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Automatisches Getriebe für Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung bezieht sich auf ein automatisches Getriebe für Kraftfahrzeuge
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiges automatisches Getriebe, bei dem ein hydrodynamischer
Drehmomentenwandler mit einem mehrgängigen Planetengetriebe über einen dort im Drehmomentenwandlerbereich
angeordneten Verteiler-Planetensatz verbunden ist, ist beispielsweise aus der DE-OS
32 16 594 bekannt. Dort weist der Verteiler-Planetensatz jedoch ein aufwendiges
Planetenradpaar auf und stellt zudem für die Leistungsübertragung keine wirksame
Übersetzung zur Verfügung.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, ausgehend
von einem automatischen Getriebe der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen
Bauweise eine sowohl im Hinblick auf die zur Verfügungstellung von Gangübersetzungsstufen
als auch im Hinblick auf den Wirkungsgrad vorteilhafte Anordnung vorzuschlagen,
die sich durch Kompaktheit und Einfachheit auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst. Erfindungsgemäß soll der Verteiler-Planetensatz nicht
nur die Funktion übernehmen, das zu übertragende Drehmoment zumindest in bestimmten
Gangstufen teilweise über den hydraulischen Übertragungsweg einschließlich des Drehmomentenwandlers
und zum anderen Teil über den rein mechanischen Weg zu verteilen, sondern er soll
gleichzeitig
in anderen Gangstufen des Planetengetriebes eine zusätzliche
Übersetzung zur Verfügung stellen, um so eine größere Spreizung des Planetengetriebes
zu erreichen.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
aus den Unteransprüchen zu entnehmen. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt, die im folgenden näher erläutert werden. Die Zeichnung
æ igt in Form von schematischen Getriebeschaubildern in Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
für die Anwendung bei einem frontgetriebenen Fahrzeug, Figur 2 eine zweite Ausführungsform
der Erfindung, ebenfalls für ein frontgetriebenes Fahrzeug, Figur 3 eine im Prinzip
der Figur 1 analoge Ausführung für ein Fahrzeug mit einem im Frontbereich des Fahrzeugs
angeordneten Antriebsaggregat und einem Binterradantrieb und Figur 4 eine der Figur
3 entsprechende, nur geringfügig abgewandelte Ausführung.
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In den Figuren der Zeichnung sind jeweils gleiche oder vergleichbare
Bauteile mit dem gleichen, gegebenenfalls mit einem Strich versehenen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Dabei ist mit 1 das automatische Getriebe eines Kraftfahrzeugs insgesamt
bezeichnet, das aus einem hydrodynamischen Drehmomentenwandler 2, einem aus zwei
einfachen Planetensätzen 21 und 22 bestehenden Planetengetriebe 4 und einem diesem
vorgeschalteten, ebenfalls aus einem einfachen Planetensatz aufgebauten Verteilerplanetensatz
3 besteht. 5 bezeichnet eine Antriebswelle, die beispielsweise durch die Kurbelwelle
eines Verbrennungsmotors gebildet wird. Diese Antriebswelle 5 ist mit dem Pumpenrad
6 des Drehmomentenwandlers 2 verbunden, während 7 das Turbinenrad und 8 das Leitrad
des Drehmomentenwandlers bezeichnen. Während das Leitrad 8 bei der Ausführung nach
den Figuren 1 und 2 unmittelbar über einen Überholfreilauf 9 in an sich bekannter
Weise an dem mit 10 bezeichneten Getriebegehäuse abgestützt ist, ist das Turbinenrad
7 mit einer Turbinenwelle 12 verbunden, die ebenso wie eine mit der Antriebswelle
5 verbundene Eingangswelle 11 zur Leistungsübertragung in das Getriebe hineinführen.
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Dabei ist die Eingangswelle 11 über eine erste Kupplung 17 mit dem
Ringrad 14 des Verteiler-Planetensatzes 3 verbunden, während die Turbinenwelle 12
starr mit dem Sonnenrad 13 gekoppelt ist.
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Der Verteiler-Planetensatz 3 weist neben dem die beiden Eingänge bildenden
Ringrad 14 und Sonnenrad 13 noch einen Satz von Planetenrädern 15 auf, die jeweils
mit dem Sonnenrad 13 und dem Ringrad 14 im Eingriff stehen und auf einem Planetenträger
16 drehbar gelagert sind, wobei dieser Planetenträger 16 den Ausgang dieses Verteiler-Planetensatzes
3 bildet.
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Dieser Ausgang des Verteiler-Planetensatzes 3 stellt zugleich einen
Eingang für das Planetengetriebe 4 dar, während ein zweite Eingang über eine zweite
schaltbare Kupplung 19 unter Umgehung des Verteiler-Planetensazes 3 unmittelbar
mit der Turbinenwelle 12 gekuppelt werden kann.
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Bei der Ausführung nach der Figur 1 wird der erste, mit dem Planetenträger
16 des Verteiler-Planetensatzes 3 verbundene Eingang des Planetengetriebes 4 durch
einen trommelförmigen Hohlzylinder 27 gebildet, an den sowohl der Planetenträger
26 des ersten Planetensatzes 21 als auch das Ringrad 29 des zweiten Planetensatzes
22 des Planetengetriebes 4 angebunden sind. Der zweite Eingang für das Planetengetriebe
4 wird durch einen Verbindungssteg 20 dargestellt, der eine Verbindung zwischen
der auch K2 genannten zweiten Kupplung 19 und dem Sonnenrad 23 des ersten Planetensatzes
21 herstellt. Zwischen dem Ringrad 24 und dem Sonnenrad 23 dieses ersten Planetensatzes
21 kämmt ein Satz von Planetenrädern 25, die auf dem mit dem trommelförmigen Hohlzylinder
27 verbundenen Planetenträger 26 drehbar gelagert sind. Der zweite Planetensatz
22 weist dann neben dem Ringrad 29 noch ein Sonnenrad 28 sowie einen mitbeideakämmenden
Satz von Planetenrädern 30 auf, die wiederum auf einem Planetenträger 31 drehbar
gelagert sind. Der Abtrieb des Planetengetriebes erfolgt bei der in der Figur 1
gezeigten Ausführung über ein Abtriebsritzel 33, das über einen Verbindungssteg
32 starr mit dem Planetenträger 31 des zweiten Planetensatzes 22 und zugleich auch
mit dem Ringrad 24 des ersten Planetensatzes 21 des Planetengetriebes 4 verbunden
ist.
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Als weitere Schaltglieder zur Einschaltung der einzelnen Gangstufen
des Gesamtgetriebes 1 sind neben den beiden Kupplungen 17 (K1) und 19 (K2) noch
drei Bremsen und gegebenenfalls ein Überholfreilauf vorgesehen. Während die erste,
mit 18 bezeichnete Bremse B1 als Bandbremse ausgebildet und an dem an seinem Außenumfang
trommelförmig ausgebildeten Ringrad 14 des Verteiler-Planetensatzes 3 angreift,
kommt die zweite, ebenfalls als Bandbremse ausgebildete Bremse 34 (B2) an dem glockenförmigen
Hohlzylinder 27 zum Angriff.
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Eine dritte Bremse 36 (B3) ist als Lamellenbremse ausgebildet und
dient dazu, einen mit dem Sonnenrad 28 des zweiten Planetensatzes 22 des Planetengetriebes
4 verbundenen Hohlzylinder 35 an dem Gehäuse 10 festzulegen. Auch die mit F bezeichnete
Überholbremse 37 greift an diesem Hohlzylinder 35 an und ist dabei in der Lage,
diesen in den in den Vorwärtsfahrgängen in der Gegendrehrichtung am Gehäuse 10 abzustützen.
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In der nachfolgenden Tabelle 1 ist für die in der Figur 1 gezeigte
Getriebeanordnung der Schaltzustand der einzelnen Schaltglieder in den einzelnen
Getriebegängen sowie die Übersetzung in diesen Gängen ohne Berücksichtigung der
Wandlerübersetzung und schließlich der mechanische Leistungsanteil eingetragen.
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Tabelle 1
m t S c h a 1 t z u s t a ñ d > Ubersetzung Mechanischer
Standübersetzungen |
;b{;;{{;;{eitunsantei1 |
ohne . ohne |
1K1 K2 81 Bv 83 F Wandler |
I 36~L3Zf |
mHi1I17 19 18 34 36 ~ 0 z 48= -2 |
i ; X ~ ~ ^ -iol) 03 = 4w2 o 48= 2 01=zRs1:r4 |
1. x t(x> 'z 24 |
2. ! X X (X)| < s 0 | 02 ZR2 = - 50 |
1 i03 0 Zs2 = - |
20 :x) |
3. X l X ---- 103 ~ = 1,4 -- 1°l = ûs6667 iS6,67 Z S3 |
33 -1 -101 0,6667 |
4. X X ! l 1 (Direktgang) (Direktgang) = 0 933}!93 3, D,91>q9
'S) |
)102 1 |
tI R. -- X --i ---. X l io2 0 |
R. x - ------.t'.0 |
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß im ersten Getriebegang
neben der ersten Bremse 18 (B1) auch noch die dritte Bremse 36 (B3) und/oder der
Freilauf 37 (F) wirksam sind. Dabei ergibt sich dann, wenn nur der Freilauf wirksam
ist, die dritte Bremse B3 also ausgerückt bleibt, daß eine Motorbremswirkung im
Schubbetrieb nicht erreicht werden kann, da dann der Freilauf F ausrückt. Soll dagegen
in diesem ersten Getriebegang auch eine Motorbremswirkung erzielt werden, dann muß
die dritte Bremse 36 (B3) betätigt werden, so daß eine Abstützung des Sonnenrades
28 des zweiten Planetensatzes 22 des Planetengetriebes 4 am Gehäuse nach beiden
Drehrichtungen hin möglich wird. Die gleichen Uberlegungen hinsichtlich der Einschaltung
bzw. Nichteinschaltung dieser dritten Bremse 133 gelten auch für den zweiten und
dritten Getriebe gang, in denen aber anstelle der ersten Bremse B1 die zweite Kupplung
19 (K2), wie im zweiten Gang, oder die erste Kupplung 17 (K1), wie im dritten Gang,
eingerückt werden. Schließlich wird im vierten Getriebegang nach Ausrücken der dritten
Bremse B3 durch Einrücken der beiden Kupplungen 17 und 19 eine Verblockung des gesamten
Getriebes erreicht, wodurch ein direkter Gang mit dem Übersetzungsverhältnis 1 zur
Verfügung steht. Im Rückwärtsgang wird im übrigen neben der zweiten Kupplung K2
die zweite Bremse B2 eingerückt, wodurch eine Drehrichtungsumkehr erzielt wird.
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Wie sich aus der Tabelle ersehen läßt, wird also mit der in der Figur
1 gezeigten Getriebeanordnung ein Vierganggetriebe zur Verfügung gestellt, bei dem
im ersten Getriebegang auch die Übersetzung des Verteiler-Planetensatzes 3 zusätzlich
zu der des ersten Planetensatzes 21 des Planetengetriebes 4 zur Wirkung kommt. Neben
der Funktion der Leistungsaufteilung auf den mechanischen und den hydraulischen
Übertragungsweg, die insbesondere in den Gängen 3 und 4 eine Rolle spielt, wird
hier also der Verteiler-Planetensatz auch zur Spreizung des -Getriebes durch zur
Verfügungstellung eines weiteren Getriebeganges herangezogen.
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Bei Annahme üblicher Übersetzungen insbesondere für die Gänge 2" 4.und
den Rückwärtsgang können die Standübersetzungen der einzelnen Planetensätze festgelegt
werden. So kann zum Beispiel die Standübersetzung für die beiden Planetensätze 21
und 22 des Planetengetriebes 4
bei Annahme etwa jeweils gleicher
Zähnezahlen für die Ringräder 24 und 29 von jeweils 50 und der Sonnenräder 23 und
28 von jeweils 20 eine Standübersetzung von i02 = i03 = - 2,5 festgelegt werden.
Die Standübersetzung i01 des Verteiler-Planetensatzes 3 kann dann aus der Bedingung
hergeleitet werden, daß der mechanische Leistungsanteil im vierten Getriebegang
mindestens 90% betragen soll. Aus der Berechnung der Momente, die auf die Zentralglieder
der Planetensätze wirken, und der Leistungen, die durch die Planetensätze fließen,
ergibt sich dann der Ausdruck
Sei Einsetzen der vorher angenommenen Standübersetzungen für die Planetensätze des
Planetengetriebes 4 ergibt sich dann für die Standübersetzung des Verteiler-Planetensatzes
i01 < - 1,8. Wenn man dabei für das Ringrad 14 eine Zähnezahl von 48 und für
das Sonnenrad 13 eine Zähnezahl von 24 annimmt, ergibt sich eine Standübersetzung
i01 = - 2.
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Mit diesen Werten der Standübersetzungen erhält man dann die in der
Tabelle angegebenen Werte für die Übersetzungen in den einzelnen Getriebegängen
sowie für den in diesen Gängen mechanisch übertragenen Leistungsanteil. Während
in den beiden unteren Gängen 1. und 2. die Leistung voll über den hydraulischen
Weg, das heißt unter Einschluß des Drehmomentenwandlers 2, übertragen wird, ergibt
sich in den oberen Getriebegängen 3. und 4. eine Leistungsverzweigung mit einem
mechanischen Leistungsanteil von 66,67% im dritten und von 93,33% im vierten Getriebegang.
Den mechanischen Leistungsanteil könnte man sogar noch weiter erhöhen, beispielsweise
wenn bei den in der Tabelle 1 angegebenen Verhältnissen die Standübersetzung des
Verteiler-Planetensatzes mit i01 = - 2,5 angenommen würde. In diesem Fall würde
die gesamte Leistung auf dem mechanischen Weg übertragen. Hier ist dann aber zu
berücksichtigen, daß sich durch Schlupf zwischen dem Pumpenrad 6 und dem Turbinenrad
7 des Drehmomentenwandlers 2 der mechanische Leistungsanteil zwar vergrößert, gleichzeitig
aber auch die in dem Getriebe fließende Blindleistung erhöht wird. Diese Blindleistung
fließt durch das Sonnenrad 13 des Verteiler-Planetensatzes 3, das Turbinenrad 7
und das Pumpenrad 6 des Drehmomentenwandlers 2 und durch das Ringrad 14 des Verteiler-Planetensatzes
3. Dabei
wird das Turbinenrad 7 des Drehmomentenwandlers 2 zur
Pumpe und das Pumpenrad 6 zur Turbine, Bei einem Schlupf von 10 - 20% im Wandler
beträgt der Wirkungsgrad des Wandlers B W cu 0,88. Für die Ausführung nach der Figur
1 würden dann im vierten Gang die Übersetzung 1,0135, der Wirkungsgrad im Planetengetriebe
= 0,9998 und der mechanische Leistungsanteil 94,59% bzw. im dritten Gang die Übersetzung
1,5,.
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der Wirkungsgrad lp = 0,9933 und der mechanische Leistungsanteil 71,43%.
Der Gesamtwirkungsgrad beträgt dann im vierten Gang 54 = 0,9998 (0,9459 + 0,8 .
0,0541) = 0,9933 anstelle von 0,88 ohne Leistungsverzweigung und im dritten Gang
53 = 0,9933 (0,7143 + 0,88 . 0,2857) = 0,959 anstelle von 0,874 ohne Leistungsverzweigung.
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Die Ausführung nach der Figur 2 unterscheidet sich von derjenigen
der Figur 1 dadurch, daß die den ersten Eingang des Planetengetriebes 4' bildende
glockenförmige Hohlwelle 27', die mit dem Planetenträger 16 des Verteilerplanetensatzes
3 verbunden ist, hier starr mit dem Ringrad 24' des ersten Planetensatzes 21' gekoppelt
ist und der durch den Verbindungssteg 20' gebildete zweite Eingang des Planetengetriebes
4' mit dem Sonnenrad 28' des zweiten Planetensatzes 22' verbunden ist. Den Abtrieb
bilden dann die über einen Verbindungssteg 38 starr miteinander verbundenen Planetenträger
26' und 31' der beiden Planetensätze 21' und 22', die starr an das Abtriebsritzel
33' angeschlossen sind. Darüberhinaus besteht eine Verbindung zwischen dem Sonnenrad
23' des ersten Planetensatzes 21' und dem Ringrad 29' des zweiten Planetensatzes
22' über einen im Bereich des Ringrades 29' trommelförmig ausgebildeten Verbindungssteg
39. Im Bereich der trommelförmigen Ausbildung dieses Verbindungssteges 39 greift
dann die hier als Bandbremse 36' ausgebildete dritte Bremse B sowie der Überholfreilauf
37' an. Das Schaltschema für diese Getriebeanordnung ergibt sich dann aus der Tabelle
2, in der auch die entsprechenden Werte für die Standübersetzungen der Planetensätze
mit geänderten Zähne zahlen ZRi für die Ringräder und Z Si für die Sonnenräder angegeben
sind. Unter Berücksichtigung der dort zugrundegelegten
Standübersetzungen
ergibt sich dann im dritten Getriebe gang ein mechanischer Leistungsanteil von 62,73%
und im vierten Getriebegang ein solcher von 92,14%.
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Tabelle 2
Ubersetzung I Mechanischer |
t itztistand ohne Leistungsanteil Standübersetzungen |
S e h a 1 t z u s t a n d Wandler * |
Wandler -.- i |
Schalt~ K1 ! K2 jBl 1 83 F | Abs. Wert |
gliedet 17 t 19 36 37 -u-----0----)-0-f1f01 7 36,~37 - |
1. X x (x))-2-1 4,2 -z 41 |
1. ½:;-# X I X \ 1f (X) h . . zSl |
2. X (x) 1-i03 - 2,77 0 0 û | i02=- R2 = - 69 = - 1,77 |
' ; 1- . - ---- - - . ''i X |
x 1,565= X (X) b2 - l = I i03 11 39 |
13. (x)'01?1 1. 1,565 - - =06273 2,73: 103 = - ij Z ! s3~~~
~ |
4 X 1 X 1. | ~~~~ 1. (Direktgang) - iOl 102 103 92,14 |
X l'i02i03 -2,133 - (1-102103) |
o 1 |
Gegenüber der Ausführung nach Figur 1 ergibt sich bei der Getriebeanordnung nach
Figur 2 aus der Berechnung der Momente und der Leistungen sowie unter der Bedingung,
daß im 4. Gang mindestens 90% der Leistung auf dem mechanischen Weg, d.h. unter
Ausschluß des Drehmomentenwandlerssübertragen werden sollen, der Ausdruck
Mit den in diesem Fall gewählten Werten für die Standübersetzungen der Planetensätze
21' und 22' von i02 = i03 = - 1,77 erhält man dann für die Standübersetzung des
Verteilerplanetensatzes 3 die Beziehung i01 < ~ 1,582. Für die Standübersetzung
i01 wird daher bei Zähnezahlen von 69 für das Ringrad 14 und 41 für das Sonnenrad
13 der Wert i01 = - 1,683 festgelegt, mit dem dann die in der Tabelle 2 angegebenen
Übersetzungen und Leistungsanteile errechnet wurden.
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Gegenüber der Ausführung nach der Figur 2 weist diejenige der Figur
1 insofern Vorteile auf, als sie eine einfachere Anordnung der Wellen und eine insbesondere
für PKW's günstigere Gangabstufung ergibt.
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Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Getriebeanordnungen können
zunächst unmittelbar nur für Kraftfahrzeuge mit Front antrieb verwendet
werden.
Damit diese Getriebeanordnungen jedoch auch für Standardantriebe, das heißt für
Fahrzeuge mit Hinterachsantrieb und im Fahrzeugbug angeordnetem Antriebsaggregat,
ohne eine Transaxle-Anordnung eingesetzt werden können, muß die Antriebswelle, wie
dies in den Figuren 3 und 4 gezeigt ist, in Form einer glockenartig den Drehmomentwandler
2 übergreifenden Trommel 40 zu dem durch das Ringrad 14 gebildeten ersten Eingang
des Verteiler-Planetensatzes 3 geführt werden. Gleichzeitig muß dann das Leitrad
8 des Drehmomentenwandlers 2 über eine zentral durch das gesamte Getriebe 1' hindurchragende
Welle 41 abgestützt werden.
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Dabei besteht die Möglichkeit, das Leitrad 8 entweder unter Zwischenschaltung
eines Überholfreilaufes 9 über die Welle 41 am Gehäuse 10 abzustützen (Figur 3)
oder aber das Leitrad ohne Zwischenschaltung eines Freilaufes über die Welle 41'
unmittelbar mit dem Abtrieb 44 zu verbinden (Figur 4).
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Wie in der Figur 3 angedeutet ist, kann dann das Abtriebsritzel 33'
ein auf einer Kardanwelle 43 angeordnetes Antriebszahnrad 42 antreiben. Die Getriebeanordnung
in den Figuren 3 und 4 entspricht im übrigen der Ausführung nach der Figur 1, so
daß im Falle der in der Figur 3 gezeigten Lösung mit Abstützung des Iseitrades über
einen Freilauf am Gehäuse 10 keine Änderung der Momentenwandlung gegenüber der Ausführung
nach Figur 1 auftritt. Jedoch muß eine Achsversetzung des Abtriebes infolge des
Zwischentriebes 33', 42 und demzufolge auch eine Wirkungsgradverschlechterung in
Kauf genommen werden.
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Im Fall der Ausführung nach der Figur 4, bei der das Leitrad direkt
mit dem Abtrieb 44 starr verbunden ist, wird das Leitrad 8 zu einem Momentenverstärker
für den Abtrieb des Planetengetriebes.
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Die DNhmomenAenwandler von PKW's haben eine Drehmomentenwandlung /t=MP
= MT = 2...2,8. Wemman tC = 2,5 annimmt und die DrehzahlübersetzunFn aus der Tabelle
1 berücksichtigt, ergibt sich für die resultierende Momentenwandlung beim Anfahren
bei der Ausführung
nach der Figur 4 im ersten Gang iM1 = Mab nach
der Figur - ( ersten Gang 7£- /C = 2,5 4,2 - 1,5 = 9 (gegenüber normaaeerweise 10,5),
im zweiten Gang iM2 = 2,5 2,4 - 1,5 = 4,5 (gegenüber normalerweise 6) und im Rückwärtsgang
iMR = - 2,5 2,5 - 1,5 = - 7,75 (gegenüber normalerweise - 6,25). Für die dritten
und vierten Gänge ist die Momentenwandlung nicht mehr wichtig. Im Endeffekt beträgt
demnach die durch das Leitrad im Anfahren erreichte Momentenwandlung für den ersten
Gang nur noch 4,2 = 2,143, jedoch erhält man mit Mab = 9 ein genügend großes Moment
für das Anfahren. Für den Rückwärtsgang ergibt sich die Momentenwandlung zu 7 ,75
a3,1 und damit sogar eine Verbesserung der Anfahrbedin-2,5 gung. Zusammengefaßt
ergibt sich also, daß die Momentenwandlung im ersten Gang bei der Ausführung nach
der Figur 4 zwar verringert wird; sie entspricht aber auch mit dem verringerten
Wert noch immer den Verhältnissen bei einem automatischen Kraftfahrzeuggetriebe.
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Diese Ausführung ist aber in baulicher Hinsicht wesentlich einfacher
als die Ausführung nach der Figur 3, da sie keine Versetzung des Achsabstandes für
den Abtrieb erforderlich macht, indem die Kardanwelle unmittelbar an den Flansch
44 des Abtriebsteges 32 angeschlossen werden kann. Darüberhinaus ist bei dieser
Ausführung auch kein Freilauf zur Abstützung des Leitrades 8 erforderlich.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß auch die Getriebeanordnung nach
der Figur 2 in ähnlicher Weise für Standardantriebsanordnungen umgebildet werden
kann.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß durch die mit dieser Getriebeanordnung erzielte Leistungsverzweigung
eine erhebliche Verbesserung des Wirkungsgrades und damit eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs
erreicht werden. Die dargestellten Ausführungen sind zudem nicht komplizierter als
die üblichen Viergang-Planetengetriebe mit einem Direktgang als oberstem Gang, bei
denen ebenfalls drei Planetensätze und fünf Schaltglieder erforderlich sind. Insbesondere
die Ausführungen nach den Figuren 1, 3 und 4 zeichnen sich durch große Kompaktheit
und relativ geringe radiale Größe aus. Die Getriebeanordnungen bieten zudem die
Möglichkeit, eine günstige Anpassung
der Getriebeabstufung an den
jeweiligen Betriebszweck des Fahrzeuges herbeizuführen und dabei den Motorbremsbetrieb
nicht nur in dem ersten, sondern auch in dem zweiten und dritten Gang durch entsprechende
Ansteuerung der dritten Bremse B vornehmen zu kön-3 nen.
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Im Vergleich zu den bekannten Getriebeausführungen mit einem Verteiler-Planetensatz
können mit der gleichen Zahl von Planetensätzen statt bisher drei nunmehr vier Getriebegänge
erreicht werden, wobei die Ausbildung des Verteiler-Planetensatzes zudem durch die
Tatsache, daß nur ein einfacher Planetensatz verwendet wird, wesentlich einfacher
und weniger aufwendig wird.
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Im Vergleich mit automatischen Getrieben mit Wandlerüberbrückung haben
die vorgeschlagenen Ausführungen mit dem Drehmomentenwandler in Leistungsverzweigung
insofern Vorteile, als mit weniger Schaltgliedern zumindest die gleiche Anzahl von
Getriebegängen erreicht werden. Darüberhinaus sind Torsionsschwingungsdämpfer nicht
erforderlich.
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