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Fehlerortung auf elekt.ris.c.hen Leitungen
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fehlerortung auf
elektrischen Leitungen, eine Anwendung des Verfahrens für Hochspannur-Rohrgasleitungen
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Von den für eine Fehlerortung gebräuchlichen Verfahren hat das Impulsechoverfahren,
bei dem ein kurzzeitiger Sendeimpuls auf die zu untersuchende Leitung gebracht und
dessen Impulsecho aufgezeichnc; und/oder oszillographisch dargestellt wird, gegenüber
dem Stossortungs- , Tonfrequenz- oder Erdschlussverfahren den grossen Vorteil, dass
die gesamte Kabellänge darstellbar ist. Bei der Fehlerortung nach dem hier verwendeten
Impulsechoverfahren bedient man sich der Tatsache, dass der Sendeimpuls an elektrischen
Inhomogenitäten, wie z.B. Fehlerstellen, mit einem Teil seines Energieinhaltes reflektiert
und mit einer für die Leitung charakteristischen Laufzeit an den Anfang des Kabels
zurückkehrt. Die Grösse des Fehlers wird dabei durch den Reflexionsfaktor
bestimmt, wobei Z1 den Wellenwiderstand an der Fehlerstelle und
Z den Wellenwiderstand des Kabels bedeuten. Fehlerstellen mit einem Widerstandswert
Z1> Z werden auf einem Oszillographen mit einer gleichphasigen Reflexion dargestellt,
Fehlerstellen mit Z1 < Z mit einer gegenphasigen Reflexion. Sehr hochohmige Fehlerstellen
mit Z1 » Z liefern praktisch keinen Reflexionsbeitrag.
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Zur Erzielung eines hohen Auflösungsvermögens, d.h. guter Trennbarkeit
benachbarter Reflexionsstellen im Reflexionsbild, werden schmale Sendeimpulse verwendet.
Die für eine Leitung charakteristische Signallaufgeschwindigkeit v kann durch
berechnet werden, wobei c die Lichtgeschwindigkeit und die Dielektrizitätskonstante
bedeuten. Bei bekannter Signallaufgeschwindigkeit erhält man die Fehlerdistanz 1F
gemäss 1F v V tF/2, (3) wobei tF die Fehlerlaufzeit, d.h. die Laufzeit des Sendeimpulses
vom Anfang der Leitung A bis zum Fehlerort F ist.
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Sind die Länge 1 der zu untersuchenden Leitung und die Laufzeit tE
vom Anfang A bis zum Ende E der Leitung bekannt, so kann die Fehlerdistanz gemäss
1F = 1 tF/tE (4) berechnet werden, wobei K = v/2 = l/tE eine für die Leitung charakteristische
Konstante ist.
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Eine derartige Fehlerortungseinrichtung, mit der Sendeimpulse von
einem Impulsgenerator über einen Koppler auf ein Kabel und gleichzeitig auf ein
Oszilloskop gegeben werden können, ist u.a. durch Elektrizitätswirtschaft 77 (1978)
18, S. 636-638 bekannt. Zur Auswertung der Amplitudenformen kann ein Oszilloskop
mit Speicherbildröhre oder ein digitaler Halbleiterspeicher zusammen mit einem normalen
Oszilloskop oder einem Plotter verwendet werden. Die Speicherung der Kurvenzüge
in dem Halbleiterspeicher erfolgt dabei über einen Analog/Digital-Wandler. Der Speicherinhalt
kann auf einen X/Y-Schreiber, ein Magnetband oder einen anderen Datenträger übertragen
werden. Benutzt man eine definierte Teilbasis für die Horizontalablenkung, z.B.
den Zeittakt des Halbleiterspeichers, so können durch Modulation des Schreibstrahles
interessierende Teile des Kurvenzuges auf dem Oszilloskop hellgetastet werden. Gleichzeitig
kann der Zeittakt zw Laufzeitmessung und zur digitalen Anzeige verwendet werden.
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Eine Auswertung eines derart gewonnenen Kurvenzuges erfordert einen
erfahrenen Fachmann, der Reflexionssignale, die von einer Fehlerstelle herrühren,
von solchen, die z.B. von Muffen, Isolatoren oder Kabelverzweigungen herrühren,
unterscheiden kann. Diese Unterscheidung ist besonders bei solchen Fehlern schwierig,
die im Kurvenverlauf wenig ausgeprägt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben
und eine Vorrichtung so auszubilden, dass eine Fehlerstelle aufgrund eines durch
Laufzeitmessung auf elektrischen Leitungen gewonnenen Kurvenzuges zuverlässig ermittelt
werden kann und das auch auf Hochspannungs-Rohrgasleitungen anwendbar ist.
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Die Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
gemäss dem kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1, 8 und 9 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Ortung einer Fehlerstelle
unabhängig von den Erfahrungen eines Fachmannes vorgenommen und angezeigt werden
kann. Die Auswertung erfolgt durch einen Vergleich zweier Kurvenzüge, die von gleichartig
aufgebauten Leitungen aufgenommen sind, wobei sich die beiden Leitungen lediglich
dadurch unterscheiden, dass die eine Leitung eine Fehlerstelle aufweist und die
andere nicht.
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Bei Hochspannungs-Rohrgasleitungen erfolgte die Ortung von üblicherweise
auftretenden hochohmigen Fehlern bisher mittels einer Hochspannungsquelle, deren
Spannung im Bereich der Nenn- und Prürspannung von Rohrgaskabeln, d.h. üblicherweise
von mehr als bOkV liegt. Eine derartige Hochspannungsprüfquelle ist normalerweise
nur während der Inbetriebsetzungsphase der Hochspannungsrohrgasleitung verfügbar.
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Mechanische Beschädigungen, wie Zerstörungen eines Stützisolators,
die zu keiner wesentlichen Verschlechterung des Durchschlagsniveaus führen, sind
mit den bekannten Methoden kaum nachweisbar. Mittels des.erfindungsgemässen Impulsecho-'
verfahrens können derartige Fehler mit Impulsspannungen z.B.
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im Bereich von 1 V - 60 V festgestellt werden. Zur Energieversorgung
genügt eine Batterie oder ein Niederspannungsnetz.
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Das Impulsechoverfahren eignet s-ich besonders zur Ortung von Störungen,
die zu einer lokalen Veränderung der Impedanz, insbesondere der Kapazität führen.
Ohmsche Fehlerwiderstände von grösser als oSL bis ~ - a
zu einigen
Kiloohm können erfasst werden. Das Impulsechoverfahren ist auch als Kontrollmittel
zur Feststellung konstruktiv und fabrikatorisch bedingter Inhomogenitäten von Hochspannungsrohrgasleituflgen
einsetzbar.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 ein Prinzipschaltbild für die Fehlerortung nach dem Impulsechoverfahren,
Fig. 2 ein Diagramm zweier Impulsechokurven mit und ohne Fehlerstelle, Fig. 3 ein
Blockschaltbild einer Auswertvorrichtung für Impulsechokurven.
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Von einem käuflichen Impuls-Echomessgerät 1 für Fehlerortungen und
Qualitätsmessungen an Koaxialkabeln von Breitband-Uebertragungssystemen werden über
Impulsübertragungsleitungen 4, 5 Sendeimpulse 16 mit einer wählbaren Impulsbreite
im Bereich von 1 ns bis 10 ns über eine Impedanzanpassungseinrichtung 6 und über
Impulsübertragungsleitungen 7, 8 auf eine zu untersuchende elektrische Koaxialleitung
9, 10 übertragen. Mit l-ns-Impulsen ist eine Fehlerortung + auf ca. - 14 cm möglich.
Die Sendesignalspannung ist vorzugsweise kleiner als 60 V. Die Koaxialleitung weist
einen Stromleiter 9, eine Kapselung 10 und einen Fehlerort F mit angedeutetem kapazitivem
Fehler auf. Sowohl die Sendesignale 16 als auch die von der Koaxialleitung reflektierten
Impulsechosignale 16 werden auf einem Kontrollbildschirm 2 des Impuls-Echomessgerätes
1
als Impulsechokurve 3 angezeigt. Um die auf dem Kontrollbildschirm 2 schnell ablaufenden
Vorgänge auswerten zu können, werden die dort anliegenden Signale über Leitungen
12, 13 auf ein SignalsseicherzerSt -bzw b.zw-e-ine einhersteuerung 15 übertragen
und dort als Bild bzw.Imnrllsechokurve 14 gespeichert. Das Signalspeichergerät 15
kann z.B. ein Mågnetbandgerät, ein digitaler Halbleiterspeicher oder ein X/Y-Schreiber
sein.
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Fig. 2 zeigt zwei mit einem X/Y-Schreiber 15 aufgenommene Impulsechokurvena,
b von einer ca. 180 m langen Hochspannungs-Rohrgasleitung. Auf der Ordinate des
Diagramms ist eine Signalspannung U und auf der Abszisse die Zeit t aufgetragen.
Die ausgezogene Kurve a entspricht einer fehlerfreien Hochspannung-Rohrgasleitung;
die strichpunktierte Kurve b entspricht derselben Hochspannungs-Rohrgasleitung,
die jedoch an der Fehlerstelle F z.B. einen kapazitiven Fehler aufweist. In den
Impulsechokurven a, b erkennt man deutlich eine Reflexion am Leitungsanfang A, die
vom Uebergang der Verbindungsleitung zur Hochspannungs-Rohrgasleitung herrührt,
und die Reflexion am Leitungsende E, die vom offenen Ende der Hochspannungs-Rohrgasleitung
herrührt. Die zwischen A und E liegenden Reflexionen stammen von Hochspannungsisolatoren,
Rohrkrümmungen u.a. Unstetigkeitsstellen.
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Von A bis F ist der Verlauf der beiden Impulsechokurven a, b gleich,
an der Fehlerstelle F trennen sich die Kurven.
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Die Auswertung der Impulsechokurven a und b, die zu verschiedenen
Zeiten aufgenommen und mittels des Signalspeichergebrätes 15 gespeichert wurden,
erfolgt in einer Auswertvorrichtung gemäss Fig. 3. In einem Referenzsignalspeichergerät
bzw.
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Referenzspeicherbereich 25 sind die Signaldaten der Impulsechokurve
a von der fehlerfreien Hochspannungs-Rohrgasleitung
gespeichert,
in einem Prüfsignalspeichergerät bzw. Prüfsignalspeicherbereich 26 die Signaldaten
der Impulsechokurve b mit einem Fehlerort F. Beide Speichergeräte bzw.
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-bereiche 25 bzw. 26 sind eingangsseitig mit dem Ausgang eines Start-Stopp-Signalgebers
23 und ausgangsseitig mit einem Referenzsignalwandler 27 bzw. einem PrUfsignalwandler
28 verbunden, in welchen Wandlern die gespeicherten Signaldaten SR bzw. Sp in eine
Referenzsignalspannung UR bzw. in eine Prüfsignalspannung Up transformiert werden.
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Der Ausgang des Referenzsignalwandlers 27 ist mit dem + Eingang und
der Ausgang des Prüfsignalwandlers 28 mit einem - Eingang eines Subtrahiergliedes
33 verbunden. Der Ausgang dieses Subtrahiergliedes ist über ein Betragselement 37
mit einem Grenzwertvergleicher 39 verbunden, an r dessen Ausgang ein Fehlersignal"l
bzw."L anliegt, wenn die an dessen Eingang anliegende Spannung |UR - UpJ > UG
ist, wobei UG eine v'orgebbare Grenzspannung bedeutet.
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Gleichzeitig sind die Ausgänge der Wandler 27 bzw. 28 über Differenzierglieder
29 bzw. 30, an deren Ausgängen die zeitliche Aenderung bzw. Steilheit dUR/dt bzw.
dUp /dt der Referenzsignalspannung UR bzw. der Prüfsignalspannung Up ausgebbar ist,
mit einem weiteren Subtrahierglied 36 verbunden.
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Dessen Ausgang ist über ein weiteres Betragselement 38 mit einem Grenzwertvergleicher
40 verbunden, an dessen Ausgang ein Signale,1" bzw."L anliegt, wenn das EingangssignalJdUR/dt
- dUp/dtj > (dU/dt)G ist, wobei (dU/dt)G ein vorgebbarer Steilheitsgrenzwert
bedeutet. Diesem Grenzwertvergleicher 40 ist ein monostabiles Kippglied mit Verzögerung
bzw. eine Zeitvergleicherstufe 41 nachgeordnet, an deren Ausgang ein Fehlersignal
1,111 bzw. L dann anliegt, wenn an dessen Eingang
ein Signal bzw.
bzw." länger als eine vorgebbare Grenzzeitdauer tG anliegt.
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Ein ODER<r'lied 42 ist eingangsseitig mit dem Ausgang dieser Zeitvergleicherstufe
41 und mit dem Ausgang des Grenzwertvergleichers 39 verbunden. Ausgangsseitig steht
es mit dem Stoppeingang 19 des Start-Stopp-Signalgebers 23 und mit einem Ausgabeaktivierungseingang
43 einer Ausgabeeinrichtung 49 in Wirkverbindung. Ein Starteingang 22 des Start-Stopp-Signalgebers
23 ist über einen Schalter 21 mit einer positiven Spannungsquelle 20 verbindbar.
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Ein Zeitintervallmesser und Synchronsignalgeber 44 ist eingangsseitig
mit dem Ausgang des Start-Stopp-Signalgebers 23 und ausgangsseitig mit Synchronisiereingängen
31 und 32 der Referenz- und Prüfsigflalspeichergeräte 25 und 26 und mit einem Fehlerzeitdaueringang
45 eines Multiplikationsgliedes 47 verbunden. An einem zweiten Konstanten-Eingang
46 liegt ein für die zu untersuchende Leitung charakteristischffl Multiplikationsfaktor
K an, der in einem nicht dargestellten Faktorgeber erzeugt wird oder z.B. von Hand
über nicht dargestellte Drucktasten eingebbar ist. Dieser Faktor K ist gemäss Gleichung
(3) oder (4) so bestimmt, dass er, multipliziert mit der Fehlerzeitdauer t die Fehlerzeitdauer
1F ergibt. Die Fehlerzeitdauer tF wird mittels des Zeitintervallmessers 44 gemessen.
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Der Ausgang des Multiplikationsgliedes 47 steht mit einem Rechenwert-Eingang
48 der Ausgabeeinrichtung 49 in Wirkverbindung, die z.B. mit einer Ziffernanzeigeeinrichtung
und/oder mit einem Drucker ausgestattet sein kann und bei Anliegen eines Fehlersignals
am Ausgabeaktivierungseingang 43 die im Multiplika-
tionsglied
47 berechnete Fehlerdistanz 1F anzeigt bzw.
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druckt.
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Die Ausgänge der Subtrahierglieder 33 und 36 sind über einen Schalter
50 mit einer Anzeigevorrichtung 51 verbunden, an der wahlweise die Differenzen der
Signalspannungen UR und Up bzw. Differenzen der zeitlichen Aenderungen dieser Signalspannungen
beobachtbar sind.
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Die Betriebsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung sei anhand der
Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
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Mittels eines Impuls-Echomessgerätes 1 und eines Signalspeichergerätes
15 werden Folgen von Impulsreflektionssignalen von einer fehlerhaften elektrischen
Leitung und von einer im Aufbau gleichen fehlerfreien Leitung aufgenommen und gespeichert.
Vorzugsweise werden von neu installierten, fehlerfreien Leitungen Impulsechokurven
aufgenommen, gespeichert und als Referenzkurven zum Vergleich mit Impulsechokurven
derselben fehlerhaften Leitung verwendet.
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Zur Erzielung eines hohen Auflösungsvermögens der Echosignale eignen
sich für Leitungen ab etwa 500 m Länge besonders Sendeimpulse mit Impulsbreiten
von weniger als 100 ns, vorzugsweise von weniger als 2 ns. Glockenförmige, insbesondere
cos2-förmige Sendeimpulse ermöglichen dabei eine gute Auswertung der Echobilder
und einen hohen Wirkungsgrad bei der Verstärkung der Signale.
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Für kurze Leitungen bis etwa 1 km können vorteilhaft Sprungfunktionen
mit einer Anstiegs- bzw. Abstiegszeit der Sprung-
ein Signal i££
bzw. bzw." länger als eine vorgebbare Grenzzeitdauer tG anliegt.
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Ein ODER4lied 42 ist eingangsseitig mit dem Ausgang dieser Zeitvergleicherstufe
41 und mit dem Ausgang des Grenzwertvergleichers 39 verbunden. Ausgangsseitig steht
es mit dem Stoppeingang 19 des Start-Stopp-Signalgebers 23 und mit einem Ausgabeaktivierungseingang
43 einer Ausgabeeinrichtung 49 in Wirkverbindung. Ein Starteingang 22 des Start-Stopp-Signalgebers
23 ist über einen Schalter 21 mit einer positiven Spannungsquelle 20 verbindbar.
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Ein Zeitintervallmesser und Synchronsignalgeber 44 ist eingangsseitig
mit dem Ausgang des Start-Stopp-Signalgebers 23 und ausgangsseitig mit Synchronisiereingängen
31 und 32 der Referenz- und Prüfsignalspeichergeräte' 25 und 26 und mit einem Fehlerzeitdauere-ingang
45 eines Multiplikationsgliedes 47 verbunden. An einem zweiten Konstanten Eingang
46 liegt ein für die zu untersuchende Leitung charakteristisch Multiplikationsfaktor
K an, der in einem nicht dargestellten Faktorgeber erzeugt wird oder z.B. von Hand
über nicht dargestellte Drucktasten eingebbar ist. Dieser Faktor K ist gemäss Gleichung
(3) oder (4) so bestimmt, dass er, multipliziert mit der Fehlerzeitdauer + die Fehlerzeitdauer
1F ergibt. Die Fehlerzeitdauer tF wird mittels des Zeitintervallmessers 44 gemessen.
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Der Ausgang des Multiplikationsgliedes 47 steht mit einem Rechenwert-Eingang
48 der Ausgabeeinrichtung 49 in Wirkverbindung, die z.B. mit einer Ziffernanzeigeeinrichtung
und/oder mit einem Drucker ausgestattet sein kann und bei Anliegen eines Fehlersignals
am Ausgabeaktivierungseingang 43 die im F1ultiplika-
tionsglied
47 berechnete Fehlerdistanz 1F anzeigt bzw.
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druckt.
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Die Ausgänge der Subtrahierglieder 33 und 36 sind über einen Schalter
50 mit einer Anzeigevorrichtung 51 verbunden, an der wahlweise die Differenzen der
Signalspannungen UR und Up bzw. Differenzen der zeitlichen Aenderungen dieser Signalspannungen
beobachtbar sind.
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Die Betriebsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung sei anhand der
Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
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Mittels eines Impuls-Echomessgerätes 1 und eines Signalspeichergerätes
15 werden Folgen von Impulsreflektionssignalen von einer fehlerhaften elektrischen
Leitung und von einer im Aufbau gleichen fehlerfreien Leitung aufgenommen und gespeichert.
Vorzugsweise werden von neu installierten, fehlerfreien Leitungen Impulsechokurven
aufgenommen, gespeichert und als Referenzkurven zum Vergleich mit Impulsechokurven
derselben fehlerhaften Leitung verwendet.
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Zur Erzielung eines hohen Auflösungsvermögens der Echosignale eignen
sich für Leitungen ab etwa 500 m Länge besonders Sendeimpulse mit Impulsbreiten
von weniger als 100 ns, vorzugsweise von weniger als 2 ns. Glockenförmige, insbesondere
cos2-förmige Sendeimpulse ermöglichen dabei eine gute Auswertung der Echobilder
und einen hohen Wirkungsgrad bei der Verstärkung der Signale.
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Für kurze Leitungen bis etwa 1 km können vorteilhaft Sprungfunktionen
mit einer Anstiegs- bzw. Abstiegszeit der Sprung-
flanke von weniger
als 2 ns verwendet werden. Das Impulsechosignal wird jeweils von der Anstiegs- bzw.
Abstiegsflanke ausgelöst. Rechtecksignale würden also iwei Impulsechosignale auslösen,
was unerwünscht ist und die Deutung des Echogramms erschwert.
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Der Start der Auswertung der Impulsechokurven erfolgt durch Schliessen
des Schalters 21. Dadurch wird an den Starteingang 22 des Start-Stopp-Signalgebers
23 eine positive Spannung angelegt, die an dessen Ausgang ein Startsignal für die
Signalspeichergeräte 25, 26 und den Zeitintervallmesser 44 auslöst. Der Zeitintervallmesser
44 liefert über die Synchronisiereingänge 31, 32 Synchronisiersignale an die
Signaspeichergeräte
25, 26 zur Gewährleistung einer synchronen Verarbeitung der gespeicherten Daten.
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Die z.B. auf Magnetbändern in Magnetbandgeräten oder in Festkörper
speichern 25 und 26 gespeicherten Folgen von Impulsreflektionssignalen SR und Sp
werden synchron in Signalwandlern 27 und 28 in Folgen von Signalspannungen UR und
Up umgewandelt. Diese beiden Signalspannungen werden in einem Grenzwertvergleicher
39 miteinander verglichen, nachdem die Differenz UR - Up in einem Subtrahierglied
33 und anschliessend der Betrag dieser Differenz in einem Betragselement 37 gebildet
wurde. Weichen diese Signalspannungen UR und Up voneinander um mehr als einen vorgebbaren
Grenzwert UG ab, so wird dies als Indiz für einen Fehlerort F gewertet.
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Am Ausgang des Grenzwertvergleichers liegt dann ein Fehlersignal an,
das über ein ODER-Glied 42 an den Stopp-Eingang 19 des Start-Stopp-Signalgebers
23 übertragen wird und über dessen Ausgangssignal den Zeitintervallmesser 44 stoppt.
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Damit steht die Fehlerzeitdauer tF am Ausgang des Zeitintervallmessers
411 an.
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Die mit dem Zeitintervallmesser ermittelte Fehlerzeit tF wird in dem
Multiplikationsglied 47 mit einer eingebbaren, für die Leitung charakteristischen
Konstanten multipliziert und die als Ergebnis berechnete Fehlerdistanz 1F in der
Anzeigeeinrichtung 119 angezeigt bzw. ausgegeben. Diese Anzeige bzw. Ausgabe wird
durch das Fehlersignal vom Ausgang des ODER-Gliedes 42 aktiviert.
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Als Indiz für das Vorhandensein eines Fehlers kann alternativ oder
zusätzlich zu dem beschriebenen Verfahren die
Differenz der zeitlichen
Aenderungen der beiden zu vergleichenden Signalspannungen herangezogen werden. Zu
diesem Zweck werden die am Ausgang der Signalwandler 27 und 28 anliegenden Signalspannungen
UR und Up in Differenziergliedern 29 und 30 differenziert und in einem Grenzwertvergleicher
40 miteinander verglichen, nachdem die Differenz dUR/dt - dUp /dt in einem Subtrahierglied
36 und anschliessend der Betrag dieser Differenz in einem Betragselement 38 gebildet
wurde.
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Weichen diese verglichenen Steilheiten der Signalspannungen voneinander
um mehr als einen vorgebbaren Grenzwert (dU/dt)G ab, so kann dies als Indiz für
einen Fehlerort F gewertet werden. Zur Erhöhung der Sicherheit der Fehlerortsermittlung
ist es zweckmässig, ein Fehlersignal erst dann zu erzeugen, wenn diese Grenzwertüberschreitung
länger als eine vorgebbare Zeitdauer tG anhält. Zu diesem Zweck wird das Ausgangssignal
des Grenzwertvergleichers 40 über eine Zeitvergleichsstufe 41 dem ODER-Glied 42
zugeführt. Die Wirkung eines am Ausgang des ODER-Gliedes 42 anliegenden Fehlersignals
ist weiter oben beschrieben.
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Die Erfindung ist auf das in der Zeichnung Dargestellte selbstverständlich
nicht beschränkt. So könnte z.B. dem Grenzwertvergleicher 39 eine Zeitvergleicherstufe
nachgeordnet sein, die ein Fehlersignal nur dann abgibt, wenn das Ausgangssignal
dieses Grenzwertvergleichers über eine vorgebbare Zeitdauer vorhanden ist. Es könnte
auch eine Vorzeichendetektion für die Steilheit der Signalspannungen vorgesehen
sein und ein Fehlersignal nur dann erzeugt werden, wenn die zu vergleichenden Steilheiten
ein unterschiedliches Vorzeichen aufweisen.
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Zusammenfassung Zur Fehlerortung auf elektrischen Leitungen (9, 10)
mit dem Impulsechoverfahren werden zwei Impulsechokurven (3) von im Aufbau gleichen
Leitungen verglichen, wobei eine Kurve von einer fehlerfreien und die andere Kurve
von einer Leitung mit einem zu suchenden Fehler (F) mittels eines Impuls-Echomessgerätes
(1) aufgenommen und mittels eines Signalspeichergerätes (15) gespeicrt ist.
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Um bei der Auswertung der Kurven von Spezialkenntnissen eines Fachmannes
unabhängig zu sein, ist eine Auswertvorrichtung angegeben, welche die beiden zu
vergleichenden Impulsechokurve bzw. die davon abgeleiteten Signalspannungen und/oder
die zeitlichen Aenderungen dieser Signalspannungen einem synchronen Vergleich zuführt.
In Abhängigkeit davon, dass die zu vergleichenden Signale vorgebbare Grenzwerte
überschreiten, wird ein Fehlersignal erzeugt, die Laufzeit des Sendeimpulses vom
Anfang (A) der Leitung bis zum Fehlerort (F) ermittelt und die Fehlerdistanz (1F)
berechnet und angezeigt. Die Breite der Sendeimpulse (16) ist vorzugsweise kleiner
als 2 ns, die verwendete Spannung kleiner als 60 V. Das angegebene Verfahren eignet
sich auch für eine Fehlerortung auf Hochspannungs-Rohrgasleitungen.
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(Fig. 1)
Bezeichnngslist e 1 Impuls-Echomessgerät
2 Kontrollbildschirm 3 Impulsechokurve 4, 5 Impulsübertragungsleitungen 6 Impedanzanpassungseinrichtung
7, 8 Impusübertragungsleitungen 9 Stromleiter 10 Kapselung 12, 13 Leitungen 14 Impulsechokurve
15 Signalspeichergerät bzw. Speichersteuerung 16 Sendeimpuls bzw. Sendesignal 19
Stoppeingang 20 Spannungsklemme 21 Schalter 22 Start eingang 23 Start-Stopp-Signalgeber
25 Referenzsignalspeichergernt bzw.
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Referenzsignalspeicherbereic 26 Prürsignalspeichergeret bzw.
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Prüfsignalspeicherbereich 27 Referenzsignalwandler 28 Prüfsignalwandler
29,
30 Differenzierglieder 33, 36 Subtrahierglieder 37, 38 Betragselemente 39, 40 Grenzwertvergleicher
41 Zeitvergleichsstufe 42 ODER-Glied 43 Ausgabeaktivierungseingang Zeitintervallmesser
und Synchronsignalgeber 45 Fehlerzeitdauereingang 46 Konstanteneingang 47 Multiplikationsglied
48 Rechenwerteingang 49 Anzeigeeinrichtung bzw. Drucker 50 Schalter 51 Anzeigeeinrichtung
a Impulsechokurve einer fehlerfreien Leimung A Leitungsanfang b Impulsechokurve
einer fehlerhaften Leitung c Lichtgeschwindigkeit E Leitungsende F Fehlerstelle
G Grenzwert Faktor 1 Länge der Koaxialleitung 1 Fehlerdistanz P Prüfwert R Referenzwert
SR,Sp Impulsechosignale
tF,tG Zeitdauern bzw. Zeitdifferenz |
vF, tG |
UPUR Signalspannung |
dUR/dt, |
dUp/dt, Zeitliche Aenderung bzw. Steilheit |
(dU/dt)G der Signalspannung |
v Signallaufgeschwindigkeit #r Dielektrizitätskonstante
Leerseite