DE3315067C2 - Verfahren zum Verwerten von Gichtstaub im Hochofen - Google Patents
Verfahren zum Verwerten von Gichtstaub im HochofenInfo
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- C21B5/023—Injection of the additives into the melting part
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Abstract
Diese Erfindung vereinfacht die Verwertung von Gichtstaub, indem sie ihn mit Gichtgas als Traggas durch die Heißwindformen ins Gestell des Hochofens einbläst. Wie Bild 1 zeigt, wird im Staubsack 1 Grobstaub abgeschieden, in Trockenscheider 2 Feinstaub abgetrennt. Grobstaub 4 wird mit der Dosiervorrichtung 3 ins Traggas 7 eingespeist, Feinstaub 6 mit der Dosiervorrichtung 5. Vom reinen Gichtgas 8 wird das Traggas 7 abgezweigt und mit dem Verdichter 9 auf den Förderdruck gebracht. Das staubbeladene Traggas 7 wird im Verteiler 10 auf die einzelnen Gestellformen 11 aufgespalten. Die Entstauber 1 und 2 wirken als Puffer- und Aufgabebehälter, und die Dosiervorrichtungen 3 und 5 als Drucksperren zwischen dem Traggas 7 und dem Gichtgas in den Enstaubern 1 und 2. Dieses Verfahren dient auch zum Einblasen von Staubkohle. Dazu wird Staubkohle 12 in die Rohgasleitung 13 eingespeist und in den Abscheidern 1 und 2 mit dem Gichtstaub zusammen vom Gichtgas getrennt. Dabei erhitzt die fühlbare Wärme des Rohgases die Staubkohle, wodurch ihr Brennverhalten vor den Gestellformen besser wird. Diese Erfindung verwertet den Gichtstaub innerhalb des Hochofenbetriebs auf einfachste Weise. Der Aufwand zum Sintern des Gichtstaubes entfällt, die Umwelt wird entlastet. Der Gichtstaub wird vollständig aufgearbeitet. Roheisen, Schlacke und Kohlenmonoxid sind die Produkte.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwerten von Gichtstaub im Hochofen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Beim Erschmelzen von Roheisen kann das Gichtgas des Hochofens bis zu 2000C heiß sein und zwischen 10
und 30 g Gichtstaub je Nm3 enthalten. Vor seiner Verwertung wird es auf unter 5 mg Staub/Nm3 gereinigt,
wobei 10 bis 40 kg Gichtstaub/t Roheisen anfallen.
Die herkömmliche Gasreinigung besteht aus Staubsack (und/oder Wirbler) und der (meist nassen) Feinreinigung.
Staubsack und Wirbler liefern trockenen Staub, die nasse Feinreinigung (Intensivwäscher und Naßelektrofilter)
einen Schlamm, der die feinsten Teile des Gichtstaubs enthält Grundsätzlich ist auch die trockene
Feinreinigung mit trockener elektrostatischer Abscheidung oder mit Schlauchfiltern möglich.
Staubsack (und/oder Wirbler) scheiden 80 und mehr Prozent des Gichtstaubes ab, der gröber als etwa
0,2 mm ist. Dieser Gichtstaub enthält rund 45 bis 50% Eisen, ungefähr 12 bis 16% Gangart und angenähert 12
bis 24% Kohlenstoff. In der Regel wird der Grobstaub verwertet. Die 20% Feinstaub, feiner als etwa 0,2 mm,
lassen sich im Hochofen nur dann verwerten, wenn sie nicht zu viel Zink und Blei enthalten.
Heute wird Gichtstaub vom Hochofen zur Sinteranlage gebracht, dort mit Feinerz gemischt und gesintert.
Dieses Vorgehen befriedigt noch nicht. Das Lagern, Verfrachten und Handhaben des Gichtstaubs ist lästig
und aufwendig. Sein Kohlenstoff ist feinstkörnig, was die Bildung von Kohlenmonoxid in den Abgasen der
Sinteranlage begünstigt Sorgfältige Arbeit kann zwar die Staubplage mindern, das Kohlenmonoxid im Abgas
aber nicht verhindern. Die Umwelt wird empfindlich belastet
Das Sintern (Stückigmachen) des Gichtstaubs ist ein indirekter Weg — ein Umweg. Dennoch wird heute
praktisch nur dieses Verfahren angewandt
Sehr kurz war das Leben des Gichtstaub-Einblaseverfahrens nach P. Heskamp. Vor rund 50 Jahren hat es
Eingang in die Technik gefunden, wurde aber nach sehr kurzer Zeit aufgegeben. Dieses Verfahren sah vor.
Gichtstaub mit Gichtgas als Traggas in den »unteren Teil des Hochofens« einzuführen (vgl. »Stahl und Eisen«
vom 10. Sept. 1931, Heft 37, Seiten 1133 und 1135 sowie
vom 6. Dez. 1934, Heft 49, Seiten 1253 bis 1256).
Die günstigste Stelle am Hochofen stand niemals fest Wert aber wurde gelegt auf einen »genügend großen
Abstand« von der Gicht Aus dem Schrifttum sind Einblasestellen am Kohlensack und aai untersten Teil des
Schachtes zu entnehmen.
Das Einblaseverfahren nach P. Heskamp hat den Ofengang mit Verstopfungen und Ansätzen zu sehr gestört
Daran hat auch zeitweiliges Eindosen mit Blasepausen nicht viel geändert Hier liegt die Ursache zum
ίο Scheitern dieses an sich bestechend einfachen Verfahrens.
Die DD-PS 1 39 271 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einführen staubförmiger Stoffe ins
Gestell von Schachtofen und beschreibt nur das Dosieren der Staubmenge mittels des Traggasstroms und die
Vorrichtung hierzu. Sie süsht aber nicht vor, den beim
Gasreinigen anfallenden Gichtstaub aus den Abscheidern heraus unmittelbar ins Traggas einzuspeisen, auch
nicht, Staubkohle ins rohe Gichtgas einzuführen, um sie
mit dem Gichtstaub gemischt abzutrennen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, das Verwerten von Gichtstaub einfacher, betriebssicherer
und umweltfreundlicher zu machen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst Weitere Ausgestaltinigen der Erfindung ergiben sich aus den Unteransprüchen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst Weitere Ausgestaltinigen der Erfindung ergiben sich aus den Unteransprüchen.
In der Ramme vor den Formen schmilzt der Gichtstaub sofort Eisen und Schlacke rinnen an der Koksschüttung
ab, zugleich entsteht Kohlenmonoxid aus dem Kohlenstoff. Diese metallurgischen Reaktionen
verbrauchen Kohlenstoff. Der im Gichtstaub enthaltene
fahrens. Im Staubsack (und/oder Wirbler) 1 wird Grobstaub abgeschieden, im Schlauchfilter (oder elektrostatischem
Abschneider) 2 wird Feinstaub abgetrennt Grobstaub 4 wird von der Dosiervorrichtung 3 ins Traggas
7 eingespeist, Feinstaub 6 mit der Dosiervorrichtung
5. Vom feingereinigten Gichtgas 8 wird das Traggas 7 abgezweigt und mit dem Verdichter 9 auf den Förderdruck
gebracht Das staubbeladene Traggas 7 wird im Verteiler 10 auf die einzelnen Gestellformen 11 (nur
eine Form gezeichnet) aufgespalten.
Das Verfahren nach Bild 1 sieht vor, auch den Feinstaub 6 im Hochofen zu verwerten. Enthält er zu viel
Zink und Blei, dann ist dieser Weg nicht gangbar, der Feinstaub 6 muß aus dem Kreislauf genommen werden.
In diesem Fall verwertet die Erfindung nur den Grobstaub 4 aus dem Staubsack 1.
Die Dosiervorrichtungen 3 und 5 (die »Speiser«) vergleichmäßigen die Staubbeladung des Traggases 7, die
Entstauber 1 und 2 wirken dabei als Ausgleichs- und Aufgabebehälter. Die Dosiervorrichtungen 3 und 5 wirken
zugleich als Drucksperren zwischen dem Traggas und dem Gichtgas in den Entstaubern 1 und 2. Die Anordnung
der Dosiervorrichtungen 3 und 5 an den Entstaubern 1 und 2 ist besonders vorteilhaft bei modernen
Hochöfen, die mit erhöhtem Druck an der Gicht arbeiten.
Das Verfahren nach Bild 1 läßt sich nämlich auch zum Einblasen von Staubkohle verwenden. Dazu wird die
Staubkohle 12 in die Rohgasleitung 13 eingespeist, und zusammen mit dem Gichtstaub in den Abschneidern 1
und 2 vom Gichtgas getrennt. Staubkohle und Gichtstaub werden gemischt durch durch die Gestellformcn
11 in den Hochofen 14 eingebracht. Falls der Feinstaub
6 aus dem Geschehen genommen werden muß, ist zu
beachten, daß mit ihm auch der feinste Anteil der Staubkohle
ausgeschieden wird.
Mit dem Einspeisen der Staubkohle 12 in die Rohgasleitung 13 wird die fühlbare Wärme des Rohgases zum
Erhitzen der Staubkohle genutzt Sie wird vorentgast, dadurch fließfähiger, und ihr Brennverialtem vor den
Gestellformen wird besser.
Diese Erfindung verwertet den Gichtstaub innerhalb des Hochofenbetriebes auf einfachste Weise. Das bringt
weitere Vorteile.
Der Aufwand zum Sintern des Gichtstaubes in einer gesonderten Anlage entfällt Energie zum Sintern wird
gespart Die Belastung der Umwelt durchs Sintern tritt nicht ein.
Der Weg des Gichtstaubs von der Gasreinigung zu den Gestellformer! ist der kürzest mögliche.
Die Förderung des Gichtstaubs in Rohrleitungen ist die wirtschaftlichste. Sie verlangt wenig Kapital und wenig
Energie. Die Umwelt wird nicht belastet
Der Gichtstaub wird vollständig verwertet Roheisen, Schlacke und Kohlenmonoxid sind die Produkte.
Diese Eigenheiten allein umreißen schon den großen Fortschritt den diese Erfindung bringt
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Claims (3)
1. Verfahren zum Verwerten von Gichtstaub im Hochofen, der mit Gichtgas als Traggas mittels Dosiervorrichtungen
durch die Heißwindformen ins Gestell des Hochofens eingeblasen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der beim Gasreinigen anfallende Gichtstaub aus den Abscheidern heraus
unmittelbar ins Traggas eingespeist wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß Staubkohle ins rohe, staubhaltige Gichtgas eingespeist und mit dem Gichtstaub gemischt
abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des rohen, f taubr-altigen
Gichtgases so hoch gehalten vird, daß das abgeschiedene Gemisch aus Staubkohle und Gichtstaub
bis zu 270° C heiß wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3315067A DE3315067C2 (de) | 1983-04-26 | 1983-04-26 | Verfahren zum Verwerten von Gichtstaub im Hochofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3315067A DE3315067C2 (de) | 1983-04-26 | 1983-04-26 | Verfahren zum Verwerten von Gichtstaub im Hochofen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3315067A1 DE3315067A1 (de) | 1984-10-31 |
DE3315067C2 true DE3315067C2 (de) | 1985-12-05 |
Family
ID=6197384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3315067A Expired DE3315067C2 (de) | 1983-04-26 | 1983-04-26 | Verfahren zum Verwerten von Gichtstaub im Hochofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3315067C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19917128C1 (de) * | 1999-04-15 | 2000-12-28 | Hans Ulrich Feustel | Roheisenerzeugung mit Sauerstoff und Kreislaufgas in einem koksbeheizten Schachtofen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE69317107T2 (de) * | 1993-01-13 | 1998-07-23 | Wurth Paul Sa | Verfahren zum Evakuieren von festen Abfällen aus einer Gasreinigungsvorrichtung |
-
1983
- 1983-04-26 DE DE3315067A patent/DE3315067C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19917128C1 (de) * | 1999-04-15 | 2000-12-28 | Hans Ulrich Feustel | Roheisenerzeugung mit Sauerstoff und Kreislaufgas in einem koksbeheizten Schachtofen |
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Publication number | Publication date |
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DE3315067A1 (de) | 1984-10-31 |
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