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Verfahren und Vorrichtung zum Testen der Fördermenge von Mischvorrichtun-
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gen für Mehrkomponentenkunststoffe, insbesondere Polyurethan Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 bzw. des Anspruches 3.
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Es sind die unterschiedlichsten Mischvorrichtungen für Mehrkomponentenkunststoffe,
insbesondere Polyurethan, bekannt. Grundsätzlich sind diese so aufgebaut, daß mindestens
zwei Komponenten in eine Mischkammer gefördert und dort vermischt werden. Hochdruckmischkammern,
bei denen die Vermischung nicht durch einen mechanischen Rührer, sondern durch die
auf die Komponenten übertragene Energie erfolgt, sind häufig mit einem Reinigungskolben
versehen, der in der Mischkammer hin- und herbewegbar ist und einerseits die Mischkammer
reinigt und andererseits den Strom der Komponenten in die Mischkammer nach jedem
Mischvorgang (Schuß) unterbricht.
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Eine bekannte Mischvorrichtung dieser Art mit Reinigungs- und Steuerkolben
ist nun in vorteilhafter Weise so ausgebildet, daß in dem Kolben noch Rücklaufnuten
für die Komponenten vorgesehen sind. Dieser Kolben weist für jede Komponente eine
Nut auf, die in der Schließstellung des Kolbens jede Eintrittsöffnung mit einem
Rücklauf verbindet. In dieser Rücklaufstellung werden die Komponenten, ohne daß
sie miteinander in Berührung gelangen, zurück zu den Vorratsbehältern gefördert.
Bei dieser bekannten Ausgestaltung übernimmt der Kolben neben der Reinigungs- und
Steuerfunktion eine weitere, nämlich die "Rücklauffunktion' (DE-PS 20 07 935).
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Wenn derartige Mischvorrichtungen insbesondere für einen neuen Zweck,
d.h. zur Herstellung neuer Formlinge mit einer neuen Rezeptur eingesetzt werden
s.llen, so ist es erforderlich, das Mischverhältnis auszutesten.
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Dieses geschieht beispielsweise dadurch, daß anstelle der Mischvorrichtung
oder des Mischkopfes ein entsprechender Testkopf angebaut wird. Ein solcher Testkopf
verhindert die Vermischung der Komponenten. Die in den Testkopf während einer bestimmten
Zeiteinheit eingegebenen Komponenten werden getrennt aufgefangen und gewogen, so
daß die Fördermenge pro zeiteinheit festgestellt werden kann. Dieses Verfahren ist
wegen des besonderen Testkopfes und wegen des aufwendigen An- und Abbaus nicht besonders
wirtschaftlich.
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Aus diesem Grunde ist es auch schon vorgeschlagen worden, die bekannte
Mischvorrichtung nach der DE-PS 20 07 935 mit einem besonderen Testeinsatz zu kombinieren,
der mit dem Kolben in die Mischkammer bewegt wird.
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Der Testeinsatz füllt die Mischkammer in der Mischstellung aus, so
daß die Mischkammer eben nicht frei ist, sondern die durch die Eintritts-
öffnungen
eintretenden Komponenten in den Testeinsatz gelangen und durch diesen getrennt aus
der Mischkammer herausgeführt werden. Hierdurch ist es möglich, den Test ohne Abbau
der Mischvorrichtung durchzuführen. In der praktischen Durchführung ist die Arbeit
mit einem derartigen Testeinsatz aber ebenfalls aufwendig. Entweder muß der Testeinsatz
mit dem Kolben verschraubt werden - dieses erfordert eine unerwünschte Gewindebohrung
in der Stirnfläche des Kolbens- oder es muß eine besondere hydraulische oder pneumatische
Einrichtung vorgesehen sein, um den Testeinsatz mit dem Kolben synchron mitzubewegen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch die ein möglichst einfacher
Test mit möglichst wenig baulichem Aufwand möglich ist und gleichzeitig sichere
Testergebnisse erzielt werden.
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Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches
1 und bei einer Vorrichtung des Kennzeichen des Anspruches 3 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird baulich nur sehr wenig verändert, es wird bzw.
werden nämlich nur die Eintrittsöffnungen oder die Eintrittsöffnungen verschlossen,
durch die im Moment nicht gefördert werden soll. Wenn dieses geschehen ist, wird
lediglich durch die andere Eintritts öffnung gefördert und die Fördermenge aufgefangen.
Es läßt sich dann die Fördermenge pro Zeiteinheit berechnen. Der Verschluß der anderen
Eintrittsöffnung verhindert, daß die zu Testzwecken geförderte Komponente in den
Bereich der anderen Komponente(n) gelangt.
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Die weitere Ausgestaltung des Verfahrens und der Vorrichtung ist in
vorteilhafter Weise so möglich, wie in den Ansprüchen 2 und 4 bis 6 angegeben.
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In besonders vorteilhafter Weise kann der Blindverschluß, der beispielsweise
anstelle der Einspritzdüse - wenn eine solche vorhanden ist - in die Eintrittsöffnung
eingesetzt wird, als Schalter und dieser wiederum als induktiver Näherungsschalter
ausgebildet sein, um sicherzustellen, daß die ausgewählte, zu testende Komponente
erst dann gefördert wird, wenn die andere Eintrittsöffnung auch wirklich verschlossen
ist.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Auf die Darstellung der Mischvorrichtung insgesamt wird verzichtet,
da diese bekannt ist. Beispielsweise kann diese so aufgebaut sein, wie in der DE-PS
20 07 935 ausführlich beschrieben.
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In der Zeichnung ist nun ein Blindverschluß 4 dargestellt, der anstelle
einer Einspritzdüse in den Bereich der Eintrittsöffnung 2 eingesetzt ist.
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Die Eintrittsöffnung 2 führt in die mit 1 bezeichnete Mischkammer,
in der der eingangs beschriebene, nicht gezeigte Kolben hin- und herbewegbar ist.
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Der Blindverschluß besteht aus einem Blindstopfen 3, der die Eintrittsöffnung
2 sicher verschließt und verhindert, daß die ausgewählte, zu testende Komponente,
die durch die andere, nicht gezeigte Eintrittsöffnung in die Mischkammer 1 einströmt,
in den Bereich dieser zur Zeit nicht geförderten Komponente gelangt.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Blindstopfen 3 mit einer
Schulter 7 versehen. An der Schulter 7 liegt eine verhältnismäßig kräftig ausgebildete
Feder 6 an, die sich an einer Schulter eines in dem Gehäuse des Blindverschlusses
4 liegenden Bauteils abstützt. Das Gehäuse 8 des Blindverschlusses wird durch vier
nicht gezeigte Schrauben an dem Mischkammergehäuse festgeschraubt.
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Weiterhin ist ein induktiver Näherungsschalter 9 in einem entsprechenden
Gehäuseteil 10 angeordnet. Das aus diesem Schalter herausführende Kabel zur Weitergabe
des elektrischen Steuersignals ist mit 11 bezeichnet. Zwischen dem im Bereich der
Feder 6 liegenden Teil des Blindstopfens 3 und dem Näherungsschalter 9 ist ein veränderbarer
Schaltabstand S vorhanden.
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Solange der Blindverschluß 4 nicht anstelle einer Einspritzdüse eingeschraubt
ist, liegt die Schulter 7, bedingt durch die verhältnismäßig große Kraft der Feder
6, rechts (unter Berücksichtigung der Darstellung der einzigen Figur) an der Schulter
des Gehäuses des Blindverschlusses 4 an. Die Federkraft ist vorzugsweise so stark,
daß der Blindstopfen 3 nicht von Hand gegen die Feder bewegt werden kann. Wenn der
Blindverschluß dann anstelle einer Einspritzdüse in die öffnung dieser Einspritzdüse
gesteckt und durch Anziehen der Befestigungsschrauben immer weiter in die Bohrung
der Einspritzdüse gedrückt wird, wird die Schulter 7 gegen die Kraft der Feder und
damit auch der innerhalb der Feder 6 liegenden Zapfen immer weiter in Richtung auf
den Näherungsschalter 9 bewegt. Wenn dann ein vorher eingestellter Abstand, beispielsweise
von 1 mm erreicht ist, wird der Schaltvorgang ausgelöst. Dieses bedeutet, daß erst
dann die
Pumpe der anderen zu testenden Komponente in Betrieb gesetzt
werden kann.
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Diese entsprechenden Steuerungsvorgänge erfolgen in dem entfernt liegenden
Schaltschrank.
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Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung ermöglichen ein
einfaches Testen lediglich durch Unterbrechen der im Moment nicht zu testenden Komponentenströmung
und sicheres Verschließen der entsprechenden Eintrittsöffnung, so daß nur eine,
nämlich die zu testende Komponente, gefördert wird. In vorteilhafter Weise ist der
Blindverschluß so ausgebildet, daß er gleichzeitig als Schalter funktioniert und
die Förderung der zu testenden Komponenten nur dann freigibt, wenn der Verschluß
sicher hergestellt ist.
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Zeichn.
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- L e e r s e i t e -