DE3525706C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Messen der Bahnspannung einer Papier- oder Folienbahn ge
mäß Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2.
Bei der Herstellung oder Behandlung von Papierfolien oder
ähnlichen wird das Material in Form einer Bahn zwischen
Führungswalzen gezogen, die die Bahn ablenken und dazu
bringen, daß sie nach unten hängt. In diesem Zusammenhang ist
es von großer Bedeutung, daß die Spannung der Bahn inner
halb genau bestimmter Grenzwerte gehalten wird, um ein Reißen
der Bahn zu vermeiden. Es ist auch wesentlich die Bahn
spannung auf einem einheitlichen Wert quer über die Bahn
zu halten, um die Bildung von Falten oder andere ungünstige
Wirkungen zu vermeiden. Es ist daher wünschenswert, die Bahn
spannung fortlaufend an verschiedenen Stellen längs der Bahn
und gleichfalls auch an mehreren Stellen in Querrichtung
der Bahn messen zu können. Durch eine fortlaufende Messung
der Bahnspannung kann diese so eingestellt werden, daß die
oben erwähnten Mängel vermieden werden.
Aus der US-PS 33 94 587 ist es bekannt, die Bahnspannung
dadurch zu messen, daß eine
Resonanzerscheinung ausgenutzt wird, die dann auftritt,
wenn die Papierbahn dazu gebracht wird, quer zwischen zwei
Walzen zu schwingen. In diesem Zusammenhang wird die Tat
sache ausgenutzt, daß die Resonanzfrequenz der Materialbahn
eine bestimmte Beziehung zur Spannung im Material hat.
In der US-PS 38 54 329 ist eine Einrichtung beschrieben,
bei der eine diskon
tinuierliche Schwingung an einen Teil der Bahn gelegt wird
und die Durchgangszeit der Schwingung zum Erreichen einer
anderen Stelle an der Bahn angezeigt wird. Diese Durchlauf
zeit hat eine bestimmte Beziehung zur Bahnspannung.
Das zuletzt genannte Verfahren hat den Nachteil, daß es
empfindlich auf äußere Störungen, wie beispielsweise Ge
räusche reagiert. Da das Verfahren in einer extrem lauten
Umgebung angewandt werden muß, muß eine Geräuschabschirmung
an der Meßstelle vorgesehen werden. Eine derartige Ab
schirmung ist sowohl schwierig als auch mit hohen Kosten ver
bunden.
Bei einer anderen Art einer Bahnspannungsmeßvorrichtung, die
in der SE-OS 4 02 490 beschrieben ist, wird die Bahn Quer
schwingungen zwischen zwei Auflagestellen durch eine sich
periodisch ändernde Kraft mit bestimmter Amplitude und
Frequenz unterworfen. Die Schwingungsamplitude wird ge
messen und ist ein Maß für die Bahnspannung. Die Frequenz
der Kraft sollte entweder etwas über oder unter der er
warteten Grundresonanzfrequenz der Bahn bei den möglichen
Bahnspannungen sein. Das heißt, daß die Bahnspannung, bei der
die Resonanz auftritt, entweder etwas über oder etwas unter
der erwarteten Spannung der Bahn liegen sollte. Der Meß
bereich wird dann innerhalb eines Bereiches liegen, in dem
kleine Änderungen in der Bahnspannung zu großen Änderungen
in der Amplitude führen. Durch die Messung der Amplitude
kann die Bahnspannung mittels einer Eichkurve erhalten werden.
Es ist somit notwendig eine Eichung auszuführen, um eine
Frequenz zu erhalten, die einen geeigneten Meßbereich
liefert. Wenn sich die Bahnspannung über den Meßbereich hin
aus ändert, muß die Frequenz geändert werden und muß eine
andere Eichkurve benutzt werden.
Aus der DE-PS 29 07 904 sind ferner ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Messen der Bahnspannung einer Papier- und
Folienbahn der eingangs genannten Art beschrieben, bei
denen die Beziehung zwischen der Resonanzfrequenz und der
Beziehung zwischen der Bahnspannung und dem Quadratmeter
gewicht und die Phasenverschiebung zwischen der Schwingung
der Bahn und den Änderungen im Druck, die die Bahn zum
Schwingen bringen, oder dem die Druckänderungen bewirkenden
Signal ausgewertet werden. Während außerhalb der Halterung
eine dünne Luftschicht in Form eines Luftkissens vorgesehen
ist, das das bahnförmige Material ansaugt, wird im Bereich
der Halterung selbst keine dünne Luftschicht ausgebildet,
so daß das bahnförmige Material in Kontakt mit der Halte
rung steht und sogar an diese schlägt. Die im bahnenför
migen Material erzeugte Schwingung wird hierdurch zwischen
den Halterungsteilen reflektiert und es wird eine gute
Resonanz erhalten.
Die Resonanzfrequenz ist proportional zur Wurzel aus der
Beziehung zwischen der Bahnspannung und dem Quadratmeter
gewicht. Es ist daher möglich, die Bahnspannung als eine
separate Messung des Quadratmetergewichtes zu erhalten.
Die oben beschriebenen Meßverfahren und Vorrichtungen, die
auf der Resonanz zwischen zwei Auflagepunkten basieren,
sind für eine Kontaktnahme der Papierbahn ausgelegt. Das
beschränkt ihre Benutzung und bedingt hohe Anforderungen an
die Anwendung der Meßvorrichtungen und Verfahren. Ein Kon
takt führt zu einer Reibung an der Bahn, so daß die Bahn
spannung beeinflußt wird. Ein Kontakt führt weiterhin zu
einem Verschleiß und dazu, daß sich Staub auf dem Meßkopf
ablagert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bahnspannung
kontaktfrei zu messen. Diese Aufgabe ist bei einem gattungsgemäßen Ver
fahren und einer gattungsgemäßen Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprü
che 1 und 2 gelöst. Eine vorteilhafte Weiterbildung der er
findungsgemäßen Vorrichtung ist Gegenstand des Anspruchs 3.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung ist so ausgelegt, daß
eine dünne Luftschicht zwischen der Meßeinrichtung bzw.
deren Halterung und der Papierbahn gebildet ist. Es hat
sich überraschenderweise herausgestellt, daß auch ohne
einen Kontakt zwischen Halterung und Bahn eine Resonanz
erscheinung erzielt werden kann. Es kommt auf diese Weise
zu keiner nachteiligen, durch Reibung hervorgerufenen ört
lichen Zunahme der Bahnspannung in der Meßposition und es
tritt auch keine Verzerrung in der Verteilung der Bahnspannung
auf, die auf eine Ablenkung der Bahn zurückzuführen ist.
Ferner wird der Verschleiß der Vorrichtung stark herabge
setzt. Der Meßkopf kann senkrecht zur Ebene der Papierbahn
beweglich ausgebildet werden, was dazu führt, daß der Meß
kopf der Papierbahn folgen kann. Die Meßeinrichtung ist
daher unabhängig von einer Aufhängung an einem Querträger,
der über der Bahn vorgesehen ist und an dem die Meßein
richtung angebracht oder längs dem die Meßeinrichtung
bewegbar ist. Es gibt keine speziellen Anforderungen an die
Auslegung oder Stabilität des Querträgers, die dann zu er
füllen sind.
Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnungen ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht von unten auf das Ausführungsbei
spiel der Meßvorrichtung und
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II in
Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Meßvorrichtung umfaßt
einen Meßkopf 1 mit einem Halter 2, 2 a, durch den eine Meß
fläche 3 begrenzt werden kann. Die Meßfläche kann ver
schiedene geometrische Ausbildungen haben und kann bei
spielsweise rechteckig oder elliptisch geformt sein. Die
Meßfläche kann weiterhin von nur zwei parallelen Halte
elementen 2 begrenzt sein. Neben der Meßfläche 3 ist ein
Schallsender, vorzugsweise ein Lautsprecher 4 vorgesehen,
um periodische Druckschwankungen zu erzeugen. Der Laut
sprecher 4 bewirkt, daß die Bahn 5 aufgrund des sich
periodisch ändernden Schalldruckes Querschwingungen aus
führt. Die Größe des Meßkopfes hängt vom Bahnmaterial ab.
Für Sackpapier kann das von der Halterung 2, 2 a begrenzte
Rechteck beispielsweise 5 × 10 cm2 betragen und kann die
Breite der Halteelemente 1 bis 2 cm betragen.
Im Meßzwischenraum ist eine Anzahl von Detektoren 6, 7 zum
Messen der Bahnschwingung angeordnet. Die Detektoren 6, 7
können aus einem Druckübertrager, der dazu bestimmt ist,
den sich ändernden Schalldruck vom Lautsprecher 4 zu messen,
und einem Detektor zum Anzeigen der Lage der Bahn während
der Schwingung bestehen. Für die Lageanzeige kann bei
spielsweise Ultraschall oder Licht bzw. eine optische Ein
richtung verwandt werden.
In der Halterung 2, 2 a sind Luftdurchlässe 8 vorgesehen, so
daß eine Vielzahl von Öffnungen 9 in der Unterfläche der
Halterung angeordnet sind. Druckluft wird über eine Ver
sorgungsöffnung 10 den Durchlässen 8 geliefert und kann aus
den Öffnungen 9 herausströmen, um dadurch eine dünne Luft
schicht zwischen der Halterung 2, 2 a und der Bahn 5 zu
bilden. Luft kann auch von den Durchlässen 8 über einen
seitlichen Durchlaß 11 zu den Detektoren 6, 7 geleitet werden,
um die Detektoren schmutz- und staubfrei zu halten.
Die Anordnung der Druckluftströmung hat somit zum Ziel,
einen gewissen geringen Abstand zwischen dem Meßkopf und
der Bahn zu erzeugen. Die Anordnung kann annähernd eine
Versorgungsleitung mit einem Luftdurchlaß im Meßkopf, der
einen gleichmäßigen Luftdruck über die gesamte Länge der
Halterung 2, 2 a verteilt, und dicht angeordneten Öffnungen 9
sein. Der Durchmesser der Öffnungen kann 0,25 bis 1,0 mm
mit einem Mittenabstand von 2 bis 10 mm, vorzugsweise
etwa 5 mm betragen. Die Öffnungen 9 können schräg von der
Mitte des Meßkopfes nach außen, vorzugsweise unter einem
Winkel von 45° zur Normalrichtung auf die Bahn, gerichtet
sein. Der Luftdruck im Luftdurchlaß kann innerhalb weiter
Grenzen, beispielsweise von 50 kPa bis 500 kPa variieren.
Damit die Anordnung mit dem Luftstrom eine dünne Luft
schicht aufrechterhalten kann, die etwa 0,1 mm beträgt,
sollte zwischen der Halterung 2, 2 a und der Bahn 5 über die
gesamte Oberfläche der Halterung die Kraft, mit der die
Halterung gegen die Bahn gedrückt ist, gleichmäßig verteilt
und nicht zu stark sein. Eine Möglichkeit, das zu erreichen
besteht darin, einen leichten Meßkopf 1 durch sein Eigen
gewicht auf der Bahn aufsitzen zu lassen, so daß die Lage
des Meßkopfes parallel zur Normalrichtung zur Bahn und die
Orientierung des Meßkopfes im Raum durch die Lage und die
Orientierung der Bahn bestimmt sind. Die Meßeinrichtung ist
dann vollständig kontaktfrei und eine Reibung zwischen der
Halterung und der Bahn ist ausgeschlossen. Der Einfluß der
Meßeinrichtung auf die zu messende Bahnspannung ist gleich
falls verringert und kann bei dem obigen Verfahren
vernachlässigt werden. Die Meßeinrichtung ist daher unab
hängig von einer Durchbiegung des Querträgers, an dem die
Meßeinrichtung fest oder beweglich angebracht ist. Die An
forderungen an die Stabilität des Querträgers sind daher
sehr gering. Die Masse des Meßkopfes 1 kann gering sein und
nur etwa 0,1 kg betragen. Aufgrund der fehlenden Reibung
müssen keine speziellen Anforderungen bezüglich der Abrieb
beständigkeit durch das Material im Meßkopf erfüllt werden.
Die Einrichtung 4 zum Erzeugen von periodischen Druck
änderungen muß nicht starr mit dem Meßkopf 1 verbunden sein.
Es hat sich erwiesen, daß bei der oben beschriebenen An
ordnung Resonanzschwingungen in der Bahn in der Meßfläche
trotz des fehlenden Kontaktes erhalten werden können. Die
anliegenden periodischen Druckschwankungen bewirken somit
in der Bahn eine Wellenbewegung, die sich nicht merklich von
der Meßfläche nach außen fortpflanzt, jedoch zu einer
Resonanzerscheinung in der Meßfläche führt, die von der
Halterung begrenzt wird, obwohl die Halterung keinen Kon
takt mit der Bahn hat.
Die Vorteile der obigen Anordnung wurden im obigen darge
stellt, wobei die Anordnung natürlich bei verschiedenen
Bahnspannungsmeßeinrichtungen verwandt werden kann, die auf
dem Prinzip der Resonanzfrequenz arbeiten, wie sie bei
spielsweise in der SE-OS 4 02 490 und der DE-PS 29 07 904
beschrieben sind.
Claims (3)
1. Verfahren zum Messen der Bahnspannung einer Papier-
oder Folienbahn, bei dem die Bahn über eine von einer Hal
terung begrenzte Meßfläche bewegt wird und dazu gebracht
wird, in der Meßfläche in Querrichtung zu schwingen, wobei
die Resonanzfrequenz für die Schwingung zur Bestimmung der
Bahnspannung aufgenommen wird und Luft als eine dünne Luft
schicht über der Bahn erzeugt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dünne Luftschicht zwischen der
Halterung und der Bahn aufrechterhalten wird, wodurch die
Bahn über die Meßfläche ohne direkten Kontakt mit der
Halterung bewegt wird.
2. Vorrichtung zum Messen der Bahnspannung einer Papier-
oder Folienbahn (5), die einen Meßkopf (1) mit einer
Halterung (2, 2 a), über die die Bahn bewegt wird, einen
Schallsender (4), der neben der Halterung (2, 2 a) ange
ordnet ist und periodische Druckänderungen erzeugt, die die
Bahn (5) dazu bringen, in Querrichtung zu schwingen, und
Detektoren (6, 7) umfaßt, um zur Bestimmung der Bahnspan
nung die Schwingungen der Bahn und die anliegenden perio
dischen Druckänderungen aufzunehmen, wobei die Halterung
(2, 2 a) Luftdurchlässe (8) mit Öffnungen aufweist, um eine
dünne Luftschicht über der Bahn zu erzeugen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftdurchlässe (8)
in der Unterfläche der Halterung (2, 2 a) eine Vielzahl
dicht angeordneter Öffnungen (9) umfassen, um eine dünne
Luftschicht zwischen der Halterung (2, 2 a) und der Bahn (5)
zu erzeugen, damit ein direkter Kontakt der Bahn mit der
Halterung vermieden wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnungen (9) schräg nach außen
von der Mitte des Meßkopfes (1), vorzugsweise unter einem
Winkel von etwa 45° zur Normalrichtung, auf die Bahn (5)
gerichtet sind.
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