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BESCHREIBUNG Besonderes Anwendungsgebiet der Erfindung: Die Erfindung
betrifft eine Temperaturmeßsonde, speziell für die Anwendung zur veterinärmedizinischen
Körpertemperaturmessung insbesondere geeignet für landwirtschaftliche Freilaufställe,
welche nach Anspruch 1 bis 4 mittels eines akustischen Signales eine Information
- über die augenblickliche Höhe der Meßfühlertemperatur bereits während der Messung
- den Grad der Temperaturangleichung - den Ort der Sonde (wichtig bei freilaufenden
Tieren und zur Wiederauffindung verlorener Sonden) gibt.
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Angaben zum Stand der Technik und bisherige Mängel: Bisher war es
üblich die Körpertemperatur von angebundenen oder freilaufenden Tieren in der landwirtschaftlichen
Tieraufzucht mit den allgemein bekannten Flüssigkeitsausdehnungs-Maximaltemperatur-Thermometern
(Fieberthermometer), welche rektal eingesetzt werden, zu messen. Diese Thermometer
besitzen den Vorteil, daß sie klein (stabförmig), leicht und verhältnismäßig billig
(ca. 10 DM je Stück) in eichfähiger Ausführung hergestellt werden können.
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Ihr Nachteil ist jedoch, daß eine Ablesung während der Messung nicht
möglich oder äußerst schwierig ist. Man benötigt zur Ablesung den richtigen Blickwinkel
zur Flüssigkeitskapillare und außerdem gute Beleuchtung, was bei unruhigen Tieren
und der in Stallungen gegenüber üblichen Arbeitsplatzbeleuchtungen in der Regel
wesentlich niedrigeren Beleuchtung schwierig zu realisieren ist.
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Ausführung zum Problem der Temperaturangleichung des Meßfühlers an
das Meßobjekt: In der Regel ist die Temperatur T des Meßfühlers (hier der Aus-
dehnungsflüssigkeit)
bei Beginn der Messung etwa auf Lufttempe tur TL und gleicht sich nach Berührung
mit dem Meßobjekt der Körpertemperatur TK nach dem Gesetz T = TT - (TT - TL) . exp(-t/T)
(1) an, wobei T die Zeitkonstante der Temperaturangleichung nach T P CMF/A mit der
Wärmekapazität CMF des Meßfühlers zunimmt und mit dem Wärmeleitwert A des Meßfühlers
zum Meßobjekt abnimmt.
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Wenn z.B. die Zeitkonstante T = 20 s beträgt, r r eine Meßzeit von
tM = T ln((TK - TL)/T) (2) 108 s also fast zwei Minuten erforderlich, wenn die Meßgenauigkeit
QT = TK - T < 0,1 K betragen soll und TK " 37 OC und TL " 17 OC ist.
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Bei hohem Krankenstand, Epidemieverdacht und bei Neukauf der Tiere
ist es erforderlich und üblich die Temperatur aller Tiere mehrmals täglich zu kontrollieren.
Bei ca. 100 Tieren bedeutet dies bei einer Mindestmeßzeit von zwei Minuten einen
Arbeitsaufwand von mindestens ca. 3,5 Mannstunden je Meßreihe.
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Da die Temperaturangleichzeitkonstante r in der Regel nur von Masse,
spez. Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit des Meßfühlers abhängt, also konstruktiv
festgelegt ist, enthält jedoch die Anstiegsgeschwindigkeit dT/dt (TA) der Meßfühlertemperatur
T bei einer bestimmten Bezugstemperatur TA entsprechend der aus (1) ableitbaren
Beziehung dT/dt (TA) = (TK - TA)/T (3) bereits die volle Information der Endtemperatur
TK.
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Das bedeutet, daß es möglich ist, aus der Temperaturzunahmegeschwindigkeit
bei einer bestimmten Temperatur TA, z.B. 35 OC für einen bestimmten Meßfühler zumindest
abzuschätzen, ob die Temperatur T einen bestimmten kritischen Wert, z.B. die Normaltemperatur
TN = 37,5 OC (bei Rindern) wesentlich (d.h. um mehr als 0,5 0C) überschreiten wird
oder nicht. Mit den Werten des vorgenannten Beispiels wird eine Meßfühler-Bezugstemperatur
von TA = 35 °C ausgehend von TL = 17 °C bei einer Körpertempera-
tur
von TK = 37 OC in tA " 46 s und bei einer Körpertemperatur von TK = 40 OC in tA
w 30 s erreicht.
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Diese Abschätzung der Endtemperatur wäre in der Praxis eine wesentliche
Hilfe bei der Entscheidung ob die Temperatur des Tieres genauer bestimmt werden
muß oder nicht, da sie sicher unter einem bestimmten kritischen Wert liegt. Die
Reduzierung der Meßzeit um mehr als eine Minute bei den meisten (gesunden) Tieren
brächte bei dem angegebenen Beispiel eine Arbeitsersparnis von mindestens 1,5 Mannstunden
je Meßreihe bei 100 Tieren.
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Da diese Information bei den üblichen Fieberthermometern nicht gegeben
ist, muß in der Regel jedes Tier mit einem Thermometer versehen werden, welches
ca. 2 bis 3 Minuten zur Temperaturangleichung belassen und dann zur Ablesung eingesammelt
wird. Neben dem hohen Zeitaufwand ergeben sich bei Anwendung dieser Thermometer
besonders in Freilaufställen Probleme dadurch, daß die mit Thermometern versehenen
freilaufenden Tiere beim Versuch des Einsammeln der Thermometer unter den anderen
schwierig aufzufinden oder nicht mehr eindeutig identifiziert werden können, oder
daß diese das Thermometer in der Zwischenzeit unbeobachtet mit dem Kot ausgeschieden
haben. Dies führte in der Regel zum Totalverlust des Thermometers. Verluste von
durchschnittlich 10 Thermometern in einer Woche bei der Überwachung von 70 Tieren
wurden in der Praxis beobachtet.
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Neuere, auf dem Markt befindliche Geräte mit einem elektronischen
Temperaturfühler und einem daran über ein Verbindungskabel angeschlossenen Anzeigegerät
mit digitaler Ziffernanzeige der Meßtemperatur versuchen vorgenannte Nachteile zu
vermeiden. Hier kann während der Messung bereits der Temperaturanstieg beobachtet
werden und aus dem Temperaturangleichsverlauf bzw. der Temperaturänderungsgeschwindigkeit
bei einer Bezugstemperatur TA frühzeitig entschieden werden ob die Messung zur genaueren
Bestimmung fortgesetzt werden soll oder nicht. Der Nachteil dieses Gerätes ist,
daß es mit ca. 300 DM verhältnismäßig teuer ist, und daß es aus zwei Teilen, der
Meßsonde und dem durch ein Kabel verbundenen
Anzeigegerät besteht.
Die Applikation der Meßsonde bei freilaufenden Tieren ist nunmehr schwierig, da
das am Verbindungskabel hängende Anzeigegerät mitgeführt werden muß, so daß die
Meßperson keine Hand frei hat, um das Tier festzuhalten. Auch die Messung ist schwierig,
da das meist aufgeschreckte Tier mit dem Anzeigegerät in der Hand verfolgt werden,
und gleichzeitig am Anzeigegerät die Temperatur abgelesen werden muß. Die Meßsonde
konnte mit dem Verbindungskabel ausgerissen werden, Meßsonde und Anzeigegerät konnten
zu Boden fallen und durch Stoß oder Huftritt eines Tieres oder durch eindringende
Feuchtigkeit beschädigt werden.
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Nicht zuletzt war auch die Bedienungsperson - vor allem bei grö-Beren
Tieren - durch die Notwendigkeit der Verfolgung, wobei sie nur mehr eine Hand frei
hatte, wesentlich stärker als bisher gefährdet. In der Regel konnte die Messung
mit diesem Gerät nur mit eingefangenen und angebundenen Tieren durchgeführt werden,
was mit erheblicher körperlicher Anstrengung und zusätzlichem Zeitaufwand von über
ca. 100 s je Tier verbunden war, was den Meßzeitvorteil wieder zunichte machte.
In jedem Fall war nunmehr -im Gegensatz zur Messung mit dem einfachen Fieberthermometer
-eine zweite Person (zum Halten des Tieres oder des Anzeigegerätes) erforderlich.
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Erfindungsmäßiger Lösungsvorschlag: Der Erfindungsgedanke besteht
nun darin, eine neue and bisher in diesem Anwendungsbereich ungewohnte Empfindungsdimension,
den menschlichen Gehörsinn, insbesondere dessen Empfindlichkeit auf Tonhöhenunterschiede,
ausgehend von einer Bezugsfrequenz fA, zur Übermittlung der in desem Fall wesentlichen
Information einzuschalten.
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In entfernteren Anwendungsbereichen ist dieses Verfahren bekannt,
z.B. geben einfache StrahlungsdosisleiStungsmeßgeräte oder Metallsuchgeräte ein
akustisches Signal von sich, in dessen Frequenz eine Information verborgen ist.
(Bei diesen Geräten lag allerdings die Anwendung akustischer Signale bereits vom
physikalischen Meßprinzip her nahe, da hier ein frequenzmoduliertes Signal zwangsweise
auftritt). Im vorliegenden Anwendungsfall wird jedoch
ein akustisches
Signal bestimmter Ausprägung bewußt erzeugt, so daß bei geeigneter Ausführung der
erfindungsmäßigen Idee gleichzeitig mehrere Nachteile der bisherigen TemperaturmeBsonden
vermieden und zusätzlich mehrere neuartige vorteilhafte Eigenschaften verwirklichbar
sind.
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BESCHREIBUNG EINES AJSFÜHRUNGSBEISPIELES: Figur 1 zeigt das Prinzipschaltbild
der frei beweglichen Meßsonde. Sie besteht aus einem Temperaturmeßfühler (1), der
z.B. ein im interessierenden Temperaturbereich von 35 OC bis 45 OC stark temperaturabhängigen
Halbleiterwiderstand ist. Eine nach bekannten Prinzipien arbeitende elektronische
Schaltung (2) setzt das Temperatursignal des MeBfühlers (1) in eine der Temperatur
entsprechende frequenzmodulierte elektrische Schwingung (mit in der Regel konstanter
Amplitude) z.B. nach der Kennlinie von Figur 3 um. Dieses Signal wird (evtl. über
ein lineares Filter (3) zur gehörrichtigen Lautstärkeangleichung) einem elektroakustischen
Wandler (4) zugeführt. Dieser arbeitet beispielweise nach einem elektrodynamischen
oder piezoelektrischen Prinzip. Da die Temperatursonde frei beweglich sein soll,
enthält sie außerdem eine wiederaufladbare Batterie (7) welche über einen direkten
galvanischen Kontakt oder über eine Gleichrichterschaltung (8) und eine sekundäre
Ladeinduktionsspule (9) von einer ans Wechselstromnetz angeschlossenen primären
Induktionsspule (10) in einem separaten Ladegerät aufladbar ist. Diese Temperaturmeßsonde
enthält sinnvollerweise außerdem ein geeichtes Maximal-Temperatur-Thermometer (5)
z.B. in bekannter Ausführung als Flüssigkeits-Ausdehnungsthermometer mit Anzeigekapillare,
die durch ein (bruchsicheres) Anzeigefenster ablesbar ist. Damit ist der Eichvorschrift
für Körpertemperatur-Meßfühler genüge getan und für den noch ungeübten Praktiker
ist die Absulutmessung eine gute Kontrollmöglichkeit zur Einübung der Temperatur-Tonhöhen-Beziehung.
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Für Fernmessungen der Temperatur kann darüberhinaus noch ein Tonhöhen-Vergleichsgerät
nach Figur 2 eingesetzt werden. Mit einem kontinuierlichen Einstellglied (11) mit
großer leicht ablesbarer Temperaturskala wird die Frequenz eines Oszillators (12)
entsprechend der festgelegten Temperatur-Frequenz-Kennlinie (Figur 3) eingestellt.
Über ein Filter mit Lautstärkeeinsteller (13) wird der Schallgeber (14) angesteuert.
Da das menschliche Ohr Tonhöhenunterschiede zweier Schallquellen - vor allem wenn
diese
ähnliche Klangfarbe mit wenig Oberwellenanteil besitzen -
sehr empfindlich erkennen kann, ist mit diesem Gerät die Temperatur schnell und
leicht mit einer Genauigkeit ablesbar, die nur noch durch die Genauigkeit der Temperatureichung
und der Ablesegenauigkeit bestimmt wird. Bei Verwendung eines z.B. Zehnfachwendel-Potentiometers
als Stellglied (11) kann die Temperaturablesung ohne besonderen Aufwand auf z.B.
<0,05 OC genau erfolgen, was die praktisch geforderte Genauigkeit von 0,1 ...
0,2 OC weit übersteigt.
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Figur 3 zeigt die vorgeschlagene Temperatur-Frequenzkennlinie: Der
Arbeitsbereich der akustischen Temperaturanzeige liegt z.B. zwischen TA = 35 OC
und TB = 43 OC, In diesem Temperaturbereich nehme die Frequenz linear (oder wenigstens
definiert monoton) von fA bis fB zu. Unterhalb der Meßfühlertemperatur T < TA
sei die Frequenz konstant (f(T<TA) = fA). Diese Freque: fA stellt einen Bezugston
für den Gehörsinn dar und erleichtert die Temperaturabschätzung. Es ist sinnvoll,
daß die Temperatur TA etwas unter der Körpernormaltemperatur TN liegt, so daß aus
einem leichten Frequenzanstieg nach dem Beginn der Messung auch bei Normaltemperatur
die Funktionsfähigkeit der Sonde geprüft werden kann.
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Durch geeignete Temperaturmeßfühler und Schaltmaßnahmen kann auch
eine exponentielle Kennlinie der Form f = fA exp(c (T-TA)) angenähert werden (c
= Konstante). Hier entspricht einer Temperaturdifferenz ein bestimmter Notenunterschied
der wohltemperierten Tonhöhenskala.
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Figur 4 zeigt das Schnittbild eines möglichen Ausführungbeispieles
der Meßsonde: In einem stabilen Schutzgehäuse (15) sind ein Maximalthermometer (17)
mit durch ein Fenster (19) im Gehäuse ablesbarer Kapillare untergebracht. In der
Temperaturfühlerkappe (18), welche mit einem gut wärmeleitenden Füllmaterial zur
Verkürzung der Temperaturangleichszeiten gefüllt sein kann, ist außerdem ein elektronischer
Temperaturmeßfühler (16) untergebracht.
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Ohne Beschränkung der Allgemeinheit ist der Raum für die elektronische
Schaltung (20), die Akkus (21), der Lautstärkeeinsteller und Ausschalter (22) der
gegebenenfalls mit einem Schlüssel, Geldstück oder Fingernagel (23) von außen einstellbar
ist, der Schallgeber (24), die Ladekontaktbuchse (27) mit zugehörigem Ladestecker
(28) eingezeichnet. Der Schallgeber ist durch eine Schutzmembran (25) und ein mit
Schallöchern versehene Gehäusewand (26) geschützt.
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Eine einfache Ausführungsform des Temperatur-Frequenzwandlers (2)
besteht darin, daß der Meßfühler selbst ein frequenzbestimmendes Bauteil (z.3. Widerstand)
einer elektronischen Oszillatorschaltung ist, welches eine geeignete Temperaturabhängigkeit
aufweist (Patentanspruch 5).
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Ein anderes Ausführungsbeispiel des Temperatur-Frequenzwandlers verwendet
nach Patentanspruch 6 optoelektronische Bauteile. Figur 5 zeigt ein mögliches Schaltschema
dieser Ausführungsform. Hier dienen Optokoppler-Bauteile sowohl im Gegenkopplungszweig
der Temperaturmeßbrücke als auch zur Frequenz steuerung des Oszillators als Übertragungselemente.
Als Oszillator dient in diesem Beispiel eine einfache Multivibratorschaltung in
welcher lichtempfindliche Bauteile (Fotowiderstände, Fotodioden, Fototransistoren)
als frequenzbestimmende Ladewiderstände der i,ultivibratorkapazitäten C prallell
zu Wideratänden RA, welche die Ausgangsfrequenz f bestimmen, geschaltet sind.
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Wenn das Optokopplerelement 1 im Gegenkopplungszweig der Temperaturmeßbrücke
mit den Optokopplerelementen 2 und 3 der Oszillatoransteuerung im Übertragungsverhalten
gleich sind, spielt dieses Übertragungsverhalten (Kennlinie) für den Zusammenhang
zwischen Widerstandswert RIT oder R2T des temperaturabhängigen Zeßvidersanìes und
der Oszillatorfrequenz f keine Rolle.
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Für eine monoton mit der Temperatur zunehmende Oszillatorfrequenz
f muß im Schaltbeispiel der Figur 5 der Widerstand R2T gegenüber dem Widerstand
RiT mit der Neßtemperatur zunehmen. Das bedeutet, daß als Heßwideratand entweder
ein Kaltleiter für R lT oder ein Heißleiter für R2T eingesetzt werden muß.
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Die Abhängigkeit der Oszillatorfrequenz f von den frequenzbestimmenden
Bauteilgrößen ist in Figur 5 als Näherungsformel angegeben.
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Die weiteren Einzelheiten des Schaltschemas von Figur 5 sind für den
Fachmann ohne weitere Beschreibung verständlich und auch abwandelbar.
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Die nach Anspruch 1 bis « in der Regel gegenttber bisherigen Haximaltemperaturt
ermometern größer ausgeführte Temperaturmeßsonde ermöglicht eine Zusatzeinrichtung,
welche die Rückstellung von Flüssigkeitsausdehnungstermometern erleichtert, welche
gemäß Patentanspruch 3 z.B. als eichfähige Haximaltemperaturthermometer eingesetzt
werden.
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Diese Fldssigkeits-Ausdehnungs-Thermometer wurden bisher üblicherweise
durch Schleudern mit der Hand, wobei die Flüssigkeits-Anzeigesäule hoher * Beschleunigung
mit entsprechender Kraftwirkung ausgesetzt war, welche größer als die Haftreibungskraft
der Flüssigkeitssäule in der Kapillare ist.
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Eine ähnliche Wirkung kann jedoch auch mit kurzen sägezahnförmigen
Auslenkungsimpulsen welche auf die Kapillarewirken, erzielt werden. (Im Experiment
kann z.B. die Anzeigesäule eines solchen Thermometers durch Überstreichen mit einer
geeignet gezahnten Feile an den Stirnseiten der Kapillare leicht in die gewünschte
Richtung bewegt werden) Diese Auslenkimpulse können nun nach Patentanspruch 14 z.B.
durch Drehen eines Rändelrades mit sägezahnförmiger Gleitflache entlang einer Umfangslinie
des Rades, welche an einem Stift reibt, der mechanisch mit der Kapillare gekoppelt
ist, erzeugt werden. Die Auslenkimpulse können jedoch gemäß Patentanspruch 15 und
16 auch über eine elektronische Oszillatorschaltung und einen Elektroakustischen
Wandler, welcher mit der Kapillare gekoppelt ist, erzeugt werden.
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VORTEILE DER ERFINDUNGSMÄBIGEN TEMPERATURMEBSONDE: Die erfindungsmäßige
Temperaturmeßsonde weißt je nach Ausführungsbeispiel folgende vorteilhafte Eigenschaften
auf: 1. Sie ist eine selbständige Meßeinheit und benötigt keine Verbindungskabel.
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2. Sie kann feuchtigkeitsisoliert und stoßfest ausgeführt werden.
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3. Sie ist durch das dauernd oder regelmäßig unterbrochen ausgesendete
akustische Signal bei freilaufenden Tieren oder bei Verlust leicht wieder auffindbar.
Dadurch ist z.B. auch die unkontrollierte Ausstreuung von Quecksilber in den Dung
(aus verlorenen und zu Bruch gegangenen herkömmlichen Fieberthermometern) ausgeschlossen.
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4. Durch den deutlich hörbaren Anstieg der Frequenz f des akustischen
Signales ausgehend von einer konstanten Bezugsfrequenz fA wird angezeigt, daß der
Temperaturfühler die Bezugstemperatur TA erreicht hat. Sowohl aus der verstrichenen
Zeit tA seit Einsatz der Meßsonde und genauer aus der Frequenzänderungsgeschwindigkeit
kurz nach Erreichen der Bezugstemperatur läßt sich die Objekttemperatur abschätzen,
als Grundlage zur Entscheidung, ob die Temperatur über einem kritischen Wert liegt
und genauer bestimmt werden soll. Dadurch kann je Tier bis zu zwei Minuten an Meßzeit
eingespart werden. Das entspricht bei 100 Tieren einer Zeitersparnis bis zu 3 h
je Meßreihe.
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5. Bei fortschreitender Messung liefert die Tonhöhe des akustischen
Signales eine Information der augenblickliche Meßfühlertemperatur T > TA.
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6. Das menschliche Gehör registriert sehr empfindlich auch kleine
Tonhöhenschwankungen. Dementsprechend ist es leicht möglich aus der Frequenzänderungsgeschwindigkeit
gegen Ende der esfl sungVGrad der erreichten Temperaturangleichung abzuhören.
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7. Sie ist mit einem geeichten Maximaltemperaturthermometer z.B. herkömmlicher
Bauart kombiniert.
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8. Sie kann mit einer zusätzlichen elektrischen Beleuchtung für die
Skala des Maximalwertthermometer ausgestattet sein.
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9. Sie kann billig gefertigt werden (ca. 50 DM) - besonderst wenn
durch das geeichte Maximalthermometer der Temperatur-Frequenzgang nicht unbedingt
gesetzlichen Eichvorschriften genügen muß.
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10. Die Messung kann auch in Freilaufställen von nur einer Person
durchgeführt werden.
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Praktische Versuche zur Sicherung der Anwendbarkeit akustischer Informationsübertragung:
Durch Vorversuche der unterzeichnenden Erfinder wurde nun sichergestellt, daß die
Eigenschaft des menschlichen Gehörsinnes, vor allem Frequenzunterschiede und dem
entsprechend die Geschwindigkeit der Frequenzänderung ausgehend von einer konstanten
Grundfrequenz fA sehr empfindlich und sicher zu erfassen, zur schnellen Bestimmung
der Körpertemperatur vorzüglich geeignet ist. Weiter wurde dabei festgestellt, daß
ein deutlich hörbarer Dauerton bei geeigneter Wahl des Frequenzbereiches, der Klangfarbe
und der Lautstärke die Tiere (einschlieBlich der jeweils gemessenen) nicht merkbar
stärker verstört als es bei den bisherigen nicht.ustischen Meßverfahren der Fall
war.
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TYPISCHE KENNGRßEN EINES AUSFUHRUNGSBEISPIELES DER TEMPERATUR-MEBSONDE
1. Akustische Leistung: Für z.B. eine Lautstärke von max 60 dB in ca. 5 m Entfernung
ist eine akustische Leistung von Pakust " 1060/10 . 10-12 W/m2 . 4 (5 )2 " 0,31
mW erforderlich.
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2. Stromverbrauch: Bei 2% elektroakustischem Wirkungsgrad des Schall-ebers
verlangt dieser ca. 15 mW elektr. Speiseleistung. Dem entsprechen bei 4,2 V Bateriespannung
ca. 4 mA Stromverbrauch. Die übrige elektronische Schaltung benötigt ca. 6 mA. Der
Gesamtverbrauch beträgt also ca. 10 mA.
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3. Batteriekapazität: Bei Verwendung von z.B. 3 Akkus mit je 1,4 V
Nennspannung genügt für maximal 10-stündigen Betrieb nach einer Voll-Ladung eine
Batteriekapazität von 100 mAh.
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4. Herstellungskosten: In einfachster Ausführung der Sonde mit Flüssigkeitsthermometer
zur Maximaltemperaturanzeige mit zusätzlichem frequenzmoduliertem akustischem Signal:
Gehäuse 10 DM geeichtes Maximaltemperatur-Thermometer 5 DM (Flüssigkeitsausdehnungsthermometer)
3 NiCd-Akku-Zellen 100 mAh 10 DM gesamte elektronische Schaltung 20 DM Schallgeber
5 DM Summe 50 DM
ANHANG Anmerkung über mögliche Erweiterung: Das
Frequenzvergleichsgerät nach Bild 2 kann in handlicher Form und eventuell ebenfalls
ähnlich wie die Temperaturmeßsonde netzunabhängig ausgeführt werden. Aus der Erfahrung
der Praxis scheint es darüberhinaus kein übertriebener Luxus, diese Anzeigegeräte
mit einer kleinen Datenspeicher-Einheit (Eingabetastenfeld, Datenspeicher und digitaler
Anzeige) auszustatten, da eine ordnungsgemäße Buchführung durch eine Person welche
gleichzeitig mißt in den meist feuchten Stallungen schwierig ist. Die Speichergröße
kann dabei etwa wie folgt abgeschätzt werden: Es sollen z.B. die bis 6-stelligen
Ohrmarken-Nummern von 256 Tieren mit einer Folge von je bis zu 6 vierstelligen Zahlenwerten,
welche die Temperaturen zu verschiedenen Zeiten oder Codezahlen über erfolgte Medikamentengaben
darstellen, gespeichert werden.
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Diese Informationsmenge entspricht bei -roßzügiger Speicherbelegung
(2 Ziffern = 1 byte) einer Speichergröße von 256.(3+6.2) byte = 3,75 kbyte. Ein
4 kbyte Einchip-Speicher ist im vorliegendem Beispiel also ausreichend.
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Zur Motivation und zur Abschätzung des vertretbaren Aufwandes bedenke
man, daß eine unterbliebene oder mangelhafte Temperaturüberwachung (Fehlmessung
oder ungenaue Buchführung) innerhalb weniger Tagen zu hohen Verlusten bis zu mehreren
Tausend DM führen kann. Damit sind die Kosten für ein Temperaturüberwachungssystem
von ca. 30 DM bis 500 DM mit etwa 2 bis 5 Jahren Abschreibung durchaus angemessen.
Allein im Inland kommen ca. 800 000 landwirtschaftliche Betriebe als potentielle
Abnehmer in Betracht, davon besonders jene (ca. 10%) mit Freilaufstallungen.
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