DE3216384A1 - Verfahren zur herstellung von neopentylamin - Google Patents

Verfahren zur herstellung von neopentylamin

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DE3216384A1
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pivalonitrile
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hydrogen
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Rudolf Dipl.-Chem. Dr. 5068 Odenthal Braden
Rudolf Dipl.-Chem. Dr. 5060 Bergisch-Gladbach Helm
Richard Dipl.-Ing. Dr. 5090 Leverkusen Viard
Heinz Dipl.-Chem. Dr. 5653 Leichlingen Ziemann
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/44Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers
    • C07C209/48Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers by reduction of nitriles

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin aus Pivalonitril durch katalytische Hydrierung. Neopentylamin ist ein wertvoller Ausgangsstoff für die Synthese von Wirkstoffen, insbesondere selektiv wirkenden Herbiziden.
  • Es sind bereits mehrere Methoden zur Herstellung von Neopentylamin bekannt. So kann dieses Amin durch Reduktion von Pivalonitril mit Lithiumaluminiumhydrid in Ether (vgl. J.Am.Chem.Soc. 75 (1952), S. 4052, S. 4055) oder mit Natrium in Ethanol (vgl. Anales real. espan. fis. y quim. 48b (1952), S. 415) hergestellt werden. Weiterhin ist Neopentylamin durch Hoffmann-Abbau von tert.-Butylacetamid (vgl. J. Am. Chem. Soc. 71 (1949), S. 2808), durch Reduktion von Pivalinsäureamid mit Lithiumaluminiumhydrid (vgl. J. Am. Chem. Soc. 81 (1959), S. 3728) oder Diboran (vgl. J. Am. Chem. Soc. 86 (1964), S. 3566) oder durch katalytische Hydrierung von Trimethylacetaldoxim (vgl. J. Am. Chem. Soc. 60 (1938), S. 660) erhältlich.
  • Alle voranstehend genannten Methoden sind für eine einfache und wirtschaftliche Herstellung von Neopentylamin im technischen Maßstab unzweckmäßig, da einerseits Ausgangsstoffe benötigt werden, die selbst nur schwer und in schlechten Ausbeuten zugänglich sind oder andererseits mit selbstentzündlichen Reduktionsmitteln wie Lithiumaluminiumhydrid, Diboran oder Natriummetall, die im technischen Betrieb nur mit sehr aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu handhaben sind, gearbeitet werden muß.
  • Weitere Nachteile der bekannten Syntheseverfahren bestehen auch darin, daß die Ausbeuten an Neopentylamin z.T.
  • unbefriedigend sind, und daß umständliche, kostenintensive Trennverfahren zur Isolierung des Produktes aus den erhaltenen Reaktionsgemischen und die Entsorgung von salzhaltigen Abwässern erforderlich sind.
  • Nach einem von der Anmelderin früher vorgeschlagenen Verfahren (DE-OS 2 928 742) kann Neopentylamin auch durch Umsetzung von Neopentanol mit Ammoniak bei 200 - 3000C in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators und gegebenenfalls in Gegenwart von katalytischen Mengen Wasserstoff hergestellt werden. Hierbei erhält man ein Reaktionsgemisch, das neben Ammoniak noch bei der Umsetzung entstandenes Wasser und gegebenenfalls nicht vollständig umgesetztes Neopentanol enthält. Zur Isolierung von reinem Neopentylamin müssen solche Reaktionsgemische geeigneten Trennverfahren unterworfen werden. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß der als Ausgangsstoff benötigte Alkohol nicht in der für eine großtechnische Synthese erforderlichen Menge verfügbar ist.
  • Es bestand deshalb ein erhebliches technisches Interesse an einem neuen, vorteilhafteren Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin. Als Ausgangsstoff zur direkten Gewinnung eines wasserfreien Produktes sollte sich insbesondere Pivalonitril eignen, dessen katalytische Hydrierung zu Neopentylamin jedoch bisher nicht beschrieben worden ist.
  • Nun ist die Herstellung von Aminen durch Umsetzung von Nitrilen mit molekularem Wasserstoff in Gegenwart von wasserstoffübertragenden Katalysatoren seit geraumer Zeit Stand der Technik. Dabei können allerdings in Abhängigkeit von der Art der verwendeten Katalysatoren und den Reaktionsbedingungen primäre, sekundäre und/oder tertiäre Amine in von Fall zu Fall erheblich variierenden Mengenverhältnisses gebildet werden (vgl. H. Greenfield, Ing.
  • Eng. Chem. Prod. Res. Develop. 6 (1967), S. 142). Sekundäre und tertiäre Amine entstehen bekanntlich durch Reaktionen von - durch Anlagerung von einem Moläquivalent Wasserstoff an die Nitrilgruppe oder durch Dehydrierung einer Aminomethylgruppe gebildeten - Aldiminen mit im Reaktionsgemisch vorliegenden primären bzw. sekundären Aminen zu Azomethinen bzw. Aminalen als Zwischenstufen, die durch Hydrierung bzw. Hydrogenolyse in die höher alkylierten Amine überführt werden (vgl. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band 4, Teil 1c, Seite 118).
  • Es ist daher üblich, bei katalytischen Hydrierungen von Nitrilen - falls die Herstellung primärer Amine beab- sichtigt ist - Ammoniak zuzusetzen, um die zu höheralkylierten Aminen führenden Reaktionen zurückzudrängen. Im allgemeinen werden hohe Ausbeuten an primären Aminen nur dann erreicht, wenn die Hydrierungen in Gegenwart von mindestens 5 Mol Ammoniak pro Mol Nitril durchgeführt werden (vgl. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band 11, Teil 1c, Seiten 119-121).
  • Der Zusatz solch hoher Ammoniakmengen bei der technischen Durchführung von Nitrilhydrierungen hat den Nachteil, daß die Raum-Zeit-Ausbeuten entsprechend geringer sind und aufwendige Einrichtungen zur Wiedergewinnung und Recyclisierung des Hilfsstoffes erforderlich sind.
  • Auch durch Verdünnung der Ausgangsstoffe mit Lösungsmitteln läßt sich die Bildung von höheralkylierten Aminen bei der katalytischen Hydrierung von Nitrilen einschränken (vgl. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band 11, Teil 1, Seite 346).
  • Nachteilig bei der Verwendung von Verdünnungsmitteln sind der Aufwand an Einrichtungen und Energie für ihre Abtrennung und die auch in diesem Fall verringerten Raum-Zeit-Ausbeuten.
  • Schließlich spielt auch die Struktur der Ausgangsstoffe eine wesentliche Rolle für den Reaktionsverlauf bei der katalytischen Hydrierung von Nitrilen. In diesem Zusammenhang gibt es in der Fachliteratur Hinweise darauf, daß trisubstituierte Acetonitrile in ihrem Reaktionsver- halten bei der katalytischen Hydrierung eine Sonderstellung einnehmen. So gelingt es beispielsweise nicht, die am quartären Kohlenstoffatom des Bis-2-cyanethyl-phenyl-acetonitrils gebundene Nitrilgruppe unter üblichen Bedingungen, unter welchen die beiden anderen Nitrilgruppen hydriert werden, in die Aminomethylgruppe zu überführen (DE-PS 2 604 794).
  • Andererseits sollen trialkylsubstituierte Acetonitrile, die insgesamt 11 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen, bei der katalytischen Hydrierung ohne Anwendung reaktionslenkender Maßnahmen primäre Amine in hohen Ausbeuten (bis 95 % d. Th.) ergeben (DE-PS/DRP 688 219).
  • Wie insbesondere durch die beiden zuletzt zitierten Literaturangaben deutlich gemacht wird, ist auch der Fachmann nicht in der Lage, aus der Lehre des Standes der Technik Verfahrensbedingungen für einen optimalen, auch großtechnisch befriedigenden Reaktionsverlauf bei der katalytischen Hydrierung von Pivalonitril (Trimethylacetonitril) ohne weiteres herzuleiten.
  • Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin durch katalytische Hydrierung von Pivalonitril zu entwickeln, das die aufgeführten Nachteile der bekannten Neopentylamin-Synthesen vermeidet, und das wirtschaftlich und umweltfreundlich im technischen Maßstab diskontinuierlich oder kontinuierlich durchführbar ist. Dementsprechend mußten Reaktionsbedingungen aufgefunden werden1 unter welchen sich Piva- lonitril mit hoher Raum-Zeit-Ausbeute und praktisch ohne Bildung von Nebenprodukten zu Neopentylamin von hoher Reinheit hydrieren läßt.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin aus Pivalonitril gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Pivalonitril mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators und in Gegenwart von 0,25 - 1 Mol wasserfreiem Ammoniak pro Mol Pivalonitril bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck hydriert. -Man erhält nach diesem Verfahren praktisch wasserfreies Neopentylamin von überraschend hoher Reinheit.
  • Die erfindungsgemäße Umsetzung kann durch das folgende Reaktionsschema erläutert werden: (CE3)3C-C-N + 2H2 (Katalysator) (CH3)3C-CH2 -NH2 Pivalonitril (NH3) Neopentylamin Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt in flüssiger Phase, zweckmäßigerweise in Abwesenheit von Lösungsmitteln, unter Verwendung eines suspendierten, pulverförmigen Hydrierungskatalysators, durchgeführt. Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann diskontinuierlich (chargenweise) oder kontinuierlich als Sumpf- oder Rieselphasenhydrierung in bekannten Hydrierreaktoren, wie Autoklaven, Autoklavenkaskaden, Rohrreaktoren oder Umlaufreaktoren erfolgen. Die bevorzugte Arbeitsweise ist die kontinuierliche Sumpfphasenhydrierung in Autoklaven.
  • Pivalonitril, das als Ausgangsstoff für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet wird, ist ein bekannter Stoff, der nach verschiedenen Verfahren, beispielsweise durch katalysierte Anlagerung von Blausäure an Isobuten (vgl.
  • NL-Patent 69 16 495), durch Gasphasenreaktion von N-tert.-Butylformamid an Ammonoxidationskatalysatoren (vgl. US-Patent 4 203 917) oder durch Dehydratisierung von Pivalinsäureamid oder Trimethylacetaldoxim nach allgemein bekannten Methoden gewonnen werden kann. Als Ausgangsstoff für das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt Pivalonitril mit hoher Reinheit verwendet, wie es beispielsweise durch Umsetzung von Pivalinsäure mit Ammoniak an einem Aluminiumoxid-Kontakt in der Gasphase im Temperaturbereich von 300 - 5000C nach dem Verfahren der deutschen Patentanmeldung P vom gleichen Anmeldetag (Le A 21 603) hergestellt werden kann.
  • Wie eigene Untersuchungen gezeigt haben, enthält Neopentylamin, welches durch katalytische Hydrierung von Pivalonitril in Gegenwart von Nickel oder Kobalt enthaltenden Katalysatoren gewonnen wird, als Nebenprodukte neben Di-neopentylamin hauptsächlich Neopentylidenneopentylamin (2,2,6,6-Tetramethyl-4-aza-hept-3-en) in erheblichen Mengen, wenn die Hydrierung in Abwesenheit von Ammoniak durchgeführt wird. Auch in Gegenwart von Ammoniak können die genannten Nebenprodukte in unerwünscht hohen Mengen entstehen, wenn die Pivalonitrilhydrierung mit zu geringer Katalysatorkonzentration (40,5 Gew.-%) und/oder zu hoher Katalysatorbelastung (>20 kg.kg 1h 1) durchgeführt wird.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Hydrierung von Pivalonitril unter Zusatz Von 0,25 - 1 Mol (d.h, etwa 5 - 20 Gew.-%), vorzugsweise von 0,25 - 0,75 Mol (d.h.
  • etwa 5 - 15 Gew.-%) wasserfreiem Ammoniak pro Mol eingesetztem Pivalonitril durchgeführt. Ein Zusatz von Ammoniak in der besonders bevorzugten Menge von 0,4 - 0,6 Mol pro Mol Pivalonitril (d.h. etwa 8 - 12 Gew.-%) stellt sicher, daß die Hydrierung von Pivalonitril zu Neopentylamin mit einer Selektivität von mindestens 98 % durchgeführt werden kann. Zusatzmengen von mehr als 20 Gew.-% Ammoniak können die Selektivität der Hydrierreaktion nicht weiter erhöhen und sind deshalb unwirtschaftlich.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren kann gasförmiges oder flüssiges Ammoniak eingesetzt werden. Bevorzugt wird flüssiges Ammoniak verwendet. Da bei der Hydrierungsreaktion kein Ammoniak verbraucht wird, kann dieser Hilfsstoff nach Abtrennung vom Reaktionsgemisch recyclisiert werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren, die eines oder mehrere der Metalle Eisen, Kobalt und Nickel enthalten, durchgeführt.
  • Geeignet sind auch Hydrierungskatalysatoren, die außer den genannten Metallen noch Kupfer, Vanadium, Molybdän, Chrom, Mangan und/oder ein weiteres Metall der VIII.
  • Gruppe des Perioden-Systems der Elemente nach Mendelejew, beispielsweise Ruthenium, Rhodium, Palladium oder Platin enthalten. Solche Hydrierungskatalysatoren können ausschließlich oder überwiegend aus wasserstoffübertragen- der Substanz in Form von Elementen, Hydroxiden, Oxidhydraten oder Oxiden bestehen, aber diese auch aufgebracht auf inerte Trägermaterialien enthalten.
  • Als inerte Trägermaterialien für die wasserstoffübertragende Substanz der erfindungsgemäßen Hydrierungskatalysatoren seien sowohl anorganische Materialien wie Kieselgur, Kieselsäure, Aluminiumoxide, Alkali- und Erdalkalisilikate, Aluminiumsilikate, Montmorillonit, Zeolithe, Spinelle, Dolomit, Kaolin, Magnesiumsilikate, Zirkonoxid, Zinkoxid, Calciumcarbonat, Siliciumcarbid, Aluminiumphosphat, Borphosphat, Asbest oder Aktivkohle, als auch organische Materialien, beispielsweise natürlich vorkommende oder synthetische Verbindungen mit hohem Molekulargewicht wie Seide, Polyamide, Polystyrole, Zellstoff oder Polyurethane, genannt. Das Trägermaterial kann beispielsweise in Form von Kugeln, Strängen, Fäden, Zylindern, Polygonen oder in Pulverform vorliegen.
  • Derartige Trägerkatalysatoren enthalten im allgemeinen etwa 1 - 65 Gew.-%, vorzugsweise 5 - 50 Gew.-%, der wasserstoffübertragenden Substanz, bezogen auf die Gesamtmasse des Trägerkatalysators. Die wasserstoffübertragende Substanz kann homogen im Trägermaterial verteilt oder bevorzugt in der äußeren Schicht oder auf der Oberfläche des Trägers abgelagert sein. Herstellung und Formgebung der Katalysatoren, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden können, können in bekannter Weise erfolgen (vgl. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band 4, Teil 1c, s. 16-26).
  • Die genannten Katalysatoren können als Promotoren eines oder mehrere der Elemente Lithium, Natrium, Kalium, Calcium, Barium, Silber, Gold, Beryllium, Zirkonium, Lanthan, Cer, Niob, Tantal und Wolfram in Mengen bis zu 10 Gew.-%, bevorzugt bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf die wasserstoffübertragende Substanz, enthalten.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren werden Hydrierungskatalysatoren bevorzugt, die eines oder mehrere der Metalle Eisen, Kobalt und Nickel in elementarer Form enthalten.
  • Diese Metalle können hierbei alleine oder in Kombination mit mindestens einem der anderen oben genannten Metalle die wasserstoffübertragende Substanz bilden.
  • Als bevorzugte Hydrierungskatalysatoren, die außer der wasserstoffübertragenden Substanz noch inerte Trägermaterialien enthalten, seien beispielsweise genannt: Nickel auf Kieselgur, Nickel und Kupfer auf Kieselgur, Nickel und Zirkonium auf Kieselgur, Kobalt auf Kieselgur, Nickel auf Aluminiumoxid, Nickel und Mangan auf Aluminiumoxid.
  • Als bevorzugte Hydrierungskatalysatoren, die ausschließlich oder überwiegend aus wasserstoffübertragender Substanz bestehen, seien beispielsweise genannt: Skelettkatalysatoren vom Raney-Typ, wie Raney-Nickel, Raney-Kobalt, Raney-Nickel-Kobalt, Raney-Nickel-Eisen, Raney-Nickel-Kupfer, Raney-Nickel-Eisen-Chrom, Raney-Nickel-Palladium und Raney-Nickel-Eisen-Vanadium; ferner durch Reduktion von entsprechenden Metallsalzen oder Gemischen der Metallsalze mit Alkalihydriden, Alkaliboraten, Borwasserstoff, Metallalkylen, Hydrazin, Formaldehyd, Wasserstoff oder elektropositiveren Metallen hergestellte Schwarzkatalysatoren, wie Urushibara-Nickel; sowie durch Reduktion von entsprechenden Metalloxiden oder Gemischen der Metalloxide mit Wasserstoff hergestellte Metallkatalysatoren, wie reduziertes Nickeloxid und reduziertes Nickeloxidchromoxid.
  • Besonders bevorzugte Katalysatoren für das erfindungsgemäße Verfahren sind: Raney-Nickel mit mehr als 90 Gew.-Nickel und weniger als 1 Gew.-% Eisen, Calcium und Natrium; Raney-Nickel-Eisen mit 5 bis 30 Gew.-% Eisen und weniger als 1 Gew.-% Calcium und Natrium; Raney-Nickel-Kobalt mit 5 bis 30 Gew.-% Kobalt; Raney-Nickel-Kupfer mit 5 bis 20 Gew.- Kupfer; Raney-Kobalt mit mehr als 90 Gew.-% Kobalt und weniger als 1 Gew.- Eisen, Calcium und Natrium; Raney-Kobalt-Eisen mit 5 bis 30 Gew.-% Eisen.
  • Der Hydrierungskatalysator wird im erfindungsgemäßen Verführen in einer Menge (Konzentration) von mindestens 0,5 Gew.-%, gerechnet als Gewichtsmenge der wasserstoffübertragenden Substanz des Hydrierungskatalysators und bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, verwendet. Die Menge (Konzentration), in der der Hydrierungskatalysator verwendet wird, kann oberhalb des angegebenen Mindestwertes in weiten Grenzen schwanken und richtet sich vornehmlich nach der verfahrenstechnischen Arbeitsweise.
  • Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise werden Katalysatorkonzentrationen im Bereich von 0,5 - 10 Gew.-%, insbesondere von 1 - 5 Gew.-%, gerechnet als Gewichtsmenge der wasserstoffübertragenden Substanz des Hydrierungskatalysators und bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, bevorzugt.
  • Bei kontinuierlicher Arbeitsweise werden dagegen Katalysatorkonzentrationen im Bereich von 5 - 200 Gew.-%, insbesondere von 10 - 150 Gew.-%, gerechnet als Gewichtsmenge der wasserstoffübertragenden Substanz des Hydrierungskatalysators und bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, bevorzugt.
  • Die katalytische Aktivität der genannten Hydrierungskatalysatoren bleibt bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weitgehend erhalten, so daß sie bei diskontinuierlicher Arbeitsweise wiederholt eingesetzt werden können bzw. bei kontinuierlicher Arbeitsweise hervorragend lange Standzeiten aufweisen. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch die Verwendung der genannten Hydrierungskatalysatoren in hoher Konzentration innerhalb der angegebenen Bereiche durchaus wirtschaftlich.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch Gemische aus zwei oder mehreren der genannten Hydrierungskatalysatoren verwendet werden.
  • Wie oben bereits angegeben, ist die bevorzugte Arbeitsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die kontinu- ierliche Sumpfphasenhydrierung unter Verwendung eines suspendierten, pulverförmigen Hydrierungskatalysators.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei erhöhter Temperatur, zweckmäßigerweise bei Temperaturen im Bereich von etwa 60 - 1700C, bevorzugt im Bereich von 90 - 1500C, durchgeführt. Bei Temperaturen unter 600C verläuft die Hydrierungsreaktion im allgemeinen mit zu langsamer Geschwindigkeit und bei Temperaturen über 1700C entstehen die oben genannten Nebenprodukte, insbesondere Di-neopentylamin, in merklich vermehrtem Umfang. Bei der Wahl der Reaktionstemperatur innerhalb des angegebenen Bereiches können andere Verfahrensparameter, wie Wasserstoffdruck, Aktivität und vorgegebene Konzentration des Hydrierungskatalysators oder bei kontinuierlicher Arbeitsweise die vorgegebene Katalysatorbelastung, Berücksichtigung finden.
  • So kann beispielsweise mit einem stärker aktiven Hydrierungskatalysator und/oder einer höheren Katalysatorkonzentration bei einer tieferen Temperatur innerhalb des angegebenen Bereiches gearbeitet werden. Umgekehrt kann bei einer höheren Temperatur innerhalb des angegebenen Bereiches mit einem weniger aktiven Hydrierungskatalysator und/oder einer geringeren Katalysatorkonzentration gearbeitet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei erhöhtem Druck im Bereich von etwa 30 - 200 bar, bevorzugt im Bereich von 50 - 170 bar, besonders bevorzugt im Bereich von 100 - 160 bar, unter Zudosierung von Wasserstoff durchgeführt, wobei der Wasserstoffpartialdruck mindestens 10 %, vorzugsweise 20 - 90 % des Gesamtdruckes des Systems bei der gewählten Reaktionstemperatur betragen soll.
  • Die erforderliche Reaktionszeit ist selbstverständlich von der Reaktionsgeschwindigkeit, d.h. also von der Reaktionstemperatur, dem Wasserstoffpartialdruck, der Intensität der Durchmischung sowie auch von der Aktivität und der Konzentration des Hydrierungskatalysators abhängig; im allgemeinen beträgt sie eine viertel bis mehrere Stunden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise in der einfachsten Ausführungsform diskontinuierlich in folgender Weise durchgeführt werden: Ein mit einer Rühr- oder Mischeinrichtung versehener, temperierbarer Autoklav wird in geeigneter Weise mit Pivalonitril, dem Hydrierungskatalysator und verflüssigtem Ammoniak beschickt. Nachdem sodann Wasserstoff bis zu dem gewünschten Druck aufgedrückt worden ist, wird das Gemisch unter intensiver Durchmischung auf die gewählte Reaktionstemperatur erhitzt.
  • Der Reaktionsverlauf läßt sich leicht durch Messung des Wasserstoffverbrauchs, der durch weitere Wasserstoffzufuhr ausgeglichen wird, verfolgen. Die Hydrierung ist beendet, wenn kein Wasserstoff mehr verbraucht wird und die verbrauchte Wasserstoffmenge etwa der theoretisch erforderlichen Wasserstoffmenge entspricht.
  • Nach beendeter Hydrierung wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, entspannt und in bekannter Weise, beispielsweise durch Abfiltrieren des Katalysators und Abtreiben des noch im Filtrat gelösten Ammoniaks, aufgearbeitet. Wegen des hohen Reinheitsgrades des so erhaltenen Neopentylamins ist dessen weitere Reinigung, beispielsweise durch Destillation, im allgemeinen nicht erforderlich.
  • In der bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich zum Beispiel in folgender Weise durchgeführt: In einem Reaktor oder in den Reaktoren einer Kaskade wird eine gerührte Suspension des Hydrierungskatalysators in Neopentylamin vorgelegt und der gewählte Druck mit Wasserstoff eingestellt. Bei dem vorgegebenen Druck und der gewählten Reaktionstemperatur werden Pivalonitril, flüssiges Ammoniak und Wasserstoff kontinuierlich und gegebenenfalls weiterer Hydrierungskatalysator, suspendiert in Pivalonitril oder Neopentylamin, ebenfalls kontinuierlich oder in gewissen Zeitabständen in den Reaktor oder in den ersten Reaktor der Kaskade dosiert. Der Hydrierungskatalysator wird entweder mit Hilfe geeigneter Filter in dem Reaktor bzw. in den Reaktoren der Kaskade vollständig zurückgehalten oder ohne Verwendung von Filtern zumindest teilweise mit dem Produktstrom ausgetragen und nach Abtrennung vom Reaktionsgemisch gegebenenfalls erneut zum Einsatz gebracht. Im letzteren Fall kann der ausgeschleuste, gebrauchte Hydrierungskatalysator ganz oder teilweise durch frischen ersetzt werden. In beiden Fällen kann aber auch ein Teil des Reaktionsgemisches im Kreislauf in die Reaktionszone zurückgeführt werden.
  • Das anfallende Reaktionsgemisch kann in der gleichen Weise wie oben beschrieben aufgearbeitet werden.
  • Bei der kontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in wirtschaftlich vorteilhafter Weise hohe Raum-Zeit-Ausbeuten und ein geringer Katalysatorverbrauch erreicht, wenn mit hoher Katalysatorkonzentration gearbeitet und eine zu hohe Katalysatorbela-stung, die hier als Verhältnis des Gewichts des pro Stunde zuge für ten Pivalonitrils zum Gewicht der wasserstoffübertragenden Substanz des Hydrierungskatalysators definiert ist, vermieden wird.
  • Bei der oben beschriebenen, kontinuierlichen Arbeitsweise haben sich Katalysatorbelastungen von nicht mehr als 20 kg.kg h 1 bei Katalysatorkonzentrationen von mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-%, gerechnet als Gewichtsmenge der wasserstoffübertragenden Substanz des Hydrierungskatalysators und bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, als zweckmäßig erwiesen. Höhere Katalysatorbelastungen können einen unvollständigen Umsatz und eine merkbare Katalysatordesaktivierung zur Folge haben. Unter diesen Bedingungen kann Pivalonitril mit Raum-Zeit-Ausbeuten bis zu 3 kg Neopentylamin pro 1 Liter Reaktorvolumen und Stunde und mit einem Katalysatorverbrauch von höchstens 0,5 Gew.-%, gerechnet als Gewichtsmenge der eingesetzten wasserstoffübertragenden Substanz des Hydrierungskatalysators und bezogen auf die Gewichtsmenge des damit produzierten Neopentylamins, hydriert werden, wodurch eine besonders wirtschaftliche Herstellung von Neopentylamin nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht wird.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein praktisch vollständiger Umsatz des Pivalonitrils und eine Selektivität von mehr als 99 % in Bezug auf die Bildung von Neopentylamin erreicht werden. Infolgedessen hat das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbare Neopentylamin einen hohen Reinheitsgrad; d.h. es ist praktisch frei von Nebenprodukten und praktisch wasserfrei, sofern zur Hydrierung praktisch wasserfreies Pivalonitril eingesetzt wird. Als praktisch frei von Nebenprodukten sei ein Neopentylamin mit einem Gehalt an Di-neopentylamin und Neopentyliden-neopentylamin von zusammen höchstens 1 Gew.-%, bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, genannt. Als praktisch wasserfrei sei ein Neopentylamin mit einem Wassergehalt von höchstens 1 Gew.-%, bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, genannt.
  • Die Zusammensetzung des Neopentylamins kann beispielsweise durch gaschromatographische Analyse ermittelt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik durch die im folgenden zusammengefaßten - insgesamt überraschenden - Vorteile aus: 1. Neopentylamin ist durch katalytische Hydrierung von Pivalonitril technisch einfacher und wirtschaftlicher als nach dem bisher bekannten Stand der Technik herstellbar.
  • 2. Schon beim Zusatz einer außergewöhnlich geringen Menge Ammoniak verläuft die katalytische Hydrierung von Pivalonitril zum Neopentylamin mit überraschend hoher Selektivität.
  • 3. Die Hydrierung von Pivalonitril kann insbesondere bei kontinuierlicher Arbeitsweise mit hoher Raum-Zeit-Ausbeute besonders selektiv durchgeführt werden.
  • 4. Da bei der verfahrensgemäßen Hydrierung von Pivalonitril keine wesentliche Desaktivierung der Katalysatoren eintritt, ist der Katalysatorverbrauch auch bei Anwendung hoher Katalysatorkonzentrationen sehr gering.
  • 5. Infolge der hohen Selektivität, mit der die Hydrierung von Pivalonitril unter den erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen verläuft, besitzt das erhaltene Neopentylamin als Rohprodukt einen hohen und für die meisten Verwendungszwecke ausreichenden Reinheitsgrad.
  • Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbare Neopentylamin ist ein wichtiges Zwischenprodukt für die Herstellung von als Herbizide wirksamen 1-Amino-3-neopentyl-1 ,3,5-triazin-2,4 (1H,3H)-dionen (gemäß DE-PS 22 54 200), wobei man das Neopentylamin zunächst entweder in N-Neopentyl-bis-(chlorcarbonyl)-amin der Formel oder in N-Chlorcarbonyl-N-neopentyl-carbamidsäure-O-phenylester der Formel oder in N-Neopentyl-imido-dicarbonsäure-diphenylester der Formel umwandelt und diese Zwischenprodukte jeweils mit entsprechend substituierten Isothiosemicarbazonen bzw. deren Hydrohalogeniden umsetzt (vgl. z.B. US-PS 4 056 527; DE-PS 22 57 344; US-PS 3 950 367; DE-OS 23 51 556; US-PS 3 962 327; DE-OS 30 06 226; DE-OS 30 06 263; DE-OS 30 35 392; DE-OS 30 25 393; DE-OS 31 06 724).
  • So erhält man beispielsweise durch Umsetzung der genannten Zwischenprodukte (A), (B) oder (C) mit S-Ethylaceton-isothiosemicarbazon-hydrobromid der Formel und anschließende Entfernung der Aceton-Schutzgruppe durch Hydrolyse den Wirkstoff 1-Amino-6-ethylthio-3-neopentyl-1,3,5-triazin-2,4(1H,3H)-dion (Amethydion)der Formel Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachfolgenden Verfahrensbeispiele näher erläutert. Die in den Beispielen und Tabellen angegebenen Prozente bedeuten Gewichtsprozente.
  • Beispiele Verfahrensbeispiele 1 bis 8 (erfindungsgemäß/diskontinuierliche Verfahrensweise) In einem 0,7 l-Rührautoklaven aus Edelstahl (Werkstoff-Nr.
  • 1.4571), der mit Hilfe eines regelbaren Thermostaten erhitzt, abgekühlt und auf konstanter Temperatur gehalten werden konnte, wurden jeweils 332 g Pivalonitril (Wassergehalt 40,3 %) in Gegenwart von x Gramm eines in der nachstehenden Tabelle 1 genannten Katalysators unter Zusatz von n Gramm wasserfreiem Ammoniak bei k "C und p bar hydriert, bis nach t Stunden keine Wasserstoffaufnahme mehr erfolgte.
  • Die Ergebnisse zeigt die Tabelle 1, in der der Pivalonitrilumsatz U in Prozent sowie die im Reaktionsprodukt enthaltenen Mengen an Neopentyliden-neopentylamin N und Di-neopentyl-amin M in Prozent angegeben sind. Die Zusammensetzung der Reaktionsprodukte wurde durch gaschromatographische Analyse unter Verwendung einer 30 m langen Carbowax-Kapillarsäule mit hoher Genauigkeit ermittelt.
  • Wie die in der Tabelle 1 aufgeführten Ergebnisse der Beispiele 1 bis 8 erkennen lassen, führt die diskontinuierliche Hydrierung von Pivalonitril unter Zusatz von 5 - 10 Gew.-% bzw. 25 - 50 Mol-% Ammoniak bei Katalysatorkonzentrationen im Bereich von 1 - 10 Gew.-% mit extrem hoher Selektivität bei praktisch quantitativem Umsatz, d.h. in Ausbeuten von etwa 99 % d.Th., zu Neopentylamin.
  • Tabelle 1 : Diskontinuierliche Hydrierung von Pivalonitril Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Verfahrensbeispiele 1 bis 8 Nr. Katalysator x n k p t U N M N+M (g) (g) (°C) (bar) (Stdn.) (%) (%) (%) (%) 1 Raney-Co 16,6 33 130 150 3 99,9 0,20 0,10 0,30 2 Raney-Ni 16,6 33 130 150 2 99,8 0,15 0,05 0,20 3 Raney-Ni-Fe 16,6 33 130 150 2,5 99,9 0,30 0,05 0,35 4 " " " 16,6 17 120 140 3 99,8 0,25 0,10 0,35 5 " " " 16,6 33 80 80 6 99,5 0,35 0,05 0,40 6 " " " 33 33 130 140 1,5 99,8 0,15 0,05 0,20 7 " " " 3,3 33 130 100 9 99,7 0,25 0,20 0,45 8 " " " 3,3 25 130 100 9 99,8 0,40 0,10 0,50 Vergleichsbeispiele 9 bis 14 (diskontinuierliche Verfahrensweise) In dem für die Beispiele 1 bis 8 verwendeten Reaktor wurden jeweils 332 g Pivalonitril (Wassergehalt( 0,3 %) in Gegenwart von x Gramm eines in der nachstehenden Tabelle 2 genannten Katalysators gegebenenfalls unter Zusatz von n Gramm wasserfreiem Ammoniak bei k OC und p bar hydriert, bis nach t Stunden keine Wasserstoffaufnahme mehr erfolgte.
  • Die Ergebnisse zeigt die Tabelle 2, in der der Pivalonitrilumsatz U in Prozent sowie die im Reaktionsprodukt enthaltenen Mengen an Neopentyliden-neopentylamin N und Di-neopentylamin M in Prozent angegeben sind. Die Zusammensetzung der Reaktionsprodukte wurde durch gaschromatographische Analyse unter Verwendung einer 30 m langen Carbowax-Kapillarsäule mit hoher Genauigkeit ermittelt.
  • Wie die in der Tabelle 2 aufgeführten Ergebnisse der Vergleichsbeispiele 9 bis 14 zeigen, enthält das durch katalytische Hydrierung von Pivalonitril gewonnene Neopentylamin mehr als 5 % an Nebenprodukten (N und M), wenn die Hydrierung in Abwesenheit von Ammoniak bzw. im Fall der Anwesenheit von Ammoniak bei Temperaturen über 1700C oder in Gegenwart von weniger als 0,5 Gew.-% Katalysator (aus 100 % wasserstoffübertragender Substanz bestehend) durchgeführt wird.
  • Tabelle 2 : Diskontinuierliche Hydrierung von Pivalonitril Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Vergleichsbeispiele 9 bis 14 Nr. Katalysator x n k p t U N M N+M (g) (g) (°C) (bar) (Stdn.) (%) (%) (%) (%) 9 Raney-Co 3,3 - 120 130 8 99 12 0,1 12,1 10 Raney-Ni 3,3 - 120 130 7 98,5 9,7 0,9 10,6 11 Raney-Ni-Fe 3,3 - 120 130 6 98,5 11,3 1,3 12,6 12 " " " 16,6 - 75 80 12 99 15,3 - 15,3 13 " " " 33 33 180 130 2 99 0,6 5,1 5,7 14 " " " 1,3 33 120 130 15 95 4,3 1,1 5,4 Verfahrensbeispiele 15 bis 22 (erfindungsgemäß/kontinuierliche Verfahrensweise) Katalytische Hydrierungen von Pivalonitril wurden kontinuierlich durchgeführt in einer Kaskade aus drei 1,3-1-Rührautoklaven als Reaktoren, die mit Hilfe von regelbaren Heizmittelkreisläufen auf konstanten Temperaturen gehalten werden konnten. Der Wasserstoff und die flüssigen Einsatzstoffe wurden dem ersten Reaktor zugeführt.
  • Das Reaktionsgemisch wurde, nachdem es die Reaktoren unter Zurückhaltung des Katalysators passiert hatte, durch eine Kühlstrecke geleitet und nach der Entspannung in einem Abscheider aufgefangen und vom Abgas getrennt.
  • Vor Inbetriebnahme wurde jeder Reaktor mit 0,8 1 Neopentylamin und x/3 Kilogramm Raney-Nickel-Eisen (Eisengehalt 15 %) beschickt. Gegebenenfalls wurden während des kontinuierlichen Betriebs der Anlage dem ersten Reaktor weitere y Kilogramm des gleichen Katalysators in Teilmengen zugeführt.
  • Bei einem durch kontinuierliche Zufuhr von Wasserstoff bei 150 bar gehaltenen Gesamtdruck wurden stündlich E Kilogramm Pivalonitril und 0,1E Kilogramm flüssiges Ammoniak eingepumpt. Die aus dem Abscheider abgeführte Abgasmenge entsprach der jeweils zugesetzten Menge an Ammoniak und der überschüssigen Wasserstoffmenge. Die Reaktionstemperatur wurde in jedem der drei Reaktoren bei 1300C gehalten.
  • Das im Abscheider aufgefangene Reaktionsprodukt wurde einer Entgasungskolonne zugeleitet und darin bei einer Sumpftemperatur von 80-820C und Normaldruck praktisch quantitativ von Ammoniak befreit.
  • Die kontinuierlichen Hydrierungen wurden mit unterschiedlichen Durchsätzen und bei verschiedenen Katalysatorkonzentrationen durchgeführt. Der Umsetzungsgrad U sowie der Gehalt des Neopentylamins an Neopentyliden-neopentylamin N und Di-neopentylamin M, die durch gaschromatographische Analyse des Reaktionsgemisches ermittelt wurden, hatten sich nach t Stunden Betriebszeit praktisch nicht verändert.
  • Das aus dem Sumpf der Kolonne in einer Menge von P Kilogramm pro Stunde ablaufende Neopentylamin hatte eine Reinheit von mindestens 98,5 %.
  • Die Zahlenwerte für die im Vorstehenden verwendeten Kenngrößen sind in der Tabelle 3 genannt.
  • Aus den jeweils verwendeten Katalysatormengen x und y ergeben sich die in der Tabelle 3 angeführten minimalen und maximalen Katalysatorkonzentrationen cx bzw. cx+y in Gew.-%, bezogen auf die näherungsweise konstante Menge an Reaktionsgemisch in den Reaktoren. Die Tabelle 3 enthält weiterhin die entsprechenden Grenzwerte der Katalysatorbelastung Bx bzw. B in Kilogramm durchgesetztes Pivalonitril pro Kilogramm Katalysator und Stunde.
  • Bezieht man die insgesamt verwendete Katalysatormenge x + y in Kilogramm auf die in t Stunden gewonnene Menge an Reaktionsprodukt in Kilogramm, so ergibt sich der ebenfalls in der Tabelle 3 in Gewichtsprozent angegebene maximale Katalysatorverbrauch Vk.
  • Wie die in der Tabelle 3 aufgeführten Ergebnisse der Beispiele 15 bis 22 zeigen, läßt sich Pivalonitril unter Zusatz von 10 Gew.- bzw. 50 Mol-% Ammoniak bei Katalysatorkonzentrationen im Bereich von 10 - 130 Gew.-% und Katalysatorbelastungen im Bereich von 2,5 - 12 kg Ausgangsstoff pro kg wasserstoffübertragender Katalysatorsubstanz und Stunde mit extrem hoher Selektivität und praktisch quantitativem Umsatz kontinuierlich zu Neopentylamin hydrieren. Der angegebene Katalysatorverbrauch in Höhe von 0,2 - 0,5 Gew.-%, bezogen auf gewonnenes Neopentylamin, der schon als besonders wirtschaftlich zu bewerten ist, gibt noch nicht das Minimum an, da bis zum Abbruch der betreffenden Hydrierbeispiele keine bedeutsame Katalysatordesaktivierung eingetreten war. Tabelle 3 : Kontinuierliche Hydrierung von Pivalonitril Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Verfahrensbeispiele 15 bis 22 Nr. x y E t P U N M cx cx+y Bx Bx+y Vk (kg) (kg) (kg/h) (h) (kg/h) (%) (%) (%) (%) (%) (h-1) (h-1) (%) 15 00,18 - 1,05 61 1,06 99,8 0,20 10 - 5,8 0,28 16 0,18 - 2,10 21 2,11 99,6 0,35 0,10 10 - 11,6 - 0,41 17 0,18 0,12 2,10 48 2,11 99,6 0,30 0,10 10 30 11,6 7,0 0,30 18 0,54 - 2,10 73 2,11 99,8 0,15 0,10 30 - 3,9 , 0,35 19 0,54 0,09 2,10 90 2,11 99,9 0,20 0,05 30 45 3,9 3,3 0,33 20 0,54 0,54 2,80 148 2,79 99,8 0,20 0,15 30 120 5,2 2,6 0,26 21 0,54 0,60 2,80 210 2,79 99,8 0,20 0,10 30 130 5,2 2,5 0,19 22 0,81 0,18 4,20 62 4,18 99,7 0,25 0,15 45 75 5,2 4,2 0,38

Claims (10)

  1. Patentansprüche: Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin aus Pivalonitril, dadurch gekennzeichnet, daß man Pivalonitril mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators und in Gegenwart von 0,25 - 1 Mol wasserfreiem Ammoniak pro Mol Pivalonitril bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck hydriert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur im Bereich von 60 -1700C, vorzugsweise von 90 - 1500C, und bei einem Druck im Bereich von 30 - 200 bar, vorzugsweise von 50 - 170 bar, hydriert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung von Pivalonitril in flüssiger Phase, in Abwesenheit von Lösungsmitteln und unter Verwendung eines suspendierten, pulverförmigen Hydrierungskatalysators durchführt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man pro Mol Pivalonitril 0,25 - 0,75 Mol Ammoniak, besonders bevorzugt 0,4 - 0,6 Mol Ammoniak, einsetzt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Hydrierungskatalysator in einer Menge (Konzentration) von mindestens 0,5 Gew.-%, gerechnet als Gewichtsmenge der wasserstoffübertragenden Substanz des Hydrierungskatalysators und bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, einsetzt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydrierungskatalysator als wasserstoffübertragende Substanz eines oder mehrere der Metalle Eisen, Kobalt und Nickel oder mindestens eines dieser Metalle zusammen mit Kupfer, Vanadium, Chrom, Mangan, Molybdän oder einem weiteren Metall der VIII. Gruppe des Periodensystems der Elemente nach Mendelejew in elementarer Form enthält.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hydrierungskatalysator ein Eisen, Kobalt und/oder Nickel enthaltender Raney-Katalysator verwendet wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung bei einer wie in Anspruch 5 definierten Katalysatorkonzentration von 0,5 bis 10 Gew.-% diskontinuierlich (chargenweise) durchführt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung bei einer wie in Anspruch 5 definierten Katalysatorkonzentration von 5 - 200 Gew.-% kontinuierlich durchführt, wobei das Verhältnis des Gewichts des pro Stunde zugeführten Pivalonitrils zum Gewicht der wasserstoffübertragen- den Substanz des Hydrierungskatalysators vorzugsweise höchstens 20 /kg.kg '.h 17 beträgt.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsprodukt Pivalonitril verwendet, das durch Umsetzung von Pivalinsäure mit Ammoniak an einem Aluminiumoxidkatalysator in der Gasphase im Temperaturbereich von 300 - 5000C hergestellt worden ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0384542A1 (de) * 1989-02-24 1990-08-29 Engelhard De Meern B.V. Verfahren zur Herstellung von sekundären Alkylaminen
US5235108A (en) * 1989-02-24 1993-08-10 Engelhard De Meern B.V Process for preparing secondary alkylamine

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