DE3537420C1 - Device for measuring forces acting in railway rails or similar loaded beams - Google Patents
Device for measuring forces acting in railway rails or similar loaded beamsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Messen
von in Eisenbahnschienen oder ähnlichen belasteten Balken
in Vertikalrichtung wirkenden Kräften gemäß den Oberbe
griffen der Patentansprüche 1 bzw. 2.
Derartige Vorrichtungen können beispielsweise als Radlast
waagen oder Flachstellenortungsanlagen Verwendung finden.
Bei der Formulierung des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 ist ein Stand der Technik als bekannt vorausgesetzt, wie
er beispielsweise aus der DE-OS 33 09 908 oder der EU-OS 0
0 99 001 bekannt ist.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird die Radaufstands
kraft über die Dehnungen bestimmt, die von ihr in der
Schiene verursacht werden. Hierzu sind gemäß dem Stand der
Technik Dehnungsmeßstreifen am Steg der Schiene etwa in
Höhe der neutralen Faser befestigt. Zur Eliminierung des
Einflusses von Biegungen des Schienenprofils um die Längs
achse ist es darüber hinaus bei den bekannten Vorrichtungen
die Regel, daß an beiden Seiten des Stegs Dehnungsmeß
streifen befestigt sind. Ferner ist es - wie in der DE-OS
33 09 908 gezeigt worden ist, von Vorteil, innerhalb eines
Schwellenfaches zwei Meßstellen jeweils auf beiden Seiten
der Schiene vorzusehen. Da jede Meßstelle aus ein bis zwei
Dehnungsmeßstreifen besteht, ist bei den bekannten Vor
richtungen eine verhältnismäßig große Zahl von Dehnungs
meßstreifen und damit ein großer Aufwand für die Auswerte
elektronik erforderlich.
Dies bedeutet, daß nach dem bekannten Stand der Technik
zum Aufbau einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 mindestens 4 Dehnungsmeßstreifen (Paare)
erforderlich sind, die auf beiden Seiten des Stegs der
Eisenbahnschiene anzubringen und so zu einer Meßbrücke zu
verschalten sind, daß die durch den "Sinuslauf" des Zuges
am Schienenkopf angreifenden Seitenkräfte des Rades elimi
niert werden.
Diese Dehnungsmeßstreifen werden bislang entweder an der
Schiene direkt angeklebt oder auf eine Metall-Trägerplatte
aufgebracht, die dann an der Schiene angeschweißt wird.
Ferner ist es auch noch bekannt, die Dehnungsmeßstreifen
mittels einer Spannvorrichtung anzupressen.
Die beiden erstgenannten Befestigungsmethoden haben den
Nachteil, daß die Dehnungsmeßstreifen, die in einer genau
definierten Lage zur Schiene angebracht werden müssen,
nachträglich nicht mehr nachjustiert werden können. Darü
ber hinaus ist ein Austausch bzw. ein Entfernen der Deh
nungsmeßstreifen nicht möglich. Das Anpressen mittels
einer Spannvorrichtung erfordert andererseits einen ver
hältnismäßig großen Aufwand, der insbesondere bei Anlagen
mit vielen Meßstellen aus Kostengründen oft nicht möglich
ist.
Ferner ist es aus der GB-PS 15 18 359 bekannt, in einer
Eisenbahnschiene eine Durchgangsbohrung vorzusehen, in die
eine Hülse mit Dehnungsmeßaufnehmern eingesetzt ist. Die
Dehnungsmeßaufnehmer messen die Verformung der Hülse, die
durch Anlage an der belasteten Schiene entsteht.
Nachteilig bei diesem, bei der Formulierung des Oberbe
griffs des Patentanspruchs 2 vorausgesetzten Standes der
Technik ist jedoch, daß die Krafteinleitung auf die Hülse
nicht definiert erfolgt, da die Hülse nicht nur im Bereich
der neutralen Faser, sondern an willkürlichen Stellen der
Durchgangsbohrung mehr oder weniger flächig anliegt. Damit
werden mit dieser bekannten Vorrichtung mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit nicht die in der neutralen Faser wir
kenden Kräfte gemessen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zum Messen von in Eisenbahnschienen oder ähnlichen
belasteten Balken in Vertikalrichtung wirkenden Kräften
anzugeben, die bei einfachem Aufbau eine genaue Messung
der in der vertikalen neutralen Faser auftretenden Kräfte
erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den kenn
zeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 bzw. 2 angegebe
nen Merkmale gelöst. Erfindungsgemäß ist erkannt worden,
daß es möglich ist, eine Vorrichtung zum Messen der in
Vertikalrichtung wirkenden Kräfte in eine Ausnehmung in
der Eisenbahnschiene bzw. in dem Balken, die so klein ist,
daß sie die Stabilität der Schiene bzw. des Balkens nicht
beeinträchtigt, derart einzubringen bzw. zu gestalten, daß
sie nur die in der neutralen vertikalen Faser wirkenden
Kräfte mißt. Trotzdem muß die Ausnehmung nur einen Durch
messer von etwa 15 bis 30 mm haben. Beispielsweise erlaubt
die Deutsche Bundesbahn Bohrungen in der neutralen Faser
von Eisenbahnschienen mit einem Durchmesser von bis zu 33
mm.
Dieser erfindungsgemäße Grundgedanke läßt sich sowohl in
der im Anspruch 1 als auch in der im Anspruch 2
beanspruchten Weise realisieren:
Gemäß Anspruch 1 werden der oder die Dehnungsaufnehmer auf
dem Boden eines Sacklochs aufgebracht, das in der Schiene
vorgesehen ist. Der Boden des Sacklochs stimmt dabei mit
der vertikalen neutralen Faser überein. Natürlich ist
hierbei die Verschiebung der neutralen Faser durch das
eingebrachte Sackloch zu berücksichtigen.
Die Anordnung zeichnet sich durch geringstmöglichen
mechanischen Aufwand aus. Der oder die Dehnungsaufnehmer
können am Boden des Sacklochs angeklebt oder mittels einer
Metall-Trägerplatte angeschweißt werden; die Aufnehmer
sind dann jedoch in der Praxis nicht mehr zerstörungsfrei
zu entfernen. Die erfindungsgemäße Lösung, die Aufnehmer
auf dem Boden eines Sacklochs vorzusehen, d. h. an den
Boden eines Sacklochs anzupressen, erlaubt es jedoch, den
Aufbau beispielsweise einer Schraubhalterung wesentlich
gegenüber dem Stand der Technik zu vereinfachen, bei dem
die Aufnehmer an der Oberfläche der Schiene, d. h. einer
glatten Fläche angepreßt werden müssen. Damit wird auch
bei vielen Meßstellen der Einsatz von lösbaren
Verbindungen wirtschaftlich möglich.
Das Einbringen eines Sacklochs ist zwar auch bereits aus
der DE-OS 29 34 414 bekannt. Dieser Druckschrift ist
jedoch nicht der Gedanke zu entnehmen, Dehnungsaufnehmer
am Boden des Sacklochs anzupressen.
Einen einfachen Ein- und Ausbau der Dehnungsaufnehmer
gewährleistet in jedem Falle auch die im Anspruch 2 ge
kennzeichnete Lösung:
Es ist eine Hülse aus einem elastisch ver
formbaren Material vorgesehen, die in die Ausnehmung
einsetzbar ist. In die Hülse sind der oder die Dehnungs
aufnehmer so eingesetzt, daß sie die Verformung diametral
gegenüberliegender Bereiche der Hülse erfassen. Die
Anordnung des oder der Dehnungsaufnehmer in einer Hülse hat
den Vorteil, daß die Dehnungsaufnehmer leicht nachträglich
an der Schiene angebracht und darüber hinaus auch nachträg
lich justiert werden können.
Überraschenderweise ist der mechanische Aufwand für die
Hülse wesentlich geringer als der für die bekannten Spann
vorrichtungen für außen an der Schiene angebrachte Deh
nungsmeßstreifen, da die Hülse in eine Ausnehmung in der
Schiene eingesetzt und dort nur "eingespannt" werden muß.
Weiterhin sind die Dehnungsaufnehmer durch die Anordnung
in einer Hülse, die sich wiederum in einer Ausnehmung
befindet, besonders gut gegen mechanische Einflüsse aller
Art geschützt.
Übereinstimmend haben die erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach den Patentansprüchen 1 bzw. 2 den Vorteil, daß der
oder die Dehnungsaufnehmer direkt die Verformung in der
vertikalen neutralen Faser messen; damit kann die Zahl der
erforderlichen Dehnungsaufnehmer gegenüber dem Stand der
Technik gemäß der DE-OS 33 09 908 bzw. EU-OS 00 99 001
halbiert werden.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
gemäß Anspruch 1 bzw. 2 ist, daß die Meßgenauigkeit der
erfindungsgemäßen Vorrichtungen wesentlich größer als beim
Stand der Technik ist, da die tatsächlichen im Inneren der
Schiene auftretenden Kräfte direkt gemessen werden können
und nicht durch eine Substraktion der auf der Innen- und
Außenseite der Schiene gemessene Kräfte ermittelt werden
müssen. Hierdurch und durch die Halbierung der Zahl der
benötigten Dehnungsaufnehmer wird ferner der für die
Auswerteeinheit erforderliche Aufwand gegenüber bekannten
Vorrichtungen wesentlich herabgesetzt. Diese Vorteile
überwiegen den Aufwand, der durch das Einbringen einer
Ausnehmung einer Schiene entsteht, bei weitem.
Gegenüber dem Stand der Technik gemäß der GB-PS 15 18 359
ergibt sich der Vorteil, daß durch die linienförmige
Anlage im Bereich der neutralen Faser bzw. die Anpressung
an den Boden des Sacklochs tatsächlich nur die in der
neutralen Faser wirkenden Kräfte erfaßt werden.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben:
Sorgt man gemäß Anspruch 3 dafür, daß die Hülse im unbe
lasteten Zustand des Balkens bzw. der Schiene nicht nur an
der Wand der Ausnehmung anliegt, sondern an dieser ange
preßt ist, so kann man Dehnungen beiderlei Vorzeichens
erfassen.
Selbstverständlich ist es möglich, die gemäß Anspruch 2
vorgesehene Hülse beispielsweise in eine als Sackloch
ausgebildete Ausnehmung einzusetzen. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, wenn gemäß Anspruch 4 die Ausnehmung in der
Schiene eine Durchgangsbohrung ist, da dann die durch die
Ausnehmung verursachte "Störung" der in der Schiene wir
kenden Kräfte symmetrisch zur Schienen-Längsachse ist, so
daß die Lage der vertikalen neutralen Faser erhalten
bleibt.
Zur Bestimmung der in der Eisenbahnschiene bzw. dem belas
teten Balken in Vertikalrichtung wirkenden Kräfte durch
Messung von Verformungen der Schiene können im Prinzip die
bekannten Anordnungen von Dehnungsaufnehmern verwendet
werden, wie sie von außen an der Schiene angebrachten
Aufnehmern bekannt sind:
Beispielsweise ist es möglich, mit einem vertikal angeord
neten Aufnehmer zu messen. Besonders vorteilhaft ist
jedoch die in Anspruch 5 gekennzeichnete Anordnung, da
durch sie die durch Biegungen der Schiene verursachten
Verfälschungen des Meßergebnisses eliminiert werden kön
nen.
Als Dehnungsaufnehmer können die verschiedensten bekannten
Aufnehmer zum Einsatz kommen, beispielsweise gemäß An
spruch 6 piezoelektrische Elemente oder gemäß Anspruch 8
Lichtwellenleiter, deren Verformung interferometrisch
gemessen wird.
Eine besonders kostengünstige Ausführung ergibt sich, wenn
gemäß Anspruch 7 als Dehnungsaufnehmer Dehungsmeßstreifen
verwendet werden. Der bzw. die Dehnungsmeßstreifen sind
hierzu auf einem Steg aufgebracht, der in der Hülse im
Bereich der vertikalen neutralen Faser vorgesehen ist. Der
Steg ist dabei so bemessen, daß er sich durch die Verfor
mung der Hülse ebenfalls nur zusammenzieht bzw. dehnt ohne
dabei zu "knicken".
Die Verwendung einer Hülse hat nicht nur den Vorteil, daß
die Dehnungsaufnehmer leicht ausgewechselt werden können,
sie hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Dehnungsaufneh
mer leicht justiert werden können.
Der gemäß Anspruch 9 vorgesehene Anschlag an der Hülse
stellt sicher, daß bei in die Schienen eingesetzter Hülse
die Dehnungsaufnehmer in der Ebene der vertikalen neutra
len Faser angeordnet sind. Zur Justierung der Dehnungsauf
nehmer in der Ebene der neutralen Faser kann die Hülse
gemäß Anspruch 10 eine Markierung aufweisen, die die Lage
des bzw. der Dehnungsaufnehmer relativ zur Horizontal-
bzw. Vertikalrichtung angibt. Bevorzugt ist die Markierung
gemäß Anspruch 11 so ausgebildet, daß in sie eine Montage
lehre für die Hülse eingreifen kann. Durch eine derartige
Montagelehre wird die Justierung der Aufnehmer in der
Ebene der vertikalen neutralen Faser weiter vereinfacht.
In den Ansprüchen 12 und 13 sind einfache Ausgestaltungen
der Hülse angegeben, die sicherstellen, daß die in der
Schiene bzw. dem Balken wirkenden Kräfte ohne Verfälschung
auf die Dehnungsaufnehmer übertragen werden, und die Hülse
ohne Beschädigung wieder ausgebaut werden kann.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Ausnehmung in der Eisen
bahnschiene bzw. dem Balken ist so zu bemessen, daß die
Dehnungsaufnehmer in die Ebene der vertikalen neutralen
Faser zu liegen kommen. Es ist jedoch nicht erforderlich,
daß die Ausnehmung symmetrisch zur horizontalen neutralen
Faser angeordnet ist, die Ausnehmung kann auch einen
Abstand von dieser haben. Ein derartiger Abstand ist dann
entsprechend von der Auswerteeinheit bei der Berechnung
der in Vertikalrichtung wirkenden Kräfte zu berücksichti
gen.
Ferner ist es natürlich auch möglich - wie in Anspruch 15
angegeben - innerhalb eines Schwellenfaches, d. h. zwischen
zwei Schwellen, zwei Meßstellen, d. h. zwei Ausnehmungen
vorzusehen, und die Signale der Meßwertaufnehmer in der in
der DE-OS 33 09 908 beschriebenen Weise zueinander in bezug
zu setzen. Bezüglich der hiermit erzielten Vorteile wird
auf den Inhalt der DE-OS 33 09 908 verwiesen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben, in der zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung,
Fig. 2-4 weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsge
mäßen Vorrichtung, die sich von dem in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel hinsichtlich
der Aufbringung der Vorspannung der Anlagefläche
unterscheiden und,
Fig. 5 eine Montagelehre für den Einbau der in den
Fig. 1 bis 4 dargestellten erfindungsgemäßen
Vorrichtungen.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung. Eine nur teilweise dargestellte
Schiene 1, in der die in ihr wirkenden Kräfte gemessen
werden sollen, weist eine Ausnehmung 2 auf. Bei dem darge
stellt Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung 2 eine
Durchgangsbohrung mit einer Mittelachse 3. Der Durchmesser
der Durchgangsbohrung beträgt beispielsweise 20 mm (die
Figur ist in etwa maßstäblich).
In die Ausnehmung 2 ist eine Hülse, die pauschal mit dem
Bezugszeichen 4 bezeichnet ist, eingesetzt. Die Hülse 4
weist an ihrem einen Ende einen Tiefenanschlag 5 auf,
ferner sind ein Krafteinleitungsring 6 und ein Klemmring 7
vorgesehen. Der Krafteinleitungsring 6 weist eine Erhöhung
6 a auf, während der Klemmring 7 keilförmig ausgebildet
ist. Die Außenkonturen des Krafteinleitungsrings 6 und
des Klemmrings 7 sind so bemessen, daß durch den Eingriff
des Klemmrings 7 in den zwischen dem Krafteinleitungsring
6 und der Hülse 4 vorhandenen Spalt die Erhöhung 6 a des
Krafteinleitungsrings 6 so gegen die Schiene 1 gedrückt
wird, daß sie an der Schiene 1 im Bereich deren neutraler
vertikaler Faser 8 angenähert linienhaft anliegt.
Die Erhöhung 6 a des Krafteinleitungsrings 6 kann sich über
den gesamten Umfang erstrecken; sie kann aber auch nur in
der Verlängerung der Achsen von Dehnungsaufnehmern vorge
sehen sein.
Der Krafteinleitungsring 6 kann "geschlitzt" sein, so daß
er durch die Verschiebung des Klemmrings 7 leichter nach
außen gespreizt werden kann; er kann aber auch einstückig
ausgeführt sein.
Ferner weist die Hülse 4 auf ihrem dem Tiefenanschlag 5
gegenüberliegenden Ende ein Außengewinde 10 auf, auf das
eine (Spann-)Mutter 11 aufgeschraubt ist. Auf dem Klemm
ring 7 ist ein weiteres Außengewinde 13 vorgesehen, auf
das eine (Löse-)Mutter 14 aufgeschraubt ist. In der Hülse
4 befindet sich ein Steg 15 auf dem nur schematisch darge
stellte Dehnungsmeßstreifen 16 befestigt sind, die als
Dehnungsaufnehmer verwendet werden.
Weiterhin sind in der Hülse 4 eine Kabelaustrittsöffnung
17 für die Aufnehmeranschlüsse und eine Ausnehmung 18
vorgesehen, in die eine beispielsweise in Fig. 5 darge
stellte Montagelehre eingesetzt werden kann. Eine Ab
deckung 19, die auf einen Wulst 20 der Hülse 4 aufgerastet
ist, deckt insbesondere die elektrischen Leitungen etc.
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ab.
Zum Einbau der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung wird
wie folgt vorgegangen: Die Vorrichtung wird zunächst so in
die Ausnehmung 2 in der Schiene 1 eingesetzt, daß der
Tiefenanschlag 5 an der Flanke der Schiene 1 anliegt.
Hierdurch ist gewährleistet, daß sich der Steg 15 bzw. die
auf ihm angebrachten Dehnungsmeßstreifen 16 in der Ebene
der vertikalen neutralen Faser 8 der Schiene 1 befinden.
Durch Verdrehen der Spann-Mutter 11 wird der Klemmring 7
in Richtung eines Pfeils 9 verschoben, so daß die Erhöhung
6 a des Krafteinleitungsrings 6 in Anlage an der Schiene 1
im Bereich deren neutraler Faser 8 kommt. Um Dehnungen
sowohl mit positivem als auch negativem Vorzeichen
messen zu können, wird die Spann-Mutter 11 soweit ver
dreht, daß eine gewisse Vorspannung der Hülse 4 und damit
des Stegs 15 erzeugt wird.
Die Dicke des Stegs 15 ist dabei so bemessen, daß der Steg
durch die auf ihn wirkenden Kräfte nur in der Ebene der
neutralen Faser 8 verformt, jedoch nicht senkrecht zu
dieser Ebene, d. h. in Richtung der Achse 3 geknickt wird.
Durch den Tiefenanschlag 5 ist sichergestellt, daß sich
der Steg 15 bzw. die Dehnungsmeßstreifen 16 in der Ebene
der vertikalen neutralen Faser 8 befinden. Die Orientie
rung des oder der Dehnungsmeßstreifen in der Ebene der
neutralen Faser 8 kann beispielsweise dadurch sicherge
stellt werden, daß beim Einbau die in Fig. 5 gezeigte
Montagelehre verwendet wird. Diese Montagelehre weist zwei
Führungszapfen 30 auf, die in die Ausnehmungen 18 zweier
erfindungsgemäßer Vorrichtungen eingesetzt werden, die zu
einer Meßstelle gehören. Damit ist sichergestellt, daß die
einzelnen Vorrichtungen nicht "verdreht" eingebaut werden
können, so daß der oder die Dehnungsaufnehmer genau die
gewünschte Orientierung in der Ebene der neutralen Faser 8
haben. Gleichzeitig fixiert die Spannschraube 31 der
Montagelehre die Vorrichtungen in Richtung der Mittelachse
3, bevor sie durch Spannen der Schraube 11 in der Ausneh
mung 2 "festgeklemmt" werden.
Die Dehnungsmeßstreifen 16 können in gleicher Weise auf
dem Steg 15 angebracht werden, wie dies von Vorrichtungen
bekannt ist, bei denen die Dehnungsmeßstreifen auf der
Oberfläche der Schiene angebracht werden. Beispielsweise
können bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Deh
nungsmeßstreifen verwendet werden, deren Achsen einen 90°
Winkel zueinander und einen 45° Winkel zur Vertikalrich
tung einschließen. Deshalb muß auf die Ausbildung und
Anordnung der Dehnungsmeßstreifen genausowenig wie auf die
der nachgeschalteten Auswerteelektronik näher eingegangen
werden.
Wenn jeweils zwei erfindungsgemäße Vorrichtungen, die
innerhalb eines Schwellenfaches (Schwellenabstand) ange
ordnet sind, jeweils eine Meßstelle bilden, kann die
Abdeckung 19 einstückig für beide Vorrichtungen ausgebildet
sein. Hierdurch ergibt sich ein besonders wirkungsvoller
Schutz für die Kabelführung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht nur einfach
einzubauen, sondern auch einfach wieder zerstörungsfrei
auszubauen: Hierzu wird die Spann-Mutter 11 gelöst und die
Löse-Mutter 14 verdreht. Durch die Anlage der Löse-Mutter
14 an der Flanke der Schiene 1 wird der Klemmring 7 in
Richtung eines Pfeiles 12 zurückgezogen, so daß er außer
Eingriff mit dem Krafteinleitungsring 6 kommt. Hierdurch
ist die Vorrichtung in der Ausnehmung 2 der Schiene 1
nicht mehr "festgeklemmt", so daß sie ohne weiteres aus
der Ausnehmung 2 entnommen werden kann. Die Demontage kann
dadurch erleichtert werden, daß beim Einbau der Hülse 4
die Hohlräume mit einem hitzebeständigen Fett ausgefüllt
werden.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen Modifikationen des in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiels. Dabei sind gleiche
Teile mit den selben Bezugszeichen versehen, so daß auf
ihre erneute Beschreibung verzichtet werden kann.
Bei den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbei
spielen ist der Klemmring mit einem Innengewinde 21 verse
hen, das auf ein Außengewinde 22 auf der Hülse 4 auf
schraubbar ist. Um das Spannen und Lösen der erfindungsge
mäßen Vorrichtung zu vereinfachen, ist das äußere Ende
des Klemmrings 7 als Kronenmutter 23 ausgebildet. Die
beiden Ausführungsbeispiele unterscheiden sich dadurch,
daß bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Schraubeingriff etwa in der Ebene der neutralen Faser
8 erfolgt, während er bei dem in Fig. 3 dargestellten Aus
führungsbeispiel außerhalb der Ebene der vertikalen neu
tralen Faser 8 erfolgt.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird
der Klemmring 7 mit mehreren Schrauben 24, von denen in
Fig. 4 nur eine dargestellt ist, gespannt.
Vorstehend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsge
dankens beschrieben worden, innerhalb dessen die verschie
densten Modifikationen möglich sind:
Beispielsweise können die Dehnungsmeßstreifen durch Piezo
elemente oder andere Dehnungsaufnehmer ersetzt werden. Auch
ist es möglich, anstelle einer Durchgangsbohrung wie in den
Ausführungsbeispielen eine andere Ausnehmung, beispiels
weise ein Sackloch, zu verwenden. In jedem Falle erhält
man durch die Verwendung einer Ausnehmung, aufgrund derer
die Verformungen in der neutralen Faser gemessen werden
können, eine Vorrichtung, die trotz einfacherem Aufbau
genauere Ergebnisse als bekannte Vorrichtungen liefert.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Messen von in Eisenbahnschienen oder
ähnlichen belasteten Balken wirkenden Kräften mit Deh
nungsaufnehmern, aus deren Ausgangssignal eine Auswerte
einheit die in Vertikalrichtung wirkenden Kräfte berech
net,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Schiene ein Sackloch
eingebracht ist, dessen Boden sich in der Ebene der verti
kalen neutralen Faser befindet, und auf dem der oder die
Dehnungsaufnehmer aufgebracht sind.
2. Vorrichtung zum Messen von in Eisenbahnschienen oder
ähnlichen belasteten Balken wirkenden Kräften mit einer
Hülse (4) aus einem elastisch verformbaren Material, die
in eine Ausnehmung (2) in der Schiene (1) einsetzbar ist
und deren Außenabmessungen kleiner als die der Ausnehmung
sind, und mit mindestens einem in die Hülse eingesetzten
Dehnungsaufnehmer, der die Verformung der Hülse erfaßt,
und aus dessen Ausgangssignal eine Auswerteeinheit die in
Vertikalrichtung wirkenden Kräfte berechnet,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Krafteinleitung von der
Schiene (1) auf die Hülse (4) mindestens ein ver
schiebbares prismen- oder keilförmiges Element (7) vorge
sehen ist, das eine linienförmige Anlage im Bereich der
senkrechten neutralen Faser (8) zwischen Schiene und Hülse
herstellt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) an die Schiene
(1) linienförmig angepreßt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung in der Schiene
(1) eine Durchgangsbohrung (2) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Dehnungsaufnehmer (16)
vorgesehen sind, deren Achsen einen 90° Winkel zueinander
und einen 45° Winkel zur Vertikalrichtung einschließen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Dehnungsaufnehmer
piezoelektrische Elemente sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Dehnungsaufnehmer
Dehnungsmeßstreifen (16) sind, die auf einen Steg in der
Hülse aufgebracht sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Dehnungsaufnehmer
Lichtwellenleiter sind, deren Verformung interferometrisch
gemessen wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) einen Tiefenan
schlag (5) aufweist, mit dem sie an der Schiene (1) an
liegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) eine Markierung
(18) aufweist, die die Orientierung des oder der Dehnungs
aufnehmer (16) in der Ebene der vertikalen neutralen Faser
(8) angibt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung eine Ausneh
mung (18) ist, in die eine Montagelehre (s. Fig. 5) für
die Hülse einsetzbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) im Bereich der
senkrechten neutralen Faser (8) der Schiene (1) einen
Krafteinleitungsring (6) aufweist, der mit einer eine
linienförmige Anlage ergebenden Erhöhung (6 a) versehen
ist, und der von dem keil- bzw. prismenförmigen Element
(7) nach außen drückbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das keil- bzw. prismenförmige
Element (7) durch Verdrehen eines oder mehrerer Gewinde
eingriffe (10, 11, 13, 14; 21, 22; 24) zu spannen und zu lösen
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) in der
Schiene (1) nicht symmetrisch zu der horizontalen neutra
len Faser vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines Schwellenfachs
in der Schiene (1) zwei Ausnehmungen (2) vorgesehen sind,
in die zu einer Meßstelle verschaltete Vorrichtungen
eingesetzt sind.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853537420 DE3537420C1 (en) | 1985-10-21 | 1985-10-21 | Device for measuring forces acting in railway rails or similar loaded beams |
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