DE3221776C2

DE3221776C2 -

Info

Publication number: DE3221776C2
Application number: DE3221776A
Authority: DE
Inventors: Harke Dipl.-Ing. Paulsen; Helmut 2110 Buchholz De Lehmann; Max 2105 Seevetal De Stuhlmiller
Original assignee: Babcock Textilmaschinen GmbH
Current assignee: Babcock Textilmaschinen GmbH
Priority date: 1982-06-09
Filing date: 1982-06-09
Publication date: 1990-03-08
Also published as: DE3221776A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Vorbehandlung breitgeführter Warenbahnen aus natürlichen Fasern oder deren Mischungen mit künstlichen Fasern, wie Cellulose-, Polyester-, Polyamid-, Viscosefasern oder dergl., Leinen, Halbleinen, Seide oder Wolle ohne Einschränkung der Struktur und des Quadratmetergewichtes, insbes. zum Entschlichten, Abkochen, Laugieren oder Bleichen, bei dem die Warenbahnen nach der Imprägnierung mit der Behandlungsflüssigkeit einer Dampfbehandlung unterworfen werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.The invention relates to a method for continuous Pretreatment of wide webs of natural Fibers or their mixtures with artificial fibers, such as Cellulose, polyester, polyamide, viscose or the like, Linen, half-linen, silk or wool without restriction of the Structure and weight per square meter, especially for desizing, Boil, leach or bleach, in which the Material webs after impregnation with the treatment liquid be subjected to steam treatment, and one Device for performing the method.

Vorbehandlungsverfahren für Textilien erfordern, wenn damit Wärmebehandlungen verbunden sind, häufig längere Verweilzeiten mit der Wärmeeinwirkung, was zur Folge hat, daß die Textilien während der Wärmebehandlung abgelegt werden müssen, womit aber in der Regel nur ein diskontinierlicher Betrieb möglich ist. Sollen Textilien kontinierlich behandelt werden, sind mehr oder weniger lange und aufwendige gebundene Warenführungen erforderlich, um die Bildung von Faltenmarkierungen auf der Ware zu vermeiden, die dann eintreten, wenn bei Cellulosefasern Temperaturen von 70° C überschritten werden, da dann die größte Quellung in Natronlauge erreicht ist und bei Polyesterfasern Temperaturen von 60° C überschritten werden, da dann der Glasumwandlungspunkt erreicht wird. Diese Temperaturen werden aber bei den bekannten Vorbehandlungsverfahren bei der Wärmebehandlung überschritten, so daß zur Vermeidung von Faltenmarkierungen mit gebundenen Warenführungen mit den genannten Nachteilen gearbeitet werden muß. Pretreatment procedures for textiles require, if so Heat treatments are linked, often longer residence times with the effect of heat, which means that the textiles must be removed during the heat treatment, but with what usually only discontinuous operation is possible. If textiles are to be treated continuously, there are more or less long and expensive bound goods routing required, the formation of fold marks on the goods to avoid that occur when temperatures occur with cellulose fibers of 70 ° C, because then the largest Swelling in sodium hydroxide solution is achieved and with polyester fibers Temperatures of 60 ° C are exceeded, because then the glass transition point is achieved. However, these temperatures will in the known pretreatment processes in heat treatment exceeded so that to avoid wrinkle marks with bound goods channels with the disadvantages mentioned must be worked.

Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde schon vorgeschlagen, die Warenbahnen nach der Imprägnierung mit der Behandlungsflotte in eine besondere Verweileinrichtung einzuführen, durch die die Warenbahnen dann in Behandlungsflotte schwimmend hindurchgeführt werden, bevor sie dann einer Dämpfbehandlung in gebundener Warenführung ausgesetzt werden. Abgesehen davon, daß hierbei der Flottenverbrauch, d. h. der Blindverbrauch an Flotte groß ist, ergeben sich dabei schwierige Flottenführungsprobleme, da einerseits die Badkonzentration während des ganzen Verweilprozesses gleichbleiben muß, andererseits die Flotte möglichst ruhig bleiben muß, da sonst eine ungleichmäßige Behandlung der Ware die Folge ist.To avoid these disadvantages, it has already been proposed Material webs after impregnation with the treatment liquor in to introduce a special dwelling facility through which the Goods webs then passed through floating in the treatment fleet before being subjected to steaming treatment in bonded goods get abandoned. Apart from the fact that the Fleet consumption, d. H. the reactive consumption of the fleet is large, Difficult fleet management problems arise because, on the one hand the bath concentration during the whole dwell process must remain the same, on the other hand the fleet as calm as possible must remain, otherwise an uneven treatment of the goods The result is.

Durch die vorliegende Erfindung soll somit die Aufgabe gelöst werden, ein Verfahren und eine Vorrichtung für die eingangs genannten Behandlungen zu schaffen, durch die einmal mit kurzen, sicher zu beherrschenden Behandlungsflottenkonzentrationen gearbeitet werden kann, bei der ein Verweilen in wandernder Faltenablage ohne Gefahr von Faltenmarkierungen sowohl für empfindliche als auch weniger empfindliche Waren möglich ist und das einfach und vielseitig zu handhaben ist.By the present The invention is thus intended to solve the problem of a method and a device for the treatments mentioned at the beginning create through the once with short, safe to master Treatment liquor concentrations can be worked where staying in a moving fold storage without danger of wrinkle markings for both sensitive and less sensitive goods is possible and that simple and is versatile to use.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die Warenbahnen nach der Imprägnierung mit der Behandlungsflüssigkeit mit einem Flottenverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 1,5 einer Dampfbehandlung in zwei voneinander getrennten Bereichen zu unterwerfen, wobei im ersten Bereich eine Behandlung mit einem Dampf-Luft-Gemisch mit einer Temperatur bis zu 60-70° C während einer Zeitdauer von ca. 10 Minuten bei ungebundener Warenführung und im zweiten Bereich eine Dampfbehandlung in reinem Sattdampf mit einer Temperatur von ca. 100-103° C während einer Zeitdauer von ca. 2 Minuten bei gebundener Warenführung erfolgt und die Warenbahnen anschließend einer Waschbehandlung zu unterziehen. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, daß bei weniger empfindlichen Warenbahnen die Dampfbehandlungen in den beiden voneinander getrennten Bereichen mittels reinem Sattdampf von etwa 100-103° C vorgenommen werden.To achieve this object, according to the invention, one Proposed methods of the type mentioned, the Material webs after impregnation with the treatment liquid with a liquor ratio of 1: 1 to 1: 1.5 a steam treatment subject in two separate areas, treatment in the first area with a Steam-air mixture with a temperature up to 60-70 ° C for a period of approx. 10 minutes with unbound goods management and in the second Area a steam treatment in pure saturated steam with a Temperature of approx. 100-103 ° C for a period of approx. 2 minutes with bound goods routing and the webs then a washing treatment to undergo. It is also within the Invention that the steam treatments for less sensitive webs in the two separate areas using pure saturated steam at around 100-103 ° C.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, vor dem Eintritt der Warenbahnen in die Dampfbehandlungen eine Aufheizung der Warenbahnen in einem besonderen Behandlungsbereich mit reinem Sattdampf auf die erforderliche Temperatur vorzunehmen. Zu jedem der voneinander getrennten Bereiche soll der Dampf für die Behandlungen der Laufrichtung der Warenbahnen entgegen durch die Behandlungsbereiche geführt werden. Der Dampf für die Behandlungen in den verschiedenen Behandlungsbereichen soll einer gemeinsamen Quelle entnommen werden, wobei die Dampf-Luft-Gemischbildung durch Injektionswirkung erfolgen soll.It has proven to be useful before entering the web in the steam treatments a heating up of the material webs in a special treatment area with pure saturated steam to the required temperature. To each of the separate ones Areas should be the steam for the treatments of the direction the goods webs through the treatment areas be performed. The steam for the treatments in the different Treatment areas should be taken from a common source be, the vapor-air mixture formation by injection effect should take place.

Bei einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens sollen in einem gemeinsamen Gehäuse zwei bis auf Durchgänge für die Warenbahnen voneinander getrennte Behandlungskammern vorgesehen sein, von denen die eine Behandlungskammer eine ungebundene Warenführung, und die andere Behandlungskammer eine gebundene Warenführung aufweist und jede Behandlungskammer soll mit einer getrennten Dampf- bzw. Dampf-Luft-Gemischzuführung in Bereich des in Laufrichtung der Warenbahnen hinteren Teiles der Behandlungskammer versehen sein. Im Bereich des Eintritts der Warenbahnen in die Behandlungskammer kann noch eine besondere Aufheizkammer angeordnet sein. Die Ein- und die Austritts-Öffnungen für die Warenbahnen sollen im unteren Teil des Gehäuses angebracht sein.In an apparatus for performing this method in a common housing two except for passages for the Webs of separate treatment chambers are provided of which one treatment chamber is an unbound one Goods management, and the other treatment chamber a bound goods guide having and each treatment chamber should have a separate steam or steam-air mixture supply in the area in the running direction of the webs at the rear of the treatment chamber be provided. In the area where the material webs enter the treatment chamber a special heating chamber can be arranged be. The entry and exit openings for the webs should be installed in the lower part of the housing.

Zur besseren Behandlungsmittelführung sollen die Durchtritts öffnungen für die Warenbahnen zwischen den Behandlungskammern verschließbar ausgebildet sein.For better treatment agent management, the passage openings for the webs between the treatment chambers be designed to be closable.

An Hand der beiliegenden Zeichnung soll die Erfindung nachfolgend noch näher erläutert werden.Based on the accompanying drawing, the invention is intended to follow to be explained in more detail.

Bei der auf der Zeichnung dargestellten Ausführung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Gehäuse 10 in zwei bis auf Ein-, Aus- und Durchtritte für die Warenbahn vollständig voneinander getrennte Behandlungskammern 13, 14 unterteilt, wobei im vorliegenden Beispiel vor der Behandlungskammer 13 noch eine besondere Aufheizkammer 12 vorgesehen ist.In the embodiment of a device for carrying out the method according to the invention shown in the drawing, a housing 10 is divided into two treatment chambers 13, 14 which are completely separate from one another except for inlets, outlets and passages for the material web, in the present example before the treatment chamber 13 a special heating chamber 12 is provided.

Die Warenbahn 10 tritt aus einer Badimprägnierung mit einem Flottenverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 1,5 kommend, bei ihrer durch ausgezogene Linien dargestellten Hauptführung, in die Vorrichtung durch eine am unteren Teil des Behandlungsgehäuses angeordnete Eintrittsöffnung 15 mit Raumtemperatur in die Aufheizkammer 12 ein und wird dort durch Aufblasen reinen Wasserdampfes mittels Düsen 25 etwa auf die Behandlungstemperatur in der ersten Behandlungskammer 13 aufgeheizt. Zur Einstellung der richtigen Temperaturen der Warenbahn wird die Temperatur unmittelbar nach dem Austritt der Warenbahn aus der Aufheizkammer 12 durch die Durchtrittsöffnung 18 festgestellt und die richtige Zuführung von Dampf zu den Düsen 25 in Abhängigkeit von den gemessenen Werten eingeregelt, wie das in der Figur durch den Meßfühler 29 und das über einen Regler damit verbundene Dampfventil 30 angedeutet ist.Coming from a bath impregnation with a liquor ratio of 1: 1 to 1: 1.5, the main web 10 enters the device through an inlet opening 15 arranged at the lower part of the treatment housing at room temperature into the heating chamber 12 with its main line shown by solid lines and is heated there by blowing pure water vapor by means of nozzles 25 to approximately the treatment temperature in the first treatment chamber 13 . To set the correct temperature of the web, the temperature is determined immediately after the web exits the heating chamber 12 through the passage opening 18 and the correct supply of steam to the nozzles 25 is regulated as a function of the measured values, as in the figure by the Sensor 29 and the steam valve 30 connected thereto via a regulator is indicated.

Die Behandlungskammer 13, in der durch einen Injektor 31 ein Dampf-Luft-Gemisch von etwa 60-70° C aufrechterhalten wird, durchläuft die Warenbahn 10 in Falten in ungebundener Form auf einem Rollerbett mit angetriebenen Rollen 22 in einem Zeitraum von etwa 10 Minuten. Am Ende des Rollerbettes wird die Warenbahn über Umlenkwalzen 24, nachdem sie eine Ausbreitvorrichtung 26 durchlaufen hat, in breitgehaltener Form durch die Behandlungskammer 13 zurückgeführt und dann durch eine Durchtrittsöffnung 19 in die zweite Behandlungskammer 14 geleitet, die sie in gebundener Form über eine Wechselwalzenführung mit Walzen 23 in etwa 2 Minuten in einer Atmosphäre von reinem Sattdampf von etwa 100-103° C durchläuft. Die Dampfführung erfolgt hier über die Dampfzuführung 33 am Ende der Kammer dem Lauf der Warenbahn entgegen und wird in Abhängigkeit von den von einem Meßgerät 34 am anderen Ende der Kammer ermittelten Werten über einen Regler und ein Dampfventil 36 gesteuert.The treatment chamber 13 , in which a steam-air mixture of approximately 60-70 ° C. is maintained by an injector 31 , passes through the web 10 in folds in an unbound form on a roller bed with driven rollers 22 in a period of approximately 10 minutes. At the end of the roller bed, the web of material is returned via deflection rollers 24 , after it has passed through a spreading device 26 , through the treatment chamber 13 in a wide form and then passed through a passage opening 19 into the second treatment chamber 14 , which it is bound in a form via an exchange roller guide with rollers 23 in about 2 minutes in an atmosphere of pure saturated steam at about 100-103 ° C. The steam is guided here via the steam feed 33 at the end of the chamber towards the running of the material web and is controlled by a controller and a steam valve 36 as a function of the values determined by a measuring device 34 at the other end of the chamber.

Nachdem die Warenbahn die Behandlungskammer 14 durchlaufen hat, wird sie zum unteren Teil des Gehäuses 11 geführt und tritt dort durch die Austrittsöffnung 17 aus dem Gehäuse aus. Danach wird sie dann weiteren Behandlungen wie Waschbehandlungen oder dergl. zugeführt.After the material web has passed through the treatment chamber 14 , it is guided to the lower part of the housing 11 and exits the housing through the outlet opening 17 . After that, it is then fed to further treatments such as washing treatments or the like.

Bei nicht so falten-empfindlichen Warenbahnen kann auch in beiden Behandlungskammern mit reinem Sattdampf von ca. 100° C gearbeitet werden. In diesem Fall wird der Dampf in die Kammer 13 durch die Einführung 32 eingeführt und die Einregelung erfolgt über das Meßgerät 35 am anderen Ende der Kammer und das Dampfventil 36.In the case of webs that are not so sensitive to wrinkles, pure saturated steam of approx. 100 ° C can also be used in both treatment chambers. In this case, the steam is introduced into the chamber 13 through the inlet 32 and the regulation takes place via the measuring device 35 at the other end of the chamber and the steam valve 36 .

Claims

1. A process for the continuous pretreatment of wide webs of natural fibers or their mixtures with artificial fibers, in particular for desizing, boiling, leaching, bleaching or the like. In which the webs are subjected to steam treatment after impregnation with the treatment liquid, characterized in that the treatment liquid is impregnated with a liquor ratio of 1: 1 to 1: 1.5 and the steam treatment is carried out in two separate areas, the first area being treated with a steam / air mixture at a temperature of up to 60 -70 ° C for a period of about 10 minutes with unbound goods and in the second area a steam treatment in pure saturated steam with a temperature of about 100-103 ° C for a period of about 2 minutes with bound goods and that Goods web after a washing treatment u be subjected.

2. The method according to claim 1, characterized in that that with less sensitive webs, the steam treatments in the two separate areas medium pure saturated steam at about 100-103 ° C. will.

3. The method according to claim 1 or 2, characterized in that before the entry of the webs into the steam treatments heating the webs in a special way Area with pure saturated steam to the required temperature he follows.

4. The method according to any one of claims 1 to 3, characterized in that in each of the separate areas of the Steam for the treatments against the direction of the web is guided through the treatment areas.

5. The method according to any one of claims 1 to 4, characterized in that the steam for treatment in the different Treatment areas taken from a common source is, the vapor-air mixture formation by injection effect he follows.

6. Device for performing the method according to one of claims 1 to 5, characterized in that in a common housing ( 11 ) two to passages ( 19, 20, 21 ) for the webs ( 10 ) separate treatment chambers ( 13, 14th ) are provided, of which one treatment chamber ( 13 ) has an unbound goods guide and the other treatment chamber ( 14 ) has a bound goods guide and that each treatment chamber has a separate steam ( 32, 33 ) or steam-air mixture ( 37 ) Feed is provided in the area of the rear part of the treatment chamber in the direction of travel of the webs.

7. The device according to claim 6, characterized in that a special heating chamber ( 12 ) is arranged in the region of the entry of the webs ( 10 ) into the chamber ( 13 ).

8. The device according to claim 7, characterized in that the inlet ( 15, 16 ) and the outlet ( 17 ) openings for the webs ( 10 ) in the lower part of the housing ( 11 ) are attached.

9. Device according to one of claims 6 to 8, characterized in that the passage openings ( 20, 21 ) for the webs ( 10 ) between the treatment chambers ( 13, 14 ) are closable.