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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines unter-
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irdischen Rohrvortriebes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines unterirdischen Rohrvortriebes im Bereich unbegehbarer Rohrdurchmesser
entsprechend dem Gattungsbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung betrifft ferner
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens entsprechend dem Gattungsbegriff
des Anspruches 4.
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aei dem Erfordernis, zielgenau unterirdisch zu bohren, werden bisiang
hochkomplizierte, mit einem Laserstrahl arbeitende Steuereinrichtungen eingesetzt,
bei denen im Bereich der hier betroffenen unbegehbaren Rohrdurchmesser im Kopfbereich
des vorgepreßten Abstützrohres, das die einzubringenden Produktrohre nach sich zieht,
ein kompletter Steuerstand mit Meßinstrumenten und einer Zielscheibe für den Laserstrahl
untergebracht wird, wobei der Laserstrahl von der Startgrube aus durch die Rohre
hindurch auf die Zielscheibe gerichtet wird. Der Steuerstab und die Zielscheibe
mit dem Auftreffpunkt des Laserstrahles, der als Richtstrahl wirkt, werden dabei
laufend von einer ebenfalls im Kopfbereich des Abstützrohres untergebrachten kleinen
Kamera fotografiert
und in Art eines Fernsehbildes in die Startgrube
übertragen, wo praktisch ein zweiter Steuerstand existiert, an dem dann von der
Bedienungsperson unter Auswertung des Fernsehbildes die erforderlichen Steuervorgänge
für die Verschwenkung des Steuerkopfes ausgelöst werden. Eine derartige Einrichtung
arbeitet mit der gewünschten Zielgenauigkeit, ist jedoch so teuer, daß ihre Anschaffung
für kleinere oder mittlere Tiefbauunternehmen nicht in Betracht kommt. Darüber hinaus
erfordert schon vom Prinzip her diese Art der Steuerung einen Mindestdurchmesser
für die Rohre, der bei ca. 500 mm liegt. Bei kleineren Rohrdurchmessern ist die
Unterbringung der verschiedenen Aggregate vor Ort im Kopfbereich des Abstützrohres
nicht mehr möglich. Gerade auch im Rohrdurchmesserbereich von 150 mm, der für die
Herstellung von Hausanschlüssen wichtig ist, ist eine exakte, zielgenaue Steuerung
bislang nicht möglich. Trotz des erheblichen Kostenaufwandes ist die bekannte Einrichtung
insoweit störanfällig, als das Heraus leiten optischer und/oder elektrischer Signale
vom Abstützrohr hin zur Startgrube insbesondere bei langen Rohrvortrieben problematisch
werden kann, Bedienungsfehler durch die Bedienungsperson vorkommen können und bei
langen Rohrvortrieben ja auch immer wieder bei jeder Rohrverlängerung die hydraulischen
Schlauchleitungen für die Steuerung der Steuerzylinder zusammengefügt werden müssen.
Gerade bei diesen Steuerleitungen aber führen die dabei auftretenden Lufteinschlüsse
zu Steuerungenauigkeiten.
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Es sind ferner nichtsteuerbare Einrichtungen zum Vorpressen von Rohren
zur Herstellung eines unterirdischen Rohrvortriebes bekannt, die entweder nach dem
Prinzip der Bodenentnahme arbeiten, wonach der Steuerkopf ein Bohrwerkzeug trägt
und das aufgebohrte Erdreich durch das Abstützrohr und die nachfolgenden Produktrohre
durch eine Schnecke zur Startgrube zurücktransportiert wird, oder
aber
die nach dem Verdrängerprinzip arbeiten. Hier trägt der Steuerkopf einen Bohrkopf,
der entweder nach dem Prinzip einer kleinen Ramme oder als spitzzulaufender Bohrkopf,
ggf. noch mit korkenzieherartigen Verdrängergängen bestückt, das Erdreich nach außen
verdrängt. Das Verdrängungsprinzip läßt sich im kleineren Rohrdurchmesserbereich
bis zu ca. 150 mm überall dort gut anwenden, wo verdrängungsfähige Böden gegeben
sind, insbesondere auch bei drohender Gefährdung des Rohrvortriebes durch Grundwasser
ist die Anwendung des Verdrängungsprinzipes besonders vorteilhaft.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die es ermöglichen, bei
verringertem baulichen Aufwand auch in kleineren Rohrdurchmesserbereichen als bisher
besonders zielgenau einen Rohrvortrieb herstellen zu können.
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Die erfindungsgemäße Lösung bezüglich des Verfahrens ergibt sich aus
dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1, bezüglich der Vorrichtung aus dem
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 4.
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Insbesondere durch die Verwendung der aktiven, selbst Steuerimpulse
erzeugenden Zielscheibe ergibt sich ein gegenüber der bekannten Einrichtung derart
vereinfachter, nur relativ wenige Einrichtungen umfassender Aufbau der Anlage, daß
sich die Unterbringung dieser relativ wenigen Teile in sehr viel kleineren Rohrdurchmessern
als bisher problemlos bewerkstelligen läßt. Die Umsetzung dieser Steuerimpulse direkt
vor Ort im Abstützrohr in die der Zielscheibenauswanderung gegenläufige Steuerkopfverschwenkung
stellt eine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen Verfahrensweise bei der Zielsteuerung
von Rohrvortrieben dar und trägt in besonderem Maße mit zum einfachen Aufbau der
Anlage und zur besonderen Ziel-
genauigkeit des Vorpressens insbesondere
auch bei langen Rohrvortrieben bei. Weder müssen nun elektrische und/oder optische
Signale durch lange Rohrstrecken hindurch zur Startgrube zurückgeführt werden, noch
müssen entsprechend lange und zusammenzustückelnde elektrische und hydraulische
Steuerleitungen durch die Rohre zur Startgrube geführt werden. Auch Bedienungsfehler
sind nunmehr aus zuschließen, da sich auf diese Weise und mit dieser Vorrichtung
eine automatische bei Abweichungen immer wieder erneut einsetzende Rücksteuerung
auf die gewünschte und durch den Richtstrahl vorgegebene Vorpreßrichtung einstellt.
Die Berücksichtigung der jeweils tatsächlichen Stellung des Steuerkopfes gewährleistet
dabei auch ein Umfahren von Hindernissen auf kürzestmöglichem eg mit zielsicherer
Wiederfindung der vorgegebenen Vorpreßrichtung.
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Aufgrund der aufgezeigten Vorteile eignet sich das Verfahren in besonderem
Maße für die Kombination mit dem bekannten Vorpressen nach dem Verdrängerprinzip.
Die zugehörige Vorrichtung läßt sich tatsächlich im Inneren eines Abstützrohres
unterbringen, das auf die Erstellung eines Rohrvertriebes von 150 mm Durchmesser
ausgelegt ist.
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Es ist damit erstmalig möglich, in diesem relativ sehr kleinen Rohrdurchmesserbereich
unterirdisch zielgenau gesteuert vorzupressen, so daß insbesondere Hausanschlüsse,
die zielgenau zu einem Sammler geführt werden müssen, ohne die sonst übliche, offene
Baugrube hergestellt werden können. Man kann im Prinzip mit jedem bekannten, nach
dem Verdrängerprinzip arbeitenden Bohrkopf arbeiten. Der nach dem Prinzip einer
kleinen Ramme arbeitende Bohrkopf ist dabei im Hinblick auf die auftretenden Stöße
für die hier vorgesehene elektronische Steuerung im Abstützrohr weniger geeignet.
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Nach dem Verdrängerprinzip arbeitende Bohrköpfe, die gedreht werden,
lassen sich dagegen hier mit außerordentlichem Vorteil einsetzen. Auch schon bei
nichtgesteuerten Verdrängungsbohrungen unter Verwendung eines drehenden Bohrkopfes
besteht immer das große Problem des aufzufangenden Rückdrehmomentes. Dies führt
insbesondere bei längerem Rohrvortrieb zu einem erheblichen Verdrehen der gesamten
Rohrtour durch die Elastizität und/oder das notwendigerweise vorhandene Einbauspiel
der Kupplungen, mit denen die einzelnen Rohre zusammengesetzt sind. Dies kann bei
größeren Rohrlängen zu einer Verdrehung der Rohrtour von 900 und mehr führen. Eine
Verfahrensweise, bei der die Meßwerte zwar vor Ort ermittelt, dann aber aus den
Rohren heraus zur Startgrube geschickt und hier zu Betätigungen umgesetzt werden,
deren Impulse dann wieder vor Ort geschickt werden müssen, würde bei einer derartigen
Verdrängung sehr ungenau. Beim erfindungsgemäßen Verfahren dagegen geschieht die
Umsetzung der Impulse sofort am Ort ihrer Erstehung im letztendlich die mechanische
Bewegung des Steuerkopfes. Alle hier betroffenen Aggregate sitzen im Bereich des
Abstützrohres und des Steuerkopfes in unmittelbarer Nähe zusammen und unterliegen
damit, wenn überhaupt, der gleichen Verdrehung.
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Hervorzuheben ist ferner die erfindungsgemäß vorgesehene Verwendung
einer nach dem Verfahren hergestellten zielgenau gesteuerten unterirdischen Bohrung,
insbesondere kleineren Rohrdurchmessers, als Pilotbohrung für das Vorpressen eines
unterirdischen Rohrvortriebes grösseren Durchmessers. Man erzeugt hierbei zunächst
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, ohne an das Abstützrohr Produktrohre anzukoppeln,
eine zielgenaue, relativ kleindurchmessrige Bohrung im Erdreich. Stösst man dabei
auf ein effektiv unüberwindbares Hindernis, ist der verlorene Aufwand noch relativ
gering.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Sie betreffen insbesondere die vorteilhafte
Berücksichtigung weiterer Einflußgrößen, insbesondere des erforderlichen Vorpreßdruckes,
eine spezielle, große Kraftentwicklung auf kleinem Raum ermöglichende Steuerzylinderanordnung
im Steuerkopf, was mit zur Verwirklichung kleiner Rohrdurchmesser beiträgt, sowie
auch vorteilhafte Ausgestaltungen von nach dem Verdrängerprinzip arbeitenden Bohrköpfen.
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Ausführungsbeispiele werden nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 in vereinfachter, teilweise geschnittener
Seitenansicht das Abstützrohr mit angelenktem Steuerkopf und Bohrkopf und mit den
im Abstützrohr untergebrachten Steuer- und Betätigungsaggregaten einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die aktive Zielscheibe sowie die
ihr zugeordnete aktive Servo-Zielscheibe der Vorrichtung nach Fig. 1, Fig. 3 eine
vom Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 abweichende Ausgestaltung des Bohrkopfes der
Vorrichtung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist ein Abstützrohr 1 auf,
das in der üblichen Weise mittels eines in der Startgrube installierten und abgestützten
hydraulischen Preßgestänges (nicht dargestellt) durch das Erdreich vorgepreßt werden
kann. Dabei werden im J4ormalfall in der üblichen Weise die zu verlegenden Produktrohre,
die im Erdreich verbleiben sollen, nach und nach entsprechend der Vortrieblänge
über Kupplungen angekuppelt.
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Am Kopfende des Abstützrohres 1 ist ein Steuerkopf 2 schwenkbeweglich
angelenkt, durch dessen Verschwenkung etwaigen Auswanderungen des Abstützrohres
1 und der in ihm befindlichen Aggregate von einer vorgegebenen gewünschten Vorpreßrichtung
gegengesteuert werden kann.
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Im dargestellten Ausführunysbeispiel ist als die gewünschte Vorpreßrichtung
vorgebender Richtstrahl ein Laserstrahl 3 vorgesehen, der von einem stabgrubenseitig
installierten Lasergerät (nicht dargestellt) abgegeben wird, das so installiert
ist, daß zweckmäßigerweise der Laserstrahl in der Mittellängsachse des Abstützrohres
1 und etwaiger daran angekuppelter Produktrohre liegt.
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In dem Abstützrohr 1 ist zunächst eine aktive Zielscheibe 4 befestigt,
und zwar so, daß ihr Mittelpunkt bei Lage des Abstützrohres 1 der gewünschten Vorpreßrichtung
von dem Laserstrahl 3 getroffen wird. Einzelheiten der aktiven Zielscheibe 4 sind
in Fig. 2 gezeigt. Die Zielscheibe 4 ist in Rasterfelder 5 unterteilt und jedem
Rasterfeld ist ein auf den Laserstrahl ansprechender Impulsgeber, beispielsweise
eine Diode 6, zugeordnet.
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Die Dioden 6 der aktiven Zielscheibe 4 sind steuertechnisch mit einer
elektronischen, programmierbaren Steuereinrichtung 7 verknüpft. In dieser Steuereinrichtung
werden die von der Zielscheibe 4 kommenden Steuerimpulse in Steuersignale für eine
vor der elektronischen Steuer-
einrichtung 7 in dem Abstützrohr
1 befestigte Betätigungseinrichtung 8 für die Steuerzylinder des Steuerkopfes 2
umgewandelt, wozu die elektronische Steuereinrichtung 7 mit ihren Ausgängen mit
der Betätigungseinrichtung 8, die als hydraulischer Steuerblock mit Positioniersteuerung
ausgebildet sein kann, verknüpft ist.
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Bei der programmierbaren elektrischen Steuereinrichtung 7 kann es
sich beispielsweise um eine solche handeln, die in periodischen, sich über die ganze
aktive Zielscheibe 4 erstreckenden Abfrage-durchlä.ufen, abtastet. Diejenige Diode
6, die von dem Laserstrahl 3 beauftragt ist, löst ein elektrisches Signal aus. Ist
nun das Abstützrohr samt der Zielscheibe 4 von der durch den Richtstrahl 3 vorgegebenen
Vorpreßrichtung abgewichen, ist der Mittelpunkt der Zielscheibe 4 aus dem Richtstrahl
3 herausgewandert.
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Dieser trifft auf eine vom Mittelpunkt abweichende Diode, deren Signal
von der Steuereinrichtung 7 verarbeitet und in eine zur Abweichung gegenläufige
Schwenkbewegung des Steuerkopfes 2 umgewandelt wird.
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Hierzu ist die Betätigungseinrichtung 8 ausgangsseitig über Druckölsteuerleitungen
9 im Abstützrohr 1 direkt mit Steuerzylindern 10 verbunden.
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Um trotz ggf. relativ kleiner Rohrdurchmesser in der Größenordnung
von ca. 150 mm, bei denen die üblichen, parallel zur Rohrmittenachse am Umfang des
Rohres angeordneten Steuerzylinder in der hier für die Verschwenkung erforderlichen
Größe nicht mehr unterzubringen sind, und genügend große Betätigungskräfte aufbringen
zu können, sind in besonderer Ausgestaltung hier die Steuerzylinder 10 mit ihren
Zylindermänteln 11 und ihren Kolben 12 quer zur Mittellängsachse des Abstützrohres
1 orientiert und sie sind dabei, beispielsweise über ihre Zylindermäntel 11, mit
einem Hebelarm 13 verbunden, der seinerseits mit dem Steuerkopf 2 verbunden ist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Steuerkopf 2 über den
Hebelarm 13 mit einem vier Gelenke aufweisenden Kardangelenk mit dem Kopfende des
Abstützrohres 1 schwenkbeweglich verbunden. Hierzu sind zunächst, wie aus Fig. 1
ersichtlich, am Abstützrohr 1 zwei einander diametral gegenüberliegende Gelenkzapfen
14 befestigt, auf denen um ihre gemeinsame Mittellängsachse ein inneres Rohrstück
15 drehen kann. An dem Rohrstück 15 sind dann wiederum nach innen weisende, einander
diametral gegenüberliegende und senkrecht zu den Gelenkzapfen 14 liegende Gelenkzapfen
16 befestigt, auf denen der Hebelarm 13 seinerseits drehen kann. Das Gelenk insgesamt
arbeitet somit in zwei Ebenen und der auf diese Weise angelenkte Steuerkopf 2 ist
in seinen zwei Steuerebenen fixiert und sowohl im Stande, etwaig durch das zur Anwendung
kommende Bohrwerkzeug auftretende Rückdrehmomente aufzunehmen, als auch auf das
Werkzeug wirkende Vorpreßkräfte zu übertragen.
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Um für die Steuerung der Steuerkopfverschwenkung seine jeweilige tatsächliche
Lage bzw. Schwenkstellung mit berücksichtigen zu können, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
am hinteren Ende des Steuerarmes 13 eine Leuchtdiode 17 befestigt, die also mit
dem Steuerkopf verschwenkt. Ihr gegenüberliegend ist dabei in dem Abstützrohr 1
eine weitere, aktive Servo-Zielscheibe 18 befestigt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich,
ist auch die Servo-Zielscheibe 18 in einem der Zielscheibe 4 entsprechenden Raster
mit Impulsgebern in Form von Dioden 19 bestückt.
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Auch die Dioden 19 sind steuertechnisch mit der elektronischen Steuereinrichtung
7 verknüpft. Man benutzt die von ihnen abgegebenen Steuerimpulse durch einen Soll-Ist-Vergleich
entsprechend dem eingegebenen Programm der elektronischen Steuereinrichtung 7 für
die Beendigung des Ausschwenkens des Steuerkopfes 2. Wenn der Steuerkopf 2 gesteuert
durch die Auswanderung der Mitte der Zielscheibe 4 aus dem Richtstrahl 3 gegenläufig
zur Auswanderung ver-
schwenkt, wandert der Leuchtpunkt der Leuchtdiode
17 auf der Servo-Zielscheibe 18 entsprechend dem Programm bis zu demjenigen Rasterfeld,
das dem auf der Zielscheibe 4 durch den Richtstrahl 3 beaufschlagten Rasterfeld
entspricht. Ist dieser Zustand durch einen Soll-Ist-Vergleich ermittelt, wird die
Ausschwenkung des Steuerkopfes gestoppt. Reicht die durchgeführte Maßnahme nicht
aus, wiederholt sich automatisch der beschriebene Vorgang für ein anderes, auf einem
größeren Radius der Zielscheibe 4 liegenden Rasterfeld. Bei der automatisch erfolgenden
Rückführung des Abstützrohres 1 zur Ideal linie entsprechend der vorgegebenen Vorpreßrichtung,
geschieht sinngemäß genau das gleiche. Es ergibt sich somit ein gutes, enges Umfahren
etwaiger Hindernisse und eine schnelle Rückführung in die vorgegebene Vorpreßrichtung.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, bei der Umsetzung der Steuerimpulse
für die Steuerkopfverschwenkungen auch die Größe des aufzubringenden Vorpreßdruckes
zu berücksichtigen. Hierzu ist beispielsweise der elektronischen Steuereinrichtung
7 eine zusätzliche, abschaltbare Steuereinrichtung zugeordnet, die auf den Vorpreßdruck
anspricht und mit der das Verhältnis der Meßwerte der Zielscheibe 4 und der Servo-Zielscheibe
18 zueinander beim Soll-Ist-Vergleich veränderbar ist. Es können hierdurch beispielsweise
die korrespondierenden Radien der beiden Zielscheiben vertauscht werden. Wandert
die Zielscheibe 4 somit bis zu einem ersten Radius aus, läßt man den Steuerkopf
2 bis zu einem zweiten Radius der Servo-Zielscheibe 18 weiter verschwenken. Es ergibt
sich somit eine von einem erhöhten Vorpreßdruck abhängige stärke Gegenmaßnahme gegen
das Ausweichen. Umgekehrt kann man bei geringem Vorpreßdruck für ein geringeres
Ausweichen Sorge tragen. Die Steuerung berücksichtigt damit auch die jeweils angetroffene
Bodenbeschaffenheit.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Steuerkopf 2 ein nach
dem Verdrängerprinzip arbeitender Bohrkopf 20 befestigt. Zwar kann die vorstehend
geschilderte Vorrichtung mit Vorteil auch bei Einrichtungen zum Vorpressen von Rohren,
die mit dem Prinzip der Bodenentnahme arbeiten, eingesetzt werden, wenn dafür Sorge
getragen wird, daß die Herausförderung des Bodens zur Startgrube hin nur im unteren
Bereich des Anschlußrohres und der nachfolgenden Produktrohre erfolgt, so daß im
oberen Bereich Platz für diese Einrichtung verbleibt, doch bringt der Einsatz im
Zusammenhang mit dem Vorpressen von Rohren nach dem Verdrängerprinzip besondere
Vorteile. Der gesamte innere Rohrdurchmesser steht zur Unterbringung der Einrichtung
zur Verfügung, so daß bis hin zu kleinen Rohrdurchmessern, beispielsweise 150 mm,
zielgenau gesteuert werden kann, weil sich die geschilderte Einrichtung auch dann
noch unterbringen läßt. Der nach dem Verdrängerprinzip arbeitende Bohrkopf kann
im Prinzip beliebig ausgestaltet sein. Ein nach Art einer kleinen Ramme vorstossender
Bohrkopf eignet sich unter Umständen womöglich jedoch weniger, da die Stöße die
Arbeitsweise insbesondere der elektronischen Steuereinrichtung 7 nachteilig beeinflussen
könnten. Zweckmäßig wird daher beispielsweise ein Bohrkopf 20 (Fig. 1) eingesetzt,
der in Art eines ohne spitzzulaufenden Korkenziehers ausgebildet ist und der drehend
angetrieben ist, wozu im Steuerkopf 2 ein hydraulischer Antrieb 21 untergebracht
ist. Hierbei auftretende Rückdrehmomente werden über das geschilderte viergelenkige
Kardangelenk auf das Abstützrohr 1 übertragen und führen zu dessen Verdrehung, wobei
es auch insbesondere bei schon langem Rohrvortrieb mit vielen angekuppelten-Produktenrohren
insgesamt zu einer erheblichen Verdrehung der Rohrtour kommen kann. Auf die zielgenaue
Steuerung selbst hat dieses dabei aber nur einen geringen Einfluß, weil alle entscheidenden
Vorrichtungsaggregate
vor Ort unmittelbar nebeneinander im Abstützrohr
1 liegen und sich ggf. gemeinsam verdrehen.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verfolgt die aktive Zielscheibe
selbst die Steuerimpulse und diese werden direkt vor Ort im Abstützrohr in zur Zielscheibenauswanderung
gegenl äufige Steuerkopfverschwenkungen umgesetzt. Ferner erfolgt die Berücksichtigung
der tatsächlichen Stellung des Steuerkopfes und die Berücksichtigung dieser Meßwerte
bei der Steuerkopfverschwenkung ebenfalls direkt vor Ort. Bedienungsfehler sind
hierdurch ausgeschaltet und es müssen insbesondere nicht etwa optische und/oder
elektrische Signale durch die Rohrtour zur Startgrube zurückgeführt werden und dann
die Betätigungsimpulse für die Steuerzylinder über nach und nach bei Verlängerung
der Rohrtour zusammenzusetzende Steuerleitungen zu den Steuerzylindern vor Ort zurückgeführt
werden. Es genügt hierbei vielmehr, außen am Anschlußrohr 1 in problemloser Weise
eine Niederspannungsstromversorgung 22 für die Steuerung, eine Druckhöheversorgungsleitung
23 für die hydraulische Betätigungseinrichtung 8 sowie ggf. bei Einsatz eines entsprechenden
Bohrkopfes am Steuerkopf 1 eine Druckölversorgungsleitung 24 zu dem hydraulischen
Antrieb 21 mitzuführen.
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Zweckmäßig ist ferner die elektronische Steuereinrichtung 7 darauf
ausgelegt, ein codiertes Signal zu erzeugen, das über einen entsprechenden Leiter
in der Stromversorgungsleitung 22 zu einem in der Startgrube installierten Sichtgerät
geleitet werden kann, um womöglich den cxtremfall anzuzeigen, daß eine so starke
Auswanderung stattgefunden hat, daß der Richtstrahl 3 die Zielscheibe 4 überhaupt
nicht mehr trifft.
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Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines nach dem
Verdrängungsprinzip arbentenden, in Art eines konischen KorKenziehers arbeitenden,
drehenden Bohrkopf ist zusätzlich in besonderer Weise dafür Sorge getragen, daß
kaum Rückdrehmomente auftreten können. Hierzu besteht der Bohrkopf aus einem kleineren
Bohrer 20', der sich über etwa 2/3 des Bohrdurchmessers erstreckt und einem koaxial
dazu liegenden ringförmigen Bohrer 20".
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Die Bohrer 20', 20" sind in ihrem Angrenzungsbereich mit einer das
Antriebsgetriebe schützenden Dichtung 25 versehen. Die beiden Bohrer 2.0', 20" werden
gegenläufig zueinander angetrieben, und zwar durch ein zwischengeschaltetes kleines
Planetengetriebe, wobei auf der Antriebswelle 26 für den Bohrer 20' ein Zahnkranz
27 sitzt, der mit mehreren Planetenrädern 28 in Eingriff steht, die ihrerseits drehbar
auf einem in der Stirnwand des Abstützrohres 1 festgelegten Steg 29 gelagert sind
und ihrerseits mit einem Innenzahnkranz 30 in treibender Verbindung stehen, der
an dem Bohrer 20" befestigt ist.
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Durch den zueinander gegensinnigen Umlauf der beiden Bohrer 20', 20"
kann das Rückdrehmoment äußerst gering gehalten werden.
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Eine auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellte zielgenaue
Bohrung im Erdreich, bei deren Herstellung dann allerdings an das Abstützrohr keine
Produktrohre angekoppelt werden, kann mit großem Vorteil als zielgenaue und exakte
Pilotbohrung für einen beabsichtigten Bohrvortrieb größeren Durchmessers verwendet
werden.
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Der in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellten zielgenauen
Pilotbohrung folgt dann in einer zweiten Verfahrensstufe eine zwar zwangsgeführte,
im übrigen aber ungesteuerte Aufweitbohrung in Verbindung mit dem Vorpressen der
zu verlegenden Rohre. Die Einrichtung für das im iibrigen ungesteuerte Vorpressen
der Rohre wird dann mit einem Führungsrussel ausgerüstet, der sich
in
der zielgenauen Pilotbohrung abstützt und dabei die Führung der Aufweitbohrung übernimmt.
Man kann dabei auch den Verlauf der Aufweitbohrung durch die Pilotbohrung hindurch
beobachten. Auf diese Weise wird das Bohrrisiko erheblich verringert, da ja die
zielgenau gesteuerte Bohrung nur einen verhältnismäßig geringen Durchmesser aufweist
und somit der verlorene Aufwand bei Auftreffen auf ein unüberwindliches Hindernis,
d. h. beim Scheitern der Bohrung, relativ gering bleibt.