DE3541092A1 - Verfahren und anordnung zur topographisch-assoziativen eingabe von informationen - Google Patents
Verfahren und anordnung zur topographisch-assoziativen eingabe von informationenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur topographisch-
assoziativen Eingabe von Informationen, wie es im
Oberbegriff des Anspruches 1 näher dargelegt ist.
Die moderne Überwachung und Steuerung komplizierter Betriebsvorgänge
z. B. von Industrie- oder Bahnanlagen findet
von Schaltwarten, Leitstellen oder Stellwerken aus statt.
Man arbeitet dabei zunehmend mit sogenannten topographisch-
assoziativen Eingaben, bei denen in schematischen Prozessabläufen,
die strukturell bildhaft in einer für den Bedienenden
(Operator) übersichtlichen Weise dargestellt werden,
die erforderlichen Schalthandlungen direkt im oder am Prozessschema
vorgenommen werden, d. h. ohne die bei alphanumerischen
Eingaben erforderliche Umsetzung in Koordinaten oder Codes.
Die Darstellungsarten sind unterschiedlich, sie reichen von
Symbol- und Mimic-Bildern, zum Teil auf Bildschirmen, bis zu
ausleuchtbaren Spurplänen und Streckenabbildungen mit Weichen,
Kreuzungen, Stellgliedern (Signalen). Auf den Bedienungstischen,
auf Stellpulten und -tafeln befinden sich somit neben
den Darstellungen auch die Bedienungselemente für die Schalthandlungen
und Eingaben, meist Tasten, Schalter, Tastaturen
mechanisch, optischer oder kapazitiver Art. Darüberhinaus
kommen Lichtgriffel in Verbindung mit Bildschirmen und sogenannte
Digitalisierer zur Anwendung.
Stellpulte- und -tafeln werden in der Regel aus Mosaikbausteinen
zusammengesetzt. Dies erlaubt u. a. zwar eine bildhafte
Darstellung der Regelstrecke. Eine einmal getroffene
Anordnung bleibt aber anlagespezifisch und ist später nur
schwer und aufwendig zu ändern, was einen Transport infrage
stellt und eine leichte Bedienbarkeit im Sitzen erschwert.
Bloße Dateneingabetastaturen - mit denen eine Schreibtischbedienung
erreichbar wäre - erlauben keine im vorliegenden
Sinn topographisch-assoziativen Eingaben.
Funktionstastaturen, z. B. mit Tastenköpfen, die elektronisch
ansteuerbare Anzeigen enthalten, wie es z. B. in der Anmeldung
P 34 28 271.8 vorgeschlagen wird - erfüllen zwar die Bedingung
einer ergonomischen Bedienbarkeit vom Schreibtisch aus,
erfordern aber einen hohen Bauteilaufwand. Dabei müssen alle
Punkte einer Funktionsmatrix (d. h. für alle nur denkbaren Anwendungsfälle)
mit solchen symboltragenden Tasten versehen
werden. Ein Rechner gibt dann umschaltbar ein bestimmtes
Gleisbild, z. B. einen Bahnhof A über leuchtende Funktionstasten
vor, die gedrückt werden können. Es ist dabei nicht
erkennbar, für welche Tasten gerade eine Betätigung erlaubt
ist und für welche nicht.
Ähnliches gilt für sogenannte Digitalisierer, bei denen es
sich um aktive hochauflösende Matrixflächen handelt, die mit
einem Schaltstift bedienbar sind. Der Rechner gibt hier
elektrisch ein Gleisbild vor, das durch eine von außen auflegbare
Spurplanschablone visuell ergänzt ist. Alle genannten
Einrichtungen sind empfindlich gegen äußere Einflüsse, so
z. B. ein Versetzen der Schablone - was gefährliche Fehlauslösungen
bewirken kann - oder auch verschüttete Flüssigkeiten.
Durch Verwendung von Bildschirmgeräten in Verbindung mit
Lichtgriffeln wäre das ggf. lösbar. Die Geräte sind jedoch
in der Regel senkrecht stehend aufgebaut, was anstrengend
für die Benutzer ist. Flache Auflagegeräte sind zur Zeit
noch nicht verfügbar. Auch ist die statische Staubablagerung
ein Problem.
Es gibt bereits Tastaturen mit optischen Tasten, die flach
sind und bei denen das Feuchtigkeitsproblem gelöst werden
konnte (Prospekt der Firma Opti Sensor AB). Diese bedienen
sich der optischen Eigenschaften des total reflektierenden
Lichtstrahls in einer Platte aus Glas oder Plexiglas, hinter
der an den Schaltpunkten multiplex gesteuerte Leuchtdioden
angeordnet sind. Bei Fingerabdeckung findet eine Totalreflexion
statt, die ausgewertet wird. Derartige Einrichtungen
sind wieder empfindlich gegen Fehlbedienung durch Flächenabdeckungen
z. B. durch die Hand.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das
es erleaubt, sichere topographisch-assoziative Eingaben zu
machen unter Verwendung eines einfach aufgebauten Tischpaneels,
mit dem auch die bisherigen Probleme hinsichtlich
Bedienung, Ergonomie und Robustheit erfüllt werden können.
Diese Aufgabe wird für ein Verfahren der eingangs genannten
Art gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens
und eine Anordnung zur Durchführung sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
Anhand eines schematischen Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
im nachstehenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Tischpaneel in Draufsicht
Fig. 2 den Aufbau des Tischpaneels im Querschnitt.
In Fig. 1 ist ein Tischpaneel T zu sehen, auf dem mittels
einer aufgelegten Spurplanschablone 4 eine Gleisanlage eines
Bahnhofs dargestellt ist. Die Weichen (Stellglieder) an den
Schnittstellen der Gleise A bis F sind durch Kreise gekennzeichnet.
Das Gleisbild ist elektrisch von einem nicht dargestellten
Rechner vorgegeben, wobei die aktuell betätigbaren
Weichen des Gleisbildes an den durch Kreise markierten
Stellen durch optische Anzeigeelemente, hier leuchtende
Leuchtdioden 2′, hervorgehoben sind. Anstelle von Leuchtdioden
2′, können auch Lämpchen, LED und LCD-Anzeigen, auch
in Mehrsegment und alphanumerischer Ausführung Verwendung
finden und auch andere Markierungsmethoden, z. B. mechanisch
taktiler Art sind denkbar. Den symbolischen Weichen sind Bedienelemente
2 unterhalb der Spurplanschablone 4 zugeordnet,
über die letztlich eine Umstellung der Weichen erfolgt. Im
vorliegenden Fall sind Bedienelemente 2 und optische Anzeigelemente
durch jeweils eine Leuchtdiode 2′ in Doppelfunktion
gegeben. Die dünnen Linien in Fig. 1 deuten eine
mögliche Rastereinteilung unter Verwendung von Leiterplatten
1 an, die den elektronischen Unterbau des Tischpaneels T
bilden.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Tischpaneel T.
Auf im Rastermaß (vgl. dünne Linien in Fig. 1) angeordnete
Leiterplatten 1 sind Leuchtdioden 2′ angeordnet, deren Ansteuerungs-
und Treiberlogik auf den Leitplatten 1
selbst oder auf mit diesen elektrisch leitend verbundenen
besonderen Leiterplatten untergebracht ist. Die Leuchtdioden 2′ greifen
durch eine mit Bohrungen versehene lichtdämmende Platte
3 und sind damit auch mechanisch stabilisiert. Das durch
die Bohrungen austretende emittierte Licht bleibt ungedämpft.
Auf der Platte 3 liegt fixiert die Spurplanschablone
4 als transparente Folie. (Sie ist bei geeignetem Aufbau auswechselbar und nach dem Wechsel wieder fixierbar.)
Der gesamte Aufbau ist durch
eine Haube 5 aus durchsichtigem, feuchtigkeits-, wärme- und
schlagunempfindlichen Kunststoff abgedeckt. Die Verfügbarkeit
eines Bedienelementes 2, hier der Leuchtdiode 2′ selbst,
wird durch das Leuchten der Diode 2′ angezeigt. Blinkende
Leuchtdioden 2′ weisen auf Störungen hin, dunkle bezeichnen
ein Bedienelement 2 als nicht bedienbar bzw. funktionsunfähig.
Der Fig. 2 ist noch ein gerade aufgesetztes bewegliches
Handgerät 6 entnehmbar, das vom Bedienenden bewegbar ist
und über eine Übertragungsleitung 7, z. B. ein Kabel, ein
Lichtwellenleiter oder eine Infrarotverbindung, an den
Rechner als hier nicht dargestellte Auswerteinrichtung angeschlossen
ist. Das Handgerät 6 enthält einen Photoempfänger
8 (z. B. Photoelement, Photodiode, Phototransistor), der über
die jeweilige Leuchtdiode 2′ des zu betätigenden Bedienelementes
2 gebracht werden muß. Entscheidend ist die richtige
Positionierung des Handgerätes 6. Dazu dient ein im
Handgerät 6 angebrachtes Anzeigemittel, z. B. eine grüne
Leuchtdiode 9, mit der die exakte Positionierung über dem
Bedienelement 2 angezeigt werden kann. Leuchtet die Diode 9
auf, ist die genaue Position des Handgerätes 6 erreicht und
mit einer Taste 10 am Handgerät 6 kann ein Eingabesignal-
Eingabeinformation an den Rechner abgegeben werden. Der
Rechner (Auswertelogik) wird damit das bisher unmodulierte
Licht aller Leuchtdioden 2′ multiplexartig nacheinander
modulieren. Beim Auftreffen modulierten Lichts auf den Photoempfänger
8 gibt dieser ein weiteres Signal ab, mit dem der
Rechner die Koordinaten der entsprechenden Leuchtdiode 2′
über die Folge bzw. den Zeitablauf bis zum betätigten Bedienelement
2 dessen Position bzw. Koordinaten feststellt und
daraus den Befehl ableitet. Die Koordinaten können ggf. angezeigt
und die Beendigung der Ermittlung der Koordinaten
akustisch z. B. durch Piepton mitgeteilt werden. Auch kann in
weiterer Ausbildung der Rechner (Auswertelogik) die ermittelten
Koordinaten gleich zusätzlich in ein das Bedienelement
2 für den Bedienenden logisch sinnfälligeren Begriff übersetzen
(z. B. Koordinaten Zeile 22, Spalte 8 entspricht Weiche
85).
Bei geeignetem Aufbau mit z. B. in der Bedienebene angeordneten
Zweifarben-Leuchtdioden sowie zwei Rechnern in der
Auswerteebene und zwei Photoempfängern, von denen der eine
rot- und der andere grünempfindlich ist, kann die Einrichtung
zweikanalig und damit signaltechnisch sicher aufgebaut werden.
Ein Rechner steuert die roten Leuchtdioden, der andere die
grünen und für den Betrachter ergibt sich bei ordnungsgemäßem
Betrieb ein weißes Mischlicht. Bei LED-Fehler oder
Ausfall eines Kanals wird farbiges Licht ausgegeben. Mit
dieser Auswertung läßt sich ein signaltechnisch sicheres
Signal erzeugen. Fehler werden erkennbar.
Claims (14)
1. Verfahren zur topographisch-assoziativen Eingabe von
Informationen in rechnergestützte Steuer- und Schaltanlagen
mittels eines Tischpaneels, auf dem auswählbare
Spurplanstrukturen von zu steuernden Verkehrs- oder Industrieprozessen
mit Weichen, Stellgliedern etc. bildhaft
dargestellt sind, wobei im Tischpaneel eine Vielzahl
von Bedienelementen für diese Weichen, Stellglieder
etc. untergebracht sind, von denen die in der jeweilig
aktuellen Spurplanstruktur relevanten Bedienelemente
mittels eines vom Operator anzusetzenden Handgerätes
entweder selbst ansprechbar sind, oder aber
dieses beeinflussen, wodurch der Rechner seine Information
zur Ansteuerung der entsprechenden Weichen, Stellglieder
etc. erhält,
dadurch gekennzeichnet, daß für eine über den Rechner
elektrisch und über eine Spurplanschablone (4) optisch
ausgewählte Spurplanstruktur eine zusätzliche optische
Anzeige und Markierung der aktuell verfügbaren Bedienungselemente
(2) erfolgt und daß nach einem positionierten
Ansetzen des Handgerätes (6) an ein Bedienelement
(2) eine Eingabeinformation an den Rechner abgegeben wird,
die diesen veranlaßt, über die Position der Eingabestelle
bzw. des Bedienelementes (2) die zugehörige Weiche, Stellglied
etc. zu ermitteln und eine entsprechende Information
auszugeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Eingabeinformation an den Rechner eine Multiplexabfrage
sämtlicher Bedienelemente (2) ausgelöst wird, wobei
aus der Folge bzw. dem Zeitablauf bis zum betätigten
Bedienelement (2), dessen Position und Zuordnung zur Weiche,
Stellglied etc. erkennbar wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingabeinformation an den Rechner über einen im
Handgerät (6) befindlichen Photoempfänger (8) und die
aktive optische Anzeige des betreffenden Bedienelementes
(2) erfolgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingabeinformation an den Rechner eine
multiplexe Modulation des bisher unmodulierten Lichtes
der optischen Anzeigen der Bedienelemente (2) auslöst, daß
die Modulation bis zum angesetzten Handgerät (6) durchläuft
und daß dort über den Photoempfänger (8) ein weiteres Signal
ausgelöst wird, aus dem die Position des betätigten
Bedienelementes (2) ableitbar ist.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Tischpaneel
(T) in Flachbauweise ausgeführt aus einer oder mehreren aneinandergereihten
Leiterplatten (1) besteht, die mit Bedienelementen
(2) und/oder Lichtelementen dicht besetzt ist/sind, daß
auf oder dicht oberhalb dieser Elemente die Spurplanschablone
(4) auflegbar ist und das ganze von einer
transparenten Abdeckhaube (5) aus feuchtigkeits-, wärme-
und schlagunempfindlichem Kunststoff abgedeckt ist, auf
der das Handgerät (6) bewegbar ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Bedienelemente (2) Leuchtdioden (2′) Verwendung finden,
die gleichzeitig als Lichtelemente dienen, daß diese
Leuchtdioden (2′) in eine mit Bohrungen versehene lichtdämmende
Platte (3) ragen, auf der eine transparente
Spurplanschablone (4) aufliegt.
7. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Handgerät (6) eine Taste (10) aufweist, mit der nach
einer exakten Positionierung die Eingabeinformation an
den Rechner auslösbar ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzliche Anzeigemittel für eine exakte Positionierung
am Handgerät (6) vorgesehen sind.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die exakte Positionierung optisch durch eine Leuchtdiode
(9) oder Lampe angezeigt wird.
10. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die exakte Positionierung akustisch angezeigt wird.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für signaltechnische Sicherheit
eine zweikanalige Ausführung Verwendung findet.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
anstelle jeder Leuchtdiode (2′) jeweils zwei Leuchtdioden
verschiedener Komplementär-Farbgebung Verwendung
finden, die bei ordnungsgemäßem Betrieb weißliches
Mischlicht und im Fehlerfall farbiges Licht (rot oder
grün) abstrahlen, was von speziell empfindlichen Photoempfängern
(8) im Handgerät (6) erkennbar ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
anstelle von zwei separaten Leuchtdioden (2′) verschiedener
Komplementär-Farbgebung entsprechend jeweils
eine Doppeldiode Anwendung findet.
14. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Handgerät (6) mit einer Anzeige versehen ist, die
den Abschluß der Positionsermittlung anzeigt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853541092 DE3541092A1 (de) | 1985-11-16 | 1985-11-16 | Verfahren und anordnung zur topographisch-assoziativen eingabe von informationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853541092 DE3541092A1 (de) | 1985-11-16 | 1985-11-16 | Verfahren und anordnung zur topographisch-assoziativen eingabe von informationen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3541092A1 true DE3541092A1 (de) | 1987-05-21 |
DE3541092C2 DE3541092C2 (de) | 1988-07-28 |
Family
ID=6286413
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853541092 Granted DE3541092A1 (de) | 1985-11-16 | 1985-11-16 | Verfahren und anordnung zur topographisch-assoziativen eingabe von informationen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3541092A1 (de) |
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Also Published As
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---|---|
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