DE3535664A1 - Fungizide mittel auf imidazolinylpyridin-derivat-basis - Google Patents
Fungizide mittel auf imidazolinylpyridin-derivat-basisInfo
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- A01N43/50—1,3-Diazoles; Hydrogenated 1,3-diazoles
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von bekannten
Imidazolinyl-pyridinen als Fungizide.
Bestimmte Imidazolinyl-pyridine und deren Verwendung als
Herbizide sind bereits bekannt (vgl. z. B. EP 41 623).
Weiterhin ist bekannt, daß organische Schwefelverbindungen,
wie beispielsweise das Zink-ethylen-1,2-bis-
(dithiocarbamat) fungizide Eigenschaften besitzen (vgl z. B.
K. H. Büchel "Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung"
S. 137; G. Thieme Verlag Stuttgart 1977).
Die Wirksamkeit dieser vorbekannten Schwefelverbindungen
ist jedoch, insbesondere bei niedrigen Aufwandmengen und
Konzentrationen nicht immer in allen Anwendungsgebieten
völlig zufriedenstellend.
Es wurde nun gefunden, daß die bekannten Imidazolinyl-
pyridine der allgemeinen Formel (I),
in welcher
R1 für Hydroxy, Alkoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Metallkations steht,
R2 für Wasserstoff, Alkyl oder für ein Äquivalent eines Metallkations steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Alkyl, Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest stehen,
zur Verwendung als Fungizide geeignet sind.
R1 für Hydroxy, Alkoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Metallkations steht,
R2 für Wasserstoff, Alkyl oder für ein Äquivalent eines Metallkations steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Alkyl, Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest stehen,
zur Verwendung als Fungizide geeignet sind.
Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäß verwendbaren
Imidazolinyl-pyridine der allgemeinen Formel (I)
eine erheblich höhere fungizide Wirksamkeit, als die aus
dem Stand der Technik bekannten organischen Schwefelverbindungen,
wie beispielsweise das Zink-ethylen-1,2-bis-
(dithiocarbamat), welches eine wirkungsmäßig naheliegende
Verbindung ist.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Imidazolinyl-pyridine
sind durch die Formel (I) allgemein definiert. Bevorzugt
sind Verbindungen der Formel (I), bei welchen
R1 für Hydroxy, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in dem Alkoxyteil oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht,
R2 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen oder für ein im Alkylteil geradkettiges oder verzweigtes Cycloalkylalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen im Cycloalkylteil und 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen.
R1 für Hydroxy, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in dem Alkoxyteil oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht,
R2 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen oder für ein im Alkylteil geradkettiges oder verzweigtes Cycloalkylalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen im Cycloalkylteil und 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen.
Besonders bevorzugt sind Imidazolinyl-pyridine der Formel (I)
bei welchen
R1 für Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Natrium-, Kalium- oder Calciumions steht,
R2 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, für ein Natrium- oder ein Kaliumion steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl, t-Butyl, Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cyclopropylmethyl, Cyclopentylmethyl oder Cyclohexylmethyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für 1,4-Butandiyl, 1,5-Pentandiyl oder 1,6-Hexandiyl stehen.
R1 für Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Natrium-, Kalium- oder Calciumions steht,
R2 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, für ein Natrium- oder ein Kaliumion steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl, t-Butyl, Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cyclopropylmethyl, Cyclopentylmethyl oder Cyclohexylmethyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für 1,4-Butandiyl, 1,5-Pentandiyl oder 1,6-Hexandiyl stehen.
Im einzelnen seien die bei den Herstellungsbeispielen
beschriebenen Verbindungen genannt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Imidazolinyl-pyridine
sind bekannt (vgl. z. B. EP 41 623) und können nach
bekannten Verfahren hergestellt werden.
Man erhält sie z. B., wenn man Imidazo-pyrrolo-pyridine
der Formel (II),
in welcher
R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben,
mit Alkoholen der Formel (III)
R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben,
mit Alkoholen der Formel (III)
in welcher
R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines basischen Katalysators, wie beispielsweise Natriumhydrid oder Diazabicycloundecen (DBU), bei Temperaturen zwischen 20°C und 150°C umsetzt (vgl. EP 41 623), und gegebenenfalls anschließend nach üblichen Verfahren mit Alkylierungsmitteln der Formel (IV)
R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines basischen Katalysators, wie beispielsweise Natriumhydrid oder Diazabicycloundecen (DBU), bei Temperaturen zwischen 20°C und 150°C umsetzt (vgl. EP 41 623), und gegebenenfalls anschließend nach üblichen Verfahren mit Alkylierungsmitteln der Formel (IV)
in welcher
R2′ für Alkyl steht und
X für eine Abgangsgruppe wie beispielsweise Halogen (insbesondere Brom oder Iod) oder gegebenenfalls substituiertes Alkoxysulfonyloxy oder Arylsulfonyloxy (insbesondere Methoxysulfonyloxy oder p-Toluolsulfonyloxy) steht,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie beispielsweise Acetonitril oder Methanol, und gegebenenfalls in Gegenwart eines basischen Katalysators, wie beispielsweise Natriummethylat, bei Temperaturen zwischen 20°C und 100°C alkyliert oder nach üblichen Methoden beispielsweise mit Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxid gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie beispielsweise Methanol, bei Temperaturen zwischen 0°C und 80°C ein Salz bildet.
R2′ für Alkyl steht und
X für eine Abgangsgruppe wie beispielsweise Halogen (insbesondere Brom oder Iod) oder gegebenenfalls substituiertes Alkoxysulfonyloxy oder Arylsulfonyloxy (insbesondere Methoxysulfonyloxy oder p-Toluolsulfonyloxy) steht,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie beispielsweise Acetonitril oder Methanol, und gegebenenfalls in Gegenwart eines basischen Katalysators, wie beispielsweise Natriummethylat, bei Temperaturen zwischen 20°C und 100°C alkyliert oder nach üblichen Methoden beispielsweise mit Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxid gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie beispielsweise Methanol, bei Temperaturen zwischen 0°C und 80°C ein Salz bildet.
Die Imidazolinyl-pyridine der Formel (Ia), bei welchen
R2 für Wasserstoff steht, liegen im tautomeren Gleichgewicht
mit den entsprechenden 4-Oxoverbindungen der
Formel (Ib) vor:
Beide tautomeren Strukturen der Formel (I) sind erfindungsgemäß
verwendbar.
Die Ausgangsstoffe der Formel (II) sind bekannt (vgl.
z. B. EP 41 623). Die Ausgangsstoffe der Formeln (III)
und (IV) sind allgemein bekannte Verbindungen der
organischen Chemie.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke mikrobizide
Wirkung auf und können zur Bekämpfung von unerwünschten
Mikroorganismen, vor allem als Fungizide,
praktisch eingesetzt werden. Die Wirkstoffe sind für den
Gebrauch als Pflanzenschutzmittel geeignet.
Fungizide Mittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur
Bekämpfung von Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes,
Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes,
Deuteromycetes.
Bakterizide Mittel werden im Pflanzenschutz zur Bekämpfung
von Pseudomonadaceae, Rhizobiaceae, Enterobacteraceae,
Corynebacteriaceae und Streptomycetaceae eingesetzt.
Beispielhaft aber nicht begrenzend seien einige Erreger
von pilzlichen und bakteriellen Erkrankungen, die unter
die oben aufgezählten Oberbegriffe fallen, genannt:
Xanthomonas-Arten, wie beispielsweise Xanthomonas campestris pv. oryzae;
Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise Pseudomonas syringae pv. lachrymans;
Erwinia-Arten, wie beispielsweise Erwinia amylovora;
Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;
Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora inferstans;
Pseudeoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubense;
Plasmopara-Arten, wie beispielsweise Plasmopara viticola;
Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae;
Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis;
Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea;
Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha;
Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis;
Pyrenophora-Arten, wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus;
Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita;
Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries;
Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae;
Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;
Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae;
Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum;
Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea;
Septoria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum;
Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum;
Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens;
Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae;
Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotrichoides.
Xanthomonas-Arten, wie beispielsweise Xanthomonas campestris pv. oryzae;
Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise Pseudomonas syringae pv. lachrymans;
Erwinia-Arten, wie beispielsweise Erwinia amylovora;
Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;
Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora inferstans;
Pseudeoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubense;
Plasmopara-Arten, wie beispielsweise Plasmopara viticola;
Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae;
Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis;
Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea;
Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha;
Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis;
Pyrenophora-Arten, wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus;
Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita;
Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries;
Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae;
Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;
Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae;
Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum;
Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea;
Septoria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum;
Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum;
Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens;
Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae;
Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotrichoides.
Die gute Pflanzenverträglichkeit der Wirkstoffe in den
zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten notwendigen Konzentrationen
erlaubt eine Behandlung von oberirdischen
Pflanzenteilen, von Pflanz- und Saatgut, und des Bodens.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe lassen sich
mit besonders gutem Erfolg zur Bekämpfung von Reiskrankheiten,
wie beispielsweise gegen den Erreger von Reisfleckenkrankheit
(Pyricularia oryzae) einsetzen.
Dabei zeigen die erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe
neben hervorragenden protektiven Eigenschaften auch sehr
gute systemische Wirksamkeit.
Darüber hinaus zeigen die erfindungsgemäß verwendbaren
Stoffe auch bakterizide Wirksamkeit.
Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen
übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole,
Wirkstoff-imprägnierte Natur- und synthetische Stoffe,
Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen
für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen,
wie Räucherpatronen, -dosen, -spiralen u. ä.,
sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt,
z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln,
also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen,
gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln
und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der
Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch
organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet
werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen
in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder
Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene
oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen,
Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren
Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon,
Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare
Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid,
sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln
oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint,
welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z. B. Aerosol-Treibgas, wie Halogenkohlenwasserstoffe
sowie Butan, Propan, Stickstoff
und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen in Frage:
z. B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden,
Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit
oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie
hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate;
als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage:
z. B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine
wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie
synthetische Granulate aus anorganischen und organischen
Mehlen sowie Granulate aus organischem Material
wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengeln;
als Emulgier und/oder schaumerzeugende Mittel kommen
in Frage: z. B. nichtionogene und anionische Emulgatoren,
wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-
Fettalkohol-Ether, z. B. Alkylarylpolyglykol-Ether,
Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage:
z. B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose,
natürliche und synthetische pulverige,
körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie
natürlche Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine,
und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können
mineralische und vegetabile Öle sein.
Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z. B.
Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe,
wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarbstoffe
und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan,
Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1
und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen
0,5 und 90%.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen
in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen
vorliegen, wie Fungiziden, Isektiziden, Bakteriziden,
Akariziden, Nematiziden, Herbiziden, Schutzstoffen gegen
Vogelfraß, Wuchsstoffen, Pflanzennährstoffen und
Bodenstrukturverbesserungsmitteln.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen
oder den daraus durch weiteres Verdünnen bereiteten
Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen,
Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate, angewendet
werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z. B.
durch Gießen, Tauchen, Spritzen, Sprühen, Vernebeln, Verdampfen,
Injizieren, Verschlämmen, Verstreichen, Stäuben,
Streuen, Trockenbeizen, Feuchtbeizen, Naßbeizen, Schlämmbeizen
oder Inkrustieren.
Bei der Anwendung als Fungizide können die Wirkstoffkonzentrationen
bei der Behandlung von Pflanzenteilen in den Anwendungsformen
in einem größeren Bereich variiert werden.
Sie liegen im allgemeinen zwischen 1 und 0,0001 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 0,001%.
Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen
von 0,001 bis 50 g je Kilogramm Saatgut,
vorzugsweise 0,01 bis 10 g, benötigt.
Bei Behandlung des Bodens sind Wirkstoffkonzentrationen
von 0,00001 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,0001 bis
0,02 Gew.-%, am Wirkungsort erforderlich.
Zu einer Lösung von 6 g (0,11 Mol) Natriummethylat in
300 ml Methanol gibt man 27,5 g (0,1 Mol) 2-(4-Isopropyl
4-methyl-5-oxo-imidazolin-2-yl)-pyridin-3-carbonsäure-
methylester, erwärmt zum Sieden und gibt dann tropfenweise
19 g (0,1 Mol) p-Toluolsulfonsäuremethylester in
75 ml Methanol zu. Nach beendeter Zugabe erwärmt man
weitere 15 Stunden auf Siedetemperatur, entfernt dann das
Lösungsmittel im Vakuum, nimmt den Rückstand in Ether auf,
wäscht mit Wasser, trocknet über Natriumsulfat, engt im
Vakuum ein und chromatographiert über Kieselgel
(Cyclohexan/Essigester/Methanol 5 : 5 : 1)
Man erhält als 2.Fraktion 18,1 g (63% der Theorie) an
2-(4-Isopropyl-1,4-dimethyl-5-oxo-imidazolin-2-yl)-pyridin-
3-carbonsäuremethylester als Öl.
1H-NMR (CDCl3/TMS) δ = 3,0 ppm
1H-NMR (CDCl3/TMS) δ = 3,0 ppm
In entsprechender Weise und gemäß den allgemeinen Herstellungsangaben
erhält man die folgenden Imidazolinyl-pyridine
der Formel (I):
In den folgenden Anwendungsbeispielen wurde die nachstehend
aufgeführte Verbindung als Vergleichssubstanz
eingesetzt.
Zink-ethylen-1,2-bis-(dithiocarbamat)
(bekannt aus K. H. Büchel "Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung"
S.137, Thieme Verlag Stuttgart 1977).
Pyricularia-Test (Reis) /protektiv
Lösungsmittel: 12,5 Gewichtsanteile Aceton
Emulgator: 0,3 Gewichtsanteile Alkylarylpolyglykolether
Lösungsmittel: 12,5 Gewichtsanteile Aceton
Emulgator: 0,3 Gewichtsanteile Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
vermischt man 1 Gewichtsanteil Wirkstoff mit der angegebenen
Menge Lösungsmittel und verdünnt das Konzentrat
mit Wasser und der angegebenen Menge Emulgator auf die
gewünschte Konzentration.
Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit bespritzt man
junge Reispflanzen mit der Wirkstoffzubereitung bis
zur Tropfnässe. Nach dem Abtrocknen des Spritzbelages
werden die Pflanzen mit einer wäßrigen Sporensuspension
von Pyricularia oryzae inokuliert. Anschließend
werden die Pflanzen in einem Gewächshaus bei 100% rel.
Luftfeuchtigkeit und 25°C aufgestellt.
4 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung des
Krankheitsbefalls.
Eine deutliche Überlegenheit in der Wirksamkeit gegenüber
dem Stand der Technik zeigt in diesem Test z. B.
die Verbindung gemäß folgendem Herstellungsbeispiel: 6.
Pyricularia-Test (Reis) / protektiv
Pyricularia-Test (Reis) /systemisch
Lösungsmittel: 12,5 Gewichtsanteile Aceton
Emulgator: 0,3 Gewichtsanteile Alkylarylpolyglykolether
Lösungsmittel: 12,5 Gewichtsanteile Aceton
Emulgator: 0,3 Gewichtsanteile Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebenen
Menge Lösungsmittel und verdünnt das Konzentrat
mit Wasser und der angegebenen Menge Emulgator auf die
gewünschte Konzentration.
Zur Prüfung auf systemische Eigenschaften werden 40 ml
der Wirkstoffzubereitung auf Einheitserde gegossen, in
der junge Reispflanzen angezogen wurden. 7 Tage nach
der Behandlung werden die Pflanzen mit einer wäßrigen
Sporensuspension von Pyricularia oryzae inokuliert.
Danach verbleiben die Pflanzen in einem Gewächshaus
bei einer Temperatur von 25°C und einer rel. Luftfeuchtigkeit
von 100% bis zur Auswertung.
4 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung des
Krankheitsbefalls.
Eine deutliche Überlegenheit in der Wirksamkeit gegenüber
dem Stand der Technik zeigen in diesem Test z. B.
die Verbindungen gemäß folgender Herstellungsbeispiele:
3, 5, und 6.
Pyricularia-Test (Reis) / systemisch
Pyricularia-Test (Reis) / systemisch
Claims (4)
1. Verwendung von Imidazolinyl-pyridinen der Formel (I)
in welcher
R1 für Hydroxy, Alkoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Metallkations steht,
R2 für Wasserstoff, Alkyl oder für ein Äquivalent eines Metallkations steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Alkyl, Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest stehen,
als Fungizide.
R1 für Hydroxy, Alkoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Metallkations steht,
R2 für Wasserstoff, Alkyl oder für ein Äquivalent eines Metallkations steht und
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Alkyl, Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest stehen,
als Fungizide.
2. Verwendung von Verbindungen der Formel (I) gemäß
Anspruch 1, worin in der Formel (I)
R1 für Hydroxy, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, worin
Me⊕ für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht,
R2 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht,
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen oder für ein im Alkylteil geradkettiges oder verzweigtes Cycloalkylalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen im Cycloalkylteil und 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen,
als Fungizide.
R1 für Hydroxy, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, worin
Me⊕ für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht,
R2 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder für ein Äquivalent eines Alkali- oder Erdalkalimetallkations steht,
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen oder für ein im Alkylteil geradkettiges oder verzweigtes Cycloalkylalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen im Cycloalkylteil und 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkandiylrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen,
als Fungizide.
3. Verwendung von Verbindungen der Formel (I) gemäß
Anspruch 1, worin in der Formel (I)
R1 für Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Natrium-, Kalium- oder Calciumions steht,
R2 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, für ein Natrium- oder ein Kaliumion steht,
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i- Butyl, s-Butyl, t-Butyl, Cycloporpylmethyl, Cyclopentylmethyl oder Cyclohexylmethyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für 1,4-Butandiyl, 1,5-Pentandiyl oder 1,6-Hexandiyl stehen,
als Fungizide.
R1 für Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy oder für einen Rest -O⊖Me⊕ steht, wobei
Me⊕ für ein Äquivalent eines Natrium-, Kalium- oder Calciumions steht,
R2 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, für ein Natrium- oder ein Kaliumion steht,
R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils für Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i- Butyl, s-Butyl, t-Butyl, Cycloporpylmethyl, Cyclopentylmethyl oder Cyclohexylmethyl stehen oder
R3 und R4 gemeinsam für 1,4-Butandiyl, 1,5-Pentandiyl oder 1,6-Hexandiyl stehen,
als Fungizide.
4. Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen, dadurch gekennzeichnet,
daß man Imidazolinyl-pyridine der Formel (I)
auf Pilze und/oder ihren Lebensraum einwirken
läßt.
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JP61230198A JPS6281301A (ja) | 1985-10-05 | 1986-09-30 | イミダゾリニル−ピリジンに基づく殺菌・殺カビ剤 |
BR8604830A BR8604830A (pt) | 1985-10-05 | 1986-10-03 | Processo para combater fungos |
KR1019860008327A KR880005117A (ko) | 1985-10-05 | 1986-10-05 | 살진균제 조성물의 제조방법 |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2005060751A1 (de) * | 2003-11-27 | 2005-07-07 | Basf Aktiengesellschaft | Fungizide mischungen zur bekämpfung von reispathogenen |
DE102021212588A1 (de) | 2021-11-09 | 2023-05-11 | Dürkopp Adler GmbH | Verfahren zum Erstellen eines Näh-Datensatzes als Grundlage eines Nähprogramms zum Nähen eines Nahtverlaufes auf einem Nähgutstrukturen aufweisenden Nähgut |
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- 1986-10-03 BR BR8604830A patent/BR8604830A/pt unknown
- 1986-10-05 KR KR1019860008327A patent/KR880005117A/ko not_active Application Discontinuation
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102021212588A1 (de) | 2021-11-09 | 2023-05-11 | Dürkopp Adler GmbH | Verfahren zum Erstellen eines Näh-Datensatzes als Grundlage eines Nähprogramms zum Nähen eines Nahtverlaufes auf einem Nähgutstrukturen aufweisenden Nähgut |
EP4180560A1 (de) | 2021-11-09 | 2023-05-17 | Dürkopp Adler GmbH | Verfahren zum erstellen eines näh-datensatzes als grundlage eines nähprogramms zum nähen eines nahtverlaufes auf einem nähgutstrukturen aufweisenden nähgut |
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BR8604830A (pt) | 1987-07-07 |
KR880005117A (ko) | 1988-06-28 |
JPS6281301A (ja) | 1987-04-14 |
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