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B e s c h r e i b u n g
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======================= Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Fassung und Abfuhr der in Mülldeponien entstehenden Zersetzungsgase über in die
Deponie eingebrachte Gas-Entnahmesonden, durch welche die Zersetzungsgase abgeführt
werden. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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In Mülldeponien entstehen innerhalb der geordnet abgelagerten, verdichteten
und abgedeckten biologisch chemisch zersetzbaren Abfälle, insbesondere durch anaerobe
Abbauprozesse Zersetzungsgase, die einen hohen Anteil von Methan enthalten, d.h.
brennbar sind.
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Da Methan in Verbindung mit Sauerstoff ein explosives Gemisch bilden
kann und außerdem Pflanzen schädigt, wenn es in deren Wurzelbereich dringt, d.h.
beispielsweise auch die Rekultivierung einer abgeschlossenen Deponie behindert,
ist man vereinzelt dazu übergegangen, Mülldeponien bewußt durch Eintreiben von Gas-Entnahmesonden
mit geschlitzter, d.h. gasdurchlässiger Wandung zu entgasen und das austretende
Gas- erforderlichenfalls nach vorheriger Reinigung - abzufackeln (DE-AS 24 08 497).
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Um eine möglichst weitgehende Entgasung des Mülls im gesamten zwischen
benachbarten Sonden liegenden Bereich sicherzustellen, wird an den Sonden eine
Absaugvorrichtung
angeschlossen. Dabei tritt dann aber das Problem auf, daß die Gasentstehung in den
ältesten, d.h. untersten Lagen des deponierten Mülls allmählich aufhört, wobei dann
- insbesondere bei randnahen Sonden - der unerwünschte Effekt auftritt, daß anstelle
des nunmehr nicht mehr in hinreichender Menge produzierten Zersetzungsgases von
dem erzeugten Unterdruck vom Rande her Luft durch den Müll hindurch angesaugt wird.
Es werden dann also keine hochenergetischen verbrennbaren Gase mehr erhalten, sondern
stark luftverdünnte, die nicht nur nicht verbrannt werden können, sondern darüber
hinaus wird auch unnötige Saugleistung für die Ansaugung der unerwünschten Luft
aufgewendet.
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Das angeschnittene Problem wird noch kritischer, nachdem in neuester
Zeit die Bestreben dahingehen, die Zersetzungsgase nicht mehr abzufackeln, sondern
die in ihnen enthaltene Energie nutzbar zu machen, indem die bei ihrer Verbrennung
entstehende Wärme beispielsweise zur Erzeugung von Dampf verwendet wird, mit dem
eine Turbine mit angekoppeltem Generator betrieben wird.
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Gegebenenfarls könnte auch daran gedacht werden, das Zersetzungsgas
nach Reinigung direkt in Gasmotoren zu verwenden. In jedem Falle muß dann aber sichergestellt
werden, daß die über die Entnahmesonden abgesaugten Zersetzungsgase auch eino hinreichende
Konzentration von verbrennbaren Bestandteilen haben.
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Der BrSindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, über den gesamten
Zeitraum, in welchem in einer Deponie Zersetzungsgase entstehen, die im wesentlichen
vollständige
Gewinnung dieser Gase in einer Form zu ermöglichen
in welche ihr Energieinhalt durch Verbrennung ausnutzbar ist.
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Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zu deponierende Müll in Schichten
vorgegebener Schichthöhe abgelagert wird, daß die Schichten rechtwinklig durchsetzende
Bohrungen oder Durchgangsöffnung in die Schichten eingebracht oder bei der Müllschüttung
ausgespart werden, in welche die Gas-Entnahmesonden eingeführt werden, und daß aus
den Gas-Entnahmesonden die sich in den Schüttungsschichten entwickelnden Zersetzungsgase
abgesaugt werden.
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Dabei kann es zweckmäßig seine bei Erreichen der vorgegebenen Schichtdicke
des Mülls ein Net von sich kreuzenden Rigolen in die Schicht einzubringen und diese
mit einer Schüttung aus Kies od.dgl. aufzufüllen, wobei die Schichten rechtwinklig
durchsetzende Bohrungen oder Durchgangsöffnungen in den betreffenden Schichten eingebracht
oder bei der Müllaufschüttung ausgespart werden. Über die Kiesschüttung in den Rigolen
ist mit relativ geringen Ansaugleistungen die Entgasung auch der von den Entnahmesonden
ferner liegenden Bereiche der Müllschüttung möglich, so daß also relativ wenige
in größeren Abständen vorzusehenden Gas-Entnahmesonden genügen, um auch aus größeren
Deponi@-flächen zuverlässig die entstehenden Zersetzungsgase zu gewinnen
Bevorzugt
wird das Verfahren dabei so durchgeführt, daß die deponierten Schichten jeweils
nach Erreichen einer vorgegebenen Schichtdicke durch Absperrfolien abgedeckt werden,
und daß den durch die Absperrfolien getrennten Schichten jeweils nur in dieser Schicht
oder jeweils nur in einem Teil dieser Schichten ansaugende Gas-Entnahmesonden zugeordnet
werden.
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Wenn sich dann nach langjähriger Entgasung einer Deponie zeigt, daß
in den untersten - und spAer auch weiter oben liegenden - Schichten nicht mehr genügend
energetische Zersetzungsgase entstehen bzw. daß der Gehalt an energetisch hochwertigen
verbrennbaren Gasen durch angesaugte Umgebungsluft unter einen Wert abgesunken ist,
in welchem das gewonnene Gas noch verbrannt werden kann, kann dann die Förderung
aus diesen speziellen Schichten entweder zeitweilig oder ganz eingestellt werden,
ohne daß die Absaugung aus den anderen noch in hinreichender Menge Zersetzungigase
liefernden Schichten unterbrochen werden müßte.
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Als Absperrfolien werden zweckmäßig im wesentlichen gasdichte Absperrfolien
verwendet. Alternativ können auch andere Zwischenlagen zwischen den Schichten, beispielsweise
gestampfte bindige Bodenschichten, vorgesehen werden, oder die Müllachichten werden
jeweils nach Erreichen der vorgegebenen Schichtdicke oberflächlich besonders stark
verdichtet, so daß der Zersetzungsgas-Übertritt von der einen zur anderen Schicht
zumindest starr vermindert wird.
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Die Bohrungen oder Durchgangs öffnung werden vorzugsweise mit einem
Durchmesser in die Mülischüttung eingebracht
bzw. in ihr ausgespart,
der größer als der Durchmesser der Gas-Entnahmesonden ist, und die zwischen der
Außenwandung der in die Bohrung eingebrachten Gas-Sonden und den Bohrungswandungen
gebild@ten Räume werden dann mit einer Kiesschüttung verfüllt.
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Zweckmäßig wird dabei vor dem Einbringen der Kiesschüttung jeweils
ein im Außendurchmesser dem Durchmesser der Bohrung bzw. der Durchgangsöffnung der
Müllschüttung etwa entsprechendes Rohr mit durchbrochener Wandung in die Bohrung
eingebracht. Das Gas kann also unter strömungsgünstigen Bedingungen durch den Porenraum
der kiesschüttung ungehindert in die Gas-Entnahmesonden eintreten, wobei die rechtwinklig
zur Schichthöhe gemessene Dicke der Kiesschüttung und damit der Durchmesser der
einzubringenden Bohrung relativ gering gehalten werden kann.
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Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehene
Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine in die Bohrungen in den Schüttungsschichten
einsetzbare Gas-Entnahmesonden-Anordnung mit einem durchgehenden, zumindest am oberen
Ende geschlossenen und in den vorgegebenen Schichthöhen mit gasdichten Querschotts
versehenen perforierten Gas-Sammelrohr größeren Durchmessers, in welchem die Querschotts
gasdicht durchsetzende und in ihrem unterhalb des letzten durchsetzten Querschotts
liegenden Endbereich mit wenigstens einer Saugöffnung versehene, in den übrigen
Bereichen oberhalb des untersten durchsetzten Querschotts jedoch eine gasdicht geschlossene
Wandung
aufweisende Saugrohre kleineren Durchmessers unterschiedlicher
Länge angeordnet und aus dem oberen geschlossenen Ende des Gas-Sammelrohrs herausgeführt
sind, deren Länge so gestuft ist, daß das Ende des längsten Saugrohrs bis in den
untersten abge schotteten Bereich des Gas-Sammelrohrs, des nächst kürzeren Saugrohrs
bis in den darüber nächstfolgenden abgeschotteten Bereich des Gas-Sammelrohrs usw.
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reicht; einen über dem Gas-Sammelrohr angeordneten, an eine Absaugvorrichtung
anschließbaren Gas-Sammelraum in welchem die oberen Enden der Saugrohre getrennt
münden; und durch Jeweils ein vor der Mündung der Saugrohre in den Sammelraum in
den Saugrohren angeordnetes, wahlweise zu öffnendes und zu schließendes Absperrorgan.
Die so ausgebildete, in einer Bohrung oder Durchgangsöffnung in einer zu entgasenden
Deponie eingesetzte Gassonden-Anordnung ermöglicht es, Zersetzungsgase wahlweise
aus den einzelnen getrennten Schüttungsschichten bzw Jeweils aus einem Teil derselben
abzusaugen, weil - abhängig von der Anordnung der Querschotts - Jeder oder Jedenfalls
einem Teil der Schüttungsschichten ein gesondertes, Jeweils in dem der betreffenden
Schüttungsschicht bzw. den betreffenden Schüttungsschichten zugeordneten abgeschotteten
Abschnitt des Gas-Sammelrohrs mündendes Saugrohr zugeordnet ist, welches durch Betätigung
des zugeordneten Absperrorgans unabhängig mit dem unter Unterdruck stehenden Gas-Sammelraum
verbindbar bzw von ihm abschaltbar ist.
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Das Gas-Sammelrohr und/oder die Saugrohre sind dabei zweckmäßig Jeweils
aus Längsabschnitten zusammengesetzt, so daß eine für die nachträgliche Ausrüstung
einer
älteren Deponie bestimmte Gas-Entnahmesonden-Anordnung auf der Baustelle selbst
aus Einzelabschnitten montiert werden kann. Andererseits wird dadurch auch der abschnittsweise
Aufbau der Vorrichtung mit zunehmender Schichthöhe vom Beginn des Aufbaus einer
Deponie an und die Verlängerung einer bereits montierten Sonden-Anordnung möglich,
wenn des durch Anwachsen der Deponiehöhe durch nach der Montage der Sonden-Anordnung
deponiert Abfälle erforderlich ist, Die Ausgestaltung ist dabei zweckmäßig so getroffen,
daß jeder Sammelrohr-Abschnitt und/oder Saugrohr-Abschnitt an seinem einen Ende
mit einem erweiterten Einschub-Abschnitt versehen ist, dessen lichter Innen durchmesser
etwa gleich dem Außendurchmesser des anderen Endes ist, und daß die gasdichten Querschotts
etwa entsprechend der Schichthöhe bzw einem Mehrfachen der Schichthöhe der Müllschichten
Jeweils in dem mit dem Einschub-Abschnitt versehenen Ende eines Sammelrohr-Abschnitts
im Bereich des Durchmessersprungs vom lichten Sammelrohr-Innendurchmesser zum Innendurchmesser
des Einschubabschnitts vorgesehen sind, wobei in den Querschotts eine der Anzahl
der hindurchzuführenden Saugrohre enteprechende Anzahl von dem Außendurchmesser
der Saugrohre entsprechend geformt und bemesenen Durchbrüchen vorgesehen sind. Die
Montage der Sammelrohr-Abschnitte ebenso wie die der Saugrohr-Abschnitte kann also
durch Einschubmontage erfolgen, wobei wenigstens die Sammolrohr-Abschnitte nach
der Einschubmontage zusätzlich - beispielsweise durch Verschraubung oder Verstiftung
des Einschubabschnitts mit dem eingeschobenen Ende dos nächstfolgenden Sammelrohr-Abschnit.ts
formschlilssig
verbunden werden sollten, um erforderlichenfalls ein Herausziehen der gesamte Sonden-Anordnung
aus einer zugehörigen Bohrung oder Durchgangsöffnung zu ermöglichen. Alternativ
sind die Rohr-Abschnitte auch durch Schraubmuffen- oder Flanschverbindungen koppelbar.
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Der Abdichtung der von den Querschötts getrennten Sammelrohr-Abschnitte
gegeneinander im Bereich der die Querschotts durchsetzenden Saugrohre dient eine
Ausbildung, bei welcher die Durchbrüche jeweils auf der aus dem Einschub-Abschnitt
herausweisenden Seite des Querschotts mit einer umlaufenden Ansenkung zur Aufnahme
eines Dichtrings, z.B. eines Rundschnurrings, versehen sind, wobei jedem Querschott
eine zusätzliche lose Schottplatte zugeordnet ist, deren Außendurchmesser etwas
kleiner als der lichte Innendurchmesser der Sammelrohr-Abschnitte ist, und die mit
in Anzahl, Anordnung und Bemessungen den Durchbrüchen im zugeordneten Querschott
entsprechenden Durchbrüchen versehen ist. Die die Saugrohre an den Querschotts abdichtenden
Dichtringe werden dann zwischen den festen Querschott und der nachträglich montierbaren
Schottplatte angeordnet.
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Dabei werden zweckmäßig auch die Saugrohr-Durchbrüche der losen Schottplatten
an einer Seite ebenfalls mit ringsum laufenden Ansenkungen versehen, so daß von
den Ansenkungen an den Durchbrüchen eines Querschotts und den Ansenkungen an einer
zugeordneten, mit der die Ansenkungen aufweisenden Seite zum Querschott
weisend
auf diese aufgelegte Schottplatte Jeweils ein Raum zur Aufnahme des Dichtrings gebildet
wird, Im Falle der Verwendung von Rundschnurringen mit einem etwa dem Außendurchmesser
der Saugrohre entsprechenden Innendurchmesser als Dichtring, wird deren Dicke etwas
größer als die gesamte Tiefe der beiden einander zugeordneten Ansenkungen im Querschott
und in der Schottplatte bemessen, so daß nach der Montage zwischen der Schottplatte
und dem Querschott ein Anzugs spalt verbleibt. Wenn dieser Spalt durch Zusammenspannen
der Schottplatte und der Querschottplatte dann verringert wird, werden die Rundschnurringe
so verformt, daß sie sich unter Vorspannung flächig an die Außenwandung der Saugrohre
und die Wände der Ansenkungen anlegen und so eine hermetisch dichte Durchführung
der Saugrohre durch die Querschotts bewirkens Obwohl die Schottplatto bereits durch
ihr Eigengewicht eine gewisse Verformung der Rundschnurringe und damit eine gewisse
Dichtwirkung hervorrufen, empfiehlt es sich, die Schottplatte mit dem zugeordneten
Querschott zusammenspannbar auszubilden, was beispielsweise einfach durch Verschrauben
der Schottplatte mit dem Querschott möglich ist.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zoigt:
Fig.
1 einen schematischen Vertikalschnitt durch einen Abschnitt einer Mülldeponie mit
zwei benachbarten, in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten Gas-Entnahmesonden-Anordnungen3
Fig. 2 eine Teilschnittansicht in Richtung der Pfeile 2-2 in Fig. 1; Fig. 3 eine
Teilschnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 3-3 in Fig. 1; Fig. 4 einen Vertikalschnitt
durch ein Ausfuhrungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gas-Entnahme sonden-Anordnung;
- Fig. 5 eine Schnittansicht in Richtung der Pfeile 5-5 in Fig. 4; und Fig. 6 eine
Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 6-6 in Fig. 4.
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In den Figuren 1 bis 3 ist schematisch der Querschnitt eines Teils
einer aus insgesamt vier Müll-Schüttungsschichten I, II, III und TV aufgebauten
Mülldeponie 10 dargestellt, wobei die Zahl dieser Schüttungsschichten nur als Beispiel
zu verstehen ist, die in der Praxis zu Beginn des Aufbaus einer Deponie geringer
und - nach langjähriger Befüllung der Deponie - auch größer sein kann. Der Abfall
oder Müll in den Schüttungsschichten 1 - III ist beim Anfall in üblicher Weise verdichtet
worden, und spätestens bei Erreichen der vorgegebenen Höhe einer Schüttungsschicht
ist jeweils ein gitterartiges Netz von sich rechtwinklig kreuzenden schmalen und
niedrigen Kanälen, sogenannten Rigolen 12, aus der Oberfläche der verdichteten Schicht
ausgehoben und mit einer Kiesschüttung aufgefüllt worden, oder die ent-Rigolen/stehen
durch netzartig aufgebrachte Kiesschüttungen bevor die vorgegebene Höhe erreicht
ist. Diese
Kiesschüttung bleibt auch nach Verdichtung der deponierten
Abfälle porös, d.h. für Gase durch lässig, so daß die in den Schüttungschichten
entstehenden Zersetzungsgase zum größeren Teil über die Rigolen 12 gesammelt und
abgeführt werden können, zum anderen Teil aber auch direkt durch die auch nach der
Verdichtung noch porösen Schüttungsschichten strömen können. Auf die Oberfläche
einer derart mit dem Rigolennetz versehenen Schüttungsschicht ist dann vor der erneuten
Ablagerung von Abfällen der nächstfolgendon Schüttungsschicht eine Absperr-Folienlage
16 aufgebracht, welche den Übertritt von Zersetzungsgasen von der einen in die andere
Schüttungsschicht I, II, III und IV im wesentlichen verhindert, wobei direkt auf
der Absperr-Folienlage 16 ebenfalls wieder ein Netz von streifenförmigen Kiesschüttungen
aufgeschüttet werden kann, welches dann am Boden der nachfolgend abgelagerten Müllschicht
ebenfalls wieder ein Rigolennetz bildet Je nach Art und Verdichtungsgrad des anfallenden
Mülls kann es - insbesondere bei höheren Schüttungsschichten - zweckmäßig sein,
in jeder Schüttungsschicht höhenmäßig versetzt zusätzliche Netze von mit Kiesschüttung
gefüllten Rigolen vorzusehen. Dabei empfiehlt es sich dann, die Rigolen in den höhenversetzten
Netzen mit unterschiedlichen Richtungsverläufen anzuordnen, wie dies beispielsweise
in den Figuren 2 und 3 veranschaulicht ist, wo die in der Schüttungsschicht II vorgesehenen
Rigolen gegenüber den in der Schüttungsschicht I vorgesehenen mit einem um 45° winkelversetzten
Verlauf dargestellt sind.
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In geeigneten Abständen sind von der Oberseite bis zum gewachsenen
Boden der Deponie durchgehende senkrechte Bohrungen 18 in den Müllschüttungen vorgesehen,
wobei diese Bohrungen zweckmäßig Jeweils durch Rigolen-Kreuzungspunkte in den Rigolennetzen
geführt sind.
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Die Bohrungen 18 sind mit aus dem Brunnenbau bekannten Filterrohren
20 mit Schlitz- oder Schlitzbrückenlochung ausgefüttert, so daß sie zwar einerseits
die Bohrungswandung stabilisieren, andererseits aber den Übertritt von aüs den Rigolen
zuströmenden Zersetzungsgasen in die Bohrungen 18 ermöglichen. Der hier verwendete
Begriff "Bohrungen" ist dabei nicht so zu verstehen, daß er nur nachträglich , d.h
nach Erreichen der vorgegebenen Höhe der Schüttungsschichten eingebohrte oder mit
einem geeigneten Bagger ausgehobene Durchgangsöffnungen bezeichnet, sondern sich
auch auf solche die Müllechicht durchsetzende Öffnungen bezieht, die beim Aufsohütten
des Mülls von vornherein ausgespart werden Mittig innerhalb der Filterrohre 20 ist
jeweils ein ebenfalls aus Abschnitten von Filterrohren geringeren Durchmessers aufgebautes
Gas-Sammelrohr angeordnet, welches durch eine umgebende Kiesschüttung 24 im umgebenden
äußeren Filterrohr zentriert und gehalten ist.
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Da eine Mülld@p@nie in der Praxis nach und nach aufgeschüttet und
aufgebaut wird, werden auch die äußeren Filterr@hre 20 und die Gas-Sammelrehre 22
in den Bohrungen 18 dementsprechend nach und nach durch Ansetzen neuer Rohrabschnitte
verlängert, wober jeweils auch die Kiesschüttung eingebracht wird. Es ist @@mit
möglich, immer dann, wenn die Höhe einer Schüttungsschicht I, II, III und IV erreicht
ist, und auf der Oberfläche der dann verdichteten Schüttungsschicht die Absperr-Felienlage
16 (oder eine andere geeignete Sperrschicht) aufgebracht wird, auch die Kiesschüttung
zwischen den Filterrohren 20 und den Gas-Sammelr@hren 22 durch eine im wesentlichen
gasundurchlässige Schicht 26 aus Felie, gestampften bindigen Bodenmaterialien oder
Aufgießen einer anschließend aushärtenden Bet@nschicht gasundurchlässig gegen die
in Höhenrichtung anschließende Kiesschüttung abzuschließen.
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Jeweils im wesentlichen fluchtend mit den Absperr-Folienlagen 16 (oder-in
der Praxis-einem Teil der Absperr-Folienlagen oder Sperrschichten) sind im Gas-Sammelrohr
22 Querschotts 28 vorgesehen, die nachstehend in Verbindung mit den Figuren 4 bis
6 noch näher erläutert werden. Festzuhalten ist jedenfalls, daß beim gezeigten Ausführungsbeispiel
den Schüttungsschichten I, II, III und IV jeweils entsprechende gasdicht gegeneinander
abgeschottete Höhenabschnitte im Filterrohr 20 und im Gas-Sammelrohr 22 zugeordnet
sind.
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In Figur 4 ist eine Ausfhrungsfonn eines in einem Filterrohr 20 anzuordnenden
Gas-Sammelrohrs 22 mit Querschotts 28 gezeigt, wobei jeweils nur der Bereich des
Gas-Sammelrohrs dargestellt ist, in welche die Querschotts angeordnet sind, wihrend
die Zwischenabschnitte aus Gründen der Platzersparnis weggebrochen sind. Das Gas-Sammelrohr
20 ist aus Filterrohr-Längsabschnitten 30 mit Schlitzlochung zusammengesetzt.
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Die Verbindung der Längsabschnitte 30 erfolgt durch einen Jeweils
am, oberen Ende jedes Längsabschnitts vorgesehenen, von einem teilweise passend
über das Ende geschobenen und mit diesem Ende verschweißten Ringabschnitt gebildeten
Einschubabschnitt 32, in dessen über den Längsabschnitt 30 vorstehenden Abschnitt
jeweils das unter Ende des nächstfolgenden Längsabschnitts 30 einschiebbar ist.
Durch den Einschubabschnitt und das untere Ende des zu befestigenden Längsabschnitts
durchsetzende Schrauben oder Stifte werden die Längsabschnitte formschlüssig mit
ein ander verbunden.
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Die Querschotts 28 sind innerhalb des Einschubabschnitts 32 auf der
Stirnfläche des Längsabschnitts 30 aufruhend angeordnet. innerhalb des Gas-Sammelrohrs
sind Saugrohre 34a, 34b, 34c und 34d entsprechend geringeren Durchmessers angeordnet,
deren obere Enden aus dem obersten Querschott 28 herausgeführt sind. Diese Saugrohre
sind aus Saugrohr-Abschnitten zusammengesetzt, wobei die Verbindung der Abschnitte
durch Steck- oder - vorzugsweise - durch Schraubmuffen-Verbindung erfolgt.
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Eine solche Schraubmuffen-Verbindung der die Saugrohre 34a und 34c
bildenden Saugrohr-Abschnitte ist in Figur 4 bei 36 ge o Die Saugrohre 34 haben
unterschiedliche Längen, wobei da@ Saugrohr 34a bis in den der Müll-Schüttungsschicht
I zugeordneten abgeschotteten Bereich des Gas-Sammelrohrs 22 geführt ist und dabei
die Querschotts 28 abgedichtet durchsetzt Das Saugrohr 34b ist in den der Müll-Schüttungsschicht
II zugeordneten abgeschotteten Bereich des Gas-Sammelrohrs 22 geführt usw. , so
daß also in@jedem abgeschotteten Abschnitt des Gas-Sammelrohrs mindestens eines
der Saugrohre 34 mündet.
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Über diese jeweils nur in dem abgeschotteten Bereich, in welchem sie
münden, mit Öffnungen oder Durchbrüchen versehenen Saugrohre kann also jeweils einer
der abgeschotteten Abschnitt des Gas-Sammelrohrs und somit jeweils eine der Schüttungsschichten
entgast werden, wofür die oberen, aus dem Gas-Sammelrohr 22 vortretenden Enden der
Saugrohre abgedichtet an Rohrkrümmer 38 angeschlossen sind, die in einen gemeinsamen
Gas-Sammelraum 40 führen, in dem durch Anschluß an eine (nicht gezeigte) Absaugvorrichtung
ein Unterdruck erzeugbar ist, welcher die Absaugung der in die abgeschotteten Bereiche
des Gas-Sammelrohrs 22 eintretenden Zersetzungsgase über das jeweils zugeordnete
Saugrohr 34 bewirkt. In jedem Rohrkrümmer 38 ist ein in der Zeichnung nur schematisch
dargestelltes wahlweise zu öffnendes und zu schließendes Absperrorgan 42, beispielsweise
ein Absperrventil, angeordnet, webei zusätzlich auch noch ein (nicht/gezeigter)
Absperrhahn zur Entnahme des jeweils über das zugeordnete Saugrohr abgesaugten Zersetzungsgases
für Analysenzwecke vorgesehen sein kann.
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Durch Öffnen bzw. Schließen können also die in den einzelnen Schüttungsschichten
I, II, III und IV entstehenden Zersetzungsgase wahlweise getrennt abgesaugt werden.
Wenn eine der Müll-Schüttungsschichten, z.B. die Schüttungsschicht I kein oder nicht
mehr genügend Zersetzungsgas liefert, oder wenn sich herausstellt, daß das aus dieser
Schüttungsschicht angesaugt. Gasgemisch zu weitgehend mit von außen nachgesaugter
Umgebungsluft verdünnt ist, kann also das Abeperrorgan 42 des zugeordneten Saugrohrs
34a geschlossen werden, so daß dann nur noch aus den verbleibenden Schüttungsschichten
II, III und IV die hier noch in hinreichender Menge anfallenden Zersetzungagase
abgesaugt werden.
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Zum Hindurchführen der Saugrohre 34a, 34b, 34c und 34d durch die Querschotts
28 sind in diesen passende Durchbrüche 44 mit Ansenkungen 46 vorgesehen.
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Auf die Saugrohre aufgeschobene und in den Ansenkungen 46 liegende
Rundschnurringe 48 dienende Abdichtung der Saugrohr-Durchfhrungen durch die Querschotts
28, wofür jedem Quorschott eine zusätzliche lose Schottplatte 50 zugeordnet ist,
deren Außendurchmesser etwas kleiner als der lichte innendurchmesser der Sammelrohr-Längsabschnitte
30 ist, und die mit in Anzahl, Anordnung und Bemessung den Durchbrüchen 44 der zugeordneten
Querschotts 28 entsprechenden Durchbrüchen 52 mit Ansenkungen 46 versehen sind.
Die Größe der Ansenkungen 46, 54 ist im Verhältnis zur Dicke aer Rundschnurringe
48 so gewählt, daß die zunächst lose auf die Rundschnurringe aufgelegten Schottplatten
noch
einen gewissen Abstand vom zugeordneten Querschott haben, Durch Zusammenspannen
der Schottplatte 50 mit dom zugeordneten Querschott 28 können die Rundschnurringe
also zusammengedrückt und damit eine hermeticche Abdichtung der Saugrohr-Durchführungen
bewirkt werden. Dieses Zusammenspannen erfolgt zweckmäßig durch Verschraubung dor
Schottplatten 50 mit dem jeweils zugeordneten Querschott 28. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
erfolgt dieses Zusammenspannen der Schottplatten 50 mit den Querschotts 28 durch
Schraubbolzen 56, die von der Unterseite aus in Bohrungen in den Querschotts eingesetzt
und fo8tgeschweißt sind, so daß ihre vorstehenden Gewindeschäfte durch zugeordnet.
(nicht gezeigte) Bohrungen in den Schottplatten 50 hindurchgeführt werden können
Auf die Enden der Gewindeschäfte aufgeschraubte Muttern 58 bewirken dann das Zusammenspannen
der Schottplatten mit den Querschotts und somit die Verformung der Rundschnurringe
48.
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Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen
und Weiterbildungen des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Verfahrens ebenso wie
des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels der zur Durchführung des Verfahrens
dienenden Vorrichtung verwirklichbar sind. Solche Weiterbildungen können sich beispielsweise
auf die Anzahl von im Gas-Sammelrohr vorgesehenen abgeschotteten Abschnitten und
die dementsprechende Anzahl von jeweils in die einzelnen abgeschotteten Abschnitto
geführten Saugrohre beziehen.
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Bei der Durchftlhrung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es auch
zweckmäßig sein, die Mülischichten nach Erreichen relativ niedriger Schichtdicken
zu verdichten und mit einer Sperrschicht gegen die nächstfolgende Müllschicht abzuschließen.
- Um eine zu große Anzahl Von Schotts und eine entsprechende Anzahl von Saugrohren
und - daraus zwangsläufig folgend - eine erhebliche Vergrößerung des Durch messers
des Gas-Sammelrohrs und somit auch eine entsprechende Qu.rschnittsvergrößerung der
Bohrung sowie des gegebenenfalls vorgesehenen Futterrohrs zu vermeiden, könne dann
einem abgeschotteten Bereich jeweils zwei oder mehr Müllschichten zugeordnet werden,
die über diesen Bereich gemeinsam entgast werden. In manchen Fällen kann es auch
zweckmäßig sein, im Randbereich einer Deponie - wegen der dort größeren Gefahr der
Ansaugung von Umgebungsluft über die Deponieränder - Gas-Entnahmesonden mit einer
größeren Anzahl von Schottabschnitten im Gas-Sammelrohr als in der Deponiemitte
vorzusehen.
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L e e r s e i t e