DE3426493A1 - Verfahren und geraet fuer die selbstdialyse - Google Patents

Verfahren und geraet fuer die selbstdialyse

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DE3426493A1
DE3426493A1 DE3426493A DE3426493A DE3426493A1 DE 3426493 A1 DE3426493 A1 DE 3426493A1 DE 3426493 A DE3426493 A DE 3426493A DE 3426493 A DE3426493 A DE 3426493A DE 3426493 A1 DE3426493 A1 DE 3426493A1
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Description

Vereinigte Staaten von Amerika
Verfahren und Gerät für die Selbstdialyse
Die Erfindung betrifft die Durchführung der Dialyse bei einer Person, die ein externes Gerät benötigt, um periodisch Giftstoffe und Flüssigkeitsansammlungen in ihrem Blutsystem zu verringern.
Qie Mehrzahl der Personen, bei denen eine Unterstützung oder ein Ersatz der normalen Nierenfunktionen durch die Anwendung externer Geräte erforderlich ist, begibt sich regelmäßig in ein Dialysezentrum, wo sie mittels dort vorhandener Einrichtungen behandelt werden. Es ist für diese Personen nicht außergewöhnlich, daß sie dort bei drei wöchentlichen Besuchen jeweils für mehrere Stunden an die Einrichtung angeschlossen sind. Um diese unumgängliche Behandlung für die betreffenden Personen erträglicher zu machen, sind zahlreiche Arten tragbarer Geräte vorgeschlagen worden, die mit dem Blutgefäßsystem des Anwenders verbunden werden und die von ihm getragen werden. Diese Geräte enthalten eine Menge Stoffe, die für eine■einmalige Benutzung bestimmt sind und die einen Teil der giftigen Flüssigkeiten und Stoffe aufnehmen und speichern, die sich im Blutstrom angesammelt haben. Daher sind diese Geräte meist sehr groß und schwer und unhandlich bei der Anwendung. Folglich wird damit das Ziel nicht erreicht, eine Dialyseeinrichtung zu schaffen, die die Beweglichkeit des Anwen-
ders nicht wesentlich einschränkt. Hinzu kommt, daß die großen Abmessungen dieser beweglichen Einrichtungen die Kosten des Verfahrens erheblich steigern, da die Dialysebehandlung während der ganzen Lebenszeit des Anwenders regelmäßig wiederholt werden muß.
Die wirksamen Mechanismen für die Verringerung der giftigen Stoffe während der Dialyse beruhen auf osmotischen Vorgängen. Osmose bedeutet den Durchgang kristalloider Verunreinigungen durch eine Membran in eine Dialyseflüssigkeit mit dem Ziel, die Konzentration der Verunreinigungen im Blut und in der Flüssigkeit auf den gleichen Wert zu bringen. Die kolloidalen Blutbestandteile gehen nicht durch die Membran hindurch und bleiben in dem Blutgefäßsystem zurück. Auf diese Weise wird die Konzentration der Giftstoffe im Blutstrom verringert, während der Gehalt der Giftstoffe in der Dialyseflüssigkeit■zunimmt. Zu den veränderlichen Parametern, die für diesen Prozeß von Bedeutung sind, gehören die Membranfläche, die die beiden Fluide voneinander trennt, und die Strömungsgeschwindigkeit der Dialyseflüssigkeit entlang der Membranoberfläche. Im Ergebnis kommt es bei den vom Benutzer getragenen Dialyseeinrichtungen sehr stark auf einen Ausgleich zwischen der Größe und dem Strömungsdurchsatz der Dialysekammer in dem Zeitraum an, in welchem der Benutzer eine Beschränkung seiner Beweglichkeit hinnehmen muß.
Der Benutzer einer Dialyseeinrichtung erlebt starke Schwankungen seiner Leistungsfähigkeit, die auf lebhafte Veränderungen des Gehaltes an giftigen Inhaltsstoffen seines Blutstromes zurückzuführen sind. Diese Änderungen verursachen große Schwankungen des Lebensgefühls einer solchen Person. Die Notwendigkeit, daß feste Einrichtungen durch eine möglichst große Anzahl Personen benutzt werden müssen, führt dazu, die Benutzer dazu anzuhalten, daß sie eine Dialysebehandlung in der Vollständigkeit erhalten, in der sie durchführbar ist, und zwar in einer so kurzen Zeitspanne, wie das vertretbar ist. Diese Ziele führen dazu, daß sich die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit verschlimmern, denen die Benutzer dieser Geräte ausgesetzt sind.
Das vorliegende Verfahren und das vorliegende Gerät sollen eine
Person in die Lage versetzen, eine Selbstdialyse an jedem gewünschten Ort, insbesondere zu Hause, durchzuführen. Die Dialysebehandlung wird von der Person ohne die Unterstützung anderer
Personen durchgeführt, wobei eine Einrichtung von verhältnismäßig geringem Ausmaß benutzt wird. Die Behandlungshäufigkeit kann erhöht werden und die Dauer einer jeden Behandlung über eine verhältnismäßig lange Zeitspanne so verlängert werden, wie sie von
dem Benutzer gemäß seinem eigenen Zeitplan und entsprechend seinem Wohlbefinden festgelegt wird. Das vorgeschlagene Verfahren
und das vorgeschlagene Gerät ermöglichen eine leichte Überwachung der Strömungsverhältnisse und erlauben eine vereinfachte Inbetriebnahme und Abschaltung, wobei die Person in die Lage versetzt wird, alle Abschnitte des Verfahrens zu bewältigen und in erheblichem Maße die Beanspruchungen der Familienmitglieder zu verringern .
Wenn die vorliegende Erfindung zu Hause eingesetzt wird, kann die Strömungsgeschwindigkeit verringert werden, weil der Zeitdruck
wegfällt, der sonst durch nachfolgende Benutzer erzeugt wird.
Dadurch kann derjenige Teil des Gerätes verkleinert werden, der
einer Veränderung zugänglich ist. Das erhöht die Wirtschaftlichkeit des Gerätes. Darüberhinaus erhöht die verhältnismäßig kleine Dialysekammer die Bequemlichkeit des Benutzers und macht das Verfahren und das Gerät sogar dafür geeignet, daß es der Benutzer
während seiner Schlafzeit einsetzt. Weiterhin verringert eine
tägliche Benutzung dieser Einrichtung die Stärke der Schwankungen der Leistungsfähigkeit, die bei einer nur zwei- oder dreimaligen
Behandlung je Woche auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein
Gerät anzugeben, das eine Person in die Lage versetzt, eine
Selbstdaalysebehandlung in einer Umgebung und zu einer Zeit ihrer eigenen Wahl durchzuführen.
Die Teile dieses Gerätes sind klein und von geringem Gewicht, was die Benutzung zu Hause erleichtert. Die Strömungsbewegung der
χ _
Λ-
Dialyseflüssigkeit auf ihrem Weg durch die Dialysekammer hindurch wird durch die Schwerkraft bewirkt. Der Druck im Blutgefäß-system der Person ist für den Blutstrom maßgebend. Die Schwerkraft wiederum sorgt für den Druck bei dem Einleitungs- oder Spülvorgang und dem Reinigungsvorgang. Daher entfällt die Notwendigkeit für extern angetriebene Pumpmechanismen.
Die Dialysekammer ist flüssigkeitsdicht und aus einem flexiblen Material gebildet, so daß sie einem Oberflächenbereich der Person, insbesondere einem Teil des Unterarms, angepaßt werden kann. Die Kammer hat Einlaß- und Auslaßöffnungen, durch die die Dialyseflüssigkeit eintritt und austritt. Ein Vorratsbehälter mit Dialyseflüssigkeit ist in der Nähe in ausreichender Höhe angeordnet, um den nötigen Druck für den Flüssigkeitsstrom zu erzeugen. Dieser Vorratsbehälter ist normalerweise über einen Strömungsregler mit der Einlaßöffnung der Kammer verbunden. Die Auslaßöffnung der Kammer ist mit einem Auffanggerät für verbrauchte Dialyseflüssigkeit verbunden, wobei normalerweise ein Blutdedektor vorhanden ist, der sichtbar oder hörbar die Anwesenheit von Blut in der verbrauchten Dialyseflüssigkeit anzeigt. Dieser Auffangbehälter wird an einer Stelle auf Bodenhöhe angeordnet, um den ständigen Fluß der Dialyseflüssigkeit durch die Kammer zu unterstützen.
Das Trennmittel, durch das hindurch der osmotische Prozeß erfolgt, ist in der Dialysekammer enthalten. Es ist mit je einem ersten und zweiten Endteil versehen, die aus der Dialysekammer herausragen. Der Dialyseprozeß erfordert ein Trennmittel mit einer großen Fläche, das das Blut der Person von der Dialyseflüssigkeit getrennt hält. Es weist typischerweise eine große Anzahl von schlauchförmigen Gliedern auf, deren mittlerer Teil aus Membranmaterial gebildet ist. Die Enden der Glieder sind miteinander vereinigt und so mit dem ersten und zweiten Endteile verbunden.
Eine erste und zweite Uerbindungsleitung ist mit dem ersten bzw. zweiten Endteil des Membrantrennmittels verbunden. Jede Verbindungsleitung ist so ausgebildet, daß sie mit dem Blutgefäßsystem der Person durch herkömliche implantierte Vorrichtungen verbunden
werden kann, die in einer Öffnung im Unterarm der Person angeordnet sind. Jede der Verbindungsleitungen ist mit einer Bypaß-Leitung versehen, durch die eine externe Flüssigkeit, beispielsweise eine Salzlösung, aufgenommen werden kann, die dazu dient, um die Verbindungsleitungen von Luft zu befreien, ehe das Blut der Person in die Membrantrennmittel eingeleitet wird, und um den Rückfluß des darin enthaltenen Blutes zum Körper der Person zu ermöglichen, wenn der Dialysevorgang beendet ist. Durch die Anwendung von Klemmen bei den Verbindungsleitungen, durch die abwechselnde Strömungswege zu den Membrantrennmitteln geschaffen werden können, wird es der Person ermöglicht, das System ohne die Hilfe anderer Personen für den Einsatz vorzubereiten.
Die Dialysekammer kann von beliebiger bequemer Gestalt sein, die leicht an der Außenseite der Person in daran angepaßter Form ohne Schwierigkeiten getragen werden kann. Sie kann als Vollmanschette oder als Halbmanschette ausgebildet sein, die am Unterarm befestigt wird. Die Zuführung des Fluids infolge der Schwerkraft ändert sich mit der Höhe des Vorratsbehälters, so daß ein einstellbarer Durchflußregler zu empfehlen ist, durch den der Durchfluß verringert werden kann, zumal die ganzen Vorgänge im Hause der betreffenden Person durchgeführt werden, wo sie von dem Zeitdruck befreit sind, der sonst von nachfolgenden Benutzern des Gerätes ausgeht. Als Ergebnis der niedrigen Durchflußgeschwindigkeit und der verlängerten Zeitspanne, die für den Flüssigkeitsabzug und für die Verminderung der Giftstoffe zur Verfügung steht, können die M.embrantrennmittel und die Dialysekammer so ausgeführt werden, daß sie weniger als die Hälfte des Unterarms der Person bedecken, wobei gleichtzeitig die Annehmlichkeit für den Benutzer erhöht und die Kosten für die Behandlung erniedrigt werden. Das Gerät wird vorzugsweise so betrieben, daß der Durchfluß der Dialyseflüssigkeit während einer Zeitspanne von 6 bis 8 Stunden stattfindet, währenddessen die Person sich ausruht oder schläft. Der Stromkreis mit der Dialyseflüssigkeit wird von dem Gefäßsystem getrennt gehalten. Falls einmal eine Funktionsstörung auftreten sollte, wird die Person durch akustische Signale eines
Blutdedektors aufgeweckt, der in die Ausgangsleitung für die Dialyseflüssigkeit eingeschaltet ist. Falls der Vorratsbehälter mit der Dialyseflüssigkeit entleert ist, muß der Benutzer keine nachteiligen Wirkungen auf sich nehmen.
Am Beginn des Prozesses bereitet die Person die Dialyseflüssigkeit in der herkömmlichen Weise zu und füllt sie in den Vorratsbehälter ein. Die Dialysekammer wird am Benutzer in Stellung gebracht und die Leitungen für die Dialyseflüssigkeit werden an die Kammer angeschlossen. Dann wird der Durchflußregler eingestellt und die Kammer mit der Dialyseflüssigkeit gefüllt. Während dieser Zeit führt die Person eine Salzlösung durch die Bypaß-Leiti/ngen zu, um die Dialysekammer und die Verbindungsleitungen von Luft und anfänglich noch vorhandenen Giftstoffen zu reinigen. Dann werden die Bypaß-Leitungen abgeklemmt. Wenn dies geschehen ist, wird das Dialysegerät an den Blutkreislauf angeschlossen, und zwar durch herkömmliche implantierte Vorrichtungen im Unterarm. Dann wird die Dialysebehandlung eingeleitet. Nach der Beendigung der Behandlung werden die Klemmen gesetzt, um den Blutstrom zu unterbrechen. Außerdem wird eine Salzlösung verwendet, um die Verbindungsleitungen vom Blut zu befreien, indem die Salzlösung in die Bypaß-Leitungen eingeführt wird. Der Dialyseprozeß wird vorzugsweise täglich durchgeführt, um die starken Schwankungen der Leistungsfähigkeit zu verringern, wie sie bei denjenigen Personen auftreten, die sich jetzt einer Behandlung mit geringerer Häufigkeit und kürzerer Dauer unterziehen.
Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung erhellen aus der nachfolgenden, ins Einzelne gehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Ausführungsbeispieles der Erfindung bei der Anwendung;
Fig. 2 einen perspektivisch dargestellten Ausschnitt des Ausführungsbeispieles der Erfindung;
-/ί -. AA .
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4 einen Querschnitt nach der Schnittlinie A-A in Fig. 3;
Fig. 5 eine ausschnittweise dargestellte Seitenansicht eines Membranteils einer Dialysekammer für die Verwendung in einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Aus Fig. 1 ist eine Person ersichtlich, die sich einer Dialysebehandlung unterzieht, und die dabei eine zurückgelehnte Haltung einnimmt, während sie eine Vorrichtung gemäß der Erfindung benutzt. Dialyse ist eine notwendige Behandlungsform für Personen, die unter einer Niereninsuffizienz oder unter Nierenversagen leiden, um ihnen eine vorübergehende Verringerung der angesammelten Gifte und Flüssigkeiten in ihrem Blutgefäßsystem zu verschaffen. Das Verfahren beruht auf der Trennung von Stoffen in gelöster Form durch die Verwendung einer feuchten Membran, durch die Kristalloide hindurchtreten können und Kolloide am Durchtritt gehindert werden. Eine Dialyseflüssigkeit, beispielsweise gereinigtes und entionisiertes Wasser, wird an einer Außenseite der Membran entlang geleitet, während das Blut der Person an der entgegengesetzten Außenseite entlang geleitet wird. Die selektive Membran ermöglicht den Durchtritt von Giften und Flüssigkeiten. Bei den Giften erfolgt diese Bewegung aus dem Bestreben heraus, ihre Konzentration überall in der Flüssigkeitskammer auszugleichen. Die wesentlichen lebenserhaltenden Bestandteile des Blutstromes werden von der Membran von dem osmotischen Vorgang ausgeschlossen.
Die Wirksamkeit des Dialysevorganges hängt ab von der Strömungsgeschwindigkeit der Dialyseflüssigkeit und des Blutstromes, von dem Flächeninhalt der Oberfläche der Membran, die die beiden Flüssigkeiten trennt, von der Bewegungsgeschwindigkeit der Gifte durch die Membran hindurch und von der Behandlungsdauer. In Fig I bestimmt das Blutgefäßsystem der Person die Strömungsgeschwindigkeit des Blutstromes. Die wirksame Oberfläche der Membran wird durch die Art des Werkstoffes^ und durch die Form der Membran innerhalb der Dialysekammer 11 vorgegeben. Die Dialyseflüssigkeit
ist in einem Vorratsbehälter 12 enthalten, der durch einen Ständer 14 in einer angehc«benen Stellung gehalten wird. Eine Verbindungsleitung 16 führt die Flüssigkeit von dem Vorratsbehälter durch einen Durchflußregler 15 zu einer Einlaßöffnung der Kammer 11.
Die Auslaßöffnung der Dialysekammer 11 ist über eine Flüssigkeitsleitung 17 mit einem Auffanggefäß 18 für verbrauchte Dialyseflüssigkeit verbunden. Ein Blutdedektor 19 herkömmlicher Bauart ist in der Leitung für die verbrauchte Dialyseflüssigkeit eingeschaltet, um ein Anzeigesignal zu geben, falls Blut darin ermittelt wird. Der Durchflußregler 15 regelt die Strömungsgeschwindigkeit. Falls er weggelassen wird, bestimmt das Gefälle zwischen dem Vorratsbehälter 12 und dem Auffangbehälter 18 die Strömungsgeschwindigkeit für eine vorgegebene Kammer und ihre Verbindungsleitung. Gemäß der Erfindung soll ein Gerät geschaffen werden, mit dem eine vereinfachte Dialysebehandlung zu einer Zeit und an einem Ort nach eigener Wahl durchgeführt werden kann. Da die aufgebaute Ausrüstung nicht sehr komplex ist und die Anzahl der erforderlichen Schritte begrenzt ist, um den Stromkreis für die Dialyseflüssigkeit herzustellen, ist das Ganze von einem durchschnittlichen Dialysepatienten gut zu bewältigen.
Nachdem der Stromkreis für die Dialyseflüssigkeit aufgebaut ist und der Vorratsbehälter gefüllt ist, wird die Kammer am Unterarm des Benutzers angelegt und mittels Haltebändern abnehmbar befestigt. Der Durchflußregler wird eingestellt, um mit der gewünschten Strömungsgeschwindigkeit zu beginnen. Falls erwünscht, kann eine gesonderte Klemme an der Verbindungsleitung angebracht werden. Als nächstes befaßt man sich mit der Einrichtung des Strömungsweges, der zum Blutgefäßsystem der Person hin eingerichtet werden soll. Das geschieht durch die Verwendung von Verbindungsleitungen 21 und 22, die an einem Steckadapter 27 zusammengeführt sind, der in eine selbstdichtende Zugangsvorrichtung zum Blutgefäßsystem eingeführt wird, die an der Person eingesetzt ist.
In Fig. 2 ist am Unterarm der Person die Dialysekammer 11 mit der Einlaßleitung 16 und der Auslaßleitung 17 für die Dialyseflüssigkeit und mit den Verbindungsleitungen 21 und 22 angeordnet. Letztere weisen einen Steckadapter 27 auf, der in eine Aufnahmefassung eingeführt wird, die in üblicher Weise beim Dialysepatient implantiert ist. Ein solcher Shunt und Steckadapter ist beispielsweise der unter der Bezeichnung Hemasite bekannte Shunt und Doppelkanal-Gefäßzugang, der von der Renal-Systems Aktiengesellschaft in Mineapolis, Minessota, hergestellt wird. Die Zugangsweise zu dem Gefäßsystem der einzelnen Person ist eine Angelegenheit, die won dieser Person und ihrem Arzt zu entscheiden ist. Die herkömmlichen Zugangsvorrichtungen sind weit entwickelt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, mit Ausnahme dessen, daß die Enden 25 und 26 der Verbindungsleitungen damit kompatibel ausgeführt sind, so'daß sie darin wirksam und effektiv aufgenommen werden können, wenn die Einzelperson während der Selbstdialyse die Schaltung vervollständigt.
Jede Verbindungsleitung 21 und 22 zum Gefäßsystem ist mit einer Bypaß-Leitung 23 bzw. 24 versehen, die es dem einzelnen Benutzer ermöglicht, eine Reinigung der Verbindungsleitungen zum Gefäßsystem und des damit verbundenen Teils der Kammer 11 durchzuführen, ehe die Dialysebehandlung begonnen wird. Für das Reinigen und für das nach der Behandlung erfolgende Zurückdrängen des Blutes in das Gefäßsystem der Einzelperson wird eine gereinigte Salzlösung verwendet. Die Salzlösung kann, falls erwünscht, vom Benutzer in den Auffangbehälter 18 geleitet werden. Es sei darauf hingewiesen, daß die Verbindungsleitungen und die Nebenschlußleitungen alle mit einzelnen Klemmen 28 versehen sind, die so ausgebildet sein sollten, daß sie mit den Fingern einer Hand in die Schließstellung und in die Offenstellung gebracht werden können.
Nachdem der Fluß der Dialyseflüssigkeit in Gang gebracht wurde und bevor die Verbindung mit dem Blutgefäßsystem hergestellt wurde, leitet die Einzelperson die Salzlösung in eine der Bypaß-Leitungen, wobei die andere Bypaß-Leitung gleichfalls anfänglich
offen ist. Die Bypaß-Leitungen werden dann durch das Betätigen der Klemmen 28 geschlossen. Die V/erbindungsleitungen 21 und 22 sind nicht abgeklemmt, so daß die Salzlösung alle Luft aus diesem Teil des Systems verdrängen kann. Die Einzelperson schließt dann die Klemmen an den Verbindungsleitungen und stellt mit dem Steckadapter 27 die Verbindung zu dem Gefäßsystem her. Bei der unter Überdruck stehenden Verbindungsleitung zum Gefäßsystem wird die Klemme gelöst, wobei auch bei der Nebenschlußleitung am entgegengesetzten Ende die Klemme gelöst wird, bis der Druck des Blutes die in der Leitung enthaltene Menge an Salzlösung aus dieser Nebenschlußleitung herausdrückt, woraufhin sie dann abgeklemmt wird. Als nächstes wird bei der nierenseitigen Verbindungsleitung mit dem geringeren Druck die Klemme gelöst und die Dialysebehandlung eingeleitet. Ein kleiner Teil der Gesamtmenge der Salzlösung wird in die Venen der Einzelperson hineingeleitet. Das kann aber ohne weiteres hingenommen werden. Tatsächlich kann in den meisten Fällen die gesamte Salzmenge in das Blutgefäßsystem der Einzelperson zurückgebracht werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann ein verschließbarer Injektionsteil dadurch geschaffen werden, daß eine selbstdichtende Muffe bei der Verbindungsleitung 22 mit dem höheren Druck verwendet wird, durch die hindurch ein gerinnungshemmendes Mittel, zum Beispiel Heparin, injiziert werden kann, falls die Einzelperson dies während einer Dialysebehandlung benötigt. Die Bypaß-Leitungen bleiben während der Behandlung abgeklemmt. Bei der Beendigung des Prozesses wird die arterienseitige Verbindungsleitung mit dem höheren Druck abgeklemmt und bei der Bypaß-Leitung zu dieser Verbindungsleitung die Klemme gelöst und eine Salzlösung eingeführt, um das Blut über die nierenseitige Verbindungsleitung aus dem Dialysegerät in den Körper der Einzelperson zurückzuführen. Das Vorhandensein der Bypaß-Leitungen ermöglicht es der Einzelperson, die Kammer und die Verbindungsleitungen zu jeder Zeit vor dem Gebrauch zu entleeren und zu reinigen. Anschließend wird durch eine dieser Leitungen die überschüssige Salzlösung entfernt. Beim Abschluß der Behandlung
ermöglicht es die Bypass-Leitung, eine Salzlösung einzuführen, um eventuelle Verluste des Blutes an Wasser und Salzen auszugleichen.
Eine abgewandelte Ausführungsform der Dialysekamtuer 11 ist aus Fig. 3 bis 5 ersichtlich, bei der die Bypass-Leitungen 23 und 24
sich von den Verbindungsleitungen 21 und 22 aus in der entgegengesetzten Richtung erstrecken. Die Kammer 11 ist so ausgebildet, daß sie näherungsweise die Hälfte der Umfangsflache des Unterarms einer Einzelperson umschließt, so daß die Verbindungsleitungen und Nebenschlußleitungen sich in Bezug auf den Benutzer entlang des Unterarmes erstrecken. Die Kammer 11 hat einen Mantel 31 aus einem flexiblen abnutzungsfesten Kunststoff (Fig. 4). In Fig. 4 und 5 wurden die Befestigungsmittel, wie Befestigungsbänder mit Schnallen oder dergleichen, nicht dargestellt. Im Inneren weist die Kammer 11 eine große Anzahl von Hohlfasern 32 auf, die aus einem halbdurchlässigen Material hergestellt sind. Diese Hohlfasern sind etwa in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise zusammengeführt, um eine Anordnung mit einem einzigen Eingang und mit einem einzigen Ausgang zu schaffen, die an der Außenseite der Kammer gelegen sind. Die Ausbildung und Anordnung der Teile im Inneren der Manschette kann auf die verschiedenste Weise ausgeführt sein. Gegenwärtig steht eine Anzahl geeigneter Membranwerkstoffe im Handel zur Verfügung. Dazu gehört zum Beispiel DIANIL von der Amikon Corporation, das als besonders gut geeignet befunden wurde, um Flüssigkeitsmengen in nennenswertem Umfange aus dem Körper zu entfernen.
Die Verbindung eines.großen Vorratsbehälters mit der Flüssigkeitszufuhr unter der Wirkung der Schwerkraft mit einem geregelten Durchfluß in der Größenordnung von 200 Milliliter je Minute macht es möglich, die Dialysebehandlung über eine Zeitspanne von beispielsweise 8 Stunden durchzuführen, wobei es dem Benutzer möglich ist, zu schlafen. Das Blutdedektorsystem mit hörbaren Signalen gibt in dem Falle Alarm, daß eine Störung bei der Dialysekammer auftritt. Es ist zu empfehlen, daß der Dialyse-
prozeß jeden Abend wiederholt wird, damit es möglich ist, eine kleine Kammer zu verwenden, und um die starken Schwankungen in der Leistungsfähigkeit des Benutzers zu verringern.
Wenngleich die vorangehende Beschreibung sich auf ein bestimmtes Ausführungsbeispiel der Erfindung bezog, ist davon auszugehen, daß vielerlei Abwandlungen im Rahmen der Erfindung möglich sind.
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Claims (9)

Ansprüche .t./Gerät für die Selbstdialyse zur Verringerung von Giftansammlungen im Blutgefäßsystem einer Einzelperson, gekennzeichnet durch die Merkmale:
1.1. eine Dialysekammer (11) weist eine Einlaßöffnung und eine Auslaßöffnung auf und ist an einen Oberflächenteil der Einzelperson anpaßbar ausgebildet,
1.2. ein Vorratsbehälter (12) für eine Dialyseflüssigkeit ist in einer erhöhten Stellung anbringbar,
1.3. eine Verbindungsleitung (16) verbindet den Vorratsbehälter (12) mit der Einlaßöffnung der Dialysekammer (11),
1.4. in der Dialysekammer (11) ist ein Trennmittel (32) für einen osmotischen Vorgang vorhanden, das für toxische Stoffe (Kristalloide) durchlässig und für Blutbestandteile (Kolloide) undurchlässig ist und das ein erstes und ein zweites Ende aufweist, die beide aus der Dialysekammer (11) herausragen,
1.5. eine Verbindungsleitung (17) verbindet die Auslaßöffnung der Dialysekammer (11) mit einem Auffangbehälter (18), wodurch ein Durchflußweg vom Vorratsbehälter (12) durch die Dialysekammer (11) hindurch zum Auffangbehälter (18) gegeben ist,
1.6. eine erste bzw. eine zweite Verbindungsleitung (21, 22) ist mit dem ersten und mit dem zweiten Ende des Trennmittels (32) verbunden, wobei diese Verbindungsleitungen (21, 22) mit dem Blutgefäßsystem der Einzelperson verbindbar sind und ein geschlossener Stromkreis vom Blutgefäßsystem durch die Dialysekammer (12) hindurch und wieder zurück zum Blutgefäßsystem herstellbar ist,
1.7. mit den Verbindungsleitungen (21, 22) ist je eine erste bzw. eine zweite Bypaß-Leitung (23, 24) verbunden oder verbindbar, zwecks Zuführung einer externen Flüssigkeit,
1.8. es sind betätigbare Schaltmittel (28) vorhanden, mittels der nach Wahl der Einzelperson Strömungswege zu dem Trennmittel (32) abwechselnd von den Verbindungsleitungen (21, 22) oder von den Bypaß-Leitungen (23, 24) herstellbar und aufhebbar sind und dadurch die Art der durch das Trennmittel (32) hindurchfließenden Flüssigkeit auswählbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Durchflußregler (15) vorhanden ist, mittels dessen die Durchflußgeschwindigkeit der Dialyseflüssigkeit in der Dialysekammer (11) einstellbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Befestigungsmittel für die lösbare Befestigung der Dialysekammer (11) an einer Körperstelle der Einzelperson vorhanden sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Verbindungsleitung (21, 22)zumindest an einem Ende rohrförmig ausgebildet ist und mit dem Blutgefäßsystem der Einzelperson abnehmbar verbindbar sind.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypaß-Leitungen (23, 24) schlauchförmig ausgebildet sind, die mit den Verbindungsleitungen (21, 22) zwischen den Enden des Trennmittels (32) und den Verbindungsstellen (25, 26) mit dem Blutgefäßsystem verbunden sind.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die betätigbaren Schaltmittel als Schlauchklemmen (28) ausgebildet sind.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blutdedektor (19) für die Ermittlung von Blut in der Dialyseflüssigkeit vorhanden ist, der mit der Auslaßöffniing der Dialysekammer (11) oder mit der von dort wegführenden Flüssigkeitsleitung (17) verbunden ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Verbindungsleitung (22) zu dem Trennmittel (32) eine Zuführvorrichtung, vorzugsweise in Form einer selbstdichtenden Muffe (-30), für die Zuführung einer externen Flüssigkeit vorhanden ist.
9. Verfahren für die Selbstdialyse,
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
9.1. Anordnen einer Dialysekammer (11) mit einem ersten und einem zweiten Strömungsweg darin in der Nachbarschaft einer Einzelperson,
9.2. Herstellen eines durch Schwerkraft bewirkten Durchflusses einer Dialyseflüssigkeit durch den ersten Strömungsweg der Dialysekammer,
9.3. Reinigen des zweiten Strömungsweges der Dialysekammer von Giften und Luft,
9.4. Verbinden des zweiten Strömungsweges mit dem Blutgefäßsystem der Einzelperson,
9.5. Beenden des Durchflusses des Blutes durch den zweiten Strömungsweg,
9.6. Einführen einer Flüssigkeit in den zweiten Strömungsweg zum Zurückdrängen des Blutes in das BlutgefäGsystem der Einzelperson;
9.7. Entfernen des zweiten Strömungsweges von der Verbindung mit dem Blutgefäßsystem.
DE3426493A 1983-07-22 1984-07-18 Verfahren und geraet fuer die selbstdialyse Withdrawn DE3426493A1 (de)

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