DE3227784C2 - Panoramaröntgengerät für zahn- und kiefermedizinische Anwendungen - Google Patents
Panoramaröntgengerät für zahn- und kiefermedizinische AnwendungenInfo
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Abstract
Panoramaröntgengerät für zahn- und kiefermedizinische Anwendungen mit einer den Kopf des Patienten in Höhe des darzustellenden Bereiches umfahrenden, aus einem den Kopf durchstrahlenden Röntgen-Strahler und einer dem Röntgen-Strahler jeweils gegenüberliegenden drehbaren Filmkassette bestehenden Röntgeneinheit, mit Mitteln zur Ermittlung der individuellen Form des darzustellenden Bereiches, Mitteln zur Errechnung der sich aus der individuellen Form des darzustellenden Bereiches ergebenen Bahn der Röntgeneinheit, bei der der gesamte darzustellende Bereich von dem Röntgen-Strahler jeweils rechtwinklig zu dessen Tangente durchstrahlt wird, und Mitteln zur Führung der Röntgeneinheit auf der errechneten Bahn. Bei Ermittlung der Form des darzustellenden Bereiches mittels Ultraschalls ist eine Panoramadarstellung von oberflächlichen oder auch tiefergelegenen Schädelregionen möglich, die höher liegen als der Zahnbogen. Vorzugsweise weist das Panoramaröntgengerät Mittel zur Ermittlung der individuellen Form einer Einheit auf, welche eine zuvor erstellte Bißschablone von oben oder von oben und unten - etwa lichtoptisch - abtastet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Panoramaröntgengerät für zahn- und kiefermedizinische Anwendungen nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruches.
Panoramaröntgengeräte sind ein kaum zu entbehrendes Hilfsmittel in der Zahn- und Kieferheilkunde. Sie
ermöglichen — anders als einfache Zahn-Röntgengeräte — eine panoramaartige Darstellung der Kiefer bzw.
der Zahnreihen. Zu diesem Zweck umfährt die aus einem Röntgen-Strahler und Filmkassette bestehende
Röntgeneinheit in einer dem darzustellenden Bereich entsprechenden Ebene die fixierten Kiefer. Die Bahn, in
der die Röntgeneinheit den Kopf des Patienten umfährt, ist in den bisherigen Geräten in etwa parabelförmig fest
vorgegeben, und zwar derart, daß bei einem etwa normal gestalteten Kiefer die Röntgenstrahlen den jeweils
darzustellenden Bereich nahezu rechtwinklig zu dessen Tangente durchstrahlen und daß der Abstand zwischen
darzustellendem Bereich und der Filmkassette möglichst unverändert bleibt. LJm diesem — naturgemäß nie
ganz zu verwirklichenden — Ziel nahe zu kommen, weisen
die bekannten Panoramaröntgengeräte eine komplizierte Mechanik auf, durch die die Röntgeneinheit
während der Aufnahme eine Bahn abfährt, welche einer angenommenen Einheitskieferform entspricht Diese
mechanische Vorrichtung gewährleistet jedoch nur dann eine jeweils rechtwinklige Durchstrahlung des gesamten
darzustellenden Bereiches und damit eine scharfe Darstellung der Kieferregion, wenn die Kiefer von
der Form eines normal ausgebildeten Kiefers nicht erheblich abweichen. Wegen der nach dem Schichtaufnahmeprinzip
arbeitenden Panoramaröntgenaufnahmetechnik führen schon Abweichungen um wenige Millimeter
dazu, daß das Bild teilweise unscharf und damit diagnostisch nur eingeschränkt verwertbar ist.
In der DE-AS 26 30 135 wird ein Panoramaröntgengerät
vorgeschlagen, welches einen Speicher zur Aufnähme von den Verlauf des tomographisch darzustellenden
Zahnbogens wiedergebenden Daten aufweist Dabei soll zunächst ein Abdruck des tomographisch
darzustellenden Zahnbogens gefertigt wer Jt-η und dieser
sodann manuell mit einer Vielzahl von auf transparentem Papier wiedergegebenen Modellkurven verglichen
werden. Die dem Verlauf dieser dem individuellen Zahnbogen nahekommenden Mbdellkurve wird sodann
in den Speicher eingegeben.
Dieses Vorgehen ist zeitaufwendig und ungenau.
Auch bei Verwendung einer Vielzahl von Modellkurven wird nie eine exakte Übereinstimmung zwischen Modellkurve
und individuellem Zahnbogenverlauf vorliegen, da der Verlauf des individuellen Zahnbogens ebenso
einmalig ist wie ein Fingerabdruck. Um die Abweichungen zwischen ausgewählter Modellkurve und tatsächlichem
Verlauf des Zahnbogens tolerabel gering zu halten, muß der gefertigte Bißabdruck mit einer sehr
großen Anzahl von vorhandenen Modellkurven verglichen werden. Es versteht sich, daß dieses Verfahren
äußerst zeitaufwendig ist und auch bei sehr großer Sorgfalt nur eine relative Übereinstimmung zwischen
individuellem Zahnverlauf und aufgefundener Modellkurve gewährleistet.
Aus der DE-OS 30 07 935 ist eine Vorrichtung bckannt, bei der ein mit beim Zubeißen betätigbaren
Druckkontakten versehener, in den Patientenmund einfügbarer Körper vorgesehen ist. Dabei soll aus dem
Schaltzustand der Druckkontakte der Verlauf des Zahnbogens errechnet und das Ergebnis zur Steuerung des
Gerätes verwendet werden. Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß die Anzahl der auf dem Körper
aufgebrachten Druckkontakte naturgemäß begrenzt bleiben muß, wodurch sich schon eine Ungenauigkeit
ergibt. Weitere Probleme ergeben sich daraus, daß die
so Wahl der Höhe der Druckkontakte kritisch ist: Bei Patienten, die im Schlußbiß zubeißen, werden nicht alle im
Verlauf des Zahnbogens liegenden Kontakte betätigt werden können, da hier die Frontzähne noch einige Millimeter
auseinanderklaffen, wenn im Backenzahnbereich die Druckkontakte bereits voll durchgedrückt sind
Bei anderen Formen von Gebißanomalien treten entsprechende Probleme auf. Dieses Verfahren stößt auf
größte hygienische Bedenl· en.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Panoramaröntgengerät der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, welches unter Zuhilfenahme einer entsprechenden, hygienisch unbedenklichen Bißschablone entsprechend
dem individuellen Verlauf des darzustellenden Zahnbogens führbar ist und automatisch sowie mit
hoher Genauigkeit arbeitet.
Erfindiingsgemäß wird diese Aufgabe durch die im
Kennzeichen des Hauptanspruches aufgeführten Merkmale gelöst.
Die Unteransprüche betreffen besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
Der Arbeitsablauf bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Panoremaröntgengerätes unter Einsatz der erfindungsgemäßen
Bißschablone ist folgendermaßen:
Zunächst wird der Patient aufgefordert, auf eine im wesentlichen parabelförmige Bißschablone zu beißen,
wie sie in anderer Ausführung heute schon in der Prothetik zur Bißfixierung verwendet wird. Diese Bißschablone
ist in einer bevorzugten Ausführungsform mit einer spiegelnden Schicht belegt, die dort, wo die Zähne in
die Substanz der Bißschablone eingreifen, zerstört wird. Dabei ist die Bißschablone vorteilhaft im Frontbereich
mit zwei einander direkt gegenüberstehenden nachgiebigen Kerben versehen, in die die Frontzähne des Oberkiefers
und die Frontzähne des Unterkiefers bei der erforderlichen Kopfbißstellung eingreifen. Auf diese
Weise ist eine exakte reproduzierbare Stellung der Zähne bei der Erstellung der Bißschablone gewährleiste*,
die von der Einstei'ung des Schädels im Röntgengerät
bei der Aufnahme von Bedeutung ist. Die Zahnreihen sind auf dieser Bißschablone also dadurch erkennbar,
daß im Bereich der Zahnreihen die Spiegelschicht zerstört ist Die Bißschablone wird zur automatischen Ermittlung
der Zahnreihen in eine Apparatur schädelorientiert gelegt, in der die Bereiche, in denen die Spiegelschicht
zerstört ist, mit optischen Mitteln abgetastet wird. Nachdem auf diese Weise Daten über die Zahnreihenform
vorliegen, wird die Außenlinie der Zahnreihen rechnerisch leicht geglättet, wodurch Fehlstellen ausgeglichen
werden. Scdann wird errechnet, auf welcher Bahn die Röntgeneinheit fahren muß und wie die Röntgeneinheit
auszurichten, damit darzuiiellende Bereiche
in der bestmöglichen Schärfemie/e und jeweils rechtwinkelig
durchstrahlt wird. Das Gerät v, rd auf die Höhe
des darzustellenden Bereiches eingerichtet, anschließend wird der Patient aufgefordert seinen Kopf in eine
Halterung des Röntgengerätes einzulegen und mit den Frontzähnen in vorgegebene analoge Kerben zu beißen,
damit die in der Bißschablone fixierte Kopfbißstellung auch für die Schädelstellung im Röntgengerät maßgebend
ist. Dabei ist die senkrechte Schädelposition im Röntgengerät mit dem Blick geradeaus nach vorn dadurch
gewährleistet, daß der Patient dabei in einen in Blickrichtung an dem Röntgenpanoramagerät angebrachten
Spiegel blickt. Beim Blick in einen Spiegel wird der Kopf nämlich erfahrungsgemäß automatisch in
Normalposition geradegehalten. Danach erfolgt das Abfahren und die automatische Ausrichten der Röntgeneinheit
entsprechend den berechneten Warten.
Die Röntgenröhre umfährt dabei den Kopf des Patienten in der errechneten Bahn und in einer Ausrichtung,
die die ständige Durchstrahlung rechtwinklig zu dem jeweils darzustellenden Bereich gewährleistet. Dabei
wird die Filmkassette in einem konstanten Abstand zu dem jeweils durchstrahlten Bereich gehalten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist eine zweite, die Unterseite der Bißschablone abtastende, auf
eine zweite Lichtsensoreinheit wirkende Lichtquelle vorgesehen. Die bei dieser Ausführungsform des Panoramaröngtengerätes
verwendete Bißschablone ist beidseitig mit einer Spiegelschicht versehen.
Bei dem Einsatz eines Panoramaröntgengerätes nach
dieser bevorzugten Ausführungsform mit der beidseitig beschichteten Spiegelschicht ist es möglich, bei einer t,r->
größeren Formabweichung zwischen dem Zahnbogen des Oberkiefers zu dem Zahnbogen des Unterkiefers,
die visuell festgestellt werden, aber auch automatisch errechnet werden kann, den Verlauf beider Zahnbogen
getrennt zu ermitteln und sodann Ober- und Unterkiefer in selbständigen Arbeitsgängen tomographisch zu
erfassen. Dabei können elektromotorische Visierblenden vor die Hälften der Strahlerblende und der Schlitzblende
vor der drehbaren Filmkassette gefahren werden, um auf diese Weise pro Aufnahme nur einen Kiefer
abzubilden. Dabei kann bei der Vorwärtsbewegung der Röntgeneinheit z. B. der Oberkiefer und bei Rückwärtsbewegung
in die Ausgangsstellung der Unterkiefer auf einem Film dargestellt werden.
Claims (4)
1. Panoramaröntgengerät für zahn- und kiefermedizinische
Anwendungen mit einer den Schädel des Patienten in Höhe des darzustellenden Bereiches
umfahrenden, aus einem Röntgen-Strahler und einer dem Röntgen-Strahler jeweils gegenüberliegenden,
sich entgegengesetzt zur Drehrichtung an einer Blende vorbeibewegenden Filmkassette bestehenden
Röntgeneinheit einer elektronischen Speichereinrichtung zur Aufnahme von den Verlauf des
Zahnbogens darstellenden Daten und einer die Bewegung der Röntgeneinheit in Abhängigkeit von
den durch die Speichereinrichtung gelieferten Daten steuernden Führungseinheit, gekennzeichnet
durch durch eine optoelektronische Abtasteinheit
zur Erfassung des Verlaufs des tomographisch darzustellenden Zahnbogens, bestehend aus einer Halterung
zur Aufnahme einer zuvor erstellten optisch abtastbaren Bißschablone, einer die Bißschablone
abtastenden Lichtquelle und Lichtsensoreinheit, deren Signale der elektronischen Speichereinheit zugeführt
sind.
2. Panoramaröntgengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bißschablone aus für
sichtbares Licht transparentem Material besteht und eine aufgebrachte lichtundurchlässige Schicht trägt,
die bei Aufbiß im Bereich des Verlaufs des Zahnbogens zerstört wird.
3. Panoramaröntgengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bißschablone eine für
sichtbares Licht spiegelnde Schicht trägt, die bei Aufbiß im Bereich des Verlaufs des Zahnbogens zerstört
wird und daß Lichtquelle und Lichtsensor auf derselben Seite der Schablone angeordnet sind.
4. Panoramaröntgengerät nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine zweite, auf der anderen Seite
der Bißschablone angeordnete aus Lichtquelle und Lichtsensoreinheit bestehende Abtasteinheit,
wobei die Bißschablone beidseitig mit einer für sichtbares Licht spiegelnden Schicht versehen ist.
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