DE3205798C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen faseroptischen Phasenmodulator nach
dem Oberbegriff der Patentansprüche 1, 6 oder 7.
Ein solcher faseroptischer Phasenmodulator ist aus der
GB 14 88 253 bekannt.
Durch die radialen mechanischen Schwingungen wird bei dem Körper
1 dessen Außendurchmesser D einer Schwingung unterworfen, wodurch
die Lichtleitfaser nach Maßgabe des elektrischen Signals gedehnt
wird, was schließlich zur erwünschten Phasenmodulation führt. Bei
diesem bekannten Phasenmodulator führt eine Änderung des Außen
durchmessers D zu einer Längenänderung der aufgewickelten Licht
leitfaser 2 sowie zu einer Änderung der optischen Doppelbrechung
der Lichtleitfaser 2, so daß bei vorgegebenem Eingangspolari
sationszustand des Lichts nicht nur dessen optische Phase,
sondern auch dessen Ausgangspolarisationszustand moduliert wird.
Diese zusätzliche sogenannte Polarisationsmodulation ist für
viele Anwendungen, z. B. in einem Lichtleitfaserringinterfero
meter, störend, da dann fehlerhafte Signale entstehen.
Aus der US 36 45 603 ist ein faseroptischer Modulator bekannt,
bei welchem eine Modulation des Lichts durch Druck-Deformation
der optischen Faser vorgenommen wird. Um die im Regelfall bei
Deformation der Faser gemeinsam auftretenden Modulationen von
Phase und Polarisation des Lichts zu trennen, sind zwei hinter
einander an der Faser angeordnete und senkrecht zueinander ausge
richtete Druckübertrager vorgesehen, die so steuerbar sind, daß
durch die Kombination der von beiden Druckübertrager bewirkten
Modulation die Modulation des einen Parameters (Phase oder
Polarisation) kompensiert und somit eine reine Modulation des
jeweils anderen Parameters erzielt wird.
Der polarisationsmodulierende Einfluß von Druck auf eine optische
Faser ist auch nutzbar zur Messung von Druck oder mechanischen
Schwingungen durch Messen des Polarisationszustands von in eine
Faser eingespeistem Licht definierter Polarisation nach Durch
laufen der druckbelasteten Faser, wie z. B. in der GB 15 44 483
beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen faseroptischen
Phasenmodulator anzugeben, bei dem die Polarisationsmodulation
weitestgehend vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1, 6 oder 7 angegebenen Merkmale.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen näher erläutert.
Die Erfindung beruht auf einer speziellen Wickeltechnik der
Lichtleitfaser 2.
Eine erfindungsgemäße Lösung besteht darin, die Lichtleitfaser
verdrillt auf den Körper 1 aufzuwickeln. In diesem
Fall wird in der Lichtleitfaser 2 eine optische Doppel
brechung mit zirkularen Eigenzuständen des Polarisations
zustandes erzeugt. Wird nun dieser eingeprägten zirkularen
Doppelbrechung aufgrund der radialen mechanischen Schwin
gung des Körpers 1 eine veränderliche lineare Doppelbre
chung überlagert, so führt diese so lange nicht zu einer
unerwünschten Polarisationsmodulation, solange die verän
derliche Doppelbrechung kleiner ist als die eingeprägte
Doppelbrechung. Eine genügend große eingeprägte Doppel
brechung wird beispielsweise erreicht durch eine um die
Längsachse verdrillte (tordierte) Lichtleitfaser 2. Bei ei
ner optischen Glasfaser ist dafür eine Verdrehrate von
mindestens zwanzig Drehungen/Meter Faserlänge nötig. Größe
re Verdrillwerte führen dabei zu geringen Polarisations
modulationswerten.
Die benötigte Verdrillrate hängt davon ab, wie groß die
eingeprägte Doppelbrechung aufgrund der Krümmung der auf
den Körper 1 gewickelten Lichtleitfaser 2 ist. Die zirku
lare eingeprägte Doppelbrechung aufgrund der Verdrillung
ist für eine wirksame Unterdrückung der unerwünschten Po
larisationsmodulation größer als die durch die Krümmung
hervorgerufene lineare Doppelbrechung. Die Doppelbrechung
aufgrund der Krümmung ist proportional zu (d/D) 2, wobei d
den Außendurchmesser des Mantels der Lichtleitfaser 2 be
zeichnet und D den Außendurchmesser des Körpers 1.
Um eine genügend große zirkulare eingeprägte Doppelbrechung
zu erzeugen, wird bei optischen Quarzglasfasern die Ver
drillrate größer gewählt als ungefähr 106 (d/D) 2 Drehungen/
Meter Faserlänge.
Für eine sehr wirksame Unterdrückung der störenden Polari
sationsmodulation wird die Verdrillrate groß gewählt oder/
und es wird eine geringe lineare Doppelbrechung aufgrund
der Krümmung verwendet, wozu entweder der Außendurchmes
ser D des Körpers 1 groß oder der Außendurchmesser d des
Mantels der Lichtleitfaser klein gewählt wird. Bei gege
benem Körper 1 und damit gegebenem Außendurchmesser D
wird der Außendurchmesser d des Mantels vorteilhafterwei
se möglichst klein gewählt, z. B. d < 100 µm. Die untere
Grenze für den Außendurchmesser d des Mantels wird ledig
lich durch die Handhabbarkeit, z. B. Festigkeit, der Licht
leitfaser eingeschränkt.
Es ist zweckmäßig, die Lichtleitfaser auch dann zu ver
drillen, wenn die Lichtleitfaser eine starke lineare
Doppelbrechung aufweist. Beim verdrillten Aufwickeln einer
derartigen Lichtleitfaser ändert sich die Orientierung der
beiden Eigenpolarisationszustände bezüglich der Symmetrie
achse des Körpers 1, so daß die Orientierung der aufgrund
der mechanischen Schwingungen des Körpers 1 entstehenden
Doppelbrechung mit der eingeprägten Doppelbrechung der
Lichtleitfaser 2 weitgehend unkorreliert ist und sich damit
die störende Polarisationsmodulation ebenfalls weitgehend
vermeiden läßt.
Eine andere Möglichkeit, die störende Polarisationsmodula
tion zu vermeiden, besteht darin, die Lichtleitfaser 2 in
mindestens zwei Wickelabschnitten auf den Körper 1 zu wic
keln. Es liegt dieser Möglichkeit der Gedanke zugrunde,
die Polarisationsmodulation, die in einem Wickelabschnitt
entsteht, durch die Polarisationsmodulation in einem zwei
ten Wickelabschnitt wieder rückgängig zu machen.
Gemäß Fig. 2 wird zwischen den Wickelabschnitten A, B je
weils mindestens ein polarisationsänderndes Bauelement 5
angeordnet, das den Polarisationszustand des in der Faser
geführten Lichts (Richtung der Pfeile in Fig. 2) derart
ändert, daß sich die störende Polarisationsmodulation
in den Wickelabschnitten A, B im wesentlichen kompen
siert. Wenn beispielsweise die Lichtleitfaser 2 linear
doppelbrechend ist, mit den optischen Haupt-Zuständen
a, b, ist es zweckmäßig, in dem Bauelement 5 eine der
artige Polarisationskopplung vorzusehen, daß beispiels
weise das im Wickelabschnitt A sich im Zustand a bzw. b
ausbreitende Licht in dem Wickelabschnitt B mit dem Zu
stand b bzw. a gekoppelt wird. Auf diese Weise läuft
das Licht beim Durchgang durch die gesamte Lichtleit
faser zu gleichen Teilen im Zustand a und im Zustand b,
so daß sich eine eventuell unterschiedliche Phasenmodu
lation in den Zuständen a, b zu keiner Polarisationsmo
dulation am Ausgang der Lichtleitfaser führt.
Die gewünschte Überkopplung des Lichts von den Zustän
den a bzw. b in die Zustände b bzw. a wird beispiels
weise dadurch erreicht, daß die Lichtleitfaser 2 im
Bauelement 5 zunächst aufgetrennt und sodann um unge
fähr 90° verdreht wieder zusammengesetzt wird, z. B.
durch einen entsprechenden Spleiß. Dabei bleibt die
Richtung der Längsachse der Lichtleitfaser 2 im wesent
lichen erhalten. Eine solche Überkopplung läßt sich auch
durch eine geeignete Verdrillung der Lichtleitfaser er
reichen, wie dieses z. B. in der Schrift "Polarization
mode dispersion in single-mode fibers", Opt. Lett. 3
(1978), Seiten 60 bis 62, von S. C. Rashleigh und
R. Ulrich beschrieben wird.
In einem beispielhaften erfindungsgemäßen Phasenmodula
tor wird ein piezokeramischer Zylinder gemäß Fig. 2 ver
wendet, der einen Außendurchmesser D von 25,4 mm besitzt.
Der Zylinder besitzt eine Länge L von ungefähr 12 mm, so
daß sich dann eine Resonanz bei ungefähr 125 kHz aus
bildet. Eine einwellige Lichtleitfaser 2 mit einem Durch
messer d von ungefähr 100 µm bis 125 µm, die mit einer
dünnen Kunststoffbeschichtung von ungefähr 50 µm Dicke um
hüllt ist, wird dann verdrillt mit ungefähr 40 Drehungen/m
und mit 5 bis 10 Windungen auf den piezokeramischen Kör
per aufgewickelt.
Ein weiteres nicht dargestelltes Ausführungsbeispiel be
steht darin, in der Außenfläche des Körpers 1 eine diesen
schraubenförmig umlaufende, im wesentlichen V-förmige Nut
anzubringen, deren seitliche Begrenzungsflächen (Flanken)
vorzugsweise einen Winkel von 90° (Altgrad) bilden. In
eine derartige Nut wird dann mindestens eine Lichtleitfa
ser unter Anwendung einer mechanischen Zugspannung (in
Richtung der Längsachse der Lichtleitfaser) eingelegt und
befestigt, z. B. geklebt.
Ein derartiger optischer Phasenmodulator ist als hydro
statischer Drucksensor anwendbar. Dazu ist es lediglich
notwendig, bei einem Phasenmodulator gemäß Fig. 2 zwischen
der Innen- und der Außenfläche des Körpers eine Druckdif
ferenz zu erzeugen und zusätzlich einen Druck, z. B. den
Außendruck zeitlich im wesentlichen unveränderlich zu
halten. In diesem Falle führen dann zeitliche Änderungen
des Innendruckes zu einer optischen Phasenmodulation, die
ein Maß für die zu messende Druckänderung ist.
Claims (7)
1. Faseroptischer Phasenmodulator, bestehend aus einem
elektrisch anregbaren, radial schwingenden, kreiszylinderförmigen
Körper, auf dessen äußerer Mantelfläche eine Lichtleitfaser
aufgewickelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtleitfaser
(2) um ihre Längsachse derart verdrillt ist, daß die durch die
Verdrillung bewirkte Polarisationsänderung des Lichts wesentlich
größer ist als die durch Radialschwingungen des Körpers (1)
erzeugte Polarisationsänderung.
2. Phasenmodulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die verdrillte Lichtleitfaser eine Verdrehrate besitzt, die
größer ist als 106 (d/D) 2 Drehungen/Meter, dabei bezeichnet d den
Außendurchmesser des Mantels der Lichtleitfaser und D den Außen
durchmesser des Körpers (1).
3. Phasenmodulator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Außendurchmesser d des Mantels der Lichtleitfaser kleiner ist
als 120 µm.
4. Phasenmodulator nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtleitfaser als einwellige Lichtleitfaser
ausgebildet ist.
5. Phasenmodulator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtleitfaser eine optische Doppelbrechung besitzt, die
einer optischen Schwebungswellenlänge von weniger als 5 cm ent
spricht.
6. Faseroptischer Phasenmodulator, bestehend aus einem
elektrisch anregbaren, radial schwingenden, kreiszylinderförmigen
Körper, auf dessen äußerer Mantelfläche eine Lichtleitfaser
aufgewickelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung der
Lichtleitfasern (2) aus zwei Wickelabschnitten (A, B) besteht, die
durch einen optischen Spleiß (5) gekoppelt sind, durch den die
Wickelabschnitte (A, B) gegeneinander um 90° verdreht sind.
7. Faseroptischer Phasenmodulator, bestehend aus einem
elektrisch anregbaren, radial schwingenden, kreiszylinderförmigen
Körper, auf dessen äußerer Mantelfläche eine Lichtleitfaser
aufgewickelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung der
Lichtleitfaser (2) aus zwei Wickelabschnitten (A, B) besteht, die
durch eine verdrillte optische Faser (5) gekoppelt sind, wobei
die Verdrillung aus mindestens zwanzig Drehungen pro Meter be
steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823205798 DE3205798A1 (de) | 1982-02-18 | 1982-02-18 | Faseroptischer phasenmodulator |
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Publications (2)
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DE3205798A1 DE3205798A1 (de) | 1983-08-25 |
DE3205798C2 true DE3205798C2 (de) | 1990-04-05 |
Family
ID=6156067
Family Applications (1)
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DE19823205798 Granted DE3205798A1 (de) | 1982-02-18 | 1982-02-18 | Faseroptischer phasenmodulator |
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