DE3122689C2 - N-Trifluoracetyl-adriamycin-14-0-hemiglutarat und -hemiadipat und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen - Google Patents
N-Trifluoracetyl-adriamycin-14-0-hemiglutarat und -hemiadipat und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische ZubereitungenInfo
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Abstract
N-Trifluoracetyl-adriamycin-14-O-hemiglutarat und -hemi adipat besitzen Antitumor-Aktivität und geringe Toxizität und sind bei einem physiologischen pH im Bereich von 7,2 bis 7,5 in Wasser löslich.
Description
Die Erfindung entstand im Rahmen einer von dem Department of Health, Education and Welfare geförderten
Arbeit
Die Erfindung betrifft die in den Patentansprüchen 1 und 2 angegebenen neuen wasserlöslichen Verbindungen
mit Antitumor-Aktivität gegen die murinen Leukämien P388 und LI210 und geringer Toxizität sowie pharmazeutische
Zubereitungen, die diese Verbindungen zusammen mit einem pharmazeutisch unbede-jklichen,
nicht-toxischen wäßrigen Träger enthalten und für die Verabreichung an Mäuse mit gewissen Tumoren zur Verlängerung
von deren Lebensdauer wertvoll sind.
Adriamycin (Doxorubicin) und Daunomycin (Daunorubicin) und verwandte Verbindungen wie gewisse
N-Trifluoracst"!-Deriv2te sind in dsn US-PS 35 90 028 und 38 03 124 beschrieben worden Letzteres Patent
beschreibt außerdem die Herstellung von N-Trifiuoracetyl-adriamycin-M-acetat (dort als 14-Acetoxy-N-trifluoracetyl-dajinomycin
bezeichnet), gibt jedoch nicht an, daß diese Verbindung irgendeine therapeutische oder
pharmakologische Aktivität besitzt, und enthält auch keinerlei Vorschläge hinsichtlich ihrei Verwendbarkeit,
außer ihrer Verwendung zur Herstellung von N-Trifluoracetyl-adriamycin, von dem Adriamycin chemisch abgeleitet
werden kann.
Adriamycin unterscheidet sich von Daunomycin dadurch, daß das erstere in 14-Stellung eine Hydroxyl-Gruppe
enthält, das letztere jedoch nicht, indem es stattdessen ein Wasserstoff-Atom besitzt. Die Strukturformel
des Adriamycins ist die folgende:
O OH
CH3O O OH O
CO-CH2OH
OH
HO
NH2
In der US-PS 40 35 566 wurden N-Trifluoracetyl-adriamycin-M-alkanoate. in denen der Alkanoat-Rest 2 bis
14 Kohlenstoff-Atome besitzt, sowie solche Verbindungen enthaltende therapeutische Zubereitungen beschrieben;
den Verbindungen wird Antitumor-Aktivität zugeschrieben.
Obwohl Daunorubicin und Adriamycin für die klinische Behandlung eines Spektrums neoplasmatischer
Erkrankungen, darunter Leukiimien, Lymphome und verschiedene feste Tumoren, insbesondere Sarkome in
weichen Geweben, von Bedeutung sind, wird ihre Verwendung von toxischen Nebenwirkungen begleitet, insbefondere
von einem akuten Knochenmarkzerfall (myelosuppression) und einer kumulativen, dosisbezogenen
Kardiotoxizität, so daß diese beiden Nebenwirkungen die anwendbare Dosis begrenzen. N-Trifluoracetyl-adriamycin-
14-valerat, eine der in der US-PS 40 35 566 beschriebenen Verbindungen, wurde sehr weitgehend
geprüft und erwies sich als überlegen gegenüber Adriamycin und Daunomycin. Darüber hinaus ist diese Verbindung
im allgemeinen weniger toxisch und insbesondere signifikant weniger kardiotoxisch als die Stammverbindung,
wie sowohl in Tierversuchen als auch bei der klinischen Prüfung am Menschen gefunden wurde.
Die genannte Verbindung ist jedoch in hohem Maße lipophil und damit praktisch wasserunlöslich. Zur klinischen
Anwendung muß das Mittel für eine intravenöse Verabreichung in einem ein oberflächenaktives Mittel
enthaltender Träger formuliert werden. Die derzeit üblicherweise verwendete Formulierung enthält die Verbindung
zu einer Endkonzentration von 0,35 mg/ml gelöst in einem Gemisch aus 0,5% Emulphor EL-620 (einem
polyethoxylierten Rizinusöl), 0,5% Ethanol und 99% physiologischer Kochsalzlösung. Demnach muß ein Patient
mit einer Körperoberfläche von 1,0 m2, der eine Dosis von 600 mg/m2 des Arzneimittels, d. h. die übliche, einmal
alle 21 Tage während eines Zeitraums von 24 Stunden verabreichte klinische Dosts, erhält, etwa 1,7 Liter
Infusionslösung aufnehmen. Derartig große Volumina bedingen zwangsläufig eine ununterbrochene Infusionsdauer
von 24 Stunden. Bei einigen Patienten, die eine Dosis von 400 mg/m2 erhielten, trat nach Verabrei-
chung von etwa 2/3 der Infusionsmenge ein offenbar durch den Träger hervorgerufenes Brustschmerzsyndrom
auf. In diesen Fällen beseitigte die Verabreichung eines Steroids (Hydrocortison-hemisuccinat) den Symptomkomplex, und routinemäßig wurde eine Steroid-Prophylaxe eingeführt; diese Verfahrensweise hat zwar die
Brustschmerz-Symptome in ihrer Gesamtheit verhütet, dies jedoch unter Inkaufnahme aller durch das Mittel |
bedingten Folgen. 5 |
Nunmehr wurde gefunden, daß N-Trifluoracetyl-adriamycin- 14-O-hemiglutarat und -hemiadipat eine Cytotoxizität
oder Antitumor-Aktivität entfalten, die größer ist als diejenige des Adriamycins und annähernd gleich
derjenigen des N-Trifluoracetyl-adriamycin-14-valerats, und in bezug auf ihre pharrnakologischen Eigenschaften
signifikant weniger toxisch gegenüber Mäusen als Adriamycin unti Daunomycin sind. Gleichzeitig aeigen
diese Verbindungen eine um ein Vielfaches größere Wasserlöslichkeit bei einen; physiologischen pH tm
Bereich von 7,2 bis 7,5 als N-Trifluoracetyl-adriamycin-14-valerat unter denselben Bedingungen und sind sogar
in Abwesenheit von Dispersionsmitteln und Alkohol löslich. Darüber hinaus zeigen das Hemiglutarat und das
Hemiadipat gemäß der vorliegenden Erfindung trotz der viel größeren Wasserlöslichkeit eine ausgezeichnete
Hydrolysebeständigkeit und sind dementsprechend hinreichend stabil, um auch in Form wäßriger Lösungen
• versandt und beträchtliche Zeitspannen gelagert werden zu können.
|: Demgemäß können die Verbindungen gemäß der Erfindung in demselben Träger, der derzeit klinisch für das
analoge Valerat verwendet wird, jedoch in sehr viel höheren Konzentrationen, verabreicht werden, so daß eine
einzelne Dosis von insgesamt 10 bis 20 ml Volumen die 24 Stunden dauernde Infusion ersetzen kann.
Die neuen Verbindungen gemäß der Erfindung können mittels analoger Verfahren zu denjenigen für die Hersteilung
der lN-Trifluoracetyl-adriamycin-14-aIkanoate, wie sie in der US-PS 40 35 566 beschrieben werden, in
der Weise hergestellt werden, daß allgemein das Glutarsäure- oder Adipinsäure-mononatriumsalz, je nach
gewünschter Verbindung, an die Stelle des Aikansäüre-nairiurnsäizes tritt; sie können abcrauch mittels anderer
Verfahren hergestellt werden.
Die die neuen Verbindungen gemäß der Erfindung als Wirkstoffe enthaltenden pharmazeutischen Zubereitungen
können durch Dispergieren oder Auflösen des Wirkstoffs in einem beliebigen pharmazeutisch unbedenklichen,
nicht-toxischen Träger hergestellt werden, der für die gewünschte Form der Verabreichung geeignet
ist, die parenteral, d. h. durch infravenöse, intramuskuläre oder intraperitoneale Injektion, oder in anderer
üblicher Weise, erfolgen kann. Vorzugsweise ist der Träger ein wäßriges, auf pH 1,2 bis 7,5, den physiologischen
Bereich, gepuffertes Medium. Jeder gebräuchliche Puffer, wie Tris, Phosphate, Bicarbonate oder Citrate, kann
verwendet werden. Falls erwünscht, kann Kochsalzlösung verwendet werden, wenn ihr pH eingestellt und sie
gepuffert wurde. Nichtionische Emulgatoren wie polyethoxyliertes Rizinusöl, polyethoxyliertes Sorbitanmonooleat
und ti;rgleichen können in Mengen bis zu 10 Gewichts-%, ebenso wie Alkohol, anwesend sein, um,
wie bei der klinischen Anwendupc des Valerats, die Löslichkeit der neuen Verbindungen zu erhöhen; dies ist
jedoch im allgemeinen unnötig, da die Verbindungen in auf pH 7,2 bis 7,5 gepuffertem Wasser ohne den Zusatz
von Emulgatoren oder von A!xoho' bis zu einer Konzentration von ungefähr 60 mg/ml löslich sind.
Die therapeutische Wirksamkeit und Toxizität der neuen Verbindungen und Wirkstoffe gemäß der Erfindung
wurden durch in-vitro-Versuche und durch in-vivo-Untersuchungen an Mäusen geprüft. Bei den in-vitro-Versuchen
wurde die wachstumshemmende Wirkung der Materialien auf Kulturen des Zellstammes CCRF-CEM
gemessen. Dieser Zellstamm wurde, wie von Foley et ai. Cancer 18, 522 ff. (1965), beschrieben, aus dem peripheren
Blut eines an lymphoblastischer Leukämie leidenden Kindes isoliert, und die Prüfung w.-rde nach dem ao
Verfahren von Foley und Lazarus, Biochem. Pharmacol. 16,659 ff. (1967), durchgeführt; die Ergebnisse werden
in Form derjenigen Dosen, in imol/l, angegeben, die für eine 50prozentige Hemmung des Wachstums der Kulturen
im Vergleich zu Kulturen ohne Medikamentenzusatz (ID50) erforderlich waren. Die in-vivo-Versuche wurden
mit Lösungen durchgeführt, die 0,2 bis 0,7 Gewichts-% des Wirkstoffs in einer aus je 10 VoIumen-% von
polyethoxyliertem Rizinusöl und Ethanol in Kochsalzlösung bestehenden Formulierung enthielten und intraperitoneal
injiziert wurden. Untersucht wurde die Antitumor-Aktivität gegen die murinen Leukämien P388
und L1210 in männlichen BDFrMäusen gemäß den Protokollen des National Cancer Institute, wie sie von
Geran et al. Cancer Chemotherap. Rep., Teil 3, Band 3, S. 1 ff. (1972), veröffentlicht wurden; mit Rücksicht auf
eine Materialeinsparung wurde abweichend ein »qd 1 -4« Schema anstelle des »qd 1 -9« /ugrundegelegt.
Die optimale Dosierung wurde durch Prüfung von Dosismengen im Bereich einiger Vielfacher von 10 mg pro
kg des Körpergewichts ermittelt. Eine gewisse Wirksamkeit kann, je nach der speziell verwendeten Verbindung,
bei Dosismengen von 30 bis 70 mg pro kg Körpergewicht beobachtet werden.
Die Beispiele beschreiben bevorzugte Ausführungsformen -ler Erfindung zur näheren Erläuterung der Herstellung
und Wirksamkeit der genannten Verbindungen.
55 Beispiel 1
N-Trifluoracetyl-adriamycin-14-O-hemiglutarat:
Verfahren I
Herstellung unter Rückfluß in Aceton
Herstellung unter Rückfluß in Aceton
Ein Gemisch von 14-Iod-N-trinuoracetyI'ununomycin (200 mg; 0,26 mmol) und Glutarsäure-mononatriumsalz
(1,2 g) wurde in 3 ml Wasser aufgenommen und mit 350 ml Aceton verdünnt. Die Reaktionsmischung wurde
10 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung filtriert und der Filterkuchen
mit heißem Aceton gewaschen, bis die ablaufende Waschflüssigkeit nicht mehr gefärbt war. Das mit den
Waschflüssigkeiten vereinigte Filtrat wurde unier vermindertem Druck zurTrockne eingedampft, und der Rück-
stand wurde in Chloroform (200 ml) gelöst. Die Chloroformlösung wurde dreimal mit je 150 ml Wasser gewaschen,
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet gefiltert und auf ein Volumen von etwa 2 bis 3 ml eingedampft
Dies Konzentrat wurde unter Verwendung von Chloroform an einer Kieselsäure-Säule chromatographiert
und durch eine Lösung von 0,5% Methanol in Chloroform uluiert. Eine konzentrierte Lösung des Eluak in
Chloroform lieferte beim Anreiben mit Petrolether 152 mg (Ausbeute 76%) des Produkts.
Schmp. 141-144°C(Zers.)
[a]D + 228 (c = 0,046, CH3OH)
UV-VIS-Spektrum in CH5OH; /.„,,„ in nm (t):
10
[a]D + 228 (c = 0,046, CH3OH)
UV-VIS-Spektrum in CH5OH; /.„,,„ in nm (t):
10
233 (29 700), 240 (24 800), 277 (9 900), 478 (8 540), 495 (8 350), 531 (4 270);
IR-Spektrum in KBr; Banden in cm"1:
IR-Spektrum in KBr; Banden in cm"1:
3450
breit; OH;—C
OHj
1 715, 1 705, 1 620, 1 580 (C=O; Chinon).
Elementaranalyse: C34H3JF3NO15:
Elementaranalyse: C34H3JF3NO15:
ber.: C 54,20; H 4,56; F 7,56; N 1,86;
gef.: C 54,06; H 4,65; F 7,37; N 1,86.
Das Produkt wurde auch erhalten (Ausbeute 60%), wenn 14-Brom-N-trifluoracetyl-daunomycin anstelle der
Iod-Verbindung als Ausgangsmaterial verwendet wurde.
Verfahren 2
Herstellung in Ethylenglycol
Herstellung in Ethylenglycol
Eine Mischung aus Glutarsäure-mononatriumsalz (100 mg) und Ethylenglycol (10 ml) wurde in einem Ölbad
auf 65°C bis 700C erhitzt. Zu dieser Mischung wurde M-Iod-N-trifluoracetyl-daunomycin (50 mg; 0,066 mmol)
hinzugefügt und die erhaltene Lösung 1 Stunde lang unter kräftigem Rühren bei 65°C bis 700C gehalten. Das
Reaktionsgemisch wurde dann in Eiswassergegossen und daraus das Produkt mit Chloroform (3 X 50 ml) extrahiert.
Die Chloroformlösung wurde mit Wasser (3 x 100 ml) gewaschen, 2 Stunden lang über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengt. Auf Zusatz von Petrolether fiel
ein rot"r Feststoffaus, der durch Filtration abgetrennt, mit Petrolether gewaschen und anschließend getrocknet
wurde. Das Produkt (45 mg; Ausbeute 90%) wurde durch Umkristallisation aus Chloroform-Ethylether-Petrolether
weiter gereinigt; das dabei erhaltene Material war in allen spektralen und chromatographischen Eigenschaften
mit dem nach dem vorstehenden Verfahren 1 erhaltenen Produkt identisch.
Verfahren 3
Herstellung in Dimethylformamid (DMF)
Herstellung in Dimethylformamid (DMF)
Glutarsäure-mononatriumsaiz (40 mg) wurde in 10 ml DMF durch lOminütiges Erhitzen auf 1200C aufgelöst.
Die Lösung wurde j»uf 7O0C abgekühlt, und unter Rühren wurde 14-lod-N-trifluoracetyl-daunomycin (25 mg;
0,033 mmol) hinzugefügt. Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde lang bei 65°C bis 700C gehalten, abgekühlt
und das DMF im Vakuum entfernt. Isolierung und Reinigung wie im vorstehenden Verfahren 2 lieferten 23 ing
des Hemiglutarat-Produkts (Ausbeute 92%).
55
55
Beispie! 2
N-irifluoracety !-adriamycin- H-O-hemia^ipat
N-irifluoracety !-adriamycin- H-O-hemia^ipat
Verfahren 1
Herstellung unter Rückfluß in Aceton
Herstellung unter Rückfluß in Aceton
Ein Gemisch von 14-Iod-N-trifluoracetyl-daunomycin (150 mg; 0,2 mmol) und Adipinsäure-mononatriumsalz
(1,0 g) wurde in 300 ml Aceton, die 2 ml Wasser enthielten, aufgenommen. Die Mischung wurde 12 Stunden
unter Rückiluß erhitzt. Die Aufarbeitung ähnlich wie beim Hemiglutarat, Verfahren 1, lieferte 133 mg eines
roten Feststoffs (Ausbeute 85%).
Schmp. 135- | t | 1400C (Zers.) | CH1OH) | OH |
[a]n + 20" (ί | = 0,016; | Banden in cm ': | ||
IR-Spektrum | in KBr; | O ) ;—C |
||
\ | ||||
3460 | breit; OH | |||
1 720, 1 710, 1 680, 1 650 (C=O; Chinon);
UV-VlS-Spektrum in CH1OH; /.„,„, in nm (<D:
UV-VlS-Spektrum in CH1OH; /.„,„, in nm (<D:
223 (33 200), 241 (23 800), 276 (9 020), 478 (9 780), 497 (9 590), 532 (4 990).
Elementaranalyse: CiSH16F1NOn:
ber.: C 54.76; H 4,72; F 7,46; N 1,82;
gel.: C 54,59; H 4,59; F 7,22; N 1,77.
Bei Verwendung des M-Brom-N-trifluoracetyl-daunomycins als Ausgangsmaterial anstelle der Iod-Verbindung
wurde das Hemiadipat in einer Ausbeute von 64% erhalten.
Verfahren 2
Herstellung in Ethylenglycol
Die Behandlung von Adipinsäure-mononatriumsalz (100 mg) und M-Iod-N-trifluoracetyl-daunomycin
(40 mg; 0,053 mmol) in 15 ml Ethylenglycol unter den für das Hemiglutarat, Verfahren 2, beschriebenen Reaktions-
und Aufarbc, iungsbedingungen lieferte 38 mg Hemiadipat-Produkt (Ausbeute 93%), das in allen chemischen
und physikalischen Eigenschaften mit dem nach dem vorstehenden Verfahren 1 erhaltenen Produkt identisch
war.
Verfahren 3
Herstellung in Dimethylformamid (DMF)
Die Reaktion von Adipinsäure-mononatriumsalz (200 mg) und H-Iod-N-trifluoracetyl-daunomycin (200 mg;
0,26 mmol) in DMF analog zu Verfahren 3 beim Hemiglutarat lieferte 182 mg des Hemiadipat-Produkts (Ausbeute
89%).
In Wasser, das mit einbasischem Kaliumphosphat und Natriumhydroxid (Fisher certified) auf pH 7,40 gepuffert
worden war, betrug bei 22°C die Löslichkeit des N*trifiuoracsiy!-adriarriycfn-i4-G-heiriigiuiarais 65 mg/'mi,
diejenige des -hemiadipats 60 mg/ml, wohingegen die des -valerats nur einige iug/ml beträgt.
Die Stabilität des -hemiglutarats und -hemiadipats wurde nach Auflösen bekannter Mengen jeder Verbindung
in wäßrigen Puffern bei ausgewählten ph-Werten bestimmt. Proben jeder Lösung wurden 24 Stunden lang im
Dunklen bei jeweils 4°C und 27°C aufbewahrt, dann auf Silicagel G-Dünnschichtchromatographie-Platten auf
Glasunterlage (Schichtdicke 250 -am) aufgebracht; die Platten wurden in einem Lösungsmittelgemisch aus
Chloroform/Methanol (95 : 5 Volumenteile) entwickelt, und die Flecke wurden durch Fluoreszenz unter
350 nm-Licht sichtbar gemacht. Die Menge des Hydrolyse-Produkts, N-Trifluoracetyl-adriamycin (Rr 0,58)
wurde durch Vergleich mit einer gleichzeitig analysierten authentischen Standardprobe quantitativ bestimm'
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Verbindung Gelöst bei pH Rf Hydrolysegrad in %
nach 24 h bei
4°C 27°C
60
N-Trifluoracetyl-adriamycin-14-O-
hemiglutarat 7,40 0,26 0 1
hemiglutarat 9,00 <0,5 3
hemiadipat 7,40 0,31 0 05
hemiadipat 8,00 0,3 1
hemiadipat 9,00 0.5
10
"15
30
65
Die folgende Tabelle faßt die Hemmwirkung der Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung sowie
anderer Stoffe auf die CCRF-CEM-Zellen bei der oben beschriebenen in-vitro-Prüfung zusammen.
Tabelle II | ID50 (:imol/l) |
Verbindung | 0,05 |
Adriamycin | |
N-TrinuoracetyI-adriamycin-14-O- | 0,24 |
valerat | 0,28 |
hemiglutarat | 0,31 |
hemiadipat | |
Die folgende Tabelle faßt die in-vivo-Antitumor-Aktivität der in Tabelle II aufgeführten Verbindungen gegen
die murine Leukämie P388, bestimmt wie oben beschrieben, zusammen. Alle Verbindungen wurden intraperitoneal
verabreicht, davon Adriamycin in der klinischen Formulierung (1 Teil Adriamycin plus 5 Teile Lactose in
2ö 0,9p ruz.
und 80% isotonischer Kochsalzlösung. Tabelle III
), die übrigen Verbindungen in einem Gemisch aus 10% Ernulphor EL-620,10%
25 Verbindung
Dosis in mg pro kg Körpergewicht
Überlebensdaten:
Mittlerer Todestag
(Bereich)
(Bereich)
VL*)
%
%
Relative Anzahl der überlebenden Tiere am
30. Tag
60. Tag
•Kontrollgruppe CDosis Null)
(10-14)
0/22
Adriamycin | 1,0 | |
35 | 2,0 | |
3,0 | ||
4,0 | ||
5,0 | ||
40 | N-Trifluoracetyl- | |
adriamycin-14-O- | ||
-valerat | 20,0 | |
30,0 | ||
45 | 40,0 | |
50,0 | ||
60,0 | ||
-hemiglutarat | 30,0 | |
50. | 40,0 | |
50,0 | ||
60,0 | ||
70,0 | ||
55 | ||
-hemiadipat | 40,0 | |
50,0 | ||
60,0 | ||
70,0 |
20,0 | (18-27) | 81 | 0/7 |
21,0 | (20-32) | 90 | 2/7 |
31,0 | (23-36) | 181 | 4/7 |
18,0 | ( 7-28) | 63 | 0/7 |
9,0 | ( 7-27) | -19 | 0/7 |
42,0 | (21-42) | 281 | 5/7 |
(21-26) | 4/7 | ||
(30, 71) | 6/7 | ||
95,0 | (24-95) | 763 | 5/7 |
90,0 | ( 9-90) | 718 | 5/7 |
20,0 | (20-35) | 81 | 2/7 |
23,0 | (20-35) | 109 | 2/7 |
30,0 | (20-42) | 172 | 3/7 |
(20, 29) | 5/7 | ||
(25-36) | 5/7 | ||
(25) | 6/7 | ||
(23, 45) | 6/7 | ||
(24, 93) | 6/7 | ||
(61-77) | 7/7 |
1/7 2/7
3/7 4/7 6/7 5/7 5/7
0/7 1/7 2/7 4/7 4/7
6/7 5/7 6/7 7/7
*) Prozentuale Verlängerung der Lebensdauer relativ zu den unbehandelten Tieren der Kontrollgruppe.
Außerdem ergaben diesbezügliche Prüfungen, daß N-Trifluoracetyl-adriamycin-M-O-herniadipat sich auch in
bezug auf eine Verlängerung der Überlebensdauer von Mäusen, die unter der Leukämie L1210 litten, als hochwirksam
erweist, wie die in der folgenden Tabelle angeführten Ergebnisse zeigen. Sämtliche Verbindungen wurden
intraperitoneal verabreicht; bei den Versuchen (1) und (2) lagen die Verbindungen in einem Gemisch aus
10% Emulphor EL-620,10% Ethanol und 80% isotonischer Kochsalzlösung vGr, bei Versuch (3) in einem wäßrigen,
einbasisches Kaliumphosphat und Natriumhydroxid (0,05 mol/1) enthaltenden Puffer (pH 7,40).
Verbindung | Optimale Dosis in 4 x mg/kg/d*! |
Mittlerer Über lebens-Tag |
VL**) 7„ |
Relative Anzahl der überlebenden Tiere am 50. Tag |
Kontroll-Gruppe. (Dosis Null) | - | 9,0 | 0/15***) | |
(1) Ν-ΤπΠιιο! acetyl- adriamycin-14-valerat |
50,0 60,0 |
>456 >456 |
5/7 6/7 |
|
(2) N-Trifluoracetyl- adriamycin-14-hemiadipat |
50,0 60,0 |
>456 >456 |
7/7 6/7 |
|
(3) wie in (2) | 50,0 60,0 |
>456 >456 |
5/7 7/7 |
*) Intraperitoneale Behandlung einmal täglich an den Tagen 1, 2, 3 und 4.
**) Prozentuale mittlere Verlängerung der Lebensdauer relativ zu den unbehandelten Tieren der Kontrollgruppe, berechnet
auf den Tag 50.
***) Sämtliche Tiere starben zwischen den Tagen 8 und 11.
***) Sämtliche Tiere starben zwischen den Tagen 8 und 11.
Claims (4)
1. N-Trifiuoracetyl-adriamycin-l^O-hemiglutarat
2. N-Trifiuoracetyl-adriamycin-M-O-hemiadipat
3. Pharmazeutische Zubereitungen mit Antitumor-Aktivität gegen die murinen Leukämien P38S und
L1210 in Mäusen, im wesentlichen bestehend aus einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger und einer
der Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2.
4. Therapeutische Zubereitungen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Trägerauf
pH 7,2 bis 7,5 gepuffertes V/asser ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/157,861 US4299822A (en) | 1980-06-09 | 1980-06-09 | N-Trifluoroacetyladriamycin-14-O-hemiglutarate and -hemiadipate and therapeutic compositions containing same |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3122689A1 DE3122689A1 (de) | 1982-05-06 |
DE3122689C2 true DE3122689C2 (de) | 1985-07-04 |
Family
ID=22565590
Family Applications (1)
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