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Strahlungs-Koagulator
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Strahlungs-Koagulator mit
einer elektrischen Glühwendel als Strahlungsquelle und einer Strahlungsaustrittsanordnung,
welche einen von der Wärmestrahlung durchsetzten Gewebeandruckkörper aus einem kristallinen
dielektrischen, für die Strahlung transparenten Material enthält, der eine Andruckfläche
zum Andrücken an lebendes Körpergewebe bildet.
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Ein solcher Koagulator ist aus der DE-OS 27 17 421 bekannt.
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Er eignet sich sehr gut zur Stillung von schwächeren Blutungen. Es
ist jedoch erwünscht, stärkere Blutungen stillen zu können und die Haftung des Gewebeandruckkörpers
am Gewebe noch weiter zu verringern. Ferner soll er auch zur Stillung von Blutungen
von sehr weichem und empfindlichem Gewebe, wie Lebergewebe, geeignet sein. Es ist
ferner
für gewisse Zwecke, z.B. die Verödung von Blutgefäßen, die
unter der Oberfläche der Haut verlaufen, erwünscht, die Wärmeentwicklung in der
an der Andruckfläche anliegenden Haut und der sich an dieser unmittelbar anschließenden
Gewebeschicht relativ klein zu halten, so daß die Koagulation erst in einem gewissen
Abstand von der Hautoberfläche wirksam wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde,
einen Strahlungs-Koagulator der eingangs genannten Art dahingehend weiter zu entwickeln,
daß eine übermäßige Wärmeentwicklung an der Oberfläche des mit dem Gewebeandruckkörper
berührten Gewebes vermieden und die Haftung des Gewebes an der Gewebeandruckfläche
weiter verringert wird.
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Diese Aufgabe wird bei einem Strahlungs-Koagulator mit einer elektrischen
Glühwendel als Wärmestmhlungsguelle und einer Strahlungsaustrittsanordnung, welche
einen von der Wärmestrahlung durchsetzten Gewebeandruckkörper aus einem kristallinen
dielektrischen, für die Strahlung transparenten Material enthält, der eine Andruckfläche
zum Andrücken an Körpergewebe bildet, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Strahlungsleistungsdichte
an der Gewebeandruckfläche höchstens 150 W/cm2 vorzugsweise höchstens 100 W/cm2
beträgt und daß die Dicke des Gewebeandruckkörpers,'vonderGewebeandruckfläche in
senkrechter Richtung gerechnet, im Mittel mindestens 4 mm beträgt.
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Das Wärmeableitvermögen der Strahlungsaustrittsanordnung einschließlich
des Gewebeandruckkörpers ist vorteilhafterweise so groß, daß beim Hindurchtreten
der koagulierenden Strahlung der Gewebeandruckkörper an der Andruckfläche
innerhalb
von 2 Sekunden um höchstens 500 erwärmt wird, während die Andruckfläche an typischem,
lebendem Körpergewebe, wie Muskelgewebe, anliegt. Der Temperaturanstieg soll während
der Behandlungszeit insbesondere nicht so groß sein, daß das an der Andruckfläche
anliegende Gewebe ganz austrocknet und insbesondere soll das Gewebe nicht karbonisiert
werden.
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Dadurch, daß der Gewebeandruckkörper infolge der erfindungsgemäßen
Bemessung relativ zur Strahlungsleistungsdichte ein hohes Wärmeaufnahmevermögen
hat, tritt an der Andruckfläche während des Koagulationsvorganges ein wesentlich
langsamerer und gleichmäßigerer Temperaturanstieg auf als bei den bekannten Strahlungs-Koagulatoren,
so daß sich eine tiefere Koagulationszone ohne karbonisierte, das Eindringen der
Strahlung verhindernde Oberflächenschicht und dadurch eine überraschende Verbesserung
der Blutungsstillung und Verringerung der Haftung des Gewebes an der Gewebeandruckfläche
ergibt. Wenn der Gewebeandruckkörper keine freiliegenden scharfen, schneidenden
Kanten aufweist, was vorzugsweise der Fall ist, kann auch empfindliches Gewebe,
wie Lebergewebe, ohne Gefahr von Verletzungen (Schnitten) koaguliert werden. Außerdem
kann bei entsprechender Wahl des Wellenlängenbereichs der Strahlung und der an der
Gewebeandruckfläche herrschenden Leistungsdichte erreicht werden, daß eine übermäßige
Veränderung der Gewebeoberfläche, an die der Gewebeandruckkörper angelegt wird,
nicht eintritt und die Koagulation stattdessen erst in einer gewissen Tiefe im Gewebe
wirksam wird.
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Das hohe und schnelle Wärmeaufnahmevermögen wird vorteilhafterweise
durch eine hohe Wärmekapazität und ein hohes Wärmeleitvermögen des Gewebeandruckkörpers
erreicht. Es kann jedoch auch eine Anordnung zur Ableitung der Wärme von der Gewebeandruckfläche,
also eine Art von Kühlkörper oder eine Kühlvorrichtung vorgesehen sein. Der Gewebeandruckkörper
wirkt also in vorteilhafter Weise als schnelle wirkende "Wärmesenke", d.h. er leitet
Wärme schnell aus dem an die Andruckfläche angrenzenden Gewebebereich ab, so daß
das anliegende Gewebe
nicht zu stark erhitzt wird. Durch die Abrundung
der Kanten des Gewebeandruckkörpers werden Verletzungen (Schnitte) und eine übermäßige
Strahlungskonzentration an den Kanten, die zu einem verstärkten Anhaften von Gewebe
führen kann, vermieden.
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Das Material des Andruckkörpers soll bei 20 0c einen Temperaturwiderstand
haben, wobei bedeuten: c spezifische Wärme [Jg1K c spezifische Wärme tJg K
p Dichte [g cm # Wärmeleitfähigkeit [J cm-1s-1K-1][J -2 Vorzugsweise ist RT<
10 s cm . Für Saphir ist der Temperaturwiderstand etwa 7 s cm 2 bei 200C.
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Aufgrund der eingangs genannten Bemessung der mittleren Dicke d des
Andruckkörpers ergibt sich eine bevorzugte flächenbezogene Wärmekapazität r des
Andruckkörpers (Wärmekapazität des Andruckkörpers pro Flächeneinheit der Andruckfläche)
von r = c ~ p ~ d > 0,4 J cm K Der Gewebeandruckkörper besteht selbstverständlich
aus einem Material, das für die die Koagulation bewirkende inkohärente Strahlung
durchlässig, also vorzugsweise transparent, mindestens jedoch durchscheinend ist.
Wenn die Gefahr einer Blendung besteht, kann die untere Grenze des Srahlungsbereiches
in vorteilhafter Weise etwa 0,6 bis 0,7 pm betragen.
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Für den Gewebeandruckkörper besonders geeignete Materialien sind,
in der folgenden Reihenfolge, Saphir-Einkristalle, MgO, BeO, monokristalliner Quarz,
ferner eventuell auch TiO2, SrTiO3 und ZrO2.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, dabei werden auch noch weitere Ausgestaltungen
und Vorteile des Strahlungs-Koagulators gemäß der Erfindung zur Sprache kommen.
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Es zeigen: Figur 1 einen Axialschnitt einer ersten, bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung; Figur 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Abwandlung
der Ausführungsform gemäß Fig. 1; Figur 3 eine Draufsicht III-III auf die Strahlunssaustrittsanordnung
des Koagulators gemäß Fig. 2; Figur 4 und 5 Axialschnitte zweier weiterer A#sführungsformen
der Erfindung; Figur 4a den Temperaturverlauf in Abhängigkeit von der Eindringtiefe;
Figur 6 und 7 Seitenansichten weiterer Ausführungsformen von Strahlungsaustrittsanordnungen
für Strahlungs-Koagulatoren gemäß der Erfindung; Figur 7a den Temperaturverlauf
in Abhängigkeit von der Eindringtiefe; und Figur 8 eine vorteilhafte Schaltungsanordnung
für einen Strahlungskoasulator.
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Der in Fig. 1 im Axialschnitt dargestellte, im wesentlichen zylindrische,
stabförmige Strahlunqskoagulator stellt die derzeit bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dar.Er enthält einen als Griff dienenden Körper in Form eines
dickwandigen Rohres 10, das vorzugsweise aus nichtrostendem Stahl besteht. Im vorderen
Ende des Rohres 10 ist durch Ausdrehen o. dgl. ein ellipsoidförmiger Reflektor 12
gebildet, dessen Oberfläche hochpoliert und vorzugsweise vergoldet ist. Im Reflektor
12 befindet sich eine als Wärmestrahlungsquelle dienende Glühlampe 14, insbesondere
eine Wolfram-Halogen-Niedervoltlampe, die vom Reflektor 12 eng umschlossen wird.
Der Abstand zwischen dem Lampenkolben und dem Reflektor beträgt vorzugsweise höchstens
5 mm, vorzugsweise etwa 2 mm. Die Glühlampe ist über eine Anschlußleitung 16, die
in der Mittelbohrung des Rohres 10 verläuft, mit einer Anschlußleitung 18 verbunden,
die vorzugsweise flüssigkeits- und dampfdicht in das abgerundete, hintere Ende des
Rohres 10 ein#es#tzt ist.
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Das Rohr 10 hat in einem vorderen Teil 10a einen etwa kleineren Durchmesser,
so daß ein dünnwandiges Rohr 20 aufgesteckt werden kann, das z.B. aus nicht-rostendem
Stahl besteht und so bemessen ist, daß seine Außenseite mit der Außenseite des hinteren
Teiles 10b des Rohres 10 im wesentlichen fluchtet.
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In das vordere Ende des Rohres 20 ist ein Gewebeandruckkörper 22
eingesetzt, der aus einem zylindrischen Stück Saphir-Einkristall besteht. Der Gewebeandruckkörper
22 ist mittels einer Schicht 24 aus einem gegen höhere Temperaturen beständigen
Silikonkleber mit dem Rohr 20 verklebt. Die zylindrische Außenfläche 22a des Gewebeandruckkörpers
22 ist hochpoliert, so daß der Gewebeandruckkörper wie ein kurzer Lichtleiter wirken
kann. Die vordere, ringförmige Kante 22b des Gewebeandruckkörpers ist abgerundet
(der Rundungsradius kann z.B. 0,5 mm betragen) so daß keine Gefahr besteht, daß
empfindliches Gewebe durch die Kante der durch die Stirnseite gebildeten Gewebeandruckfläche
22c verletzt wird.
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Die Silikonkleberschicht 24 stört die Lichtleiterfunktion nicht, da
ihr Brechungsindex unter dem des Saphirs liegt.
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Der Teil 10a des Rohres 10 ist mit einer Ringnut versehen, die eine
0-Ringdichtung 26 aufnimmt. Durch diese 0-Ringdichtung, die Silikonkleberschicht
24 und die Abdichtung der Einführung des Kabels 18 am hinteren Ende des Rohres 10
ist gewährleistet, daß der in Fig. 1 dargestellte Koagulator dampfautoklaviert werden
kann, ohne daß die Gefahr eines Eindringens von Dampf in das Innere und damit die
Gefahr einer Beschädigung des Reflektors 12 oder anderer innerer Teile des Koagulators
besteht.
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Auf die der Glühlampe 14 zugewandte Strahlungseintritt#sfläche des
Gewebeandruckkörpers 22 kann ein dielektrisches Dünnschichtfilter 28 aufgedampft
sein, das die untere Grenze des durchgelassenen Spektralbereiches auf z.B. 600 nm
beschränkt, um die Blendwirkung der austretenden Strahlung zu verringern. Außerdem
oder zusätzlich kann der den Gewebeandruckkörper 22 bildende Saphir in bekannter
Weise mit Chromionen dotiert sein, so daß er eine rote Farbe annimmt, durch die
die Blendwirkung ebenfalls reduziert wird.
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Außerdem wird man bei einem Strahlungs-Koagulator der in Figur 1 dargestellten
Art das aus dem Rohr 20 herausragende Stück des Gewebeandruckkörpers 22 möglichst
kurz machen, insbesondere kürzer als 10 mm, vorzugsweise kürzer als 3 mm, insbesondere
etwa 1mm.
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Bei Verwendung einer Glühlampe 14 mit einer Nennleistung von 250 W
haben das vordere Ende des Reflektors 12 und der Gewebeandruckkörper 22 vorzugsweise
einen Durchmesser von etwa 16 mm. Bei einem Durchmesser des zylindrischen Gewebeandruckkörpers
von 12 mm bzw. 25 mm werden zweckmäßigerweise Glühlampen mit einer Nennleistung
von 150 W bzw. 400 W verwendet.
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Die sich bei einer Koagulation ergebende Temperaturverteilung entspricht
der, die unten anhand von Fig. 7 beschrieben wird.
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Der in Figur 2 dargestellte Koagulator unterscheidet sich von dem
gemäß Figur 1 in zweierlei Hinsicht. Erstens ist das Rohr 10' geknickt, der Knickwinkel
a liegt vorzugsweise zwischen etwa 900 und 1500. Zweitens hat der Gewebeandruckkörper
22' ein keilförmig zulaufendes Ende, um die Koagulation in Geweberissen, z.B. die
Unfallverletzungen der Leber, zu erleichtern. Alle freiliegenden Kanten des keilförmigen
Gewebeandruckkörpers 22' sind jedoch abgerundet, so daß sie nicht als Schneide wirken
und keine Verletzungen verursachen können.
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Das Rohr 20' kann mit einer äußeren Riffelung (nicht dargestellt)
versehen sein, um ein Drehen zu erleichtern, so daß die Orientierung der geraden
Vorderkante 22'd des Keiles bezüglich des Rohres 10' geändert werden-kann.
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Der Gewebeandruckkörper 22' hat hier also zwei Gewebeandruckflächen
22'c. Die zylindrischen Teile 22'a der Seitenflächen sind wieder hochpoliert. Der
Keilwinkel des Gewebeandruckkörpers 22' kann z.B. zwischen 40 und 900 liegen, er
beträgt vorzugsweise etwa 600. Er darf selbstverständlich nicht so klein sein, daß
die Strahlung durch Totalreflexion am Austreten gehindert wird.
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Bei den Koagulatoren gemäß Figur 1 und 2 ist die Lampe 14 vorzugsweise
in nahem Abstand von der Lichteintrittsfläche des Gewebeandruckkörpers anseordnet,
ohne diese jedoch zu berühren. Der Abstand kann z.B. 1 bis 2 mm betragen.
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Das anhand von Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel kann dadurch
abgewandelt werden, daß anstelle eines geknickten Rohres 10' ein stabförmiger Körper
verwendet wird, der einen biegsamen Keil enthält, so daß der Winkel a nach Wunsch
eingestellt werden kann. Der biegsame Keil kann z.B. aus einem Wellrohrschlauch
bestehen.
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Eine weitere Abwandlung der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
besteht darin, einen Gewebeandruckkörper zu verwenden, der die Form eines zylindrischen
Stabes hat, dessen eineStirnfläche, die als Lichteintrittsfläche wirkt, senkrecht
zur Achse verläuft, während die andere Stirnfläche, die als Gewebeandrucksfläche
dient, schräg zur Achse verläuft. Der Winkel, den diese schräge Fläche mit der Achse
bildet, darf wieder nicht so groß sein, daß ein.
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Strahlungsaustritt durch Totalreflexion behindert wird.
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Alle freiliegenden Kanten sind auch hier wieder abgerundet, so daß
sie keine Verletzung verursachen können. Der Andruckkörper kann auch die Form eines
schiefen Zylinders haben, d.h. einer Platte mit schräg zur mittleren Strahlungsrichtung
verlaufenden, parallelen Strahlungseintritts- und Austrittsfläche.
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Man kann schließlich auch einen Gewebeandruckkörper in Form eines
Prismas mit zwei in einem Winkel von 900 zueinander liegenden Flächen, von denen
die eine als Lichteintrittsfläche und die andere als Gewebeandruckfläche dient,
und einer schrägen Fläche, an der das durch die Lichteintrittsfläche eingetretene
Licht zur Gewebedruckfläche reflektiert wird, verwenden.
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Der in Figur 4 dargestellte Strahlungs-Koagulator kann im Prinzip
so aufgebaut sein, wie es anhand von Fig. 1 der De-OS 27 17 421 beschrieben ist.
Er enthält eine Wärmestrahlungsquelle in Form einer Wofram-Halogen-Niedervoltlampe
114 mit einem Reflektor 112 in Form eines Aluminium-Hohlspiegels.
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Anstelle des Aluminiumreflektors könnte auch ein Reflektor mit einer
reflektierenden Goldschicht oder ein dielektrischer Dünnschicht-Reflektor verwendet
werden, der im Wellenlängenbereicht'zwischen etwa 0,6 und 1,4 Am selektiv reflektiert.
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Der Koagulator gemäß Fig. 4 enthält fernen einen starren Lichtleiter
121 in Form eines im Querschnitt kreisförmigen Quarzstabes, der von einem, dünnen
Metallrohr 120 umgeben ist. Der Reflektor 112 reflektiert die Wärmestrahlung von
der Glühlampe 114 in ein Lichteintrittsende des Lichtleiters 121. Am Lichtaustrittsende
des Lichtleiters ist ein Gewebeandruckkörpers 122 angeordnet, z.B. ein zylindrischer
Stab aus klarem, monokristallinem Saphir, der eine optisch polierte Seitenfläche
122a und den gleichen Durchmesser wie der stabförmige Lichtleiter 121 hat und dessen
Fortsetzung bildet. Das dem Lichtleiter 121 abgewandte Ende des Gewebeandruckkörpers
122 bildet eine Andruckfläche 122c, die hochpoliert und kratzerfrei ist. Der vordere
Rand des Gewebeandruckkörpers ist abgerundet, damit er nicht in das Gewebe 125 einschneidet.
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Im bekannten Falle soll der Gewebeandruckkörper ein möglichst dünnes
Plättchen sein, das nur den Zweck hat, eine haftungsarme Gewebeandruckfläche zu
bilden. Im vorliegenden Falle hat der Gewebeandruckkörper zusätzlich die Aufgabe,
eine übermäßige Erwärmung der Oberfläche eines an der Gewebeandruckfläche 122c anliegenden
Gewebes 125 zu verhindern. Dies wird bei dem Koagulator gemäß Fig. 4 dadurch erreicht,
daß der Gewebeandruckkörper 122 eine verhältnismäßig große Länge L und einen ausreichenden
Querschnitt haben soll. Die Länge L
ist vorzugsweise größer als
3 bis 4 mm, vorteilhafterweise mindestens 6 mm, insbesondere 10 mm und mehr. Der
Gewebeandruckkörper kann einen Durchmesser zwischen 4 und 10 mm haben.
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Für die Verödung von tieferliegendem Gewebe bei Verwendung einer
Lampe 114 mit einer Nennleistung von z.B. 150 W und einer Länge des Lichtleiters
121 von etwa 10 bis 20 cm ist etwa 6 mm ein zweckmäßiger Wert des Durchmessers.
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Der Gewebeandruckkörper hat infolge seiner Bemessung eine so hohe
Wärmekapazität, daß er sich bei einem Behandlungszyklus, der normalerweise etwa
2 s beträgt, nicht so stark erwärmt, daß die-Gewebeoberfläche in unerwünschter Weise
verändert wird.
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Der Temperaturanstieg an der Gewebeandruckfläche 122c soll während
einer Behandlungsperiode von 2 s zweckmäßigerweise höchstens 500C vorteilhafterweise
höchstens 300C oder noch besser höchstens 200C betragen, wenn der Koagulator zur
Verödung von tiefliegenden Blutgefäßen verwendet werden soll.
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Mit einerStrahlung im Wellenlängenbereich von 0,6 bis 1,4 ßm; die
in der Hauptsache erst im Inneren des Gewebes absorbiert wird, ergibt sich ein Verlauf
der Temperatur T in Abhängigkeit von der Eindringtiefe d, wie er durch die Kurve
127 in Fig. 4a dargestellt ist. In einem Bereich 129 im Inneren des Gewebes steigt
die Temperatur während der Bestrahlungsdauer von beispielsw#eise 15 s so weit an,
daß dort eine Koagulation und Gewebeverödung stattfindet, also z.B. auf Temperaturen
bis zu etwa 80 oder 900C. In einem an die Andruckfläche 122c angrenzenden Bereich
bis zu einer Tiefe d1 wird durch die Kühlwirkung des an das Gewebe angepreßten Andruckkörpers
122 die für die Koagulation erforderliche Temperatur nicht erreicht. Ab einer Tiefe
d2 ist die Strahlung so weit abgeschwächt, daß die Koagulationstemperatur ebenfalls
nicht mehr erreicht wird.
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Der Strahlungskoagulator gemäß Fig. 5 enthält ähnlich wie der e3el)uß
Figur 4 eine Wolfrarr#HalogenGlühlane 214, einen Reflektor 212, einen
Lichtleitstab
221 und einen Gewebeandruckkörper 222 mit einer Andruckfläche 222c. Zwischen der
Lampe 214 und dem Lichteintrittsende des Lichtleitstabes 221 befindet sich ein optisches
Filter 215, das die Form einer Küvette hat, in dem sich eine wässrige Lösung eines
roten Farbstoffes befindet. Eine zweckmäßige Alternative ist ein dielektrisches
Dünnschichtfilter mit einer entsprechenden Durchlaßcharakteristik. Durch das Filter
215 werden die k#urzwelligen Strahlungsanteile einschließlich der Uv-Strahlung sowie
das langwelligere Infrarot absorbiert, so daß in den Lichtleiter im wesentlichen
nur Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen 0,6 und 1,4 ßm eintritt. Der Andruckkörper
218 liegt dicht am Lichtaustrittsende des Lichtleitstabes 221 an und ist mit einer
Kühlvorrichtung 230 umgeben, die ein Kühlkörper mit Kühlrippen sein kann, ähnlich
wie er für Transistoren verwendet wird, oder eine mit Flüssigkeit gefüllte und gegebenenfalls
zusätzlich mit Kühlrippen 230a versehene, flüssigkeitsgefüllte Küvette.
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Eine Alternative zu der Kühlvorrichtung 230 in Fig. 5 ist in Fig.
6 dargestellt. Hier besteht der Gewebeandruckkörper 322 aus einer verhältnismäßig
großen eine Gewebeandruckfläche 322c aufweisenden Scheibe, von der nur ein mittlerer
Teil 322' von der Strahlung S durchsetzt wird. Die Koagulation findet also nur bei
dem mittleren Teil statt. Der äußere Teil, der den zentralen Teil 322' umgibt, dient
als Kühlkörper oder Wärmesenke. Die Strahlung kann durch einen kegelstumpfförmigen
Lichtleiter 321, dessen Mantelfläche 321a poliert ist, auf den mittleren Teil 322'
begrenzt werden. Für die Gewebeandruckkörper 222 und 322 wird vorzugsweise ein Material
hoher Wärmeleitfähigkeit verwendet, wie Berylliumoxid. Geeignete Körper aus Berylliumoxid
können z.B. durch Heißpressen und Sintern verhältnismäßig preiswert hergestellt
werden, sie sind ausreichend transparent, um dem vorliegenden Anwendunqszweck zu
genügen.
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Figur 7 zeigt eine Lichtaustrittsanordnung mit einem Lichtleitstab
422, der gleichzeitig als Gewebeandruckkörper dient.
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Er hat ein kegelstumpfförmiges Ende 422d, das eine Gewebeandruckfläche
422c bildet. Der Körper 422 besteht aus einem kristallinen, transparenten Material
der oben erwähnten Art, das eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat, so daß der Körper
422 Wärme aus dem Gewebe 429 ableitet, das an der als Lichtaustrittsfläche wirkenden
Gewebeandruckfläche 422c anliegt. Verwendet man ungefilterte Strahlung von einer
150 Watt Wolf-.
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ram-Halogen-Lampe, die mit einer Farbtemperatur von ca 3000 K betrieben
wird, einen 50 mm langen, mindestens 10 mm langen Stab 422 aus Saphir-Einkristall
mit einer Gewebeandruckfläche 422c, die einen Durchmesser von ca 2 bis 6 mm hat,
so läßt sich eine tief ins Gewebe 429 gehende Koagulationszone 429a erzeugen. Die
sich ergebende Temperaturverteilung als Funktion des Abstandes d von der Gewebeoberfläche
(Haut) entspricht der ausgezogen gezeichneten Kurve des Diagrammes in Fig.7a. Die
Gewebetemperatur an der Gewebeoberfläche wird infolge der Wärmeableitung durch den
als Kühlkörper wirkenden Stab 422 auf einen mäßigen Wert T2 begrenzt, der zwar über
der Koagulationstemperatur T3 liegt, aber nicht so hoch ist, daß Verkohlungen auftreten
können und eine übermäßige Haftung des Gewebes an der, Lichtaustrittsfläche 422c
eintritt. Die Wärmeableitung kompensiert bis zu einem gewissen Grade den Intensitätsabfall
der in das Gewebe eindringenden Strahlung, so daß sich bis zu einer erheblichen
Tiefe ein relativ flacher Temperaturverlauf und eine über der Koagulationstemperatur
T3 liegende Temperatur ergeben.
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Bei Verwendung eines Gewebeandruckkörpers aus einem schlecht wärmeleitenden
Material, wie Quarzglas oder Kunststoff, ergibt sich eine Temperaturverteilung entsprechend
der gestrichelten Kurve, bei der an der Gewebeoberfläche schon nach kurzer Zeit
eine sehr hohe Temperatur T1 auftritt. Das
Gewebe karbonisiert
dann an der Oberfläche und verhindert dadurch ein tieferes Eindringen der Strahlung,
so daß die Blutung schlechter gestillt werden kann und das Gewebe zum Haften an
der Andruckfläche neigt. Ähnliche Effekte treten auch bei Verwendung eines zu dünnen
Andruckkörpers aus Saphir und dgl. auf Die elektrische Eingangsleistung der als
Strahlungsquelle dienenden elektrischen Glühlampe soll im allgemeinen mindestens
75 Watt, vorzugsweise mindestens 100 Watt betragen.
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Für eine einwandfreie Koagulation ist im allgemeinen eine Leistungsdichte
von mindestens 10 W/cm2 und mehr in dem von der Strahlung durchsetzten Querschnitt
des Gewebeandruckkörpers an der Andruckfläche erforderlich. Die Leistungsdichte
soll vorzugsweise höchstens 1°0W/cm2 betragen, damit keine zu schnelle Erwärmung
des Gewebes an der Andruckfläche eintritt, was die Gefahr mit sich bringt, daß das
Gewebe an der Andruckfläche zu schnell austrocknet und dann in unerwünschter Weise
haftet.
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Figur 8 zeigt eine besonders vorteilhafte Schaltungsanordnung für
die Stromversorgung eines Strahlungs-Koagulators der oben beschriebenen Art. Die
Schaltungsanordnung gemäß Fig. 8 enthält einen Netztransformator 80 mit einer Primärwicklung
80a, die über einen Schalter 82 mit einer Wechselspannungsquelle 84, z.B. dem Wechselspannungsnetz
verbunden ist.
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Die Sekundärwicklung 80b des Transformators liegt mit einer Glühlampe
86, insbesondere einer Niedervolt-Halogen-Lampe in Reihe, deren Glühwendel die Strahlungsquelle
des Strahlungs-Koagulators bildet. Die Reihenschaltung enthält nun außerdem noch
einen zusätzlichen Reihenwiderstand 88, der dazu dient, den Einschaltstrom auf einfache
Weise zu begrenzen. Im kalten Zustand hat ja die Glühwendel der Lampe einen sehr
geringen Widerstand, so daß beim Einschalten ein sehr hoher Einschaltstromstoß
fließen
kann, der die Lebensdauer der Lampe verkürzt. Bisher hat man zur Begrenzung des
Einschaltstromstoßes relativ aufwendige Regelschaltungen verwendet.
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Bei der vorliegenden Schaltung erfolgt die Begrenzung des Einschaltstromstoßes
auf einfache und preiswerte Weise durch den Reihenwiderstand 88, bei dem es sich
um einen gewöhnlichen Widerstand genügender Belastbarkeit handeln kann, also um
einen Widerstand, dessen Widerstandswert sich mit der Temperatur nicht wesentlich
ändert.
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Der Widerstandswert des Widerstandes 88 ist etwa gleich dem Heißwiderstand
der Glühwendel der Glühlampe 86, so daß an ihm bei heißer Lampe etwa die gleiche
Spannung abfällt, wie an der Lampe selbst. Der Transformator 80 ist zur Kompensation
des Spannungsabfalles am Widerstand 88 so bemessen, daß er eine Sekundärspannung
liefert, die etwa gleich dem Doppelten der Nennspannung oder vorgesehenen Betriebsspannung
der Lampe 86 ist.
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Der Einschaltstromstoß wird auf diese Weise auf den doppelten Wert
des normalen Betriebsstromes begrenzt.
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Ohne den Widerstand 88 können wegen des sehr geringen Innenwiderstandes
der Sekundärwicklung 80b Einschaltstromstöße bis über das Zehnfache des normalen
Betriebsstromes auftreten.
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Bei einer Lampe 86 mit einer Nennleistung von 250 Watt und einer Nennspannung
von 24 Volt kann der Widerstand 88 einen Widerstandswert von 2,5 Ohm haben und der
Transformator 80 eine Sekundärspannung von etwa 48 Volt liefern. Da Strahlungskoagulatoren
der hier interessierenden Art im allgemeinen nur kurzzeitig eingeschaltet werden
und zwischen den Einschaltperioden relativ lange Ausschaltperioden liegen, spielt
die Verlustleistung im Widerstand 88 keine Rolle und es tritt auch keine übermäßige
Erwärmung in der Stromversorgungsschaltung auf.
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Die Schaltung gemäß Figur 8 kann zu einem Netzteil 31 (Fig. 1) gehören
und in die Leitung zur Lampe 86 kann ein Fußschalter 32 eingeschaltet sein.