Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Alkaloiden, Bitterstoffen
u. dgl. aus pflanzlichen und tierischen Produkten, insbesondere aus Lupinen. Die
Erfindung bezweckt die Befreiung Pflanzlicher und tierischer Produkte von Alkaloiden,
Bitterstoffen u. dgl. sowie die Gewinnung dieser Stoffe. Man hat die Lösung dieser
Aufgabe bereits sowohl auf chemischem wie auch auf elektrolytischem Wege versucht.
Mit chemischen Agenzien wird auch bei dem elektrolytischen Verfahren gearbeitet,
indem z. B. bei der Lupinenentbitterung die eingeweichten Produkte in verdünnter
Schwefelsaure der elektrolytischen Einwirkung von Gleichstrom ausgesetzt werden.
Die so erreichte Entbitterung ist wohl in der Hauptsache auf eine chemische Wirkung
der Schwefelsäure zurückzuführen, während der elektrische Strom dabei nur eine die
Zersetzung der glukosidähnlichen Körper beschleunigende Wirkung ausübt. Das elektrolytische
Verfahren weist infolgedessen auch die Nachteile der chemischen Arbeitsweise auf,
welche vor allem darin bestehen, daß das Verfahren ziemlich lange zur Erreichung
einer genügenden Entbitterung ausgedehnt werden muß. Außerdem können die Bitterstoffe
und Alkaloide nicht für sich gewonnenwerden, da sie beim`elektrolytischen und beim
chemischen Verfahren mit dem Abgang verloren gehen. Ferner ist ein Verlust an Nährstoffen
bei diesem Verfahren unausbleiblich. Um diese Nachteile der bisher üblichen Arbeitsweisen
zu vermeiden, wird nach vorliegender Erfindung die Entfernung und Gewinnung von
Alkaloiden,: Bitterstoffen u. dgl. aus pflanzlichen und tierischen Produkten mit
Hilfe der Elektroosmose bewirkt. -Man hat die Elektroosmose bereits für die Extraktion
von Zucker aus Rübenschnitzeln u. dgl. nutzbar zu machen versucht. Auch zur Unterstützung
des Auswaschvorganges beim Auslaugen von Stoffen hat man schon die elektrische Stromwirkung
herangezogen, um die Herausschaffung von Salzen zu erleichtern. Bei diesen bekannten
elektroosmotischen Verfahren sind aber wesentlich andere Voraussetzungen wie bei
der Entfernung und Gewinnung von Alkaloiden, Bitterstoffen u. dgl. maßgebend. Der
vorliegenden Erfindung liegt die neue Erkenntnis zugrunde, daß die Entfernung und
Gewinnung von Alkaloiden, Bitterstoffen u. dgl. auf elektroosmotischemWege möglich
ist, und zwar wird das in der Weise verwirklicht, daß die zu behandelnden Produkte
zwischen Diaphragmen der elektroosmotischen Stromwirkung ausgesetzt werden. Es hat
sich gezeigt, daß so z. B. die Entbitterung von Lupinen bedeutend rascher und wirksamer
als bei den bisherigen Verfahren vor sich geht und gleichzeitig viel weitergehend
und vollkommener ist. Auch ergibt sich dabei der Vorteil, daß keinerlei Verlust
an wertvollen Nährsubstanzen zu befürchten ist. Weiterhin können die zu befreienden
Produkte, z. B. die Lupinen, in nicht zerkleinertem Zustande der Elektroosmose unterworfen
werden, so daß keine Vorarbeit für Zerschneiden u. dgl. erforderlich
ist.
Diese zeitraubende Vorarbeit ist z. B. auch bei der elektroosmotischen Extraktion
von Zucker aus Rübenschnitzeln und bei der Unterstüt7ung -des Auslaugens durch Elektroosmose-.-notE@=e-ndiä:=
---'Die nach dem neuen Verfahren beseitigten Alkaloide und Bitterstoffe, welche
z. B. kathodisch wandern, ' lassen sich ohne weiteres an der betreffenden Elektrode
getrennt für sich gewinnen, so daß sie leicht weiter bearbeitet werden können.Process for the removal and recovery of alkaloids, bitter substances
and the like from vegetable and animal products, in particular from lupins. the
Invention aims to free plant and animal products from alkaloids,
Bitter substances and the like, as well as the extraction of these substances. One has the solution to this
Task already tried both chemically and electrolytically.
Chemical agents are also used in the electrolytic process,
by z. B. in the lupine debittering the soaked products in diluted
Sulfuric acid can be exposed to the electrolytic action of direct current.
The debittering achieved in this way is probably mainly due to a chemical effect
the sulfuric acid, while the electric current is only a die
Decomposition of the glucoside-like body exerts accelerating effect. The electrolytic
As a result, the process also has the disadvantages of the chemical procedure,
which mainly consist in that the process takes quite a long time to achieve
a sufficient debittering must be extended. In addition, the bitter substances
and alkaloids cannot be obtained for themselves, since they are used in the electrolytic and
chemical processes are lost with the disposal. There is also a loss of nutrients
inevitable in this procedure. To these disadvantages of the usual working methods
to avoid, according to the present invention, the removal and recovery of
Alkaloids: bitter substances and the like from vegetable and animal products
The help of electroosmosis. -You already have the electroosmosis for the extraction
Tried to make use of sugar from beet pulp and the like. Also for support
the leaching process when substances are leached out already has the effect of an electric current
used to facilitate the removal of salts. With these well-known
Electroosmotic procedures are, however, essentially different requirements than with
the removal and recovery of alkaloids, bitter substances and the like. Of the
The present invention is based on the new finding that the distance and
Extraction of alkaloids, bitter substances and the like possible in an electroosmotic way
is, and that is realized in such a way that the products to be treated
between diaphragms are exposed to the electroosmotic current effect. It has
it has been shown that so z. B. the debittering of lupins significantly faster and more effective
than in previous procedures and at the same time much more extensive
and is more perfect. There is also the advantage that there is no loss whatsoever
of valuable nutrients is to be feared. You can continue to be exempted
Products, e.g. B. the lupins, subjected to electroosmosis in a non-comminuted state
so that no preparatory work for cutting and the like is required
is.
This time-consuming preparatory work is z. B. also in electroosmotic extraction
of sugar from beet pulp and in the support of leaching by electroosmosis -.- notE @ = e-ndiä: =
--- 'The alkaloids and bitter substances removed by the new process, which
z. B. migrate cathodically, 'can easily be attached to the electrode in question
win separately so that they can easily be further edited.
Zweckmäßig ist es, die zu behandelnden Substanzen, z. B. die Lupinen,
vor der Einbringung zwischen die Diaphragainen in- verdünnter Lauge oder Säure nötigenfalls
unter ' öfterem Flüssigkeitswechsel einzuweichen und die Lupinen in gequollenem
Zustande der Elektroosmose zu unterwerfen. Es läßt sich auf diese Weise eine weitere
Beschleunigung des Entbitterungsvorganges erreichen. Unter Umständen kann eine Abänderung
des neuen Verfahrens in der Weise vorteilhaft sein, daß die elektroosmotische und
die chemische Behandlung miteinander vereinigt werden. In diesem Fall werden die
von Alkaloiden und Bitterstoffen zu befreienden Stoffe zunächst mit chemischen Agenzien
behandelt, worauf dann die elektroosmotische Behandlung erfolgt, durch welche die
vollkommene Entbitterung bewirkt wird. Es ergibt sich so der Vorteil, daß der dem
chemischen Verfahren anhaftende übelstand der unvollkommenen Beseitigung und des
Verlustes des Bitterstoffes behoben, gleichzeitig aber die Beibehaltung dieser Arbeitsweise
für einen wesentlichen Teil des ganzen Entbitterungsprozesses ermöglicht wird.It is useful to treat the substances such. B. the lupins,
before placing it between the diaphragms in dilute lye or acid, if necessary
to soak with frequent changes of fluid and to soak the lupins in swollen
To subject conditions to electro-osmosis. It can be done in this way a further
Accelerate the debittering process. A change may be possible
of the new method in such a way that the electroosmotic and
the chemical treatment can be combined with one another. In this case, the
Substances to be freed from alkaloids and bitter substances first with chemical agents
treated, whereupon the electroosmotic treatment takes place, through which the
complete debittering is effected. There is thus the advantage that the dem
chemical process inherent evil of imperfect elimination and des
Loss of the bitter substance corrected, but at the same time the retention of this method of operation
for a substantial part of the whole debittering process.
Das Verfahren nach der Erfindung kann bei den verschiedensten pflanzlichen
und tierischen Produkten Verwendung finden. Ausführungsbeispiel. a kg Lupinen werden
in den IVTittelrauin eines durch Diaphraginen in drei Räume geteilten osmotischen
Kastenapparates eingebracht, der dann mit Wasser gefüllt wird. Hierauf wird das
Cut der Einwirkung des elektrischen Stromes von ungefähr 4:o bis @o Volt und 3 bis
q. Ampere ausgesetzt, wobei Kohleelektroden hinter den Diaphragmen verwendet werden.
Nach etwa 8 Stunden ist vollkommene Entbitterung eingetreten.The method according to the invention can be applied to the most varied of vegetable
and animal products are used. Embodiment. a kg of lupins will be
in the middle part of an osmotic chamber divided into three spaces by diaphragms
Box apparatus introduced, which is then filled with water. Then that will
Cut the electric current exposure from about 4: o to @o volts and 3 to
q. Amps exposed using carbon electrodes behind the diaphragms.
Complete debittering after about 8 hours.
Zur Ausführung des Verfahrens werden zweckmäßig Diaphragmen aus Fasern
pflanzlicher Herkunft, z. B. aus Pergamentpapier, Leinen u. dgl., verwendet.To carry out the process, diaphragms made of fibers are expedient
of vegetable origin, e.g. B. made of parchment paper, linen and the like. Used.