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Verfahren zur Gewinnung von Öl aus einer unterirdischen
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Lagerstätte Bei der Gewinnung von Öl aus ölführenden Lagerstätten
gelingt es im allgemeinen nur, einen Bruchteil des ureprünglich vorhandenen Öls
durch primäre Gewinnungsz verfahren zu fördern. Hierbei gelangt das Öl infolge des
natürlichen Lagerstättendrucks an die Erdoberfläche. Bei der sekundären Ölgewinnung
wird Wasser in einer oder mehrere Injektionsbohrungen der Formation eingepreßt und
das Öl zu einer oder mehreren Produktionsbohrungen getrieben und sodann an die Erdoberfläche
gebracht. Dieses sogenannte Wasserfluten als Sekundärmaßnahme ist relativ billig
und wird entsprechend häufig eingesetzt, führt jedoch in vielen Fällen nur zu einer
geringen Mehrentölung der Lagerstätte.
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Eine wirksame Verdrängung des Öls, die teurer, jedoch im Hinblick
auf die gegenwärtige Ölverknappung volkswirtschaftlich dringend erfosderlichist,
gelingt durch tertiäre Maßnahmen. Darunter sind Verfahren zu verstehen, bei denen
entweder die Viskosität des Öls erniedrigt und/oder die Viskosität des nachflutenden
Wassers erhöht und/oder die Grenzflächenspannung zwischen Wasser und Öl erniedrigt
werden.
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Die meisten dieser Prozesse lassen sich entweder als Lösungs- oder
Mischungsfluten, thermische Ölgewinnungsverfahren, Tensid- oder Polymerfluten bzw.
als Kombination von mehreren der genannten Verfahren einordnen Thermische Gewinnungsverfahren
beinhalten die Injizie rung von Dampf oder heißem Wasser bzw0 sie erfolgen als Insitu-Verbrennung.
Lösungs- oder Mischungsverfahren bestehen im Injizieren eines Lösungsmittels für
das Erdöl in die Lagerstätte, wobei dies ein Gas und/oder eine Flüssigkeit sein
kann.
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Tensidflutprozesse - je nach Tensidkonzentration, gegebenenfalls Tensidtyp
und Zusätzen unterscheidet man tensidgestütztes Wasserfluten, übliches Tensidfluten
(Lowtension flooding), micellares Fluten und Emulsionsfluten - beruhen in erster
Linie auf einer starken Erniedrigung der Grenzflächenspannung zwischen Öl und Flutwasser.
In einigen Fällen jedoch, insbesondere in Gegenwart höherer Tensidkonzentrationen,
entstehen Wasser-in-Öl-Dispersionen mit, verglichen zum Öl, deutlich erhöhter Viskosität,
so daß hier das Tensidfluten auch auf eine Verkleinerung des Mobilitätsverhältnisses
zielt, wodurch der Wirkungsgrad der Ölverdrängung erhöht wird. Reines Polymerfluten
beruht überwiegend auf dem zuletzt beschriebenen Effekt des günstigeren Mobilitätsverhältnisses
zwischen Öl und nachflutendem Wasser.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung
von Öl durch Tensidfluten. Als ölmobilisierende Tenside wurden bislang vor allem
organische Sulfonate, wie Alkyl-, Alkylaryl- oder Petroleumsulfonate, beschrieben.
Diese besitzen jedoch eine sehr niedrige Toleranzgrenze gegenüber der Salinität
der Lagerstättenwässer. Bereits Salzkonzentrationen von 1 000 ppm gelten als problematisch,
wobei die Empfindlichkeit dieser Tenside gegenüber Erdalkaliionen besonders ausgeprägt
ist. Hier wird als obere kritische Grenzkonzentration ca. 500 ppm angenommen (US-PS
4 110 228). In Gegenwart höherer Salzkonzentrationen bilden sich bei Einsatz dieser
Tenside Fällungsprodukte, die zu Verstopfungen der Formation führen können. Da jedoch
viele Lagerstättenwässer wesentlich höhere Salinitäten besitzen, z. B. in Norddeutschland
bis zu 250 000 ppm, hat man nach Wegen gesucht, die sonst gut ölmobilisierenden
Eigenschaften der organischen Sulfonate auch für höher salinare Lagerstättensysteme
nutzbar zu machen Im Gemisch mit Cosurfactants, wie Alkoholen oder nichtionischen
Tensiden, zeigten sich organische Sulfonate auch weniger elektrolytempfindlich,
allerdings war dann meist
auch die ölmobilisierende Wirkung verschlechtert.
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Im Gegensatz zu dieser Substanzgruppe zeigen Alkyl-bzw. Alkylarylpolyglykolethersulfate
oder carboximethylierte Alkyl- bzw. Alkylaryloxethylate eine gute Verträglichkeit
selbst mit extrem hohen Salinitäten (z. B. 250 000 ppm) der Lagerstättenwässer,
Da die ölmobilisierende Wirkung dieser Tenside gut (H. J. Neumann, DGMK BERICHTE,
Bericht 164 (1978), D. Balzer und K. Kosswig, Tenside Detergents 16, 256 (1979)
sowie ihre Herstellung einfach und wirtschaftlich ist, sind diese Substanzklassen
für den Einsatz bei der Ölverdrängung in mittel- und hochsalinaren Lagerstättensystemen
(30 000 bis 250 000 ppm Gesamtsalzgehalt) sehr geeignet.
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Bei zahlreichen Untersuchungen zur Restölmobilisierung von Modellformationen
mit carboximethylierten Oxethylaten als Tensiden wurde jedoch beobachtet, daß der
Transport der Ölbank durch die Formation von einem starken Druckanstieg begleitet
wird. So wurden selbst bei relativ hochpermeablen künstlichen Formationen-Druckgradienten
bis zu etwa 40 bar/m beobachtet, die bei Übertragung in das Feld zu Drucken weit
oberhalb des petrostatischen Drucks fuhren und damit den Einsatz dieser Tenside
bei der tertiären Erdölgewinnung ausschließen wurden. Auf Druckgradienten von ähnlicher
Größenordnung wird auch in der Literatur hingewiesen (C.
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Marx, H. Murtada, M. Burkowsky, Erdoel Erdgas Zeitschrift , 303 (1977).
Die Autoren erklären die hohen Druckdifferenzen mit der Bildung von Emulsionszonen,
die sich jedoch auf den Bereich der Flutfront beschränken sollen.
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Bei unseren Versuchen war allerdings eine lokale Begrenzung des Druckgradienten
nicht zu erkennen0 Und da Rohölemulsionen, stabilisiert durch carboximethylierte
Oxethylate, strukturviskos sind, lassen sich die hohen Druckdifferenzen auch durch
eine Herabsetzung der Flutgeschwindigkeit nicht beliebig ab senken. Folglich wäre
beim
Tensidfluten mit carboxymethylierten Oxethylaten im Feidversuch mit unbeherrschbar
hohen Druckgradienten zu rechnen.
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Es bestand daher die Aufgabe, für die gut ölmobilisierenden carboximethylierten
Oxethylate eine Vorgehensweise des Tensidflutens zu finden, die nicht zu hohen Druckgradienten
führt. imine Erniedrigung des Druckgradienten ist dadurch möglich, daß durch geeignete
Anpassung der Tensidmenge an die Lagerstätte ein stark verzögerter Tensiddurchbruch
angestrebt wird. Allerdings setzt diese Verfahrensweise homogene Formationen voraus,
wie sie zwar bei künstlichen Sandschüttungen, kaum jedoch bei eigentlichen Lagerstätten
gegeben sind. Eine Lösung der Aufgabe wird daher auf diese Weise kaum möglich sein.
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Diese Aufgabe wurde überraschend durch Verlassen einer auch in der
Literatur belegten Arbeitshypothese gelöst, derzufolge eine wirksame Restentölung
nur dann möglich ist, wenn die Bedingungen für das Vorliegen einer w/o-Emulsion
möglichst während des gesamten Flutprozesses gegeben sind (U. Lepper, Erdoel Erdgas
Zeitschrift 92, 426 (1976). Nach D. Balzer und K. Kosswig, Tenside Detergents 16,
256 (1979) bedeutet dies, daß die Phasen-Inversions-Temperatur (PIT) des Systems
Original-Rohöl und-Formationswasser sowie Tensid und gegebenenfalls Zusätze deutlich
unterhalb der Lagerstättentemperatur liegen muß, und zwar bis zu 15 00. Bei unter
diesen Bedingungen an Modellformationen durchgeführten Flutversuchen wurden gewöhnlich
sehr wirksame Entölungen beobachtet, wobei das Rohöl ganz überwiegend emulsionsfrei
ausgeflutet werden konnte. Jedoch treten bei dieser Arbeitsweise sehr häufig hohe
Druckgradi-enten auf.
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Es wurde nun gefunden, daß sich der Druckgradient bei guter Entölung
um das 20- bis 100fache senken läßt durch ein Verfahren, wie es in den Patentansprüchen
dargestellt ist. Dies war insofern äußerst überraschend,
als der
betreffende Temperaturbereich das Zustandsgebiet einer o/w-Emulsion ist.
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Wählt man nämlich ein solches Tensid, das bezüglich des Lagerstättensystems
eine PIT um 11 OC und höher oberhalb der Lagerstättentemperatur besitzt, und befindet
sich damit im Zustandsbereich der o/w-Emulsion, so ist die Mobilisierung des Restöls
wenig wirksam und das Öl wird ganz überwiegend als Emulsion gefördert.
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Die PIT selbst wird mit Hilfe der Messung der elektrischen Leitfähigkeit
bestimmt. Hierzu wird eine Emulsion, bestehend aus dem Rohöl und dem Formationswasser
der betreffenden Lagerstätte (Phasenverhältnis 1 : 1) und dem Tensid (2 %, bezogen
auf die wäßrige phase) sowie gegebenenfalls Zusätzen, hergestellt, und ihre elektrische
Leitfähigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur gemessen.
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Bei der PIT schlägt eine o/w-Emulsion in eine w/o-Emulsion um bzw.
umgekehrt, wobei die elektrische Leitfähigkeit sprungartig sinkt bzw. steigt. Genau
genommen ist dies ein Temperaturbereich von wenigen Grad C, Registriert als PIT
wird die Temperatur, bei der die eleko trische Leitfähigkeit den Mittelwert zwischen
oberem (O/lf) und unterem (w/o) Niveau erreichte Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf den Einsatz von carboximethylierten Oxethylaten als ölmobilisierende Tenside.
Man kann diese Verbindungen nach DE-PS 24 18 444 durch Umsetzung von Oxethylaten
der Formel R-(O-CHz-CH2)OH mit einem Salz der Chloressigsäure in Gegenwart von Alkalihydroxid
oder Erdalkalihydroxid herstellen. Aber auch andere Herstellungsverfahren sind geeignet.
R bedeutet hierbei einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 4 bis 20, vorzugsweise 8 bis 16 0-Atomen, oder einen Alkylarylrest
mit 1 bis 14 C-tomen im Alkylrest. n kann Werte zwischen 3 bis 30, vorzugsweise
zwischen 3 und 15, annehmen. Das Kation kann Natrium, Kalium, Lithium,
Ammonium,
Calcium oder Magnesium sein. Als Alkohole und Phenole, deren Oxethylate den Carboximethylaten
zugrunde liegen, lassen sich z. B. einsetzen: Butylalkohol, Hexylalkohol, Octylalkohol,
Nonylalkohol, Decylalkohol, Undecyl-, Lauryl-, Tridecyl-, Myristil-, Palmityl- und
Stearylalkohol, aber auch ungesättigte Alkohole, wie z.
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B. Oleylalkohol. Die Alkylkette kann dabei normal- oder verzweigtkettig
sein. Besonders zweckmäßig werden handelsübliche Gemische .dieser Alkohole herangezogen.
Als Alkylphenole lassen sich z. B. einsetzen: Kresol, Ethylphenol, Propyiphenol,
Butylphenol, Hexylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Decylphenol, Undecylphenol,
Dodecylphenol, Tridecylphenol, Tetradecylphenol, Dibutylphenol, Dihexylphenol. Die
Alkylkette kann normal- oder verzweigtkettig sein. Insbesondere lassen sich handelsübliche
Gemische solcher Alkylphenole einsetzen.
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Die Oxethylierung kann in Gegenwart katalytischer Mengen Alkalihydroxid
mit 3 bis 30, vorzugsweise 3 bis 15 Mol, Ethylenoxid durchgeführt werden. Die entstehenden
Gemische haben annähernd eine Poisson-Verteilung.
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Entsprechend ihrer Herstellung enthalten die carboximethylierten Oxethylate
stets noch ansehnliche Mengen nicht umgesetztes Oxethylat. Mit der Formel R-(OCH2-CH2)n-OCH2-COOM
ist daher stets ein Gemisch mit unterschiedlichen Mengen an nicht umgesetztem Oxethylat
gemeint. Demgemäß läßt sich ein Carboximethylierungs grad definieren. Es hat sich
gezeigt, daß Mischungen mit einem Carboximethylierungsgrad zwischen 10 und 90 fo,
vorzugsweise zwischen 30 und 90 %, das Öl wirksam zu verdrängen vermögen. Besonders
wirksam sind Mischungen mit Carboximethylierungsgraden von 50 bis 85 %. Mit der
Angabe io sind stets Gewichtsprozente gemeint.
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beobachtet werden.
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Erfindungsgemäß geht man folgendermaßen vor: Bei Kenntnis der Lagerstättentemperatur
bzw. gegebenenfalls eines Temperaturbereiches wird aus dem Rohöl, dem Formationswasser
und gegebenenfalls dem Gas der Lagerstätte und einem geeignet scheinenden carboximethylierten
Oxethylat der o. a. Formel orientierend die PIT gemessen. Diese Messung ist gegebenenfalls
mit weiteren Tensiden dieser Klasse und gegebenenfalls Zusätzen zu wiederholen.
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Auf der Basis der Meßergebnisse erfolgt das Maßschneidern des carboximethylierten
Oxethylats, dessen ölmobilisierende Wirksamkeit für das betreffende Lagerstättensystem
durch einen oder mehrere Vorversuche in einer Sandschüttung als Modeilformation
oder an Originalbohrkernen selbst verifiziert werden kann.
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Die Natriumsalze der carboximethylierten Oxethylate, die durch Umsetzung
von Oxethylaten mit Chloressigsäure bei Gegenwart von Natronlauge hergestellt werden,
bieten mehrere Ansatzpunkte für die "Molekulararchitektur" mit dem Ziel, in einem
bestimmten System eine gewünschte Phasen-Inversions-Temperatur .einzustellen:
R - (OCH2CH2)n - CH2COONa,
n Umsatz |
variabel variabel variabel |
Die Salze der carboximethylierten Oxethylate setzen sich aus drei variablen Bausteinen
zusammen: dem hydrophoben Rest R, der Oxethylatkette und der Carboximethylgruppe,
deren Anteil in dem erhaltenen Produktgemisch durch Steuerung des Umsatzes des Ausgangsoxethylates
mit Chloressigsäure in weiten Grenzen verändert werden kann.
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Als Ausgangsstoffe für den hydrophoben Rest R kommen beispielsweise
lineare und verzweigte (Fett)alkohole infrage, ferner Alkylphenole mit beliebigen
Alkylresten, Einen Eindruck von dem Einfluß des Alkylrestes auf die Phasen-Inversions-Temperatur
in einem bestimmten System vermittelt die Tabelle 1.
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Tabelle 1 Abhängigkeit der PIT von der Länge des Alkylrestes in den
Natriumsalzen carboximethylierter Fettalkoholoxethylate mit 4,4 EO und bei einem
Umsetzungsgrad von 65 ; Rohöl A.(s. D. Balzer und K. Kosswig, loc. cit.), Formationswasser
A (s. D. Balzer und K. Kosswig, loc.
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cit.), Phasenverhältnis 1 : 1, 2 % Tensid C-Zahl im Alkylrest PIT
(OC) 12 74 13 ) 53 14 41 16 37 1 : 1-Mischung aus C12 und C14 In den Abbildungen
1 und 2 sind die Abhängigkeiten der Phasen-Inversions-Temperatur in einem bestimmten
System vom Oxethylierungsgrad und vom Umsatz bei der Garboximethylierung wiedergegeben.
In beiden Fällen wurden Rohöl A und Formationswasser A im Phasenverhältnis 1 : 1
und 2 % Tensid eingesetzt. In Abbildung 1 sind die Tenside zu 70.% carboximethylierte
Isononylphenoloxethylate verschiedenen Oxethylierungsgrades, in Abbildung 2 in verschiedenen
Graden mit Chloressigsäure umgesetzte Isononylphenoloxethylate mit 5,5 EO.
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Die Tabelle 1 und die Abbildungen 1 und 2 demonstrieren die Variabilität,
die uns die Klasse der carboximethyvierten Oxethylate, die letztlich Gemische aus
ionischen und nichtionischen Tensiden darstellen, bietet bezüglich
der
Lagerstättenbedingungen.
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Ferner können gegebenenfalls das Volumen der zu injizierenden Tensidlösung,
ihre Konzentration und eventuelle Zusätze sowie ferner die Art und Größe der die
Mobilität kontrollierenden Polymerlösung anhand von Modell-Flutversuchen optimiert
werden. Aufgrund der Ergebnisse dieser Vorversuche wird die Tensidlösung mit Hilfe
von Injektionspumpen in die Lagerstätte eingebracht. Hierbei kann die Tensidlösung
entweder kontinuierlich oder in Form eines Slugs, d. h. eines eng begrenzten Volumens
von 0,05 bis 4,0 Pv (= Vielfaches des Porenvolumens der Lagerstätte) eingesetzt
werden. Die Größe des Slugs richtet sich vor allem nach der Konzentration der Tensidlösung
und nach der Wirtschaftlichkeit.
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Zweckmäßigerweise geht dem Tensidfluten ein Wasserfluten voraus, wobei
als Flutflüssigkeit das produzierte Formationswasser eingesetzt wird. Die Größe
dieses Wasserslugs beträgt 0,01 bis 4 PV, vorzugsweise 0,05 bis 1,0 PVO Dem Tensidslug
nachgeschaltet inji.ziert man zweckmäßigerweise sowohl aus Gründen der Mobilitätskontrolle
als auch zum Schutz der Tensidlösung vor eindringendem Formationswasser einen Polymerslug
in die Lagerstätteo Hierzu wird ein Polymer oder Polymergemisch in einer solchen
Konzentration in dem Formationswasser gelöst, daß die Viskosität 4- bis 6mal so
hoch ist wie die des Öls. Bei Lagerstätten mittlerer und höherer Salinität (3 bis
28 %) kommen hier insbesondere Biopolymere, wie Polysacharide oder Cellulosederivate,
die in Gegenwart der erhöhten Salzkonzentration noch eine ausreichende Viskosität
besitzen und keine Fällungen zeigen, infrage0
Aus Gründen einer
günstigeren Viskositätsanpassung der Tensidlösung an das Öl der Lagerstätte oder
zur Verminderung der Tensid- bzw. gegebenenfalls der Polymerretention kann es sinnvoll
sein, dem Tensid- bzw.
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dem Poiymerslug Alkohole oder auch Glykole als Cosurfactants zuzufügen.
Geeignete Co-surfactants sind hier z. B. i-Propanol, 1-Butanol, n-Butanol, t-Amylalkohol,
2-Ethylhexanol, Butyldiglykol, Butyltriglykol.
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Bei Formationswässern, die relativ arm an Erdalkallionen sind, kann
es sich als zweckmäßig erweisen, der Tensidlösung sowie dem vor- und nachgefluteten
Formationswasser lösliche Erdalkalisalze zuzusetzen. Bei der Anpassung des Tensids
an die Legerstätte, d. h. also bei der Messung der müssen diese Zusätze berücksichtigt
werden.
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Zweckmäßigerweise schließt sich an das Injizieren der Polymerlösung
normales Wasserfluten an. Dieses wird solange fortgesetzt, wie sich wirtschaftlich
Öl gewinnen läßt.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren
erläutern: Beispiel 1 Zur Herstellung einer künstlichen Formation wurde ein thermostatisierbares
Hochdruckrohr von 70 cm Länge und 5 cm Durchmesser, versehen mit Temperaturmeßeinrichtung
und Manometer, beidseitig verschließbar durch Gewindeverschlüsse mit Kapillareingang
und Druckhalteventilausgang mit kantengerundetem Quarzsand beschickt. Sodann wurde
die Sandscküttung mittels einer Hochdruckpumpe mit Formationswasser gesättigt und
durch einen Thermostaten die gewünschte Temperatur eingestellt. Es folgten die Permeabilitätsmessung
und anschließend die Rohölsättigung, wobei gleichzeitig der Haftwassergehalt bestimmt
wurde. Nunmehr setzte das Wasserfluten mit einer Flutgeschwindigkeit von ca. 3 m/d
ein. Nach Einfluten von ca. 1,5 PV Formationswasser, wobei ein Verwässerungsgrad
von 98 bis 100 % erzielt wurde, wurde das Tensid als Slug injiziert. Es folgten
als Slug die Polymerlösung (0,4 PV) und ca. 3,0 PV Formationswasser. Tensid-, Polymer-
und das anschließende Nachfluten mit Formationswasser erfolgten mit einer Flutgeschwindigkeit
von ca. 1 m/d.
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Die Lagerstättentemperatur betrug 47 Oc, ihr Druck 6o bar, die Porosität
der künstlichen Formation ca. 47 % ihre Permeabilität ca. 1 200 mD und ihr Haftwassergehalt
ca, 25 .
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Das Formationswasser enthielt ca. 20 % NaCl, 0,1 % KCl, 1,2 % CaCl2
und 0,4 MgCl2. Als Polymer diente Hydroxi-
ethylcellulose (0,25
%, gelöst in Formationswasser, Viskosität bei 25 oC ca. 60 Das). Als Rohöl wurde
ein paraffinbasisches Öl mit 20 1,486, d20 = 0,863 g/cm3 und 120 19 mPa.s verwendet.
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Als Tensidlösung wurden 0,2 PV einer 6,6 %igen Dispersion von carboximethyliertem
Nonylphenoloxethylat mit 5,5 Molen Ethylenoxid/Mol in Formationswasser eingesetzt.
Der Carboximethylierungsgrad betrug ca. 70 , die PIT der betreffenden Rohölemulsion
48 00.
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Durch das Wasserfluten wurde eine Entölung von 75 % erreicht, die
sich nach weiteren 1,3 PV nach Beginn des Tensidflutens um 23 % auf 98 % Gesamtentölung
steigern ließen. Während dss Transportes der durch das Tensid erzeugten Ölbank wurde
ein mittlerer Druckgradient von 0,6 bar/m gemessen.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel) Bei praktisch identischen Bedingungen,
Substanzen und Verfahrensschritten wie in Beispiel 1, jedoch bei einer eingestellten
Lagerstättentemperatur von 56 C (PIT be--trug wie im Beispiel 1 48 0c) wurde dieses
Vergleichsbeispiel durchgeführt. Durch Wasserfluten wurde eine Entölung von 73 %
erreicht, die nach weiteren 1,4 PV -nach Beginn des Tensidflutens sich auf 99 %
Gesambentölung steigern ließen. Jedoch wurde hierbei ein mittlerer Druckgradient
von 41 bar/m gemessen.
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Ein solcher Druckgradient würde bei Übertragung in das Feld zu Drucken
weit oberhalb des petrostatischen Druckes führen und damit den Einsatz der Tenside
bei der tertiären Erdölförderung ausschließen.
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Beispiel 3 Bei praktisch identischen Bedingungen, Substanzen und
Verfahrensschritten
wie im Vergleichsbeispiel 2 (Lagerstättentemperatur 56 °C),.jedoch mit einem carboximethy
lierten Nonylphenoloxethylat mit 5,9 Molen Ethylenoxid/ Mol wurde dieses Beispiel
durchgeführt. Die PIT betrug hierbei 58 C. Der Entölungsgrad nach dem Wasserfluten
mit 75 ffi ließ sich durch das Tensidfluten auf 99 % erhöhen, wobei der mittlere
Druckgradient einen Wert von 0,7 bar/m annahm.
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Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel) Bei praktisch identischen Bedingungen,
Substanzen und Verfahrensschritten wie im Beispiel 1, jedoch mit einem 0,4 PV Tensidslug
von carboxiinethyliertem Fettalkohol-(C12-C14)-oxethylat mit 4,5 Molen Ethylenoxid/Mol,
5,5 %ig dispergiert in Formationswasser (PIT 53 OC) und einer Lagerstättentemperatur
von 56 oC wurde dieses Beispiel durchgeführt. Durch Wasserfluten wurde eine Entölung
von 77 % bewirkt, die sich nach weiteren 1,4 PV durch das Tensidfluten auf 99 %
steigern liegen. Der mittlere Druckgradient stieg hierbei auf 23 bar/m.
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Beispiel 5 Dieses Beispiel wurde bei Bedingungen und Verfahrensschritten
sowie mit Substanzen wie im Vergleichsbeispiel 4 (PIT 53 °C) durchgeführt. Als tagerstättentemperatur
wurde jedoch hierbei ein Wert von 49 OC eingestellt.
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Die Entölung durch Wasserfluten betrug 76 , die durch das folgende
Tensidfluten weitere 22 . Gegenüber Vergleichsbeispiel 4 wurde hier ein mittlerer
Druckgradient von nur 0,7 bar/m gemessen.
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Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel) Bei praktisch identischen Bedingungen
und Verfahrensschritten sowie mit Substanzen wie im Beispiel 3, jedoch bei einer
Lagerstättentemperatur von 44 OC (PIT 58 °C,
also 14 0 über Lagerstättentemperatur)
wurde dieses Beispiel durchgeführt. Der Entölungsgrad nach dem Wasserfluten betrug
77 %. Durch das Tensid ließ er sich auf 94 % steigern1 wobei zunächst 10 % des Tertiäröls
emulsionsfrei und weitere 7 % in Form einer o/w-Emulsion gefördert wurden. Der mittlere
Druckgradient während des Transportes der Ölbank lag hier bei 0,6 bar/m.
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