DE3428192A1 - Wagenzug-bremseinrichtung - Google Patents
Wagenzug-bremseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wagenzug-Bremseinrichtung mit
Bremseinrichtungen für einen Zugwagen und ein Anhänger-/
Aufliegerfahrzeug gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine
derartige Bremseinrichtung mit einer Einrichtung zum Beeinflussen der Bremse auf der Anhänger- bzw. Aufliegerseite in
Abhängigkeit von der auf den Zugwagen jeweils wirksamen Bremskraft ist beispielsweise aus DE-PS 1 127 237 bekannt.
Bei solchen Wagenzügen besteht bei einer Vollbremsung immer eine Gefahr für die FahrStabilität. Das gilt sowohl für einen
Personenwagen mit einem Anhänger, insbesondere Wohnwagen-Anhänger, als auch füt einen Nutzkraftwagen-Lastzug mit Hänger
oder Auflieger. Die Bremseinrichtung des Zugwagens und des Hängers sind aufeinander so abgestimmt, daß beim Bremsen
zuerst die Vorderachse blockiert, damit der Wagenzug gestreckt bleibt und der Fahrer das Überschreiten der Blockiergrenze am
Lenkrad merkt. Bei weiterer Bremsdrucksteigerung ist zuerst ein Blockieren der Hinterachse des Zugwagens und dann ein
Blockieren der Anhängerachse vorgesehen. Ist ein derartiger Wagenzug mit einer Blockierschutzeinrichtung ausgerüstet,
so wird ein solches System aus Kostengründen meist auf dem Zugwagen installiert. Bei einem derart ausgerüsteten Wagenzug
kann es dann vorkommen, daß die Räder des Anhängers zum Blockieren kommen, was bei verschiedenen Fahrsituationen,
beispielsweise bei einer Kurνenbremsung, sehr gefährlich
werden kann.
In Verbesserung des vorgenannten Stands der Technik ist gemäß DE-OS 30 37 229 vorgesehen, auf dem Zugwagen blockierschutzabhängige
Steuermittel anzuordnen, mit denen der Anhängerbremsdruck dem durch die Blockierschutzeinrichtung
überwachten Zugwagenbremsdruck anpaßbar ist. Dies hat zwar
den Vorteil, daß die FahrStabilität des Wagenzuges im Vergleich
zum eingangs genannten Stand der Technik verbessert wird, was aber mit größerem Kostenaufwand einhergeht. Gleichwohl
treten Instabilitäten am Wagenzug auf, insbesondere bei unterschiedlichen Beladungszuständen des Wagen.zuges.
Ersichtlich sind bei vollbeladenem Nutzfahrzeug aufgrund der Hecklastigkeit andere Bremsleistungen erforderlich als
ν HPO COPY J
beispielsweise bei einem leeren (frontlastigen) Fahrzeug. Die gemäß DE-OS 30 37 229 am Zugwagenfahrzeug vorgesehene
Blockierschutzeinrichtung bewirkt, daß bei einem Blockieren der Räder des Zugwagens nicht nur dieser, sondern auch der
Anhänger entsprechend weniger abgebremst wird. Es findet also keine Berücksichtigung größerer relativer Bremsverzögerungsunterschiede
(jeweils bezogen auf das Bremsgewicht des Zugfahrzeugs bzw. des Anhängerfahrzeugs) außerhalb des
Blockierschutz-Regelbereichs (Blockierbereich des Lastzuges) statt, so daß aufgrund der sich daraus ergebenden Nachteile
die Verkehrssicherheit noch nicht hinreichend gegeben ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Wagenzug-Bremseinrichtung
der eingangs genannten Art, die einfach im Aufbau und sicher im Betrieb ist und insbesondere bei
einem Brems- oder Verzögerungsvorgang unterschiedliche Beladungszustände
des "Wagen zuges durch eine geeignete Bremskraftregelung berücksichtigt, um optimale Bremsergebnisse
an den einzelnen Achsen zu erzielen.
Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch, daß an den Verbindungsmitteln zwischen dem Zugwagen
und dem Anhänger-/Aufliegerfahrzeug ein Zug-/Druckkraftgeber angeordnet ist, der sowohl mit der Bremseinrichtung
des Zugwagens.als auch mit der Bremseinrichtung des Anhänger-/ Aufliegerfahrzeugs verbunden und über eine Regeleinrichtung
derart geschaltet ist, daß während eines Brems- oder Verzögerungsvorgangs bei Auftreten eines vorgegebenen minimalen
Zugkraftwertes beim Geber die Anhänger-/Auflieger-Bremseinrichtung
mit einem niedrigeren Bremsdruck als bei der Zugwagenbremseinrichtung betrieben wird und bei Auftreten eines
vorgegebenen minimalen Druckkraftwertes beim Geber die Anhänger-/Auflieger-Bremseinrichtung
mit einem höheren Bremsdruck als bei der Zugwagenbremseinrichtung betrieben wird, während
bei Unterschreiten der vorgegebenen Zug-Druckkraftwerte beide Brems einrichtungen des V/agenzugs ungeregelt betrieben
werden.
. — & —
Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein zur Zug/Druckkraft des Gebers proportionaler Bremsdruckdifferenzwert zwischen
den beiden Brems einrichtungen durch die. Regeleinrichtung eingeregelt wird.
Nach den vorgenannten Ausführungsformen tritt grundsätzlich Bremsdruckabsenkung im gefährdeten Bereich des Wagenzuges Zugwagen
oder Hänger - statt. Die Bremsdruckabsenkung kann dazu führen, daß insgesamt schlechtere Bremsleistungen des
Wagenzuges bzw. verringerte Verzögerungswerte zu verzeichnen sind. Um optimale*Bremsleistung des Wagenzuges dennoch
zu erreichen, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß während eines Brems- oder Verzögerungsvorgangs bei Auftreten eines
vorgegebenen minimalen Zugkraftwertes bei Konstanthaltung des Bremsdruckes der Zugwagen-Bremseinrichtung beim Geber
der Bremsdruck der Anhängerbremseinrichtung abgesenkt wird, während bei Auftreten eines vorgegebenen minimalen Druckkraftwertes
bei Konstanthaltung des Bremsdrucks der Anhängerbremseinrichtung
beim Geber der Bremsdruck der Zugwagenbremseinrichtung
abgesenkt wird, wobei bei Unterschreiten eines vorgegebenen Verzögerungswertes des Wagenzuges die Bremsdrücke
beider Bremseinrichtungen gleichermaßen angehoben
w erden.
Die Bremsleistungen können dem Fahrer eines Wagenzuges kenntlich gemacht werden, und zwar durch eine Anzeigevorrichtung,
die für den Betrieb der Regeleinrichtung und/oder für den Betrieb einer Verzögerungsmeßeinrichtung des Wagenzuges
im Zugwagen vorgesehen ist. Durch die Verzögerungsmeßeinrichtungen können Abbrems-Istwerte (IST-Werte) gemessen
werden, um diese beispielsweise mit gesetzlich verlangten Abbremswerten zu vergleichen, zum Beispiel die maximale
Bremsleistung des Zugwagens oder des Anhängers festgestellt werden. Bei Unterschreiten einer Bremsleistungsmarke
ist dann eine Fahrzeugwartung erforderlich. Ähnliches gilt für die Anzeige der Regeleinrichtung, die in tvorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung nicht grundsätzlich den
EPO copy
- sr-
Eegelbetrieb angibt, sondern auch anzeigt, ob gerade eine Druckabsenkung des Hängers oder des Zugwagens erfolgt. Auf
diese Weise können Rückschlüsse über den aktuellen Verschleiß der Bremse und über den aktuellen Beladungszustand
des Fahrzeugs gezogen werden.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß in den Bremsleitungen zu den Radzylindern
des Zugwagens pneumatisch/elektromagnetisch betätigbare Wegeventj Ie und zu den Radzylindern des Hängers zumindest ein weiteres pm
matisch/elektromagnetisch betätigbares Wegeventil angeordnet sind, die durch die Regeleinrichtung elektrisch angesteuert
werden. Derartige Wegeventile eignen sich grundsätzlich auch für einen Blockierschutz der Fahrzeugräder, so daß vorteilhaft
auch eine Blockierschutzeinrichtung mit der erfindungsgemäßen Wag en zug-Br e_m s einrichtung betrieben werden kann.
Bei einem Brems- oder Verzögerungsvorgang wird zweckmäßigerweise für die Dauer des Wirksamwerdens der Blockierschutzeinrichtung
die Regeleinrichtung außer Betrieb gesetzt.
Eine Außerbetriebsetzung der Regeleinrichtung sowie der Blockierschutzeinrichtung kann auch vorgesehen sein, wenn ^
das Fahrzeug unterhalb einer bestimmten Wagenzug-Geschwindigkeit betrieben wird, beispielsweise unterhalb ca. 7 km/h.
Ein kompakter und einfacher Aufbau einer Wagenzug-Bremseinrichtung
ergibt sich, wenn wesentliche Teile der Bremseinrichtung wie Regeleinrichtung, Zug-/Druckkraftgeber, Blockierschutzeinrichtung,
Anzeigevorrichtung, etc. auf dem Zugwagen angeordnet sind. Der Hänger oder Auflieger eines Sattelschleppers
ist somit weitgehend von komplizierteren Bremseinrichtungsaggregaten
befreit.
Als Zug/Druckkraftgeber finden vorteilhafterweise ein oder
mehrere Dehnmeßstreifen Verwendung, die im Bereich der Verbindungsmittel
zwischen Zugwagen und Anhänger (Zugd.eichsei,
Sattelkupplung) angeordnet sind.Dehnmeßstreifen gestatten
COPY
— Jo —
die Darstellung feinster Zug- oder Druckkräfte und ermöglichen mithin einen feinen Regelbetrieb bei unterschiedlichen
Beladungszuständen des Gesamtwagenzuges.
Durch die Erfindung wird also mittels eines an den Verbindungsmitteln
(Zugdeichsel, Sattelkupplung) angeordneten Zug-/Druckkraftgebers laufend die dort aufgrund eines Bremsoder
Verzögerungsvorgangs wirkende Zug- bzw. Druckkraft gemessen und einer Regeleinrichtung, beispielsweise einem
Mikrocomputer, als Istregelgröße aufgeprägt. Gleichzeitig werden jeweils die Is^-Werte eines Bremsdruckaufnehmers sowie
eines Verzögerungsmessers in die Regeleinrichtung eingegeben. Die Regeleinrichtung ist derart programmiert, daß sie
in Abhängigkeit von den erhaltenen Ist-V/erten Steuerbefehle an (beispielsweise elektromagnetisch betätigbare) Bremsdrucksteuerventile
für das Zugfahrzeug und für das Anhängerfahrzeug gibt, so daß bei jeder Bremsung die Verbindungsmittel
zug-/druckkraftfrei aufgrund eines Bremsvorgangs sind. Wird dieser Zustand durch das Bremsregelsystem ständig aufrecht
erhalten, so ergibt sich auch angesichts des in der Praxis in der Regel unterschiedlichen Bremsvermögens von Anhängerfahrzeug
und Zugfahrzeug eine ständige Bremskraftanpassung zwischen Zug- und Anhangerfahrzeug im gewünschten Sinne über
den gesamten Fahrbereich, und zwar, wenn erwünscht, auch im Zusammenwirken mit einem Blockierschutzsystem (ABS-System).
Im Ergebnis der Erfindung ergibt sich ein optimales Fahrverhalten dadurch auch bei unterschiedlichen Beladungszuständen
(Bremsgewichte), sowie gleiche Verzögerungen von Zugfahrzeug und Anhängerfahrzeug (Eliminierung von Verzögerungsunterschieden
der beiden Fahrzeugteile). Ein Wagenzug läßt sich
mithin vergleichsweise neutral abbremsen, ohne daß der Hänger "schiebt" oder der Zugwagen "zieht". Dies bedeutet eine
wesentliche Erleichterung für den Fahrer, zumal das dynamische Fahrverhalt en des gesamten Wagenzuges überschaubarer
ist als nach dem Stand der Technik, beispielsweise aufgrund bisheriger Stößigkeit aufgrund von Verzögerungsunterschieden
von 'Zugfahrzeug und Anhängerfahrzeugen. Das optimale Fahr-
ν ■ EPO COPY M
verhalten bringt im Ergebnis auch eine optimale Verkehrssicherheit
des Fahrzeugs im Bremsbetrieb. Vorteilhaft ist ferner die gleichmäßige Abnutzung der Bremsen von Zugfahrzeug
und Anhängerfahrzeug, wodurch das Abnutzungsverhalten
überschaubarer ist als bisher. Die Funktionssicherheit des Gesamtzug-Bremssystems kann einfach überwacht und frühzeitig
eine erforderliche Wartung der Gesamtbremsanzeige (indirekte Verschleißanzeige) angezeigt werden. Auch ergibt
sich angesichts der erzielten Zug-/Druckkraftfreiheit bei
einem Bremsvorgang an den Verbindungsmitteln eine bessere Überschaubarkeit der an den Verbindungsmitteln auftretenden
Belastungen.
Weitere Erfindungsmerkmale und -vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die aus einer einzigen Figur bestehende Zeichnung.
In der Zeichnung ist in schematischer Darstellung ein Wagenzug-Bremssystem
gezeigt, wobei eingangsseitige Teile des Zugwagenbremssystems und ausgangsseitige Teile des Anhänger-Bremssystems
weggelassen sind.
Die Wagenzug-Bremseinrichtung umfaßt grundsätzlich eine
Bremseinrichtung für den Zugwagen ZW sowie eine weitere
Bremseinrichtung für den mit dem Zugwagen verbundenen Anhänger AN. Die Trennlinie zwischen den beiden Bremseinrichtungen
ist in der Zeichnung strichpunktiert angegeben.
Im einzelnen umfaßt die Wagenzug-Bremseinrichtung 1 auf der
Zugwagenseite zwei getrennte Bremskreise I und II, die an den Ausgang eines (nicht veranschaulichten) Bremskraftverstärkers
angeschlossen sind. Dem· Bremskraftverstärker ist eine (ebenfalls nicht veranschaulichte) Druckmittelbeschaffungsein
richtung (Pumpe und Speicher) beigeordnet.
Die Fußkraft des Fanrers wird bei einem Bremsvorgang über
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ein Bremspedal in das Bremsbetätigungsvenül eingeleitet,
so daß auf der Zugwagenseite erhöhter Bremsdruck im Brems kreis I durch ein druckluft/elektromagnetisch betätigbares Wegeventil
B1 den Radbremszylindern RZ der gelenkten Vorderachse des Zugwagens und im Bremskreis II über ein weiteres druckluft/
elektromagnetisch betätigbares Wegeventil B2 den Radbremszylindern
der angetriebenen Hinterachse des Zugwagens' zugeführt
wird. Die Funktion der druckluft/elektromagnetischen Steuerventile B1 und B2 wird nachfolgend noch beschrieben.
Der erhöhte Bremsdruck der Bremskreise I und II wird ferner dem pneumatischen Steuerventil G zugeführt, dessen einziger
Ausgang für den (einzigen) Bremskreis III des Anhängers AH vorgesehen ist. Im Anhängerbremskreis III befindet sich ein
weiteres druckluft/elektromagnetisch betätigbares Wegeventil als Z satz-Steuerventil für die Anhängerbremse. Das Steuerventil
C ist noch auf der Zugwagenseite angeordnet. Die pneumatische Verbindung des Bremskreises III zwischen Zugwagen ZV/
und Anhänger AN erfolgt über eine pneumatische Kupplung 4-, die bei Trennung des Zugwagens vom Anhänger selbsttätig
schließt. Insofern wird bei einem Bremsvorgang grundsätzlich gleicher erhöhter Bremsdruck an sämtliche Radzylinder
RZ des Wagenzugs übertragen, sofern keine ALB-Regelung
(automatische lastabhängige Bremskraftregelung) vorhanden ist.
Wesensmerkmal der Erfindung ist die Anordnung eines Zug-Druckkraftgebers
P an den Verbindungsmitteln 2, 3, nämlich der Zugdeichsel oder der Sattelkupplung. Der Zug-Druckkraftgeber
Έ umfaßt mehrere in Längsrichtung des Fahrzeugs angeordnete
Dehnmeßstreifen, die elek. · isch über eine Leitung 7 mit einer
Regeleinrichtung A verbunden sind. Die Regeleinrichtung ist ferner über elektrische Leitungen 6 mit den elektromagnetisch
betätigbaren Steuerventilen B1 und B2 für den Zugwagen ZW und mit dem einzigen elektromagnetisch betätigbaren
Steuerventil C für den Anhänger AN verbunden. Sämtliche vorgenannten
Steuerventile B1, B2 und C besitzen druckluftbeaufschlag te pneumatische Vorratsleitungen 5, die an einen oder mehrere
SFG
FG
Druckluftvorratsbehälter (entsprechend der Vorratskreisaufteilung am Zugwagen ZW).angeschlossen sind. Bei Druckabbau
erfolgt die Entlüftung in die Atmosphäre.
Eine elektrische Leitung 8 der Regeleinrichtung A ist ferner für eine Verzögerungsmeßeinrichtung E vorgesehen, die die
aktuelle Wagenzugverzögerung der Regeleinrichtung A einspeist. Auch führt eine elektrische Leitung 10 der Regeleinrichtung
A zu einet1 Steckverbindung H, um im Betrieb der Regeleinrichtung A zu melden, daß Zugwagen und Anhänger miteinander
verkuppelt sind. Die Leitung 10 dient mithin als Kontrolleinrichtung für ein ordnungsgemäßes Verkuppeln. In
diesem Fall sind die mechanischen Verbindungsteile 2 und 3 des Wagenzuges sowie die pneumatische Kupplung 4- ordnungs-,
gemäß miteinander verbunden. Obgleich der Zug-Druckkraftgeber F gemäß Zeichnung auf der Anhängerseite AN gezeigt ist,
, ist vorteilhafterweise der Geber F zugwagenseitig angeord-
^ net, so daß die elektrische Leitung 7 zur Regeleinrichtung A kein zusätzliches lösbares Steckteil erfordert.
Eine weitere elektrische Leitung 9 der Regeleinrichtung A zuführt zu einem elektronischen Bremsdruckaufnehmer, der pneu-4
matisch . ndt dem eingeregelten Ist-Bremsdruck der angetriebenen
Hinterachse des Zugwagens verbunden ist. if
Schließlich führt eine elektrische Leitung 11 von der Regeleinrichtung
A zur Geschwindigkeitsmeßeinrichtung'T des
Zugwagens ZW. Über die Leitung 11 kann der Regeleinrichtung A die Ist-Geschwindigkeit des Wagenzuges im Betrieb eingespeist
werden. Die Programmierung der Regeleinrichtung A, beispielsweise in Form eines Mikrocomputers, ist dergestalt,
daß die Einrichtung A unterhalb einer Minimalgeschwindigkeit von beispielsweise 7 km/h außer Betrieb gesetzt wird. ^
Grundsätzlich ist die Programmierung in der Regeleinrichtung • . - 12 -
A so getroffen, daß bei Zug-Druckkraftfreiheit des Gebers ϊ1
keine Regelung der Bremsdrücke der Radbremszylinder RZ der einzelnen Bremskreise I1 II und III erfolgt. Dieser Idealzustand
tritt in der Praxis jedoch sehr selten auf, und zwar aufgrund diverser Einflußgrößen, beispielsweise aufgrund
unterschiedlicher Verschmutzung der Radbremsen, Reibwertschwankungen im Radbremssystem, Drucklufttoleranzen, schlechte
Wartung, etc..
Meldet der Geber Έ der Regeleinrichtung A eine Druckkraft
bremst der Anhänger AM zu wenig bzw. der Zugwagen Zi1 zu
viel. Ein Regelungsbetrieb findet statt: es werden durch die Regeleinrichtung A die elektromagnetisch 'betätigbaren
Steuerventile B1 und B2 des Zugwagens ZVJ angesteuert, um die eingespeisten Bremsdrücke an den Radbrems zylindern RZ des
Zugwagens abzusenken, während gleichzeitig der ungeregelte eingespeiste Bremsdruck an den Radbremszylindern RZ des
Hängers ansteht. Aktuelle Ist-Bremsdruckwerte werden durch den Bremsdruckaufnehmer D gemessen und über die elektrische
Leitung 9 der Regeleinrichtung A als Ist-Regelgröße gemeldet.
Tritt aufgrund der vorgenannten Bremsdruckabsenkung an den
Radbremszylindern RZ des Zugwagens ZW eine Wagenzugverzögerung
insgesamt ein (verminderte Bremsleistung), so meldet dies die Verzögerungsmeßeinrichtung E ebenfalls der Regeleinrichtung
A. Das System ist so programmiert, daß in dieem Pail der Verzögerungsabfall praktisch simultan durch
hregelung des Hängerventils C ausgeglichen wird, d.h. usätzlicher Bremsdruckaufbau im Bremskreis III des
Anhängers AN eingeleitet wird, der proportional zum Druckabbau airmen Ventilen B1 und B2 ist. Insbesondere werden
die erreichten Bremsdrücke in der Regeleinrichtung A gespeichert, ebenso die Druckgradienten der Bremsdrücke im
2-xigfahrzeug ZW bzw. im Anhängerfahrzeug AN. Bei einer St ei-„Se*ung
oder einem Nachlassen des Bremsdruckes während der eingeleiteten Bremsung erfolgt also der Druckab- bzw. Druckaufbau
mit den von der Regeleinrichtung A ermittelten Druck-
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gradienten. Bei weiteren neuen Bremsungen erfolgt die Deichselkraftangleichung auf 0 mit den zuletzt ermittelten
Druckgradienten, so daß sich die Angleichung von selbst optimiert.
Meldet der Zug-Druckkraftgeber 3? eine Zugkraft, so bremst der Hänger zu viel bzw. der Zugwagen ZW zu wenig. Auch hier
erfolgt ein Regelungsbetrieb, und zwar umgekehrt zu dem vorgenannten Regelungsbetrieb bei anstehender Zugkraft.
Die Verzögerungsmeßeinrichtung E kann über die Regeleinrichtung
A auch mit den von den Herstellern angegebenen maximalen Bremsdrücken oder mit den gesetzlich verlangten Abbremswerten
verglichen werden. Über eine (nicht veranschaulichte) Anzeigevorrichtung im Fahrerhaus des Zugwagens ZV/ kann dem
Fahrer mithin eine zusätzliche Information der aktuellen Bremsleistung des Systems angegeben werden, um eventuell
eine IFahrzeugwartung durchzuführen.
Schließlich sei noch eine weitere Sicherheitseinrichtung für den Sonderfall beschrieben, daß ein Fahrzeug des Wagenzuges,
d. h. Zugwagen ZW oder Anhänger/Aufliegerfahrzeug AN, beispielsweise
infolge eines technischen Defekts der Bremsanlage, zumindest nahezu keine Bremswirkung zeigt. Damit in diesem Sonderfall
die erfindungsgemäße Regeleinrichtung A die Bremkraft des jeweils anderen Fahrzeugs des Wa.genzuges nicht ebenfalls stark
abregelt, schaltet die hieijvorgeschlagene weitere Sicherheits- / einrichtung (Sicherheitsschaltung), welche in der Regeleinrichtung
A integriert sein kann? in diesem Sonderfall die Regeleinrichtung
A ab, so daß wenigstens das Fahrzeug des Wagenzuges mit intakter/ Bremsanlage die volle Bremskraft entwickeln kann. Als Regelgrößen
für dieses Abschalten der Regeleinrichtung A können insbesondere die Änderungswerte (Gradienten) von Bremsdruck und
Verzögerung verwendet werden, deren Grenzwerte durch Versuche bzw. Berechnungen ermittelbar sind. /
EPO COPY
Claims (12)
- IM 11/84ESP So/Hk/Ar.Wagen zug-Brems einrichten gPatentansprücheWagenzug-Bremseinrichtung (1) mit einem Zugwagen (ZW) und einem Anhänger-/Aufliegerfahrzeug (AN) und mit je einer Bremseinrichtung auf jedem Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß an den Verbindungsmitteln (2, 3) zwischen dem Zugwagen (ZW) und dem Anhänger-ZAufliegerfahrzeug (AN) ein Zug-/Druckkraftgeber (F) angeordnet ist, der sowohl mit der Bremseinrichtung des Zugwagens als auch mit der Bremseinrichtung des Anhänger-/Aufliegerfahrzeugs verbunden und über eine Regeleinrichtung (A) derart geschaltet ist, daß während eines Brems- oder ■Verzögerungsvorgangs bei Auftreten eines vorgegebenen minimalen Zugkraftwertes beim Geber (F) die Anhänger-/ι - 2 -Auflieger-Bremseinrichtung mit einem niedrigeren Bremsdruck als bei der Zugwagenbremseinrichtung betrieben wird und bei Auftreten eines vorgegebenen minimalen Druckkraftwertes beim Geber (3?) die Anhänger-/Auflieger-Bremsein richtung mit einem höheren Bremsdruck als bei der Zugwagenbremseinrichtung betrieben wird, während bei Unterschreiten der vorgegebenen Zug-Druckkraftwerte beide Bremseinrichtungen des Wagenzugs ungeregelt betrieben werden.
- 2. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Zug/Druckkraft des Gebers (F) proportionaler Bremsdruckdifferenzwert zwischen den beiden Bremseinrichtungen durch die Regeleinrichtung (A) eingeregelt wird.
- 3. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während eines Brems- oder Verzögerungsvorgangs bei Auftreten eine.s vorgegebenen minimalen Zugkraftwertes bei Konstanthaltung des Bremsdruckes der Zugwagen-Bremseinrichtung beim Geber (3?) der Bremsdruck der Anhängerbremseinrichtung abgesenkt wird, während bei Auftreten eines vorgegebenen minimalen Druckkraftwertes bei Konstanthaltung des Bremsdrucks der Anhängerbremseinrichtung beim Geber (3?) der Bremsdruck der Zugwagenbremseinrichtung abgesenkt wird, wobei bei Unterschreiten eines vorgegebenen Verzögerungswertes des Wagenzuges die Bremsdrücke beider Bremseinrichtungen gleichermaßen angehoben werden.
- 4-, Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzeigevorrichtung für den Betrieb der Regeleinrichtung (A) und/oder einer Verzögerungsmeßeinrichtung (E) des Wagenzuges im Zugwagen (ZW) vorgesehen ist.ι
- 5. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurchgekennzeichnet, daß die Bremseinrichtungen des Zugwagens (ZW) und/oder des Anhänger-/Aufliegerfahrzeuges (AN) mit einer Blockierschutzeinrichtung versehen sind.
- 6. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Bremsvorgang für die Dauer des Wirksamwerdens der Blockierschutzeinrichtung die Regeleinrichtung (A) außer Betrieb gesetzt wird.
- 7. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wesentliche Teile der Bremseinrieh-, tungen, Regeleinrichtung (A), Zug-/Druckkraftgeber (F), Blockierschutzeinrichtung, Anzeigevorrichtung, etc. auf dem Zugwagen (ZW) angeordnet sind.
- 8. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (A) und/oder die ■Blockierschutzeinrichtung bei einer Wagenzug-Geschwindigkeit von unter ca. 7 km/h außer Betrieb gesetzt wird.
- 9. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bremsleitungen (I1 II) zu den Radzylindern (RZ) des Zugwagens (ZW) pneumatisch/elektromagnetis betätigbare Wegeventile (B1, B2) und zu den Radzyliridern des Anhänger-/Auf liegerfahr ζ eugs (AN) ein weiteres pneumatis elektromagnetisch betätigbares Wegeventil (0) angeordnet sind, die durch die Regeleinrichtung (A) bzw. Blockierschutzeinrichtung angesteuert werden.
- 10. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß der Zug-yDruckkr aft geber (F) .zumindest einen Dehnmeßstreifen umfaßt.
- 11. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 1 bis Io, gekennzeichnet durch eine, vorzugsweise in der Regeleinrichtung (A) integrierbare, Sicherheitseinrichtung, welche bei Auftreten- 3a -copyvon zumindest nahezu keiner Bremswirkung des Zugwagens (ZW) oder des Anhänger/Aufliegerfahrzeugs (AN) insbesondere infolge eines technischen Defekts der jeweils zugehörigen Br-remsanlage die Regeleinrichtung (A) abschaltet..
- 12. Wagenzug-Bremseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Regelgrößen für das Abschalten der Regeleinrichtung (A) die Änderungswerte-(Gradienten) von Bremsdruck und Verzögerung sind.
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---|---|---|---|
DE19843428192 DE3428192C2 (de) | 1984-07-31 | 1984-07-31 | Wagenzug-Bremseinrichtung |
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---|---|---|---|
DE19843428192 DE3428192C2 (de) | 1984-07-31 | 1984-07-31 | Wagenzug-Bremseinrichtung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3428192A1 true DE3428192A1 (de) | 1986-02-13 |
DE3428192C2 DE3428192C2 (de) | 1994-05-11 |
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ID=6242010
Family Applications (1)
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DE19843428192 Expired - Fee Related DE3428192C2 (de) | 1984-07-31 | 1984-07-31 | Wagenzug-Bremseinrichtung |
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