DE3523922A1

DE3523922A1 - Stossdaempfer

Info

Publication number: DE3523922A1
Application number: DE19853523922
Authority: DE
Inventors: Anneliese Karau
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-07-04
Filing date: 1985-07-04
Publication date: 1987-01-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Stoßdämpfer mit zwei im wesentlich konzentrisch angeordneten Rohrabschnitten,

- von denen der innere einen ölgefüllten Arbeitsraum für einen Kolben bildet, dessen Kolbenstange auf einer Seite dicht herausgeführt ist,
- der äußere Rohrabschnitt gemeinsam mit dem inneren Rohr abschnitt einen ölaufnehmenden Ringraum bildet und
- die beiden Rohrabschnitte auf der Kolbenstangenseite gegen seitig abgedichtet sind und
- auf der anderen Seite eine den Arbeitsraum mit dem Ringraum verbindende Bodenventileinheit angeordnet ist.

Ein Stoßdämpfer dieser Art ist seit längerer Zeit unter dem Namen "Zweirohr-Dämpfer" bekannt. Obwohl er sich vielfach bewährt hat, haften ihm einige Nachteile an, so daß seine Einsatzgebiete beschränkt sind. Bei sehr hohen Kolbenge schwindigkeiten treten Einbrüche auf, verbunden mit Dämpfungs kraftverlusten, da das Öl zu schäumen beginnt. Weiterhin sind Zweirohrstoßdämpfer nicht in jeder Lage einbaubar, da bei Schräglagen die Gefahr des Luftansaugens über das Boden ventil in den Druckraum besteht. Schließlich ist die Abfuhr der infolge der Dämpfungstätigkeit entstehenden Wärme nicht immer in ausreichendem Maße gewährleistet.

Weiterhin sind die sogenannten "Einrohr-Dämpfer" bekannt. Sie bestehen aus einem stirnseitig abgedichteten Rohrab schnitt, der den Arbeitsraum für den Kolben bildet. Auf der der Kolbenstange abgewandten Seite ist ein unter hohem Gas druck stehender Ausgleichsraum vorgesehen, so daß das vom Aus gleichsraum mittels eines Kolbens getrennte Öl unter diesem Druck steht. Insbesondere bezüglich kleiner hochfrequenter Schwingungen haben Einrohr-Dämpfer ein besseres Dämpfver halten; die Kühlung ist infolge des Fehlens eines Mantel rohres verbessert.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stoßdämpfer der eingangs genannten Art zu schaffen, der zu sätzlich noch die Vorteile des Einrohrstoßdämpfers aufweist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der äußere Ringraum des Stoßdämpfers vollständig mit Öl gefüllt ist, mit einem unter Druck stehenden Gasraum in Verbindung steht und im Gasraum ein Trennkolben vorgesehen ist.

Ein in dieser Weise ausgebildeter Zweirohr-Dämpfer hat wegen des vorgespannten Öles verbesserte Dämpfungseigenschaften, ins besondere bei hochfrequenten Schwingungen. Da der äußere Ring raum vollständig mit Öl gefüllt ist, ist die Wärmeabfuhr er heblich verbessert. Schließlich kann der erfindungsgemäß aus gebildete Zweirohrdämpfer in jeder Lage eingebaut werden.

Da die Bodenventileinheit nach wie vor vorhanden ist, erfolgt die Abstützung der Dämpfungskräfte über diese Einheit. Das Gaspolster ist nur noch zum Volumenausgleich erforderlich. Der Gas-Vordruck kann frei nach seiner Funktion, das Öl im Dämpfer vorzuspannen, gewählt werden. Der Druck kann 1 bis ca. 10 bar betragen. Ein Druck von durchschnittlich 2 bis 3 bar reicht jedoch für die üblichen Anwendungsfälle aus. Infolge des geringen Vordruckes können relativ große Kolbenstangen durchmesser gewählt werden, ohne daß zu hohe Drücke auf treten. Außerdem sind die Anforderungen an die Qualität der Bauteile deutlich reduziert, so daß eine kostengünstige Ferti gung möglich ist.

Die Lage des unter Druck stehenden Gasraums kann beliebig gewählt werden. Er kann sich z. B. in der bei Einrohr-Dämpfern bekannten Weise axial an den Arbeitsraum anschließen. Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung besteht jedoch die Möglichkeit, den Gasraum separat vorzusehen, so daß sich der Vorteil einer reduzierten Länge des Dämpfers ergibt.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen er läutert werden.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäß ausgebildeten Stoß dämpfer 1, dessen Außenrohr mit 2 und dessen Innenrohr mit 3 bezeichnet ist. Das Innenrohr bildet den zylinderförmigen Arbeitsraum 4 für den Kolben 5, dessen Kolbenstange 6 aus dem Dämpfer 1 herausgeführt ist. Dazu ist den kolbenstangen seitigen Enden der Rohre 2, 3 ein Paßstück 7 zugeordnet, das sowohl der Führung der Kolbenstange 6 als auch der gegen seitigen Abdichtung des Arbeitsraumes 4 vom Ringraum 8 dient.

Der Ringraum 8 bildet den Ausgleichsraum des Dämpfers. Zwi schen diesem Ausgleichsraum 8 und dem Arbeitsraum 4 ist die Bodenventileinheit 9 mit den Ventilen 11 und 12 vorgesehen. Die Bodenventileinheit 9 stützt sich auf dem am Außenrohr befestigten Stützboden 10 ab, der mit einer Öffnung 15 für den Öldurchlaß ausgerüstet ist. Auch der Kolben 5 ist mit Ventilen 13 und 14 ausgerüstet. Die Ventile 11 bis 14 sind lediglich schematisch dargestellt, da sie bei Zweirohr-Dämpfern an sich bekannt sind.

Im Gegensatz zu den bekannten Zweirohr-Dämpfern ist der Ausgleichsraum 8 des erfindungsgemäßen Dämpfers nicht nur teilweise offen, sondern vollständig mit Öl gefüllt. Er steht mit einem Gasraum 16 in Verbindung. Dieser schließt sich bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel axial an den Dämpfer 1 an und wird vom verschlossenen Ende des Außenrohres 2 gebildet. Zur Trennung des Gases von der Ölfüllung ist der Trennkolben 17 vorgesehen, der im Außen rohr 2 frei beweglich angeordnet ist.

Bei den Hubbewegungen des Kolbens 5 übernehmen die Ventile 11 bis 14 in an sich bekannter Weise die gewünschte Dämpfung der Bewegungen. Der Gasraum 16 hat im wesentlichen nur noch die Funktion des Ausgleichs der dem eingetauchten Kolben stangenvolumen entsprechenden Ölmenge. Weiterhin dient der Gasraum 16 dem Ausgleich der mit Temperaturveränderungen verbundenen Volumenänderungen des Öles.

Der in Fig. 2 dargestellte Dämpfer unterscheidet sich vom Dämpfer nach Fig. 1 dadurch, daß der Gasraum 16 mit dem Trennkolben 17 in einer separaten Kapsel 18 untergebracht ist, die über eine Druckleitung 19 mit dem Ringraum 8 in Verbindung steht. Der besondere Vorteil dieser Lösung be steht darin, daß sich eine relativ kleine Länge des Dämpfers ergibt. Die Druckleitung 19 kann an jeder beliebigen Stelle an den Ringraum 8 angeschlossen sein.

Zusammenfassend ist festzustellen, daß der erfindungs gemäße Dämpfer die Vorteile des Zweirohrdämpfers (robust, kostengünstige Fertigung, preiswerte Ventile, ventilmäßige Trennung von Zug- und Druckstufe) und die Vorteile des Ein rohrdämpfers (verbessertes Dämpfverhalten, verbesserte Kühlung, beliebige Einbaulage) auf sich vereinigt.

Claims

1) Stoßdämpfer mit zwei im wesentlichen konzentrisch angeord neten Rohrabschnitten,

- von denen der innere einen ölgefüllten Arbeitsraum für einen Kolben bildet, dessen Kolbenstange auf einer Seite dicht herausgeführt ist,
- der äußere Rohrabschnitt gemeinsam mit dem inneren Rohr abschnitt einen ölaufnehmenden Ringraum bildet,
- die beiden Rohrabschnitte auf der Kolbenstangenseite gegenseitig abgedichtet sind und
- auf der anderen Seite eine den Arbeitsraum mit dem Ring raum verbindende Bodenventileinheit angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, daß

- der Ringraum (8) vollständig mit Öl gefüllt ist,
- mit einem unter Druck stehenden Gasraum (16) in Verbindung steht und
- im Gasraum (16) ein Trennkolben vorgesehen ist.

2) Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gasraum (16) axial an den Arbeitsraum (4) an schließt und vom verschlossenen Ende des Außenrohres (2) gebildet wird.

3) Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine separate Kapsel (18) den Gasraum (16) bildet, der über eine Druckleitung (19) mit dem Ringraum (8) des Dämpfers in Verbindung steht.

4) Stoßdämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß der Druck im Gasraum (16) 1 bis ca. 10 bar, vorzugsweise 2 bis 3 bar, beträgt.