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Klemmenträaer
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Die Erfindung betrifft einen Klemmenträger in Form eines etwa plattenförmigen
Grundkörpers mit einer längsten Achse A-A für die Halterung von Installations-Klemmleisten
mit einem Isolierstoffkörper, in dem in äquidistanter Verteilung Be festigungslöcher
angeordnet sind.
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Derartige Klemmleisten sind weit verbreitet. Sie bestehen aus einem
im Umriß etwa quaderförmigen, langgestreckten Kunststoffkörper, der durch starke
Profilierung in isolierte Einzelklemmen oder kleinere Gruppen von Klemmen unterteilbar
ist. Jede Klemme enthält dabei in ihrem Innern einen metallischen Klemmenkörper
mit einer Längsbohrung und mindestens einer Querbohrung, in die eine Klemmschraube
eingesetzt ist. In der Mitte der Schwächungsstellen zwischen den einzelnen Klemmen
befinden sich in ebenso äquidistanter
Verteilung wie die Klemmschrauben,
jedoch um den halben Abstand der Klemmschrauben in Längsrichtung versetzt, sogenannte
Befestigungslöcher, mit denen die Klemmleiste auf einer Unterlage, beispielsweise
einem Klemmenträger befestigbar ist. Eine sehr stark verbreitete Art derartiger
Klemmleisten ist die sogenannte Europa-Klemmleiste.
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Derartige Klemmleisten werden für die lösbare Leitungsverbindung auf
den unterschiedlichsten Gebieten der Technik verwendet. Sie werden beispielsweise
auch eingebaut in Verteilerdosen, die mit Gerätegehäusen von Meß- und Recelgeräten
wie Fern-Thermometern fest verbunden sind. Ein derartiges Einsatzgebiet wird weiter
unten in der Detailbeschreibung näher erläutert. Hierbei besitzt die Rückseite des
Gerätegehäuses eine ebene Fläche mit zwei oder mehr senkrecht zu ihr angeordneten
Gewindebolzen, mit denen ein hohizylindrischer Deckel unter Bildung eines weitgehend
dichten Hohlraums gegen eine auf der Gehäuserückseite aufliegende Flachdichtung
verspannbar ist. Dieser Hohlraum dient in an sich bekannter Weise zur Aufnahme einer
oder mehrerer Klemmleisten oder Klemmleistenabschnitte.
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Eine Leitungseinführung befindet sich in der Zarge des Deckels; die
Durchführung der Geräteleitungen in das Gehäuse erfolgt durch eine in der Gehäuserückseite
liegende Uffnung.
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Bei derartigen Geräten wurde bisher ein Klemmenträger nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 verwendet, der aus einem gebogenen Metallstreifen bestand. Der Metallstreifen
bildete einen schlanken, etwa plattenförmigen Grundkörper, dessen beide Enden etwa
in Form je eines halben Hohlzylinders
eingerollt waren. Mittels
der eingerollten Enden war es möglich, den Klemmenträger auf zwei der weiter oben
beschriebenen parallelen Gewindebolzen auf der Gehäuserückseite aufzuschieben, so
daß der plattenförmige Grundkörper die geradlinige Verbindung der beiden Gewindebolzen
darstellte. Der Klemmenträger war in Richtung seiner längsten Achse mit mehreren
Gewindebohrungen versehen, so daß die Klemmleisten durch Schrauben, die durch die
Befestigungslöcher hindurchgingen, mit dem Klemmenträger verschraubt werden konnten.
Hierbei mußten zunächst einmal zwischen dem Klemmenträger und der Gehäuserückseite
zusätzliche Isolierscheiben untergelegt werden, um die Klemmen in einem ausreichenden
Höhenabstand von der Gehäuserückseite zu halten. Hierbei war nämlich zu berücksichtigen,
daß zwischen der Gehäuserückseite und dem Isolierstoffkörper der Klemmleisten ein
Abstand für die Leitungsführung eingehalten werden mußte, da ja die Längsbohrungen
der Einzelklemmen senkrecht zur Gehäuserückseite verlaufen. Die Herstellung der
bekannten Klemmenträger gestaltete sich wegen des notwendipen Oberflächenschutzes
und wegen der Anbringung der Gewindebohrungen aufwendig. Ein weiterer Nachteil bestand
darin, daß wegen der geringen Dicke des plattenförmigen Grundkörpers in das gleiche
Gewinde nicht von beiden Seiten Befestigungsschrauben eingesetzt werden konnten.
Die Befestigunosschrauben auf beiden Seiten mußten somit um einen vollen Lochabstand
versetzt angeordnet werden, so daß die maximale Zahl der Befestigungsschrauben begrenzt
war. Dies wiederum hatte zur Folge, daß kürzere Abschnitte der Klemmleisten nur
mit einer einzigen Befestigungsschraube befestigt werden konnten, so daß eine ausreichende
Verdrehsicherung ausgeschlossen war. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die
Klemmen
bevorzugt in Dreiergruppen angeordnet werden, weil für jeden Mikroschalter des angeschlossenen
Geräts in der Regel drei Einzel klemmen benötigt werden. Dabei ist es wünschenswert,
aus Montagegründen zwischen zwei Dreiergruppen einen Abstand einzuhalten, so daß
die Dreiergruppen sich nicht gegenseitig an einem ungewollten Verdrehen hindern
können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen
Klemmenträger dahingehend zu verbessern, daß auf eine Schraubbefestigung der Klemmleisten
vollständig verzichtet werden kann und daß eine Verdrehung selbst kurzer Abschnitte
der Klemmleisten zuverlässig verhindert wird.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen
Klemmenträger erfindungsgemäßdadurch, daß der Grundkörper aus einem Isolierstoff
besteht und entlang seiner längsten Achse A-A auf mindestens einer Seite mit mindestens
zwei senkrecht zur Oberfläche des Grundkörpers ausgerichteten Stiften einstückig
verbunden ist, auf die die Klemmleiste aufschiebbar ist.
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Durch die Ausbildung des Grundkörpers aus einem Isolierstoff, bevorzugt
aus einem spritzbaren Thermoplasten wie Durethan läßt sich der Grundkörper in ausreichender
Breite herstellen, da es nicht mehr auf die Einhaltung bestimmter Spannungsabstände
ankommt, wie beispielsweise bei metallischen Klemmenträgern. Durch eine entsprechende
Breite des Grundkörpers, insbesondere aber durch die Möglichkeit, diesem im Bereich
der beiden "eingerollten" Enden eine noch größere
Breite zu geben,
ergibt sich eine einfache Möglichkeit, die Klemmleisten auch ohne die Zwischenlage
von Distanzscheiben in einem ausreichenden und stets gleichbleibenden Abstand von
der Gehäuserückseite zu halten. Durch die einstückige Verbindung der Stifte mit
dem Grundkörper, beispielsweise durch Spritzen, wird nicht nur die Herstellung von
Gewindebohrungen vermieden, sondern die Stifte können auf beiden Seiten des Klemmenträgers
angeordnet sein und dennoch eine gemeinsame durchgehende Achse aufweisen. Die Anzahl
der Stifte auf beiden Seiten des Klemmenträgers kann infolgedessen größer sein,
beispielsweise doppelt so groß, wie die mögliche Anzahl der herkömmlichen Befestigungsschrauben.
Dadurch ist es möglich, auch kurze Abschnitte der Klemmleisten, die mindestens zwei
Befestigungslöcher aufweisen, zuverlässig gegen Verdrehen zu sichern, wobei zu beachten
ist, daß eben dieses Verdrehen seine Ursache in den Betä.tigungskräften der Klemmschrauben
(mittels Schraubenzieher) hat.
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Das beim Einsetzen von Bestigungsschrauben notwendige Ausrichten und
gegebenenfalls Verschieben dieser Befestigungsschrauben bis zum Greifen der Gewindeverbindung
entfällt vollständig, so daß der Gegenstand der Erfindung die Montage wesentlich
vereinfacht und beschleunigt. Auch der Vorgang für die Schraubenzuführung gerät
völlig in Weafall.
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Es ist dabei gemäß der weiteren Erfindung besonders vorteilhaft, wenn
auf mindestens einer Seite des Klemmenträgers mindestens drei Stifte angeordnet
sind
und wenn die jeweils außenliegende Stifte mit einem verdickten Kopf versehen sind
und eine größere Länge aufweisen als die jeweils innenliegenden Stifte. Durch den
verdickten Kopf wird in Verbindung mit einer entsprechenden Längendimensionierung
der außenliegenden Stifte eine Verrastung der Klemmleiste gegenüber dem Klemmenträaer
bewirkt, in-dem der verdickte Kopf bei vollendetem Aufschieben der Klemmleiste auf
den Klemmenträger gerade eben vor dem äußeren Rand des jeweiligen Befestigungslochs
liegt.
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Ein Abziehen der Klemmleiste ist alsdann nur mit erhöhtem Kraftaufwand
möglich. Die jeweils innenliegenden Stifte können alsdann eine geringere Länge aufweisen
und benötigen auch keinen verdickten Kopf, da sie nur die Aufgabe haben, die Klemmleiste
bzw. einen Klemmleistenabschnitt gegen Verdrehen zu sichern.
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Sollte einer der angespritzten Stifte aus irgend einem Grunde störend
sein, so ist es ohne weiteres möglich, ihn abzubrechen oder mit einem Werkzeug (Zange)
abzutrennen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung und dessen
Einsatz auf dem Gebiet der Verdrahtung von Meß-und Regel geräten wird nachfolgend
anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 eine Explosionsdarstellung eines Klemmenträgers
mit drei Klemmleisten bzw. Klemmleistenabschnitten sowie mit der Rückseite des Instrumentengehäuses,
Figur
2 eine Seitenansicht des Klemmenträgers in Richtung der beiden Gewindebolzen in
Figur 1, und Figur 3 eine Draufsicht auf den Klemmenträger gemäß Figur 2 von links,
d.h. in Richtung der Achsen der Stifte.
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In Figur 1 ist der rückseitige Teil eines zylindrischen Gehäuses 1
dargestellt, in dem ein Meß- und Regelgerät wie beispielsweise ein Fern-Thermometer
mit Meßwerk, Zeiger, Skala und Mikroschaltern untergebracht werden kann. Das Gehäuse
1 besitzt eine kreisringförmige Rückseite, auf der an zwei im wesentlichen diametral
gegenüberliegenden Stellen zwei senkrecht zur Rückseite verlaufende Gewindebolzen
2 und 3 befestigt sind. Auf der Kreisringfläche liegt ferner eine Flachdichtung
4 auf, die an der Durchdringungsstelle der Gewindebolzen zwei Löcher 5 und 6 und
in der Mitte eine große oeffnung 7 für die Leitungsdurchführung aufweist.
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In der Gehäuserückseite befindet sich an der gleichen Stelle eine
etwas größere und nicht sichtbare Uffnung. Die Gewindebolzen 2 und 3 haben eine
solche Länge, daß auf die Rückseite des Gehäuses 1 ein nicht gezeigter hohlzylindrischer
Deckel aufsetzbar ist, dessen kreisförmiger Rand außerhalb der Gewindebolzen mittels
gleichfalls nicht gezeigter Muttern gegen die Flachdichtung 4 unter Belassung eines
Hohlraums verspannbar ist.
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Weiterhin ist in Figur 1 der neuerungsgemäße Klemmenträger 8 dargestellt,
der aus einem plattenförmigen rundkörper 9 mit
einer längsten Achse
A-A besteht und der an seinen gegen überliegenden Ende mit hakenförmigen Laschen
10 und 11 versehen ist. Die Laschen haben in etwa die Form von halben Hohlzylindern
und einen solchen Abstand sowie Innendurchmesser, daß sie in Richtung der Achsen
12 auf die Gewindebolzen 2 und 3 aufschiebbar sind.
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Der Grundkörper 9 besitzt im Bereich der Laschen 10 und 11 Vorsprünge
13 und 14, die sich auf die Flachdichtung 4 aufsetzen und zwischen dieser und einer
Unterkante 15 des Grundkörpers 9 einen planparallelen Spalt (für die Leitungsdurchführung)
belassen. In Richtung seiner längsten Achse A-A ist der Grundkörper 9 mit Stiften
16, 17 und 18 versehen, die senkrecht zur Oberfläche des Grundkörpers 9 ausgerichtet
und mit diesem ebenso einstückig verbunden sind, wie die Laschen 10 und 11. Sämtliche
Teile bestehen aus einem im gleichen Arbeitsgang gespritzten thermoplastischen Werkstoff
wie Durethan BKV 30 H.
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Es ist aus Figur 1 zu erkennen, daß die jeweils außenliegenden Stifte
16 und 18 eine größere Länge aufweisen als der innenliegende Stift 17. Ferner sind
die außenliegenden Stifte mit einem verdickten Kopf 19 bzw. 20 versehen, der kugelförmig
ausgebildet ist, gegenüber dem zylindrischen Teil der Stifte jedoch nur einen um
0,3 bis 0,5 mm größeren Durchmesser aufweist.
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In Figur 1 sind ferner eine Klemmleiste 21 mit sechs Einzelklemmen
sowie zwei Abschnitte 22 und 23 einer derartigen Klemmleiste dargestellt, die die
eingangs beschriebene Beschaffenheit aufweisen, so daß sich Wiederholungen an dieser
Stelle
erübrigen. Sichtbar sind in der ausgezogen gezeichneten Darstellung der Isolierstoffkörper
24 sowie insgesamt zwölf innerhalb von Isolierstofftüllen 25 angeordnete Klemmschrauben
26. Im Zusammenhang mit dem Klemmleistenabschnitt 23 sind noch zwei Befestigungslöcher
27 und 28 dargestellt, wobei das Befestigungsloch 28 durch die vorgenommene Unterteilung
der Klemmleiste aufgeschnitten ist. Selbstverständlich besitzt der Klemmenträger
9 auf der hier nicht dargestellten Rückseite weitere Stifte analog den Stiften 16,
17 und 18, wie dies in Figur 2 dargestellt ist.
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Die Klemmleiste 21 sowie die Klemmleistenabschnitte 22 und 23 werden
nun dadurch form- und kraftschlüssig mit dem Klemmenträger verbunden, daß man sie
in Richtung der Längsachsen der Stifte auf den Klemmenträger 8 aufschiebt, bis die
verdickten Köpfe 19 und 20 auf der Vorderseite der Isolierstoffkörper 24 gerade
eben wieder austreten und dadurch eine Verrastung bewirken. Es ist im Zusammenhang
mit Figur 2 erkennbar, daß selbst die relativ kurzen Abschnitte 22 und 23 mit jeweils
drei Einzel klemmen zuverlässig gegen Verdrehen gesichert sind, in-dem nämlich jeder
dieser Abschnitte mit zwei Stiften in Eingriff steht, und sei es auch nur mittels
eines angeschnittenen Befestigungsochs wie beispielsweise des Befestigungslochs
28.
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Nach dem Aufschieben des Klemmenträgers 8 auf die Gewindebolzen 2
und 3 wird er durch Kunststoffringe 29 und 30 gesichert, die eine Zylinderbohrung
mit Untermaß aufweisen, so daß ein ungewolltes Abgleiten von den Gewindebolzen 2
und 3 verhindert wird. Die Befestigung aeschieht einfach durch Auf-
schieben
oder Aufpressen der genannten Kunststoffringe.
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Nach erfolgter Verdrahtung kann alsdann der nicht oezeigte Deckel
auf die montierte Anordnung aufgesetzt und mittels weiterer, nicht gezeigter Muttern
fest verspannt werden.
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In den Figuren 2 und 3 sind gleiche Bezugszeichen wie bisher beibehalten
worden. Weiterhin ist folgendes zu erkennen: Die Stifte 16 bis 18 sind auf einer
Seite 31 des Klemmenträgers 8 angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite 32 sind
insgesamt vier Stifte angeordnet, nämlich zwei außenliegende Stifte 33 und 34 von
größerer Länge und mit verdickten Köpfen 35 und 36, sowie zwei innenliegende Stifte
37 und 38. Die Stifte 16/33, 17/38 und 18/34 haben jeweils eine gemeinsame, durch
den Grundkörper 9 senkrecht hindurchgehende Achse, so daß auf beiden Seite 31 und
32 in spiegel symmetrischer Anordnung und bei genau gegenüberliegender Befestigung
entsprechende Klemmleisten bzw. deren Abschnitte angeordnet werden können. Der kürzere
Stift 37 hat auf der Seite 31 keine Entsprechung; es ist aber ohne weiteres möglich,
auch dort einen entsprechenden Stift vorzusehen. Im übrigen läßt sich der Gegenstand
der Neuerung im Hinblick auf die Anordnung der Stifte weitgehend variieren. Lediglich
der Durchmesser der Stifte und ihr Rastermaß ist auf die genormten Maße der Klemmleiste
(Europa-Klemmleiste) abzustimmen. Bei den außenliegenden, längeren Stiften mit verdicktem
Kopf unterliegt außerdem noch der Abstand der Köpfe von der jeweiligen Oberfläche
des Klemmenträgers sowie der Kopfdurchmesser einer maßlichen Abstimmung auf die
Klemmleisten.
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Die Breitenabmessung des Grundkörpers 9 quer zu seiner Längsachse
A-A ist im Bereich der zurückgesetzten Unterkante 15 genau so groß wie die entsprechende
Breitenabmessung der Klemmleiste 21, d.h. das Maß der Klemmleiste in Richtung der
nicht gezeigten Längsbohrungen der Einzelklemmen. Nachdem bei der Montage die Vorsprünge
13 und 14 auf der Flachdichtung 4 aufliegen, verbleibt alsdann an der Stelle der
eingerückten Unterkante 15 auch zwischen der Klemmleiste 21 und der Flachdichtung
4 ein Spalt von genau gleicher Größe. Dies ist deshalb der Fall, weil die gemeinsame
Längsachse, auf der alle Stifte angeordnet sind, genau in der Mitte zwischen der
eingerückten Unterkante 15 und der gegenüberliegenden Kante 39 liegt.
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