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Vorrichtung zum Entfernen von Kronen, Brücken o. dgl. von
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Zahns tümpfen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Entfernen von Kronen, Brücken o. dgl. von Zahnstümpfen unter Zerstroung des Befestigungszementes,
mit einem Abzugsrahmen, an dem zwei gegenüberliegend angeordnete, im Bereich der
Krone, Brücke o. dgl. angreifende Haltebacken vorgesehen sind, und mit einer Einrichtung
zum Aufbringen einer entgegen der Einschubrichtung wirksamen Abzugskraft auf den
Abzugsrahmen.
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Die Vorrichtung dient somit zum Entfernen von Kronen, Overlays, Brücken
usw., die mit Befestigungszement auf einem oder mehreren Zahnstümpfen befestigt
sind.
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Eine bekannte Vorrichtung der beschriebenen Art besitzt zwei in einem
Abzugsrahmen um parallele Schwenkachsen aufgehängte Haltebacken, die gegeneinander
bzw. voneinander weg verschwenkt werden können. Der Einsatz dieser Vorrichtung setzt
voraus, daß die Haltebacken unter einen überstehenden Rand der Krone fassen bzw.
dort angesetzt werden können. Im übrigen kann die Beweglichkeit der Haltebacken
durch eine Mutter beseitigt bzw. festgestellt werden, so daß sich die Haltebacken
von der abzuziehenden Krone damit nicht mehr lösen können. Zur Anwendung dieses
Gerätes muß in die Kaufläche der Brücke ein Loch gebohrt werden, durch welches sich
eine Spindel auf dem Zahnstumpf abstützen kann. Die Spindel ist in dem Abzugsrahmen
mit Hilfe eines Gewindes gelagert. Eine Art Knarrenschlüssel dient dazu, die erforderliche
Abzugskraft aufzubringen. Dies geschieht durch Verdrehen der Spindel relativ zum
Abzugsrahmen. Die Kraftentwicklung errolgt somit nur sehr langsam, was nachteilig
ist, denn es kommt beim Loslösen der Kronen nur darauf an, den Befestigungszement
aufzubrechen bzw. die Haltekraft dieses Befestigungszementes
zu
überschreiten. Im seitlichen Mundbereich ist die bekannte Vorrichtung oft nicht
mehr anwendbar, weil der Knarrenschlüssel, aufgesteckt auf die Spindel eine erhebliche
Höhe voraussetzt. Außerdem muß der erforderliche Weg für die Drehung des Knarrenschlüssels
vorhanden sein. Die Haltebakken sind in verschiedenen Ausführungen vorgesehen und
sollen somit eine Anpassung an unterschiedliche Kronen, Brücken o.
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dgl. gestatten. Dieses bekannte Gerät setzt voraus, daß die Krone
einen überstehenden Rand aufweist, also anders ausgebildet ist, als dies in der
modernen Zahnmedizin gefordert wird. Im Falle der bis unter den Zahnflezchrand präparierten
Zahnstümpfe muß, insbes. zum Ansatz der Haltebacken, das Zahnfleisch verdrängt werden.
Hierunter leidet vor allem die Zahnhalsmanschette mit ihren Fasern, was langfristig
letztendlich zum Verlust des Zahnstumpfes führen kann. Das bekannte Gerät besitzt
jedoch den Vorteil, daß die einwirkende Kraft bereits entgegengerichtet zur Einschubrichtung
der Krone, der Brücke o. dgl. angewendet werden kann, vorausgesetzt, daß die Haltebacken
einen Ansatz in einer der Einschubrichtung entsprechenden Stelle bzw. Winkellage
gestatten.
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Ein anderes bekanntes Gerät besteht im wesentlichen aus zwei schwenkbar
aneinander angelenkten Haltebacken, so daß es möglich ist, diese Haltebacken gegenüber
an der Brücke oder zwischen zwei Zahnstümpfen, die von der Brücke überbrückt werden,
anzusetzen. In der Ansatzposition kann die Beweglichkeit der Haltebacken durch eine
Schraube eingeschränkt bzw. blockiert werden. In einem der Haltebacken ist eine
Durchbrechung vorgesehen, in die ein konventioneller Kronenentferner, insbes. in
der als Hirtenstab bekannten Ausführung, eingesetzt werden kann. Durch Schläge mit
einem Hammer auf das andere Ende des Hirtenstabes kann dann versucht werden, die
Krone, Brücke o. dgl. zu entfernen. Diese Geräte sind im distalen Bereich der Zahnreihen
aufgrund ihrer Bauhöhe praktisch nicht einsetzbar. Auch bedarf es
einer
beachtlichen Geschicklichkeit bei ihrer Anwendung. Trotzdem besteht die Gefahr,
daß die einwirkende Kraft nicht entgegengesetzt zur Einscubrichtung der Brücke an
dieser angreift.
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Allerdings ist durch die Verwendung eines Hammers eine kurzzeitige
Krafteinwirkung erzielbar, wie sie für das Überschreiten der Festigkeit des Befestigungszementes
durchaus sinnvoll ist.
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Konventionelle Kronenentferner, insbes. in der als Hirtenstab bekannten
Ausführung, besitzen verschiedene Formgestaltung. In aller Regel ist der Hirtenstab
ein etwa 25 cm langer Stab, der an seinem einen Ende eine kleine spatenförmige abgewinkelte
Spitze trägt. Mit dieser Spitze versucht man unter Kronenränder, Entfernungsknöpfe,
Brückenzwischenglieder und andere Retentionsgebiete zu fassen, was eine entsprechende
Ausbildung der Kronen, Brücken o. dgl. voraussetzt. Das andere Ende des Hirtenstabes
ist so geformt, daß mit einem Bleihammer ein Schlag in Abzugsrichtung ausgeübt werden
kann. Zur sicheren Anwendung des Hirtenstabes muß die Arbeitsseite vom Behandler
mit der einen Hand gesichert werden; mit der anderen Hand bildet er eine Führung
und ein Widerlager. Die Helferin, ohne die diese Arbeit meist nicht durchgeführt
werden kann, löst dann mit Hilfe des Hammers die notwendige Schlagkraft aus.
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Dabei tritt eine starke Dämpfung des Schlages durch die Hände des
Behandlers und die konstruktionsbedingte Elastizität des Hirtenstabes auf. Somit
wird die steil ansteigende Impulsflanke des Schlages, die wichtig für das Zerreißen
des Befestigungszements wäre, in nachteiliger Weise abgedämpft. Da der Bleihammer
eine relativ große Masse aufweist, die in ungünstigem Verhältnis zu der relativ
kleinen Masse des Zahnersatzes steht, wird mit dem Schlag eine Krafteinwirkung herbeigeführt,
die zu lange auf das Zahnersatzteil einwirkt. Da der Hirtenstab immer nur einseitig
angreifen kann, ist eine Einwirkung der Kraft entgegen der Einschubrichtung unmöglich.
Durch das Hintergreifen der Ränder des Zahnersatzes besteht die Gefahr, daß
der
Zahnersatz im Randbereich verbogen wird, daß z. B. Verblendungen abplatzen, so daß
der Zahnersatz für eine Wiederverwendung - jedenfalls ohne entsprechende Reparatur
- nicht mehr zur Verfügung steht. Frakturen von Stumpfaufbauten und/ oder des Zahnmaterials,
speziell bei wurzelgefüllten Zähnen, kommen ebenfalls vor. Durch den zeitlichen
Verlauf der Abzugskräfte werden die Haltefasern des Parodonts im plastischen Bereich
in nachteiliger Weise verformt. Zusätzlich besteht eine Verletzungsgefahr durch
die scharfen Kanten des Ansatzstückes des Hirtenstabes. Auch der Kronenrand, da
dieser immer individuelle Form aufweist, wird häfig beschädigt.
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Weiterhin sind Kronenentfernungszangen bekannt, die gegenüber den
Extraktionszangen etwas modifiziert sind. Die Anwendung derartiger Zangen erbringt
den Nachteil, daß mit der Zange ein entsprechend langer Hebelarm vorliegt und die
ausgelöste Kraft lang anhaltend einwirkt. Dabei wird häufig nicht nur eine axiale
Kraft, sondern auch ein tordierendes Moment auf den Zahnersatz ausgeübt. Bei extremer
Anwendung in diesem Sinne besteht die Gefahr, daß häufig der Zahnstumpf unbeabsichtigt
mitherausgezogen wird.
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Schließlich ist es noch bekannt, den Befestigungszementfilm mit Hilfe
von Ultraschall zu zerstören. Über eine Wechselspannungsquelle wird ein Piezokristall
in Resonanzschwingungen versetzt, um so zertrümmernd auf den Zementfilm einzuwirken.
Die Anwendbarkeit erstreckt sich jedoch nicht auf alle Zementarten. Die häufig verwendeten
Carboxylatzemente reagieren selten in dem gewünschten MaBe. Verblendungen aus Kunststoff
reagieren häufig unproblematisch auf die Anwendung von Ultraschall. Keramische Verblendungen
hingegen werden oft zerstört, zumindest in ihrer Feinstruktur.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art aufzuzeigen, mit der es möglich ist, Kronen, Brücken und anderen
Zahnersatz unter Zerstörung des Befestigungszementes von Zahnstümpfen zu entfernen,
und zwar durch eine kurzzeitig und entgegen der Einschubrichtung des Zahnersatzes
einwirkenden Schlagkraft. Dabei soll weder der Zahnstumpf noch das abzuziehende
Zahnersatzteil beschädigt werden, so daß sie für eine Wiederverwendung wieder zu
Verfügung stehen. Insbes. geht es darum, durch einen kurzen und starken Impuls,
den Film des Befestigungszementes zu zerreissen, ohne anhaltenden Zug auf die Haltefasern
des Parodonts auszuüben.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Einrichtung zur
Aufbringung der Abzugskraft ein beweglich gelagertes Massengeschoß aufweist, das
in einer zumindest entgegen der Einschubrichtung endenden Bewegungsbahn geführt
und von einer auslösbaren Kraftquelle beaufschlagbar ist, daß am Ende der Bewegungsbahn
ein Amboß vorgesehen ist, der mit dem Abzugsrahmen und den Haltebacken verbunden
ist, und daß die Haltebacken zum Angriff an der Mantelfläche der Krone, Brücke o.
dgl. ausgebildet sind. Das Massengeschoß, welches auch als Schlagbolzen bezeichnet
werden kann, weist eine relativ geringe Masse auf, die zu der Masse des abzuziehenden
Zahnersatzteils in einem günstigen Verhältnis steht. Das Massengeschoß benötigt
nur eine relativ kleine Bewegungsbahn, in welchem es geführt ist. Die Bewegungsbahn
muß mindestens entgegengesetzt zu der Einschubrichtung enden, kann natürlich auch
über ihre ganze Länge parallel zur Einschubrichtung vorgesehen sein. Am Ende der
Bewegungsbahn ist ein Amboß erforderlich, auf den das Massengeschoß auftrifft, wobei
es seine kinetische Energie schlagartig auf den Amboß und damit auf den Abzugsrahmen
und die Haltebacken überträgt. Eine Dämpfung in der Obertragung dieses Impulses
ist bewußt nicht vorgesehen,
weil es darauf ankommt, die Haltekraft
des Films des Befestigungszementes zu zerstören, ohne den Zahnstumpf zu kippen oder
zu verdrehen. Wichtig ist weiterhin, daß die Haltebacken zum Angriff an der Mantelfläche
der Krone, Brücke o.
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dgl., nicht dagegen zum Angriff unter dem Rand des Zahnersatzteils
o. dgl. ausgebildet sind, weil die moderne Zahnmedizin die Anfertigung von Zahnersatzteilen
mit fluchtendem Übergang zum Zahnstumpf vorschreibt und durch den Angriff an der
Mantelfläche keinerlei Gefahr besteht, daß das Zahnersatzteil während der Abzugsbewegung
nennenswert verformt oder beschädigt wird.Es steht damit vorteilhaft für eine Wiederverwendung
zur Verfügung. Durch die Verwendung des Massengeschosses ist sichergestellt, daß
die Abzugskraft nicht länger als nötig auf das Zahnersatzteil einwirkt. Die Einwirkung
geschieht in der richtigen Richtung, so daß eine Verbiegung einer Brücke o. dgl.
nicht auftritt. Die Verletzungsgefahr für die Mundhöhle des Patienten ist damit
ebenfalls ausgeschlossen. Der zeitliche Verlauf der Krafteinwirkung entspricht der
Physiologie des Halteapparates insofern, als ein kurzer, starker Impuls den Film
des Befestigungszementes zerreißt, ohne daß ein anhaltender Zug auf die Halte fasern
ausgeübt werden. Gleichzeitig wird damit die Schmerzempfindung des Patienten quantitativ
und zeitlich besonders klein gehalten.
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Da der Haltebacken nicht im Randbereich der Krone angreift, wird dieser
Randbereich auch nicht beeinträchtigt oder verformt. Überraschenderweise bietet
die erfindungsgemäße Vorrichtung die Möglichkeit, auch einen Zahnersatz abzuziehen,
der eine keramische oder auch eine Kunststoffverblendung aufweist. Die Vorrichtung
kann mit Vorteil so klein konstruiert werden, daß auch distalendständige Kronen
etc. mit ihm entfernt werden können.
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Die Kraftquelle kann hinsichtlich der Beschleunigung des Massengeschosses
einstellbar ausgebildet sein, so daß die Möglichkeit besteht, die Geschicklichkeit
des Zahnarztes auszunutzen und die Kraftquelle jeweils nur so stark einzustellen,
wie dies für ein sicheres Abziehen des Zahnersatzes tatsächlich erforderlich ist.
Damit wird der Halteapparat des Zahnstumpfes erheblich geschont.
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Das Massengeschoß kann einen Bolzen mit einem angeformten Kopf aufweisen,
der geradlinig entgegen der Einschubrichtung in einem Gehäuse geführt und auf der
als mechanischer Feder ausgebildeten Kraftquelle abgestützt ist. Es ist ein Auslöser
zur Freigabe der Kraftquelle auf dem Bolzen vorgesehen. Der Amboß besteht aus einem,
den Bolzen umgebenden Rand des Gehäuses, auf dem der Kopf des Bolzens am Ende seiner
Bewegungsbahn aufprallt. Damit ist es möglich, in einer sehr klein bauenden Vorrichtung
das Massengeschoß so unterzubringen, daß der von ihm abgegebene Impuls mittig auf
den Abzugsrahmen, und zwar entgegengesetzt zur Einschubrichtung des Zahnersatzteiles
einwirkt. Ein Verbiegen des Zahnersatzes ist damit ausgeschlossen. Als Kraftquelle
kann vorzugsweise eine oder mehrere Tellerfedern, insbes. in der üblichen Paketanordnung
- Verwendung finden, die bei kleinem Federweg eine erhebliche Kraft aufzubringen
in der Lage sind.
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Das Massengeschoß wird beim Auslösen damit in beachtlicher Weise beschleunigt,
so daß die Führungsbahn relativ kurz gehalten werden kann, was für die Anwendung
im distalendständigen Bereich wesentlich ist. Diese Ausbildung gestattet selbstverständlich
auch die individuelle Einstellung der Vorspannung des Paketes von Tellerfedern so,
wie es für den jeweiligen Anwendungsfall als sinnvoll und ausreichend angesehen
wird. Zu diesem Zweck kann das Gehäuse auch eine Markierung tragen, so daß die Zusammendrückung
der Tellerfedern in unterschiedlichem Ausmaß und somit die Vor spannung für die
Abgabe des jeweiligen Impulses reproduzierbar einstellbar
ist.
Zu diesem Zweck kann der Bolzen einen Gewindeschaft und eine zugehörige Mutter zur
Einstellung der Vorspannung der Kraftquelle aufweisen, wobei sich die Mutter auf
den Tellerfedern abstützt und andererseits die Tellerfedern sich wiederum am Gehäuse
der Vorrichtung abstützen.
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Der Bolzen kann eine umlaufende Nut aufweisen, in die der als Schieber
ausgebildete Auslöser eingreift. Durch die Zusammendrückung der als Feder ausgebildeten
Kraftquelle gelangt die Nut in den Bereich des Auslösers, so daß dieser in die Nut
eingeschoben werden kann und somit den Eintritt der Bewegung des Bolzens hindert.
Der Auslöser kann über Zug oder Druck nach Art eines Bowdenzuges oder auch ähnlich
wie bei einem Auslöser eines Fotoapparates derart bewegt werden, daß er aus der
Nut austritt und diese freigibt, so daß das Massengeschoß durch die Kraftquelle
entsprechend beschleunigt wird und am Ende der Beschleunigungsbahn die jeweilige
Kraft impulsartig übertragen wird. Anstelle der umlaufenden Nut am Bolzen kann der
Auslöser natürlich auch am Kopf des Bolzens angreifen.
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Der die Haltebacken tragende Abzugsrahmen und das Gehäuse der Einrichtung
zum Aufbringen der Abzugskraft können als getrennte Teile miteinander verbindbar
sein. Dabei besteht nicht nur die Möglichkeit, die Haltebacken unterschiedlich auszubilden,
sondern auch die Möglichkeit, die Einrichtung zum Aufbringen der Abzugskraft unterschiedlich
auszubilden, beispielsweise in der Weise, daß eine erste Einrichtung mit Tellerfedern
in einem ersten bestimmten Vorspannbereich und eine zweite Einrichtung mit Teller
federn in einem zweiten daran anschließenden Vorspannbereich vorgesehen sind. Damit
sind die verschiedenen Kombinationen der Bestandteile der Vorrichtung ohne weiteres
möglich, wie dies für den jeweiligen Anwendungsfall sinnvoll und erforderlich erscheint.
Es
besteht auch die Möglichkeit, den die Haltebacken tragenden
Abzugs rahmen verschieden breit auszubilden, oder eine verschiedene Formgebung der
Haltebacken jeweils zu verwirklichen, um eine bessere Anpassung an das jeweilige
Zahnersatzteil zu erzielen. In allen Fällen ist es erforderlich, daß die Haltebacken
an der Mantelfläche der Krone, Brücke o. dgl. angreifen. Die Haltebacken können
auch so ausgebildet bzw. angeordnet sein, daß sie im einen Falle von zwei gegenüberliegenden
Seiten nur an dem einem Zahn zugeordneten Bereich am Zahnersatz angreifen. Wenn
der Abzugsrahmen breiter ausgebildet ist, können beispielsweise vier oder sechs
Haltebacken, :jeweils paarweise einander gegenüberliegend angeordnet, oder auch
durchgehende Haltebacken vorgesehen sein, was insbes. für den Abzug einer sich über
mehrere Zahnstümpfe erstreckenden Brücke vorteilhaft ist. Dann ist es auch möglich,
nur eine oder auch mehrere Einrichtungen zum Aufbringen der Abzugskraft verteilt
über die Länge des Abzugsrahmens so anzuordnen und diese Einrichtungen auch gemeinsam
auszulösen, daß die Brücke über ihre gesamte Länge gleichzeitig abgehoben wird.
Die beschriebene Ausbildung bietet den weiteren Vorteil, daß auf die Einstellbarkeit
der Kraftquelle verzichtet werden kann und stattdessen eine gestufte Reihe von Einrichtungen
zum Aufbringen einer jeweils konstanten Abzugskraft zur Verfügung zu stellen, die
dann jeweils ausgewählt zum Einsatz kommt.
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Die Haltebacken in dem Abzugsrahmen können in verschiedener Weise
realisiert werden. Beispielsweise ist die Ausbildung als Körnerspitzen oder in Form
von sägezahnartigen Abzugsstücken durchaus möglich. Besonders vorteilhaft ist es
jedoch, wenn der Haltebacken je aus einem im Abzugsrahmen gelagerten thermoplastischen
Massestück besteht, welches unter Wärmeeinwirkung in einen weitgehend plastischen
Zustand überführbar ist, so daß es dann auf den Zahnersatz aufgesetzt werden kann.
Dabei findet eine Anpassung an die Gegenform des Zahnersatzes statt. Durch die eintretende
Abkühlung erhärten
die Massestücke der Haltebacken, wobei sie
die Form des abzuziehenden Zahnersatzes in dem Ansatzbereich genau nachbilden. Damit
steht eine relativ große Fläche zur Übertragung der Schlagkraft auf den Zahnersatz
zur Verfügung, so daß die Gefahr der Beschädigung des Zahnersatzes vollständig ausgeschlossen
ist.
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Eine andere konstruktive Ausführungsmöglichkeit der Vorrichtung besteht
darin, daß das Massengeschoß als Kugel ausgebildet ist, die in einer pfeifenartigen
Bewegungsbahn geführt und von Druckluft als Kraftquelle angetrieben ist. Der Amboß
weist dabei einen am Ende der Bewegungsbahn angeordneten Steg auf. Durch Einleitung
von Druckluft in die Bewegungsbahn wird die Kugel im Bereich der Bewegungsbahn beschleunigt.
Am Ende der Bewegungsbahn trifft sie auf einen Steg am Abzugsrahmen auf, der so
ausgebildet ist, daß die von der Kugel verdrängte Luft entweichen kann. Der Steg
überträgt den Schlagimpuls auf den Abzugsrahmen und dieser wiederum auf die Haltebacken.
Die Bewegungsbahn ist hierbei vergleichsweise länger ausgebildet und vorzugsweise
gekrümmt pfeifenartig so verlegt, daß das Ende entgegengesetzt zur Einschubrichtung
liegt. Auch damit ist gewährleistet, daß die Kraft wiederum entgegengesetzt zur
Einschubrichtung auf den Abzugsrahmen übertragen wird. Der Auslöser wird hier in
Form eines Ventils verwirklicht, welches der Einleitung der Druckluft in die Bewegungsbahn,
die als gekrümmtes Rohr ausgebildet ist, dient. Auch dabei ist eine verschiedene
Dosierung und somit eine Einstellbarkeit der einwirkenden Druckluft bzw.
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Kraft möglich.
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Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele weiter beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung in
einer ersten Ausführungsform, Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch die Vorrichtung
in einer zweiten Ausführungsform, Fig. 3 eine Schnittdarstellung der wesentlichen
Teile einer dritten Ausführungsform und Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV
in Fig. 3.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig.1 ist eine Einrichtung 1 zum Aufbringen
einer Abzugskraft mit ihrem Gehäuse 2 auf einen Abzugsrahmen 3 aufgesetzt bzw. einstückig
ausgebildet. Der Abzugsrahmen 3 trägt zwei Haltebacken 4, die in nicht zusammenhängenden
Wandteilen untergebracht sind. Vorn und hinten ist der Abzugsrahmen 3 offen gestaltet,
also in der Erstreckungsrichtung des Kiefers bzw. der Zähne. Es ist ein Zahnstumpf
5 dargestellt, auf den eine Krone 6 mit einer Verblendung 7 aufgesetzt und mit Hilfe
eines Films 8 aus Befestigungszement befestigt ist. Wie ersichtlich greifen die
Haltebacken 4 nicht im Bereich des Randes 9 der Krone 6 oder der Verblendung 7 an,
sondern im Bereich der Mantelfläche 10; die Haltebacken 4 können hier je aus einem
Massestück aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, welches in Durchbrechungen
11 des Abzugsrahmens 3 gelagert und gehalten ist.
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Die Einrichtung 1 besitzt im Bereich des Gehäuses 2 einen nach innen
vorspringenden Rand 12 und eine Art Zwischenboden 13, in dessen Bereich mit Hilfe
eines Kragens 14 mehrere Federn 15, die als Tellerfedern ausgebildet sind, gelagert
sind.
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In der Mitte konzentrisch zu der Einschubrichtung 16, also der Richtung,
mit der die Krone 6 auf den Zahnstumpf 5 aufgesetzt worden ist, ist ein Massegeschoß
17 in Form eines Bolzens 18 mit einem Kopf 19 begrenzt verschiebbar gelagert. Der
Bolzen 18 besitzt einen Gewindeschaft 20, auf dem eine Mutter 21 mit entsprechendem
Gegengewinde verschieden weit aufschraubbar ist. Die Mutter 21 besitzt einen Wulst
22, der das Gehäuse 2 überragt. An dieser Stelle kann das Gehäuse 2 Markierungen
23 tragen, so daß je nachdem, wie weit die Mutter 21 auf den Gewindeschaft 20 aufgeschraubt
und damit die Feder 15 vorgespannt wird, eine entsprechende Anzeige der Vorspannkraft
mit Hilfe der Markierungen 23 möglich ist. Es versteht sich, daß sich die Federn
15 auf dem Zwischenboden 13 abstützen und andererseits an der Mutter 21 zur Anlage
kommen, so daß das Massegeschoß 17 von dieser Kraftquelle entgegengesetzt zur Einschubrichtung
16 beaufschlagt ist. Der Bolzen 18 weist eine umlaufende Nut 24 auf, in welche ein
Auslöser 25 mit Hilfe eines Schiebers 26 eingreift, so daß die Teile unter Vorspannung
der Federn 15 otie in Fig. 1 dargestellte Lage einnehmen, bei der der Kopf 19 des
Massegeschosses 17 einen Abstand 27 von dem vorspringenden Rand 12 einnimmt. Der
Abstand 27 entspricht dem möglichen Hub des Massegeschosses 17 bei Freigabe durch
den Auslöser 25 bzw.
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den Schieber 26, so daß somit eine Bewegungsbahn entgegengesetzt der
Einschubrichtung 16 geschaffen ist, an deren Ende der Kopf 19 auf den vorspringenden
Rand 12 nach Art eines Ambosses 28 aufschlägt und somit seine kinetische Energie
schlagartig an den Zwischenboden 13 und somit an das Gehäuse 2, den Abzugsrahmen
3 und die Halteplatten 4 überträgt. Der Auslöser 25 kann nach Art eines Bowdenzuges
- auf Zug oder auch auf Druck auslösbar - ausgestaltet sein.
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Die Vorrichtung wird wie folgt gehandhabt. Zum Abziehen der Krone
6 ist es zunächst einmal erforderlich, die Haltebacken 4, beispielsweise durch Eintauchen
in ein Wasserbad, so vorzuwärmen, daß ein plastischer Zustand des thermoplastischen
Massestückes
jeweils erreicht wird. So vorgewärmt wird die Vorrichtung
dann entsprechend der Einschubrichtung 16 auf die Krone 6 aufgeschoben, wobei die
Haltebacken 4 an der Mantelfläche 10 jeweils gegenüberliegend zur Anlage kommen
und der thermoplastische Kunststoff unter Nachbildung der entsprechenden Form erstarrt.
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Vorher ist durch entsprechendes Verdrehen der Mutter 21 relativ zu
dem Gewinde schaft 20 die für das Abziehen der Krone 6 geeignete Vorspannkraft auf
die Federn 15 aufgebracht worden und durch Niederdrücken der Mutter 21 in Richtung
der Einschubrichtung 16 der Schieber 26 des Auslösers 25 in die Nut 24 eingeschoben
worden, so daß die Teile die Relativlage, wie in Fig. 1 dargestellt, einnehmen.
Es versteht sich, daß diese Einstellarbeiten vorgenommen werden, wenn sich die Vorrichtung
noch außerhalb des Mundes befinden.
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Nach dem Erhärten der thermoplastischen Masse der Haltebacken 4 wird
der Auslöser 25 betätigt, also der Schieber 26 aus der Nut 24 herausgezogen, so
daß die Kraft der Federn 15 das Massegeschoß 17 entgegengesetzt zur Einschubrichtung
16 mittig über der Krone 6 nach oben beaufschlagen. Das Massegeschoß 17 fliegt nach
oben bis am Ende der Bewegungsbahn der Kopf 19 auf den Amboß 28 schlagartig auftrifft.
Damit ist die Bewegungsbahn des Massegeschosses 17 beendet und die kinetische Energie
des Massegeschosses 17 wird als schlagartiger Impuls letztlich auf die Krone 6 übertragen,
so daß mit sehr kurzer Einwirkungszeit die Haltekraft des Films 8 des Befestigungszementes
überschritten wird. Damit ist die Krone 6 von dem Zahnstumpf 5 gelockert.
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Die Krafteinwirkung erfolgte nur sehr kurzzeitig, unter Aufwendung
einer relativ kleinen Masse des Massegeschosses 17 und entgegengesetzt zur Einschubrichtung
16 wirkend, wobei die beiden Haltebacken 4 gegenüberliegend an der Krone 6 angreifen.
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Damit wird eine geradlinige Abziehbewegung entgegengesetzt zur Einschubrichtung
16 erzielt.
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Es versteht sich, daß die Federn 15 gegen andere Federn, also solche
mit anderer Vorspannkraft austauschbar sind, wenn der übertragbare Schlagimpuls
veränderten Bedingungen angepaßt werden soll. Dies ist dann der Fall, wenn der von
den Markierungen 23 überstrichene Bereich der einen Feder 15 nicht ausreichend sein
sollte. Es versteht sich weiterhin, daß auch die Möglichkeit gegeben ist, die Mutter
21 letztlich unverdrehbar gegenüber dem Gewindeschaft 20 mit diesem zu verbinden,
so daß eine solche Vorrichtung hinsichtlich der aufbringbaren Kraftquelle nicht
einstellbar ist, sondern reproduzierbar immer die gleiche Vorspannkraft aufweist
und abgibt. Es können dann Einrichtungen mit verschieden starken Kraftquellen hergestellt
und eingesetzt werden, die je nach Anwendungsfall auszuwählen sind.
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Fig. 2 zeigt eine im Prinzip ganz ähnlich ausgebildete Vorrichtung,
die jedoch horizontal geteilt ist, d. h. das Gehäuse 2 und der Abzugsrahmen 3 bilden
hier nicht ein einstückiges Materialteil, sondern mit Hilfe eines Gewindes 29 sind
sie miteinander verbindbar. Damit ist sichergestellt, daß verschiedene Einrichtungen
1 mit verschieden ausgebildeten Abzugsrahmen 3 jeweils wahlweise kombiniert werden
können. Hierbei ist insbes. daran gedacht, den Abzugsrahmen 3 nicht nur so schmal
auszubilden, daß er einem Zahn zugeordnet ist. Beim Abziehen einer Brücke, die sich
über mehrere Zähne erstreckt, wird der Abzugsrahmen 3 entsprechend breit oder lang
ausgebildet, wobei jeweils verschiedene Paare von Haltebacken 4 hintereinander vorgesehen
sind. Diese Haltebacken
4 können aus thermoplastischen Massestücken
(Fig. 1) bestehen oder auch aus Rendelschrauben 30'oder auch aus Formstücken 31
(Fig. 2). Bei mehrteiliger Ausbildung ist nicht nur die Verbindung der beiden Teile
über ein Gewinde 29 möglich. Auch eine Steckverbindung bietet sich hier dem Fachmann
an, und zwar beispielsweise auch derart, daß sich der Abzugsrahmen 3 beispielsweise
über die Entfernung von drei nebeneinander denkbaren Zahnstümpfen erstreckt, während
auf der Oberseite eines solchen Abzugsrahmens 3 z. B. nur zwei Einrichtungen 1 aufschiebbar
sind, die für eine gleichmäßige Verteilung der Abzugskraft über die Länge des Abzugsrahmens
3 ausreichend sein können. Die verschiedenen Variationen sind damit angedeutet.
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Auch die Haltebacken 4 können entsprechend variiert werden, wobei
es möglich ist, die Durchbrechungen 11 mit entsprechendem Gewinde zu versehen, um
die Rendeschrauben 30 entsprechend weit einzuschrauben. Es versteht sich, daß an
der Krone 6 in Verbindung damit entsprechende Vertiefungen vorgesehen sein müssen,
um die erforderliche Abzugskraft zu übertragen.
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Diese Vertiefungen sind aber nicht im Bereich des Randes 9 vorgesehen,
sondern ebenfalls im Bereich der Mantelfläche 10.
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Auch ein Formstück 31 läßt sich in den Durchbrechungen 11 mit Hilfe
von Kontermuttern 32 festlegen und innerhalb der Durchbrechung 16 verschieden plazieren
und anordnen.
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Die Funktion der Vorrichtung gemäß Fig. 2 entspricht derjenigen nach
Fig. 1.
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In den Fig. 3 und 4 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt.
Der Abzugsrahmen 3 ist hier in Seitenansicht ersichtlich, wobei die Draufsicht auf
die Rendelschraube 30 die Lage der somit verwirklichten Haltebacken 4 erkennen läßt.
Das Gehäuse 2 der Einrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem
pfeifenartig
gebildetn Rohr, in dem sich eine Kugel 33 als Massenqeschoß 17 begrenzt verschieblich
bewegt. Diese Bewegungsbahn entsprechend der Krümmung des Rohres bzw. des Gehäuses
endet jedenfalls entgegengesetzt zu der Einschubrichtung 16, wobei der Amboß 28
von einem Steg 34 gebildet ist, in welchem sich ein oder mehrere Öffnungen für den
Austritt der von der Kugel 33 in dem Gehäuse 2 verdrängten Luft befinden. Über einen
Schlauchanschluß 35 kann etwa über ein nicht dargestelltes Ventil gezielt Druckluft
auf die Kugel 33 geleitet werden, so daß diese beschleunigt wird und ihre gekrümmte
Bewegungsbahn durchläuft und schließlich ihre kinetische Energie auf den Steg 34
abgibt. Auch dabei wird wiederum entgegengesetzt zur Einschubrichtung 16 schlagartig
die entsprechende Energie übertragen. Es versteht sich,daß das Ende der pfeifenartigen
Bewegungsbahn und somit der Steg 34 nicht unbedingt versetzt zu der Mittellinie
der Rendelschraube 30 angeordnet sein muß oder sollte, sondern vorteilhaft damit
fluchtet, damit die übertragene Schlagkraft auch genau über der abzuziehenden Krone
6 wirksam wird.
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Ein geringfügiger Versatz schadet hier nicht, da die Vorrichtung letztendlich
von der Bedienungsperson noch gehalten wird. Somit wird auch hier eine Kippbewegung
und damit eine Beschädigung des Zahnersatzes vermieden. Die Vorrichtung kann im
Bereich des Gehäuses 2 eine zweite Druckluftleitung 36 aufweisen, die im Bereich
des Steges 34 in die Bewegungsbahn der Kugel 33 einmündet und somit - verständlicherweise
mit erheblich gemindertem Druck - den Rücklauf der Kugel 33 in ihre Ausgangsstellung
beaufschlagt. Die Steuerung der beiden Druckluftleitungen kann somit wechselseitig
erfolgen, oder auch auf andere Weise.
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Bezugszeichenliste: 1 = Einrichtung 2 = Gehäuse 3 = Abzugsrahmen 4
= Haltebacken 5 = Zahnstumpf 6 = Krone 7 = Verblendung 8 = Film 9 = Rand 10 = Mantelfläche
11 = Durchbrechung 12 = Rand 13 = Zwischenboden 14 = Kragen 15 = Feder 16 = Einschubrichtung
17 = Massegeschoß 18 = Bolzen 19 = Kopf 20 = Gewindeschaft 21 = Mutter 22 = Wulst
23 = Markierungen 24 = Nut 25 = Auslöser 26 = Schieber 27 = Abstand 28 = Amboß 29
= Gewinde 30 = Rendelschraube 31 = Formstück 32 = Kontermutter 33 = Kugel 34 = Steg
35 = Schlauchanschluß 36 = Druckluftleitung
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