird eine Berechnung
durchgeführt, um den jeweiligen Durchlaßwinkel zu bestimmen, der
zum Erreichen und Stabilisieren der gewünschten Drehzahl benö
tigt wird. Beträgt der vom Benutzer vorgewählte Durchlaßwinkel
weniger als 88°, bestimmt die Schaltung, ob der vom Benutzer
vorgewählte Durchlaßwinkel größer als der für eine volle Rück
kopplung benötigte Durchlaßwinkel ist, bei dem die gewünschte
Drehzahl stabilisiert wird. Wenn der vom Benutzer vorgewählte
Durchlaßwinkel größer als der Durchlaßwinkel für volle Rückkopp
lung ist, so stellt die Schaltung den gewünschten Durchlaßwinkel
gleich dem für volle Rückkopplung erforderlichen Durchlaßwinkel
ein und es wird auf diese Weise eine Art Regelung mit geschlos
sener Regelschleife erreicht. Ist jedoch der vom Benutzer vor
gewählte Durchlaßwinkel nicht größer als der für volle Rückkopp
lung erforderliche Durchlaßwinkel, wird der gewünschte Durch
laßwinkel gleich dem vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkel
eingestellt und die Schaltung arbeitet als Steuerung mit offener
Regelschleife.
Wenn daher beispielsweise der vom Benutzer vorgewählte Durch
laßwinkel gleich 85° ist und nur 75° Durchlaßwinkel benötigt
werden, um den Motor bei der gerade auf den Motor wirkenden Last
auf einer Drehzahl von 10 000 min-1 zu halten, stellt die Regel
schaltung gerade 75° Durchlaßwinkel ein. Darüber hinaus wird die
Regelschaltung in diesem Fall anstreben, eine Motordrehzahl von
10 000 min-1 zu stabilisieren, indem der Durchlaßwinkel im erfor
derlichen Ausmaß erhöht wird, und zwar bis zu einem Maximalwert
von 85° - dem vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkel - bevor
bei ansteigender Belastung die Drehzahl des Motors abfallen
darf. Wenn andererseits der vom Benutzer vorgewählte Durchlaß
winkel größer als 88° ist, nimmt die Schaltung von selbst den
Zustand einer Regelanordnung mit geschlossener Regelschleife
ein, und der gewünschte Durchlaßwinkel wird gleich dem Winkel
für volle Rückkopplung eingestellt.
Ist der gewünschte Durchlaßwinkel einmal eingestellt, beginnt
der Verfahrens schritt des Herunterzählens auf Null und der Triac
22 wird in Abhängigkeit vom gewünschten Durchlaßwinkel gezündet.
Nach der Zündung des Triacs 22 wird ein neuer Rückschlag-Grenz
wert bestimmt, der im Rückschlag-Erkennungsverfahren verwendet
wird, daß weiter unten noch beschrieben wird.
Unter Bezug auf Fig. 4 soll nun nachfolgend das Unterverfahren
"Analogeingang" im einzelnen beschrieben werden. Das Unterver
fahren beginnt damit, daß ein Schleifenzähler geladen wird, der
dazu dient, ein vorgegebenes Zeitintervall darzustellen, in dem
die analoge Position des Drückerschalters abgefragt wird. Es
wird ferner ein Schwellwert-Zähler gelöscht, der dazu dient,
einen Wert zu speichern, der die Position des Drückerschalters
darstellt.
Die Schaltung prüft, ob die Netzspannung sich in einer ungeraden
oder einer geraden Halbschwingung befindet. In der ungeraden
Halbschwingung wird der Kondensator 36 über den Einstellwider
stand 34 geladen, während die vorbestimmte Zeitsteuer-Schleife
abgearbeitet wird, die jedes Mal prüft, ob der Kondensator 36
bereits auf einen Wert oberhalb eines Schwellwertes des Ein
gang/Ausgang-Ports aufgeladen wurde.
Bei jedem Durchlauf der Schleife bis zu dem Zeitpunkt, an dem
der Kondensator 36 über den Schwellwert hinaus aufgeladen wurde,
wird der Schwellwertzähler inkrementiert. Demzufolge ist der vom
Schwellwertzähler festgehaltene Wert am Ende der ungeraden Halb
schwingung ein Maß für die Geschwindigkeit, mit der der Konden
sator 36 über den Einstellwiderstand 34 aufgeladen wurde. Da die
Ladegeschwindigkeit durch die Analogposition des Einstellwider
standes 34 bestimmt wird, die ihrerseits durch den Benutzer über
den Drückerschalter eingestellt wurde, ist der Stand des
Schwellwert-Zählers bzw. dessen "Ladezahl" ein Maß für den ge
wünschten oder vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkel.
In entsprechender Weise wird während jeder geraden Halbschwin
gung der Kondensator 36 über den Einstellwiderstand 34 entladen,
während eine ähnliche Zeitsteuer-Schleife bestimmt, wie lange es
dauert, um den Kondensator 36 unter die Eingangs-Schwellwert
spannung zu entladen. Die "Entladezahl" wird dann mit der vor
hergehenden "Ladezahl" gemittelt und der vom Benutzer gewünschte
Durchlaßwinkel wird aus dem Mittelwert errechnet, indem man eine
lineare Annäherung der Form y = ax + b verwendet, wobei y den
vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkel darstellt, x den zuvor
bestimmten Mittelwert und wobei ferner a und b Skalierungs-Kon
stanten sind.
Der in dieser Weise bestimmte, vom Benutzer vorgewählte Durch
laßwinkel wird dann mit dem zuvor vorgewählten Durchlaßwinkel
verglichen, und es wird bestimmt, ob der Absolutwert der Diffe
renz zwischen diesen beiden Werten einen vorbestimmten "Hystere
se"-Grenzwert überschreitet.
Ist dies nicht der Fall, kehrt das Unterverfahren in das Haupt
verfahren zurück. Überschreitet der Absolutwert hingegen den
Hysterese-Grenzwert, ersetzt der neue, in der genannten Weise
bestimmte und vom Benutzer vorgewählte Durchlaßwinkel den zuvor
vom Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkel und die Steuerung kehrt
in das Hauptverfahren zurück.
Der Zweck dieses Verfahrensschrittes ist es, ein "Zittern" des
Elektrowerkzeuges infolge von relativ kleinen Änderungen des vom
Benutzer vorgewählten Durchlaßwinkels zu verhindern, insbesonde
re im Betrieb des Elektrowerkzeuges mit voller Rückkopplung.
Fig. 5 veranschaulicht das Verfahren zum Vermeiden eines Rück
schlages.
Es beginnt am Rücksetz-Eingangspunkt des Hauptverfahrens, das
weiter oben in Zusammenhang mit Fig. 3 bereits beschrieben wur
de. Nach dem Laden der Speicher und dem Abwarten eines Null
durchganges der Netzspannung prüft die Schaltung wie oben be
schrieben, ob der Drückerschalter betätigt wird. Wird der Drücker
schalter nicht betätigt, kreist die Schaltung durch die an
fänglichen Schritte der Vorgabe von Daten bis schließlich er
kannt wird, daß der Drückerschalter vom Benutzer betätigt wurde.
Sobald dies geschehen ist, wird die Drehzahl des Motors mit
einer Drehzahlmeßeinrichtung bestimmt, beispielsweise dem Tacho
meter 24. In dem beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird die Drehzahl allerdings als Zeitintervall gemessen, nämlich
als Periodendauer zwischen zwei Impulsen des Drehzahlsensors.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel verwendet den Tachometer 24,
und zwar im wesentlichen aus Kostengründen. Allerdings erzeugt
ein derartiges Tachometer 24 bei geringen Drehzahlen nur eine
für Drehzahlmessungen unzureichende Ausgangsspannung.
Um Fehler zu vermeiden, wird daher im Verfahren festgestellt, ob
die gemessene Drehzahl unterhalb dieser Schwelle für einen zu
verlässigen Betrieb des Tachometers 24 liegt. Hierzu bestimmt
das Verfahren, ob die Periodendauer zwischen Tachometerimpulsen
nahe oder oberhalb eines Grenzwertes für den jeweiligen Sensor
liegt.
Liegt die gemessene Periodendauer in der Nähe oder oberhalb des
Grenzwertes, verzweigt sich das Verfahren um die eigentliche
Anti-Rückschlag-Erkennung herum und fährt fort, wie dargestellt.
Reicht die gemessene Drehzahl für zuverlässige Ablesungen des
Tachometers 24 aus, bestimmt das Verfahren, ob die zuletzt ge
messene Drehzahl-Periodendauer größer als der Anti-Rückschlag-
Grenzwert ist, der bei einem vorhergehenden Durchgang durch das
Verfahren festgelegt wurde. Wenn die zuletzt gemessene Drehzahl-
Periodendauer größer ist als der Anti-Rückschlag-Grenzwert, wird
ein Rückschlag-Zustand erkannt, und das Verfahren verzweigt in
eine Fangstelle, die durch eine Endlosschleife dargestellt wird
und verhindert, daß der Triac, Thyristor oder sonstige Schalter
gezündet werden. Ein Ausweg aus der Endlosschleife ist nur da
durch möglich, daß der Drückerschalter gelöst oder abgeschaltet
wird, woraufhin das Verfahren wieder an den Rücksetzpunkt A in
der Nähe des Anfanges des Hauptverfahrens zurückkehrt.
Nach der Anti-Rückschlag-Prüfung fährt das Verfahren fort, indem
der Triac oder Thyristor zum jeweiligen Zeitpunkt gezündet wird,
wobei allerdings die zur Bestimmung des Durchlaßwinkels benötig
te Zeit berücksichtigt wird. Eine genaue Beschreibung dieser
Verfahrensschritte findet sich oben in der Beschreibung zu
Fig. 3.
Nach dem Zünden und der Auswahl des gewünschten Betriebsberei
ches in Abhängigkeit von dem vom Benutzer vorgewählten Durch
laßwinkel (vgl. Beschreibung weiter oben zu Fig. 3) bestimmt das
Verfahren, ob eine Phasensteuerung mit offener Regelschleife bei
niedriger Leistung gewählt wurde oder nicht.
Wenn eine derartige Phasensteuerung gewählt wurde, muß der Be
trieb im ersten Betriebsbereich 46 von Fig. 2 erfolgen. Liegt
ein Betrieb im ersten Bereich 46 vor, wird ein sehr hoher Anti-
Rückschlag-Grenzwert in den entsprechenden Speicher geladen. Auf
diese Weise wird die Rückschlag-Funktion praktisch ausgeschal
tet, wenn das Elektrowerkzeug bei niedrigen Drehzahlen und nied
riger Motorleistung betrieben wird, weil dann ein Rückschlag
kein Problem darstellt.
Findet der Betrieb nicht im ersten Bereich 46 statt, wird der
Eingangs/Ausgangs-Port abgefragt, um den Wert der Anti-Rück
schlag-Empfindlichkeit zu bestimmen. Dieser Wert kann beim Her
steller mittels einer geeigneten Schaltbrücke 32 in der ggf.
vorhandenen Schaltbrückeneinheit 26 voreingestellt werden. Ist
die Rückschlag-Empfindlichkeit "ohne Grenzwert" gewählt, wird
der Anti-Rückschlag-Grenzwert auf einen sehr hohen Wert einge
stellt. Ist eine andere als die "ohne Grenzwert" Empfindlichkeit
durch die Schaltbrückeneinheit 26 vorgewählt, wird die Ablesung
der am Eingang eingestellten Auswahl vom Eingangsport in einen
numerische Empfindlichkeitswert umgewandelt.
Die Drehzahl-Periodendauer des Motors, die mittels des Tachome
ters 24 festgestellt und im Drehzahlspeicher abgelegt wurde,
wird durch Division durch einen vorbestimmten Wert skaliert. In
der Praxis wird die Drehzahl-Periodendauer, die als Binärzahl
dargestellt ist, um 5 Digits nach rechts verschoben, was einer
Division durch die Zahl 32 gleichkommt. Die skalierte Drehzahl-
Periodendauer wird dann mit dem Empfindlichkeitswert multipli
ziert und das Produkt dem Wert der Drehzahl-Periodendauer hin
zuaddiert. Dieses Produkt wird dann als neuer Anti-Rückschlag-
Grenzwert abgelegt und später gegenüber der nächsten Drehzahl-
Periodendauer geprüft, die nach dem nächsten Nulldurchgang der
Netzspannung bestimmt wird.
Das Anti-Rückschlag-Verfahren verwendet daher die Augenblick
drehzahl des Motors, um zu bestimmen, ob ein Rückschlag-Zustand
vorliegt. Die Grenzwerte werden berechnet, indem eine prozentua
len Veränderung herangezogen wird, mit der die augenblickliche
Betriebsdrehzahl zum Erkennen eines Rückschlages verglichen
wird.
Wird beispielsweise während einer Halbschwingung der Motor bei
einer Drehzahl betrieben, deren Periodendauer 100 Zählerschrit
ten von jeweils 40 µsec entspricht und ist der Anti-Rückschlag-
Faktor auf 10% eingestellt, wird dann ein drohender Rückschlag-
Zustand erkannt, wenn in der nächsten Halbschwingung die Peri
odendauer 110 Zählschritte überschreitet. Beträgt die Perioden
sauer weniger als 110 Zählschritte, wird als "lernendes System"
ein neuer Grenzwert auf der Grundlage der gemessenen Perioden
sauer errechnet, eingegeben und das Verfahren fortgesetzt.
Im Gegensatz zu Rückschlag-Erkennungsverfahren nach dem Stand
der Technik, die versucht haben, den Rückschlag dadurch zu er
kennen, daß man die Änderungsgeschwindigkeit des Motorstromes
(dI/dt) oder die Änderungsgeschwindigkeit der Motordrehzahl
(dn/dt) erkannte, erkennt das vorliegende Verfahren den Rück
schlag-Zustand als eine prozentuale Änderung der Motordrehzahl.
Die vorliegende Erfindung benötigt daher keine Beschaltung mit
Strommeßwiderständen und auch keine Analog/Digitalwandler, wie
man sie für die dI/dt-Technik benötigt. Darüber hinaus ist die
Technik mit prozentualer Veränderung bei hohen Drehzahlen genau
er im Gegensatz zu dn/dt-Methoden nach dem Stand der Technik,
die naturgemäß kleine Drehzahlveränderungen bei hohen Drehzahlen
schlechter erkennen können.
Claims (11)
1. Verfahren zum Erkennen eines drohenden Rückschlag-Zustandes
bei einem motorisch betriebenen Werkzeug, gekennzeichnet
durch die Schritte
- a) Bestimmen eines ersten Wertes, der ein Maß für die Drehzahl-Periodendauer des Motors in einem ersten Zeitintervall ist;
- b) Bestimmen eines ersten Grenzwertes auf der Grundlage eines vorbestimmten Prozentsatzes des ersten Wertes;
- c) Bestimmen eines zweiten Wertes, der ein Maß für die Drehzahl-Periodendauer des Motors in einem zweiten Zeitintervall ist; und
- d) Erzeugen eines vorbestimmten Ergebnissignals, wenn der zweite Wert den ersten Wert um mindestens den Grenz wert übersteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die weite
ren Verfahrensschritte:
- - Erzeugen eines ersten Prüfwertes durch Addieren des ersten Grenzwertes zum ersten Wert;
- - Vergleichen des ersten Prüfwertes mit dem zweiten Wert; und
- - Erzeugen des Ergebnissignales, wenn der zweite Wert den ersten Prüfwert überschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch den weite
ren Verfahrensschritt:
- - Bestimmen eines zweiten Prüfwertes durch Bestimmen eines zweiten Grenzwertes auf der Grundlage des vor gegebenen Prozentsatzes des zweiten Wertes und Addie ren des zweiten Grenzwertes zu dem zweiten Wert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die weite
ren Verfahrensschritte:
- - Bestimmen eines dritten Wertes, der ein Maß für die Drehzahl-Periodendauer des Motors (23) während eines dritten Zeitintervalls ist;
- - Vergleichen des zweiten Prüfwertes mit dem dritten Wert;
- - Erzeugen des vorbestimmten Ergebnissignales, wenn der dritte Wert den zweiten Prüfwert überschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den weite
ren Verfahrensschritt:
- - Vergleichen des ersten Wertes mit einem vorbestimmten Sensor-Grenzwert und Unterdrücken des vorbestimmten Ergebnissignales, wenn der erste Wert den Sensor- Grenzwert überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den weite
ren Verfahrensschritt:
- - Anlegen eines Wechselstromes an den Motor (23) in der Form einer Folge von Halbschwingungen mit alternieren der Polarität, wobei der erste Wert während einer ersten Halbschwingung und der zweite Wert während einer darauffolgenden zweiten Halbschwingung bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schritt des Erzeugens des vorbestimmten Ergebnissignales
wenigstens einmal während jeder der aufeinanderfolgenden
Halbschwingungen vorgenommen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den weite
ren Verfahrensschritt:
- - Bestimmen eines Rückschlag-Empfindlichkeitswertes und Bestimmen des ersten Wertes proportional zum Rück schlag-Empfindlichkeitswert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rückschlag-Empfindlichkeitswert in Abhängigkeit von minde
stens einer vorgegebenen Schalterstellung festgesetzt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schritt der Erzeugung eines vorbestimmten Ergebnissignales
die Unterbrechung der Leistungszuführung zum Motor beinhal
tet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schritt des Erzeugens des vorbestimmten Ergebnissignales
weiterhin beinhaltet, auf eine Anweisung des Benutzers des
Werkzeuges zu warten und die Zuführung von Leistung zum
Motor so lange zu unterbrechen, bis die Weisung empfangen
wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US59280984A | 1984-03-23 | 1984-03-23 | |
DE19853510619 DE3510619A1 (de) | 1984-03-23 | 1985-03-23 | Verfahren zum betreiben eines elektromotors |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3546896C2 true DE3546896C2 (de) | 1996-02-08 |
Family
ID=25830674
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3546896A Expired - Lifetime DE3546896C2 (de) | 1984-03-23 | 1985-03-23 | Verfahren zum Erkennen eines drohenden Rückschlagzustandes bei einem motorisch betriebenen Werkzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3546896C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102017211270A1 (de) | 2017-07-03 | 2019-01-03 | Robert Bosch Gmbh | Handkreissäge |
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---|---|---|---|---|
US4249117A (en) * | 1979-05-01 | 1981-02-03 | Black And Decker, Inc. | Anti-kickback power tool control |
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1985
- 1985-03-23 DE DE3546896A patent/DE3546896C2/de not_active Expired - Lifetime
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WO2019007593A1 (de) | 2017-07-03 | 2019-01-10 | Robert Bosch Gmbh | Handkreissäge |
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