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Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren zur
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Ermittlung der Projektion von Bewehrungseisen in einem Oberflächenbereich
einer Stahlbetonkonstruktion, wobei auf den Oberflächenbereich ein elektromagnetisches
Wechselfeld gerichtet wird. Dem liegt die Aufgabe zugrunde, unabhängig von der Dicke
des Stahlbetonbauteils und unabhängig von der Konzentration der Bewehrung in dem
Stahlbetonbauteil die Projektion der Bewehrungseisen in einem Oberflächenbereich
der Stahlbetonkonstruktion sicher zu erfassen. Dazu werden die Bewehrungseisen durch
das elektromagnetische Wechselfeld induktiv erwärmt, wobei das elektromagnetische
Wechselfeld bezüglich Frequenz und Leistung entsprechend eingerichtet wird, - und
nach der Erwärmung wird die Wärmeabstrahlung der Bewehrungseisen in dem Oberflächenbereich
gemessen (DE-OS 29 17 796). Konkret arbeitet man zur Erzeugung des elektromagnetischen
Wechselfeldes mit einem ebenen Induktor in Form einer archimedischen Spirale, die
mit ihrer Ebene parallel zur Oberfläche der Stahlbetonkonstruktion angeordnet wird.
Im Bereich unter dem Grundriß dieses ebenen Induktors kann dann die Projektion der
Bewehrungseisen in der beschriebenen Weise ermittelt werden. Das alles hat sich
an sich bewährt.
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Oft besteht bei Stahlbetonkonstruktionen die Notwendigkeit, längs
einer vorgegebenen Spur an der Oberfläche Bohrungen einzubringen, die Bewehrungen
in der Stahlbetonkonstruktion nicht anschneiden und nicht zerstören dürfen. Oft
ist auch
aus anderen Gründen, z. B. im Rahmen von sicherheitstechnischen
Untersuchungen, die Feststellung von Bewehrungen unter einer vorgegebenen Spur an
der Oberfläche der Stahlbetonkonstruktion erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung anzugeben,
mit der längs einer Ortungsspur die Projektion der Bewehrungseisen an der Oberfläche
einer Stahlbetonkonstruktion ermittelt werden kann.
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Ermittlung der Projektion
von Bewehrungseisen längs einer Ortungsspur an der Oberfläche einer Stahlbetonkonstruktion,
wobei die Bewehrungseisen durch ein elektromagnetisches Wechselfeld induktiv erwärmt
werden und danach die Wärmeabstrahlung der Bewehrungseisen gemessen wird. Zur Lösung
der vorstehend beschriebenen Aufgabe lehrt die Erfindung, daß parallel zur Ortungsspur
ein lineares Ortungskabel angeordnet ist, welches einen elektrischen Leiter oder
eine Mehrzahl von elektrisch parallel geschalteten Leitern aufweist, und daß an
das Ortungskabel ein Rückführkabel angeschlossen ist, welches mit ausreichendem
Abstand von der Ortungsspur geführt oder abgeschirmt ist. - Parallel zur Ortungsspur
meint
insbes., aber nicht beschränkend, längs oder auf der Ortungsspur. Ausreichenden
Abstand von der Ortungsspur bzw.
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Abschirmung meinen, daß das elektromagnetische Feld des Rückführkabels
das des Ortungskabels nicht in beachtlichem Maße stören soll, denn die beiden Felder
würden sich schwächen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu
treffen, daß das Rückführkabel längs einer Ortungsspur geführt ist, die ihrerseits
mit Abstand von der erstgenannten Ortungsspur angeordnet ist. "Lineares Ortungskabel"
und entsprechend "lineares Rückführkabel" meint Kabel, die im wesentlichen linear,
wenn auch bogenförmig oder U-förmig geführt, jedoch nicht zu einer ebenen Spule
nach Art einer archimedischen Spirale und nicht zu einer üblichen Spule gewickelt
sind. Im Rahmen der Erfindung liegt es, das Ortungskabel mit einem Anschlußkabel
zu versehen, welches so aufgebaut ist, z. B. abgeschirmt ist, daß ein störendes
elektromagnetisches Feld nicht abgestrahtl wird.
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Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß ein lineares Ortungskabel,
wenn es von Wechselstrom durchflossen ist, von einem elektromagnetischen Feld umgeben
ist, wobei die Feldlinien des magnetischen Feldanteils das Kabel kreisbogenförmig
umgeben. Dieses magnetische Feld dringt auch in die Stahlbetonkonstruktion ein und
erwärmt induktiv die Bewehrungseisen. Die Bewehrungseisen in der Stahlbetonkonstruktion,
die in der Projektion auf die Oberfläche das lineare Ortungskabel oder auch das
zusätzlich als Ortungskabel
eingesetzte Rückführkabel kreuzen oder
abschnittsweise zu diesem parallel laufen, erfahren dabei eine ausreichende Erwärmung.
Ausreichend ist im allgemeinen schon eine Erwärmung von 20 K. Fragt man dann längs
der Ortungsspur die Wärmeabstrahlung mit Hilfe geeigneter Geräte ab, so ermittelt
man ohne weiteres diese Kreuzungsstellen oder Parallelabschnitte. Es lassen sich
folglich die Bewehrungseisen längs der Ortungsspur orten.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Stahlbetonkonstruktion mit Ortungsspur und Ortungskabel,
Fig. 2 mögliche Ortungsspuren bzw. Anordnungen von Ortungskabeln an der Oberfläche
einer Stahlbetonkonstruktion, Fig. 3 in gegenüber der Fig. 2 wesentlich vergrößertem
Maßstab einen Querschnitt durch ein lineares Ortungskabel mit einem elektrischen
Leiter und Fig. 4 entsprechend der Fig. 3 eine Ausführungsform mit drei elektrischen
Leitern.
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Die in den Fig. 1 und 2 verdeutlichte Anordnung dient zur Ermittlung
der Projektion von Bewehrungseisen 1 längs einer Ortungsspur 2 an der Oberfläche
einer Stahlbetonkonstruktion 3. In Fig. 1 ist die Projektion solcher Bewehrungseisen
1 strichpunktiert dargestellt worden. Dargestellt wurde außerdem die Ortungsspur
2, die in diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichen diagonal verläuft. Man erkennt,
daß parallel zur Ortungsspur 2 ein lineares Ortungskabel 4 angeordnet ist. Dieses
liegt im allgemeinen über der Ortungsspur 2, was jedoch aus zeichnerischen Gründen
nicht dargestellt werden konnte. Das Ortungskabel 4 besteht aus einem elektrischen
Leiter 5 mit Isolierung 6 (vgl. Fig. 3) oder aber aus mehreren elektrisch parallel
geschalteten Leitern 5 mit entsprechender Isolierung 6 und Kabelmantel 7 (Fig.
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4). An das Ortungskabel 4 ist ein Rückführkabel 8 angeschlossen, welches
mit ausreichendem Abstand von der Ortungsspur 2 geführt ist. Grundsätzlich könnte
aber auch das Rückführkabel 8 längs einer weiteren Ortungsspur geführt sein, die
ihrerseits mit Abstand von der erstgenannten Ortungsspur 2 angeordnet ist. - In
Fig. 1 mag das Rückführkabel 8, z. B. durch eine geeignete Abschirmung, ohne Ortungsfunktion
geführt sein. Abgeschirmt und dadurch für die induktive Erwärmung der Bewehrung
1 unwirksam mag auch das Anschlußkabel 9 sein. In Fig. 2 erkennt man verschiedene
Ausführungsformen, bei denen auch das Rückführkabel als Ortungskabel eingesetzt
werden kann.
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Durch das Ortungskabel 4 wird ein elektrischer Wechselstrom geschickt,
dessen Frequenz und Leistung so eingerichtet sind, daß ein elektromagnetisches Feld
und insbesondere ein Magnetfeld ausreichender Eindringtiefe erzeugt wird. Folglich
werden die Bewehrungseisen 1 durch das elektromagnetische Wechselfeld induktiv erwärmt,
und zwar in den Bereichen, in denen die Projektion der Bewehrungseisen 1 die Ortungsspur
2 kreuzt oder zu dieser parallel läuft. Diese Bereiche sind in Fig. 1 eingezeichnet
worden. Fragt man nun längs der Ortungsspur 2 mit Hilfe eines geeigneten Meßgerätes
nach der Erwärmung die Wärmeabstrahlung ab, so ermittelt man in den eingezeichneten
Punkten die Projektion der Bewehrungseisen 1. Ohne Schwierigkeiten läßt sich so
eine für alle Zwecke ausreichend genaue Ortung der Bewehrungseisen 1 verwirklichen,
und zwar auch dann, wenn die Bewehrungseisen 1 verhältnismäßig tief und damit verhältnismäßig
weit von der Oberfläche entfernt im Stahlbeton eingebettet liegen. Durch geeignete
Führung der Ortungsspur 2 und damit des Ortungskabels 4 läßt sich die gesamte Qberfläche
abfragen.
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