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Fahrzeugsitz
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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, mit einem Sitzteil, dessen
Sitzrahmen an einer fahrzeugfesten Bodenführung verschiebbar und mittels einer Sitzarretiereinrichtung
arretierbar gehalten ist, mit einem zwischen einer hochstehenden Position und einer
zum Sitz teil hin abgeklappten Position klappbaren Lehnenteil, dessen Lehnenrahmen
um eine quer zur Schieberichtung der Bodenführung verlaufende Klappachse schwenkbar
an dem Sitzrahmen gelagert ist und mit einer den Lehnenteil in der hochstehenden
Position lösbar fixierenden Lehnenarretiereinrichtung.
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Derartige Fahrzeugsitze werden üblicherweise in zweitürigen, aber
viersitzigen Kraftfahrzeugen benutzt.
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Der Lehnenteil kann nach Lösen der Lehnenarretiereinrichtung umgeklappt
werden, so daß die hinteren Sitze des Kraftfahrzeugs an den vorderen Sitzen vorbei
zugänglich werden. Der fUr den Einstieg zu den hinteren Sitzen verbleibende Durchgang
ist trotz der umklappbaren Lehnenteile bzw. Rückenlehnen vielfach eng und unbequem.
Dies gilt insbesondere dann, wenn die vorderen Sitze in den Bodenführungen weit
zurückgeschoben sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen verstellbaren Fahrzeugsitz für
zweitürige Kraftfahrzeuge mit zwei hintereinander angeordneten Sitzen bzw. Sitzreihen
anzugeben, der das Einsteigen zu den hinteren Sitzen erleichtert.
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Ausgehend von dem eingangs näher erläuterten Fahrzeugsitz wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sitz rahmen zwei in Schieberichtung
der Bodenführung gegeneinander verschiebbar geführte Rahmenteile aufweist, von denen
der erste Rahmenteil die Sitzfläche trägt und der zweite Rahmenteil verschiebbar
an der Bodenführung gehalten ist und daß der an einem der beiden Rahmenteile über
ein erstes Gelenk, dessen Gelenkachse die Klappachse bildet, schwenkbar gelagerte
Lehnenrahmen im Abstand von der Gelenkachse ein zweites Gelenk trägt, über das der
Lehnenrahmen mit dem jeweils anderen Rahmenteil kraftschlüssig gekuppelt ist, wobei
die Gelenkachse des mit dem ersten Rahmenteil verbundenen Gelenks oberhalb der Gelenkachse
des mit dem zweiten Rahmenteil verbundenen Gelenks an dem Lehnenrahmen angeordnet
ist.
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Wird bei einem solchen Fahrzeugsitz nach dem Lösen der Lehnenarretiereinrichtung
die Lehne zum Sitzteil hin abgeklappt, so nimmt das durch die Gelenke des Lehnenrahmens
gebildete Gelenkhebelsystem den ersten Rahmenteil und damit das Sitzpolster mit.
Dies vergrößert die Einstiegsöffnung zu den hinteren Sitzen des Kraftfahrzeugs.
Beim Hochklappen des Lehnenteils wird der Sitz teil selbsttätig in die durch die
Sitzarretiereinrichtung festgelegte Gebrauchsposition zurückgeführt.
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Nach Lösen der Sitzarretiereinrichtung kann die Grundposition des
Fahrzeugsitzes bei blockierter Lehnenarretiereinrichtung durch Verschieben des zweiten
Rahmenteils relativ zur Bodenführung justiert werden.
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Die Lehnenneigung kann auf einfache Weise durch Einstellen der Position
des zweiten Gelenks des Lehnenrahmens relativ zu dem mit dem zweiten Gelenk gekuppelten
Rahmenteils justiert werden. Geeignet ist hierzu insbesondere ein zwischen seinen
beiden Enden längenverstellbares Kupplungsteil, welches mit seinem einen Ende über
das zweite Gelenk an dem Lehnenrahmen und mit seinem anderen Ende'gelenkig an dem
Rahmenteil des Sitz rahmens angebracht ist. Das Kupplungsteil erlaubt in dieser
Ausführungsform nicht nur die Winkelverstellung der Rückenlehne, sondern sorgt auch
nach Art eines Lenkers für den beim Vorklappen der Rückenlehne erforderlichen Wegausgleich
zwischen dem Rahmenteil und dem zweiten Gelenk. Vorzugsweise ist das Kupplungsteil
als Gasdruckfeder ausgebildet.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Lehnenrahmen
über einen Lenker mit dem zugeordneten Rahmenteil des Sitzrahmens gekuppelt. Die
Position des den Lenker mit dem Sitz rahmen verbindenden Gelenks ist bevorzugt relativ
zum ersten Gelenk justierbar, um auch bei dieser Ausführungsform die Neigung der
Rückenlehne bei hochstehender Lehnenposition unabhängig von der Position des Sitzteils
einstellen zu können. Auch hier ist zur Positionierung des rahmenteilseitigen Gelenks
des Lenkers vorzugsweise eine Gasdruckfeder vorgesehen.
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Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
einer ersten Ausführungsform eines Kraftfahrzeugsitzes und Fig. 2 eine schematische
Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines Kraftfahrzeugsitzes.
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Fig. 1 zeigt einen Kraftfahrzeugsitz für ein zweitüriges Kraftfahrzeug
mit zwei in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten Sitzreihen, die über gemeinsame
Fahrzeugtüren zugänglich sind. Der Fahrzeugsitz umfaßt einen Sitz teil 1 mit einem
auf einem ersten Rahmenteil 3 befestigten Sitzpolster 5, der in Fahrtrichtung des
Fahrzeugs verschiebbar an einem zweiten Rahmenteil 7 geführt ist. Der zweite Rahmenteil
7 ist seinerseits in Fahrtrichtung des Fahrzeugs verschiebbar an einer fest am Boden
9 des Fahrzeugs angebrachten Bodenführung 11 geführt. Die Verschiebbarkeit der Rahmenteile
3, 7 gegeneinander bzw. des Rahmenteils 7 relativ zur Bodenführung 11 ist in Fig.
1 durch Rollen 13 bzw. 15 angedeutet. Eine manuell betätigbare Sitzarretiereinrichtung
17 fixiert in ihrer Ruhestellung das Rahmenteil 7 an der Bodenführung 11. Nach Lösen
der Sitzarretiereinrichtung 17 läßt sich der Rahmenteil 7 und damit der Rahmenteil
3 und das Sitzpolster 5 längs der Bodenführung 11 in die gewünschte Sitzposition
verschieben.
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An Flanschen 19 des Rahmenteils 7 ist ein Lehnenteil 21 um eine quer
zur Schieberichtung der Bodenführung 11 verlaufende Schwenkachse abklappbar gelagert.
Fig. 1 zeigt die hochstehende Gebrauchsposition des Lehnenteils 21, aus der es in
Richtung eines Pfeils 23 zum Sitzteil 1 hin umgeklappt werden kann. Der Lehnenteil
21 weist einen Lehnenrahmen 25 auf, der in Gelenken 27 an den Flanschen 19 beiderseits
des Sitzteils gelagert ist.
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Mit Abstand oberhalb des Gelenks 27 ist über ein Gelenk 29 das eine
Ende eines Lenkers 31 mit dem Rahmen 25 verbunden. Das andere Ende des Lenkers 31
ist über ein Gelenk 33 mit einer Kolbenstange 35 einer Gasdruckfeder 37 verbunden,
deren Zylinder 39 starr am Rahmenteil 3 befestigt ist. Die Casdruckfeder ist über
einen Hand-
hebel 41 deblockierbar und fährt im deblockierten Zustand
die Kolbenstange 35 aus dem Zylinder 39 aus. An dem Lehnenteil 21 ist eine Lehnenarretiereinrichtung
43 angebracht, die über nicht näher dargestellte Riegelorgane in der hochstehenden
Position des Lehnenteils 21 die Rahmenteile 3 und 7 des Sitzteils 1 relativ zueinander
fixiert.
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Wird die Lehnenarretiereinrichtung 43 gelöst und der Lehnenteil 21
in Richtung des Pfeils 23 nach vorne geklappt, so wird über den Lenker 31 der Rahmenteil
3 einschließlich des Sitzpolsters 5 in Fahrtrichtung nach vorne geschoben, wodurch
die Einstiegsöffnung zu den hinteren Sitzen des Kraftfahrzeugs vergrößert wird.
Die Rückenlehnenneigung läßt sich bei hochstehendem Lehnenteil 21 und blockierter
Lehnenarretiereinrichtung 43 verändern. Hierzu wird die Gasdruckfeder 37 mittels
des Handhebels 41 deblockiert, worauf die Kolbenstange 35 ausfährt und über den
Lenker 31 die Rückenlehne in Richtung des Pfeils 23 vorklappt. In Gegenrichtung
kann der Lehnenteil 21 gegen den Druck der Gasdruckfeder 37 geschwenkt werden. In
der gewünschten Lehnenposition wird die Gasdruckfeder 37 mittels des Handhebels
41 wieder blockiert. Die Sitzposition läßt sich insgesamt, wie bereits erwähnt,
durch Lösen der Sitzarretiereinrichtung 17 verstellen.
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Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Kraftfahrzeugsitzes,
dessen Sitzteil 51 durch Vorklappen eines Lehnenteils 53 in Fahrtrichtung des Kaftfahrzeugs
verschoben werden kann, um die Einstiegsöffnung zu den hinteren Sitzen zu vergrößern.
Der Sitzteil 51 umfaßt wiederum einen ersten Rahmenteil 55, welcher ein Sitzpolster
57 trägt und einen in Fahrtrichtung re-
lativ zum dem Rahmenteil
55 verschiebbaren Rahmenteil 59. Der Rahmenteil 59 ist seinerseits längs einer am
Fahrzeugboden 61 angebrachten Bodenführung 63 verschiebbar. Eine Sitzarretiereinrichtung
65 erlaubt nach Lösen das Verschieben des Rahmenteils 59 relativ zur Bodenführung
63 und damit das Verstellen des gesamten Fahrzeugsitzes in Fahrtrichtung.
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Der Rahmenteil 55 trägt beiderseits des Sitzpolsters 57 Flansche 67,
an denen ein Lehnenrahmen 69 des Lehnenteils 53 über Gelenke 71 um eine quer zur
Fahrtrichtung verlaufende Klappachse schwenkbar angelenkt sind. An einer bis in
den Bereich des Rahmenteils 59 ragenden Verlängerung 73 des Lehnenrahmens 69 ist
das eine Ende einer Gasdruckf eder 75,hier deren Zylinder 77, mittels eines Gelenks
79 schwenkbar gehalten. Das andere Ende der Gasdruckfeder 75, hier deren Kolben
81, ist über ein Gelenk 83 am Rahmenteil 59 befestigt. Die Gasdruckfeder 75 kann
mittels eines Handhebels 85 blockiert bzw. deblockiert werden. Die Rahmenteile 55,
59 tragen jeweils Zahnstangen 87, 89, die sich mit aufeinanderzuweisenden Zähnen
in Schieberichtung der Rahmenteile 55, 59 erstrecken. Zwischen die Zahnstangen 87,
89 ist ein drehfest, aber quer zu den Zahnstangen verschiebbares Stirnzahnrad oder
Ritzel 91 an einem der beiden Rahmenteile angebracht, welches sich mittels eines
Handhebels 93 in Eingriff mit den Zahnstangen 87, 89 bzw. außer Eingriff schieben
läßt.
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Die Zahnstangen 87, 89, das Ritzel 91 und der Handhebel 93 bilden
einschließlich des nicht näher dargestellten Kupplungsgestänges eine Lehnenarretiereinrichtung,
die den Lehnenteil 53 in der dargestellten, hochgeklappten Position fixiert, indem
sie die beiden Rahmenteile 55, 59 miteinander verriegelt.
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Nach Lösen der Lehnenarretiereinrichtung mittels des Handhebels 93
kann der Lehnenteil 53 zum Sitz teil 51 hin umgeklappt werden, wobei der Lehnenteil
53 in Fahrtrichtung nach vorne geschoben wird und die Einstiegsöffnung zu den hinteren
Fahrzeugsitzen vergrössert. Beim Hochstellen des Lehnenteils 53 wird der Sitz teil
51 in die ursprüngliche Position zurückbewegt.
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Die Grundposition des Sitz teils läßt sich durch Verschieben des Rahmenteils
59 relativ zur Bodenführung 63 verstellen. Der Neigungswinkel des Lehnenteils 53
kann nach Deblockieren der Gasdruckfeder 75 verändert werden. Bei deblockierter
Gasdruckfeder 75 wird der Zylinder 77 in Fig. 2 nach rechts ausgefahren, womit der
Lehnenteil 53 nach vorn bewegt wird. Gegen den Druck der Gasdruckfeder 75 kann der
Lehnenteil 53 in entgegengesetzter Richtung verstellt werden.
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Die Gasdruckfedern 37 und 75 können auch mit vertauschten Anschlüssen
eingebaut sein. Insbesondere in der Ausführungsform nach Fig. 2 kann das Gelenk
83 den Zylinder 77 am Rahmenteil 59 halten.
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In beiden Ausführungsformen können an dem Rahmenteil 7 bzw. 59 Anschläge
vorgesehen sein, die den Verschiebeweg des Rahmenteils 3 bzw. 55 begrenzen. Insbesondere
in der Ausführungsform nach Fig. 2 kann vorgesehen sein, daß das Gelenk 71 in einem
bogenförmigen Schlitz geführt ist, der in einem vom Rahmenteil 59 abstehenden Flansch
vorgesehen ist.
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