DE29821341U1

DE29821341U1 - Vorrichtung zur Desinfektion von Schüttgut mit UV-Licht

Info

Publication number: DE29821341U1
Application number: DE29821341U
Authority: DE
Original assignee: Procon Produktentwicklung GmbH
Current assignee: Procon Produktentwicklung GmbH
Priority date: 1998-11-30
Filing date: 1998-11-30
Publication date: 1999-04-22
Anticipated expiration: 2008-12-01

Description

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Ist-Zustand

Bei der Sterilisation, Desinfektion und Konservierung insbesondere in der Lebensmittelindustrie, Medizin, Verpackungsindustrie, bei der Aufbereitung von flüssigen und gasförmigen Medien und bei der Behandlung fester Abfälle werden unterschiedliche technische Verfahren angewandt (z. B. Heißdampf, Strahlung, Plasmabehandlung). Eine Desinfektion ist insbesondere mit kurzwelligem Licht möglich, weil damit eine weitgehende Abtötung von Bakterien, Viren, Pilzen und Hefen erreicht wird. Die UV-Strahlung ist für die Desinfektion besonders geeignet, weil dafür notwendige technische Voraussetzungen relativ einfach realisierbar sind. Dabei ist allerdings zu sichern, daß eine direkte Bestrahlung von Personen verhindert wird. Noch kürzere Wellenlängen (Röntgenstrahlen, Gammastrahlen) sind zwar in ihrer Desinfektionswirksamkeit noch höher, aber für Personen gefährlicher. Außerdem bestehen auch bei der UV-Strahlung Nebenwirkungen (z. B. die Entstehung toxischer Nebenprodukte, Denaturieren von Eiweißen, Autoxidation von Fetten und Photoreaktionen)/1 /.

Die Desinfektion wurde bisher insbesondere für Lebensmittel (allerdings in einzelnen Ländern nur auf der Grundlage von gesetzlichen Regeln) 121, die direkte Bestrahlung von Verpackungsmitteln /31, in Brauereien 141, Kühlräumen IM, Brotfabriken IAI und zur Wasseraufbereitung / 5 / eingesetzt. Die Desinfektion mit UV-Strahlung sollte auch für feste Abfälle des Haus- und Industriemülls möglich sein. Dadurch könnte die Gefahr einer Infektion für Personen bei der Sammlung, dem Sortieren und dem Recycling von Haus- und Industriemüll wesentlich gemindert werden.

Auf Grund der geringen Eindringtiefe in Festkörper (ca. < 30 pm) ist die Desinfektion von Schüttgut und Pulver, deren Belastung durch Schadstoffe in der Regel an der Oberfläche erfolgt, nicht ohne weiteres möglich. Es muß eine technische Lösung gefunden werden. Diese Lösung soll durch eine spezielle Vorrichtung erreicht werden.

Beschreibung

Vorrichtung zur Desinfektion von Schüttgut mit UV-Licht

Die bisher eingesetzten technischen Lösungen zur Desinfektion von Lebensmitteln, Verpackungsmitteln und anderen Anwendungen mittels UV-Strahlen bestehen vor allem darin:

direkte Bestrahlung fester Substanzen mit UV-Strahlen in räumlicher Anordnung z. B. in Kühlhauser

direkte Bestrahlung von Verpackungsmitteln in Bandform mit UV-Licht &zgr;. &Bgr;. Verpackungsmittelindustrie

Bestrahlung der Luft in Räumen durch eine oder mehrere UV-Lichtquellen z. B. Großbäckereien

Umspülen einer UV-Lichtquelle durch Flüssigkeit z. B. Wasseraufbereitung.

Diese technischen Anordnungen sind auf Grund der Besonderheiten der UV-Strahlung für eine wirksame Desinfektion von Schüttgut und Pulver nicht ausreichend.

Fundstellen, die zur Problemlösung herangezogen wurden:

/1/ Mathies Die Fleischwirtschaft 45, 1965

121 Schweizer Lebensmittelverordnung;

/3/ Wallhäusser, K. H. Sterilisation, Desinfektion, Konservierung, Stuttgart 1978,

S. 270 bis S. 272;

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/4/ Rüegger, P. Die Anwendung von UV-Strahlen in der Lebensmittel-

Dubius, R. Industrie, Sonderdruck aus Chemische Rundschau

Nr. 4/1982

/5/ DVGW UV-Anlagen zur Desinfektion von Trinkwasser, W299

Arbeitsblätter UV-Desinfektionsanlagen für die Trinkwasserversorgung,

W299/ W293 Anforderungen und Prüfung, W294

Der in den Schutzansprüchen angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, daß das Schüttgut allseitig bestrahlt und desinfiziert wird. Diese Desinfektion soll die mit der Sammlung, dem Sortieren und der Wiederverwertung beschäftigten Personen vor gesundheitsgefährdenden Einflüssen schützen. Die Gefahr einer Infektion besteht vor allem für die an Sortieranlagen und mit der Sammlung von Haus- und Industriemüll beschäftigten Personen.

Dieses Problem wird durch die im den Schutzanspruchen aufgeführten Vorrichtungen zur Desinfektion von Schüttgut mit UV-Licht gelöst. Mit dieser Erfindung wird erreicht, daß der mit Bakterien, Viren, Pilzen und Hefen belastete Abfall desinfiziert und die Geruchsbelästigung minimiert wird. Der Krankheitsstand aller mit dem Sortiergut in Berührung kommenden Arbeitskräfte wird stark gesenkt.

Erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figur 1 erläutert:

Ein über dem Sortierband 2 (3) angebrachter Halterahmen (11), in dem der UV-Strahler (1) angebracht ist, bestrahlt das Sortiergut (4). Das Schüttgut (4) wird an dem UV-Strahler (1) vorbeigeführt und muß der Strahlung 1 Sekunde ausgesetzt sein. Die von UV-Strahlern (1) erzeugte Wellenlänge des Lichtes von 254 nm ist dafür geeignet. Der Strahler (1) hat eine Leistung von 125 Watt bei einer Spannungsaufnahme von 220 Volt Wechselstrom. Um eine Schattenbildung zu verhindern, muß das Schüttgut (4) auf dem Sortierband 2 (3) durch eine Schikane (5) oder durch Verwirbeln mit Luft in seiner Lage verändert werden. Die Bestrahlung des Schüttgutes (4) macht sich vor und nach der Lageveränderung notwendig. Der UV-Strahler (1) muß durch ein Schutzgitter (10) vor Beschädigungen geschützt werden.

Zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figur 2 erläutert:

In einer Sortieranlage wird das Schüttgut (4) mit Hilfe eines Sortierbandes 1 (2) auf ein Sortierband 2 (3) befördert. Zwischen beiden Bändern befindet sich eine Freifallstrecke (6). In dem Bereich der Freifallstrecke (6) befinden sich räumlich angebrachte UV-Strahler (1), diese setzen das Schüttgut (4) der UV-Strahlung aus. Der freie Fall verändert die Lage des Schüttgutes (4) ständig. Durch diese Anordnung der UV-Strahler (1) wird eine Schattenbildung auf dem Schüttgut (4) ausgeschlossen. Die UV-Strahler (1) müssen in einem Halterahmen (11) angebracht sein. Die Leistung jedes UV-Strahlers (1) beträgt 125 Watt bei einer Spannungsaufnahme von 220 Volt Wechselstrom. Die vom UV-Strahler (1) erzeugte Wellenlänge des Lichtes von 254 nm ist dafür geeignet. Die UV-Strahler (1) müssen durch Schutzgitter (10) vor Beschädigungen geschützt werden.

Drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figur 3 erläutert:

Ein in einem Sammelcontainer (13) angebrachter UV-Strahler (1), der UV-Licht mit einer Wellenlänge von 254 nm aussendet und mit Solarenergie gespeist wird, verhindert die Bildung von Bakterien, Viren, Pilzen und Hefen und unterbindet eine Geruchsbelästigung. Der UV-Strahler (1) hat eine Leistung von 10 Watt bei einer Spannungsaufnahme von 12 Volt. Die Nennleistung der Solarzelle (7) beträgt 17 Volt. Das Schüttgut (4) wird ständig dem UV-Licht ausgesetzt. Eine Stromversorgung (14) durch einen Akkumulator oder mit Hilfe von Netzenergie ist möglich. Der Anschluß erfolgt über einen am Sortiercontainerdeckel (8) angebrachten Stecker (9). Der UV-Strahler (1) ist am Sortiercontainerdeckel (8) des Sammelcontainers (13) angebracht und muß durch ein Schutzgitter (10) vor Beschädigungen geschützt sein. Das Schutzgitter 5 darf die Ausbreitung der UV-Strahlung im Sammelcontainer (13) nicht entscheidend beeinflussen. Zum Schutz von Personen beim Öffnen, Befallen und Entleeren des Sammelcontainers (13) wird mittels eines Schutzschalters (15) die Emission des UV-Strahlers (1) für die Dauer des Vorgangs unterbrochen.

Bauteilliste

1 UV-Stahler

2 Sortierband 1

3 Sortierband 2

4 Schüttgut (Sortiergut)

5 Schikane

6 Freifallstrecke

7 Solarzelle

8 Sammelcontainerdeckel

9 Stecker

Schutzgitter Halterahmen Steuerteil Sammelcontainer Stromversorgung Schutzschalter

Claims

Schutzansprüche

1.) Vorrichtung bestehend aus: Halterahmen (11), UV-Strahler (1), Steuerteil (12), Schutzgitter (10) und Stromversorgung (14).

dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut (4) oder Pulver in fester Form vorliegt und über eine Schikane an einer oder mehreren UV-Lichtquellen vorbeigeführt wird.

2.) Vorrichtung nach Schutzanspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut (4) oder Pulver in fester Form vorliegt und durch Verwirbeln an einer oder mehreren räumlich angeordneten UV-Lichtquellen vorbeigeführt wird.

3.) Vorrichtung bestehend aus: Sammelcontainerdeckel (8), UV-Strahler (1), Steuerteil (12), Schutzgitter (10), Stromversorgung (14) und Schutzschalter (15).

dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut (4) in einer dicken Schicht vorliegt und durch UV-Strahler

(1) und Ozon gleichzeitig behandelt wird.