DE3525859A1 - Verfahren und vorrichtung zur ortung von fehlerhaften verbindungen zwischen gleichen oder unterschiedlichen materialien - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur ortung von fehlerhaften verbindungen zwischen gleichen oder unterschiedlichen materialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ortung von
fehlerhaften Verbindungen zwischen gleichen oder un
terschiedlichen Materialien, bei dem während der Be
lastung der Verbindung eine Schallemissionsanalyse
durchgeführt wird. Ferner wird eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens beschrieben, mit Ein
richtungen zum Aufbringen einer Belastung, Schallemi
ssionsaufnehmer sowie mit einer elektronischen Signal
auswertung.
Bei Materialien, die miteinander durch Fügeverfahren,
wie Schweißen, Löten oder Kleben, verbunden sind oder
in Verbundwerkstoffen, wie faserverstärkten Werkstoffen
oder Schichtwerkstoffen, können fehlerhafte Verbin
dungen vorliegen. An diesen Stellen ist die Haftung
der Fügepartner vermindert. Dies kann zu Ablösungen
oder Delamination führen und das Werkstück oder das
Halbzeug unbrauchbar machen. Werden derartige Fehler
nicht rechtzeitig erkannt und gegebenenfalls korri
giert, kann dies zum Versagen des Fertigproduktes
führen.
Es ist bekannt, fehlerhafte Fügestellen mit Hilfe von
Ultraschall, harter Strahlung, wie Röntgenstrahlen
oder konventioneller Schallemissionsanalyse zu orten.
Ultraschallverfahren und Röntgendurchstrahlungsme
thoden haben jedoch den Nachteil, daß Klebe- und Binde
fehler nicht sicher erkannt werden können. Außerdem
treten bei dem Ultraschallverfahren gewisse Schwierig
keiten mit der Ankopplung der Prüfköpfe auf und bei
der Durchstrahlung machen sich schon geringfügige Än
derungen in der Geometrie der zu prüfenden Körper
störend bemerkbar.
Bei der Schallemissionsanalyse ist eine Belastung des
Bauteils zur Stimmulierung der Emission notwendig, wobei
das gesamte Bauteil belastet wird. Will man nun eine
Fehlerortung durchführen, so sind mehrere Schallemis
sionsaufnehmer, mindestens zwei zur linearen Ortung und
mindestens drei zur planaren Ortung, notwendig. In
diesem Fall werden die Differenzen der Ankunftszeiten
der Signale an den verschiedenen Aufnehmern gemessen
und der Ort mit Hilfe eines Rechners bestimmt. Diese
Methode bedingt einen großen gerätetechnischen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem eine rasche und unaufwendige Ortung
der fehlerhaften Verbindungen in geschweißten, gelö
teten oder geklebten Werkstoffen sowie in Verbundwerk
stoffen möglich ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Verbindung lokal und abtastend belastet wird, wobei
das Auftreten von Schallemissionssignalen einen Fehler
an der momentan belasteten Stelle der Verbindung an
zeigt. Die Ansprüche 2 bis 6 betreffen vorteilhafte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens mit Einrichtungen zum Aufbringen einer Be
lastung, Schallemissionsaufnehmer sowie mit einer elek
tronischen Signalauswertung ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung zur lokalen Belastung der Verbin
dung vorgesehen ist, mit der die Verbindung abtastbar
ist, und daß aus den aufgenommenen Schallemissionsig
nalen ein Fehler an der momentan belasteten Stelle der
Verbindung detektierbar ist. Vorteilhafte Ausführungs
formen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen 8 bis 13 beschrieben.
Die lokale Belastung wird vorzugsweise durch ther
mische Energie eingebracht. Die Ausdehnung des erwärmten
Materials an der fehlerhaften Fügestelle erzeugt Reibe-
und Rißwachstumsgeräusche, deren Zeitpunkt und Intensi
tät durch Schallemissionsaufnehmer und elektronische
Signalauswertung ermittelt wird. Dadurch kann nach Ver
gleich mit der jeweiligen Position der Erwärmungsein
heit der Fehlerort bestimmt werden. Die thermische
Energie kann über ein Heißluftdüse eingebracht werden
oder lokal über elektromagnetische Strahlung im
Infrarot- oder sichtbaren Frequenzbereich, insbeson
dere über einen Laserstrahl. Auch auf induktivem Wege kann
die thermische Energie auf die Verbindungsstelle ein
gebracht werden.
Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß die Verbindung punktweise kontinuierlich
hintereinander entlang einer Linie belastet wird. Da
durch ist auch eine flächendeckende z. B. mäanderförmige
Abtastung möglich. Zur linearen Ortung eines Fehlers,
etwa in einer Verbindungsnaht, kann die lokale Erwär
mung längs dieser Naht erfolgen, während bei einer
flächigen Verbindung die mäanderförmige Abtastung vor
teilhafter ist. Zur positionsdefinierten Einbringung
der Belastung kann z. B. ein Manipulator dienen. Die
Ortskoordinaten der Belastung lassen sich z. B. eben
falls durch den Einsatz einer sogenannten elektroni
schen Maus gewinnen und zur Darstellung der Ortungs
ergebnisse nutzen.
Die Erfindung wird anhand der schematischen Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Die erfindungsgemäße Einbringung der lokalen
Belastung in die Verbindung;
Fig. 2a) und b) die Korrelation der Ortskoordinaten
der momentanen Belastung mit dem Zeitpunkt der
freigesetzten Schallemissionssignale bei einer
linearen Ortung und
Fig. 3a) und b) die in Fig. 2 dargestellte Korrelation
im Falle einer flächigen Ortung.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird erfindungsgemäß in die Ver
bindung zwischen zwei Fügepartnern 1 und 2 mittels einer
Fügeschicht 3 lokal, z. B. punktförmig, thermische Ener
gie, z. B. über eine Heißluftdüse 4, eingebracht. Dies
bewirkt eine inhomogene Ausdehnung der voneinander sich
lösenden Fügepartnern 1 und 2. Dadurch werden in der
fehlerhaften Verbindung Reibe- und Rißwachstumsgeräusche
erzeugt, die sich vom Ursprungsort ausbreiten und zu
einem oder mehreren, fest installierten Schallemissions
aufnehmern 5 gelangen. Der Ort der Schallemissionsauf
nehmer 5 ist nicht entscheidend. Diese können auf dem zu
prüfenden Werkstück an jeder geeigneten Stelle angebracht
werden.
Die Korrelation der Ortskoordinaten der momentanen Er
wärmung mit dem Zeitpunkt der freigesetzten Reibe- und
Rißwachstumssignale, erlaubt nun eine Ortung der fehler
haften Verbindung, wie es in Fig. 2 und 3 dargestellt
ist. Erfolgt die Erwärmung längs einer Linie wie in
einer Verbindungsnaht, dann läßt sich eine lineare
Ortung vornehmen. Der Fehlerort läßt sich dokumentieren,
indem bei der linearen Ortung längs einer Linie und bei
der flächigen Ortung, wie in Fig. 3 dargestellt, in
einer Folge von Zeilen eine Abbildung des Fehlerbe
reichs erzeugt wird. Diese Abbildung kann z. B. vor
genommen werden, indem beim Überschreiten einer ge
wissen Schallintensitätsschwelle eine Hell-/Dunkelum
schaltung der Zeilendarstellung erfolgt, wie es in
Fig. 2a) gezeigt ist. In einer weiteren Koordinate
der Darstellung kann die Schallemissionsintensität auf
getragen werden. Beide Darstellungsarten lassen sich
ebenfalls in einer Schaar von Zeilen zur flächigen
Ortung ausnutzen, wie es in Fig. 3a) und b) demon
striert ist.
Von praktischem Vorteil ist es, eine Einrichtung vorzu
sehen, welche mit der elektronischen Signalauswertung
gekoppelt ist und die fehlerhafte Verbindungsstelle etwa
mit einem Farbstoff oder einem Laserstrahl auf den zu
prüfenden Bauteil markiert. Zur Behebung des georteten
Fehlers kann eine dazu dienende Vorrichtung entweder
direkt oder durch die elektronische Signalauswertung,
oder indirekt über das Markierungskennzeichen gesteuert
werden.
Bei der Ortung der fehlerhaften Verbindung in umfang
reichen oder langgestreckten Bereichen, wie in endlosen
Bändern, können die Einrichtungen zur lokalen Einbrin
gung der thermischen Energie und der Markierung sowie
erforderlichenfalls auch die Fehlerbehebung feststehend
gestaltet werden, während sich das zu untersuchende
Objekt bewegt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Ortung von fehlerhaften Verbindungen
zwischen gleichen oder unterschiedlichen Materialien,
bei dem während einer Belastung der Verbindung eine
Schallemissionsanalyse durchgeführt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verbindung lokal und abtastend
belastet wird, wobei das Auftreten von Schallemis
sionssignalen einen Fehler an der momentan be
lasteten Stelle der Verbindung anzeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belastung durch thermische Energie vorge
nommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die thermische Energie über eine Heiß
luftdüse, elektromagnetische Strahlung im Infra
rot- oder sichtbaren Frequenzbereich, vorzugsweise
über einen Laserstrahl, und/oder auf induktivem
Wege eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung punktweise linear
entlang einer geraden oder flächendeckend geführten
Linie, vorzugsweise mäanderförmig belastet und abge
tastet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Auftreten von Schall
emissionssignalen automatisch der geortete Fehler
behoben oder die Fehlerstelle markiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Markierung ein Farbstoff oder Laserstrahl
verwendet wird.
7. Vorrichtung zur Ortung von fehlerhaften Verbindungen
zwischen gleichen oder unterschiedlichen Materia
lien, zur Durchführung des Verfahrens nach den An
sprüchen 1 bis 6, mit Einrichtungen zum Aufbringen
einer Belastung, Schallemissionsaufnehmer sowie mit
einer elektronischen Signalauswertung, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Einrichtung (4) zur lokalen Be
lastung der Verbindung (1, 2, 3) vorgesehen ist, mit
der die Verbindung abtastbar ist, und daß aus den
aufgenommenen Schallemissionssignalen ein Fehler an
der Verbindung detektierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (4) zur Aufbringung der lokalen
Belastung thermische Energie liefert, vorzugsweise
auf induktivem Wege, über eine Heißluftdüse oder
über elektromagnetische Strahlung im Infrarot-
oder sichtbaren Frequenzbereich, insbesondere über
einen Laserstrahl.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (4) zur Aufbringung der
lokalen Belastung über die Verbindung entlang einer
geraden oder flächendeckend gebogenen, vorzugsweise
mäanderförmigen Linie, beweglich angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (4) zur Aufbringung der
lokalen Belastung fest angeordnet ist und daß
Einrichtungen vorgesehen sind, die die zu prü
fende Verbindung an der Einrichtung zur Aufbrin
gung der lokalen Belastung bewegen und dabei eine
Abtastung entlang einer geraden oder flächendeckend
gebogenen, vorzugsweise mäanderförmigen Linie, er
möglichen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die elektronische Signal
auswertung mit einer Fehlermarkierungseinrichtung
oder mit einer Einrichtung zum Beheben des Fehlers
gekoppelt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Markierung mittels Laserstrahl oder
Farbstoff erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß über die elektronische
Signalauswertung ein Manipulator steuerbar ist, durch
den Materialien mit fehlerhaften Verbindungen aus
sortierbar sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853525859 DE3525859A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren und vorrichtung zur ortung von fehlerhaften verbindungen zwischen gleichen oder unterschiedlichen materialien |
PCT/EP1986/000380 WO1987000670A1 (en) | 1985-07-19 | 1986-06-26 | Process and device for locating faulty connections between identical or different materials |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853525859 DE3525859A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren und vorrichtung zur ortung von fehlerhaften verbindungen zwischen gleichen oder unterschiedlichen materialien |
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DE3525859A1 true DE3525859A1 (de) | 1987-01-29 |
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ID=6276226
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853525859 Withdrawn DE3525859A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren und vorrichtung zur ortung von fehlerhaften verbindungen zwischen gleichen oder unterschiedlichen materialien |
Country Status (2)
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