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Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Steuerung
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nach dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
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Es sind besonders hohe sicherheitstechnische Anforderungen an Steuerungen
zu stellen, wenn Steuerungsfehler Verletzungen von Personen zur Folge haben können.
Zur Erhöhung der Sicherheit elektronisch gesteuerter Arbeitsmaschinen sind zahlreiche
Möglichkeiten bekannt (Dipl.-Ing. W. Wienandts "Sicherheitstechnische Anforderungen
an elektronische Steuerungen" "Die Bs", märz 1980, Seite 220 - 224). Bild 2 der
genannten Literaturstelle zeigt eine Pressensteuerung mit zwei gleich aufgebauten
Steuerkanälen, deren Einzelstufen von einem Sicherheitskanal durch Vergleich überwacht
werden. Der Sicherheitskanal seinerseits verfügt über eine Selbstüberwachungseinrichtung.
Bei einem derartigen System sind systematische Fehler, z. B. Projektierungsfehler,
möglich, die nicht erkannt werden. Sie verfügt daher nicht über die notwendige Sicherheit.
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Bild 6 der genannten Druckschrift zeigt den systematischen
richtungen
und zyklischer Oberwachung dieser Vorrichtung unerwünscht verlängern und die Verfügbarkeit
und Nutzung der Vorrichtung herabsetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Steuerung
mit Sicherheitseinrichtungen für taktmäßig arbeitende Vorrichtungen zu schaffen,
die die Taktzeit nicht oder nur unwesentlich beeinflußt und ein hohes Maß an Sicherheit
bewirkt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teiles des ersten Anspruches gelöst.
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Dadurch, daß die Sicherheitskanäle gleichzeitig gleichartige Steuerfunktionen
haben und auf jeweils eigene Stellglieder wirken, wird mit einfachen Mitteln und
geringem Bauaufwand ein redundantes diversitäres System sowohl auf der Steuerseite
als auch auf der Sicherheitsseite realisiert, so daß das gleichzeitige Auftreten
von Fehlern in beiden Kanälen weitgehend vermieden ist. Die Selbstüberwachungseinrichtung
zum Überwachen des gesamten zweiten Sicherheitskanals mit Hilfe eines Überwachungsprogramms
läßt die Modifizierung des tfberwachungsprogramms zu, so daß kürzeste Oberwachungszeiten
bei einem hohen Fehlererkennungsgrad gewährleistet sind.
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Das Überwachungsprogramm kann dabei auf die sicherheitsrelevanten
Teile des Sicherheitskanals zugeschnitten werden.
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Negative Auswirkungen auf die Sicherheit der Vorrichtung sind nur
dann zu erwarten, wenn trotz der unterschiedlichen Sicherheitskanäle in beiden Kanälen
gleichzeitig ein Fehler entsteht, der nicht erkannt wird. Durch die zusätzliche
Selbstüberwachung des ersten Sicherheitskanals wird die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens
zweier unerkannter Fehler in den beiden Sicherheitskanälen weiter vermindert. Zu
diesem Zweck wirken das Ausgangssignal des Vergleichers und die Ausgangssignale
der SelbstUberwachungseinrichtungen auf eine gemeinsame Sicherheitsstufe.
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Aufgrund des Zusammenwirkens der Selbstüberwachungseinrichtung im
ersten und zweiten Sicherheitskanal kann die Sicherheit des Gesamtsystems ausreichen,
wenn das Überwachungsprogramm so ausgelegt ist, daß der Fehleraufdeckungsgrad 70
% bis 90 % beträgt. Dabei wird unter Fehleraufdeckungsgrad die Wahrscheinlichkeit
verstanden, mit der ein Fehler erkannt wird.
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Die Merkmale der Ansprüche 3 und 4 zeigen Möglichkeiten zur Selbstüberwachung
des ersten Sicherheitskanals auf.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß zwischen den Sicherheitskanälen und den Stellgliedern Kontakte angeordnet sind,
die durch ein einziges, von der Sicherheitsstufe gesteuertes Relais betätigt werden.
Die vom Aufwand her wünschenswerte Verwendung eines einzigen Relais ist unter Sicherheitsgesichtspunkten
möglich, da das Relais zwangsgeführt und mit einem Testkontakt versehen ist.
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Der Bauaufwand wird ebenfalls verringert, wenn die Stellglieder zu
einem Pressensicherheitsventil vereinigt sind, das zwei Ventilwicklungen aufweist,
von denen jeweils eine Wicklung von einem der Sicherheitskanäle angesteuert ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Vergleicher durch eine
Gleichrichterbrückenschaltung gebildet, in deren gleichgerichtetem Brückenzweig
das Relais und in deren anderem Brückenzweig die Stellglieder angeordnet sind. Dies
ergibt eine baugünstige Ausführung des Vergleichers, der gleichzeitig die Verbindungsleitungen
zu den Stellgliedern und deren elektrischem Teil auf Kurzschluß und Unterbrechung
überwacht.
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Um den Störungsabstand zwischen dem Relais und den Stellgliedern
möglichst groß zu halten ist es zweckmäßig, daß der ohmsche Widerstand der Stellglieder
erheblich kleiner gewählt wird als der ohmsche Widerstand des Relais.
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Die elektronische Steuerung kann auch in Mehrfachanordnung verwendet
werden. Bei nfacher Anordnung der Steuerung ist dabei zweckmäßigerweise eine Auswahl
schaltung m aus n zu bilden, wobei m kleiner n ist.
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Die Erfindung wird an Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen
erläutert, die den Gegenstand der Erfindung darstellen. Es zeigen Fig. 1 ein Prinzipschaltbild
einer erfindungsgemäßen elektronischen Steuerung für eine Vorrichtung mit mechanischen
Bewegungsabläufen mit zwei im Aufbau unterschiedlichen Sicherheitskanälen, Fig.
2 eine Ausführung der Steuerung gemäß Fig. 1 in einer Prinzipdarstellung für eine
Exzenterpresse mit Handeinlegebetrieb und ein Zweihandpult zur Durchführung einer
Einzelhubsteuerung, Fig. 3 das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 mit detailliertem
Aufbau der Sicherheits- und Steuerkanäle und mit Nockenschaltern zur OT-Abschaltung
bzw. zur -Selbsthaltung eines Einschaltkontakts, Fig. 4 einen Stromlauf eines Ausführungsbeispieles
eines Vergleichers der Ausgangssignale der Sicherheitskanäle, Fig. 5 einen gegenüber
Fig. 2 abgewandelten Stromlauf eines anderen Prinzips einer Selbstüberwachung des
ersten Sicherheitskanals, Fig. 6 einen Stromlauf einer Schaltung zur Selbstüberwachung
des ersten Sicherheitskanals, nach dem anhand von Fig. 5 erläuterten Prinzip.
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Die erfindungsgemäße elektronische Steuerung (Fig. 1) ist für eine
taktmäßig arbeitende Vorrichtung mit mechanischen Bewegungsabläufen, wie z. B. eine
Exzenterpresse, eine Hydraulikpresse, eine Liftsteuerung, Werkzeugmaschinen, Spritzgußmaschinen,
Handhabungsgeräte oder ähnliche Vorrichtungen, verwendbar. Dabei soll die Vorrichtung
vor jedem Arbeitstakt auf einen sicheren, störungsfreien Betrieb überwacht werden.
Die Taktzeiten können sich periodisch in gleichen Abständen und mit gleicher Taktlänge
oder aperiodisch in unterschiedlichen Abständen oder mit verschiedener Dauer wiederholen.
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Einem Geber 1, der z. B. entweder handbedienbare Schalter, Zeitschalter
oder Sensoren umfaßt, sind ein erster Sicherheitskanal 2 mit fest verdrahteter Schaltungslogik
und ein zweiter Sicherheitskanal 3 in Mikrocomputertechnik nachgeschaltet, die nebeneinander
gleichartige Steuerfunktionen haben und damit ein redundantes Steuersystem bilden.
Die Ausgänge der Sicherheitskanäle 2 und 3 sind über Leitungen 4 bzw. 5 und Verstärker
7 bzw. 8 an einen Vergleicher 6 angeschlossen, in dem die Ausgangssignale auf Gleichheit
und Gleichzeitigkeit überwacht werden. Die Ausgänge der Verstärker 7 und 8 sind
ferner über Leitungen 10 bzw. 11 und über zu einem Relais 13 gehörende Kontakte
13A bzw.
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13B an Stellglieder 12A bzw. 12B angeschlossen, die beispielsweise
im Falle einer Exzenterpresse Pressensicherheitsventile oder im Falle eines Lifts
Schütze zum Betrieb des Liftmotors sein können.
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Das Relais 13 ist Bestandteil einer Sicherheitsstufe 9, auf die die
verstärkten Ausgangssignale der Sicherheitskanäle 2 und 3 sowie das Ausgangssignal
des Vergleichers 6 wirken.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bezieht sich auf eine elektronische
Steuerung für eine Exzenterpresse mit Handeinlegebetrieb, wobei der Pressenhub über
ein Zweihandpult 15 ausgelöst wird. Dieses umfaßt Taster 16, 17, deren Kontakte
16A, 17A über Anschlüsse 18, 19, 20 am ersten Sicherheitskanal 2 und deren Kontakte
16B, 17B über Anschlüsse 21, 22, 23 an dem zweiten Sicherheitskanal
3
angeschlossen sind. Die Steuerung ist so ausgelegt, daß beide Taster 16, 17 innerhalb
eines vorgegebenen Zeitraumes, z. B. von maximal 0,5 s, gedrückt werden müssen,
um am Ausgang der Schaltung eine Betätigung des Pressensicherheitsventils 33 zu
bewirken. Wird der vorgenannte Zeitraum überschritten, so reagiert der Ausgang nicht.
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Das Pressensicherheitsventil 33 besteht aus einem Magnetventil mit
zwei Ventilwicklungen 33A und 33B, die über Leitungen 27, 28 bzw. 29, 30 mit dem
Verstärker 7 bzw. 8 verbunden sind. Dabei ist die Leitung 28 über einen Kontakt
13A, die Leitung 29 über einen Kontakt 13B geführt. Die Kontakte 13A, 13B sind zunächst
geschlossen und werden nur bei auftretender Störung gemeinsam von der Sicherheitsstufe
9 betätigt.
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Der erste Sicherheitskanal 2 (Fig. 3) umfaßt im wesentlichen eine
Steuereinheit 40 und einen ihr zugeordneten Oszillator 24, der zur Weiterschaltung
der Steuereinheit 40 dient und ein Prüfsignal am Eingang des ersten Sicherheitskanals
erzeugt, ferner ein Netzgerät 41 und einen Wandler 42, der aus dem Prüfsignal am
Ausgang des ersten Sicherheitskanals 2 und der Versorgungsspannung aus dem Netzgerät
1 eine sowohl prüffrequenz- als auch versorgungsspannungsproportionale Steuerspannung
für eine Oberwachungseinheit 43 liefert. Diese löst bei Unterschreiten eines Schwellwertes
die Sicherheitsstufe 9 aus. Ein Mono-Flop 44, also ein monostabiler Multivibrator
mit einer Schaltzeit von 0,5 s sorgt dafür, daß eine Betätigung der Taster 16, 17
nur auf den Ausgang wirkt, wenn sie innerhalb der Schaltzeit erfolgt. Zwei Flip-Flops
45, 46 wirken über ein ODER-Gatter 78 auf einen als Verstärker 6 dienenden Transistor
47. Die genannten Bausteine sind durch UND- bzw. ODER-Gatter bzw. Inverter logisch
mit den Steuereingängen verknüpft.
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Neben den Tastern 16 und 17 gehören zu den.-Steuereingängen zwei
Nockenschalter 51, 52 (Fig. 3), deren Nackenscheiben drehfest auf einer Welle 80
angebracht sind, deren DreAbewegung;:vom Hub der Presse abgeleitet ist. Sie dienen
der Abschaltung im ob-eren-Totpunkt der Exzenterpresse. Der Nockenschalter 52 hält
zusätzlich die Presse ab der Stelle E unabhängig von der-Stellung der Taster 16
oder 17 im eingeschalteten Zustand. Ferner gehört zu den Steuereingängen ein Drehmomentschalter
53 für die Bremsüberwachung, der ein Quittierungssignal dann liefert, wenn die Haupt-
und die Zusatzbremse der Presse das erforderliche Bremsmoment tatsächlich aufbringt.
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Die Kontakte der Taster 16, 17, der Nockbenschalter 51, 52 und des
Drehmomentschalters 53 sind über Schutzwierstände 102 mit den Eingängen des ersten
Sicherheitskanals 2 und des Peripherieadapters 54 des zweiten Sicherheitskanals
3 verbunden. Dabei wirkt der Kontakt 17A Über einen Inverter 73 sowohl auf ein UND-Gatter
75 als auch auf ein ODER-Gatter 74, während der Kontakt 16A auf das ODER-Gatter
74 und auf das UND-Gatter 75 wirkt.-pas ODER-Gatter 74 wirkt ueber das Mono-Flop
44 ebenfalls auf das UND-Gatter 75. Am Ausgang des UND-Gatters 75 ist nur dann ein
Signal vorhanden, wenn die Taster 16 und 17 betätigt sind und die Betätigung innerhalb
einer Zeitspanne von 0,5 s erfolgte. Das Ausgangssignal des UND-Gatters 75 erzeugt
über ein Differenzierglied, bestehen aus einem Kondensator 103 und einem Widerstand
104, einçen fiet-Befehl im Flip-Flop 45. Falls kein Ausgangssignal am ODER-Gatter
75 vorhanden ist, erfolgt über einen Inverter 76 und ein ODER-Gfatter 77 ein Reset-Befehl
am Flip-Flop 45.
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Der Nockenschalter 51 wirkt über einen Inverter 70.und-ein ODER-Gatter
79 auf den Reset-Eingang des Flip-Flop 46, so daß der Flip-Flop 46 bei geöffnetem
Nockenschalter 51 in der Reset-Stellung sich befindet. Der Nockenschalter 52 wirkt
über das ODER-Gatter 77 auf den Reset-Eingang des Flip-Flop 45, über ein Differenzierglied,
bestehend aus einem Kondensator 103 und einem Widerstand 104, auf den Set-Eingang
des Flip-Flop 46 und über
einen Inverter 71 und das ODER-Gatter
79 auf den Reset-Eingang des Flip-Flop 46. Dadurch erhält der Flip-Flop 46 bei geöffnetem
Nockenschalter 51 einen Reset-Befehl, während das Flip-Flop 45 bei geöffnetem Nockenschalter
52 einen Reset-Befehl erhält. Bei geschlossenem Nockenschalter 52 erhält der Flip-Flop
45 einen Reset-Befehl, während der Flip-Flop 46 über das Differenzierglied 103,
104 einen Set-Befehl bekommt. Die Flip-Flops 45 und 46 sind über das ODER-Gatter
78 mit dem Wandler 42 und mit dem Transistor 47 verbunden.
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Der Nockenschalter 52 wirkt ferner über ein NOR-Glied 68 und ein
UND-Gatter 69 auf die Sicherheitsstufe 9. Der zweite Eingang des UND-Gatters 69
ist mit dem Drehmomentschalter 53 verbunden.
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Dadurch spricht die Sicherheitsstufe 9 an, wenn der Nockenschalter
52 geöffnet ist und gleichzeitig der Drehmomentschalter 53 schließt.
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Der zweite Sicherheitskanal 3 umfaßt im wesentlichen einen Peripherieadapter
54, Programmspeicher (PROM) 34, 58, eine Kontrollschaltung 59, einen Mikroprozessor
61 und einen Arbeitsspeicher (RAM) 60, die alle untereinander über Steuerleitungen
55, einen Adreßbus 56 und einen Datenbus 57 verbunden sind. Ferner gehören noch
eine Startschaltung 62 sowie ein Adressendecoder 14 dazu. Die Eingänge des Peripherieadapters
54 sind mit den Kontakten der Taster 16, 17, der Nockenschalter 51, 52 und des Drehmomentschalters
53 verbunden, während die Ausgänge unmittelbar auf die Sicherheitsstufe 9 bzw. über
den Transistor 48, der als Verstärker 8 dient, wirken. Zwischen dem Ausgang des
Sicherheitskanals 2 und des Sicherheitskanals 3 ist ein Vergleicher 6 angeordnet,
der die Signale auf Gleichheit und Gleichzeitigkeit überprüft und das Ergebnis der
Sicherheitsstufe 9 übermittelt.
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Die Transistoren 47 und 48 schalten den Stromkreis für die Wicklungen
33A und 33B des Pressensicherheitsventils 33, der.über die Kontakte 13A und 13B
das Relais 13 geführt ist. Diese Kontakte werden geöffnet, sobald das Relais 13
infolge einer Fehlermeldung
der Sicherheitsstufe 9 abfällt. Eine
solche Fehlermeldung kann aus dem Signalvergleich des Vergleichers 6 oder aus Signalen
der Überwachungseinrichtungen der beiden Sicherheitskanäle resultieren.
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Die Selbstüberwachung des ersten Sicherheitskanals 2 erfolgt in den
Taktpausen zwischen den einzelnen Hubbewegungen. Hierzu werden vom Oszillator über
Differenzierglieder 100, 101 kurze Nadelimpulse definierter Frequenz durch eine
Steuereinheit 40 nacheinander auf die Signaleingänge des ersten Sicherheitskanals
2 gegeben. Sofern der Sicherheitskanal 2 funktionsfähig ist, wirkt an seinem Ausgang
eine definierte Impulsfrequenz auf den Wandler 42. Durch Verwendung von Nadelimpulsen
und entsprechende Schaltungsauslegung gewährleistet man, daß die Testfrequenz keine
Steuerfunktion auslöst. Bei fehlender oder abweichender Frequenz hingegen reagiert
die Sicherheitsstufe und verhindert ein weiteres Arbeiten der Presse.
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Die Überwachung des zweiten Sicherheitskanals 3 geschieht mittels
eines Sicherheitsprogramms, das in einem Programmspeicher 34 oder 58 abgelegt ist.
Der Mikroprozessor 61 befindet sich entweder im Sicherheitszyklus oder er bewältigt
nicht sicherheitsrelevante Zusatzaufgaben, nach deren Erledigung er unmittelbar
wieder in den Sicherheitszyklus zurückkehrt. Dabei ist das über wachungsprogramm
aktiv. Die Summe der sich aus den Programmen der Programmspeicher 34 bzw. 58 ergebenden
Werte und weiterer charakteristischer Werte wird fortlaufend gebildet und mit einer
Sollwertkontrollzahl verglichen, die z. B. durch galvanische Brücken dargestellt
ist. Bei fehlerhaftem Ergebnis oder Ausbleiben der Ergebnismeldung wird die Sicherheitsstufe
9 ausgelöst.
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Bei einer Signalgabe aus der Steuerung an den Peripherieadapter 54
wird der Rechner sofort durch einen Interrupt-Befehl an den Mikroprozessor 61 für
die Steuerung zur Verfügung gestellt. Er verarbeitet die Steuerbefehle entsprechend
seinem Steuerprogramm, bis von dem Nockenschalter 51 und dem Drehmomentschalter
53 das Hubende signalisiert und das Überwachungsprogramm reaktiviert werden.
Kehrt
der Rechner nicht in den Sicherheitszyklus zurück, wird ebenfalls die Sicherheitsstufe
9 ausgelöst, die Vorrichtung fällt in den sicheren Zustand zurück.
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In den Ventilwicklungen 33A, 33B können Fehler auftreten, die nicht
leicht bzw. nicht sicher erfaßt werden können. Dies trifft z. B. für Kurzschlüsse
in den Ventilwicklungen zu, weil diese ohnehin sehr niederohmig sind. In einem solchen
Störungsanfall unterbrechen in den Ansteuerkreisen vorgesehene Sicherungen 49, 50
(Fig. 3) dann, wenn eine Ansteuerung erfolgt. Danach wird die Sicherheitsstufe 9
ausgelöst, die die verschiedenen Störmeldungen verknüpft und bei ihrer Aktivierung
ein Abfallen des Relais 13 bewirkt.
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Der sicherheitsrelevante Teil der Sicherheitsstufe 9 ist in Failsafe-Technik
ausgeführt. Das Relais 13 hat zwangsgeführte Kontakte, wodurch es sicher überwacht
werden kann. Sicherheitsstufe 9 und Relais 13 werden zyklisch überwacht, indem nach
jeder Hubabschaltung ein Funktionstest eingeleitet wird, wobei auch eine Relaisabschaltung
erfolgt. Eine automatische Wiedereinschaltung erfolgt bei diesem Test nur dann,
wenn die Sicherheitsstufe 9 nicht gestört ist, der Drehmomentschalter 53 ein ausreichendes
Bremsmoment registriert, keine Störmeldungen aus einem der beiden Sicherheitskanäle
2, 3 bzw. der Verstärker 7, 8 vorliegt und das Relais 13 durch einen Kontakt 13C,
der als Testkontakt wirkt, ein sicheres Abfallen des Relais 13 bestätigt hat. Nach
einer störungsbedingten Abschaltung wird eine automatische Wiedereinschaltung selbst
dann sicher verhindert, wenn die Störung nicht mehr besteht.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Ausgangsstufenüberwachung, also einer
Überwachung der Transistoren 47, 48 (Fig. 4), umfaßt neben dem Pressensicherheitsventil
33 eine Brückenschaltung aus Dioden 64, 65, 66, 67 und die im gleichgerichteten
Zweig der Brückenschaltung liegende Wicklung des Relais 13. Die zu letzterem gehörenden
Kontakte 13A und 13B sind zwischen dem einen Anschluß der einen Ventilwicklung 33A
und dem Kollektor des Transistors 47
einerseits und zwischen dem
einen Anschluß der Ventilwicklung 33BM im Pressensicherheitventil 33 und dem Emitter
des Transistors 48 andererseits angeordnet.
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Die Stromversorgung erfolgt über Anschlüsse 105, 106, wobei am Anschluß
106 Null-Potential anliegt. Im Ruhezustand fließt der Strom über den Kontakt 13A,
die Wicklung 33A, die Diode 67, das Relais 13, die Diode 64, die Wicklung 33B und
den Kontakt 13B. Da das Relais 13 und die Wicklungen 33A, 33B in Reihe liegen, können
sie so aufeinander abgestimmt werden, daß nur das Relais 13 anspricht. Werden die
Transistoren 47 und 48 über Leitungen 107, 108 angesteuert, sind das Relais 13 und
die Wicklungen 33A, 33B parallel geschaltet, so daß nun der Spannungsabfall an den
Windungen 33A, 33B ausreicht, daß das Pressensicherheitsventil 33 anspricht. Bei
einem Defekt an den Transistoren 47, 48 oder einem Kurzschluß oder Leitungsbruch
in den Wicklungen 33A, 33B bzw. den zugehörigen Leitungen fällt das Relais 13 ab
und die Kontakte 13A 13B öffnen. Damit sind diese Bauelemente ebenfalls in die Überwachung
einbezogen.
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Eine andere Ausführung zur Überwachung des ersten Sicherheitç kanals
2 (Fig. 5) umfaßt eine Vergleicherschaltung 81, die über Leitungen 85 mit allen
Gatterein- und -ausgängen (Fig. 6) verbunden ist, wobei einige Gattereingänge mit
anderen Gatterausgängen identisch sein können. Die elektrischen Werte an den Gatterein-und
-ausgängen werden über Leitungen 84 (Fig. 5) mit einem Bitmuster in einer Bitmustereinheit
82 verglichen. Das Bitmuster en spricht dem Ruhezustand der Gatterein- und -ausgänge.
Hierdurch sind alle Fehler erkennbar, die an einem beliebigen Gatter im Sicherheitskanal
2 meßbar sind. Die Vergleichsschaltung 81 weist einen Ausgang auf, an dem eine Leitung
83 angeschlossen ist. Das am Ausgang erscheinende Potential wechselt zyklisch, z.
B. in Anwendung auf eine Presse würde am Ausgang während einer Hubphase eine elektrische
Spannung von +5 V erscheinen, während der Durchführung eines Hubs eine solche von
0 V. Die Leitung 83 führt zu der Sicherheitsstufe 9, die zyklische Potentialänderungen
am Ausgang des Vergleichers 6 überwacht.
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Die Leitungen 85 (Fig. 5) sind als Leitungen 87 bis 98 in Fig. 6
einzeln ausgeführt. Aus dieser Schaltung ist auch ersichtlich, an welchen Stellen
ein H-Potential (High-Potential) und gleichzeitig ein L-Potential (Low-Potential)
erscheint oder umgekehrt. Die aus Fig. 6 ersichtlichen Potentialangaben beziehen
sich auf den Schaltungsruhezustand, der z. B. der Hubpause der Presse entspricht.
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Die Bitmustereinheit 82 (Fig. 5) wird durch galvanische Brücken 99,
z. B. Lötbrücken oder Leiterbahnen, gebildet.
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Bezugszeichen 1 Geber 2 Erster Sicherheitskanal 3 Zweiter Sicherheitskanal
4 Leitung 5 Leitung 6 Vergleicher 7 Verstärker 8 Verstärker 9 Sicherheitsstufe 10
Leitung 11 Leitung 12A Stellglied 12B Stellglied 13 Relais 13A Kontakt 13B Kontakt
13C Kontakt 14 Adressendecoder 15 Zweihandpult 16 Taster 16A Kontakt 16B Kontakt
17 Taster 17A Kontakt 17B Kontakt 18 Anschluß 19 Anschluß 20 Anschluß 21 Anschluß
22 Anschluß 23 Anschluß 24 Oszillator 25 Leitung 26 Leitung 27 Leitung 28 Leitung
29 Leitung 30 Leitung 32 Leitung 33 Pressensicherheitsventil 33A Ventilwicklung
33B Ventilwicklung 34 Programmspeicher (PROM) 38 Leitung 39 Leitung 40 Steuereinheit
41 Netzgerät 42 Wandler 43 Überwachungseinheit 44 Monoflop 45 Flip-Flop 46 Flip-Flop
47 Transistor 48 Transistor 49 Sicherung 50 Sicherung 51 Nockenschalter 52 Nockenschalter
53 Drehmomentschalter 54 Peripherieadapter 55 Steuerleitung 56 Adreßbus 57 Datenbus
58 Programmspeicher (Prom)
59 Kontrollschaltung 60 Arbeitsspeicher
(Ram) 61 Mikroprozessor 62 Startschaltung 64 Diode 65 Diode 66 Diode 67 Diode 68
Nor-Gatter 69 Und-Gatter 70 Inverter 71 Inverter 73 Inverter 74 Oder-Gatter 75 Und-Gatter
76 Inverter 77 Oder-Gatter 78 Oder-Gatter 79 Oder-Gatter 80 Welle 81 Vergleichsschaltung
82 Bitmustereinheit 83 Leitung 84 Leitung 85 Leitung 86 Vergleicherschaltung 87
Prüf leitung 88 Prüfleitung 89 Prüf leitung 90 Prüf leitung 91 Prüfleitung 92 Prüfleitung
93 Prüf leitung 94 Prüfleitung 95 Prüfleitung 96 Prüfleitung 97 Prüfleitung 98 Prüf
leitung 99 Brücke 100 Kondensator 101 Widerstand 102 Schutzwiderstand 103 Kondensator
104 Widerstand 105 Anschlüsse 106 Anschlüsse 107 Leitungen 108 Leitungen