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"Elektromotorisches Handwerkzeug"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromotorisches Handwerkzeug,
insbesondere Bohrmaschine.
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Derartige Handwerkzeuge werden bekanntlich eingesetzt, um Bearbeitungsverfahren
durchführen zu können, für die keine größeren Vorbereitungen erforderlich sein sollen
oder möglich sind. Z.B. wird eine elektromotorische Bohrmaschine verwendet, um ein
Bohrverfahren zur Herstellung einer Bohrung durchführen zu können, ohne daß das
Werkstück dazu an einen bestimmten Bearbeitungsort transportiert werden muß. Die
Bohrung soll naturgemäß möglichst exakt sein. Dazu muß der Bohrvorgang an der gewünschten
Stelle
begonnen und so durchgeführt werden, daß die Bohrung nicht mehr als zulässig von
ihrer theoretisch vorgesehenen Lage abweicht. Z.B. muß sie genau senkrecht zur Werkstückoberfläche
angeordnet sein, da sonst die von ihr aufzunehmenden Schraubenbolzen oder Stifte
eine schiefe Lage haben und den Befestigungszweck nicht oder nicht im gewünschtem
Umfang erfüllen können. Beim Herstellen einer Bohrung oder beim Herstellen von Nuten
od. dgl. mit elektromotorischen Handwerkzeugen kommt es für die Genauigkeit darauf
an, daß das Handwerkzeug beim Ansetzen am Werkstück und während des Arbeitsvorganges
entsprechend der herzustellenden Ausnehmung od.dgl. ausgerichtet ist. Bei Bohren
muß also die Bohrmaschine gleichachsig mit der herzustellenden Bohrung angesetzt
und bis zur Beendigung des Bearbeitungsverfahrens gehalten werden.
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Dies bleibt bei den bekannten elektromotorischen Handwerkzeugen der
Geschicklichkeit der Bedienungsperson überlassen, welche das Bearbeitungssverfahren
durchführt. Soll z.B. eine horizontal angeordnete Bohrung senkrecht zu einer vertikalen
Werkstückoberfläche hergestellt werden, so ist es der Bedienungsperson erfahrungsgemäß
leicht möglich, die Bohrmaschine horizontal zur Werkstückoberfläche genugend genau
auszurichten, nicht aber vertikal.
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Beim vertikalen Bohren in eine horizontale Werkstückoberfläche ist
es auch allenfalls möglich, in einer vertikalen Ebene auszurichten, während die
dazu senkrechte
Vertikalebene meist nur entsprechend dem Gefühl
der Bedienungsperson ausgerichtet werden kann, falls nicht eine Hilfsperson hinzugezogen
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektromotorisches
Handwerkzeug und insbesondere eine Bohrmaschine so auszubilden, daß es die vorgenannten
Mängel nicht aufweist, sondern vielmehr seine genaue Ausrichtung, auch während des
Bearbeitungsverfahrens erlaubt.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das elektromotorische Handwerkzeug,
insbesondere die Bohrmaschine mindestens eine seine horizontale und/oder vertikale
Ausrichtung und/oder Drehlage anzuzeigen erlaubende Libelle hat.
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Libellen sind als Hilfseinrichtung vieler Instrumente zur Horizontierung
oder Vertikaleinstellung bekannt. Dabei erfolgt die Ausrichtung der Instrumente
vornehmlich, bevor das Instrument selbst betätigt wird.
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Es steht also genügend Zeit zum Ausrichten zur Verfügung, gegebenenfalls
auch zum Nachausrichten. Demgegenüber ermöglicht die Libelle bei den elektromotorischen
Handwerkzeugen auch eine Ausrichtung während des Gebrauchs dieser Handwerkzeuge.
Dabei ist zu beachten, daß die Handwerkzeuge vielfach schwere Geräte sind und durch
den elektromotorischen Antrieb bzw. durch die vom Werkstück herrührenden Reaktionskräfte
erheblichen Erschütterungen ausgesetzt sein können. Es hat sich jedoch erwiesen,
daß
die Libellen beim Ansetzen des elektromotorischen Handwerkzeugs am Werkstück, also
z.B. beim Anbohren eine genügend genaue Ausrichtung erlauben, insbesondere aber
auch während des Bearbeitungsvorganges, obwohl hier die Aufmerksamkeit der Bedienungsperson
in erster Linie auf den Bearbeitungsbereich gerichtet ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist eine Röhrenlibelle zur Anzeige
der Horizontalausrichtung und eine Dosenlibelle zur Anzeige der Vertikalausrichtung
und/oder der Drehlage des Handwerkzeugs vorhanden. Beide Libellen sind die jeweils
einfachsten Ausführungsformen zur Erreichung des Zwecks der Anzeige der Horizontalausrichtung
und der Anzeige der Vertikalausrichtung. Die Dosenlibelle ermöglicht bei der Vertikalausrichtung
eine einfache Berücksichtigung aller Vertikalebenen.
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Damit eine einfache Vertikalausrichtung in beiden Richtungen möglich
ist, ist die Dosenlibelle vorteilhafterweise doppelkonvex ausgebildet.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die Röhrenlibelle.
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griffseitig oben auf dem in Arbeitsstellung befindlichen Handwerkzeug
oder dessen Zusatzhandgriff angeordnet. Die Dosenlibelle ist griffseitig am Handwerkzeug
oder am Zusatzhandgriff jeweils werkstückabgewandt angebracht. Dies sind die für
den Bearbeitungsvorgang zweckmäßigsten Anordnungen.
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Die griffseitige Anordnung der Libellen vermittelt wegen des hier
vorhandenen größten Wegs beim Schwenken des Handwerkzeugs die beste Genauigkeit
bei der Ausrichtung.
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Die Obenanordnung der Röhrenlibelle vermittelt dabei die beste Wahrnehmbarkeit
und ist konstruktionsmäßig am einfachsten. Für die Übersicht bei der Ausrichtung
des Handwerkzeugs ist die griffseitige Anbringung der Dosenlibelle am besten. Die
Anordnung der Libellen am Zusatzhandgriff kann in gewissen Anwendungsfällen den
Uberblick über beide Libellen beim Ausrichten des Handwerkzeugs erleichtern und
ermöglicht auch die einfache Nachrüstung von bereits in Betrieb befindlichen elektromotorischen
Handwerkzeugen mit Libellen.
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Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine mit einem Zusatzhandgriff
versehene Bohrmaschine, Fig. 2 eine Ansicht des Zusatzhandgriffes in Richtung A
der Fig. 1 und Fig. 3 die besondere Ausgestaltung einer Dosenlibelle zur Ausrichtung
der Bohrmaschine der Fig. 1 in beiden vertikalen Richtungen.
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Mit der Bohrmaschine 10 soll im Werkstück 11 eine Bohrung hergestellt
werden. Die Bohrmaschine besitzt einen Handgriff 12 und werkstückseitig ein Bohrfutter
13 mit einem Bohrer 14. Sie kann nicht nur am Handgriff 12 gehalten werden, sondern
auch am Zusatzhandgriff 15, der an einem werkstückseitigen Ende 16 der Bohrmaschine
10 befestigt ist, z.B. durch Aufklemmen.
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Oben auf der Bohrmaschine 10 ist eine Röhrenlibelle i9 griffseitig
angeordnet und am Griff 12 selbst befindet sich eine Dosenlibelle 20. Mit Hilfe
der Röhrenlibelle 19 wird die Horizontalausrichtung der Bohrmaschine 10 angezeigt,
bei der je nach Ausbildung der Röhrenlibelle z.B.
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eine aus Kunststoff bestehende Kugel 17 die Horizontalausrichtung
anzeigt, wenn sie in der schwereren Flüssigkeit der Libelle die durch eine Markierung
vorbestimmte Lage einnimmt.
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Die Röhrenlibelle 19' ist oben auf dem Zusatzhandgriff 15 angeordnet,
was außer den vorgenannten Vorteilen als Vorzug mit sich bringt, daß die Horizontalausrichtung
und der Bearbeitungsort leichter gemeinschaftlich überwacht werden können. Es versteht
sich jedoch, daß die Röhrenlibellen 19,19' nicht nur an den in der Zeichnung angegebenen
Stellen verwendet werden können, sondern auch abweichend davon, so daß Herstellungsgesichtpunkte
der Bohrmaschine mit berücksichtigt werden können. Beispielsweise ist auch eine
Anordnung einer Röhrenlibelle 19 oder 19' etwa auf Höhe der Achse der Bohrmaschine
möglich. Die Liebellen können auch in einer Tieflage angeordnet werden, wenn die
zur Anzeige bestimmte Kugel schwerer ist, als die Libellenfüllung, wenn z.B. eine
Stahlkugel verwendet wird, oder wenn die Wölbung die Libelle maschinenseitig ist.
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Die Dosenlibelle 20 hat eine Kunststoffkugel 18, welche bei vertikal
nach unten gerichtetem Bohrfutter 13
eine Vertikalausrichtung anzeigt,
wenn die Kugel 18 eine durch eine Markierung vorbestimmte Lage einnimmt, wobei die
Markierung z.B. ein Kreis sein kann, innerhalb der sich die Kugel 18 zur Anzeige
einer Vertikalausrichtung befinden muß. Diese Markierung befindet sich im Bereich
der höchsten Erhebung 21 der Dosenlibelle 20. Markierungen im Randbereich 22 der
Dosenlibelle 20 ermöglichen die Anzeige der Drehlage des Handwerkzeugs, so daß dieses
auch insoweit ausgerichtet werden kann, falls es erforderlich ist. Zur Anzeige einer
bestimmten Drehlage oder Kipplage eines Handwerkzeugs kann auch eine Röhrenlibelle
verwendet werden, was sich z.B. bei einer Handkreissage empfiehlt, die keine Kipplage
aufweisen darf.
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Gemäß Fig. 2 ist am Handgriff 15 eine Dosenlibelle 20' angebracht.
Wird mit der Bohrmaschine 10 vertikal gebohrt, so ermöglicht die Markierung 23 mit
Hilfe der nicht dargestellten Kugel der Dosenlibelle 20' die Anzeige der Vertikalausrichtung
in allen vertikalen Ebenen.
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Fig. 3 zeigt eine doppelkonvexe Dosenlibelle 20'', deren in der Libelle
aufsteigende Kugel 18 bei vertikal nach oben gerichtetem Bohren die Lage 24 und
bei vertikal nach unten gerichtetem Bohren die Lage 25 einnehmen kann, so daß eine
Anzeige in beiden Vertikalrichtungen möglich ist.
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Die Libellen können an lösbar am Handwerkzeug oder dessen Zusatzhandgriff
15 angebracht sein, z.B. angeklemmt.
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Das erleichtert die Nachrüstung der Maschinen.
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