DE3428325C2 - Anordnung von opto-elektrischen Festkörper-Sensorflächen im photogrammetrischen Abbildungssystem - Google Patents
Anordnung von opto-elektrischen Festkörper-Sensorflächen im photogrammetrischen AbbildungssystemInfo
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Abstract
Festkörper-Flächensensoren, deren Bildfläche kleiner ist als das angestrebte Gesamtformat, lassen sich mit Hilfe der Réseautechnik geometrisch eindeutig in einem photogrammetrischen Abbildungssystem anordnen. Wird das Punktfeld eines das gesamte Bildformat abdeckenden Réseaus (Glasplatte mit rasterartig verteilten Punktmarkierungen) in den Abbildungsvorgang einbezogen und werden die einzelnen Sensorflächen so im Abbildungsraum angeordnet, daß mindestens je eine Réseaumasche flächendeckend mit auf einer Sensorfläche abgebildet wird, so kann das Gesamtbild in der Ebene des Réseaus erhalten werden durch numerische Rückprojektion der auf den einzelnen Sensorflächen entstandenen Teilbilder in die jeweiligen Réseaumaschen. Ein Réseau im Abbildungsvorgang erlaubt einerseits die Konstruktion eines Flachbett-Abtasters hoher Genauigkeit mit geringem instrumentellem Aufwand und bietet weiterhin durch die Möglichkeit, mehrere Sensorflächen rasterartig in eindeutigem gegenseitigem geometrischem Bezug zu Verbänden zusammenzufassen, Voraussetzungen für eine instrumentell einfache und zugleich hochgenaue flächenhaft simultane Gesamterfassung eines Bildformats von prinzipiell beliebiger Größe.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur geometrisch eindeutigen Anordnung von opto-elektrischen
Festkörper-Sensorflächen (deren Bildflächen kleiner sind als das angestrebte Gesamtformat) im photogrammetrischen
Abbildungssystem.
Opto-elektrische Abtastung ist Voraussetzung für die
digitale Bildverarbeitung, entweder als Analog-Digital-Wandlung konventioneller analoger photographischer
Bilder oder unmittelbar in opto-elektrischen Aufnahmesystemen.
Dabei verlangt die photogrammetrische Auswertung der digitalisierten oder digitalen Bilder geometrisch definierte
Positionen für die abgetasteten Grauwerte.
Bei d;r optisch-mechanischen Analog-Digital-Wandlung
analoger Meßbilder in den üblichen Trommelabtastern kann die Führungs- und Maßgenauigkeit der Abtastmechanik
häufig nur unbefriedigend photogrammetrische Anforderungen erfüllen [I].
Die seit Jahrzehnten in der Fernerkundung als optoelektrische Aufnahmesysteme üblichen Rotationsabtaster
erzeugen Bilder, die im Vergleich zu konventionellen, in Meßkammern entstandenen Meßbildern keine
definierte Geometrie aufweisen und daher nur unter Einsatz aufwendiger numerischer Entzerrungsverfahren
und mit unvermeidlich begrenzter Genauigkeit photogrammetrisch genutzt werden können [2].
Zeilenabtaster bieten durch die feste lineare Anordnung mehrere Sensorelemente bessere geometrische
Verhältnisse als Rotationsabtaster, die geometrische gegenseitige Zuordnung der einzelnen Zeilen bedeutet jedoch
weiterhin gegenüber konventionellen Meßbildern erhöhten Aufwand und eingeschränkte Genauigkeit [3].
Abbildungssysteme mit als Festkörper flächenhaft zusammengefaßten Blöcken von Sensorelementen könnten
einerseits bei der Analog-Digital-Wandlung analoger Meßbilder die geometrischen Eigenschaften der
Vorlage weitgehend fehlerfrei reproduzieren und würden andererseits bei der photogrammetrischen Aufnahme
eine Verbindung der geometrischen Vorteile einer üblichen Meßkammer mit der opto-elektrischen Bilderzeugung
ermöglichen.
Die handelsüblichen, für die Fernsehtechnik entwikkelten Sensorblöcke (CCD-Blöcke) sind jedoch kaum
mehr als 100 mm2 groß, und es wird auf lange Sicht nicht
möglich sein, für die in der Photogrammetrie üblichen Bildformate (bis zu 230 χ 230 mm2) flächendeckende
Sensorblöcke mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu entwickeln und zu fertigen.
In der Photogrammetrie übliche Bildformate lassen sich mit handelsüblichen Flächensensoren nur in Teilbildern
erfassen, die nachträglich zu einem Gesamtbild
zusammenzufügen sind Für die Analog-Digital-Wand-Iung
wird dies schon nach Art eines Flachbett-Abtasters praktiziert, indem eine einzelne Sensorfläche mäanderartig
über die Vorlage bewegt und fortlaufend belichtet wird. Dabei müssen, um die einzelnen Aufnahmelagen
der Sensorflächen geometrisch eindeutig räumlich zu definieren, hohen Anforderungen an die mechanische
Führ- und Positioniergenauigkeit des Abtastsystems gestellt werden. Zur ganzflächig simultanen opto-elektrischen
Erfassung großer Bildformate mit Festkörper-Sensorflächen, die nur Teilflächen erfassen, liegen bislang
keine Lösungsvorschläge vor.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1 so auszubilden,
daß Festkörper-Sensorflächen, deren Bildflächen kleiner sind als das angestrebte Gesamtformat, mit geringem
instrumenteilen Aufwand geometrisch eindeutig in einem photogrammetrischen Abbildungssystem angeordnet
sind. Die Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß das Punktfeld eines das gesamte Bildformat abdeckenden
Reseaus (Glasplatte mit geeigneten, rasterartig verteilten Punktmarkierungen) in den Abbildungsvorgang
einbezogen ist und die einzelnen Sensorflächen so im Abbildungsraum angeordnet sind, daß mindestens je eine
Masche des Reseaus flächendeckend mit auf einer Sensorfläche abgebildet wird, so daß das Gesamtbild in
der Ebene des Reseaus erhalten wird durch numerische Rückprojektion der auf den einzelnen Sensorflächen
entstandenen Teilbilder in die jeweiligen Reseaumaschen.
Wird im Sinne der Erfindung eine das gesamte zu erfassende Bildformat abdeckende Reseauplatte in den
Abbildungsprozeß einbezogen, so können die auf den Flächen der Sensorblöcke entstandenen Teilbilder im
Rahmen der digitalen Bildauswertung numerisch mit Hilfe der auf den Sensorflächen mit abgebildeten Reseaupunkte
eindeutig in die Ebene des Reseaus transformiert werden. An die physikalische Lage der Sensorblöcke
im Abbildungsraum sind dann nur geringe, instrumenteil rr.it wenig Aufwand zu verwirklichende Anforderungen
zu stellen: Es soll mindestens je eine Masche des Reseaus flächendeckend auf die Sensorflächen
mit abgebildet werden und die Sensorflächen sollen so nahe an die Reseauebene herangeführt sein, daß die
Punkte des Reseaus zusammen mit dem Aufnahmeobjekt ausreichend scharf abgebildet werden Γ.4]. Durch
die Transformation der auf den Bildflächen der einzelnen Sensorblöcke entstandenen Teilbilder in die Ebene
des Reseaus wird das Gesamtbildformat mit hoher, durch die kalibrierte Reseauplatte vorgegebene Genauigkeit
erhalten.
Ein Reseau im Abbildungsvorgang erlaubt eineseits die Konstruktion eines Flachbett-Abtasters hoher Genauigkeit
mit geringem instrumentellen Aufwand und bietet weiterhin durch die Möglichkeit, mehrere Sensorflächen
rasterartig in eindeutigem gegenseitigen geometrischen Bezug zu Verbänden zusammenzufassen,
Voraussetzungen für eine instrumenteil einfache und zugleich hochgenaue flächenhaft simultane Gesamterfassung
eines Bildformats von prinzipiell beliebiger Größe.
Die Positionen der Reseaumarkierungen in den digitalen Teilbildern lassen sich automatisch finden; hierzu
liegen bereits Vorschläge und ausführliche Untersuchungen vor [5J
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt und nachstehend erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 Vorrichtung zur Analog-Digital-Wandlung einer
transparenten Vorlage. Die Vorlage (Film) befindet sich mit der Reseauplatte in Kontakt und wird, gemeinsam
mit dem Reseau, im Durchlichf. über eine Optik auf die Sensorfläche projiziert
Fig.2 Schema zur fortlaufenden Belichtung einer
Scnsorfläche, dem vom Reseau vorgegebenen Raster folgend.
Fi g. 3 Anordnung einer Sensorflänhe hinter einer in
,0 der Abbildungsebene einer Aufnahmekammer angebrachten Reseauplatte. Das Reseau wird gemeinsam mit
dem Aufnahmeobjekt mit Hilfe des Projektionszentrums der Aufnahmekammer auf die Sensorfläche projiziert.
Fig.4 Schema zur rasterartigen Anordnung mehrerer
Sensorflächen in mehreren Verbänden für eine ganzflächig simultane Erfassung eines Bildformats. Die
Sensorverbände und die Projektionszentren sind von Verband zu Verband zyklisch gegeneinander verschoben,
dem Rasterabstand in den Verbänden entsprechend.
F i g. 1 zeigt das Prinzip eines Flachbett-Abtasters zur
Analog-Digital-Wandlung. Die zu digitalisierende transparente Vorlage liegt unter der Reseauplatte auf einer
lichtdurchlässigen Unterlage (z. B. Opal-Glasplatte) und wird mit Durchlicht auf die Sensorfläche abgebildet.
Sensorfläche und Abbildungsobjektiv werden zur fortlaufenden Belichtung entsprechend F i g. 2 von Reseaumasche
geführt. Durch Variation des Abbildungsmaßstabs läßt sich die Abtastrate verändern, das heißt, es
läßt sich die Größe des Bildelements (Pixel) in der Vorlage festlegen, das auf ein Sensorelement des Sensorblocks
abgebildet wird. Dabei ist das Reseau hinsichtlich Maschenweite und Punktmarkierungsstärke anzupassen
(Austausch der Reseauplatte).
F i g. 3 zeigt die Anordnung eines Sensorblocks hinter der Bildebene eines photogrammeirischen Aufnahmesystems.
Die Reseaupunkte werden gemeinsam mit dem Aufnahmeobjekt mit Hilfe des Objektivs der Aufnahmekammer
auf die Sensorfläche abgebildet. Zur Erfassung des Gesamtformats kann, bei statischer Aufnahmeanordnung,
ein einzelner Sensor entsprechend Abbildung 2 zur fortlaufenden Belichtung nach Art eines
Flachbett-Abtasters von Reseaumasche zu Reseaumasehe geführt werden. Eine simultane Erfassung des Gesamtformats
wird möglich, wenn entsprechend Abbildung 4 mehrere Sensorblöcke rasterartig in mehreren
Verbänden zusammengefaßt hinter einer gemeinsamen Reseauplatte angeordnet werden. Der Rasterabstand
der Sensorblöcke in den Verbänden ist einerseits durch den Rasterabstand der Reseaupunkte vorgegeben und
wird andererseits berücksichtigen müssen, daß die lichtempfindlichen Flächen der Sensorblöcke bauartbedingt
nur bis zu einem bestimmten Mindestabstand nebeneinander angeordnet werden können.
Fig.4 stellt den Fall dar, daß der Mindestabstand
kleiner ist als die Seitenlänge der Sensorflächen. Unter diesen Umständen sind zur Gesamterfassung des Bildformats
vier Sensorverbände erforderlich. Die Aufnahmeobjektive sind entsprechend F i g. 4 gegen die Sensorverbände
von Verband zu Verband zyklisch verschoben, um lückenlose Flächendeckung zu erreichen.
[1] Boochs.F., 1984.
Ein Verfahren zur Herstellung digitaler Höhenmodelle aus photogrammetrischen Stereomodellen
mit Hilfe der flächenhaften Korrelation in digitalen Bildern. Dissertation Bonn.
[2] Rose, A, 1984.
Entzerrung von Skanneraufnahmen mit Prädiktionsansätzen.
Dissertation Bonn.
[3] Hofmann, 0,1982.
Digitale Aufnahmetechnik. Bildmessung und Luft- s bildwesen, 1/82, Seite 16—32.
[4] Deutsches Patentamt, Patentschrift Nr. 12 79 342:
Reseau-Anordnung in Reihenmeßkammern.
[5] Mikhail, E, 1984.
Photogrammetric Target Location to Sübpixel Ac- io
curacy in Digital Images. Institut für Photogrammetric der Universität Stuttgart, Heft 9,1984.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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65
Claims (8)
1. Vorrichtung zur geometrisch eindeutigen Anordnung von opto-elektrischen Festkörper-Sensorflächen,
deren Bildflächen kleiner sind als das angestrebte Gesamtformat, im photogrammetrischen
Abbildungssystem, dadurch gekennzeichnet, daß das Punktfeld eines das gesamte Bildformat
abdeckenden Reseaus (Glasplatte mit geeigneten, rasterartig verteilten Punktmarkierungen) in
den Abbildungsvorgang einbezogen ist und die einzelnen Sensorflächen so im Abbildungsraum angeordnet
sind, daß mindestens je eine Masche des Reseaus flächendeckend von einer Sensorfläche erfaßt
ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur opto-elektrischen Analog-Digital-Wandlung
analog vorliegenden Bildern die ttansparente Vorlage mit einer Reseauplatte in Kontakt gebracht
und gemeinsam mit dem Reseau mit Hilfe eines Objektivs auf eine Sensorfläche projizierbar
ist, wobei Sensorfläche und Objektiv zur fortlaufenden
Aufnahme von Reseaumasche zu Reseaumasche gemeinsam verschiebbar angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für ein opto-elektrisches Aufnahmesystem
zur Aufnahme statischer Objekte eine Sensorfläche hinter der in der Bildebene der Aufnahmekammer
angeordneten Reseauplatte angebracht ist, so daß das Roseau gemeinsam mit dem Aufnahmeobjekt
mit Hilfe des Abbildungssystems der Aufnahmekammer auf die Sensorfläche projizierbar ist, wobei
die Sensorfläche zur fortlaufenden Aufnahme von Raseaumasche zu Reseaumasche verschiebbar
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für ein opto-elektrisches Aufnahmesystem
mit ganzflächig simultaner Erfassung eines Bildformats mehrere Sensorflächen rasterartig in
mehreren Verbänden zusammengefaßt hinter einer gemeinsamen Reseauplatte angeordnet sind, wobei
zur gemeinsamen Projektion von Roseau und Aufnahmeobjekt auf die Sensorflächen für jeden Verband
je ein Aufnahmeobjektiv vorgesehen ist und die Aufnahmeobjektive zur lückenlosen Erfassung
des Gesamtformats über den Sensorflächen-Verbänden dem Rasterabstand in den Verbänden entsprechend
von Verband zu Verband zyklisch verschoben angebracht sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Objektive über den Sensorflächen-Verbänden
um mehr als den Rasterabstand der Verbände zyklisch von Verband zu Verband verschoben
angebracht sind, so daß auch die von den Reseaumarkierungen in einem Verband verdeckten Bildbereiche
von den übrigen Verbänden erfaßt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Objektive zu einer
Einheit miteinander verbunden sind, so daß die Definition der Projektionszentren im Bildraum für das
gesamte Aufnahmesystem durch einen Satz der üblichen Parameter der inneren Orientierung einer Aufnahmekammer
gegeben ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorflächen unmittelbar auf einer in der Bildebene der Aufnahmekammer angeordneten
Glasplatte befestigt sind, so daß die R6se-
aumarkierungen entfallen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen. Gruppen
von Sensorflächen nicht unter einer gemeinsamen Glas- oder Glasreseauplatte angeordnet sind, sondern
daß jeder Verband mit eigener Glas- oder Reseauplatte und dem Abbildungsobjektiv je eine getrennte
Aufnahmekammer bildet daß die verschiedenen Aufnahmekammern miteinander verbunden
sind, und daß die geeignete Überdeckung der Sensorverbände durch gegenseitige Justierung der einzelnen
Aufnahmekammern im Objektraum durch die Parameter der äußeren Orientierung gegeben
ist
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