DE322646C

DE322646C - Process for smoldering, distilling and gasifying coal

Info

Publication number: DE322646C
Application number: DE1917322646D
Authority: DE
Original assignee: THEODOR LIMBERG DIPL ING
Current assignee: THEODOR LIMBERG DIPL ING
Priority date: 1917-10-28
Filing date: 1917-10-28
Publication date: 1920-07-05

Description

Verfahren zum Schwelen, Destillieren und Vergasen von Kohle. Das Verfahren der Patentschrift 303954 bezweckt die Herstellung eines leichten Teers von besonderen Eigenschaften, wobei außerdem sehr hohe Ausbeuten erzielt werden. Der Erfinder hat erkannt, daß ein solcher Teer bei höchster Ausbeute nur gewonnen werden kann, wenn sich keine Schwitzzonen bilden und wenn Zersetzungen von Teerdämpfen an hocherhitzten, glühenden Destillationsraumwandungen vermieden werden. Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß Patent 303954 gekennzeichnet durch die fünf Merkmale: Innenheizung, Temperatur unterhalb der beginnenden Dunkelrotglut im Gut, Unterdruck, unmittelbarer Abzug, getrennte Vorlagen.Process for smoldering, distilling and gasifying coal. The process of patent specification 303954 aims to produce a light tar with special properties, with very high yields also being achieved. The inventor has recognized that such a tar can only be obtained with the highest yield if no sweat zones form and if decomposition of tar vapors on highly heated, glowing walls of the distillation chamber is avoided. The method for solving this problem is characterized according to patent 303954 by the five features: internal heating, temperature below the incipient dark red glow in the goods, negative pressure, immediate withdrawal, separate templates.

Der Erfinder hat nun gefunden, daß derselbe Effekt erreicht wird durch nur drei Merkmale, nämlich: Innenheizung, Temperatur unterhalb der beginnenden Dunkelrotglut im Gut und unmittelbarer Abzug, und daß durch den Fortfall der beiden Merkmale: getrennte Vorlagen und Unterdruck außerdem -eine überraschende Wirkung hervorgerufen wird. Es hat sich insbesondere gezeigt, daß bei der Durchführung des Destillationsprozesses bei getrennten Vorlagen bzw. Abzugsvorrichtungen der Wasserdampf, der bereits vollständig in den obersten Vorlagen abgetrieben ist, in tien unteren Vorlagen nicht zur Wirkung kommen kann. " Die Wirkung des Wasserdampfes besteht aber darin, daB er in den Vorlagen kühlend und niederschlagend auf die Teernebel und den stets mitgerissenen Koksstaub wirkt. Während also bei getrennten Vorlagen die untersten, von Wasserdampf freien, vollkommen trocken gehen, wird bei einer gemeinsamen Vorlage stets ein Teil des Wasserdampfes Teerdämpfe niederschlagen und es werden hierbei die mitgerissenen Koksstaubteilchen in der nassen Vorlage sich mit dem Wasserdampf absetzen und hier leicht entfernen lassen. Bei getrennten Vorlagen werden also; .da die untersten derselben trocken gehen, die Koksstaubteilchen in die Kondensationseinrichtung gerissen und: gelangen so in den Teer, der hierdurch verunreinigt wird-. Bei Verwendung einer Vorlage und nassem Gange sind diese verunreinigenden Produkte weich und lassen sich leicht während des Betriebsganges durch Reinigungsöffnungen entfernen. Die Anordnung einer gemeinsamen Vorlage hat aber weiterhin im Gefolge, daß auf die Anwendung von Unterdruck verzichtet -werden kann. Ohne gemeinsame Vorlage war die Anwendung von Unterdruck erforderlich, um die Teerdämpfe, die in den unteren Vorlagen keinen Wasserdampf enthalten, schnellstens abzusaugen, damit Zersetzungen der Teerdämpfe vermieden werden. Bei einer Sammelvorlage aber wird die schnelle Entfernung der Teerdämpfe aus der Vorlage bereits durch den vorhandenen Wasserdampf bewirkt, denn dieser wirkt verdünnend und herausspülend auf die Teerdämpfe und schützt sie vor Zersetzungen.The inventor has now found that the same effect is achieved by only three characteristics, namely: internal heating, temperature below the incipient dark red glow in the good and immediate deduction, and that by the omission of the two characteristics: Separate templates and negative pressure also produced a surprising effect will. It has been shown in particular that when carrying out the distillation process in the case of separate templates or extraction devices, the water vapor that is already complete in the uppermost templates is aborted, in the lower templates it is not effective can come. "The effect of the water vapor, however, is that it penetrates the templates cooling and precipitating on the tar mist and the always entrained coke dust works. So while in the case of separate templates the lowest, free of water vapor, go completely dry, will always be part of the joint presentation Precipitate water vapor tar vapors and the entrained ones are thereby entrained Coke dust particles in the wet template settle with the water vapor and here can be easily removed. In the case of separate templates; . because the lowest the same go dry, the coke dust particles torn into the condenser and: get into the tar, which is thereby contaminated-. When using a Submission and wet gear, these contaminating products are soft and can be easily removed during operation through cleaning openings. The order a common submission still has the consequence that on the application of Negative pressure can be dispensed with. Without a common template, the application of Negative pressure is required to remove the tar vapors that do not contain water vapor in the lower templates should be sucked off as quickly as possible to avoid decomposition of the tar fumes will. In the case of a collective submission, however, the rapid removal of the tar fumes from the Submission already effected by the existing water vapor, because this has a diluting and flushing effect on the tar vapors and protects them from decomposition.

Zweckmäßig wird man in der Vorlage statt mit Druck unter Atmosphärendruck arbeiten. Da diese Einstellung durch den in jeder Kondensation zwecks Bewegung der Dämpfe eingeschalteten Ventilator beeinflußt wird, so ändert sich nichts an dein Verfahren, wenn beispielsweise Unterdruck oder Druck in der Abzugsvorrichtung entsteht. Die herausspülende und. verdünnende Wirkung des Wasserdampfes auf die Teernebel wird dadurch nicht aufgehoben, sondern nur noch erhöht.It is expedient to use the template instead of under atmospheric pressure work. Since this setting by the in each condensation in order to move the Vapors when the fan is switched on is influenced, nothing changes to your Procedure if, for example, negative pressure or pressure arises in the take-off device. The flushing out and. diluting effect of water vapor on the tar mist is not canceled by this, but only increased.

Beiliegende Zeichnung stellt beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung dar, und zwar bedeutet ' Fig. i einen Längsschnitt durch den Ofen in schematischer Darstellung, Fig. 2 einen Schnitt gemäß M-M von Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt gemäß S-S von Fig. i und Fig. 4 einen Schnitt gemäß T-T von Fig. i. Der Brennnstoff gelangt durch eine bekannte Füllvorrichtung in die Retorten r; bei erdigen Brennstoffen, beispielsweise erdiger Braunkohle, kann die Füllvorrichtung auch in Fortfall kommen, da die Kohlenfüllung die Retorten genügend luftdicht abschließt. In der litte der Retorte r ist beispielsweise eine Innenheizung i angebracht. Diese Heizvorrichtung i kann entweder bei anschließendem Generator g durch das neutrale I£eißgas, in diesem Falle Generatorgas, .aus der Vergasungszone bei h, direkt gespeist werden; es muß aber bei Destillations- bzw. Schwelöfen, gebildet durch Zusammenführen einer oder mehrerer Retorten r, am unteren Ende mit einer bekannten Entleerungsvorrichtung zwecks Abführen des. Kokses neutrales Gas besonders zugeführt werden, das bereits vorgewärmt ist oder aber erst im Heizkörper i selbst an einem bekannten Wärmeaustauscher vorgewärmt wird. Wie die Heißgase erzeugt werden, ist also für das Verfahren ganz gleich. Die Destillationsraumwände sind auf der einen Seite in der ganzen Höhe und Breite mit Zuführungsdüsen bzw. Schlitzend für das I-#eißgas versehen; auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich ebenfalls in der ganzen Höhe und Breite Abzüge a, durch welche ,die flüchtigen Destillationsprodukte unmittelbar in die Vorlage bzw. Abzugsvorrichtung v abgeführt werden. Diese Abzugsvorrichtung v steht mit dem Heißgas spendenden Raum nicht in unmittelbarer Verbindung. Das Verfahren kann -statt auf der ganzen Höhe der Retorten r bei ununterbrochener Betriebsweise zwecks Vermeidung der Schwitzzonen auch auf der teilweisen Retortenhöhe zur Anwendung gelangen. In der Zeichnung ist beispielsweise der untere Teil der seitlichen Re_ tortenwandungen geschlossen und wird .dieser Teil der Retorte von den neutralen Heißgasen, bevor diese in- den eigentlichen Innenheizkörper i gelangen, in bekannter Weise umspült; ebenso können die Destillationsprodukte aus den geschlossenen Retorten in bekannter Weise besonders abgeführt werden. Von der Vorlage v aus werden die Produkte durch die Abzugsrohre l weitergeführt, etwa nach einerKondensationseinrichtung. Zwecks Reinigung der Zuführungsdüsen d und der Abzüge cc von harziger< Rückständen und Staub, die sich während des Betriebsganges absetzen, sind an der Ofenwand entsprechende Reinigungsöffnungen m vorgesehen, um auch während: des Betriebsganges in der Lage zu sein, diese Absatzprodukte entfernen zu können. Bei Generator g, mit Entgasungsretorten r, kann ein Überschuß an neutralem Heißgas, in diesem Falle Generatorgas, beispielsweise bei k abgeführt werden.The accompanying drawing shows, for example, an embodiment of the invention, namely 'FIG. I a longitudinal section through the furnace in a schematic representation, FIG. 2 a section according to MM from FIG. 1, FIG. 3 a section according to SS from FIGS FIG. 4 shows a section according to TT of FIG. The fuel enters the retorts r through a known filling device; In the case of earthy fuels, for example earthy brown coal, the filling device can also be omitted, since the coal filling seals the retorts sufficiently airtight. In the middle of the retort r, for example, an internal heater i is attached. This heating device i can either be fed directly from the gasification zone at h by the neutral hot gas, in this case generator gas, when the generator g is connected; However, in the case of distillation or smoldering furnaces, formed by merging one or more retorts r, at the lower end with a known emptying device for the purpose of discharging the. Coke neutral gas that is already preheated or only in the radiator i itself at one known heat exchanger is preheated. How the hot gases are generated is therefore the same for the process. The walls of the distillation chamber are provided on one side with feed nozzles or slots for the hot gas over their entire height and width; on the opposite side there are also hoods a in the entire height and width, through which the volatile distillation products are discharged directly into the receiver or take-off device v. This extraction device v is not in direct connection with the hot gas dispensing space. The method can - instead of being applied over the entire height of the retorts r with uninterrupted operation in order to avoid the sweat zones, also apply to the partial height of the retort. In the drawing, for example, the lower part of the side walls of the retort is closed and this part of the retort is washed around in a known manner by the neutral hot gases before they reach the actual inner heating element i; Likewise, the distillation products can be specially removed from the closed retorts in a known manner. From the receiver v, the products are passed on through the discharge pipes l, for example after a condensation device. For the purpose of cleaning the feed nozzles d and the hoods cc of resinous residues and dust that settle during the operation, appropriate cleaning openings m are provided on the furnace wall in order to be able to remove these sales products during the operation. In the case of generator g, with degassing retorts r, an excess of neutral hot gas, in this case generator gas, for example at k, can be discharged.

Naturgemäß betchränkt sich der Erfinder bei der Durchführung des Verfahrens nicht auf die vorstehend gewählte Heizvorrichtung; es ist gleichgültig, ob die Innenheizung durch Innenheizkörper (I-leizleörper für Innenheizung, der zwischen zwei Destillationsschichten sitzt) oder durch Außenheizkörper (Heizkörper für Innenheizung, ,der nicht zwischen zwei Destillationsschiehten sitzt, sondern außerhalb der Retorte) folgt. Ebenso kann der Abzug außen oder innen liegen. Auch die im vorliegenden Beispiele gezeichnete rechteckige Form der Retorten bzw. Kammern ist nicht maßgebend; es können auch runde Retorten bzw. Kammern gewählt werden.Naturally, the inventor limits himself to the implementation of the method not on the heating device selected above; it does not matter whether the interior heating by internal heating element (I-body for internal heating, the one between two distillation layers seated) or by external radiators (radiators for internal heating, that are not between two distillation tubes, but outside the retort) follows. as well the trigger can be outside or inside. Also the one drawn in the present example the rectangular shape of the retorts or chambers is not decisive; it can also be round Retorts or chambers are selected.

Wird Kohle verschwelt oder destilliert, so ergibt sich als Restprodukt ein nicht graphitischer, poröser, weicher, infolge eines hohen Gasgehaltes schnell anglimmender Koks, ein segenannter Tieftemperaturkoks, ,der für die verschiedensten Zwecke verwendet werden kann. Es ist selbstverständlich, daß bei Vergasung von Kohle unter Verwendung von Entgasungsretorten unter Umständen an der Übergangsstelle von Entgasung zur Ver-Dunkelrotglut entstehen kann; da-, o durch wird. die Tatsache nicht berührt, daß der Vorgang, als Ganzes genommen, sich unter Dunkelrotglut abspielt.If coal is carbonized or distilled, the residual product is a non-graphitic, porous, soft coke that quickly glows due to a high gas content, a so-called low-temperature coke, which can be used for a wide variety of purposes. It goes without saying that in the case of gasification of coal using degassing retorts under certain circumstances at the transition point from degassing to ver dark red embers; there-, o is through. does not affect the fact that the process, taken as a whole, takes place under a dark red glow.

Claims

PATEXT CLAIMS: i. Modification of the procedure according to patent 30.3954 for smoldering, distilling and gasifying coal of any origin, in particular of water-rich and bituminous coals, bituminous shale, Peat and other substances, for the purpose of obtaining a specifically light tar with a high Content of aliphatic hydrocarbons, characterized in that the trigger of the products in a single template or take-off device and without application by negative pressure. a. Device according to claim r, characterized in that that the radiator and product extraction device passed through the furnace wall and with it Cleaning openings are provided.