DE3336066A1 - Rotor- oder statorschaufel fuer einen axialstroemungskompressor - Google Patents
Rotor- oder statorschaufel fuer einen axialstroemungskompressorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotor- oder Statorschaufel für einen Axialströmungskompressor,
der beispielsweise als Kompressor eines Gasturbinentriebwerks Anwendung finden kann.
Es ist natürlich erwünscht, daß diese Kompressoren mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad laufen und in
der Lage sind, in einem weiten Bereich von Betriebsbedingungen zu arbeiten, ohne daß ein Pumpen oder ein
Abreißen der Strömung auftritt. Einer der Faktoren, der den Wirkungsgrad dieser Kompressoren in schädlicher
Weise beeinträchtigt, ist das Vorhandensein der sogenannten
Sekundärströmungen. Diese Strömungen folgen nicht dem normalen, für sie ausgelegten Pfad über den
Kompressor, sondern bewegen sich stattdessen radial an den Schaufeln nach oben oder unten, oder sie verlaufen
in Umfangsrichtung längs der inneren oder äußeren
Wand des Kompressorströmungskanals.
Die Wirkung dieser Strömungen besteht darin, eine Grenzschicht an verschiedenen Stellen aufzubauen und dieser
Aufbau verringert, wie sich gezeigt hat, die Pumpgrenze des Kompressors. Dies ist natürlich unerwünscht.
Wenn diese Sekundärströmungen bestehen, dann müssen radiale Druckgradienten längs der Schaufeln existieren,
und diese radialen Druckgradienten werden durch das Zusammenwirken zwischen dem Stromlinienprofil des Schaufelblattes
und der Grenzschicht an der äußeren und inneren Wand des Strömungskanals des Kompressors erzeugt. Es
wurde gefunden, daß dadurch, daß man das Stromlinienprofil der Schaufeln so ausbildet, daß diese Grenzschich·
ten in Betracht gezogen werden, die Möglichkeit besteht, die Erzeugung von radialen Druckgradienten
zu vermindern oder zu vermeiden, so daß die Sekundärströmungen und ihre unerwünschten Wirkungen vermindert
oder vermieden werden können.
Demgemäß umfaßt nach der Erfindung eine Rotor- oder eine Statorschaufel für einen Axialströmungskompressor
ein stromlinienförmiges Schaufelprofil, das an wenigstens
einem Endabschnitt hinsichtlich des Stromlinienquerschnitts so verändert ist, daß eine konstante Arbeit
pro Längeneinheit über wenigstens den größeren Teil der Grenzschicht zustande kommt, in die die Schaufel
im Betrieb eintaucht.
Dies bedeutet, daß jeder Endabschnitt auch konstante Auftriebskräfte pro Längeneinheit über die Tiefe der
Grenzschicht erzeugt, und daß die Wirbel, die pro Längeneinheit des Schaufelprofils in diesem Bereich
erzeugt werden, sich umgekehrt zur Axialgeschwindigkeit des Strömungsmittels ändern.
Vorzugsweise sind die Schaufelblattabschnitte, die zusammen das Schaufelblatt aufbauen, um den Mittelpunkt
ihres Auftriebs gestaffelt und nicht um ihren Flächenschwerpunkt, wie dies an sich üblich ist.
Um den größtmöglichen Nutzen der Erfindung zu gewährleisten, ist das innere und das äußere Ende der Schaufel
gemäß der Erfindung ausgebildet.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Teils eines Axial Strömungskompressors ;
Fig. 2 ein Dreieckvektor-Diagramm für die
Stationen 2-2 und 3-3 der Rotorschaufel des Kompressors nach Fig. 1, wobei die
vollausgezogenen Linien die Werte an der Stelle 2-2 im freien Strom repräsentieren,
und die strichlierten Linien die Werte an der Stelle 3-3 in der Grenzschicht bei
einer Schaufel gemäß der Erfindung.
Fig. 1 zeigt schematisch einen typischen Axialströmungskompressor mit einem äußeren Gehäuse 10, das die äußere
Begrenzung des Ringkanals bildet, dessen innere Begrenzung durch eine innere Rotortrommel 11 definiert
wird. Die Beschaufelung des Kompressors umfaßt eine Reihe von Einlaßleitschaufeln GV,der vier Reihen von
Statorschaufeln S1 bis S4 folgen. All diese Statorschaufeln
werden vom äußeren festen Gehäuse 10 getragen .
Die Rotorschaufeln umfassen vier Reihen von Schaufeln
R1 bis R4, die von der Rotortrommel 11 getragen werden und mit den Statorschaufeln derart abwechseln, daß die
Rotorstufe R1 zwischen den Leitschaufelstufen GV und
S1 liegt und so weiter.
Die Gesamtarbeitsweise des Kompressors ist die übliche und braucht deshalb nicht im einzelnen beschrieben zu
werden. Es muß jedoch festgestellt werden, daß die verschiedenen Gasberührungsoberflächen des
Kompressors Grenzschichten aufweisen, die an diesen ! Oberflächen anhaften und zwar insbesondere an den
Gasberührungsoberflächen von Gehäuse 11 und Trommel 12. Wenn irgend ein radialer Druckgradient durch das
Zusammenwirken!zwischen der Beschaufelung und der Grenzschicht auftritt, dann sucht die Grenzschicht
auszuwandern und bildet Bereiche größerer Dicke. In diesen Bereichen besteht eine noch größere Wahrscheinlichkeit
einer; Trennung der Strömung, und demgemäß wird die Gefahr eines Pumpens oder einer anderen Un-J
Stabilität des Kompressors erhöht. Es ist daher erwünscht, die Asymmetrie in der Grenzschicht zu vermeiden,
die durch das Wandern der Schicht erzeugt wird, die als "Sekundärströmung" bezeichnet wird.
Die Sekundärströmungen in der Grenzschicht können nur durch radiale Druckdifferenzen erregt werden,und wenn
diese Druckdifferenzen vermindert oder vermieden werden, dann werden auch die Sekundärströmungen vermindert oder
vermieden, und die Grenzschichten an den Wänden des Ringkanals verbleiben symmetrisch oder im wesentlichen
symmetrisch.
Gemäß der Erfindung sind die Schaufelblätter der Beschaufelung
derart ausgebildet, daß dieser radiale Druckausgleich erfolgt. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß der Auftrieb, der durch jeden Abschnitt des Stromlinienprofils
erzeugt wird, gleich ist, wenn keine radialen Druckdifferenzen bestehen, da der Auftrieb
eine Summierung der Druckdifferenzen über den Abschnitt
darstellt und das Fehlen von radialen Druckgradienten gewährleisten, daß die Elemente dieser Summierung
konstant verbleiben. Der Auftrieb über einem Schnittelement kann definiert werden als/\ F^ = m A. Vw ...(I),
wobei m die Masse der Gasströmung über dies Element darstellt, und Δ Vw die Änderung der Wirbelgeschwindigkeit
des Gases, das über dieses Element abströmt.
Die Massenströmung m ist proportional zur Axialgeschwindig
keit Va der Strömung, und demgemäß wird m = KVa (II),
wobei K eine Konstante ist.
Wenn man in (1) ersetzt, ergibt sich k F1- = KVa A. Vw ... (IV)
DaA. F-J. für alle Elemente des Stromlinienprofils gleich
sein soll, kann man feststellen, daß für jeweils zwei Elemente, die mit den Indizes 1 und 2 bezeichnet sind:
Va1 ί\ Vw1 = Va2 A Vw2 ... (V)
oder Va1/Va2 = £> Vw2/& VwI ... (VI)
In Worten ausgedrückt heißt dies, daß die Änderung der Wirbel, die durch jeden Abschnitt der Schaufel erzeugt
wird, umgekehrt proportional der Axialgeschwindigkeit sein muß. Diese Axialgeschwindigkeit wird sich natürlich
über die Schaufelhöhe ändern, und zwar in erster Linie wegen der Grenzschicht.
Diese einfache Beziehung ermöglicht es, zusammen mit der
herkömmlichen Behandlung der Strömungen bei einem Axialströmungskompressor, daß die Parameter des
Stromlinienprofils aufeinanderfolgend über den Kompressor
bestimmt werden. Wenn man die Einlaßleitschaufeln und die erste Rotorstufe betrachtet, wie
bei dem gewählten Beispiel, und wenn man auf die Vektor-Dreiecke gemäß Fig. 2 Bezug nimmt, dann wird
die normale Wirbelgeschwindigkeit am Leitschaufelauslaß
(d.h. an der Stelle 3-3) definiert als Vwpgv (das Vorhandensein von ρ zeigt an, daß dies ein freier
Strömungsparameter ist). Der Wert des Wirbels Vwgv am Ausgang der Leitschaufeln an der Stelle 2-2 in
dem von der Grenzschicht beeinflußten Bereich kann aus der obigen Gleichung (VI ) berechnet werden.
Demgemäß ergibt sich aus (VI ) ^ Vwgv = Vap .... (VII )
(\ Vwpgv Vap
Unter der Annahme, daß der Einlaßwirbel der Leitschaufeln Null ist, kann man Vw durch Vw in beiden
Fällen ersetzen, und dadurch erhält man
Vwov = Vwpov Vap (VIII )
Va
Da das Axialgeschwindigkeitsprofi1 der Grenzschicht theoretisch oder empirisch bekannt ist, kann der Wert
von Vwgv für jedes Element des Stromlinienprofils berechnet
werden, und demgemäß kann die Änderung des Wölbungswinkels der Leitschaufel bestimmt werden. Aus
Fig. 2 ergibt sich, daß Va kleiner ist als Vap und dies setzt eine Erhöhung von Vwgv voraus.
Für den Einlaß der Rotorschaufeln kann die relative
Einlaßwirbelgeschwindigkeit Vw. , auf U, die Schaufelgeschwindigkeit
und Vwgv bezogen werden, und die Wirbelung am Auslaß der Leitschaufeln wird wie folgt:
Vw1rel = U - Vwgv (IX) (vgl,· Fig. 2)
Dann kann aus Gleichung (VIII) eingesetzt werden:
Vwirel = U - Wwpgv V^p_ .. .· (X)
Va
Dies ermöglicht eine Berechnung der Änderung der Einlaßwinkel der Rotorschaufel.
Für die Rotorauslaßbedingungen kann aus Gleichung (VII) festgestellt werden, daß
{\ Vwrel = Zy Vwprel χ V^a_p_ (XI)
Va
oder Vwirel - Vw2rel = & Vwprel χ Vap (XII)
' Va '
Demgemäß ergibt sich aus (X)
Vw2rel = U-Vwpgv Va£ - /\Vwprel Va^ (XIII)
.Va Va
und die Veränderung irn Auslaßwinkel ist definiert. Der Einlaßwirbel des folgenden Stators ist einfach
COPfJ
Vw3st = U-Vw2rel = Vwpgv _Va_p_ + Λ. Vwprel_Va_p (XIV)
·; Va . Va j
und der Auslaßwinkel von dieser Statorstufe ist
Vw4st = Vw3st - A Vwst (XV)
I I
und aus (VII) ergibt sich: Λ Vwst = ^ Vwpst V^£ (XVI)
Va
und demgemäß wird Vw4st = Vwst -Λ Vwpst Vap
I Va I
=,Vwpov Vap + Λ Vwprel Vap-A,Vwpst Va;
Va Va Va
(XVII)
Normalerweise wird der Wirbel, der durch den Rotor eingeführt wird, durch den Stator entfernt und
A Vwpst = Δ Vwprel (XVIII)
Dies schafft die Möglichkeit, daß.die Gleichung (XVII)
den Wert erhält:
Vw4st = Vwpgv Va£ (XIX)
Va
Es zeigt sich, daß dies das Gleiche ist als wenn der Wirbel durch die Einlaßleitschaufel eingeführt würde.
(Vgl. (VIII)). Es ist klar, daß die Bedingungen in der zweiten Rotorstufe sich wiederholen, aber daß durch die
COPV
Einlaßleitschaufeln eine Gesamtdrehung aufgeprägt
wird .
Auf diese Weise können die Veränderungen von Einlaß- und Auslaßwinkeln jeder Rotor- und Statorstufe bestimmt
werden. Für jeden speziellen Stromlinienschnitt ermöglicht dies eine Spezifizierung der Gestalt und
es ist klar, daß die anderen Parameter der Stromlinienabschnitte, beispielsweise die Staffelung und die Ablenkung
hieraus berechnet werden können.
Bei einem repräsentativen Kompressor bewirken die
geometrischen Änderungen, die auf diese Weise eingeführt werden, eine Erhöhung der Wölbung sowohl der
Rotor- als auch der Statorschaufeln, aber eine geringe Verminderung der Staffelung am Rotor und ein starkes
Ansteigen der Staffelung am Stator. Der Grund für diese scheinbar anormalen Ergebnisse liegt darin, daß
die Leitschaufelgrenzschicht die Wirbelung verstärkt,
wodurch die relative Rotoreinlaßwirbelung vermindert wird und ein niedrigerer Rotorauslaßwinkel geschaffen
wird. Jedoch erscheint der Einlaßleitschaufel-Einlaßwirbel,
der nach dem Rotor auftritt, (vgl. (XIX)) am Stator als
Ansteigen der Wirbelung und demgemäß steigt der Auslaßwinkel bei einer gegebenen Änderung der Verwirbelung
über den Stator an. Demgemäß ist die Grenzschichtreaktion identisch zu dem Hauptstrom, da der statische
Druckanstieg der gleiche ist wie bei dem Rotor, jedoch um dies zu erreichen, Rotor- und Statorgeometrie unterschiedlich
ist.
Die so ausgebildete Geometrie ist nicht anwendbar für die innersten Bereiche der Grenzschicht, weil
die Veränderungen der anderen Geschwindigkeiten nach unendlich zu gehen trachten, wenn Va auf Null zu gehen
sucht. Es ist natürlich notwendig, die präzise Anwendung der Theorie zu suspendieren, wenn die Enden der
stromlinienförmigen Abschnitte erreicht werden, und
es wurde gefunden, daß die Veränderung der Wölbung und der Staffelung im Grenzschichtbereich etwa linear
verläuft,und daß diese Linearität vorteilhafterweise
bis in die äußersten Bereiche fortgesetzt werden kann.
Eine Konsequenz der Benutzung dieser Theorie zur Ausbildung einer Schaufel besteht darin, daß beträchtliche
radiale Vorsprünge im Stromlinienprofil durch die relativ großen Änderungen in der Wölbung und der
Staffelung erzeugt werden. Dies könnte zu schädlichen radialen Strömungen führen, und um diese Wirkung zu
vermindern, kann es vorteilhaft sein, diese Abschnitte des Stromlinienprofils um ihre Auftriebsmittelpunkte
statt um ihre Flächenschwerpunkte zu staffeln, wie dies die übliche Praxis darstellt.
Die Grenzschichtbedingungen, mit denen sich die Erfindung befaßt, sind anwendbar sowohl auf den Schaufelfußbereich
als auch auf den Schaufel Spitzenbereich von Rotor- und Statorschaufel. Es ist möglich die Erfindung
für die Schaufelfuß- und/oder Schaufelspitzenbedingungen anzuwenden, wenn dies erforderlich ist, obgleich es
natürlich zweckmäßig ist, die Erfindung sowohl auf den Schaufelfuß als auch auf die Schaufelspitze anzuwenden.
Es ist außerdem klar, daß es nicht notwendig ist, die
Erfindung auf allen Stufen eines Kompressors anzuwenden, und daß der größte Nutzen wahrscheinlich
in den höheren Druckstufen erreicht werden kann, wo die Dicke der Grenzschicht einen größeren Anteil
der Schaufelhöhe ausmacht.
Versuche haben gezeigt, daß mit Hilfe der Erfindung Axialströmungskompressoren erzeugt werden können,
die einen beträchtlich verbesserten Wirkungsgrad im Vergleich mit dem Stande der Technik zeigen. In
speziellen Fällen wurde der Wirkungsgrad von 88,5% auf 90% erhöht.
Claims (1)
- Patentanwälte Dipi.-Ing. Cu rt Wallach-üb*". '» Dipl.-Ing. Günther KochEuropaische Patentvertreter 1^ öo . . A„ Dipl.-Phys. Dr.Tino HaibachEuropean Patent Attorneys ^ JDipl.-Ing. Rainer FeldkampD-8000 München 2 ■ Kaufingerstraße 8 · Telefon (0 89) 2 60 80 78 · Telex 5 29 513 wakai dDatum: 4· Oktober 1983Rolls-Royce Limited Unser Zeichen: 17 777 - K/ApBuckingham Gate
London SW1E 6AT
EnglandRotor- oder Statorschaufel für einen AxialströmungskompressorPatentansprüche:Rotor- oder Statorschaufel für einen Axial Strömungskompressor mit einem stromlinienförmigen Schaufelblatt,dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens" ein Endabschnitt des Schaufelblattes hinsichtlich des stromlinienförmigen Querschnitts sich derart ändert, daß eine konstante Arbeit pro Längeneinheit des Schaufelblattes wenigstens über den größeren Teil der Grenzschicht erhalten wird, in die das Schaufelblatt im Betrieb eintaucht. .Rotor- oder Statorschaufel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stromlinienförmigen Schaufelblattabschnitte, die das Schaufelblatt bilden, um ihre Auftriebsmittelpunkte gestaffelt sind .1 COPY '
Applications Claiming Priority (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROLLS-ROYCE PLC, LONDON, GB |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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