DE3029732A1

DE3029732A1 - Selbstrotierende sternkarte mit einem mechanischen antrieb vorzugsweise uhrantrieb zum spontanen ermitteln des stundenwinkels

Info

Publication number: DE3029732A1
Application number: DE19803029732
Authority: DE
Inventors: Umberto 6800 Mannheim Marini
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1980-08-06
Filing date: 1980-08-06
Publication date: 1982-03-11

Description

Beschreibung
Selbstrotierende Sternkarte mit einem mechanischen Antrieb vorzugsweise Uhrantrieb zum spontanen Ermitteln des Stundenwinkels.
Zum Aufsuchen der Gestirne zu einer gegebenen Zeit muß man die Rektaszension und Deklination des interessierenden Objektes kennen. Diese Koordinaten eines bestimmten Sternes gewährleisten nun, daß wir dieses Gestirn zu einer bestimmten Zeit in das Gesichtfeld unseres Instrumentes bekommen, wenn zuvor noch folgende Rechnung ausgeführt wurde: Zuerst müssen wir unsere bürgerliche Zeit (Zonenzeit) in Mittlere-Ortszeit verwandeln. Diese Umrechnung nennt sich Zeitkorrektur. Die Zeitkorrektur richtet sich nach der geographischen Länge des Beobachtungsortes und ist somit für jeden Ort verschieden. Folgendes Beispiel möge dies verständlicher machen: Wir wollen am 10 Juni um 22 h 40 m bürgerliche Zeit den Stern Arktur mit einem Instrument einstellen. Aus einer Sterntafel entnehmen wir die Rektaszension dieses Sternes und die Deklination. Aus der Sternzeittafel entnehmen wir die Sternzeit für den 10 Juni. Die Deklination kann am Instrument gleich eingestellt werden. Zum Ermitteln des Stundenwinkels des Sternes Arktur am 10 Juni um 22 h 40 m und zum Einstellen des Stundenkreises müssen wir nun eine Rechnung nach folgender Formel ausführen: Bürgerliche Zeit -Zeitkorrektur = Mittlere Ortszeit Mittlere Ortszeit + Sternzeit am 10 Juni + Voreilen der Sterne (pro Stunde 10 Sekunden) = Sternzeit Sternzeit Rektaszension des Arktur = Stundenwinkel Es soll noch Astronomen geben, die tagtäglich diese Mühe zum Ermitteln des Stundgnwinkels nicht scheuen. Die anderen bedienen sich meistens einer"drehbaren Sternkarte".
" Drehbare Sternkarten " sind gute Hilfsmittel und stellen eine große Erleichterung für den Astronomen dar. Außer dem Stundenwinkel können sie auch andere Daten vermitteln. Zum Beispiel die Kulmination eines Sternes sowie seine Auf-oder Untergangszeit. Solche " drehbare Sternkarten"bestehen meistens aus einem Grundblatt, einem drehbaren Deckblatt sowie einem Zeiger.
Das Grundblatt hat eine Rektaszensionsteilung, das drehbare Deckblatt eine Uhrzeitteilung. Der ebenfalls drehbare Zeiger hat eine Einstellmarke zum Ablesen der Rektaszension und eine Zeigermarke zum Ablesen des Stundenwinkels.
Durch drehen und fixieren des Zeigers und des Deckblattes auf Rektaszension, Datum und Mittlerer Ortszeit, ermittelt man den Stundenwinkel des gesuchten Gestirns.
Für jedes Objekt und jede Zeit muß jedoch die Sternkarte neu eingestellt werden, da das Deckblatt im Zeittakt der Sterne nicht mitläuft.
Die " selbstrotierende Sternkarte " mit mechanischem Antrieb vorzugsweise Uhrantrieb, der Gegenstand dieser Anmeldung, zum spontanen Ermitteln des Stundenwinkels besteht aus einem Grundblatt und einem Deckblatt1 das mechanisch angetrieben wird, vorzugsweise durch ein Uhrwerk mit einer 24 Stunden-Scheibe.
Das Grundblatt hat eie Rektaszensionteilung und das Deckblatt eine Uhrzeitteilung. Auf em Grundblatt finden wir kein Datum der mittleren Sonne, da alse Karte am Beobachtungstag nach den Sternen eingestellt wird Da die Sterne die genaueste mittlere Ortszeit angeben, brauchen wir bei ihrer Verwendung weder eine Zeitkorrektur noch das Datum des Beobachtungstages zu wissen.
Das bei dem vorliegenden Anmeldegegenstand rotierende Deckblatt mit einer 24 stündigen Uhrzeitteilung wird mechanisch, hier vorzugsweise von einem Uhrwerk angetrieben und vollendet eine Umdrehung pro Tag. Nach Einstellung der Karte, die auf einfachste Weise erfolgt, können wir ununterbrochen und simultan alle Stundenwinkelwerte sämtlicher Himmelsobjekte direkt ablesen.
Sehr anschaulich kann ebenfalls den Kulminationslauf der Sterne sowie ihre Auf-oder Untergangszeit verfolgt werden.
Die Einstellung der " selbstrotierende Sternkarte " erfolgt (wobei vorausgesetzt ist, daß das Fernrohr korrekt in der Nord-Süd-Richtung unter Berücksichtigung der Breite des Beobachtungsortes eingestellt ist) folgendermassen: Man bringt einen Stern (am besten wählt man auffällige Sterne wie Arktur, Wega, Aldebaran, Sirius u.s.w.) ins Blickfeld des Okulars. Es wird jetzt der Stundenwinkel auf dem Stundenkreis des Teleskopes abgelesen. Nehmen wir an, es zeigt der Zeiger 21 h 15 m, dann drehen wir das Deckblatt der Sternkarte in der Angegebenen Richtung bis die Zahl 21 h 15 m mit der Rektaszension des anvisierten Sternes übereinstimmt.
Das ist alles, um jetzt ununterbrochen die Stundenwinkel aller gewünschten Objekte während der ganzen Nacht ablesen zu können, um sie auf das Teleskop zu übertragen und zu verwenden.
Diese so selbstrotierende Sternkarte mit mechanischem Antrieb, vorzugsweise Uhrantrieb, der Gegenstand dieser Anmeldung, zum spontanen Ermitteln des Stundenwinkels bezweckt keineswegs ein Verdrängen der herkömmlichen drehbaren Sternkarten, jedoch stellt sie ein neues System zum Aufsuchen bestimmter, ausgewählter Objekte dar, die speziell für den Amateurastronomen eine hervorragende Stütze zum Aufsuchen bestimmter Objekte darstellt und ihm die Erschwernis der Aufsuche ungeheuer erleichtert.
Die Vorteile des zur Anmeldung anstehenden Gegenstandes sind folgende: 1) Keine Zeitkorrektur.
2) Keine Berücksichtigung des Datums.
3) Einmalige Einstellung 4) Simultanablesung aller Stundenwinkelwerte.
5) Größte Anschaulichkeit.
6) Erhöhte Treffsicherheit des Teleskopes.
7) Keine Zeitaufwendung für Rechnungen oder Einstellungen und daher mehr Zeit für die eigentliche Beobachtung.
8) Laufende und bequeme Beobachtung der Kulmination.
9) Möglichkeit einer Vorprogrammierung der zu beobachtenden Objekte mittels Richt-oder Ablesemarken.

Claims

Patentansprüche ! 1. Selbstrotierende Sternkarte mit einem mechanichen Antrieb vorzugsweise Uhrantrieb (3) zum spontanen Ermitteln des Stundenwinkels dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt (1) mit einer 24 Stundenteilung sich im Zeittakt der scheinbaren Bewegung der Sterne dreht.
2. Selbstrotierende Sternkarte mit einem mechanischen Antrieb vorzugsweise Uhrantrieb (3) zum spontanen Ermitteln des Stundenwinkels dadurch gekennzeichnet, daß das Grundblatt (2) mit einer 24 Stundenteilung sich im Zeittakt der scheinbaren Bewegung der Sterne dreht.