DE3318554A1

DE3318554A1 - Verfahren und vorrichtung zum gewinnen von grassamen

Info

Publication number: DE3318554A1
Application number: DE19833318554
Authority: DE
Inventors: Günter 5245 Birken Orth; Rudolf Dr. 5240 Betzdorf Pietsch
Original assignee: Wolf Geraete GmbH
Current assignee: Wolf Geraete GmbH
Priority date: 1983-05-20
Filing date: 1983-05-20
Publication date: 1984-11-22

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Gras samen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gewinnen von Grassamen.
Zum Ernten von Gras samen wurden bisher die für die Getreideernte benutzten Mähdrescher eingesetzt, die das abgereifte Gras mit einem Schneidwerk schneiden und dieses über entsprechende Zuführschnecken dem Dreschkorb und den anschließenden Siebeinrichtungen zuführen.
Da insbesondere bei Rispengräsern der optimale Reifezustand von der Rispenspitze an nach unten mit einer Zeitverzögerung von mehreren Tagen eintritt, ist es nicht möglich mit einem Mähdrescher sämtliche Grassamenkörner in ihrem optimalen Reifezustand zu gewinnen und man hat sich daher bisher so geholfen, daß die Rispengräser zunächst mit einem Schwad-Mäher in Schwaden auf dem Feld zur Nachreife abgelegt und erst dann gedroschen wurden.
Es gibt ferner Rispengräser, deren Fruchtstand von oben nach unten mit einem solchen Zeitabstand zum Ausreifen kommt, daß ein Ernten auch auf diese Weise unmöglich wird, wenn man nicht erhebliche Ernteverluste in Kauf nehmen will. Während die Körner im oberen Teil der Rispe schon ausgereift sind und ausfallen, sind die unteren Körner noch so grün, daß sie sich entweder nicht ausdreschen lassen oder durch einen zu frühen Drusch die spätere Keimfähigkeit verlorengeht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, welches die Möglichkeit schafft, alle Grassamenkörner in ihrem optimalen Reifezustand nahezu verlustlos zu gewinnen.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Während bei allen bisher bekanntgewordenen Ernteverfahren zunächst das Gras geschnitten und dann erst die Samenkörner von den Halmen entnommen wurden werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Samenkörner von der im Boden verwurzelten Mutterpflanze abgeerntet, sobald sie den optimalen Reifezustand erreicht haben. Dieser Reifezustand ist dadurch gekennzeichnet, daß die Körner mit einer vorbestimmten mechanischen Kraft von der Pflanze getrennt werden können, so daß bei jedem Erntevorgang die noch nicht ausgereiften Körner stehen bleiben und erst dann abgeerntet werden, wenn sie so locker an der Pflanze sitzen, daß sie durch eine vorbestimmte machanische Kraft, die insbesondere durch bürstenartige Werkzeuge aufgebracht werden kann, von der Pflanze getrennt werden. Um dabei zu verhindern, daß die Grassamen auf den Boden fallen, erfolgt die Aberntung unter Anwendung einer Saugkraft, wodurch die abgeernteten Körner einem Vorratsbehälter zugeführt werden können.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens löst die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 5 angegebenen Merkmale.
Weitere zweckmaßige Ausgestaltungen der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen 6 bis 17.
Danach werden die samentragenden Gräserteile durch eine Rundbürste von den ausgereiften Körnern befreit und über ein Sauggebläse in einen Transportbehälter oder Fangsack befördert. Der Halm wird dabei möglichst schonend behandelt, damit die unreifen Körner noch ausreifen können und diese werden dann im Abstand von mehreren Tagen mit der gleichen Maschine geerntet, wobei sich der Vorgang mehrfach wiederholen kann.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Maschine.
Ein Ackerschlepper 10 oder eine ähnliche fahrbare Maschine weist an der Frontseite einen höhenverstellbaren Saugrüssel 12 auf, dessen Einsaugöffnung einstellbar dicht über dem Boden läuft. Der Saugrüssel weist eine Frontklappe 14 auf, die um ein horizontales Gelenk 16 schwenkbar ist, um den Raum im Bereich der Ansaugöffnung verändern zu können. Innerhalb dieses Raumes sind zwei Bürstenwalzen 18 und 20 gelagert, deren Achsen parallel zum Boden und senkrecht zur Fahrtrichtung verlaufen. Diese Bürsten 18 und 20 sind so angeordnet, daß sich ihre Borsten berühren. Beide Bürstenwalzen sind entgegen der Fahrtrichtung antreibbar, d.h. gemäß der Darstellung in der Figur im Uhrzeigersinn. Die Bürstenwalze 18, die dem Boden bzw. der Ansaugöffnung benachbart liegt, dient als Ernte-Bürstenwalze während die nachgeschaltete Bürstenwalze 20 als Abreinigungs-Bürstenwalze dient und mit einer Drehzahl umläuft, die doppelt so groß ist wie die Drehzahl der Bürstenwalze 18. Die Ernte-Bürstenwalze 18 erfaßt die Grashalme und bürstet diese entgegen der Fahrtrichtung drehend durch, während die Abreinigungsbürstenwalze 20 die Aufgabe hat, die Ernte-Bürstenwalze 18 von anhaftenden Körnern und Halmenteilen zu befreien und dem Sog eines nachgeschalteten Gebläses 22 zuzuführen.
Der größte Teil der Samenkörner wird durch die Ernte-Bürstenwalze 18 dem Sog dieses Gebläses 22 zugeführt, wobei die verstellbare Frontklappe 14 des Saugrüssels 12 die Funktion einer Dreschtrommel übernimmt, die durch die Schwenkbewegung um die Achse 16 auf den optimalen Abstand zur Ernte-Bürstenwalze 18 eingestellt werden kann.
Das Gebläse 22 führt das Erntegut über einen Zyklon 24 dem Sammelbehälter 26 zu, der gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Fangsack 28 ausgerüstet ist, aus dem das Gut von dem Zyklon 24 einfällt, aus dem die Luft in Richtung des Pfeiles nach oben ausgeblasen wird.
Der Sammelbehälter 26 mit Fangsack 28 kann auch durch bei Mähdreschern übliche Schüttel- und Siebeinrichtungen ersetzt werden, um das Saatgut direkt auf dem Feld von Jlalmteilen und Spelzen zu trennen.

Claims

Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Gras samen Patentansprüche: 9 Verfahren zum Gewinnen von Grassamen, dadurch gekennzeichnet, daß nur die jeweils ausgereiften Grassamenkörner von den im Boden verwurzelten Pflanzenhalmen abgeerntet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abernten der Grassamenkörner durch mechanische Beaufschlagung erfolgt, und daß die abgeernteten Grassamenkörner durch Saugwirkung einer Sammelvorrichtung zugeführt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abernten nacheinander in Zeitabständen von Tagen erfolgt, nachdem weitere Samenkörner nachgereift sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abernten der Grassamenkörner von den stehenden Mutterpflanzen durch Abbürsten erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine fahrbare Maschine (10) einen mit seiner Ansaugöffnung in vorbestimmter Höhe über dem Boden geführten Saugrüssel (12) mit wenigstens einer mechanisch bewegten Bürste (18) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugrüssel mit seinem Ansaugende höhenverstellbar über dem Boden angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste als Bürstenwalze ausgebildet ist, die-mit ihrer Achse parallel zum Boden angeordnet und durch einen Kraftantrieb antreibbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenwalze (18) mit ihrer Achse etwa senkrecht zur Vorschubrichtung angeordnet und entgegen der Fahrtrichtung antreibbar ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Erntewalze (18) im Saugrüssel (12) eine Abreinigungs-Bürstenwalze (20) nachgeschaltet ist, deren Bürsten mit den Bürsten der Erntewalze (18) in Berührung stehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abreinigungsbürstenwalze (20) mit der gleichen Drehrichtung wie die Erntebürstenwalze (18) aber mit höherer Drehzahl angetrieben wird.
11. Vorrichtung nach einem der- Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Brnte-Bürstenwalze (18) als Druschwalze ausgebildet ist, die mit dem Gehäuse (14) des Saugrüssels (12) als Dreschtrommel zusammenwirkt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Ansaugöffnung des Saugrüssels begrenzender Gehäuseteil (14), der in Fahrtrichtung vorn liegt, um eine horizontale Achse (16) zwecks Veränderung der Größe der Dreschtrommel verstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in den Saugrüssel (12) ein Gebläse (22) eingeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gebläse (22) am Austragsende des Saugrüssels ein Zyklon (24) nachgeschaltet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß an das Austragsende des Saugrüssels ein Vorratsbehälter (26) mit Fangsack (28) anschließt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß dem Fangsack (28) Schüttel- und Siebeinrichtungen vorgeschaltet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugöffnung des Saugrüssels (12) in Fahrtrichtung vor der fahrbaren Maschine angeordnet ist.