DE3030609C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Um
wandlung von Kohle oder ähnlichen kohlenstoffhaltigen Ma
terialien. Sie betrifft insbesondere ein verbessertes Ver
fahren zur Verflüssigung von Kohle und ähnlichen kohlen
stoffhaltigen Substanzen.
Bekanntlich ist Kohle seit langem in vielen Gegenden als
Brennstoff verwendet worden. Aus einer Reihe von Gründen
ist nach Ansicht der Verbraucher Kohle jedoch kein besonders
wünschenswerter Brennstoff. Infolgedessen haben Öl und
Gas als Brennstoffquellen in der gesamten Welt eine dominie
rende Stellung eingenommen.
Zahlreiche Verfahren, bei denen Kohle entweder verflüssigt
und/oder vergast wird, sind bekannt. Von diesen Verfahren
scheint die Kohleverflüssigung wünschenswerter zu sein,
weil man einen breiteren Produktbereich erhält und weil man
diese Produkte besser transportieren und lagern kann.
Typische Kohleverflüssigungsverfahren werden beispielsweise
in den US-PS 36 17 513 und 41 23 347 beschrieben.
Von den verschiedenen Verflüssigungsverfahren die bisher
angewendet werden, scheint das Verfahren, bei dem die
Verflüssigung in Gegenwart eines Lösungsmittels oder Ver
dünnungsmittels, insbesondere eines Wasserstoff-Donor-
Lösungsmittels oder -Verdünnungsmittels und eines wasser
stoffhaltigen Gases vorgenommen wird, die meisten Vorteile
zu haben. Bei diesem Verfahren wird die Verflüssigung
bei erhöhten Temperaturen und Drücken vorgenommen und
man erhält einen breiten Bereich flüssiger und gasförmi
ger Produkte. Weiterhin bleibt ein unter Normalbedingungen festes
Bodenprodukt nach der Abtrennung der flüssigen und gasför
migen Produkte zurück. Diese Bodenprodukte enthalten nicht
umgewandelte, feste, kohlenstoffhaltige Produkte und kön
nen direkt unter Erzeugung von Wasserdampf verbrannt wer
den. Obwohl man die Direktverbrennung dieser Bodenprodukte
schon vorgenommen hat, erfolgte diese Direktverbrennung
in üblicher Weise, wobei man zunächst Wasserdampf bildet
und der Wasserdampf dann direkt in dem Verfahren oder als
Wärmeübertragungsmedium oder zur Erzeugung elektrischer
Energie verwendet wird. Verwendet man den Wasserdampf zur
Erzeugung von Prozeßwärme, so wird die Wärmeausnutzung er
niedrigt und die Verfahrenskosten steigen dadurch. Weiter
hin kann man auch zur Erzeugung von Prozeßwärme gasför
mige oder flüssige Produkte verbrennen, aber dies ist eine
sehr teure Energiequelle. Da die Kosten zur Bereitstellung
von Prozeßwärme in einer Anlage zur Umwandlung von kohlen
stoffhaltigen Feststoffen in Flüssigkeiten und Gase ganz
erheblich sind, besteht ein Bedürfnis nach einem Verfahren,
bei dem die Wärme wirtschaftlich erzeugt und die Gesamt
betriebskosten soweit wie möglich vermindert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
zur Verflüssigung von festen kohlenstoffhaltigen Mate
rialien zu zeigen, bei dem der Aufwand zum Umwandeln oder
zum Aufarbeiten der Bodenmaterialien dadurch erheblich
vermindert werden kann, daß man wenigstens einen Teil
dieser Bodenmaterialien zur Erzeugung von Verfahrenswärme
verwendet.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß dem Patent
anspruch 1 gelöst. Die Ansprüche 2 bis 6 beinhalten bevor
zugte Ausführungsformen.
Erfindungsgemäß werden die vorerwähnten Aufgaben und Vor
teile erzielt, indem man Kohle in üblicher Weise ver
flüssigt und wenigstens einen Teil der Bodenprodukte direkt
in entweder flüssigem oder festen Zustand verbrennt unter
Bildung von sowohl Verfahrenswärme als auch von Wasserdampf,
der dann entweder direkt im Verfahren und/oder zur Her
stellung elektrischer Energie verwendet werden kann. Wie
später noch ausführlicher ausgeführt, wird dies erreicht,
indem man wenigstens einen Teil der Bodenprodukte entweder
allein oder zusammen mit anderen Brennstoffen in einem
Hybridkessel verbrennt, in welchem Dampf in der Strahlungs
zone erzeugt wird und Verfahrenswärme in der Konvektions
zone. Wie später auch weiter ausgeführt wird, kann man die
Verfahrenserfordernisse erreichen, indem man die Boden
materialien mit einem oder mehreren anderen festen kohlen
stoffhaltigen Brennstoffen oder mit irgendwelchen üblichen
flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen vereint und die
Verbrennung im gleichen Kessel vornimmt, so daß Dampf in
der Strahlungszone und Verfahrenswärme in der Konvektionszone
gebildet wird. Die Überwachung hinsichtlich der Menge
der gebildeten Verfahrenswärme in sowohl von Strahlungs-
als auch den Konvektionszonen, kann mit üblichen Dampfkessel
überwachungsverfahren erfolgen, z. B. indem man das ge
samte Abgas oder einen Teil davon ableitet, oder indem man
die Menge an Überschußluft, die zur Verbrennung der Bo
denprodukte benötigt wird, überwacht.
In der Figur wird schematisch ein Fließdiagramm des
erfindungsgemäßen verbesserten Verflüssigungsverfahrens
gezeigt.
Wie angegeben trifft die Erfindung ein verbessertes
Verfahren zur Verflüssigung von Kohle und ähnlichen festen,
kohlenstoffhaltigen Materialien, bei dem zumindest ein
Teil der Bodenprodukte aus der Kohleverflüssigung in einem
Hybridkessel direkt verbrannt wird, in welchem Dampf
in der Strahlungzone erzeugt wird und Prozeßwärme in der
Konvektionszone erzeugt oder in diese überführt wird. Falls
die Menge der bei der Verflüssigung anfallenden Bodenpro
dukte für die Verbrennung zu niedrig ist, um die Gesamt
anforderungen oder einen wesentlichen Teil der Anforderungen
an Dampf und Prozeßwärme zu erfüllen, kann man die ver
fügbaren Bodenprodukte mit üblichen Brennstoffen, wie Kohle,
Heizöl oder Naturgas so kombinieren, daß in dem Hybrid
kessel die erforderlichen Mengen an Wasserdampf und Pro
zeßwärme erzeugt werden. Alternativ, und insbesondere wäh
rend des Anfahrens, wenn Verflüssigungsbodenprodukte noch
nicht allgemein zur Verfügung stehen, können in dem Hybrid
kessel zur Erzeugung von Dampf und Prozeßwärme andere
Brennstoffe, wie Kohle, Heizöl oder Naturgas verbrannt
werden. Der Dampf wird dann zur Erzeugung von Elektrizität
oder für andere Zwecke einschließlich für die in dem
Verflüssigungsverfahren benötigten Zwecke eingesetzt.
Im allgemeinen kann man das erfindungsgemäße Verfahren
anwenden, um solche festen kohlenstoffhaltigen Materialien
zu verflüssigen, die wirksam hydriert werden können. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für die
Verflüssigung von Kohle geeignet und kann angewendet
werden, um alle bekannten Kohlearten zu verflüssigen,
einschließlich Anthrazit, bituminöse Kohle, subbituminöse
Kohle, Braunkohle oder Torf. Das erfindungs
gemäße Verfahren ist besonders geeignet bei solchen Ver
flüssigungsverfahren, bei denen man als Träger für das
feste kohlenstoffhaltige Material ein geeignetes Lösungs-
oder Verdünnungsmittel verwendet.
Zunächst wird das feste kohlenstoffhaltige Material fein
zerkleinert. Die Teilchengröße oder der Bereich der
Teilchengröße, der tatsächlich angewendet wird, ist für
die vorliegende Erfindung nicht kritisch und man kann
im wesentlichen mit jeder Teilchengröße arbeiten. Dennoch
wird das erfindungsgemäß zu verflüssigende feste, kohlen
stoffhaltige Material in den meisten Fällen auf eine
Teilchengröße von weniger als 0,6 mm und vorzugsweise
weniger als 0,2 mm zerkleinert. Nach dem Sieben des
kohlenstoffhaltigen Materials wird es in einem geeigneten
Lösungs- oder Verdünnungsmittel aufgeschlämmt. Normalerweise
beträgt das Gewichtsverhältnis von Kohle (auf feuchtigkeits
freier Basis) zu Lösungs- oder Verdünnungsmittel in der
Aufschlämmung 1,0 : 1,0 bis 1,0 : 3,0, bezogen auf
das Gewicht.
Bei dem erfindungsgemäßen, verbesserten Verflüssigungs
verfahren können alle aus dem Stand der Technik für die
Kohlenverflüssigung bekannten Lösungs- und Verdünnungsmit
tel verwendet werden. Dazu gehören alle Sorten von
Kohlenwasserstoffen und insbesondere solche mit einem Sie
depunkt im Bereich von 204 bis 538°C.
Das Lösungs- oder Verdünnungsmittel kann ein gerad
kettiger oder verzweigter Kohlenwasserstoff, ein zyklischer
Kohlenwasserstoff, ein naphtenischer oder aromatischer
Kohlenwasserstoff, ein Phenol oder substituiertes Phenol,
eine hydroaromatische, eine heterozyklische Verbindung,
die Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel enthalten kann,
oder ein Gemisch solcher Materialien sein. Weiterhin kann
das Lösungs- oder Verdünnungsmittel unter den Verflüssi
gungsbedingungen inert sein oder kann unter diesen Bedin
gungen ein Wasserstoffdonator sein. Besonders wirksame
Lösungsmittel sind hydriertes Kreosotöl und Lösungsmittel,
die bei der Kohleverflüssigung anfallen, insbesondere
solche mit Siedebereichen zwischen 204 und 482°C.
Lösungsmittel aus der Kohleverflüssigung sind besonders
wirksam, wenn sie wenigstens teilhydriert sind und dann
wasserstoffdonorbildende Lösungsmittel bilden. Solche Lö
sungsmittel sind aus dem Stand der Technik bekannt und wer
den unter anderem in US-PS 38 67 275 beschrieben.
Wie schon dargelegt, kann das erfindungsgemäße Verfahren
zusammen mit irgendeinem bekannten und wirksamen Verfahren
für die Kohleverflüssigung oder Verflüssigung von anderen
festen kohlenstoffhaltigen Materialien verwendet werden,
bei denen man ein flüssiges Lösungs- oder Verdünnungsmit
tel anwendet. Bei diesen Verfahren wird die Verflüssigung
der Kohle oder anderen kohlenstoffhaltigen Materialien
durchgeführt, indem man eine Mischung der Kohle oder der
festen kohlenstoffhaltigen Materialien mit dem Lösungs
mittel auf erhöhte Temperaturen und Drücke während einer
ausreichenden Zeit bringt, um zumindest eine teilweise
Verflüssigung der Kohle zu ermöglichen. Bekanntlich wird
bei der Umwandlung von festen kohlenstoffhaltigen Materialien
in Flüssigkeiten Wasserstoff benötigt und der Wasserstoff
kann auf jede bekannte Weise, wie sie aus dem Stand der
Technik bekannt ist, eingeführt werden, einschließlich
der Verwendung von molekularem Wasserstoff, wasserstoff
liefernden Lösungsmitteln oder anderen Materialien, die
unter den Verflüssigungsbedingungen Wasserstoff liefern,
wobei auch eine Kombination solcher Möglichkeiten angewendet
werden kann. Die Verflüssigung, die dann ein Hydrierver
fahren ist, kann dann mit oder ohne zugegebene Katalysa
toren durchgeführt werden.
Im allgemeinen wird die Verflüssigung im Temperaturbereich
von 371 bis 482°C und bei Über
drücken im Bereich von 69 bis 207 bar
durchgeführt. Im allgemeinen wird die Kohle/
Lösungsmittel-Aufschlämmung bei diesen Bedingungen während
einer bestimmten Zeit, die im Bereich von 10 bis
200 Minuten liegt, gehalten. Bekanntlich kann die
Verflüssigung in einer Vielzahl von Stufen durchgeführt wer
den und wenn man ein Mehrstufenverfahren anwendet, dann
kann die Gesamtverweilzeit auch mehr als 200 Minuten be
tragen.
Bei dem verbesserten erfindungsgemäßen Verfahren wird
die für die Verflüssigung erforderliche Wärme oder wenig
stens 50% der benötigten Wärme durch Vorerhitzen der
Aufschlämmung des festen kohlenstoffhaltigen Materials auf
eine Temperatur im Bereich von 371 bis 482°C
bewirkt, indem man diese durch den Konvek
tionsteil eines Hybridkessels leitet. Wie später noch
eingehender dargelegt wird, ist der Hybridkessel in sei
ner einfachsten Form eine Modifizierung eines üblichen
Dampfkessels, bei welchem Dampf in der Strahlungszone und
Prozeßwärme in der Konvektionszone erzeugt wird. Die
Modifizierung ist im allgemeinen nichts anderes als ein
Ersatz der im Konvektionsteil verwendeten Rohre durch
Rohre oder Schlangen, die zum Vorerhitzen der Aufschlämmung
des festen kohlenstoffhaltigen Materials entwickelt sind
und die aus einem geeigneten Material bestehen. Die Wärme
des in der Konvektionszone erzeugten Abgases wird der
Aufschlämmung des festen kohlenstoffhaltigen Materials
zugeführt. Die Wärme in dem Abgas wird durch Verbrennung
wenigstens eines Teils der Verflüssigungs-Bodenprodukte
aus dem erfindungsgemäßen Verflüssigungsverfahren ge
liefert.
Wird in dem Verflüssigungsreaktor molekularer Wasserstoff
verwendet, so kann der molekulare Wasserstoff auch durch
den Konvektionsteil des Hybridkessels geleitet und auf
die gleiche Temperatur wie die Aufschlämmung des festen
kohlenstoffhaltigen Materials vorerwärmt werden. Alternativ
kann man den molekularen Wasserstoff auch mit der Aufschläm
mung des festen kohlenstoffhaltigen Materials vor dem
Durchleiten der Aufschlämmung durch die Konvektionszone
des Hybridkessels vereinen.
Nachdem die Aufschlämmung aus festem kohlenstoffhaltigen
Material vorerwärmt wurde, wird diese in die Verflüssi
gungszone eingeleitet und dort Verflüssigungsbedingungen
unterworfen. Im allgemeinen werden bei der Verflüssigung
ein gasförmiges Produkt, flüssige Produkte und unter Normal
bedingungen (nämlich Normaldruck und Normaltemperatur,
d. h. Raumtemperatur)
feste Bodenprodukte gebildet. Nach der Verflüssigung
können diese Produkte in den jeweiligen Phasen unter
Anwendung üblicher Verfahren getrennt werden. So kann man
die gasförmigen Produkte einfach über Kopf abblasen und
die flüssigen und festen Produkte durch filtrieren, zen
trifugieren oder destillieren trennen. Am meisten wird
eine Destillation bevorzugt, weil man dabei die genauesten
und am besten überwachbaren Maßnahmen zum Trennen der
Flüssigkeiten und der Feststoffe anwenden kann. Nach der
Trennung kann man die gasförmigen Produkte verbrennen,
um die Energie im Verflüssigungsverfahren, die nicht durch
den Hybridkessel zur Verfügung gestellt wird, zu liefern.
Alternativ kann ein Teil des gasförmigen Produktes als
Hilfsbrennstoff in dem Hybridkessel verbrannt werden. Die
gesamten gasförmigen Produkte oder ein Teil davon können
auch reformiert werden unter Bildung von Wasserstoff
für das Verflüssigungsverfahren oder man kann es als Heiz
gas verkaufen. Die Flüssigprodukte können zu geeigneten
Destillationsschnitten fraktioniert werden und/oder ein
Teil davon kann auch direkt als Brennstoff verwendet werden
oder in üblicher Weise aufgearbeitet werden. In ähnlicher
Weise kann ein Teil der Flüssigprodukte abgetrennt und
als Lösungs- oder Verdünnungsmittel in dem erfindungsgemä
ßen Verflüssigungsverfahren eingesetzt werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden solche Lösungsmittel
hydriert, um die Menge an abgebbarem Wasserstoff darin
vor der Verwendung als Lösungs- oder Verdünnungsmittel zu
erhöhen. Schließlich wird in Übereinstimmung mit der er
findungsgemäßen Verbesserung zumindest ein Teil der Boden
produkte abgezogen und direkt in dem Hybridkessel verbrannt,
unter Erzeugung eines Teiles der für die Verflüssigung
benötigten Prozeßwärme. Der Rest wird dann verkokt oder
vergast unter Bildung von Zwischenprodukt-Heizgas und/
oder Wasserstoff für die Verwendung im Verflüssigungsver
fahren.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungs
form wird ein ausreichender Teil der Bodenprodukte vergast,
um dadurch die Gesamtmenge an Wasserstoff zu liefern,
die für die Verflüssigung benötigt wird und der Rest wird
dann in dem Hybridkessel direkt verbrannt.
Die Bodenprodukte, die direkt in
dem Hybridkessel verbrannt werden, werden als Flüssigkeit oder
als Feststoffe zugeführt. Werden sie
als Feststoffe eingegeben, so kann man die beim Abkühlen
der Bodenprodukte gewonnene
Wärme wiedergewinnen und dadurch die für den Hybrid
kessel erforderliche Wärmemenge vermindern. Werden die Boden
produkte in den Hybridkessel als Flüssigkeit eingeführt,
so ist im allgemeinen eine Zerstäubung erforderlich und
man wendet dann solche Vorrichtungen bekannter Art an, die
zum Zerstäuben eines relativ große Mengen Feststoffe ent
haltenden flüssigen Brennstoffs erforderlich sind.
Die Bodenprodukte, in Kombination mit eventuell benötig
ten Hilfs- oder Alternativbrennstoffen werden im Verbren
nungsteil des Hybridkessels verbrannt. Die im Strahlungs
teil erzeugte Wärme wird durch die Bildung von Dampf abge
führt. Der Dampf wird im allgemeinen durch Extraktions/
Kondensations-Dampfturbinen geleitet, welche Generatoren
zur Erzeugung von elektrischer Energie antreiben. Die Menge
des für das Verflüssigungsverfahren benötigten Dampfes
wird an geeigneten Druckstellen längs der Dampfturbinen
abgezogen. Der nicht im Verflüssigungsverfahren benötigte
Dampf wird im Niederdruckteil der Dampfturbine, die zu
sätzliche elektrische Energie liefert, kondensiert. Die
Menge des tatsächlich gebildeten Dampfes bestimmt die
Menge der im Abgas verfügbaren Wärme.
Je nach der Menge der
tatsächlich der Verbrennung unterworfenen Bodenprodukte
und der verwendeten Hilfsbrennstoffe kann sich die Menge
des tatsächlich gebildeten Dampfes ändern. Vorzugsweise
wird ausreichend Dampf gebildet,
um den Erfordernissen im Verfahren zu entsprechen.
Im allgemeinen werden 25 bis 100 Gew.-% der Boden
materialien in dem Hybridkessel verbrannt und 0 bis
75 Gew.-% können entweder verkokt und vergast oder
vergast werden. Um sicherzustellen, daß die Bodenprodukte
verbrennbar sind, ist es wichtig, daß die Verflüssigung so
überwacht wird, daß wenigstens 50 Gew.-% Kohlenstoff in
den Bodenprodukten zurückbleiben und vorzugsweise wird der
Betrieb so eingestellt, daß in den Bodenprodukten
60 bis 90 Gew.-% Kohlenstoff verbleibt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird Kohle
bei einer Temperatur im Bereich von 399 bis
510°C und Überdrücken im Bereich von
103 bis 207 bar in Gegenwart
von einem auf Kohle basierenden Wasserstoffdonorlösungsmit
tel und in Gegenwart von molekularem Wasserstoff verflüs
sigt. Die normale Verweilzeit während der Verflüssigung
liegt bei 25 bis 120 Minuten. Nach der Verflüs
sigung wird das Flüssig-Feststoff-Gemisch bei Atmos
phärendruck und im Vakuum destilliert, so daß die Boden
produkte den Teil darstellen, der aus dem Verflüssigungs
kessel mit einem Anfangssiedepunkt im Bereich von
455 bis 593°C abgetrennt wird. Arbeitet
man unter diesen Bedingungen, so enthalten die Bodenpro
dukte 60 bis 90 Gew.-% Kohlenstoff.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden 40
bis 100 Gew.-% dieser Bodenprodukte in dem Hybridkessel
direkt verbrannt. Die restlichen Bodenprodukte werden teil
oxidiert unter Bildung des gesamten oder eines Teils des
für die Verflüssigung benötigten Wasserstoffs. Die der
Direktverbrennung zugeführten Bodenprodukte werden entwe
der als Flüssigkeit eingegeben oder sie werden gekühlt und
in den Hybridkessel als Feststoffe eingeleitet. Benötigt
man für die Prozeßwärme zusätzlichen Brennstoff, so wer
den die festen oder flüssigen Brennstoffe mit Kohle ver
brannt. Im allgemeinen wird die gleiche Kohle, wie sie im
Verflüssigungsverfahren verwendet wird, zur Erzeugung der
Zusatzwärme verwendet.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform wird eine ausrei
chende Menge an Bodenprodukten oder Bodenprodukten plus
Kohle verbrannt, um dadurch die gesamte Dampfmenge, die
im Verflüssigungsverfahren benötigt wird, zu erzeugen, und
um wenigstens 60% der bei der Verflüssigung benötigten
Prozeßwärme zur Verfügung zu stellen. Gemäß der bevor
zugten Ausführungsform reicht die Menge an Bodenprodukten
oder Kohle und Bodenprodukten, die verbrannt wird, aus,
um genügend Dampf zu erzeugen, daß wenigstens 50% der
für den Betrieb der Verflüssigungsanlage benötigten elektri
schen Kraft erzeugt wird.
Die Erfindung wird anhand der Figur, die eine besonders
bevorzugte Ausführungsform beschreibt, noch besser verständ
lich. Bezugnehmend auf die Figur wird feinteilige Kohle
oder ein ähnliches kohlenstoffhaltiges Material in ein
Mischgefäß 10 durch eine Leitung 11 eingeleitet und mit
einem durch die Leitung 12 eingeleiteten Lösungs- oder
Verdünnungsmittel aufgeschlämmt. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform stammt das Lösungsmittel aus dem der Ver
flüssigung zugrundeliegenden Feststoff und wird hydriert,
um ein Wasserstoffdonorlösungsmittel zu bilden, das in
den Mischkessel durch die Leitung 13 zurückgeführt wird.
Während des Anfahrens oder wenn kein Kreislauflösungsmit
tel verwendet wird, können alle bekannten geeigneten Lö
sungs- oder Verdünnungsmittel durch die Leitung 14 in die
Leitung 12 eingespeist werden. Die Aufschlämmung aus Kohle
oder festem kohlenstoffhaltigen Material wird aus dem
Mischkessel 10 durch die Leitung 15 abgezogen und mit Was
serstoff, der in die Leitung 15 durch die Leitung 16 ein
geführt wird, vereint. Gemäß der bevorzugten Ausführungs
form wird der Wasserstoff aus den Bodenprodukten der
Verflüssigung gebildet und in die Leitung 16 durch die Lei
tung 17 eingeleitet. Während des Anfahrens oder wenn die
Bodenprodukte nicht zur Bildung von Wasserstoff verwendet
werden, kann Wasserstoff aus einer anderen Quelle durch
die Leitung 18 in die Leitung 16 eingeführt werden. Weiter
hin (nicht dargestellt) kann der Wasserstoff direkt in den
Verflüssigungskessel eingeführt werden, wobei er in diesem
Falle im allgemeinen durch andere Mittel vorerwärmt wird,
oder der Wasserstoff kann durch eine getrennte Vorerwär
mungsschlange in den Hybridkessel geleitet werden. Auf
jeden Fall wird eine ausreichende Menge Wasserstoff zuge
führt, um 2 bis 8 Gew.-% Wasserstoff, bezogen auf
trockene, aschfreie Kohle, zur Verfügung zu stellen.
Gemäß der dargestellten Ausführungsform wird der vereinte
Strom aus der kohlenstoffhaltigen Aufschlämmung und dem
Wasserstoff durch eine Vorerwärmungsschlange 19, die sich im
Konvektionsteil 20 des Hybridkessel 21 befindet, geleitet.
In der Vorerwärmungsschlange wird die Mischung aus der
Aufschlämmung und dem Wasserstoff auf eine Temperatur im
Bereich von 399 bis 482°C vorer
hitzt.
Im Konvektionsteil 20 des Hybridkessels 21 wird Wärme aus
dem im Verbrennungsteil 22 des Hybridkessels 21 erzeugten
Abgas in das Aufschlämmungs-Wasserstoff-Gemisch übertragen.
Obwohl es für die vorliegende Erfindung nicht wichtig ist,
kann das Abgas einen solchen Weg nehmen, wie er durch
die Pfeile 23 bis 25 angezeigt wird und wird dann aus dem
Hybridkessel durch die Leitung 26 in üblicher Weise abge
leitet, indem man es durch einen Abgasvorwärmer und einen
Luftvorerhitzungsteil leitet, um die Gesamtkesseleffizienz
zu verbessern.
Die vorerwärmte Aufschlämmung-Wasserstoff-Mischung wird
aus der Vorerwärmungsschlange 19 durch die Leitung 28 abge
zogen und direkt in den Verflüssigungskessel 29 eingelei
tet. In dem Verflüssigungskessel 29 wird das feste kohlen
stoffhaltige Material wenigstens zum Teil verflüssigt
und im allgemeinen wenigstens zum Teil vergast. Im allgemei
nen hat der Verflüssigungskessel eine solche Größe, daß
dort eine Verweilzeit im Bereich von 25 bis
120 Minuten besteht und obwohl nur ein einziger Kessel ge
zeigt wurde, kann man auch eine Mehrzahl an Kesseln ver
wenden. Im allgemeinen liegt die Temperatur in der Ver
flüssigungszone im Bereich von 379 bis 482°C
und die Verflüssigung wird bei einem Druck
im Bereich von 103 bis 207 bar
Überdruck bewirkt.
Gemäß der dargestellten Ausführungsform wird das gesamte
Produkt aus dem Verflüssigungskessel 29 durch die Leitung
30 abgezogen und in den Abscheider 31 geleitet. Bei der
dargestellten Ausführungsform kann der Abscheider eine
kombinierte Destillationskolonne, die bei Atmosphären
druck und im Vakuum betrieben wird, sein, wobei man gas
förmige Produkte und Produkte, die unterhalb 121°C
sieden über Kopf durch die Leitung 32 abzieht,
während nichtumgewandelte feste, kohlenstoffhaltige Ma
terialien und mineralische Stoffe und umgewandelte Ma
terilien mit einem Siedepunkt zwischen 455 und
593°C durch die Leitung 33 abgezogen wer
den. Das Flüssigprodukt wird dann zu den gewünschten
Schnitten fraktioniert, wobei in der gezeigten Ausführungs
form ein Naphthaprodukt mit einem Siedebereich zwischen
121 und 204°C durch die Leitung 34
abgezogen wird, ein Material mit einem Siedebereich zwi
schen 204 und 427°C durch die Leitung
35 abgezogen wird, und eine schwerere Fraktion, die ober
halb 427 bis 593°C siedet, durch
die Leitung 36 abgezogen wird. Das über Kopf abgezogene
gasförmige Material besteht im allgemeinen aus gasförmigen
und niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen, Dampf, sauren
Gasen, wie SO2 und H2S und vor allem Ammoniak, der wäh
rend der Verflüssigung gebildet worden sein kann. Dieser
Strom kann gewaschen und weiter aufgeteilt werden, unter
Bildung von Verbrennungsgas und leichteren Kohlenwasserstof
fen. Der Naphthastrom kann einer weiteren Aufarbeitung
zugeführt werden unter Bildung von Benzin guter Qualität
während der schwerere Strom, der durch die Leitung 36 abgezo
gen wird, aufgearbeitet wird unter Bildung von Schweröl
oder gekrackt und reformiert wird unter Bildung von Frak
tionen im Siedebereich von Benzin. Im allgemeinen wird
das Material im Siedebereich des Lösungsmittels oder
wenigstens ein Teil davon hydriert, um damit die Konzen
tration an wasserstoffabgebenden Spezies zu erhöhen und
als Lösungs- oder Verdünnungsmittel in den Mischkessel
10 zurückgeführt.
Wie schon erwähnt, ist das jeweils für die Trennung vor
genommene Schema für die vorliegende Erfindung nicht kri
tisch und man kann alle Trennverfahren, wie sie aus
dem Stand der Technik bekannt sind, für die Trennung der
gasförmigen, flüssigen und festen Produkte anwenden. Auf
jeden Fall stehen Bodenprodukte, die nichtumgesetzte Kohle,
Mineralstoffe und hochsiedende Kohlenwasserstoffe enthal
ten, für die nachfolgende Bearbeitung gemäß dem verbesser
ten erfindungsgemäßen Verfahren zur Verfügung. In ähnlicher
Weise kann man ein Material, das im Lösungsmittelsiede
bereich siedet, zum Umlaufenlassen als Lösungs- oder Ver
dünnungsmittel gewinnen.
Gemäß einer vorbezugten Ausführungsform wird die Lösungs
mittelfraktion, die durch die Leitung 35 abgezogen wird,
hydriert, bevor sie in den Mischkessel 10 zurückgeführt
wird. Vorzugsweise wird die Hydrierung katalytisch unter
Bedingungen, wie sie für diesen Zweck aus dem Stand der
Technik bekannt sind, durchgeführt. In der gezeigten Aus
führungsform wird die Hydrierung in einem Hydriergefäß
37 mit molekularem Wasserstoff durchgeführt, der durch die
Leitung 38 eingeleitet wird, und durch Vergasung eines
Teils der bei der Verflüssigung anfallenden Bodenprodukte
gebildet wird. Jedoch wird während des Anfahrens oder
wenn keine ausreichende Menge an Wasserstoff aus den bei
der Vergasung anfallenden Bodenprodukten zur Verfügung
steht, Wasserstoff aus anderen Quellen durch die Leitung
39 in die Leitung 38 eingeleitet. In der dargestellten
Ausführungsform werden nichtumgesetzter Wasserstoff und
die gasförmigen Wasserstoffprodukte durch die Leitung 40
abgezogen. Gewünschtenfalls kann dieses gasförmige Pro
dukt so behandelt werden, daß man Wasserstoff für den
Kreislauf gewinnt, der dann mit dem Wasserstoff aus der
Vergasung der Bodenprodukte aus der Verflüssigung durch
die Leitung 41 vereint wird. Wie ebenfalls dargestellt
wird, wird das Hydrierprodukt durch die Leitung 42 abgezo
gen. In den Fällen, wo die Menge der durch die Leitung 35
abgezogenen Flüssigkeit die Menge des für die Verflüssi
gung benötigten Lösungsmittels übersteigt, kann man den
Überschuß durch die Leitung 43 abziehen und der Rest
wird durch die Leitungen 13 und 12 in das Mischgefäß zu
rückgeleitet.
Im allgemeinen wird die Hydrierung im Temperaturbereich
von 343 bis 455°C bei Drücken
zwischen 45 und 138 bar durchge
führt. Die Hydriergeschwindigkeit während der Hydrierung
liegt im allgemeinen im Bereich von 178 bis 1780 m3
Wasserstoff pro m3 Öl. Alle bekannten
Hydrierkatalysatoren kann man hierbei verwenden, jedoch
wird ein Nickel-Molybdän-Katalysator besonders bevorzugt.
Erfindungsgemäß werden die durch die Leitung 33 abge
zogenen Bodenprodukte aufgeteilt in einen Teil, der unter
Bildung von Wasserstoff vergast wird, und der Rest wird
in dem Hybridkessel 21 direkt verbrannt. In der gezeig
ten Ausführungsform werden 0 bis 60% der Boden
produkte durch die Leitung 44 in den Vergaser 45 geleitet.
Die restlichen 40 bis 100% werden durch die Lei
tung 46′, ein Drosselorgan 48′ und Leitung 47′ in den Verbrennungsteil 22 des Hybridkessels
21 eingeleitet.
Man kann im allgemeinen alle Vergasungsverfahren des Stan
des der Technik zur Umwandlung der Bodenprodukte in Was
serstoff anwenden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungs
form wird ein Fließvergaser verwendet, der durch Verbren
nung der Bodenprodukte in Gegenwart von Wasserdampf und
Sauerstoff ein Synthesegas liefert. Das Synthesegas wird
dann in üblicher Weise unter Bildung von Wasserstoff auf
gearbeitet. Im allgemeinen können zwischen 0 und 1 kg Dampf
und zwischen 0,5 bis 1 kg Sauerstoff pro kg
Bodenprodukten in dem Fließvergaser verwendet werden und
die Vergasung wird im Temperaturbereich zwischen 1093
bis 1650°C vorgenommen. Bei der gezeig
ten Ausführungsform wird der im Vergaser gebildete Wasserstoff
durch die Leitung 46 abgezogen und mit dem aus den Hydrie
rungs- und Verflüssigungskesseln zur Verfügung stehenden
Wasserstoff kombiniert. Der kombinierte Wasserstoff wird
dann durch die Leitung 47 geleitet und so aufgeteilt, daß
der für die Lösungsmittelhydrierung benötigte, durch
die Leitung 48 abgezogen wird und der für die Verflüssi
gung benötigte durch die Leitung 17. Der für die Lö
sungsmittelhydrierung abgezogene Wasserstoff wird dann
mit dem benötigten Ergänzungswasserstoff kombiniert und
in die Hydrierzone 37 durch die Leitung 38 geleitet. In
ähnlicher Weise kann der für die Verflüssigung benötigte
Wasserstoff mit dem zur Ergänzung benötigten Wasserstoff
vereint werden und dann zu der Aufschlämmung aus dem
festen kohlenstoffhaltigen Material in dem Lösungsmittel
in Leitung 15 gegeben werden. Rückstände aus dem Vergaser
45 werden durch die Leitung 49 abgezogen.
In der gezeigten Ausführungsform wird Wasserstoff getrennt
der Verflüssigungszone und der Lösungsmittelhydrierzone
zugeleitet. Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, ist
dies jedoch für die Verflüssigung nicht kritisch und man
kann auch den gesamten in dem Vergaser gebildeten Wasser
stoff zuerst in die Lösungsmittelhydrierzone leiten und
dann in die Verflüssigungszone, oder zuerst in die Verflüssi
gungszone und dann in die Lösungsmittelhydrierzone. Der
artige integrierte Verfahren lassen sich jedoch nicht so
gut überwachen wie solche, bei denen der Wasserstoff ge
trennt in die beiden Hydrierzonen eingeleitet wird.
Gemäß der gezeigten Ausführungsform werden 40 bis
100 Gew.-% der Bodenprodukte durch die Leitung 47′ in
die Verbrennungszone 22 des Hybridkessels 21 eingeleitet.
Während des Anfahrens, wenn eine ausreichende Menge an
Bodenprodukten noch nicht zur Verfügung steht, kann man
die in dem Hybridkessel benötigte Wärme durch einen ande
ren Brennstoff, wie ein Gas, Öl oder Kohle,
durch die Leitung 50 in die Verbrennungszone 22 einführen.
In der Verbrennungszone 22 werden dann die Bodenprodukte
aus der Verflüssigung und alle eventuellen Hilfsbrenn
stoffe verbrannt und erzeugen Wärme und Wärme enthaltendes
Abgas. 50 bis 80% der so erzeugten Wärme wird zur
Dampferzeugung in dem Strahlungsteil 51 des Hybridkessels
21 verwendet. Der Dampf wird gebildet, indem man das
in den Leitungen 52 und 53 eingeführte Wasser durch die
Dampfschlange 54 leitet. Die Menge der tatsächlich zur Er
zeugung von Dampf benötigten Wärme kann durch die durch
die Dampfschlange 54 gebildete Oberfläche eingestellt wer
den. Im allgemeinen wird der in den Dampfschlangen 54 er
zeugte Dampf durch die Leitung 56 bei einer Temperatur
im Bereich von 427 bis 538°C
und Überdrücken zwischen 69 und 138 bar
abgezogen. Dieser Dampf wird dann in einen
Turbogenerator 57 zur Erzeugung von Elektrizität gelei
tet. Die so gebildete Elektrizität wird einer elektri
schen Sammelleitung 58 durch die Leitung 59 zugeführt, die dann als Quelle für
einen Teil oder für die gesamte elektrische Energie für
die Kohleverflüssigung verwendet wird und die gleichzei
tig mit anderen Stromquellen durch die Leitung 60 verbun
den sein kann, um die für die Verflüssigung benötigte
Elektrizität zu liefern. Bei der gezeigten Ausführungsform
wird nicht der gesamte gebildete Dampf zur Elektrizitäts
erzeugung verwendet und man kann deshalb Dampf jeden ge
wünschten Druckes für die Kohleverflüssigung abziehen.
Bei der gezeigten Ausführungsform wird der Hochdruckdampf,
im allgemeinen mit einem Druck im Bereich von 28 bis
55 bar durch Leitung 61 und Niederdruck
dampf, im allgemeinen mit einem Druck im Bereich von
1 bis 14 bar durch die Leitung 62 abgezogen.
Kondensat aus dem Turbogenerator wird durch die Leitung
55 abgezogen und in die Dampfschlange 54 durch die Lei
tung 53 rückgeführt. Wenigstens ein Teil der Asche aus
den Bodenprodukten der Verflüssigung, die in der Verbren
nungszone 22 verbrannt wurden, und Asche aus den Hilfs
brennstoffen, die durch die Leitung 50 eingeführt wurden,
wird durch die Leitung 63 abgezogen. Der restliche Teil
kann stromabwärts durch irgendeine geeignete Vorrichtung,
die hier nicht gezeigt wird, z. B. elektrischen Ausfällein
richtungen, abgezogen werden.
Zur Verflüssigung von 24 000 t Illinois Nr. 6 Kohle (Trocken
basis) pro Tag in einem Verfahren, bei dem feinteilige
Kohle kontinuierlich mit einem 205 bis 427°C
Lösungsmittel, das von Illinois Nr. 6 Kohle stammt, mit einem
Lösungsmittel-zu-Kohle-Verhältnis von 1,2 aufgeschlämmt
und dann bei einer Temperatur von 449°C und einem
Überdruck von 137 bar verflüssigt wird und
bei einer nominalen Verweilzeit von 40 Minuten und der An
wesenheit von molekularem Wasserstoff in einer Menge von
0,04 kg H2/kg Kohle können 12 000 t Bodenprodukte mit
einem Siedepunkt oberhalb 538°C pro Tag erzeugt
werden. Diese Bodenprodukte enthalten 70 Gew.-%
Kohlenstoff. Wird die Hälfte dieser Bodenprodukte in Fließ
bettvergasern vergast, bei denen die Vergasung in Gegen
wart von 0,4 kg Dampf pro kg Bodenprodukt und 0,8 kg O2/
kg Bodenprodukt bei einer Temperatur von 1427°C
und einem Überdruck von 69 bar durchgeführt
wird, so wird eine ausreichende Menge an Wasserstoff nach
der Wassergasbildung geliefert, und steht für die Ver
flüssigung als auch für die Lösungsmittelhydrierung zur
Verfügung, wobei der nichtumgewandelte Wasser
stoff aus der Verflüssigung und der Lösungsmittelhydrie
rung wiedergewonnen und im Kreislauf gefahren wird. Die
restlichen 6000 t pro Tag an Bodenprodukten können im Ver
brennungsteil des Hybridkessels verbrannt werden. Die Ver
brennungswärme kann zur Herstellung von etwa 1000 kg Dampf
eines Druckes von 103 bar und einer Tempe
ratur von 502°C verwendet werden. Die benötigte
Prozeßwärme kann durch den Dampf zur Verfügung gestellt
werden. Es können auch Dampf
turbinengeneratoren verwendet werden, um etwa 80% der in
der Verflüssigungsanlage benötigten elektrischen Energie
zu liefern. Die in dem Abgas verbleibende Wärme reicht
aus, um 80% der in der Verflüssigung benötigten Wärme
im Konvektionsteil des Hybridkessels zu liefern. Jeder
der tatsächlich verwendeten Kessel ist so konstruiert, daß
er 59 t/h an Vakuumbodenprodukten unter Bildung von
1 510 000 kJ/h liefert. Im Normalbetrieb können 70% der
erzeugten Wärme zur Dampferzeugung und die restlichen
30% zur Erzeugung von Wärme im Konvektionsteil dienen.
Der Betrieb des Hybridkessels kann durch umlaufendes Abgas
eingestellt werden, indem man Abgas ableitet oder indem
man die Menge der Überschußluft, die der Verbrennungszone
zugeführt wird, verändert. Während des Betriebs achtet man
darauf, daß die Temperatur an der Feuerbrücke bei oder
unterhalb 1038°C gehalten wird, um eine Störung
in der Konvektionszone durch Asche zu vermindern oder zu
vermeiden. Man kann erwarten, daß die Schlangen in der
Konvektionszone in 6monatigen Abständen entkokt werden
müssen.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird ersichtlich, daß
das erfindungsgemäße verbesserte Verfahren eine Reihe
von Vorteilen gegenüber den Verfahren des Standes der
Technik liefert, bei denen Vorwärmöfen verwendet werden,
um Prozeßwärme zu liefern, und bei denen Kohle in neben
geschalteten Kesseln verbrannt wird, um Dampf zu erzeugen.
Solche Vorheizöfen sind hier z. B. nicht mehr erforder
lich und dadurch kann man die Anfangsinvestitionskosten
vermindern. Weiterhin benötigt man auch keine Verfahrens
stufen, wie Verkokung oder Vergasung, zur Herstellung von
Prozeßbrenngas aus den Bodenprodukten der Vakuumdestil
lation und auch dadurch kann man die anfänglichen Investi
tionskosten erniedrigen und die gesamte Wärmeeffizienz
des Verfahrens erhöhen. Alternativ kann man Gase in der
Verflüssigungsstufe erzeugen, die in solchen Vorwärm
öfen verbrannt werden müßten und man kann diese Gase nun
mehr als Ersatz für Naturgas, das ein Produkt mit erhebli
chem Wert darstellt, verkaufen. Da außerdem beachtli
che Mengen an Dampf durch die Verbrennung der Bodenprodukte
in dem Hybridkessel erzeugt werden, kann man die meisten
oder alle der kohlegefeuerten Kessel, die man häufig
in Verflüssigungsverfahren zur Erzeugung von Dampf benö
tigt, vermeiden und dadurch werden weiterhin die Anfangs
investitionskosten erniedrigt. Schließlich kann man durch
die direkte Erzeugung eines Teiles der in dem Verflüssi
gungsverfahren benötigten gesamten elektrischen Energie
die Kosten für eine zusätzliche zu erwerbende Energie
vermindern und insbesondere wird hierdurch auch eine Mög
lichkeit geschaffen, sich Betriebsänderungen hinsicht
lich des Dampf- und Wärmebedarfes, wie sie normalerweise
in Verflüssigungsverfahren vorkommen, anzupassen, indem
man unterschiedliche Mengen an Energie aus einem elektri
schen Netz entnimmt und damit die Anfangsinvestitionskosten
verringert.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verflüssigung von festen, kohlenstoff
haltigen Materialien, vorzugsweise von Kohle, bei
dem ein festes kohlenstoffhaltiges Material in einem
Lösungs- oder Verdünnungsmittel aufgeschlämmt wird
und die Aufschlämmung vorerwärmt und dann unter Bil
dung von gasförmigen Produkten, flüssigen Produkten
und unter Normalbedingungen festen Bodenprodukten Verflüssigungs
bedingungen unterworfen wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufschlämmung im Kon
vektionsteil eines Hybridkessels vorerwärmt und ein
Teil der Bodenprodukte entweder im flüssigen oder im
festen Zustand im Verbrennungsteil des Hybridkes
sels verbrannt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß folgende Stufen in Kom
bination durchgeführt werden:
- (a) Vereinigen eines feinteiligen festen kohlen stoffhaltigen Materials, vorzugsweise Kohle, mit einem Lösungs- oder Verdünnungsmittel unter Bildung einer Aufschlämmung,
- (b) Vorerwärmen der Aufschlämmung aus Stufe (a) im Konvektionsteil eines Hybridkessels,
- (c) Halten der vorerwärmten Aufschlämmung bei erhöhter Temperatur und Druck während einer ausreichen den Zeit, um wenigstens einen Teil der festen kohlen stoffhaltigen Materialien darin zu verflüssigen unter Bildung von unter Normalbedingungen gasförmigen Produkten, von unter Normalbedingungen flüssigen Produkten und unter Normal bedingungen festen Bodenprodukten,
- (d) Trennen der gasförmigen, der flüssigen und der festen Produkte,
- (e) Aufspalten der festen Boden produkte in wenigstens zwei Fraktionen,
- (f) Verbrennen wenigstens eines Teils der Boden produkte aus Stufe (e) im Verbrennungsteil des Hybrid kessels und Vergasen des anderen Teils unter Bildung von Wasserstoff,
- (g) Betreiben des Hybridkessels derart, daß wenigstens ein Teil des Abgases aus der Verbrennung der Bodenprodukte mit der Aufschlämmung aus Stufe (a) im Konvektionsteil des Hybridkessels in Berührung kommt.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verflüssigungs
bedingungen so eingestellt werden, daß ein unter
Normalbedingungen festes Bodenprodukt mit einem Gehalt von
60 bis 90 Gew.-% Kohlenstoff gebildet wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß 40 bis
100% der unter Normalbedingungen festen Bodenprodukte im Ver
brennungsteil des Hybridkessels verbrannt werden.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rest der Bodenprodukte
unter Bildung von Wasserstoff vergast wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich ein üblicher Brenn
stoff in dem Hybridkessel verbrannt wird.
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