DE3501095A1 - Verfahren zur messung von sensorischen qualitaeten und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur messung von sensorischen qualitaeten und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- A61B5/369—Electroencephalography [EEG]
- A61B5/377—Electroencephalography [EEG] using evoked responses
Description
A 959
Anmelder: Dr. Gerd Kobal, Erlangen, BRD
Verfahren zur Messung von sensorischen Qualitäten und Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung von serisorischen Qualitäten, insbesondere zur Messung
der Analgesie in der Narkoseüberwachung, bei dem durch ein Reizgerät impulsweise gas- oder dampfförmige, den
spezifischen Reiz auslösende Substanzen über die Nasenschleimhaut geleitet werden und reizkorreliert elektrische
Signale aus dem Elektro-Encephalogramm mit Hilfe einer Aufnahmevorrichtung abgeleitet und in einer
Auswerteeinheit als Meßgröße analysiert werden, wobei
die Einblendung von Reizimpulsen in eine neutrale, hinsichtlich der Strömungskennwerte konstante Gasbzw.
Dampfströmung durch eine Umschaltvorrichturig erfolgt. Außerdem wird eine zweckmäßige Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens angegeben.
In der Veröffentlichung G. Kobal, K.H. Plattig
(Zeitschrift für Elektro-Encephalographie, Elektromyographie und verwandte Gebiete, 9 (1978) 135-145)
sind Untersuchungen angegeben, bei denen Sinnesqualitäten des Geruchs und Geschmacks dadurch überprüft
werden können, daß eine nasal über eine Nasensonde zugeführte Testsubstanz einen Reiz auslöst, der im
Elektro-Encephalogramm (EEG) nachgewiesen werden kann.
Bei derartigen Prüfungen ist es wesentlich, die Testsubstanz, welche in Gas- oder Dampfform in die Nase
eingeleitet wird, so zuzuführen, daß der erwartete Reiz nur von der Testsubstanz, nicht aber von sonstigen
Änderungen,z.B. von Änderungen in den Strömungsoder Temperaturwerten des zugeführten Gases oder Dampfes
abhängt. Wegen der Empfindlichkeit der encephalographischen Antwort auf derartige Reize ist eine verläßliche
Messung nur dann möglich, wenn es gelingt, spezifische
Reize anzuwenden und unerwünschte Reizeinflüsse auszuschalten. Die Auswertung des Encephalogramms
kann dabei im allgemeinen computerunterstützt erfolgen.
— ο —
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe die oben beschriebene
Messung von sensorischen Qualitäten in der Weise vorteilhaft ausgeführt werden kann, daß eine
Überwachung der reizkorrelierten elektrischen Signale über einen vorgegebenen beliebig langen Zeitraum möglich
ist.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung erfolgt bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch, daß
durch die Umschaltvorrichtung eine kontinuierliche Impulsfolge erzeugt wird und daß die Auswertung durch
die Auswerteeinheit in einem Auswertefenster erfolgt, dessen Breite einer vorgegebenen Anzahl von Reizimpulsen
entspricht, wobei das Auswertefenster über die Anzahl der gespeicherten Signale verschiebbar ist. Wenn
die der Nasenschleimhaut zugeführte Gas-bzw. Dampfströmung konstante Strömungskennwerte vor allem hinsichtlich
Flow·, Temperatur und Wasserdampfsättigung aufweist, kann davon ausgegangen werden, daß die im
EEG auftretenden reizkorrelierten elektrischen Signale ausschließlich von der eingeblendeten Reizsubstanz
herrühren.
Ein solches Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft zur Messung bzw. fortgesetzten Überwachung der ausreichenden
Analgesie anwenden, wie zur Herstellung
optimaler Operationsbedingungen anzustreben ist. Die Dosierung der Narkosesubstanz wird auch in der modernen
Anaesthesie noch weitgehend nach visuellen Eindrücken oder globalen Kreislaufveränderungen durchgeführt.
Hierbei kann jedoch nicht sicher unterschieden werden, ob eine entsprechende Reaktion des Patienten,
mangelnde Analgesie, zu geringe vegetative Dämpfung oder ein noch erhaltenes Bewußtsein anzeigt.
Eine vorteilhafte neuartige Methode zur Überwachung der Analgesie während der Narkose besteht somit darin,
einen fortgesetzten nasalen Schmerzreiz über die Nasenschleimhaut auszuüben und die Zufuhr und/oder Konzentration
der Narkosesubstanz so zu steuern, daß die EEG-Signale einen entsprechenden Verlauf ergeben, welcher
aufgrund von vergleichenden Voruntersuchungen eine ausreichende Analgesie anzeigt.
Eine andere Verwendung des eingangs beschriebenen Verfahrens liegt in der Untersuchung des Geruchssinns mit
einem oder mehreren Riechstoffen, die in Form eines Testgases nasal zugeführt werden. Die Überprüfung kann
dabei vom Willen des Patienten unabhängig objektiv über EEG-Signalgrößen ausgeführt werden. Dies besitzt
besondere Bedeutung, wenn der Patient zu einer sachgerechten Mitwirkung beim Untersuchungsablauf entweder
nicht in der Lage oder nicht bereit ist.
BAD ORIGINAL
Erfindungsgemäß werden die reizkorrelierten Signale in der Auswerteeinheit analysiert und gespeichert.
Die Auswertung erfolgt in der Weise, daß die reizkorrelierten elektrischen Signale, welche als Antwort
auf die kontinuierliche Impulsfolge auftreten, jeweils in ein durch ein Fensterkomparator vorgegebenes
Auswertefenster ausgewertet werden. Das Auswertefenster gleitet dabei derart über die Signalfolge,
daß stets die -zuletzt? aufgetretene Anzahl
der elektrischen Signale innerhalb des Auswertefensters liegt. Das Auswertefenster weist zweckmäßig
eine Weite von 5 Signalen auf. Aus dieser Signalgruppe wird dann jeweils die bestimmende Meßgröße so ermittelt,
wie sie beispielsweise in anderem Zusammenhang für Untersuchungen des menschlichen Geruchssinns in;
G. Kobal, "Elektrophysiologische Untersuchungen des menschlichen Geruchssinnes", Thieme Stuttgart, New York:
Thieme 1981, S.24, angegeben ist.
Das Auswertefenster wird über den Speicherinhalt hinweggefahren, wobei jeweils nur die vom Auswertefenster
erfaßten Signale ausgewertet werden. Auf diese Weise ist es möglich, den Verlauf der Analgesie anhand
der gesamten gespeicherten Signale auch im Nachhinein von ihrem Anfang bis zum Ende zu überprüfen.
Durch die beschriebenen Merkmale der Erfindung wird ein Verfahren zur sensorischen Untersuchung bzw. Über-
wachung angegeben, bei welchem sich aus dem EEG eine spezifische Reizantwort unter weitgehender Ausschaltung
von Störgrößen ableiten läßt, welcbe :
vorteilhafterweise zur Steuerung eines Narkosegerätes eingesetzt werden kann;
Eine bekannte Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Messung von sensorischen Qualitäten enthält
eine Umlenkkammer, welche mit abgabekonstanten Gasquellen verbundene Einlasse für neutrales Gas und
Reizgas sowie einen Auslaß zur Nasenzuführung aufweist. Die Umlenkkammer ist mit Abgasanschlüssen beidseitig
an Abgasleitungen anschließbar, welche über ein Umschaltventil wahlweise mit einer Abströmleitung
verbindbar sind, wobei die Einlasse und die Abgasanschlüsse derart angeordent sind, daß im freien Innenraum
der Umlenkkammer Strömungen von neutralem Gas und Reizgas entstehen, welche zwischen dem Einlaß
und dem zugeordneten Abgasanschluß und dem Auslaß zur Nasenzuführung abhängig von der Stellung des Umschaltventils
pendeln. Dadurch, daß die Absaugung entweder auf der Seite des Einlasses für neutrales Gas oder
der Seite des Einlasses für Reizgas erfolgt, lassen sich Strömungsverhältnisse schaffen, welche einen
raschen Wechsel zwischen neutralem Gas und eingeblendeten Reizgasimpulsen ermöglichen, ohne daß das Strömungsbild
im Auslaß zur Nasenzuführung beeinflußt wird.
Um einen steilflankigen Anstieg der Reizimpulse zu erhalten, ist vorgesehen, daß in der Abströmleitung
ein Druckregler angeordnet ist und daß das Umschaltventil derart ausgebildet ist, daß der außerhalb
der Gasführung zum Druckregler verbleibende Anschluß abgesperrt ist. Vorteilhafterweise wird als Druckregler
eine Kapillarstrecke eingesetzt.
Das Umschaltventil kann vorteilhaft so aufgebaut sein, daß während des Umschaltvorganges die Summe
der im Übergangszustand abgegebenen Teilströme von neutralem Gas und Reizgas jeweils gleich dem in den
Endlagen abgegebenen Gasstrom ist. Dadurch werden StrömungsSchwankungen vermieden, welche sich in die
Nasenzuführung fortpflanzen könnten und die dort einen unspezifischen Reiz auslösen würden.
Zur Erzeugung des entsprechenden Mischungsverhältnisses von Reizgas und neutralem Gas können verschiedene
bekannte Gasmischvorrichtungen benutzt werden.
Zweckmäßig erscheint die Verwendung von mit konstantem Vordruck gespeisten Kapillarstrecken. Vorteilhaft kann
zur Erzielung einer konstanten Auslaßströmung auch bei der Nasenzuführung eine Kapillarstrecke vorgeschaltet
sein.
Die Figur zeigt die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
Mit 1,2 sind ein COp- und ein Druckluft-Anschluß aus beispielsweise entsprechenden Stahlflaschen bezeichnet.
Zur Dosierung des Reizgases aus den Komponenten Druckluft und COp werden beide Gase durch unterschiedlieh
weite Kapillarstrecken 33 zu einem Befeuchter 7,12 geleitet.
Die Befeuchter 7,12 enthalten in einer wassergefüllten, überdruckdichten Kammer eine mikroporöse Leitung, welehe
in ihren Wandteilen den Durchtritt von Wasserdampf ermöglicht. Der Ausgang des ersten Luftbefeuchters 7
ist mit einem Einlaß 8 für Reizgas verbunden, der sich im zylinderförmigen Wandteil eines Mischrohres 9 befindet.
Der Auslaß des zweiten Luftbefeuchters 12 mündet gleichfalls in einen im zylinderförmigen Wandteil des Mischrohres
9 angeordneten-Einlaß 13 für neutrales Gas.
Die Einlasse 8,13 liegen symmetrisch zu einem Auslaß 14, der unter Zwischenschaltung eines Kapillarrohres 15
BAD ORIGINAL
zu einem Anschluß für die in der Zeichnung nicht dargestellte Nasensonde geführt ist.
Die beiden Enden des Mischrohres 9 weisen Abgasan-Schlüsse 16,17 auf, welche über Abgasleitungen 28,29
wahlweise mit einem Druckregler 34 verbunden werden können.
Das Mischrohr 9 und die beiden Luftbefeuchter 7,12 sowie die Kapillare 15 befinden sich in einem Wasserbadthermostaten
23, der über eine Umwälzleitung 24 mit Förderpumpe 25 und eine Heizschlange 26 mit einer
Schaltvorrichtung 27 auf konstante Wassertemperatur, d.h. auf Körpertemperatur, geregelt werden kann. Die
Heizvorrichtung ist in bekannter Weise als elektrische Heizvorrichtung ausgebildet und an eine Spannungsversorgung
angeschlossen. Der Aufbau der zugehörigen Regeleinrichtung entspricht ebenfalls vorbekannten
Ausführungsformen.
■ , Der wahlweise Anschluß der beiden Abgasleitungen 28,29
an den Druckregler 34 erfolgt über ein Umschaltventil 30, das von einem entsprechend der gewünschten Impulsdauer
und Impulsfolgefrequenz steuernden Zeitgeber 31 betätigt wird.
In der gezeigten Lage des Umschaltventils 30 ist der
Druckregler 34 über die Abgasleitung 29 mit dem Abgasanschluß 16 verbunden, so daß die Reizgaskomponente,
wie in der Zeichnung im Mischrohr 9 gestrichelt dargestellt, abgesaugt wird, während die neutrale Gaskomponente,
im Mischrohr 9 dick ausgezogen, zum Auslaß 14 gelangt. Beim Umschalten des Umschaltyentils
in die andere Endlage ergibt sich eine Umkehrung der Strömungsverhältnisse, und in den Auslaß 14 wird nunmehr
Reizgas eingespeist. Je nach Dimensionierung der Kapillarstrecken 33 wird dabei jedoch ein Teil der neutralen
Gaskomponente ebenfalls zu der Reizgaskomponente hinzugefügt, so daß damit eine im Mischrohr 9 stattfindende
Vermischung beider Komponenten die Konzentration an der Nasensonde zuzuführenden Reizgases festlegt.
Alle übrigen in der Zeichnung nicht näher erläuterten Einzelmerkmale entsprechen bekannten Ausführungen und
sind dem Stande der Technik zu entnehmen.
BAD OFHGINAL
Nummer: | 35 01 095 |
Int. Cl.4: | A 61 B 5/00 |
Anmeldetag: | 15.Januar 1985 |
Offenlegungstag: | 17. Juli 1986 |
•25
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung von sensorischen Qualitäten, insbesondere zur Messung der Analgesie in der Narkoseüberwachung,
bei dem durch ein Reizgerät impulsweise gas- oder dampfförmige, den spezifischen
Reiz auslösende Substanzen über die Nasenschleimhaut geleitet werden und reizkorreliert elektrische
Signale aus dem Elektro-Encephalogramm mit Hilfe einer Aufnahmevorrichtung abgeleitet und in einer
Auswerteeinheit als Meßgrößen analysiert und gespeichert werden, wobei die Einblendung von Reizimpulsen
in eine neutrale, hinsichtlich der Strömungskennwerte
konstante Gas- bzw. Dampfströmung d
durch eine Umschaltvorrichtung erfolgt, dadurch \
gekennzeichnet, daß durch die Umschaltvorrichtung eine kontinuierliche Impulsfolge erzeugt
wird und daß die Auswertung durch die Auswerteeinheit in einem Auswertfenster erfolgt, dessen Breite
einer vorgegebenen Anzahl von Reizimpulsen entspricht, wobei das Auswertefenster über die Anzahl
der gespeicherten Signale verschiebbar ist.
2. Verfahren,insbesondere nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß zur
Steuerung der Narkosegaszufuhr periodisch ein nasa-
BAD ORGlNAL
ler Schmerzreiz ausgeübt und die Antwortsignale
aus dem EEG als Meß- bzw. Steuergröße abgeleitet werden.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, insbesondere nach Anspruch 1, wobei eine Umlenkkammer
vorgesehen ist, welche mit abgaskonstanten Gasquellen (1,2) verbundene Einlasse (13,8) für neutrales
Gas und Reizgas sowie einen Auslaß zur Nasenzuführung (14) aufweist, und daß das Mischrohr
(9) mit Abgasanschlüssen (16,17) beidseitig an Abgasleitungen (28,29) anschließbar ist, welche über
ein Umschaltventil (30) wahlweise mit einer Abströmleitung (32) verbindbar sind, wobei die Einlasse
(13,8) und die Abgasanschlüsse (16,17) derart angeordnet sind, daß im freien Innenraum des Mischrohres
(9) Strömungen von neutralem Gas und Reizgas entstehen, welche zwischen dem Einlaß und dem zugeordneten
Abgasanschluß und dem Auslaß zur Nasenzuführung
(14) abhängig von der Stellung des Umschaltventils (30) pendeln, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Abströmleitung (32) ein Druckregler (34) angeordnet ist und daß das Umschaltventil (30) derart ausgebildet ist, daß der
außerhalb der Gasführung zum Druckregler (34) verbleibende Anschluß abgesperrt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet,
daß zur Festlegung der Ab-
strömmenge durch die Abstromleitung (32) als Druckregler
eine Kapillarstrecke (34) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (30)
so aufgebaut ist, daß während des Umschaltvorganges die Summe der im Übergangszustand abgegebenen Teilströme
gleich dem jeweils in den Endlagen abgegebenen Gesamtstrom ist.
10
10
6. Einrichtung nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung des Mischungsverhältnisses in der Umlenkkammer vor die Einlasse (13,8) mit konstantem Vordruck gespeiste
Kapillarstrecken (33) angeordnet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet,
daß in die Nasenzuführung (14) eine weitere Kapillarstrecke (15) eingeschaltet ist.
BAD
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