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Beschreibung der Erfingung
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a) Titel der Erfindung Verfahren und Vorrichtung zur Beheizung von
Spanetrocknungsanlagen mit Kohlenstaub, insbesondere für Bolz3pane b) Anwendung
der Erfindung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, bei der
Seste Anfallbrennstoffe auf Braunkohlen- und/oder Steinkohlenbrikettbasis für die
direkte Beheizung von Spknetrocknungsanlagen eingesetzt werden.
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Der Porderung der rationellen Energie anwendung zur umfassenden Nutzung
von festen Anfallbrennstoffen mit chemisch gebundener Energie wird damit Rechnung
getragen.
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Die Erfindung findet in der holzverarbeitenden Industrie, insbesondere
bei der Trocknung für die Herstellung von Spanplatten Anwendung.
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c) Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Der Spänetrocknungsprozeß
ist dadurch gekennzeichnet, daß das Trocknungsmedium Luft entweder indirekt über
Wärmeübertrager oder direkt durch Beimischung von Verbrennungsgasen auf die erforderliche
technologische Temperatur erwärmt wird. Für letztgenannte Verfahren mit direkter
Beheizung trifft die Erfindung zu.
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Bei den bekannten technischen Lösungen zur direkten Beheizung von
Trocknungsanlagen werden hochwertige flüssige oder gasförmige Energieträger, einschließlich
Holzschleifstaub als Zusatzverbrennungsanlage verwendet.
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Technische Lösungen zum Einsatz von Brennstaub bestehen für Dampferze
uger und Zementdrehrohröfen. Für Spänetrocknungs -anlagen sind aus der Patentliteratur
und dem übrigen Schrifttum keine technischen Lösungen bekannt, bei denen Kohlenstaub
zur direkten Beheizung der Trockner eingesetzt wird.
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Unter WP 223D 1/00 Nr. 225 142 wird ein Verfahren und Brenner zur
Erzeugung einer rotierenden Kohlenstaubflamme beschrieben, so daß dessen Vorrichtung
vorzugsweise e als Hauptverbrennungseinrichtung bei Anwendung des vorliegenden erfindungsgemäßen
Verfahrens genutzt werden kann.
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Aus der Offenlegungsschriften der internationalen Patentklassifikation
F26B 3/10 os 2821689 vom 18. 5. 78, OS 2851923 vom 30. 11. 78 und OS 2120319 vom
26. 4. 71 sind gegenüber der erfindungsgemäßen Lösung unter Verwendung der direkten
Kohlenstaubbeheizung von Spänetrocknern keine Verletzungen bereits bestehender Ansprüche
erkennbar.
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d) Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, hochwertige
flüssige oder gasförmige Energieträger durch Brennstaub, der auch aus Brikettabrieb,
Brikettabfall oder anderem Brennstoff auf Braunkohlen- oder/und Steinkohlenbasis
erzeugt werden kann, zu ersetzen und gleichzeitig unter Beibehaltung der technologischen
Hauptausrüstung die Qualität des Fertigerzeugnisses nicht negativ zu beeinflussen.
Damit werden die Energie- und Materialökonomie des Verfahrens verbessert.
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Die Aufgabe besteht in der Umrüstung vorhandener oder Ausrastung neuer
mit flüssigen oder gasförmigen Energieträgern direkt beheizter Trockner durch Einbau
einer geeigneten Verbrennungseinrichtung, ohne die geltenden Qualitätsparameter
des Erzeugnisses zu beeinträchtigen.
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e) Darlegung des Wesens der Erfindung Die technische Aufgabe, die
durch die Erfindung gelöst werden soll, besteht darin, daß hochwertige flüssige
oder gasförmige Brennstoffe durch heimische Brennstoffe, wie Brennstaub, Brikettabrieb,
Brikettabfall oder andere Brennstoffe vorzugaweise auf Braunkohlenbasis zu ersetzen
sind.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß einerseits Rauchgase
aus festen Brennstoffen auf Braun- oder/und Steinkohlenbasis für die Durchführung
des Trocknungsprozesses genutzt werden und andererseits sowohl feste unverbrennbare
Bestandteile als auch feste Verbrennungsrückstände des Brennstoffes in das Fertigerzeugnis
eingehen ohne geltende Qualitätsparameter zu beeinflussen.
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- Merkmale der Erfindung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Beheizung von Spänetrocknungsanlagen, insbesondere für
Holzspäne zur Spanplattenherstellung, unter Verwendung der'Rauchgase von Brennstaub,
der auch aus Brikettabrieb, Brikettabfall oder anderem Brennstoff auf Braunkohlenoder/und
Steinkohlenbasis erzeugt werden kann Das Ziel der Erfindung wird bei dem Verfahren
der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß an dem jeweiligen ærockner eine
Kohlenstaubverbrennungseinricbtung an Stelle von Brennereinrichtungen für flüssige
oder gasförmige Brennstoffe eingebaut wird. Der für die Verbrennung erforderliche
Brennstaub kann entweder direkt eingesetzt werden oder mittels geeigneter Aufbereitungsanlagen
hergestellt werden, wenn Brikettabrieb, Brikettabfall oder ein anderer Brennstoff
als Ausgangsbrennstoffe vorliegen.
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Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas wird mit Luft oder Umgas
vermischt. Dieses Rauchgas-Luft-Gemisch gelangt mit dem zu trocknenden Gut in den
Trockner.
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Einen Umgasspäneentilator passierend, werden das Trockengut und das
Rauchgas-Luft-Gemisch zu einer Abscheidevorrichtung transportiert Hier erfolgt eine
Abtrennung des Trockengutes. Das Rauchgas-Luft-Gemisch wird danach entweder direkt
ins Freie oder anteilig als Umgas dem Prozeß wieder zugeführt.
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Zur Regulierung der technologisch günstigen Anteile von Umgas bzw.
. Abgas dient eine Regelungseinrichtung, z. B. eine Regelklappe.
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Die erfindungsgemäße Lösung schließt den Einsatz allgemein bekannter
zusätzlicher Verbrennungseinrichtungen' z. B. für die Verbrennung von Holzschleifstaub,
nicht aus.
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Eine Vorrichtung zur bevorzugten Durchführung des Verfahrens besteht
im wesentlichen aus der Brennstoffversorgungsanlage, erforderlichenfalls mit Aufbereitungsanlage,
einer automatisch gesteuerten Kohlenstaubverbrennungseinrichtung einschließlich
Förderluft- und Verbrennungsluftventilator, einer Brennkammer, einer Rauchgas-Luft-Eischkammer,
einem liegend oder stehend angeordneten Trockner, einem Umgasspaneventilator' einer
Abscheidevorrichtung, einer Umgas- und Abgasleitung sowie gegebenenfalls einer Vorrichtung
zur Holzstaubverbrennung einschließlich Brennkammer.
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Außerdem sind eine manuell oder automatisch betätigte Rege* lungseinrichtung,
einschließlich Temperatur- und Druckmeßtechnik sowie Sicherheitskontrolleinrichtungen,
vorhanden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das bei der Verbrennung der
festen Brennstoffe entstehende Rauchgas-Luft-Gemisch durch den Trockner geleitet,
nimmt dort Feuchtigkeit aus dem Trocknungsgut auf, wird nach der Abscheidevorrichtung
entweder direkt ins Freie oder teilweise als Umgas in den Prozeß æurückgeführt.
Dabei ist der Umgasanteil über eine Klappenstellung in der Umgasleitung so einzustellen,
daß die Feuchtigkeit aus dem Trockengut entfernt und der Trocknungsprozeß nicht
verzögert wird.
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht außerdem vor, daß in den Rauchgasen
enthaltene Verbrennungsrückstände sowie unverbrannte Bestandteile in den Trockner
gelangen können, sich dort am Xrocknungsgut ablagern, somit zu einer Verringerung
des spezifischen Rohstoffeinsatzes bis maximal 5 %, bezogen auf das Bertigerzeugnis,
führen können.
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Damit wird gleichzeitig eine Verbesserung der Materialökonomie erzielt.
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£) Ausführunsbeispiel In der beiliegenden Zeichnung, Figur 1, ist
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und es soll anhand
dieser Zeichnung die Erfindung näher erläutert werden.
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Der Brennstaub wird über eine Dosiereinrichtung1, in einem dem Wärmebedarf
der Brennkammer 2 angepaßten Mengenstrom, über eine pneumatische Fördereinrichtung
3 dem Kohlenstaubdrallbrenner 4 zugeführt. Die Kohlenstaubverbrennungseinriohtung
4 besitzt eine Verbrennungsluftzufhhrung 5 und ist durch entsprechende -nicht dargestellte
- Zusatzeinrichtungen, wie Zündeinrichtung und Flammenüberwachung, für einen automatischen
Betrieb ausgerüstet. Die Verbrennung des Brennstaubes, der auch durch entsprechende
Aufbereitung aus Brikettabrieb, Brikettabfall oder anderem Brennstoff auf Braunkohlen-
oder/und Steinkohlenbasis hergestellt werden kann, die in der Zeichnung nicht dargestellt
sind, erfolgt in der Brennkammer 2; die notwendigerweise mit einer Entaschungseinrichtung
6 ausgerüstet ist.
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Die Rauchgase enthalten feste Verbrennungsrückstände und gegebenenfalls
unverbrennbare Bestandteile, die sich teilweise in der Entaschungseinrichtung 6
und teilweise am Trocknungsgut, das über die Zufuhreinrichtung 7 in den Trockner
8 gelangt, angelagert. Das Trocknungsgut wird in dem Trockner 8 durch ein Rauchgas-Luft-Gemisch
(Trocknungsmedium) getrocknet und durchströmt einen Umgasspäneventilator 9, eine
Rohrleitung 10 und tritt in eine Abscheideeinrichtung 11 ein, in der das Trocknungsmedium
vom Trocknungsgut (z. B. Holzspäne) getrennt wird.
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Das Trocknungsgut mit den angelagerten Bestandteilen des Brennstoffes
und den Verbrennungsrückständen gelangt über eine Austragvorrichtung 12 zur Weiterverarbeitung.
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Das abgetrennte Trocknungsmedium gelangt teilweise über eine Umgasleitung
13 als Umgas zurück in die Rauchgas-Luft-Mischeinrichtung 14, wo es sich mit dem
Rauchgas aus der Vertrennung vermischt und nochmals den Kreislauf durchläuft, der
übrige Teil strömt über eine Abgasleitung 15 ins Freie.
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Durch eine Regelungseinrichtung 16 kann das technologisch ¢Wnstig3te
Verhältnis von Umgas- und Abgas anteil eingestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Lösung schließt nicht aus, daß die allgemein
bekannten Verfahren der Zusatzeinrichtungen für die Verbrennung von Anfallbrennstoffen,
z. 3. Holzschleifstaub, über eine entsprechende Holzstaubzuführung 17 mit angegliederter
separater Brennkammer 18, in der auch eine Vermischung der Rauchgase aus beiden
Brennstoffen erfolgen kann, weiterhin genutzt werden kann. Dabei ist die Feuerführung
in der Brennkammer 2 stets so zu führen, daß die sicherheitstechnisch geforderte
Temperatur in der Brennkammer 18 gewährleistet ist.
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Bezugs zeichenaufstellung In Figur 1 bedeuten Lfd. Nr. Bezeichnung
1 Dosiereinrichtung 2 Brennkammer 3 pneumatische Fördereinrichtung 4 Kohlenstaubverbrennungseinrichtung
5 Verbrennungsluftzuführung 6 Entaschungseinrichtung 7 Zuführeinrichtung 8 Trockner
9 Umgasspäneventilator 10 Rohrleitung 11 Abscheideeinrichtung 12 Austragvorrichtung
13 Umgasleitung 14 Rauchgas-Luft-Uischeinrichtung 15 Abgasleitung 16 Regelungseinrichtung
17 Holzstaubzuführung 18 Brennkammer