DE3337453C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur spektralanalytischen Untersuchung von Festkör
pern mit der Methode der abgeschwächten Totalreflexion
(ATR), bei dem ein ATR-Element mit dem Festkörper in Kon
takt gebracht wird, in das Element Licht eingestrahlt
wird und die spektrale Änderung des austretenden Lichts
erfaßt wird.
Ferner betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens und schließlich auch eine
Vorrichtung zur Herstellung eines ATR-Elements.
Die Erfindung kann zur Erzeugung von ATR-Spektren im
Infrarotbereich (von 1 bis 18 µm) von Festkörpern verwen
det werden. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens las
sen sich Spektren von Kristallen, Glas, harten polymeren
Fasern, Folien sowie massiven Einzelteilen, Schutzschich
ten auf Maschinen, Haushaltsgegenständen von großen Aus
maßen (Kühlschränke, Möbel) und auf unbeweglich befestigten
Objekten (z. B. an den Wänden) erzeugen. Darüber hinaus
schafft die Erfindung die Möglichkeit, Spektren von biolo
gischen Objekten in ihrem natürlichen Zustand zu erzeugen,
z. B. des Hornstoffes der Nägel bzw. des Zahnschmelzes.
Es ist ein Spektralanalyseverfahren für Festkörper mit
tels der ATR-Technik bekannt, welches darin besteht,
daß ein optischer Kontakt zwischen dem zu untersuchenden
Probestück und dem optischen ATR-Element erzeugt wird,
ein Strahlungsfluß auf die Zone des optischen Kontakts
durch das optische Element unter einem Winkel gerichtet
wird, welcher größer als der Grenzwinkel der Totalrefle
xion ist, und das ATR-Spektrum registriert wird (sh. z. B.
"Internal Reflectionsspectroscopy" by N.J. Harrick,
Interscience Publishers, a Division of John Wiley, New
York, London, Sydney, 1968, Seiten 7 bis 9).
Optische ATR-Elemente werden aus Normalsubstanzen herge
stellt, d. h. aus Substanzen mit bekannten Spektralkenn
linien, dem Brechungsindex und dem Durchlaßkoeffizienten.
Besonders breit bekannt sind optische ATR-Elemente,
welche in Form von Prismen und Linsen aus kristallinen
Materialien Germanium, Silizium, Silberchlorid, KRS-5
(Thallium/Bromid/Jodid) hergestellt sind (sh. z. B.
Broschüre KIO-45-01444 der Firma Perkin-Elmer "Perkin-
Elemer Infrarod Spectrophotomater Accessories", Seite 14).
Ferner ist aus der US-Zeitschrift "Applied Optics", 14,
1975, Seite 3073 ein sogenanntes Chalkogenid-Glas bekannt.
Optische ATR-Elemente aus kristallinen Normalsubstanzen
weisen eine Reihe von Nachteilen auf.
Erstens ist ihre Herstellung mit arbeitsaufwendigen Vor
gängen des Schleifens und Polierens verbunden. Zweitens
fällt es bei Verwendung solcher Elemente schwer, einen
optischen Kontakt zwischen der Oberfläche des zu untersu
chenden Festkörpers und der Oberfläche des optischen Ele
ments zu gewährleisten. Fast immer wird dazu eine ar
beitsintensive spezielle Oberflächenbehandlung benötigt,
welche Schleifen und Polieren des Probestücks umfaßt und
physikalische und chemische Eigenschaften der Grenzschichten
des Probestücks wesentlich ändern kann. Darüber hinaus
ist eine derartige Behandlung für manche Stoffe, wie Kunst
stoffe, harte Fasern, adsorbierte Folien, überhaupt nicht
geeignet.
Demzufolge hat die Spektralanalyse mittels der ATR-Technik
eine beschränkte Anwendung für Festkörper.
Wegen eines unvollkommenen Kontaktes sind die erzeugten
Spektren kontrastarm und nicht reproduzierbar, es erfolgen
Bandenverschiebungen nach Frequenz und Verzerrungen
der Bandenintensitäten. Bei Untersuchung der Folien und
Fasern ist in einigen Fällen das Auftreten der Fehlbanden
möglich, welche dem Spektrum des zu untersuchenden
Probestückes nicht eigen sind. Dabei kommen diese Effekte
für verschiedene Zustände des linear polarisierten Lichts
unterschiedlich zum Vorschein, wodurch eine richtige Spek
trenzuordnung erschwert wird. Eine niedrige Qualität der
ATR-Spektren, welche durch Unvollkommenheit des optischen
Kontakts bedingt ist, beschränkt darüber hinaus rapide
die Möglichkeiten der Erhaltung einer besonders umfang
reichen Information über die Eigenschaften des Objekts,
z. B. bei einer vergleichenden quantitativen Untersuchung
der Volumen- und Oberflächeneigenschaften realer Probe
stücke.
Zur Überwindung von Schwierigkeiten, welche mit Erzeugung
des optischen Kontakts zwischen dem Festkörper und dem
optischen ATR-Element verbunden sind, wurden Flüssigkeits
elemente entwickelt, welche z. B. aus Dÿodmethan schwefel
gesättigt bzw. aus flüssigem Chalkogenid-Glas AS0,22
S0,53 Br0,44 hergestellt werden (sh. SU-Urheberschein
Nr. 6 93 122, COI J 3/02, 1977, "Investigation of the
Molecular Structure of Polymer Surfaces by ATR Spectros
copy", A.E. Tshmel, V.R. Vettergen and V.M. Zolotarev,
J. Macromol. Sci-Phys., B 21(2), 243-264 (1982)).
Obwohl die optischen Flüssigkeitselemente die Erzeugung
eines guten optischen Kontaktes durch das Zerfließen der
Normalsubstanz über die Oberfläche des zu untersuchenden
Probestücks gewährleisten, weisen diese Elemente eben
falls eine Reihe von Nachteilen auf. Erstens ist die
Mehrheit der bekannten hochbrechenden und im Infrarotbe
reich durchsichtigen Flüssigkeiten chemisch aktiv und to
xisch. Die chemische Wechselwirkung zwischen der Normal
substanz und dem zu untersuchenden Probestück während der
Messungen kann zur Änderung der Eigenschaften der aus
strahlenden Fläche führen, d. h. zur Reduzierung der Sta
bilität und Genauigkeit der Meßergebnisse und sogar zur
Verletzung des Probestücks. Zweitens existiert eine Wech
selwirkung zwischen der flüssigen Normalsubstanz und dem
umgebenden Medium Luftfeuchtigkeitsaufnahme und Verdamp
fung leichtfflüchtiger Fraktionen der Normalsubstanz. In
allen diesen Fällen erfolgt eine zeitliche Änderung der
Spektraleigenschaften der Normalsubstanz, was zur Herab
setzung der Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Messungen
führt und in einigen Fällen diese unmöglich macht. Darüber
hinaus sind die optischen Flüssigkeitselemente zur
Untersuchung und Kontrolle vieler praktisch wichtiger Ob
jekte, die große Ausmaße aufweisen bzw. unbeweglich be
festigt sind, sowie der biologischen Systeme wenig ge
eignet.
Zur Bildung der optischen Flüssigkeitselemente verwendet
man eine Matrix oder Küvette, welche auf einer Grundplatte
befestigte Seiten- und Stirnwände enthält, welche einen
Hohlraum bilden, der mit einer flüssigen Normalsubstanz
gefüllt wird (sh. Saydov G.V., Judovich M.E. "Optisches
Flüssigkeitselement mit variabler Reflexionszahl", Zeit
schrift "Optik und Spektroskopie", 1974, 36, Seiten 1216
bis 1217).
Ein Hauptnachteil der bekannten Matrix besteht in der
Unmöglichkeit einer Bildung optischer Elemente mit unter
schiedlicher Länge und Form, um eine Konfiguration zu er
halten, welche den Bedingungen und Aufgaben einer spektro
skopischen Untersuchung am besten Rechnung trägt. Es ist
dadurch bedingt, daß die Seiten- und Stirnwände der Matrix
mit der Grundplatte starr verbunden sind. Die Arbeit mit
optischen Flüssigkeitselementen erfordert darüber hinaus
die Verwendung in der bekannten Matrix der Stirnwände in
Form von optischen Fenstern, welche in dem zu verwendenden
Spektralintervall durchsichtig sind. Das macht die Herstel
lung der Matrix kompliziert und beschränkt das Spektral
intervall, in dem das optische ATR-Flüssigkeitselement
arbeiten kann, und reduziert allgemeine Lichtdurchlässigkeit
auf Grund der Entstehung zusätzlicher optischer Elemente
(Fenster).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur spektralanalytischen Untersuchung von Festkörpern der
eingangs genannten Art und eine Matrix zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen, welches bzw. welche die Bil
dung eines optischen Kontaktes zwischen der Oberfläche
des zu untersuchenden Festkörpers und der Oberfläche des
festen optischen Elements ohne mechanische Bearbeitung
dieser Oberfläche ermöglicht, was die Erzeugung der kon
trastreichen und reproduzierbaren Spektren der zu unter
suchenden Festkörper gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichnungsteil des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale
gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den
Unteransprüchen 2 bis 4.
Besonders geeignete und vorteilhafte Zusammensetzungen
des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten ATR-
Elements ergeben sich aus den Patentansprüchen 5 und 6,
während eine Vorrichtung zur Herstellung eines ATR-Elements
aus dem Anspruch 7 hervorgeht.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungs
beispielen unter Hinweis auf die Zeichnung näher erläu
tert. Es zeigen
Fig. 1a, 1b ATR-Spektren verschiedener Proben;
Fig. 2 und 3 Ausführungsbeispiele des ATR-Elements
mit Merkmalen nach der Erfindung;
Fig. 4 eine Matrix zur Herstellung des
ATR-Elements, eine Gesamtansicht in
Axonometrie;
Fig. 5 dito im auseinandergenommenen Zustand;
Fig. 6 einen Querschnitt durch das
ATR-Element im Kontakt mit dem zu untersuchenden
Probestück;
Fig. 7 ein prinzipielles Schema eines Spektralge
räts zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zur Spektralanalyse;
Fig. 8 ein prinzipielles Schema eines Spektralge
räts zur Untersuchung der Erzeugnisse von großen Aus
maßen;
Fig. 9 eine Matrix zur Herstellung des
ATR-Elements, in der es mit dem zu unter
suchenden Probestück in Berührung steht.
Das ATR-Element wird
aus thermoplastischem Chalkogenidglas mit einem Er
weichungspunkt über 10°-30°C, z. B. aus Glas, welches
folgende Komponenten (Mass.%) enthält: Arsen 7-27, Anti
mon 1-6, Jod 14-29, Selen 47-62, Tellur 1-6, herge
stellt.
Einige konkrete Beispiele der Zusammensetzung des
thermoplastischen Chalkogenidglases, welche als Normal
substanz zur Herstellung eines ATR-Elements empfohlen
werden, sind in der Tabelle angeführt, in der auch
ihre physikalischen Grundeigenschaften genannt sind. Glas
mit solcher Zusammensetzung kann man durch ein beliebiges
bekanntes Verfahren herstellen.
Es ist aus der Tabelle ersichtlich, daß thermo
plastische Chalkogenidgläser sämtlichen Grundforderungen
an Normalsubstanzen für ATR-Spektroskopie Rechnung tragen:
- - sie weisen einen genügend hohen Brechungsindex auf (n=2,3-2,4);
- - durch die Wahl der Zusammensetzung der Gläser läßt sich ihr Erweichungspunkt, welcher einer Viskosität von 10⁷-10¹⁴ Poise entspricht, in einem breiten Bereich variieren: von 12-17°C bis 110-135°C;
- - der Durchlaßbereich umfaßt einen für spektroskopische Untersuchungen und technologische Kontrolle besonders interessanten Grundfrequenzbereich der Molekülschwingungen. In dünnen Schichten (mit einer Dicke von ca. 30 µm) sind diese Gläser bis 25 µm durchsichtig.
Zur Durchführung einer Spektralanalyse von Festkörpern
bei Raumtemperatur (20-25°C) sind optische ATR-Elemente
aus der Glaszusammensetzung Nr. 1 besonders geeignet:
Arsen 10,83%, Antimon 1,35%, Jod 28,32%, Selen 55,35%,
Tellur 4,26%.
Zur Durchführung einer Analyse bei erhöhten Tempera
turen (bis 100°-110°C) ist es zweckmäßig, die Zusammen
setzung Nr. 2 und 3 zu verwenden. Zur Untersuchung der nicht
wärmebeständigen Stoffe, welche einer Erwärmung über 45°C
nicht standhalten, kann man optische ATR-Elemente ver
wenden, welche aus Chalkogenidglaszusammensetzung Nr. 4
bzw. Nr. 5 hergestellt wurden.
Ein niedriger Erweichungspunkt der aufgezählten
Chalkogenidglaszusammensetzungen, welche zur Herstellung
von optischen Elementen verwendet werden, ermöglicht dabei
die Gewährleistung eines optischen Kontakts bei einer
geringen Erwärmung der Kontaktzone, d. h. bei Bei
behaltung der physikalischen Eigenschaften der zu unter
suchenden Oberfläche der Probestücke. Da bei jeder nach
folgenden Erweichung der Oberfläche des optischen Elements
in der Kontaktzone mit dem zu untersuchenden Probestück diese
Oberfläche ein Mikroprofil erhält, welches dem Mikroprofil
der Oberfläche des Probestücks entspricht, kann man jedes
optische ATR-Element mehrfach ohne mechanische Nachbearbeitung
benutzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren schafft ebenfalls die
Möglichkeit einer spektroskopischen Untersuchung
in situ der Oberflächenschichten
der Probestücke von großen Ausmaßen, die sich in einem
Spektralgerät nicht unterbringen lassen (Maschinen, Haus
haltsgegenstände, z. B. Möbel, lokale Abschnitte der Wände
usw.).
Es ist zweckmäßig, diese optischen Elemente beim Stu
dium verschiedener biologischer Objekte, darunter des
Hornstoffes der Nägel bzw. des Zahnschmelzes im natürlichen
Zustand, zu verwenden.
In Fig. 1a sind ATR-Spektrogramme angeführt, d. h. Ab
hängigkeiten des Reflexionskoeffizienten R von der Wellen
länge λ (in µm) bzw. von der Wellenzahl 1/λ
der Spaltstücke des Quarzglases, die mit einem Ultrarotspek
trofotometer unter Verwendung des optischen ATR-Elements
aus der Glaszusammensetzung Nr. 1 erhalten wurden. Wie es
aus dem Spektrogramm ersichtlich ist, können eine geringe
Schwächung der Strahlung in einem Spektralintervall der Wellenzahlen
von 4000-2000 cm-1 und eine Absorptionsbande von
750 cm-1 (Kurve c) durch Aufstellung im Referenzstrahl
des Spektrofotometers einer Platte mit entsprechender
Dicke, die aus dem gleichen Glas (Kurve d) gefertigt ist,
leicht ausgeglichen werden. Die Kurve "e" entspricht einem
Glasabsorptionsspektrum.
In Fig. 1b sind ATR-Spektren des Spaltstücks eines
Gipskristalls (Kurve f) und der Fläche des Kristall
wachstums von Kupfervitriol (Kurve g) angeführt.
Dem optischen ATR-Element kann eine beliebige erfor
derliche Form verliehen werden, die durch den Charakter
der Untersuchungen und die Parameter des zu verwendenden
Spektralgeräts bestimmt wird. In dem einfachsten Aus
führungsbeispiel des optischen ATR-Elements in Fig. 2
dargestellt, stellt es einen Halbzylinder 1 dar, dessen
flache Fläche 2 als Kontaktzone mit dem Probestück, die
zylinderförmige Fläche 3 aber zur Strahlungseingabe und
-auskopplung mit einem regelbaren Einfallswinkel dient.
Dieses optische Element gewährleistet eine Einfach-
Strahlungsreflexion von der Oberfläche 2.
Zur Durchführung einer spektroskopischen Analyse mit
tels des Verfahrens zur abgeschwächten Mehrfachtotal
reflexion kann das in Fig. 3 dargestellte optische Element
verwendet werden. Es stellt ein Prisma 4 dar, dessen eine
bzw. beide Grundflächen 5 zur Herstellung eines optischen
Kontakts mit dem Probestück, dessen Stirnflächen 6 aber zur
Strahlungseingabe und -auskopplung dienen. Seitenflächen 7
sind keine Arbeiterflächen.
Zur Herstellung eines optischen ATR-Elements wird
eine in Fig. 4, 5 dargestellte Matrix empfohlen. Die
Matrix weist eine Grundplatte 8 auf, an der mit Schrau
ben 9 Seitenwände 10, 11 und mit Schrauben 12 Führungs
schienen 13 befestigt sind. Auf den Führungsschienen 13
sind mit Möglichkeit einer fortschreitenden Bewegung
Stirnwände 14 aufgestellt. Die einander zugewandten Flä
chen 15 der Stirnwände 14 und Flächen 16 der Seitenwände
10, 11 sowie ein zwischen diesen Flächen liegender
Abschnitt 17 der Grundplatte 8 bilden einen Hohlraum zur
Bildung des optischen Elements. Die Flächen 15, 16 und
der Abschnitt 17 der Grundplatte, welche den Hohlraum
bilden, müssen ein Profil aufweisen, welches das Profil
entsprechender Flächen des optischen Elements ergänzt.
Zum Beispiel, das in Fig. 4, 5 dargestellte Ausführungs
beispiel der Matrix mit flachen schrägen Stirnwänden 14
ist zur Herstellung eines optischen Elements in Form eines
in Fig. 3 dargestellten Prismas bestimmt. Zur Her
stellung eines optischen Elements in Form eines Halbzy
linders (Fig. 2) müssen die Stirnwände der Matrix konkave
zylinderförmige Flächen aufweisen.
Zur Gewährleistung hoher optischer Qualität des
optischen Elements müssen sämtliche genannte Flächen der
Einzelteile der Matrix eine hohe Oberflächenqualität auf
weisen. Es wird deshalb empfohlen, sie aus Glas bzw. aus
anderen Stoffen herzustellen, welche sich gut mechanisch
bearbeiten und polieren lassen, bis die erforderliche
Oberflächenqualität erreicht wird, bei der die Strahlungs
brechung an dieser Fläche keine bemerkbaren Formverzerrun
gen der Wellenfront hervorruft. Dabei können sämtliche
Flächen der Matrix, die mit der Normalsubstanz in Berührung
stehen, mit einer polymeren Folie mit einer Dicke von
mindestens 0,2-0,5 µm überzogen werden, die eine niedrige
Adhäsion gegenüber dem thermoplastischen Chalkogenidglas
aufweisen. Als Folienstoff wird Polytetrafluoräthylen
empfohlen. Die Dicke der Folie wird so gewählt, daß ihre
Geschlossenheit über die gesamte Innenfläche der Matrix
gewährleistet wird. Die Folie kann durch Zerstäubung im
Vakuum bzw. aus einer Lösung aufgetragen werden.
Zur Befestigung der Stirnwände 14 in vorgegebener
Lage auf den Führungsschienen 13 dienen Halterungen, welche
z. B. in Form von Schrauben 18 ausgeführt sind; welche sich
beim Einschrauben in die Stirnwände 14 mit ihren Köpfen
gegen die Seitenwand 11 stützen. Zur Einführung der Schrau
ben 18 in die Stirnwände 15 sind in der Seitenwand 11
Schlitze 19 vorgesehen. Die Seitenwände 10, 11 sind mitein
ander durch Stege starr verbunden, welche so angeordnet
sind, daß dabei keine Hindernisse für die Verschiebung der
Stirnwände 14 der Matrix entstehen und die Eingangs- und
Ausgangs-Stirnfläche des optischen Elements nicht über
deckt wird. An der Seitenwand 11 bzw. an den beiden
Seitenwänden 10, 11 befinden sich Einstellelemente, z. B.
Stifte 21.
Die Herstellung des optischen Elements aus thermo
plastischem Chalkogenidglas unter Verwendung der erfindungs
gemäßen Matrix geht wie folgt vor sich.
In den Hohlraum einer montierten Matrix (Fig. 4)
werden ein bzw. mehrere Stücke des thermoplastischen Chal
kogenidglases gelegt; das Summenvolumen dieser Stücke muß
das Volumen des Hohlraums der Matrix um 3-5% übertreffen.
Die Matrix mit Glas wird danach auf eine Temperatur er
wärmt, die den Erweichungspunkt des thermoplastischen
Chalkogenidglases übersteigt. Bei Verwendung der Glaszusam
mensetzung Nr. 1 ist es zweckmäßig, die Erwärmungstempe
ratur in einem Bereich von 60-65°C zu wählen. Zur Er
wärmung kann man gewöhnliche Heizgeräte, wie Elektrokoch
platte bzw. Thermostat verwenden. Bei Anwendung der
Glaszusammensetzung Nr. 2 bzw. Nr. 3 ist die Erwärmungstem
peratur auf 140°-150°C zu erhöhen. Die Zusammensetzung Nr. 4
bedarf einer Erwärmung lediglich auf 25°-30°C.
Unter der Einwirkung der Erwärmung wird thermoplasti
sches Chalkogenidgas weich, sein Fließvermögen nimmt zu,
und es füllt gleichmäßig den Hohlraum der Matrix und nimmt
die Form an, welche der erforderlichen Form des optischen
ATR-Elements entspricht. Danach wird die Erwärmung einge
stellt und die Matrix kühlt sich auf die Raumtemperatur ab
und im Ergebnis wird ein optisches Element gebildet. Danach
werden die Schrauben 18 ausgeschraubt und die Stirnwände 14
über die Führungsschienen 13 vom optischen Element abge
führt und von der Grundplatte 8 (Fig. 5) abgenommen. Die
Möglichkeit, die Flächen 15 der Stirnwände 14 von ent
sprechenden Stirnflächen 6 des optischen Elements zu trennen,
wird durch vorhandene Antiadhäsions-Schutzschicht an den
Flächen 15 gewährleistet. Dasselbe kann auch durch Erzeugung
von Vorspannungen in den Einzelteilen der Matrix, welche
mit den Arbeitsflächen des optischen Elements in Berührung
stehen, bzw. durch zusätzliche Kühlung der Matrix mit dem
optischen Element auf eine Temperatur von ca. 5°C erzielt
werden. Zur Trennung der Stirnwände 14 vom optischen Ele
ment wird auch durch eine solche Wahl des Stoffes dieser
Wände beigetragen, daß ihr linearer Ausdehnungskoeffi
zient sich wesentlich vom linearen Ausdehnungskoeffizienten
des thermoplastischen Chalkogenidglases aus dem das
optische Element hergestellt wird, unterscheidet. Dieser
Forderung entsprechen unter anderem solche polymere Stoffe,
wie Polymethylmethakrylat, Polytetrafluoräthylen, sowie
einige Bronzearten.
Danach werden die Schrauben 9 abgeschraubt und das
optische Element zusammen mit den Seitenwänden 10, 11 wird
von der Grundplatte 8 der Matrix (Fig. 5) abgetrennt. Somit
ist die Herstellung des optischen Elements beendet. Nach
stehend, bei Beschreibung des Verfahrens zur Spektralanalyse
wird gezeigt, daß es oft günstig ist, das optische Ele
ment zu verwenden, ohne es von den Seitenwänden 10, 11 zu
trennen.
Durch Änderung des Abstandes zwischen den Stirnwänden
14 kann man die Länge des optischen Elements, d. h. die
Zahl der Strahlungsreflexionen regeln. Zur Herstellung von
Elementen mit unterschiedlicher Konfiguration: in Form
von Prismen mit verschiedenen Winkeln, Linsen mit kompli
zierter Form u. a. m., können die Stirnwände 14 der Matrix aus
wechselbar ausgeführt werden. Darüberhinaus kann man die
Glasteile der Matrix mit einer polymeren Schutzschicht
durch Einzelteile auswechseln, welche aus entsprechenden
Polymeren gefertigt sind.
Somit sind optische ATR-Elemente aus thermoplastischem
Chalkogenidglas einfach in Herstellung im Vergleich zu
Elementen aus kristallinen Normalsubstanzen, da sie keiner
arbeitsaufwendigen mechanischen Bearbeitung bedürfen.
Bei Verwendung der optischen Elemente aus thermoplastischem
Chalkogenidglas ist es außerdem bedeutend einfacher, die
Aufgabe der Herstellung von Elementen mit einer praktisch
beliebigen erforderlichen Form zu lösen.
Die erfindungsgemäßen optischen Elemente haben
wesentliche Vorteile auch im Vergleich zu den Flüssigkeits
elementen: sie sind nicht toxisch, in festem und auch
erweichtem Zustand chemisch nicht aktiv und können inner
halb einer längeren Zeit, insbesondere bei niedrigeren
Temperaturen gelagert werden, ohne ihre Form, die physika
lischen und chemischen Eigenschaften unzulässig zu ändern.
Das Verfahren zur Spektralanalyse von Festkörpern
unter Verwendung des erfindungsgemäßen ATR-Elements wird
zuerst an einem Beispiel der Untersuchung von kleinen Pro
bestücken bei Raumtemperatur mittels des Verfahrens zur
abgeschwächten Mehrfachtotalreflexion behandelt.
Bei Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Spektralanalyse ist zuerst ein optischer Kontakt
zwischen dem zu untersuchenden Probestück und dem optischen
Element zu schaffen. Dazu wird, wie es in Fig. 6 gezeigt
ist, ein optisches Element 22 mit der Grundfläche 5 auf
die Oberfläche eines zu untersuchenden Probestücks 23
gelegt, mit geringer Kraftanwendung mit der Hand, mit
einem Gewicht bzw. mit jedem anderen Mittel an diese
Oberfläche angedrückt und das zu untersuchende Probestück
23 wird, z. B. mit einem Heizgerät 24, erwärmt.
Durch die Wärmeübertragung vom Probestück 23 auf die
Oberfläche der Grundfläche 5 des optischen Elements 22
erhöht sich die Temperatur dieser Oberfläche. Das Probe
stück 23 wird so lange erwärmt, bis die Temperatur der
Oberfläche der Grundfläche 5 den Erweichungspunkt des
thermoplastischen Chalkogenidglases übertrifft. Als Folge
wird die Oberflächenschicht des optischen Elements 22
plastisch, wodurch das Glas die Unebenheiten der Oberfläche
des zu untersuchenden Probestücks 23 benetzt und aus
füllt und einen guten optischen Kontakt gewährleistet,
auch wenn die Oberfläche des Probestücks 23 im voraus
nicht poliert wurde.
Da die Wärmeleitfähigkeit des thermoplastischen
Chalkogenidglases gering ist, bleibt die Temperatur der
Glashauptmasse bei kurzzeitiger Erwärmung der Ober
fläche des optischen Elements 22 unter dem Erweichungs
punkt, d. h. es erfolgt keine Verformung des optischen
Elements 22. Nach der Erzeugung des optischen Kontakts
werden das Probestück 23 und das optische Element 22 auf
Raumtemperatur abgekühlt. Danach wird das optische
Element 22 zusammen mit dem zu untersuchenden Probestück
23 in einem Spektralgerät 25 (Fig. 7), z. B. in einem
Spektrofotometer auf der Basis eines Monochromators mit
Dispergierelementen bzw. eines Fourier-Spektrometers,
aufgestellt. Das Vorhandensein der Stifte 21 an der
Seitenwand 11 (Fig. 4, 5), welche in entsprechende Ausnehmungen 26
(Fig. 7) eingreifen, die in einer Grundplatte 27 eines
Küvettenteils 28 des Spektralgeräts 25 vorgesehen sind,
gewährleistet eine genaue und reproduzierbare Aufstellung
des optischen Elements 22 in der vorgegebenen Lage. Dadurch
entfällt die Notwendigkeit, das optische Element 22 so zu
justieren, daß ein Strahlungsfluß 29, welcher durch eine
im Spektralgerät 25 vorhandene Strahlungsquelle 30 erzeugt
und durch das erste optische System 31 gebildet wird, unter
einem vorgegebenen Winkel auf die Eintrittsfläche 5 des op
tischen Elements 22 einfällt.
Die bauliche Gestaltung des ersten optischen Systems
31 wird durch den Typ des zu verwendenden Spektralgeräts
25 bestimmt. Bei Verwendung eines Fourier-Spektrometers
kann das erste optische System 31 neben einer Beleuch
tungseinheit (einem Kondensor) ein Interferometer enthal
ten.
Der Strahlungsfluß 29, welcher auf das optische Ele
ment 22 einfällt, bricht an seiner Eintrittsstirnfläche 5′
und fällt auf die Grenzfläche des Elements 22 (Fig. 6) mit
dem zu untersuchenden Objekt 23 ein. Wenn der Einfalls
winkel R des Strahlungsflusses 29 (Fig. 7) einen Grenz
winkel
übertrifft, wo n₀ und n-Brechungs
indexe des Probestücks bzw. Glases sind, so erfolgt eine
Totalreflexion; eine Lichtwelle dringt unter diesen
Bedingungen in das Probestück 23 in eine Tiefe in der
Größenordnung der Wellenlänge ein, und wenn das Probe
stück 23 in diesem Spektralintervall absorbiert, so
wird die Intensität des reflektierten Lichtstromes ab
geschwächt, d. h. es erfolgt eine Dämpfung der Total
reflexion. Die Größe der Schwächung korreliert mit der
Absorption, was zu einer äußeren Ähnlichkeit der
ATR-Spektren und der Durchlässigkeitsspektren führt.
Ein reflektierter Lichtstrom 32 tritt aus dem opti
schen Element 22 durch die Stirnfläche 5′′ aus und gelangt
in das zweite optische System 33. Wenn das Spektralge
rät ein Spektrofotometer dispergierenden Typs darstellt,
muß das zweite optische System 33 neben einem Fokusier
system einen Monochromator enthalten, welcher im Strahlungs
fluß aufeinanderfolgend schmale Spektralintervalle mit
unterschiedlicher Wellenlänge trennt, d. h. eine Abtastung
des ATR-Spektrums durchführt. Aus dem zweiten optischen
System 33 gelangt die Strahlung in das Registrier-Meß
system 34, das die Strahlung mittels eines zum System ge
hörenden Detektors, z. B. des pyroelektrischen Typs, in
elektrische Signale umwandelt und ihre Verstärkung sowie
die erforderliche Verarbeitung dieser Signale vornimmt. In
Spektrofotometern dispergierenden Typs erfolgt diese Ver
arbeitung, z. B. eine Korrektur der Grundlinie, im Ab
tastungsprozeß. Wird ein Fourier-Spektrofotometer verwen
det, sieht die Verarbeitung der Signale, die vom Detektor
abgenommen werden, eine Fourier-Transformation dieser Signale
vor. Solche Verarbeitung geschieht nach der Registrie
rung (Aufzeichnung) des Interferogramms und wird in der
Regel mit einer ERM durchgeführt, welche ein Bestandteil
des Registrier-Meßsystems ist. Die Folge der elektrischen
Signale, welche dem Spektrum des zu untersuchenden Probe
stücks entspricht, wird in einer Registriereinrichtung 35,
z. B. auf ein Tonband bzw. auf einen anderen Informations
träger, aufgezeichnet.
Nach der Registrierung des ATR-Spektrums des zu unter
suchenden Probestücks 23 wird dieses vom optischen Element
22 getrennt, indem das Probestück 23 und das optische
Element 22 im voraus in einem Kühlschrank bzw. mittels
einer thermoelektrischen Kühleinrichtung auf der Basis
des Peltier-Effekts, abgekühlt werden. Bei der Durch
führung einer quantitativen Analyse ist es notwendig,
die Grundlinie zusätzlich aufzuzeichnen, d. h. die
Registrierung des Spektrums bei der Aufstellung des op
tischen Elements 22 ohne Probestück im Lichtstrom vor
zunehmen. Das korrigierte Spektrum wird als Ergebnis der
Teilung der Spektren ermittelt, welche für das optische
Element 22 mit dem Probestück 23 und ohne dieses registriert
wurden.
Ein Hauptvorteil des geschilderten Spektralanalyse
verfahrens ist die Möglichkeit, einen guten optischen
Kontakt zwischen dem zu untersuchenden Probestück und dem
optischen Element zu erzeugen, ohne die in Berührung
stehenden Flächen des Probestücks und des optischen Ele
ments sorgfältig mechanisch zu bearbeiten. Dadurch werden
die Kosten für die Vorbereitung und Durchführung der
Analyse gesenkt und, was besonders wichtig ist, es wird
möglich, solche Probestücke zu untersuchen, die sich
schlecht mechanisch bearbeiten lassen (harte Kunststoffe,
unelastische polymere Fasern u. a. m.).
Es kann bei der Untersuchung der Probestücke von
großen Ausmaßen (Fig. 8) beschwerlich sein, die Kontakt
zone auf eine erforderliche Temperatur nach der Aufstellung
des optischen Elements auf dem zu untersuchenden Probe
stück zu erwärmen. Es ist in diesem Falle zweckmäßig,
zuerst einen Teil der Oberfläche des Probestücks 23 in der
zu untersuchenden Zone auf die erforderliche Temperatur
zu erwärmen und danach, ohne sie abkühlen zu lassen, darauf
das optische Element 22 aufzustellen. Durch die Wärme
übertragung von der Oberfläche des Probestücks 23 wird
die Oberfläche des optischen Elements 22 in der Kontakt
zone deshalb plastisch, weil, wie im vorherigen Fall, ein
hochwertiger optischer Kontakt gesichert wird. Wie es
in Fig. 8 gezeigt ist, ist das Spektralgerät 25 in diesem
Fall mit einem zusätzlichen optischen System zu ver
sehen, das in Form von zwei Planspiegeln 36 und
zwei Linsen 37 dargestellt ist, welche das optische Ele
ment 22′ mit den optischen Systemen 31 und 32 (Fig. 7)
optisch verbinden.
In dem Fall, wenn die zu untersuchende Oberfläche des
Probestücks 23′ vertikal ist (Fig. 8), ist es zweckmäßig,
solch ein Volumen des Glases zu nehmen, welches zur Bil
dung des optischen Elements während der Herstellung verwen
det wird, daß es um 3-5% geringer wird als das Volumen
des Hohlraums der Matrix. Es ist bei der Verwirklichung der
obengeschilderten Ausführungsbeispiele des erfindungs
gemäßen Verfahrens zur Spektralanalyse notwendig, bei der
Erwärmung der Oberfläche des optischen Elements in der
Kontaktzone Vorsicht zu üben, damit die Temperatur der an
deren Zonen dieses Elements den Erweichungspunkt nicht
überschreitet. Anderenfalls kann eine Verformung einzelner
Abschnitte des optsichen Elements zustandekommen, was
zu einer Verzerrung der Wellenfront des Strahlungsflusses
nach dem Durchgang durch das optische Element führt, d. h.
zu einer Verringerung der Lichtdurchlässigkeit und zu
einer gewissen Verschlechterung der Spektrumqualität.
Zweifache Erwärmung und zweifache Abkühlung des optischen
Elements verlängern darüberhinaus die Dauer der Vorberei
tung der Analyse und folglich der Analyse im ganzen.
Deshalb ist für die Mehrheit der Probestücke das
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens vor
zuziehen, welches folgende Reihenfolge vorsieht. Ähnlich
wie in den obengeschilderten Beispielen, wird zuerst
thermoplastisches Chalkogenidglas in einer Matrix auf eine
Temperatur über seinem Erweichungspunkt erwärmt, d. h.
so lange, bis es plastisch wird und die erforderliche
Form des optischen Elements 22 (Fig. 9) annimmt. Danach,
ohne das Glas abkühlen zu lassen, wird auf die obere Oberfläche
des optischen Elements das zu untersuchende Probe
stück 23 unter einer geringen Kraftanwendung gelegt und
seine Oberfläche wird an die des optischen Elements 22
angedrückt. Dadurch wird zwischen ihnen ein optischer
Kontakt erzeugt. Danach wird die Erwärmung eingestellt,
das gewährt der Matrix, dem Probestück 23 und dem opti
schen Element 22 die Möglichkeit, sich auf die Raum
temperatur abzukühlen. Danach, wie oben geschildert, wer
den die Stirnwände 14 der Matrix (Fig. 5) abgetrennt und
entfernt und die Seitenwände 10, 11 zusammen mit dem
optischen Element 22 und dem zu untersuchenden Probestück
23 werden von der Grundplatte 8 der Matrix abgetrennt.
Das optische Element 22 wird zusammen mit dem zu
untersuchenden Probestück 23 im Küvettenteil 28 des
Spektralgeräts 25 aufgestellt, sie werden durch Stellstifte
21 (Fig. 7) fixiert, auf das optische Element 22 wird der
Strahlungsfluß 29 gerichtet und das ATR-Spektrum des zu
untersuchenden Probestücks 23 wird registriert.
Dadurch, daß in diesem Ausführungsbeispiel des Ver
fahrens die Erzeugung eines optischen Kontakts der Bildung
des optischen Elements unmittelbar folgt, entfällt die
Notwendigkeit, die Kontaktzone wiederholt zu erwärmen. Nach
der Abtrennung des optischen Elements 22 von der Grund
platte 8 und den Stirnwänden 14 der Matrix wird es außerdem
keiner Erwärmung ausgesetzt, wodurch seine eventuelle Ver
formung beseitigt wird.
Ist das ATR-Spektrum des zu untersuchenden Probestücks
bei einer erhöhten Temperatur (unter Anwendung des Chalko
genidglases mit der Zusammensetzung Nr. 2 bzw. Nr. 3) bzw.
bei einer erniedrigten Temperatur (unter Anwendung der Zu
sammensetzung Nr. 4 bzw. Nr. 5) zu registrieren, ist das
Spektralgerät mit einer entsprechenden Heiz- bzw. Kryoein
richtung zu versehen.
Bei Untersuchung von Dichroismus, wenn ATR-Spektren
des Probestücks in der zweiten Lage, welche bezüglich der
ersten um 90° aufgefächert ist, zusätzlich zu registrieren
sind, kann man die Seitenwände 6, 7 des optischen Elements
ebenfalls als Arbeitswände ausführen. Wenn die Neigungs
winkel der Wände 6, 7 und der Abstand zwischen ihnen unter
schiedlich von den Neigungswinkeln der Wände 5 und vom
Abstand dazwischen ausgeführt werden, läßt sich ein
und dasselbe optische Element zur Registrierung der ATR-
Spektren mit unterschiedlicher Reflexionszahl ver
wenden.
Claims (7)
1. Verfahren zur spektralanalytischen Untersuchung von
Festkörpern mit der Methode der abgeschwächten Total
reflexion (ATR), bei dem ein ATR-Element mit dem
Festkörper in Kontakt gebracht wird, in das Element
Licht eingestrahlt wird und die spektrale Änderung
des austretenden Lichts erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das ATR-Element (1; 4) aus thermoplastischem Chalkogenid-Glas besteht;
- - das ATR-Element (1; 4) vor der Messung minde stens im Bereich des Kontakts mit dem Festkörper auf eine Temperatur über seinem Erweichungspunkt erwärmt wird;
- - das ATR-Element (1; 4) in Kontakt mit dem Fest körper auf eine Temperatur unter seinem Erwei chungspunkt gebracht wird, und daß
- - die ATR-Analyse mit einem abgekühlten ATR-Element (1; 4) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erwärmung des ATR-Elements (1; 4) vor der Kontaktie
rung mit dem Festkörper erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Erwärmung des ATR-Elements (1; 4) im Kontakt mit
dem Festkörper erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
ATR-Element (1; 4) mindestens während der Erwärmungs
zeit durch mechanische Mittel in Form gehalten/ge
bracht wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
ATR-Element (1; 4) die folgende Zusammensetzung
(Mass.%) aufweist: Arsen 7-27%, Antimon 1-6%,
Jod 14-29%, Selen 47-62%, Tellur 1-6%.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das
ATR-Element (1; 4) die folgende Zusammensetzung
(Mass.%) aufweist: Arsen 10,83%, Antimon 1,35%,
Jod 28,32%, Selen 55,35%, Tellur 4,26%.
7. Vorrichtung zur Herstellung eines ATR-Elements nach
Anspruch 5 oder 6,
gekennzeichnet durch eine Matrix, welche
Seitenwände (10, 11) und Stirnwände (14) ent
hält, die auf einer Grundplatte (8) befestigt sind
und einen Hohlraum zur Formung des ATR-Elements (1; 4)
bilden, wobei die Stirnwände (14) verschiebbar
auf Führungsschienen (13), die auf der Grundplatte
(8) befestigt sind, aufgestellt sind und die Hal
terungen (18) aufweisen, welche die Länge des ATR-
Elements (1; 4) vorgeben, die Seitenwände (10, 11)
aber durch Stege (20) verbunden sind und Einstell
elemente (21) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833337453 DE3337453A1 (de) | 1983-10-14 | 1983-10-14 | Optisches attenuations-totalreflexionselement spektralanalyseverfahren und mat rix zur herstellung dieses elements |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833337453 DE3337453A1 (de) | 1983-10-14 | 1983-10-14 | Optisches attenuations-totalreflexionselement spektralanalyseverfahren und mat rix zur herstellung dieses elements |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3337453A1 DE3337453A1 (de) | 1985-05-02 |
DE3337453C2 true DE3337453C2 (de) | 1988-05-26 |
Family
ID=6211872
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833337453 Granted DE3337453A1 (de) | 1983-10-14 | 1983-10-14 | Optisches attenuations-totalreflexionselement spektralanalyseverfahren und mat rix zur herstellung dieses elements |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3337453A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013114244B3 (de) * | 2013-12-17 | 2015-01-22 | Pyreos Ltd. | ATR-Infrarotspektrometer |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4030836A1 (de) * | 1990-09-28 | 1992-04-02 | Kim Yoon Ok | Vorrichtung zur qualitativen und/oder quantitativen bestimmung der zusammensetzung einer zu analysierenden probe |
DE4418180C2 (de) * | 1994-06-27 | 1997-05-15 | Emmrich Roland | Sondenanordnung zur Messung der spektralen Absorption in Flüssigkeiten, Gasen oder Feststoffen |
-
1983
- 1983-10-14 DE DE19833337453 patent/DE3337453A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013114244B3 (de) * | 2013-12-17 | 2015-01-22 | Pyreos Ltd. | ATR-Infrarotspektrometer |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3337453A1 (de) | 1985-05-02 |
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