DE3151487C2 - Rohr aus faserverstärktem Metall - Google Patents
Rohr aus faserverstärktem MetallInfo
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Abstract
Zur Herstellung eines hochfesten, leichten Rohres wird ein vorgefertigtes Band aus faserverstärktem Metall um einen mit einer Trennschicht versehenen Dorn aus einem Material mit hoher Wärmeausdehnung in mehreren Lagen gewickelt. Beim Wickeln werden Lagen in Längsrichtung der Faser und quer dazu aufgebracht. Die Lagen werden bis zu einer Stärke von etwa 1 mm über der Stärke des zu fertigenden Rohres aufgewickelt, wobei zum Abschluß Radiallagen verwendet werden. Danach werden in etwa halber Dicke der Rohrwandung Lagen aus einem Fasermaterial radial aufgewickelt, das nahezu keine thermische und elastische Ausdehnung aufweist. Nach dem Wickelprozeß wird der gesamte Wickelkörper in einen Vakuumofen gebracht und nach dem Evakuieren und Aufheizen einer den verwendeten Materialien entsprechenden Temperatur ausgesetzt. Dabei kommt es wegen der hohen Wärmeausdehnung des Wickeldorns und der geringen Wärmeausdehnung der Fasermanschette zu einer Verdichtung und Verbindung durch Aufschmelzen oder Diffusion der Wickellagen aus dem faserverstärkten Material. Nach dem Abkühlen und Fluten des Vakuumofens wird der Wickelkörper herausgenommen und nach dem Entfernen des Wickeldorns und der Fasermanschette liegt das fertige Rohr gebrauchsfähig vor.
Description
Die Erfindung betrifft ein Rohr aus faserverstärktem
Metall entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eis derartiges Verfahren ist aus der US-PS 31 31 726
bekannt. Das dort beschriebene Rohr ist in Sandwichweise aufgebaut, wobei zwischen zwei durch schraubenförmiges
Wickeln von Bändern erzeugte Rohrwandungen eine Drahtwicklung eingebracht wird, die zusammen
durch Widerstandsschweißung verbunden sind. Das dabei erzeugte Rohr weist somit zwischen den
äußeren Mantelschichten Hohlräume auf und ist infolgedessen für hohe Beanspruchungen nicht geeignet.
Der erforderliche Wickeldorn besteht aus einem elektrisch leitenden Rohr, in dem — zwischen zwei
Endpropfen - ein Material eingebracht wird, das einen
niedrigen Schmelzpunkt hat und sich beim Abkühlen
55
60 ausdehnt. Dadurch soll der Wickeldom sowohl während
des Erhitzens beim Widerstandsschweißen der Sandwichlagen als auch beim Abkühlen seine Formsteifigkeit
beibehalten. Das in das Wickelrohr eingebrachte Material muß nach Fertigstellung des Rohres angebohrt
oder ausgeschmolzen werden. Dieses Verfahren läßt sich somit nur mit elektrisch leitenden Band- und
Drahtmaterialien verwirklichen. Außerdem ist die Herstellung des Wickeldorns umständlich.
Weiterhin ist durch die DE-PS 16 52 577 ein Verfahren zur Herstellung von Rohren bekannt, bei
dem man ein Rohr aus dünnem Leichtmetallblech mit hochfesten Fäden umwickelt, ein zweites Leichtmetallblechrohr
darüberzieht und alles einem Warmformungsprozeß unterwirft, wobei entweder ein heißer
Stempel durch das Rohr gezogen wird, während es außen an der Wand eines Rohrofens anliegt, oder das
Rohr durch Walzen oder durch isostatischen Druck auf einen Kern gedrückt wird. Bei der ersten Möglichkeit
dieses Verfahrens ist es kaum denkbar, daß das fertige Rohr aus dem Rohrofcn entfernt werden kann.
Außerdem kann jeweils nur ein Rohr in dem Rohrofen zur selben Zeit gefertigt werden. Bei dem Aufwälzen
der beiden Ausgangsrohre auf einen Kern kommt es zu einer Stauchung vor allem der inneren Faserlagen, die
dann nicht mehr zur· Festigkeit beitragen können.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines rationallen Herstellungsverfahrens für hochfeste Mehrschichtenrohre
mit Schichten aus leitenden oder nichtleitenden Werkstoffen und mit einem leicht
entfernbaren Werkzeugdom aus homogenem Material. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Verfahrensschritte gelöst.
Es ist nur für die Gesamtkombination Schutz begehrt Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung enthalten
die Ansprüche 2 bis 7.
Mit dem überraschend einfachen erfindungsgemäßen Verfahren ist trotz geringer W;rkzeugkosten die
Herstellung toleranzgenauer Rohre möglich. Durch das Beschicken des Vamuumofens mit einer ganzen Anzahl
von Wickelkörpern ist ein rationelles und energiesparendes Fertigungsverfahren gegeben.
Das vorgefertigte Band, das zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Rohres verwendbar ist, kann eine
Matrix aus jedem geeigneten Metall aufweisen, wie z. B. Aluminium, Magnesium, Nickel oder Kupfer. Für
Zwecke des hochfesten Leichtbaus, für den eine solche Fertigung im wesentlichen in Betracht kommt, wird
zweckmäßig eine Aluminium- oder Magnesiumlegierung verwendet. Für die Verstärkung des Matrixmetalls
sollten Fasern mit hoher Festigkeit verwendet werden. Brauchbar dafür sind Fasern aus z. B. AI2O3, borkarbidbeschichtetes
Bor, Borsic, Siliziumkarbid oder Kohle. Der Wickeldorn muß aus warmfesten Material mit einer
hohen Wärmeausdehnung hergestellt werden, wie sie z. B. legierter Stahl aufweist. Beim Wickeln des
vorgefertigten Bandes um den Wickeldorn kann je nach der gewünschten Bohrlänge ein Band in Breite des
Rohres oder auch ein schmales Band verwendet werden, wobei letzteres in bekannter Weise spiralförmig oder
kreuzweise um den Dorn gewickelt wird. Um dem zu fertigenden Rohr die erforderliche Längssteifigkeit zu
geben, ist es auch möglich, einige Wickellagen quer zur
Rohrlängsachse aufzubringen. Der Wickeldorn kann in bekannter Weise zur Aufnahme der Wicklungen
entweder mit kleinen seitlichen Flanschen zur Begrenzung der Rohrlänge oder mit einer Eindrehung in
Rohrlänge versehen werden. Die Abschlußwicklung muß mit Fasern erfolgen, die keine oder nur geringe
thermische und elastische Dehnung aufweisen. Für das
erfindungsgemäße Verfahren ist es wichtig, daß Faserwerkstoffe und keine gasdichte Bandage als
Abschlußwicklung verwendet werden, da während des Aufheizens des Vakuumofens und besonders beim
Schmelz- und Diffusionsverbinden eine Ausgasung des Wickelkörpers erfolgt und das Gas durch die gasdurchlässige
Faserbandage entweichen muß. Die Anzahl der Faserlagen richtet sich dabei nach der Stärke des zu
fertigenden Rohres und der Materialwahl des vorgefertigten Bandes. In dem Vakuumofen können ohne
weiteres eine große Anzähl der vorgefertigten Wickelkörper
eingelegt werden. Dabei wird die Temperatur nach den verwendeten Materialien gewäh't und ob die
gewickelten Bänder durch Diffusionslöten, d. h. an ihren Oberflächen miteinander verbunden werden sollen,
oder durch Hartlöten zusammengefügt werden.· Für das
Hartlöten werden die vorgefertigten Bänder einseitig mit einer Auflage aus einem Metall versehen, welches
entweder einen niedrigeren Schmelzpunk.·1 als Jas
Matrixmaterial hat oder aber mit dem Matrixmetall im eutektischen Temperaturbereich eine Verbindung eingeht
Die Auflage kann z. B. durch Plattieren erfolgen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
beschrieben, wobei die
F i g. 1 bis 3 Verfahrensschritte zur Wicklung eines
hochfesten, leichten Rohres zeigen. Die Figuren sind nachgebracht.
Um einen mit einer nicht dargestellten Trennschicht aus Graphit übersprühten Wickeldorn 1 aus Nickelstahl
wird entsprechend F i g. 1 zuerst ein vorgefertiges Band 2 aus borfaserverstärktem Aluminium, dessen Breite der
Länge des herzustellenden Rohres entspricht, in mehreren Lagen umwickelt. Dabei verlaufen die Fasern
des Bandes 2 in Richtung des Pfeiles 3. Anschließend werden entsprechend Fig.2 um die Wicklungen mit
dem Band 2 Radtalwicklungen mit einem schmalen Band 4, welches ebenfalls aus borfaserverstärktem Aluminium
besteht, aufgebracht. In dem Band 4 verlaufen die Borfasern in Richtung des Pfeiles 5. Je nach Stärke des
ίο herzustellenden Rohres werden die Wicklungslagen mit
den Bändern 2 und 4 abwechselnd so lange wiederholt, bis diese eine Stärkung von etwa 1 mm über der
Wanddicke des zu fertigenden Rohres aufweisen. Als Abschluß muß eine Radiallage mit dem Band 4
aufgebracht werden.
Danach werden entsprechend Fig.3 in etwa halber
Dicke der zu fertigenden Rohrwandung Lagen aus Kohlefasern 6 aufgewickelt, wobei ein Fasermaterial
verwendet wird, das bis etwa 600" nahezu keine thermische und elastische Ausdehnung aufweist. Nach
dem Wickelprozeß wird der gesan«ie Wickelkörper in einem Vakuumofen gebracht und nach uem Evakuieren
und Aufheizen etwa eine halbe Stunde lang einer Temperatur von ca. 550° ausgesetzt. Dabei kommt es
wegen der hohen Wärmeausdehnung des Wickeldorns 1 und de. geringen Wärmeausdehnung der Kohlefasermanschette
zu einer Verdichtung und Diffusionslötung der Wickellagen 2 und 4 aus borfaserverstärktem
Aluminium. Nach dem Abkühlen und Fluten des
jo Vakuumofens wird der Wickelkörper herausgenommen und nach dem Entfernen des Wickeldorns 1 und der
Kohlefasermanschette liegt das fertige Rohr gebrauchsfähig vor.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Mehrschichtenrohres
durch Bewickeln eines Domes, der aus einem Material mit bestimmter Wärmeausdehnung
besteht, mit band- und drahtförmigem Material durch Verbinden der Lagen mittels Wärmeeinwirkung
und anschließendes Entfernen des Domes, dadurch gekennzeichnet, daß das Dommaterial
hohe Wärmeausdehnung besitzt, daß das Band faserverstärktes Metall ist und das drahtförmige
Material aus hochfesten Fasern mit geringer Wärmeausdehnung und geringer elastischer Dehnung
besteht und daß die Wärmeeinwirkung in einem Vakuumofen erfolgt bis zu einer Temperatur,
bei der ein Aufschmelzen oder eine Diffusion des im Band enthaltenen Matrixwerkstoffes stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dorn vor dem Bewickeln mit^iner
TrennschitiM versehen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Bewickeln des Domes mit dem vorgefertigten Band die Fasern
lagenweise abwechselnd in Längsrichtung des Domes, vorzugsweise mit einem Band, dessen Breite
der Länge des herzustellenden Rohres entspricht, und in Querrichtung mit einem schmalen Band
gewickelt werden (siehe F i g. 1 und 2).
4. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für das vorgefertigte Band
Fasern aus 7. B. Bor, Siliciumkarbid, keramikbeschichteter Kohle, keramikbeschichtetem Bor oder
reiner Keramik verwendet we-, den.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß fj„ das vorgefertigte
Band als Metallmatrix z.B. Aluminium, Nickel, Kupfer oder Magnesium verwendet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen I und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgefertigte Band
vor dem Wickeln mit einer Auflage aus Metall w versehen wird, welches entweder einen niedrigeren
Schmelzpunkt als das Matrixmetall hat oder mit dem Matrixmetall im eutektischen Temperaturbereich
eine Verbindung eingeht.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das drahtförmige Material aus
Kohlefasern besteht und nach dem Abkühlen und Herausnehmen des Wickelkörpers aus dem Ofen
entfernt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813151487 DE3151487C2 (de) | 1981-12-24 | 1981-12-24 | Rohr aus faserverstärktem Metall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813151487 DE3151487C2 (de) | 1981-12-24 | 1981-12-24 | Rohr aus faserverstärktem Metall |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3151487A1 DE3151487A1 (de) | 1983-08-04 |
DE3151487C2 true DE3151487C2 (de) | 1983-12-22 |
Family
ID=6149798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813151487 Expired DE3151487C2 (de) | 1981-12-24 | 1981-12-24 | Rohr aus faserverstärktem Metall |
Country Status (1)
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Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
EP0239571B1 (de) * | 1984-04-04 | 1991-04-10 | Gesenkschmiede Schneider Gmbh | Mehrschichtiger hohlkörper, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung |
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Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3131726A (en) * | 1961-01-24 | 1964-05-05 | Budd Co | Helically-formed sandwich tubing |
SE310641B (de) * | 1967-06-06 | 1969-05-12 | Asea Ab | |
DE1652577A1 (de) * | 1968-03-16 | 1971-04-01 | Wolfgang Heinrich | Verfahren zur Herstellung eines Rohres fuer hohe Innendruckbelastung |
-
1981
- 1981-12-24 DE DE19813151487 patent/DE3151487C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3151487A1 (de) | 1983-08-04 |
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