DE3039718C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolben für eine Brennkraftmaschine,
mit einem warmfesten Kolbenoberteil, das in einer
hülsenförmigen Halterung eines Kolbenteils durch einen
Preßsitz befestigt ist.
Ein solcher Kolben ist bekannt (US-PS 34 02 644). Dort ist
das warmfeste Oberteil ringförmig und mit einem Außendurchmesser
kleiner als der Kolbendurchmesser ausgebildet,
so daß es innerhalb eines ringförmigen Kolbenrandes aus
üblichem Kolbenwerkstoff eingebettet ist. Zur Befestigung
des warmfesten Kolbenoberteils ist zwischen diesem und dem
Kolbenrand die hülsenförmige Halterung angeordnet, die ein
keilförmiges Profil aufweist und den Preßsitz bewirkt.
Dieser Preßsitz dient auch dazu, wegen einer Hinterschneidung
des warmfesten Kolbenoberteils auf dieses wirkende
axiale Kräfte des Verbrennungsdruckes aufzunehmen. Durch
die hülsenförmige Halterung ist das warmfeste Oberteil
zwar vom Kolbenrand distanziert, liegt jedoch im übrigen
am metallischen Kolben an.
Die bekannte Befestigung des warmfesten Kolbenoberteils
ist durch die gesonderte hülsenförmige Halterung vergleichsweise
aufwendig und ermöglicht auch kein Kolbenoberteil,
das sich schützend im wesentlichen über die gesamte,
die Brennkammer begrenzende Stirnwand des Kolbens
erstreckt. Demzufolge ist die Wärmeabschirmung durch das
Kolbenoberteil begrenzt, wobei sich natürlich auch die
ringförmige Gestaltung des Kolbenoberteils und dessen fehlende
Isolierung gegenüber dem restlichen Kolben ungünstig
auswirken.
Im übrigen erscheint nicht gewährleistet, daß die bekannte
Anordnung mit einer keilförmigen Halterung eine ausreichend
sichere Befestigung bietet, die auch bei den hohen
Temperaturunterschieden, die auf den Kolben einwirken und
zu werkstoffspezifischen Dehnungen bzw. Schrumpfungen
führen, gewährleistet ist.
Es ist allerdings bekannt, einen Kolben für eine Brennkraftmaschine
brennkammerseitig mit einer wärmeisolierenden
Einlage zu versehen, die sich im wesentlichen über die
gesamte Stirnfläche des Kolbens erstreckt. Dabei erfolgt
die Befestigung durch Wärmeschrumpfung. Allerdings fehlt
es hier an einem warmfesten Kolbenoberteil, das auch mechanischen
Belastungen standhält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gute mechanische
Belastbarkeit und Wärmeisolation bei gleichzeitig einfacher
Herstellung zu erreichen, ohne daß eine Lockerung der
Befestigung unter den auftretenden großen Temperaturschwankungen
zu befürchten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zwischen dem Kolbenoberteil und der hülsenförmigen Halterung
eine Einlage aus einem wärmeisolierenden Werkstoff
angeordnet ist, dessen Wärmedehnungszahl und Elastizitätsmodul
kleiner sind als die entsprechenden Werkstoffwerte
des Kolbenoberteils und der hülsenförmigen Halterung.
Da die vorangehenden Hinweise nicht nur für einen Kolben
sondern in entsprechender Weise für den die Brennkammer
begrenzenden Zylinderkopf gelten, betrifft die Erfindung
ebenfalls einen Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine,
mit einer warmfesten Abdeckung, die eine Brennkammer begrenzt
und in einer zylindrischen Ausnehmung der Innenwand
des Zylinderkopfes durch einen Preßsitz befestigt ist. Dabei
wird die vorgenannte Erfindungsaufgabe in entsprechender
Weise dadurch gelöst, daß in der Ausnehmung zwischen
der Innenwand und der Abdeckung eine Einlage aus einem
wärmeisolierenden Werkstoff angeordnet ist, dessen Wärmedehnungszahl
und Elastizitätsmodul kleiner sind als die
entsprechenden Werkstoffwerte der Innenwand des Zylinderkopfes
und der Abdeckung.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung ist die wärmeisolierende
Einlage durch den Preßsitz zwischen dem warmfesten
Teil (Kolbenoberteil bzw. Abdeckung) und der hülsenförmigen
Halterung bzw. Innenwand eingespannt, ohne daß dafür
ein gesondertes Befestigungsteil erforderlich wäre.
Gleichzeitig sind durch den Preßsitz die genannten drei
Teile in ihrer Betriebsstellung miteinander verbunden.
Lokale Spannungskonzentrationen, wie sie bei Verwendung
gesonderter Befestigungsmittel auftreten, treten nicht
auf. Durch Berücksichtigung der genannten Werkstoffeigenschaften
(Wärmedehnungszahl und Elastizitätsmodul) ist die
Gewähr für einen sicheren Festsitz der Bauteile trotz der
großen Temperaturschwankungen im Brennraum gegeben. Somit
widersteht der erfindungsgemäße Kolben oder Zylinderkopf
den auftretenden mechanischen und thermischen Belastungen
dauerhaft.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
einer schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Ende eines
Kolbens;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen
Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine; und
Fig. 3a-c Längsschnitte, die das Zusammenwirken der
Kolbenteile mit dem erfindungsgemäßen
Preßsitz verdeutlichen.
In Fig. 1 ist in der rechten Zeichnungshälfte ein vertikaler
Schnitt durch das Kolbenbolzenlager eines Kolbens, in der
linken Zeichnungshälfte ein gegenüber dem ersten Schritt um
90° versetzter vertikaler Schnitt dargestellt. Der Kolben
hat einen Kolbenschaft 1 und einen Kolbenboden 2. Der Kolbenboden
2 ist zusammengesetzt aus einem Kräfte aufnehmenden
Kolbenteil 3, einer wärmeisolierenden Einlage 4 und einem
den Kolbendeckel bildenden warmfesten Kolbenoberteil 5. Jedes dieser
Bauteile kann ein- oder mehrteilig sein. Der in Fig. 1 dargestellte
Kolbenteil 3 hat eine hülsenförmige Halterung 6
und einen Boden 8, mit dem der Kolbenteil 3 im Zusammenwirken
mit einer Zentrierschulter am oberen Ende des Kolbenschaftes
1 aufruht und an diesem mit mehreren Schrauben 12, von denen
nur eine gezeichnet ist, befestigt ist. Die wärmeisolierende
Einlage 4 ist in die Halterung 6 des Kolbenteils
3 eingesetzt und hat einen zylindrischen
Abschnitt 7 und einen Boden 9. Die offene Seite des zylindrischen
Abschnitts 7 weist nach oben. In den zylindrischen
Abschnitt 7 ist der warmfeste Kolbenoberteil 5 eingesetzt, der einen
Flansch und eine zumindest annähernd mittig angeordnete kreisringförmige
Vertiefung 10 aufweist, die Teil einer Verbrennungskammer
in einem Dieselmotor mit direkter Einspritzung
bildet.
Auf gleichem Niveau mit dem Boden 8 des Kolbenteils 3 ist
in letzterem eine Kolbenringnut 13 ausgebildet. Weitere,
nicht dargestellte Kolbenringnuten können im Kolbenteil 3
oberhalb der Kolbenringnut 13 oder im Kolbenschaft 1 unterhalb
der Kolbenringnut 13 angeordnet sein. An der zylindrischen
Fläche des Kolbens ist zwischen dem Kolbenteil 3
und dem Flansch des warmfesten Kolbenoberteils 5 ein Luftspalt 14
ausgebildet, der als Wärmeisolierung
dient und die Ausbildung der wärmeisolierenden
Einlage 4 als Teil der zylindrischen Fläche
des Kolbens unnötig macht. Die wärmeisolierende Einlage 4
wird dadurch vor Verunreinigungen und Drucklasten während
der Verbrennung geschützt.
Die Einlage 4 und das Kolbenoberteil 5 sind dadurch aneinander und
am Kolbenteil 3 befestigt, daß die Einlage 4 und ihr zylindrischer
Abschnitt 7 in die hülsenförmige Halterung 6 des Kolbenteils
3 eingeschrumpft sind, wodurch auch der Kolbenoberteil 5
im zylindrischen Abschnitt 7 der Einlage 4 eingepreßt
wird. Weiter unten wird im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert,
wie die in diesem Falle wirksame Pressung erzeugt werden.
Fig. 2 zeigt einen Zylinderkopf 20, der mit einem wärmeisolierenden
Einsatzstück 21 versehen ist. Das Einsatzstück
21 bedeckt ganz denjenigen Abschnitt des Zylinderkopfes 20,
der Teil der Begrenzungswände der Verbrennungskammer bildet.
Ähnlich wie beim Kolben gemäß Fig. 1 hat das Einsatzstück 21
eine wärmeisolierende Einlage 22 und einen beim gezeigten
Beispiel als kreisrunde Platte ausgebildete warmfeste Abdeckung
23. Die wärmeisolierende Einlage 22 ist als Platte
ausgebildet und hat ein kreisrundes unteres Loch, in das die
Abdeckung 23 eingesetzt ist. Sowohl in der Abdeckung 23 als
auch im Boden der wärmeisolierenden Einlage 22 sind Löcher
24 für eine Kraftstoffeinspritzdüse und Einlaß- und Auslaßkanäle
ausgebildet, wobei in Fig. 2 nur ein Loch 24 für
einen Einlaß- oder Auslaßkanal dargestellt ist. In der Abdeckung 23
sind auch Sitze für Ventile 26 ausgebildet, wobei nur ein
Ventil 26 und ein Sitz gezeichnet sind. Die Abdeckung 23 ist,
wie bereits erwähnt, in die wärmeisolierende Einlage 22 eingesetzt,
und das so gebildete Einsatzstück 21 ist, mit der Abdeckung
23 nach außen weisend, in eine Innenwand 27 eingeschrumpft,
die beim gezeigten Beispiel vom Zylinderkopf 20
gebildet ist. Diese Ausführungsform ermöglicht es der warmfesten
Abdeckung 23, die wärmeisolierende Einlage 22 während
der Verbrennung vor der direkten Einwirkung mechanischer
Lasten zu schützen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Innenwand 27
als getrennte Platte auszubilden, die mit dem eigentlichen
Zylinderkopf verschraubt ist. Wie bei der in Fig. 1
dargestellten Verbindung erzeugt der Schrumpfsitz Klemmkräfte
sowohl zwischen der Innenwand 27 und der wärmeisolierenden
Einlage 22 als auch zwischen letzterer und der warmfesten Abdeckung
23.
Das in Fig. 3a bis 3c dargestellte Beispiel betrifft das
Zusammenwirken zwischen dem warmfesten Kolbenoberteil 5, der wärmeisolierenden
Einlage 4 und dem Kolbenteil 3 an der oberen
linken Ecke des Kolbens gemäß Fig. 1. In Fig. 3a bis 3c sind
die Durchmesser dieser Bauteile bei verschiedenen Temperaturen
an einer Skala D aufgetragen.
Fig. 3a zeigt die Beziehungen zwischen den Durchmessern des Kolbenoberteils
5, des zylindrischen Abschnitts 7 der wärmeisolierenden
Einlage 4 und der hülsenförmigen Halterung 6 des Kolbenteils
3 bei der Temperatur 0°C. Der anfängliche Außendurchmesser
des zylindrischen Abschnitts 7 der wärmeisolierenden
Einlage 4 ist um den Abstand a größer als der Innendurchmesser
der Halterung 6 des Kolbenteils 3,
und der Abstand a ist größer als ein Abstand b, um den der
Innendurchmesser der Einlage 4 den Außendurchmesser des
warmfesten Kolbenoberteils 5 übersteigt.
In Fig. 3a ist von jeder der miteinander zusammenwirkenden
radialen Flächen ausgehend eine Skala Δ D eingezeichnet. Der
Ort des Ausgangspunktes jeder Skala Δ D gibt die Größe des
betreffenden Durchmessers bei der nicht angegebenen Temperatur
von 0°C an. Die Eintragung "500°C" gibt die Größe des
Durchmessers des betreffenden Bauteils bei dieser Temperatur
an. Somit ist an jeder Skala Δ D die Durchmesserveränderung
aufgetragen, die das betreffende Bauteil bei Erwärmung erfährt.
Gemäß Fig. 3a hat der Kolbenteil 3 (Halterung 6) beim gezeigten
Beispiel die größte Wärmedehnungszahl, der warmfeste
Kolbenoberteil 5 eine Wärmedehnungszahl, die etwa ein Drittel der
Wärmedehnungszahl des Kolbenteils 3 (Halterung 6) beträgt,
und die Wärmedehnungszahl der wärmeisolierenden Einlage 4
(Abschnitt 7) beträgt nur ein Drittel der Wärmedehnungszahl
des warmfesten Kolbenoberteils 5.
Beim Zusammenbauen dieser Bauteile läßt sich der Kolbenoberteil 5
wegen des Durchmesserunterschiedes ohne Schwierigkeiten in
die Einlage 4 (Abschnitt 7) einsetzen. Das so gebildete Einsatzstück
wird danach in den Kolbenteil 3 (Halterung 6) eingesetzt,
der zuvor so erwärmt wurde, daß sich sein Durchmesser
um mehr als den Abstand bzw. das Maß a gemäß Fig. 3a
vergrößert hat. Dies bedeutet, daß beim gezeigten Beispiel
der Kolbenteil 3 (Halterung 6) auf wenigstens 300°C erwärmt
werden muß, bevor diese Durchmesservergrößerung um das
Maß a erreicht wird.
Beim Abkühlen des Kolbenteils 3 (Halterung 6), aus dem sich
eine entsprechende Schrumpfung ergibt, wird das Einsatzstück
im Kolbenteil 3 (Halterung 6) eingepreßt. Die wärmeisolierende
Einlage 4 (Abschnitt 7) hat gegenüber dem Kolbenteil 3 (Halterung
6) und dem warmfesten Kolbenoberteil 5 einen niedrigen Elastizitätsmodul,
der es der Einlage 4 (Abschnitt 7) ermöglicht,
den anderen Teilen der Verbindung nachzugeben. Außerdem ist
die Einlage 4 (Abschnitt 7) von ausreichender Druckfestigkeit,
um die Klemmkräfte des Kolbenteils 3 (Halterung 6) auf den Kolbenoberteil
5 zu übertragen, ohne selbst zu brechen. Das Schrumpfen
des Kolbenteils 3 (Halterung 6) führt somit dazu, daß die
wärmeisolierende Einlage 4 (Abschnitt 7) zwischen den beiden
anderen Bauteilen fest eingepreßt wird und der warmfeste Kolbenoberteil
5 dadurch in die wärmeisolierende Einlage 4 (Abschnitt
7) eingepreßt wird. Dies bedeutet, daß sich der
Außendurchmesser der Einlage 4 (Abschnitt 7) nach dem Abkühlen
um den Abstand bzw. das Maß a verkleinert hat, wogegen
sein Innendurchmesser um einen Betrag abgenommen hat, der
zumindest den Abstand bzw. das Maß b übersteigt.
Der erzeugte Preßsitz, der in Fig. 3b für die Temperatur von
0°C dargestellt ist, muß den Lasten standhalten, die sowohl
bei niedrigen Temperaturen (Kaltstart des Motors) als auch
bei hohen Temperaturen während der Verbrennung im Motor auftreten.
Gemäß Fig. 3a hat der Kolbenteil 3 eine beträchtlich
größere Wärmedehnung als der warmfeste Kolbenoberteil 5; die Wärmedehnung
der wärmeisolierenden Einlage 4 kann in diesem Zusammenhang
vernachlässigt werden. Dies bedeutet, daß der
Preßsitz zwischen den Bauteilen der in Fig. 3b dargestellten
Verbindung beim Abkühlen zunimmt, beim Erwärmen dagegen abnimmt.
Beim Erwärmen auf die von den Bauteilen erreichbare
höchste Temperatur wird keine Dehnung des Kolbenteils 3 zugelassen,
die so groß wäre, daß der Preßsitz zwischen der
Einlage 4 (Abschnitt 7) und den beiden anderen Bauteilen zum
Zusammenhalten der Bauteile unzureichend werden würde.
Bei der Festlegung der Abmessungen der Bauteile sind auch
Fertigungstoleranzen zu berücksichtigen. Im Einzelfalle, beim
Erwärmen auf die von den Bauteilen erreichbare höchste Temperatur,
gilt die folgende Beziehung:
a-b- Δ D Kolbenteil + Δ D Kolbenoberteil < Mindestklemmung.
Dies bedeutet, daß eine geringste notwendige Pressung (Mindestpressung)
nicht unterschritten werden darf, wenn die bei
Raumtemperatur bestehende Pressung (a-b) beim Erwärmen dadurch
verringert wird, daß sich der Kolbenteil 3 mehr dehnt als
der warmfeste Kolbenoberteil 5 (Δ D Kolbenteil < Δ D Kolbenoberteil).
In Fig. 3c sind an der Durchmesserskala die diametralen Abmessungen
der verschiedenen Bauteile bei den an ihnen eingetragenen
Temperaturen aufgetragen. Die eingetragenen Werte
sind repräsentativ für die Temperaturen, die von den verschiedenen
Bauteilen während der Verbrennung in einem Dieselmotor
erreicht werden.
Geeignete Werkstoffe für die einzelnen Bauteile sind z. B.
folgende:
Warmfester Kolbenoberteil 5 - isostatisch warmgepreßtes Siliziumnitrid Si₃N₄
wärmeisolierende Einlage 4 - Aluminiumtitanat Al₂TiO₅
Kolbenteil 3 - martensitischer Ventilstahl X45CrSi9.
wärmeisolierende Einlage 4 - Aluminiumtitanat Al₂TiO₅
Kolbenteil 3 - martensitischer Ventilstahl X45CrSi9.
Im Rahmen des Lösungsgedankens der Erfindung sind auch andere
Werkstoffe für einen erfindungsgemäß ausgebildeten, großen
Lasten ausgesetzten Kolben denkbar. Für den Zylinderkopf und
eine Zylinderauskleidung sind die Werkstofforderungen nicht
in gleichem Maße streng, da in diesem Falle nur Drucklasten
auftreten und außerdem für eine gute Kühlung gesorgt ist.
Wesentlich ist jedoch, daß der Elastizitätsmodul der wärmeisolierenden
Einlage 4 zumindest unter 50% des Elastizitätsmoduls
des Kolbenteils 3 und des warmfesten Kolbenoberteils 5 liegt.
Außerdem sollte die Wärmedehnungszahl der wärmeisolierenden
Einlage 4 zumindest unter 20% der Wärmedehnungszahl des Kolbenteils
3 liegen.
Die dem Kolbenteil 3 entsprechende Innenwand 27 im Zylinderkopf oder in der Zylinderauskleidung
bzw. Zylinderlaufbüchse kann
auch aus anderen Werkstoffen, beispielsweise aus Gußeisen
hergestellt sein. Wesentlich ist jedoch, daß dessen Wärmedehnungszahl
so klein wie möglich ist, wodurch der Schrumpfsitz
bei kleinstmöglicher Anforderung an die Abkühlung des Kolbenteils 3
bzw. der Innenwand 27 gewährleistet wird. Selbstverständlich muß
die Festigkeit des Werkstoffes bei den Temperaturen
während der Verbrennung im Motor
auf ausreichend hohem Niveau erhalten bleiben.
Im Rahmen des Lösungsgedankens der Erfindung ist es auch möglich,
den Kolbenteil 3 so auszubilden, daß er von innen radial
gegen die wärmeisolierende Einlage 4 preßt, die ihrerseits
gegen den radial außen angeordneten warmfesten Kolbenoberteil 5
gepreßt wird.
Claims (7)
1. Kolben für eine Brennkraftmaschine, mit einem warmfesten
Kolbenoberteil (5), das in einer hülsenförmigen
Halterung (6) eines Kolbenteils (3) durch einen Preßsitz
befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Kolbenoberteil (5) und der hülsenförmigen Halterung (6)
eine Einlage (4) aus einem wärmeisolierenden Werkstoff angeordnet
ist, dessen Wärmedehnungszahl und Elastizitätsmodul
kleiner sind als die entsprechenden Werkstoffwerte des
Kolbenoberteils (5) und der hülsenförmigen Halterung (6).
2. Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine, mit einer
warmfesten Abdeckung (23), die eine Brennkammer begrenzt
und in einer zylindrischen Ausnehmung der Innenwand (27)
des Zylinderkopfes (20) durch einen Preßsitz befestigt
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Ausnehmung
zwischen der Trennwand (27) und der Abdeckung (23)
eine Einlage (22) aus einem wärmeisolierenden Werkstoff
angeordnet ist, dessen Wärmedehnungszahl und Elastizitätsmodul
kleiner sind als die entsprechenden Werkstoffwerte
der Innenwand (27) des Zylinderkopfes (20) und der Abdeckung
(23).
3. Kolben oder Zylinderkopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elastizitätsmodul
der wärmeisolierenden Einlage (4; 22) weniger
als 50% des kleinsten der Elastizitätsmodule der Werkstoffe
der beiden anderen benachbarten Kolbenteile (5, 6)
bzw. Zylinderkopfteile (23, 27) beträgt.
4. Kolben oder Zylinderkopf nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedehnungszahl
der wärmeisolierenden Einlage (4; 22) weniger
als 20% der Wärmedehnungszahl des Kolbenteils (3) mit der
Halterung (6) bzw. der Innenwand (27) des Zylinderkopfes
(20) beträgt.
5. Kolben oder Zylinderkopf nach einem der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der die
Brennkammer begrenzende Wandabschnitt des Kolbens bzw. des
Zylinderkopfes (20) von dem warmfesten Kolbenoberteil (5)
bzw. von der warmfesten Abdeckung (23) vollständig bedeckt
ist.
6. Kolben oder Zylinderkopf nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeisolierende
Einlage (4; 22) als zumindest annähernd zylindrischer
Napf mit einem Boden (9) ausgebildet ist.
7. Kolben oder Zylinderkopf nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeisolierende
Einlage (4; 22) aus Aluminiumtitanat (Al₂TiO₅)
und das warmfeste Kolbenoberteil (5) bzw. die warmfeste
Abdeckung (23) des Zylinderkopfes (20) aus isostatisch
warmgepreßtem Siliziumnitrid (Si₃N₄) hergestellt sind.
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