DE3327406C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Großarmatur, d. h. Rückschlag­ klappe oder Doppelplattenkeilschieber, als Absperrorgan für Rohrleitungssysteme bei Großanlagen, insbesondere im Kernkrafts­ werkbau, die ein aus Einzelteilen zusammengeschweißtes Gehäuse besitzt und bei welcher die Rohreinsätze als Schmiedeteile ge­ staltet sind.

Im Kraftwerksbau und bei der Erstellung von Großanlagen wird heute für die Rohrleitungen einerseits und die dort eingesetzten Groß­ armaturen ein Höchstmaß an Sicherheit und Nachprüfbarkeit der Schweißnähte gefordert.

Aus diesen Gründen werden zur Bewältigung der Schwingungs- und Bewegungskräfte innerhalb der verlegten Rohr­ leitungen fast ausschließlich Großarmaturen in geschweißter Aus­ führung eingesetzt, die aus Schmiedestücken oder Blechpreßteilen hergestellt sind.

Es hat sich insbesondere eine Rückschlagklappe und ein Doppel­ plattenkeilschieber als Großarmatur in der Praxis durchgesetzt, die ein aus Einzelteilen zusammengeschweißtes Gehäuse mit vollem Durchgang besitzt und bei welcher die geschmiedeten Rohreinsätze als ringförmige, vollwandige Rohrstücke mit einer Materialanhäufung vorhanden sind. Aus dieser Materialanhäufung ragen in Ansatzrichtung zwei verschieden lange, vorspringende Rohrkörper ins Armaturen­ innere vor, deren Wand- und Mantelquerschnitt etwa eine -h- Form besitzt. Der längere Rohrschenkel hat hier gegenüber dem kürzeren Schenkel des Doppelschenkelrohres etwa eine fünffache Länge. Zwischen den Schenkeln der beiden Rohre (DE-OS 27 21 083) ist ein schmaler Spalt oder Schlitz vorhanden.

Obwohl sich diese vorbekannte Großarmatur im Einsatz sowohl als Absperrschieber als auch als Rückschlagklappe bewährt hat, wurde festgestellt, daß bei der Fertigung der Armatur in der Schmiede­ technik und in der Bearbeitungstechnik der Rohreinsätze einige Probleme zu überwinden sind.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese fertigungs­ technischen Schwierigkeiten zu beseitigen und eine solche Armatur hinsichtlich der Gestaltung der Rohreinsätze so zu verbessern, daß eine einfache Herstellung und eine kostengünstigere Auslegung erreicht wird.

Dies wird nach der Erfindung bei einer Großarmatur der vorbeschrie­ benen Art und mit den Kennzeichen gem. des Oberbegriffes des Haupt­ anspruches dadurch erreicht, daß die zwei vorspringenden Rohr­ körper gleichlang ausgebildet sind, derart, daß an dieser Stelle im Querschnitt eine Gabelform des Rohreinsatzkörpers vorhanden ist und an den zur Durchgangsachse gelegenen Schenkel des gabelförmigen Doppelrohres über eine prüfbare Schweißnaht in Ansatzrichtung ein vorspringender Rohrkörper angeordnet ist, welcher die Dichtsitz­ ringe trägt.

Diese Großarmatur kann an beiden Anschlußenden mit solchen Rohr­ einsätzen ausgerüstet werden, zumindest aber ist ein Rohreinsatz so gestaltet.

Der zwischen den Rohrgabelschenkeln vorhandene Schlitz oder Spalt ist an seiner Wurzel abgerundet ausgebildet.

Die Materialanhäufung des Rohreinsatzes in seinem tragenden Mittel­ teil ist etwa doppelt so stark wie die Stärke der Wände des vor­ springenden Doppelrohres.

Durch diese Ausbildung der Rohreinsätze ergeben sich beim Schmiede­ vorgang die Vorteile, daß das Gesenk kleiner gehalten werden kann und der Werkstoff besser im Schmiedeverfahren steigen und ver­ dichtet werden kann. Die Bearbeitung dieser Schmiedestücke vor dem Anbringen im Gehäuse wird günstiger und vorteilhafter. Weitere Vor­ teile bestehen darin, daß für die Gehäuseherstellung dadurch auch Halbschalen in vorgepreßter Form verwendet werden können und die Rohreinsätze selbst ebenfalls aus Halbschalen gefertigt sein können. Die Gesamtkonstruktion der Armatur wird dadurch auch wesentlich kostengünstiger.

Die Erfindung ist sowohl bei Absperrschiebern als auch bei Klappen verwendbar.

Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand der Darstellung einer Rückschlag­ klappe erläutert.

Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Klappenkörper,

Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt durch den Klappenkörper nach Fig. 1.

Die dargestellte Rückschlagklappe besitzt das aus Einzelteilen zusammengeschweißte Gehäuse 1, welches an seinen beiden Anschluß­ enden die Rohreinsätze 2 und 3 in geschmiedeter Ausführung auf­ weist. Nach bekannter Art trägt das Gehäuse1 einen Kopfflansch 5, auf welchen eine Dichtung eingelegt ist und der zur Aufnahme und Befestigung des Deckels 6 dient. Unterhalb des Deckels 6 springt aus dem Kopfflansch 5 eine Ringkonsole vor, auf welcher eine Brücke 7 aufliegt. Diese Brücke ist über die Schrauben 9 und 10 befestigt und sie trägt nach unten hin vorragend die Konsole 11 zur Aufnahme der Achse 12 und des Schwenklagers 13 für den Plattenkörper 14.

Nach der Erfindung ist zumindest ein Rohreinsatz, im vorliegenden Falle der Rohreinsatz 3 mit zwei in Ansatzrichtung vorspringenden gleich langen Rohrkörpern derart gestaltet, daß an dieser Stelle der Querschnitt des Rohreinsatzes 3 eine Gabelform besitzt. Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, wird an den zur Durchgangsachse gelegenen Schenkel des gabelförmigen Doppelrohres ein vorspringender Rohr­ körper 4 über eine prüfbare Schweißnaht angebracht. Dieser Rohr­ körper 4 trägt auch die Dichtsitzringe für die Schließstellung der Klappe 14. Aus der Darstellung der Fig. 1 sind auch eindeutig die Merkmale der Unteransprüche 2 und 3 zu erkennen. Mit 8 ist der Be­ grenzungsanschlag für das Ausschwenken der Klappe 14 bezeichnet.

Aus Fig. 2 der Zeichnung ist weiter zu ersehen, daß die Klappe 14 von einem Schwenkhebel 21 getragen wird, der über die Lager 15 und 16, den Bolzen 17 und die Schraubensicherungen 18 und 19 befestigt ist. An der Oberfläche ist ein zusätzlicher Anschlag 20 vorgesehen, der beim Ausschwenken der Klappe 14 in ihre Öffnungsstellung am abgeschrägten Widerlager des Anschlages 8 anschlägt.

Dieses Ausführungsbeispiel ist hinsichtlich seiner Merkmale der Gestaltung des Rohreinsatzes 3 ohne zusätzliche Abänderungen bei einer Konstruktion eines Absperrschiebers oder einer anderen Klappen­ gattung verwendbar.

Claims (3)

1. Großarmatur, d. h. Rückschlagklappe oder Doppelplattenkeil­ schieber, als Absperrorgan für Rohrleitungssysteme bei Groß­ anlagen, insbesondere im Kernkraftwerksbau, die ein aus Blech gepreßten oder geschmiedeten Einzelteilen bestehendes, zu­ sammengeschweißtes Gehäuse besitzt, bei welchem die Dicht­ flächen von Rohreinsätzen getragen sind, die ihrerseits als Schmiedeteile gestaltet und als ringförmige, vollwandige Rohr­ stücke mit einer Materialanhäufung versehen sind, aus welcher in Ansatzrichtung zwei vorspringende Rohrkörper hervorgehen, zwischen deren Rohrschenkeln ein Schlitz vorhanden ist, wobei die Rohreinsätze mit Einschweißenden oder Anschlußflanschen ausgerüstet sind und die Armatur einen vollen Durchgangsquer­ schnitt besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei vorspringenden Rohrkörper gleichlang ausgebildet sind, derart, daß an dieser Stelle im Querschnitt eine Gabel­ form des Rohreinsatzkörpers vorhanden ist und an den zur Durch­ gangsachse gelegenen Schenkel des gabelförmigen Doppelrohres über eine prüfbare Schweißnaht in Ansatzrichtung ein vorspringen­ der Rohrkörper (4) angeordnet ist, welcher die Dichtsitzringe trägt.

2. Großarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der zwischen den Rohrgabelschenkeln vor­ handene Schlitz oder Spalt an seiner Wurzel abgerundet ausge­ bildet ist.

3. Großarmatur nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Materialanhäufung dieses Rohr­ einsatzes (3) etwa doppelt so stark als die Stärke der Wände des vorspringenden Doppelrohres ist.