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Flüssigkeitszusammensetzung und diese verwendendes
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Verfahren zur Erdölgewinnung aus untertägigen erdölführenden Lagerstätten
Flüssigkeitszusammensetzung
und diese verwendendes Verfahren zur Erdölgewinnung aus untertägigen erdölführenden
Lagerstätten Die Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte viskose Flüssigkeit
und ein diese einsetzendes,erweitertes Erdölgewinnungsverfahren, insbesondere eine
viskose wäßrige hydrophile polymerhaltige Flüssigkeit, die einen Aromatenzusatz
enthält, der das Polymere gegen bakterielle Angriffe schützt, die Injizierbarkeit
der Flüssigkeit verbessert und Verstopfungen, die bei der Injektion ähnlicher Flüssigkeiten
in untertägige Lagerstätten hin und wieder auftreten, vermindert.
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Fachleute auf dem Gebiet der Erdölgewinnung aus untertägigen Lagerstätten
setzen üblicherweise zuerst sog. primäre Gewinnungsmethoden ein, solange dadurch
Erdöl unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen gewinnbar ist. Wenn die Primärgewinnung
wirtschaftlich nicht mehr akzeptabel ist, wird in der untertägiyen Lagerstätte irgendein
zusätzliches oder erweitertes Gewinnungsverfahren eingesetzt.
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Eines der frühesten und am häufigsten eingesetzten erweiterten Gewinnungsverfahren
ist die Injektion von Wasser, wobei entweder Frisch- oder Salzwasser in die untertägige
Lagerstätte
eingepreßt wird und aus dieser das Restöl zu einer entfernten Förderbohrung verdrängt
oder treibt, aus der es zur Erdoberfläche gewonnen wird. Da die Viskosität des in
der untertätigen Lagerstätte vorhandenen Erdöls normalerweise höher als diejenige
von Wasser oder anderen in die Lagerstätte eingepreßten wäßrigen Flüssigkeiven ist,
zeigt die beweglichere (weniger viskose) wäßrige Flüssigkeit eine starke Tendenz,
einen erheblichen Anteil des Erdöls zu umgehen. In der Literatur wird dies hin und
wieder als viskositätsbedingtes Durchfingertl bezeichnet. Somit wird durch die wäßrige
Flüssigkeit nur ein Teil des Restöls verdrängt.
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Fachleuten sind mit diesem Problem vertraut, und verschiedene Veröffentlichungen
beschreiben Verfahren zur Steigerung der Fähigkeit des Flutungsmittels, Restöl zu
verdrängen. Es ist allgemein bekannt und auch in der Fachliteratur beschrieben,
da3 die Zugabe einer ausreichenden Menge bestimmter polymerer Maleriallen zum wäßrigen
Flutungsmittel, um dessen Viskosität auf einen Pegel zu erhöhen, der nahezu gleich
oder höher als derjenige des Erdöls ist, de Tendenz der eingepreßten wäßrigen Flüssigkeit,
das Restöl in der-Lagerstätte zu umgehen oder durch dieses durchzufingern, vermindert
oder beseitigt. In der Fachliteratur sind viele Stoffe angegeben, die dem Flutungsmittel
zugefügt werden können, um die Viskosität der eingepreßten
Flüssigkeit
zu erhöhen. In den US-PS'en 2 827 964 und 3 039 529 ist der Einsatz hochmolekularer,
partiell hydrolysierter Polyacrylamide als Verdickungsmittel für bei der Erdölgewinnung
eingesetzte wäßrige Flüssigkeiten angegeben. Die US-PS 3 581 824 beschreibt den
Einsatz von Heteropolysacchariden, die durch Fermentation von Kohlehydraten durch
Bakterien des Typs Xanthomonas erzeugt werden, für den gleichen Zweck.
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Es ist sehr wichtig, den Unterschied zwischen den Auswirkungen zu
beachten, die einerseits durch Injizieren einer viskosen hydrophilen polymerhaltigen
Flüssigkeit in eine Lagerstätte und andererseits durch Injizieren einer wäßrigen
Flüssigkeit, die ein grenzflächenaktives Mittel, d. h. ein Tensid, enthält, erzielt
werden. Die tensidhaltige Flüssigkeit vermindert die Grenzflächenspannung zwischen
dem Restöl und dem Flutunysmittel in den Strömungskanälen, durch die die Flüssigkeit
strömt, und bewirkt somit eine Verringerung des Restöls in dem Teil der Lagerstätte,
der von der injizierten tensidhaltigen Flüssigkeit kontaktiert wird. Eine Flüssigkeit,
die eines der hydrophilen Polymeren enthält, die üblicherweise bei Ölgewinnungsverfahren
mit viskosem Fluten eingesetzt werden, vermindert die Grenzflächenspannung zwischen
dem Restöl und dem injizierten wäßrigen Medium nicht und bewirkt somit keine Verringerung
der Ölsättigung in den
Strömungskanälen, die sie durchströmt. Der
Zweck des Einsatzes einer hydrophilen polymerhaltigen Flüssigkeit besteht darin,
die Anzahl Strömungskanäle, die von der eingepreßten Flüssigkeit kontaktiert werden,
zu erhöhen oder den volumetrischen Durchspülungs-Wirkungsgrad des Ölgewinnungsverfahrens
zu verbessern. Es ist allgemein üblich, bei e met nach dem Stlnd der Technik optimalen
chemischen Flutungsverfahren sowohl eine Tensidlösung als auch eine viskose hydrophile
polymerhaltige Flüssigkeit einzusetzen, obwohl es auch möglich ist, jede dieser
Flüssigkeiten für sich einzusetzen.
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Wäßrige Flüssigkeiten, die eine ausreichende Menge hydrophiles Polymeres
enthalten, um ihre Viskosität auf einen Wert zu erhöhen, der gleich oder größer
als die Ölviskosität ist, um dadurch den volumetrischen Durchspülungs-Wirkungsgrad
zu steigern, werden allgemein als Beweglichkeitssteuerungs- oder -pufferflüssigkeiten
bezeichnet.
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Die Fähigkeit der verschiedenen Klassen von Polymeren, die in Beweglichkeitssteuerungsflüssigkeiten
einsetzbar sind, um die erwünschte Viskositätssteigerung der Injektionsflüssigkeit
zu bewirken, hängt von verschiedenen Faktoren einschließlich des Salzgehalts der
in der Lagerstätte vorhandenen wäßrigen Flüssigkeit, der physikalischen und chemischen
Eigenschaften der Lagerstätte und der Art des Restöls ab.
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Es ist in der Fachwelt bekannt, daß sich beim Einsatz dieser Flüssigkeiten
vielfältige Probleme ergeben. Hin und wieder treten Injizierbarkeitsprobleme infolge
von falscher Hydratation des Polymeren, Bakterienwachstum und anderen verunreinigenden
Substanzen auf.
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Eine weitere wichtige Eigenschaft einer wäßrigen Beweglichkeitssteuerungsflüssigkeit,
die den Strömungswiderstand der Polymerflüssigkeit durch ein poröses Medium wie
eine durchlassige untertägige ölführende Lagerstätte betrifft, ist ebenfalls bekannt,
und es wurde ein "Siebfaktor" (screen factor) definiert, der sich auf die Strömungsfähigkeit
der Flüssigkeit unter derartigen Bedingungen bezieht. Der Siebfaktor ist ein Maß
für das viskoelastische Verhalten der Polymerflüssigkeit.
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Ein weiteres schwerwiegendes Problem, von dem man weiß, daß es beim
Einsatz aller in der Fachliteratur für den Einsatz in Bcweglichlceitssteuerungsflüssigkeiten
beschriebenen hydrophilen Polymeren auftritt, ist der bakterielle Abbau des in der
Flüssigkeit enthaltenen Polymeren, wodurch ein Verlust an Flüssigkeitsviskosität
eintritt. Nicht selten bleiben Flüssigkeiten, die für blgewinnungszwecke in untertägige
Lagerstätten injizi-ert wurden, während vieler Monate oder auch Jahre in der Lagerstätte,
und somit werden die Eigenschaften der
Flüssigkeit trotz der relativ
langsamen bakteriellen Abbaugeschwindigkeit des Polymeren ungünstig beeinflußt.
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In der Fachliteratur sind viele Verfahren hinsichtlich der Verringerung
des mit dem bakteriellen Abbau von hydrophilen Polymeren verbundenen Problems angegeben,
aber die meisten dieser bekannten Verfahren sind entweder nur begrenzt wirksam oder
aus Kostengründen nicht realisierbar.
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In der US-PS 3 410 342 ist der Einsatz organischer Materialien wie
Benzol, Toluol oder Xylol für die Stabilisierung der Mischbarkeit der Bestandteile
einer Tensidflüssigkeit angegeben.
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Index US-PS 3 800 877 ist der Einsatz von Aldehyden wie Formaldehyd
als Sauerstoffauf nehmer und Bakterizid für eine Polymerflüssigkeit angegeben.
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Durch die Erfindung wird eine Flüssigkeitszusammensetzung geschaffen,
die zur Injektion in poröse Formationen-geeignet ist und eine viskositätserhöhende
Menge eines hydrophilen Polymeren enthält; sie ist gekennzeichnet durch eine Konzentration
von 0,001-0,2 Vol.-% eines aromatischen Versetzungsmittels mit der folgenden Formel:
(10 bis 2000 Volumenteile pro Million)
mit Rl, R2 und R3 Jeweils Wasserstoff oder C1-C9 -Alkyl, wobei die Gesamtzahl Kohlenstoffatome
in R1, R2 und R3 zwischen 0 und 9 beträgt.
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Ferner wird durch die Erfindung ein Verfahren gegeben zur Gewinnung
von Erdöl aus einer untertägigen erdölführenden durchlässigen Lagerstätte, in die
wenigstens eine Injektions- und wenigstens eine Förderbohrung niedergebracht sind,
wobei in die Lagerstätte durch die InJektionsbohrung eine ein hydrophiles Polymeres
enthaltende Flüssigkeit injiziert wird; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit ein aromatisches Versetzungsmittel enthält.
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In bevorzugter Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß R1, R2
und R3 jeweils Wasserstoff oder Cl-C5-Alkyl sind, wobei die Gesamtzahl Kohlenstoffatome
in R1, R2 und R3 zwischen 0 und 5 beträgt.
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In besonders bevorzugter Weiterbildung der Erfindung sind R1, R2 und
R3 jeweils C1-C3-Alkyl.
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Das aromatische Versetzungsmittel ist z. B. Benzol, Ethylbenzol, Propylbenzol,
Butylbenzol, Toluol, Ethyltoluol, Butyltoluol, Propyltoluol, Xylol oder ein Gemisch
derselben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Konzentration
des aromatischen Versetzungsmittels zwischen 0,05 und 0,15 Vol.-%. Eine solche Menge
schützt die Flüssigkeit gegen bakteriellen Abbau.
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Die Flüssigkeit kann jedoch auch für die Erdölgewinnung eingesetzt
werden, wenn die Konzentration des aromatischen Versetzungsmittels in der polymerhaltigen
Flüssigkeit unter diesem Pegel liegt, d. h. wenn sie zwischen 0,001 und 0,05, insbes.zwischen
0,005 und 0,05 Vol .
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beträgt (10-500, insbesondere 50-500 Volumenteile pro Millionj.
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Das hydrophile Polymere kann z. B. Polyacrylamid, partiell hydrolysiertes
Polyacrylamid, ein Mischpolymerisat aus Acrylamid und Acrylsäure, ein Biopolymeres
einschließlich Polysaccharid, ein Naturharz, ein natürlich auftretendes Polymeres
oder ein Gemisch dieser Stoffe sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte wäßrige Flüssigkeit
mit einer die Viskosität steigernden Menge eines hydrophilen polymeren, die stabilere
Injizierbarkeitseigenschaften hat und deren Siebfaktor und Viskosität während längerer
Zeiträume gleichbleibend ist, da die Flüssigkeit widerstandsfähiger gegen Angriffe
von Bakterien, die in Ölfeld-Salzwassern anwesend sind, oder gegen Oberflächenverseuchung
als derzeit eingesetzte Flüssigkeiten ist. Die Flüssigkeit eignet sich besonders
zum Einsatz in einem Ölgewinnungsverfahren, bei dem die wäßrige Beweglichkeitssteuerungsflüssigkeit
in die Lagerstätte injiziert wird, um den volumetrischen Wirkungsgrad des Verdrängungsvorgangs
zu steigern. Dabei kann sie als im wesentlichen einzige in die Lagerstätte injizierte
Flüssigkeit eingesetzt werden, oder sie kann in Kombination mit einer ein Tensid
enthaltenden wäßrigen Flüssigkeit, bevorzugt unmittelbar nach Injektion derselben,
eingesetzt werden; diese tensidhaltige wäßrige Flüssigkeit verringert die Restölsättigung
in dem Teil der Lagerstätte, der von der Tensidflüssigkeit kontaktiert wird. Die
in die Lagerstätte injizierte Flüssigkeit kann wenigstens ein Tensid und wenigstens
ein Polymeres enthalten.
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Eine bevorzugte Klasse von hydrophilen Polymeren, die zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfaßt ionische Polysaccharide, die handelsüblich
sind und durch Fermentation von Kohlehydraten mittels Bakterien des Typs Xanthomonas
erzeugt we-rden. Beispiele für solche Heteropolysaccharide sind solche, die durch
Xanthomonas Campestris, Xanthomonas Begonia, Xanthomonas Phaseoli, Xanthomonas Hererae,
Xanthomonas Incanae, Xanthomonas Carotae und Xanthomonas Translucens erzeugt werden.
Von diesen ist wiederum die bevorzugte Art das ionische Polysaccharid B-l459, das
durch Züchtung des Bakteriums Xanthomonas Campestris in NRRL B-1459 (US-Landwirtschaftsministerium)
auf einem gut durchlüfteten Medium, das handelsübliche Glukose, organische Stickstoffquellen,
Dikaliumphosphatwasserstoff und verschiedene Spurenelemente enthält, erzeugt wird.
Die Fermentation wird innerhalb von vier Tagen oder weniger beendet, und zwar bei
einem pH-Wert von ca. 7 und einer Temperatur von 28 OC. Polysaccharid B-1459 ist
unter dem Handelsnamen Xanflood (Wz) 9702 von der Kelco Company erhältlich. Die
Herstellung dieses und verwandter Heteropolysaccharide ist von K.L.- Smiley, "Microbia
Polysaccharide--A Review" in Food Technology 20, 9:112-116 (1966) sowie von R.A.
Moraine, S, P. Rogovin und K. L.
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Smiley, "Kinetics of Polysaccharide 8-1459 Synthesis" in 3. Fermentation
Technology, 44, 5.311-132 (1966), ausführlich
beschrieben worden.
Weitere fermentierte Polymeren, die für die Ölgewinnung eingesetzt werden, z. B.
das durch den Pilz der Spezies sclerotium erzeugte, sind bei der vorliegenden Erfindung
ebenfalls einsetzbar.
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Eine weitere bevorzugte Klasse hydrophiler Polymeren, die vorteilhaft
bei dem Flutungsverfahren nach der Erfindung verwendbar ist, umfaßt die handelsüblichen
wasserlöslichen hochmolekularen, nichthydrolysierten oder partiell hydrolysierten
Polyacrylamide mit Molekulargewichten im Bereich von mehr als 0,2 106, bevorzugt
von 0,5 106 bis 40 106, insbesondere von 3 106 bis 10 106 Mischpolymerisate von
Acrylamid und Acrylsäure innerhalb desselben Molekulargewichtsbereichs sind ebenfalls
einsetzbar. Wenn das verwendete Polymere ein partiell hydrolysiertes Polyacrylamid
ist, werden bis zu ca. 70 %, bevorzugt zwischen 12 und 45 oder Carboxylamidgruppen
zu Carboxylgruppen hydrolysiert. Eine Anzahl von partiell hydrolysierten Polyacrylamiden
und/oder Mischpolymerisaten von Acrylamid und Acrylsäure sind handelsüblich und
werden allgemein zum Ansetzen von beweglichkeitssteuernden Pufferflüssigkeiten verwendet.
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Diese umfassen z. 8. die Materialien "Pusher 700" (Wz) der Dow Chemical
Company und "Cyanatrol" (Wz) der American Cyanamid.
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Natürlich vorkommende Polymeren sind ebenfalls bei dem Verfahren als
das hydrophile Polymere einsetzbar. Diese Klasse wirksamer Materialien umfaßt Guarmehl,
Johannisbrotmehl, natürliche Stärken und deren Derivate, Cellulose und deren Derivate
einschließlich Hydroxyethylcellulose.
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Jedes der vorstehend angegebenen Materialien kann als das einzige
hydrophile Polymere in der beweglichkeitssteuernden Flüssigkeit bei dem Ölgewinnungsverfahren
nach der Erfindung eingesetzt werden. Es ist allgemein bekannt, daß unter bestimmten
Bedingungen bessere Ergebnisse erzielbar sind, wenn eine Kombination von zwei oder
mehr der vorgenannten hydrophilen Polymeren in einer wäßrigen Flüssigkeit für die
Erdölgewinnung verwendet wird, und eine solche Kombination von Polymeren liegt im
Rahmen der vorliegenden Erfindung.
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Bei der Herstellung der wäßrigen polymerhaltigen Flüssigkeit gemäß
dem Verfahren nach der Erfindung werden eines oder mehrere der vorstehend beschriebenen
hydrophilen Polymeren in iryendeiner geeigneten Weise in Wasser gelöst, so daß eine
wäßrige Flüssigkeit mit der erwünschten Viskosität erhalten wird. Bei Ölgewinnungsverfahren
ist es manchmal erwünscht, die wäßrige Flüssigkeit in Salzwasser
mit
mäßigem Salzgehalt, der etwa gleich dem Salzgehalt des in der Lagerstätte verbliebenen
Wassers zum Zeitpunkt der Injektion der Flüssigkeit ist, anzusetzen.
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Da der Salzgehalt der Flüssigkeit die Viskosität, die durch eine bestimmte
Konzentration des hydrophilen Polymeren erhalten wird, beeinflußt, ist große Sorgfalt
erforderlich, um sicherzustellen, daß die erhaltene Flüssigkeitsviskosität ausreicht,
um das erwünschte günstige Beweglichkeitsverhältnis zwischen der eingepreßten Flüssigkeit
und dem in der Lagerstätte vorhandenen Restöl zu erhalten. Ein wirksames Vorgehen
beim Ansetzen von Flüssigkeiten, die in hochsalzhaltige Lagerstätten zu injizieren
sind, wobei auch Verfahren einyeschlossen sind, bei denen eine Tensidflüssigkeit
injiziert wird, besteht darin, die beweglichkeitssteuernde Flüssigkeit unter Verwenduny
von relativ frischem Wasser oder von Wasser, dessen Salzgehalt zumindest erheblich
geringer als derjenige des Salzwassers ist, das sich zum Zeitpunkt der Injektion
der Flüssigkeiten in der Lagerstätte befindet, anzusetzen.
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Die Konzentration des Polymeren, das mit Wasser oder Salzwasser vermischt
wird, so daß die viskose wäßrige Flüssigkeit erhalten wird, kann innerhalb eines
relativ weiten Bereichs liegen, und zwar zwischen ca. 0,005 und ca. 5 Gew.-%, allerdings
liegt der bevorzugte Bereich normalerweise zwischen
ca. 0,05 und
ca. 0,3 Gew.-%. Der bestimmende Parameter ist die resultierende Viskosität der Lösung
und nicht irgendeine bestimmte Konzentration, da die durch Zugabe des Polymeren
erhaltene Viskosität sich mit verschiedenen Faktoren ändert. Für Ölgewinnungszwecke
ist der bestimmende Faktor, daß die Beweglichkeit der beweglichkeitssteuernden Pufferflüssigkeit
geringer als die Beweglichkeit des in der Lagerstätte vorhandenen Restöls ist, und
zwar unter Layerstättenbedingungen. Normalerweise bedeutet das, daß die Viskosität
der Polymerflüssigkeit gleich oder größer als die Viskosität des Restöls sein muß,
obwohl aus der Fachliteratur auch andere Faktoren im Hinblick auf Ölgewinnungsverfahren
mit Polymerflutung bekannt sind, und manchmal ist es möglich, eine wäßrige Polymerflüssigkeit
mit der erwünschten Beweglichkeit (die geringer als die Beweglichkeit des in der
Lagerstätte vorhandenen Erdöls ist) anzusetzen, obwohl die Viskosität der Polymerflüssigkeit
etwas geringer als diejenige des Erdöls ist. Die Viskositäten von üblicherweise
für die Ölgewinnung eingesetzten Polymerflüssigkeiten können innerhalb eines weiten
Bereichs von einigen cP und einigen hundert cP liegen.
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Das Gesamtvolumen der bei der Anwendung der Erfindung anyesetzten
und in eine Lagerstätte eingepreßten Polymerlösung liegt im Bereich von ca. 0,05-2,0
Porenvolumen, bevorzugt
von 0,2-0,5 Porenvolumen, bezogen auf das
Porenvolumen der von der Ölgewinnungsflüssigkeit zu durchspülenden erdölführenden
Lagerstätte. Selbstverständlich wird durch eine Injektion größerer Mengen Polymerflüssigkeit
die gewonnene Ölmenge nicht vermindert, aber die erhöhten Kosten beeinträchtigen
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens neyativ. Es ist üblich, einen oder mehrere
Slugs einer polymerhaltigen Flüssigkeit in die Lagerstätte zu injizieren und durch
diese dadurch zu verdrängen bzw.
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zu treiben, daß Feldsalzwasser oder eine andere nicht so teure Verdrängungsflüssigkeit
eingepreßt wird. Es ist auch bekannt, daß die Konzentration des Polymeren entweder
kontinuierlich oder schrittweise vom Anfangswert bis auf Null vermindert werden
kann, wodurch eine kontinuierlich wirksame Verdrängung der Polymerflüssigkeit durch
die nachfolgend eingepreßte Verdrängungsflüssigkeit erzielt wird.
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Die Konzentration jeder oder mehrerer der vorher beschriebenen aromatischen
Zusatz- bzw. Versetzungs-Verbindungen sollte in einem Bereich von 0,001-0,2, bevorzugt
0,005-0,15 Vol.-S, liegen. Der Zusatzstoff kann dem Wasser vor der Zugabe des Polymeren,
gleichzeitig mit dem Polymerken oder nach dem Lösen oder Dispergieren des Polymeren
im Wasser zugesetzt werden. Es ist zu beachten, daß der
vorgenannte
Konzentrationsbereich die Löslichkeit einiger der genannten aromatischen Verbindungen,
insbesondere der alkylsubstituierten Benzole oder Toluol, übersteigt.
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Es wurde gefunden, daß die der Polymerflüssigkeit zuyesetzte Menge
der aromatischen Verbindung die Löslichkeit übersteigen kann, ohne daß eine nachteilige
Auswirkung auf die Eigenschaften der Flüssigkeit eintritt. Das überschüssige aromatische
Material wird in der wäßrigen Phase disperyiert oder emulgiert. Manchmal ist die
Anwesenheit von überschüssigem ungelöstem Bakterizid von Vorteil, da in der Lagerstätte
ein Verlust der aromatischen Verbindung aus der Polymerflüssigkeit auftreten kann,
und in einem solchen Fall wird das überschüssige aromatische Bakterizid dann in
der Flüssigkeit gelöst, so daß die Konzentration an gelöstem Bakterizid ausreichend
hoch bleibt, um die Bakterizidwirkung aufrechtzuerhalten.
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Wie bereits erwähnt, kann die gemäß der Erfindung hergestellte Polymerflüssigkeit
in die Lagerstdtte durch eine oder-mehrere Injektionsbohrungen injiziert und von
diesen dadurch verdrängt werden, daß Feldsalzwasser oder eine andere geeignete Treiberflüssigkeit
injiziert wird, ohne daß noch weitere Flüssigkeiten injiziert werden. Dieses Vorgehen
erhöht zwar das Volumen der von der injiziertem Flüssigkeit durchspülten Lagerstätte,
vermindert aber normalerweise
nicht die Ölsättigung in den Porenräumen
und Strömungskanälen der von der Flüssigkeit kontaktierten Formation. Mit diesem
Verfahren wird aber aufgrund der -Kontaktierung größerer Formationsvolumina mehr
Öl gewonnen, als unter normalen Umständen nur durch die Verwendung von injizierte
Wasser gewonnen werden könnte. Eine noch höhere Ölgewinnung ist möglich, wenn die
viskose Flüssigkeit in Verbindung mit einer Flüssigkeit eingesetzt wird, die die
Ölsättigung in den Teilen der Formation, durch die sie strömt, verringert, z. B.
in Verbindung mit einer wäßrigen Flüssigkeit, die eines oder mehrere wirksame Tenside
enthält, oder einer mischbaren Flüssigkeit wie einem Kohlenwasserstoff, oder einer
Emulsion oder micellaren Dispersion, die sowohl eine wäßrige tensidhaltige Phase
als auch eine Kohlenwasserstoffphase hat; alle diese Flüssigkeiten sind in der Fachliteratur
über erweiterte ÖlgewinnungsverFahren ausführlich erläutert. Das Polymere und ein
Tensid können auch in einer Flüssigkeit enthalten sein.
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Die beim vorliegenden Verfahren zum Einsatz kommenden Tenside können
jedes Tensid oder eine Kombination von Tensiden sein, die ganz allgemein in der
Fachliteratur als für Tensid-Ölgewinnungsverfahren nützlich angegeben sind.
Organische
Sulfonate, insbesondere Petroleumsulfonate, sind besonders bevorzugte Tenside und
können als im wesentlichen einziges in der Tensidflüssigkeit vorhandenes Tensid
eingesetzt werden, wenn der Salzgehalt des Lagerstättenwassers hinreichend niedrig
ist, so daß salzgehalt-empfindliche Tenside verwendbar sind. Üblicherweise eignen
sich Petroleumsulfonate nur zum Einsatz in Lagerstätten, deren Layerstättenwasser-Salzgehalt
weniger als ca. 20 000 ppm gesamtgelöste Feststoffe beträgt. Ob nun die Petroleumsulfonate
einzeln in geringsalzhaltiger Umyebung, wie oben erläutert, eingesetzt werden, oder
ob sie in Kombination mit höher löslichen, lösungsvermittelnden Kotensiden, die
nachstehend erläutert werden, eingesetzt werden, sind doch in jedem Fall die zum
Einsatz beim vorliegenden Verfahren bevorzugten Petroleumsulfonate solche, die aus
Arten mit unterschiedlichen Aquivalenzgewichten innerhalb eines relativ weiten Bereichs
bestehen, und zwar mit einem mittleren Äquivalenzgewicht von ca. 350 bis ca. 450.
Alkyl- oder Alkylarylsulfonate sind ebenfalls einsetzbar, und zwar besonders solche
mit ca. 6-20, bevorzugt 8-18 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Sämtliche oben
beschriebenen organischen Sulfonate sind üblicherweise wasserlösliche Natrium-,
Kalium-, Lithium- oder Ammoniumsalze.
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Die Konzentration organischer Sulfonate wie der vorstehend angegebenen
beträgt normalerweise 0,1-10,0, bevorzugt 1,0-5,0 Gew.-9G.
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Bei Anwendung in Lagerstätten mit Wasser, dessen Salzgehalt ca. 20
000 ppm übersteigt, müssen andere Tensidarten entweder für sich oder in Kombination
mit den vorstehend angegebenen organischen Sulfonaten verwendet werden.
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Hochsalzhaltiges Wasser enthaltende Lagerstätten, deren Temperaturen
unter ca. 54 OC liegen, erlauben den Einsatz nichtionischer Tenside, und zwar entweder
für sich oder.
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in Kombination mit organischen Sulfonaten. Beispiele geeigneter nichtionischer
Tenside sind polyethoxylierte Alkanole oder polyethoxylierte Alkylphenole mit 5-20,
bevorzugt 8-16 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und mit 4-20, bevorzugt 6-16
Ethoxygruppen. Andere nichtionische Tenside sind dipolyethoxylierte Amine und dipolyethoxylierte
Alkylbrenzcatechole.
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Wenn der Lagerstättenwasser-Salzgehalt sehr hoch und die Temperatur
mäßig ist, z. B. zwischen 54 und 71 OC liegt, umfaßt eine bevorzugte Tensidklasse
die Alkylpolyethoxysulfate oder Alkylarylpolyethoxysulfate, die 6-18, bevorzugt
8-14 Kohlenstoffatome in der Alkylkette und 2-18, bevorzugt 2-8 Ethoxy-Einheiten
aufweisen.
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Im Fall von Hochtemperatur-, Hochsalzgehalt-Lagerstätten, z. B. solchen,
deren Lagerstättenwasser-Salzgehalt bis zu 240 000 ppm gesamtgelöste Feststoffe
beträgt und die eine Lagerstättentemperatur im Bereich von 76-115 OC haben, ist
das bevorzugte Tensid für das vorliegende Verfahren ein Alkylpolyalkoxyalkylensulfonat
oder Alkylarylpolyalkoxyalkylensulfonat mit der folgenden Formel: RO(R'O) R"S03M
mit R = ein lineares oder verzweigtes Alkyl mit 6-24, bevorzugt 12-20 Kohlenstoffatomen,
oder ein Alkylaryl wie Benzol oder Toluol ist wenigstens einer daran gebundenen,
linearen oder verzweigten Alkylgruppe und mit 6-20, bevorzugt 6-ló Kohlenstoffatomen;
R' = Ethylen oder ein Gemisch aus Ethylen und höherem Alkylen, wie Propylen, mit
relativ mehr Ethylen als höherem Alkylen; x = eine Zahl einschließlich Bruchzahlen
von 2-18, bevorzugt von 2-8; R" = Ethylen, Propylen, Hydroxypropylen oder Butylen;
und M = ein einwertiges Kation, bevorzugt Natrium, Kalium, Lithium oder Ammonium.
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Jedes der vorstehend beschriebenen nichtionischen Tenside wie auch
die sulfatierten oder sulfonierten und ethoxylierten Tenside kann entweder als einziges
in der Tensidflüssigkeit vorhandenes Tensid oder in Kombination mit den vorher beschriebenen
organischen Sulfonaten eingesetzt werden. In jedem Fall liegt die Konzentration
dieser salzgehalt-erträglichen Tenside zwischen 0,10 und 10,0, bevorzugt zwischen
0,5 und 3,0 Gew.-%. Wenn eine Kombination von Tensiden eingesetzt wird, liegt das
Verhältnis des primären anionischen organischen Sulfonats zu dem lösungsvermittelnden
Kotensid im Bereich von ca. 0,1-10,0, bevorzugt von 0,2-3,0.
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Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
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Feld-Beispiel 1 Zur Erläuterung eines typischen bevorzugten Vorgehens
bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer untertägigen erdölführenden
Lagerstätte wird das folgende Feld-Beispiel beschrieben.
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Eine untertätige erdölführende Lagerstätte wurde in einer Tiefe von
1432 m lokalisiert; die mittlere Dicke der Lagerstätte betrug ca. .11,6 m. Die Porosität
betrug 42 %, und die Permeabilität 125 mD. Das in der Lagerstätte vorhandene Öl
hatte eine API-Dichte von 200. Die Lagerstätte wurde mit Primärgewinnungsverfahren
ausgebeutet, bis die Ölförderrate auf einen Punkt abgenommen und das Wasser-Öl-Verhältnis
auf einen Punkt zugenommen hatte, an dem die weitere Ölförderung unwirtschaftlich
war.
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Der Salzgehalt des Lagerstättenwassers war ca. 1200 ppm gesamtgelöste
Feststoffe einschließlich 120 ppm zweiwertige Ionen, und zwar hauptsächlich Calcium.
Es wurde festgestellt, daß eine geeignete beweglichkeitssteuernde Flüssigkeit, die
ein günstiges Beweglichkeitsverhältnis zwischen einer injizierten Flüssigkeit und
dem Restöl in der Lagerstätte schafft, dadurch herstellbar ist, daß Feldwasser mit
einem Salzgehalt von 800 ppm gesamtgelöste Feststoffe, in dem
ca.
1000 ppm eines handelsüblichen partiell hydrolysierten Polyacrylamids gelöst oder
dispergiert war, eingesetzt wurde. Dieser Flüssigkeit wurde 10.00 ppm Toluol zugefügt,
um eine bakterielle Zersetzung der Flüssigkeit zu verhindern, einen erwünschten
Siebfaktor sicherzustellen und zu gewährleisten, daß während der Zeit, in der die
Flüssigkeit in die Lagerstätte injiziert wird, keine Injizierbarkeitsprobleme auftreten.
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Das Gesamtölfeld umfaßte zwar eine Anzahl von Fünfpunkt-Borhlochanordnungen,
für die Zwecke dieses Feld-Beispiels wird jedoch nur eine dieser Anordnungen in
Betracht gezogen. Die Bohrungen befanden sich an den Ecken eines Quadrats, dessen
Seitenlänge jeweils ca. 36,5 m betrug, und die Injektionsbohrung befand sich etwa
in der Mitte jedes Quadrats. Es ist bekannt, daß der volumetrische Gesamtwirkungsgrad
eines Ölgewinnungsverfahrens unter Einsatz einer Polymerflüssigkeit bei diesem Bohrlochschema
ca. 80 9G beträgt. Infolgedessen ist das Porenvolumen der Lagerstätte, das in jeder
Gittereinheit von injizierter Flüssigkeit kontaktiert werden soll: 36,5 36,5 11,6
0,42 0,8 = 5192 m3.
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Ein Porenvolumen entspricht 5.204.375 1 Flüssigkeit.
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Die Größe eines Slugs der beweglichkeitssteuernden Pufferflüssigkeit,
die bei diesem Versuch eingesetzt wurde, ist ca. 0,05 Porenvolumen oder 5 Porenvolumen-%.
Infolgedessen ist das Volumen der Pufferflüssigkeit 260.302 1.
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Diese Menge von relativ frischem Wasser (Salzyehalt gleich 800 ppm
gesamtgelöste Feststoffe) wird zum Ansetzen der Flüssigkeit verwendet. Die Polymermenge,
die zum Erhalt einer mittleren Konzentration von 1000 ppm in dieser Flüssigkeitsmenge
erforderlich ist, ist ca.
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259,5 kg. Das gleiche Gewicht an Toluol wird der Flüssigkeit gleichzeitig
mit der Zugabe des Polymeren zugesetzt, und die Flüssigkeit wird so vernischt, daß
eine homogene Flüssigkeit erhalten wird.
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Bei diesem Anwendungsfall wurde weder ein Tensid noch ein anderes
Ölgewinnungsmittel eingesetzt, und die Polymerflüssigkeit wurde in die Lagerstätte
injiziert, wonach Feldsalzwasser mit ca. 1500 ppm gesamtgelöste Feststoffe eingepreßt
wurde. Die Injektion von Feldsalzwasser wurde fortgesetzt, bis die aus der Förderbohrung
austretende Flüssigkeit mehr als 99 Vol.-% Wasser enthielt, was anzeigte, daß im
wesentlichen alles Ö1, das in wirtschaftlicher Weise mit diesem Verfahren gewinnbar
ist, gewonnen worden war.
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Die Polymerlösuny war zwar gegen mikrobische Angriffe stabilisiert,
indem die Flüssigkeit m.it 500-2000 ppm Toluol oder anderen der bereits genannten
Stoffe versetzt worden war; Versuchsdaten haben jedoch gezeigt, daß eine mikrobische
Stabilisierung in bestimmten Polymerflüssigkeiten nicht eintritt, wenn.die Konzentration
des aromatischen Versetzungsmittels weniger als 500 ppm beträgt. Es wurde aber gefunden,
daß selbst dann eine verbesserte Wirksamkeit hinsichtlich der Ölgewinnung erzielt
wird, wenn die Polymerflüssigkeit 10-500 ppm und bevorzugt 100-500 ppm Toluol oder
eine andere aromatische Verbindung als Zusatz enthält, wie noch im einzelnen erläutert
wird. Die Verbesserung bei der Ölgewinnung wird auch dadurch erzielt, daß das aromatische
Versetzungsmittel mit höheren Konzentrationen als 500 ppm der Polymerflüssigkeit
zugesetzt wird.
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Feld-Beispiel 2 Eine untertätige erdölführende Lagerstätte mit einer
Porosität von 25 % und einer Permeabilität von 300 mD wurde -durch Primärförderung
und sekundäre Gewinnung, d. h.
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herkömmlichesWasserfluten, ausgebeutet. Bei Beendigung des Wasserflutens
betrug die in der Lagerstätte noch
vorhandene Restölsättigung 45
%. Der Salzgehalt des Lagerstättenwassers zum Zeitpunkt der Beendigung des Wasserflutens
war ca. 85.000 ppm gesamtgelöste Feststoffe einschließlich 6500 ppm zweiwertige
Ionen, hauptsächlich Calcium. Die Lagerstättentemperatur betrug 62,8 OC. Wegen des
hohen Salzgenalts und der mäßig hohen Temperatur der Lagerstätte wurde als bevorzugtes
Tensid ein Eins-zu-Eins-Gemisch aus Natriumsalz von Petroleumsulfonat mit einem
mittleren Squivalenzgewicht von 390 und Nonylbenzoltriethoxysulfat bestimmt. Dieses
Tensidgemisch wurde in einer Gesamtkonzentration von 2,5 9S eingesetzt, wobei der
Salzgehalt der Tensidflüssiykeit 70.000 ppm gesamtgelöste Feststoffe betrug. Auf
diese Flüssigkeit folgte eine viskose wäßrige Flüssigkeit mit 1100 ppm partiell
hydrolysiertem Polyacrylamidpolymer plus 250 ppm Toluol.
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Der Kontrollversuch wurde in einem Einzelschema durchgeführt, das
eine Seitenlänge von jeweils 30,5 m hatte, wobei sich an jeder Ecke des (Quadrats
eine Förderbohrung und in dessen Mitte eine Injektionsbohrung befanden.
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Da die Lagerstättendicke 12,8 m betrug und der volumetrische Wirkungsgrad
eines einfachen Fünfpunktschemas, wie es hier verwendet wurde, 70 % ist, ist das
Porenvolumen der durch diese fünf Bohrungen definierten Gewinnungszone:
30,5
30,5 12,8 0,25 0,7 = 2081 m3.
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Ein Porenvolumen ist ca. 2.081.750 1. Das Volumen der eingesetzten
Tensidflüssigkeit war 30 % Porenvolumen oder 624.525 1. Das Volumen der eingesetzten
Polymerflüssigkeit was 20 % Porenvolumen oder 416.350 1. Nach der Injektion der
Tensid- und der Polymerflüssigkeit wurde Feldsalzwasser mit einem Salzgehalt von
40.000 ppm gesamtgelöste Feststoffe in die Injektionsbohrung eingepreßt, um Öl und
die gesamten injizierten Flüssigkeiten durch die Lagerstätte zur Förderbohrung zu
verdrängen. Die mittlere Restölsättigung in der Lagerstätte bei Beendigung dieses
Feldversuchs betrug 11 96. Es trat keine nachteilige Wechselwirkung zwischen dem
Tensid und dem Polymeren auf.
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Versuchsteil A Zur weiteren Verdeutlichung des neuen Verfahrens nach
der Erfindung sowie der Anwendung der Erfindung in bestimmten Laborumgebungen und
zur Veranschaulichung der Größe der dabei erzielten Ergebnisse wurden die folgenden
Versuche durchgeführt, deren Ergebnisse nachstehend angegeben sind.
Eine
Serie von Kernflutungen wurde durchgeführt, wobei auf das erweiterte Ölgewinnungspotential
einer Tensidflutung eine Polymerflutung folgte; ein Versuch wurde ohne Toluol in
der Polymerflüssigkeit durchgeführt, und ein Vergleichsversuch wurde unter Einsatz
von 100 g/m3 Toluol durchgeführt. Im übrigen waren die Versuche identisch, und die
nachstehenden Erläuterungen gelten für beide.
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Die Kernflutungen wurden in einem Berea-Kern durchgeführt; dieser
wurde zuerst wassergesättigt, dann ölgesättigt, dann auf eine gleichbleibende Ölsättigung
wassergeflutet und schließlich chemischem Fluten unterworfen, d. h. es wurde ein
Slug Tensidflüssigkeit und anschließend ein Slug Polymerflüssigkeit injiziert. Das
Fluten erfolgte bei 42,8 OC mit einem Durchsatz von 0,5 cm3/min. Das Wasserfluten
erfolgte mit einem Feldsalzwasser, dessen Salzgehalt ca. 80.000 ppm gesamtgelöste
Feststoffe betrug.
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In jedem Fall wurde 0,2 Porenvolumen Tensidlösung in den Kern injiziert;
die in der Tensidlösung enthaltenen Tenside waren 1,07 Gew.-% Witco TRIS18 (Wz)
sowie 2,45 Gew.-% Witco TRS40 (Wz), die beide Petroleumsulfonate sind, und 1,48
Gew. -% tlonylbenzolhexaethoxyethylen-Sulfonat. Darauf folgte 2,0 Porenvolumen Polymerflüssigkeit,
bestehend aus 1000 g/m3 Xanflood (Wz) in Frischwasser. Bei dem Versuch A enthielt
die Polymerlösung kein Toluol, während bei dem Versuch B die Polymer lösung noch
100 g/m3 Roluol enthielt.
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Bei dem Vergleichsversuch, bei dem Tensid und Polymeres ohne Toluol
eingesetzt wurden, wurden 62 % des nach dem Wasserfluten im Kern verbliebenen Öls
gewonnen.
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Demgegenüber wurden bei dem Versuch 8, der mit Ausnahme der Anwesenheit
von 100 ppm Toluol in der Polymer lösung mit dem Versuch A identisch war, 72 % des
Restöls gewonnen.
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Dies bedeutet, daß die Anwesenheit von nur 100 ppm Toluol in der Polymerflüssigkeit
bewirkte, daß 16 % mehr des nach dem Wasser fluten im Kern verbliebenen Öls gewonnen
wurden.
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Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß durch den. Einsatz von 100
ppm Toluol in der nach dem Tensidfluten injizierten Polymerflüssigkeit eine erhebliche
Steigerung des Ölgewinnungs-Wirkungsgrads einer Tensid- und Polymerflutung erzielt
wird, obwohl diese Konzentration von Toluol nicht ausreicht, eine bakterielle Zersetzung
der Polymerflüssigkeit zu verhindern.
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Versuchsteil 8 Es wurden die folgenden Laborversuche durchgeführt,
um die Vorteile zu verdeutlichen, die durch die Versetzung einer wäßrigen polymerhaltigen
Flüssigkeit mit den aromatischen Verbindungen gemäß dem Verfahren nach der Erfindung
erzielbar sind.
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In der ersten Versuchsreihe wurde die Fähigkeit von Xylol untersucht,
Mikrobenwachstum in Xanflood(Wz)-Polymerem zu unterbinden. Eine Lösung mit 10 000
g/m3 (1,0 Gew. -%) Xanflood (Wz), einem Biopolymeren, wurde in entionisiertem Wasser
angesetzt. Xylol wurde zwei Proben der konzentrierten Polymerlösung zugegeben, und
das Konzentrat wurde während fünf Tagen bei Raumtemperatur aufbewahrt. Die konzentrierte
Polymer lösung wurde dann mit Salzwasser mit einem Salzgehalt von 800 ppm gesamtgelöste
Feststoffe verdünnt, so daß eine Polymerkonzentration von 1000 g/m3 (1000 ppm) erhalten
wurde. Die Viskosität der verdünnten Flüssigkeitsproben wurde gemessen, um die Viskositätsverlustrate
der Polymerflüssigkeit zu bestimmen, die ein Anzeichen für die Geschwindigkeit ist,
mit der das Polymere in dem Konzentrat durch die Einwirkung von Bakterien abgebaut
wurde. Es wurden drei Konzentratproben untersucht, die jeweils 10 000 g/m3 Polymeres
enthielten, wobei die Xylol-Konzentrationen 0, 1000 und 3000 ppm waren. Es wurden
folgende Daten erhalten:
TABELLE 1 Unterdrückung von Mikrobenwachstum
in einem Xylol enthaltenden Polymeren Viskosität (cP) Viskosität (cP) Viskosität
(cP) Alter Kontrollbeisp. 1000 y/m3 3000 g/m3 (Tage) (KEIN Additiv) Xylol Xylol
0 36,6 37,4 36,2 5 21,6 36,4 36,8 Hieraus ist ersichtlich, daß die Polymer lösung
ohne Xylol innerhalb von nur fünf Tagen einen Viskositätsabfall von 36,6 auf 21,6
cP erfuhr, was einem Verlust von 41 % der 3 Anfangsviskosität entspricht. Die Probe
mit 1000 g/m Xylol erlitt nur einen unbeachtlichen Viskositätsverlust von ca. 3,6
% innerhalb derselben fünf Tage. Die Probe mit 3000 g/m3 Xylol verlor im wesentlichen
nicht an Viskosität, was bedeutet, daß ein Angriff durch Mikroben vollständig unterbunden
wurde. Aus dieser Versuchsreihe ist zu schließen, daß Xylol ein sehr wirksames Material
zur Unterbindung des Abbaus von Xanflood(Wz)-Polymerem durch Einwirkung von Mikroben
ist, was aus dem Viskositätsabfallersichtlich ist.
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Es wurde eine weitere Versuchsreihe durchgeführt, um die Wirksamkeit
von Toluol im Hinblick auf das Verhindern eines Viskositätsverlusts infolge mikrobischer
Angriffe in einem handelsüblichen partiell hydrolysierten Polyacrylamid zu bestimmen.
Das untersuchte Polymere was
Cyanatrol WF 940S (Wz), ein hydrolysiertes
Polyacrylamid (Hersteller: American Cyanamid Corporation).
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Die Flüssigkeit wurde durch Lösen des partiell hydrolysierten Polyacrylamids
in einem Gemisch aus erzeugtem Wasser und Feldwasser hergestellt, wobei dieses Gemisch
einen Salzgehalt von 3400 ppm gesamtgelöste Feststoffe hatte. Die Flüssigkeit enthielt
1000 g/m3 Cyanatrol (Wz).
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Es wurde eine Probe ohne stabilisierendes Additiv als Kontrollprobe
angesetzt, und eine weitere Probe enthielt 1 cm3 Toluol pro 1000 cm3 Flüssigkeit
(entsprechend 1000 ppm Toluol). Die Viskosität und der Siebfaktor der Flüssigkeiten
wurden zu Beginn sowie nach dem Altern der Flüssigkeiten während drei Wochen bei
Labor-Umgebungstemperatur bestimmt. Die Daten sind in der folgenden Tabelle II aufgeführt.
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T A 8 E L L E II Die Wirksamkeit von Toluol als Bakterizid für partiell
hydrolysiertes Acrylamid Probe Viskosität (cP) Siebfaktor bei bei 6 U/min ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
anfangs nach 3 Wochen anfangs nach 3 Wochen Kontrolle 32 11,5 17,0 8,9 1000 g/m3
Toluol 33 32 17,0 16,9
Aus der Tabelle II ist ersichtlich, daß
Toluol während einer drei Wochen dauernden Alterungszeit im wesentlichen vollständig
wirksam war im Hinblick auf eine Stabilisierung sowohl der Viskosität als auch des
Siebfaktors, wogegen ohne Additiv die Viskosität einer im übrigen identischen Flüssigkeit
von 32 auf 11,5 cP abnahm, was einer Verminderung von 64 % entspricht, und der Siebfaktor
von 17 auf 8,9, also etwa 48 %, abfiel.
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Es wurde eine weitere Versuchsreihe durchgeführt, um die Wirksamkeit
von Toluol als Bakterizid für den Einsatz in Kombination mit einem partiell hydrolysierten
Polyacrylamidpolymeren unter Bedingungen zu untersuchen, die etwa Feldbedingungen
entsprachen. Lösungen mit 1000 g/m3 Cynatrol (Wz) und 1000 gim3 Toluol wurden in
Feldwasser mit einem Salzgehalt von ca. 3400 ppm gesamtgelöste Feststoffe angesetzt.
Die Viskosität und der Siebfaktor der toluol-geschützten Polymer lösung wurde sowohl
anfangs als auch nach einem Alterungszeitraum von 14- Tagen und 30 Tagen bei 49
OC bestimmt. Die bei dieser Versuchsreihe erhaltenen Daten sind in der folgenden
Tabelle enthalten.
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T A B E L L E III Alterung Viskosität Sieb-(Tage) O mPa s (cP) bei
10 U/min faktor bei 49 C ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 0 30,3 14,6 14 30,1 12,8 30 33,1
12,9 Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß Toluol im wesentlichen vollständig
wirksam war im Hinblick auf die Erhaltung der Viskositäts- und Siebfaktor-Werte
der Flüssigkeit während der 30 Tage bei erhöhten TEmperaturen, da kein Viskositätsverlust
auftrat, sondern sogar eine geringe Steigerung beobachtet wurde, obwohl dieser Unterschied
innerhalb der Grenzen von experimentellen Fehlern bei der Viskositätsbestimmung
liegt. Der Siebfaktor verminderte sich in der Zeit von 0-14 Tage nur sehr wenig
und zeigte keinen Verlust während der Zeit von 14-30 Tage, was als Anzeichen für
sehr gute Stabilität sowohl des Siebfaktors als auch der Viskosität anzusehen ist.
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Ein weiterer Versuch wurde zu dem Zweck durchgeführt, die Wirksamkeit
von Toluol als Hemmstoff im Hinblick auf den Viskositäts- und Siebfaktor-Verlust
sowie möglicherweise andere physikalische Eigenschaften infolge eines biologischen
Abbaus
eines partiell hydrolysierten Polyacrylamidpolymeren zu untersuchen. Bei diesen
Versuchen wurden mehrere Lösungsproben angesetzt, die 1000 ppm Cyanatrol(Wz), ein
handelsübliches Polyacrylamid, enthielten. Eine Probe wurde nicht mit einem Bakterizid
versetzt und diente als Kontrollprobe'für die weiteren Versuche. Die zweite Probe
wurde mit 150 gim3 Dowicide B (Wz), einem handelsüblichen Bakterizid (Hersteller:
Dow Chemical Company) versetzt, das als bakterieller Hemmstoff für Polyacrylamid
verwendbar ist. Die dritte Probe wurde mit 1000 g/m3 Toluol versetzt. Die beobachteten
Daten sind in der folgenden Tabelle angegeben.
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T A 8 E L L E IV Wirksamkeit von Toluol als Bakterizid für Polyacrylamid
Zeit Kontrolle Dowicide B(Wz) Toluol Wochen Visk. Siebfaktor Visk. Siebfaktor Visk.
Siebfaktor 0 30,3 14,6 37,0 15,2 28,5 14,4 1 17,5 - - - - -4 11,7 3,0 28,1 14,3
30,4 14,0 6 3,3 1,8 28,7 13,3 27,7 13,4
Aus der Tabelle ist ersichtlich,
daß, wie aus den großen Verlusten sowohl der Viskosität und des Siebfaktors der
Kontrollprobe ohne Toluol oder ein anderes Bakterizid hervorgeht, das Problem des
mikrobischen Abbaus sehr schwerwiegend ist. Mit Dowicide B (Wz) wurde eine gute
Stabilität erhalten, obwohl die Viskosität der mit Dowicide B (Wz) behandelten Probe
von 37,0 auf 28,8 abfiel, was einen Verlust von 22 % bedeutet. Auch ein geringer
Abfall des Siebfaktors wurde beobachtet. Bei der mit Toluol behandelten Probe ergab
sich eine Viskositätsverminderung von 28,5 auf 27,7, also weniger als 3 %.
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Der Siebfaktor verringerte sich ebenfalls von 14,4 auf 13,4, was eine
Verminderung von weniger als 7 % bedeutet.
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Hieraus ist ersichtlich, daß Toluol ein außerordentlich wirksamer
Hemmstoff im Hinblick auf eine Verminderung von Viskosität und Siebfaktor sowie
eine Verschlechterung anderer physikalischer Eigenschaften der Polymer lösung infolge
bakterieller Angriffe ist. Die Konzentration bei der Behandlung mit Dowicide B (Wz)
ist zwar wesentlich geringer als die Toluolkonzentration, aber die Kosten für die
Behandlung einer Lösung unter Feldbedingungen mit 3 150 gim Dowicide 8 <Wz) würden
ca. 135 US-$ je 119.240 1 Polymerflüssigkeit gegenüber nur 23 US-$ für die Behandlung
desselben Volumens an Polymerflüssigkeit mit 1000 ppm Toluol betragen. Somit ist
ersichtlich, daß
das Vcrfahren nach der Erfindung in bezug auf
die Behandlung von Polymerlösungen im Hinblick auf eine Verhinderung des Verlusts
an physikalischen Eigenschaften durch bakterielle Angriffe wesentlich kostengünstiger
ist.
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Es wurde eine weitere Versuchsreihe durchgeführt, um die Auswirkung
von Konzentrationsänderungen von Toluol hinsichtlich seiner Wirksamkeit für die
Stabilisierung von Xanflood (Wz)-Polymerem gegen Verlust an Filtrierbarkeit und
Viskosität infolge mikrobischer Angriffe zu bestimmen.
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Sämtliche Lösungen enthielten 1000 ppm Polymeres, das in entionisiertem
Wasser angesetzt war, sowie die jeweils angegebene Toluolmenge. Die Proben wurden
bei Raumtemperatur während der angegebenen Zeiträume gealtert, und das Vorhandensein
von Mikrobenwachstum wurde mengenmäßig auf der Basis von Sichtbeobachtungen, Geruch
etc. erfaßt.
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Die erhaltenen Daten sind in der Tabelle V enthalten.
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TABELLE V Auswirkungen der Toluol-Konzentration Toluol-Konzentration
Alterungszeit (Tage) (g/m3) 3 10 24 O (Kontrolle) + + + 25 .+ + + 50 + + + 100 +
+ + 500 +/- + + 1000 2000 3000 6000 + = Mikrobenwachstum wurde beobachtet - = kein
sichtbares Anzeigen von Mikrobenwachstum Aus der Tabelle V geht hervor, daß Toluol
unter diesen Bedingungen der Polymerkonzentration und des Salzgehalts in einer Konzentration
von weniger als ca. 500 ppm unwirksam ist. Oberhalb von 500 ppm war Toluol sehr
wirksam im Hinblick auf eine Hemmung von Mikrobenwachstum über den Versuchszeitraum.
Die Minimalkonzentration von Toluol, die für eine Bakterizidwirkung erforderlich
ist, hängt von dem jeweiligen Polymeren und dem Salzwasser ab, und unter anderen
Bedingungen wurde eine Schutzwirkung bei Konzentrationen von weit weniger als 500
ppm beobachtet.
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Es ist erfreulich, daß eine Überbehandlung keine nachteiligen Auswirkungen
hat; normalerweise besteht die bevorzugte Anwendung der Erfindung im Einsatz von
nur so
viel Toluol, wie zur Erzielung des erwünschten Schutzes
gegen mikrobischen Abbau unter den gegebenen Bedingungen und für den Zeitraum, in
dem sich die polymerhaltige Flüssigkeit in der Lagerstätte befinden wird, notwendig
ist.
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Es wurde eine weitere Versuchsreihe durchgeführt, um die Auswirkung
verschiedener Toluolkonzentrationen in Frischwasser und Salzwasser (111.000 ppm
gesamtgelöste Feststoffe) zu vergleichen. Dabei wurde das Toluol einem 1 % Polymerkonzentrat
zugesetzt und für 24 Tage gealtert.
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Verdünnte Proben wurden dann hergestellt und ihre physikalischen Eigenschaften
bestimmt. Die erhaltenen Daten sind in der Tabelle VI angegeben.
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T A 8 E L L E VI Vergleich der Wirksamkeit von Toluol als Bakterizid
in Frischwasser- und Salzwasser-Polymerlösung Frischwasser Salzwasser Toluol- Alterung
Filt.¹ Visk.² Auss.³ Filt.¹ Visk.² Auss.³ Gehalt (Tage) 0 0 86 31,3 b 69 35 b 0
24 - 1,4 a - 1,6 a 1000 24 133 30,9 c 124 36 c 2000 24 - - 116 35,6 c 3000 24 -
- 90 36,9 d 6000 24 - - 64 35 e 1 Filt. = in 300 s durch ein 0,8 /um-Filter mit
einem 3 Druck von 1,38 bar filtriertes Volumen in cm3 2 Visk. = bei 7,3 s-¹ (6 U/min)
bei Umgebungstemperatur gemessene Viskosität 3 Auss. = Aussehen: a = Niederschlag
b = geringe Trübung c = sehr klar d = klar e = trüb Aus der Tabelle ist ersichtlich,
daß im Hinblick auf Viskosität und Filtrierbarkeit 1000 ppm Toluol eine angemessene
Konzentration ist, um einen Verlust physikalischer Eigenschaften aufgrund mikrobischer
Angriffe in Frischwasser
zu verhindern. Bei der in Salzwasser angesetzten
Polymerflüssigkeit wurde eine sehr gute Stabilisierung der Viskositätseigenschaften
auf allen vier Konzentrationspegeln erhalten. Das trübe Aussehen der mit 6000 ppm
Toluol behandelten Salzwasser-Flüssigkeiten läßt vermuten, daß dieser Konzentrationspegel
unter den gegebenen Bedingungen zu hoch ist.